Benutzer
Benutzername: 
YukBook
Wohnort: 
München

Bewertungen

Insgesamt 309 Bewertungen
Bewertung vom 07.11.2020
Knausgard, Karl Ove

Aus der Welt


gut

Der Ich-Erzähler ist weder sonderlich sympathisch, noch bietet er viel Identifikationspotenzial – Und dennoch trieb es mich immer weiter durch die über 900 Seiten lange Geschichte über den Aushilfslehrer Henrik Vankel, der in ein nordnorwegisches Dorf zieht.

Natürlich hängt die Sogwirkung auch damit zusammen, dass im ersten Drittel etwas Ungeheuerliches passiert: Der 26-Jährige verliebt sich in eine 13-jährige Schülerin und gibt sich seiner Begierde hin. Aus Angst vor den Folgen flieht er in seine Heimat Kristiansand im Süden Norwegens und arbeitet seine Vergangenheit auf.

In Knausgårds Debütroman finden sich bereits viele Elemente, die ganz typisch sind für seine folgenden Werke – zum Beispiel autobiografische Züge, atmosphärische Naturbeschreibungen im Wechsel der Jahreszeiten, psychologische Analysen und philosophische Betrachtungen, seine Empfindsamkeit, aber vor allem monströse Gedankenströme. Stellenweise waren mir seine Exkurse in die Literatur oder seine Träumereien und Grübeleien zu ausufernd. Man braucht sich nicht zu wundern, dass der Roman so lang geraten ist, denn vieles findet gar nicht real, sondern nur im Kopf der Figur statt.

Mal hat man das Gefühl, dass der Autor kein Detail auslassen möchte, dann wieder lässt er den Leser mit offenen Enden etwas ratlos zurück. Am meisten beeindruckt hat mich seine Art, Minderwertigskeits- und Schamgefühle schonungslos offenzulegen und die Kraft seiner Sprache und Bilder.

Bewertung vom 04.11.2020
Christie, Michael

Das Flüstern der Bäume


ausgezeichnet

Der Roman beginnt im Jahr 2038, doch er ist kein Science Fiction. Vielmehr erzählt Michael Christie eine packende Familiensaga und tastet sich über vier Generationen bis ins Jahr 1908 zurück.

Schon das erste Kapitel zog mich in den Bann. Ich wollte unbedingt mehr wissen über den abgelegenen Schauplatz Greenwood Island und wie es dazu kam, dass Jacinda Greenwood dort als Naturführerin arbeitet. Ihre Familiengeschichte kennt sie genauso wenig wie der Leser - bis plötzlich ihr Ex-Verlobter auf der Insel auftaucht und sie mit dem Tagebuch ihrer Urgroßmutter überrascht.

Jacindas Vergangenheit wird Stück für Stück wie die Jahresringe eines Baumes aufgerollt, angefangen mit ihrem Vater und Tischler Liam, ihrer Großmutter und Umweltaktivistin Willow, ihrem Großvater und Holzmagnat Harris und dessen Bruder Everett.

Der Roman ist ein Mix aus Familiengeschichte, Road Movie, Dystopie, Liebesgeschichte und Ökoparabel und doch fügen sich die verschiedenen Elemente und Generationen zu einer Einheit, die vom zentralen Motiv des Baumes und der Holzverarbeitung zusammengehalten wird. Der Teil, in dem Jacindas Urgroßonkel mit einem Baby auf der Flucht ist, hat mich besonders bewegt. Bäume und Wälder sind derzeit ein beliebtes literarisches Thema, doch selten habe ich eine so originell komponierte und fesselnd erzählte Hommage gelesen.

Bewertung vom 21.10.2020
Onaran, Tijen

Nur wer sichtbar ist, findet auch statt


ausgezeichnet

Selten hatten wir so viele Tools an der Hand wie heute, um unsere persönliche Marke aufzubauen. Doch warum ist das so wichtig und wie setzt man die vorhandenen Mittel ein, um seine Ziele und Zielgruppen zu erreichen? Mit dieser Frage beschäftigt sich Tijen Onaran in ihrem Buch. Sie erleichtert den Einstieg in das Thema, indem sie zunächst von ihrer eigenen Laufbahn erzählt, die in der Politik begann und zur Gründung ihres eigenen Unternehmens "Digital Global Women" führte.

Die Autorin geht systematisch vor: Sie erklärt, wie man als erstes seinen eigenen Markenkern bestimmt und ausgestaltet und ihn dann durch Personal Storytelling seiner Zielgruppe bekannt macht. Anhand vieler Beispiele aus der Praxis macht sie deutlich, dass Personal Branding nicht mit reiner Selbstinszenierung zu verwechseln ist. Durch hervorgehobene Merksätze und kurze Zusammenfassungen am Ende jedes Kapitels, bringt sie ihr Wissen rund um das Thema, dass sie sich selbst angeeignet hat, auf den Punkt. Sie hat völlig Recht: So etwas wird einem in der Schule oder im Studium nicht beigebracht.

Es sind aber vor allem ihre persönlichen Erfahrungen, die das Buch so lesenswert machen. Die Unternehmerin und Speakerin erzählt von ihren Erfolgen und Rückschlägen, was sie aus ihren Fehlern gelernt hat und welche Strategien ihr besonders geholfen haben. Sie erklärt nicht nur, wie man als Person natürlich und glaubhaft rüberkommt, sondern strahlt dies selbst durch ihren angenehmen Schreibstil und ihre sympathische Haltung aus. Ich konnte sehr viele nützliche Tipps mitnehmen, vor allem wie meine seine eigene Agenda bestimmt und seine Präsenz in den sozialen Medien gezielt verbessern kann.

Bewertung vom 17.10.2020
Radinger, Elli H.

Das Geschenk der Wildnis


ausgezeichnet

Ich reise gern, doch muss ich gestehen, dass ich bei meinen Urlaubszielen immer einen großen Bogen um die Wildnis gemacht habe. Umso spannender ist es für mich, wenn mir Autor/innen wie Elli H. Radinger diese fremde Welt nahebringen. In diesem Buch berichtet sie von ihren Erlebnissen und langjährigen Erfahrungen als Naturforscherin, Wolfsexpertin und Reiseveranstalterin an verschiedensten Schauplätzen in Wyoming, Montana, Arizona oder Alaska.

Die Begegnung mit Tieren in ihrem natürlichen Umfeld steht dabei im Vordergrund. Im amerikanischen Yellowstone-Nationalpark erforschte sie über 30 Jahre lang das Verhalten der Wölfe und unternahm mit Touristen Wolfsreisen. Man könnte sich auch in einem Sachbuch über Grizzlys, Kojoten, Wale oder Weißkopfadler informieren, doch wieviel spannender und emotionaler ist es, deren Eigenarten in einem persönlichen Erfahrungsbericht zu lesen! Wenn die Naturforscherin von einem Angriff durch einen Grizzly erzählt, sich an ein unbeschreibliches Gefühl beim Whale Watching erinnert oder uns über die trickreichen und anpassungsfähigen Kojoten und die wider Erwarten gelenkigen und verspielten Bisons aufklärt, meint man, mitten im Geschehen zu sein.

Die vielen Tier- und Landschaftsaufnahmen in Farbe und Schwarzweiß sowie Radingers Talent, ihre genauen Beobachtungen in eine flüssige und poetische Sprache zu verpacken, machten es mir leicht, in diese Welten einzutauchen und ihre Ehrfurcht und Dankbarkeit nachzuempfinden. Es ist schön zu wissen, dass sie trotz zahlreicher Abenteuer und Reisen auch heute noch nicht das Staunen verlernt hat.

Bewertung vom 19.09.2020
Gottschalk, Maren

Frida


ausgezeichnet

Der Anfang dieses Romans ist bezeichnend. Die Malerin Frida Kahlo beschreibt die Schmerzen, mit denen sie seit ihrem Verkehrsunfall tagtäglich zu kämpfen hat. Ihr versehrter Körper als ihr Feind ist ein wiederkehrendes Bild, das auch ihre Kunst maßgeblich beeinflusst hat.

Maren Gottschalk konzentriert sich auf die Jahre 1938 und 1939, die die mexikanische Künstlerin in New York und Paris verbrachte - und doch erzählt sie weitaus mehr aus ihrem Leben. In kurzen Rückblenden, die sie elegant mit der Handlung verschmelzt, erfahren wir über ihren tragischen Unfall, die Anfänge ihrer Ehe mit dem erfolgreichen Maler Diego de Rivera, seine Affären und wie sie ihren aktuellen Liebhaber und Werbefotografen Nick kennenlernte.

Vor allem aber bringt uns die Autorin Fridas Charakter näher, sowohl ihre direkte und unverblümte Art als auch ihre sensible und leidenschaftliche Seite und die starke Verbundenheit zu ihrer Heimat Mexiko. Deutlich wird auch ihre besondere Beziehung zu ihrem Ehemann Diego, von dem sie sich zwar emanzipiert hat und nun ihre eigenen Erfolge und ihren Ruhm feiert, doch ihm immer noch künstlerisch und emotional stark verbunden ist.

Ich bekam nicht nur einen guten Einblick in ihren künstlerischen Schaffensprozess, sondern begleitete sie auch mit großem Vergnügen zu ihren Ausstellungen in New York und Paris und in die brodelnde Künstlerszene, in der sie unter anderem Duchamp, Miró und Picasso begegnet.

Maren Gottschalk ist ein sehr lesenswertes Porträt gelungen, das uns in jeder Zeile den Lebenshunger der Künstlerin und die große Resonanz ihrer Werke spüren lässt.

Bewertung vom 12.09.2020
Hille, André

Das Rauschen der Nacht


ausgezeichnet

Im Leben von Jonas bröckelt die Fassade – im wahrsten Sinne des Wortes. Der Ich-Erzähler dieses Romans ist mit seiner Frau Birte und seinen zwei Kindern von Hamburg aufs Land gezogen. Das neu gebaute Einfamilienhaus hat jedoch Risse in der Fassade und stürzt seine Familie in eine finanzielle Krise. Gleiches gilt für sein Start-up-Unternehmen, das nach drei Jahren immer noch auf keinen grünen Zweig kommt.

André Hille zeichnet in seinem Debütroman einen Familienvater, der enorm unter Erfolgsdruck steht und den Drang verspürt, aus seinem Leben auszubrechen und sich wieder frei und lebendig zu fühlen. So lässt er sich zu Taten verleiten, die seine nur scheinbar stabile Ehe ins Wanken bringt.

Sehr gut gefiel mir, wie der Autor die Schilderung von tagtäglichen praktischen Aufgaben wie die Vorbereitung eines Kindergeburtstags mit existenziellen Lebensfragen verwebt. Sätze wie „Wo endet das Wachstum, wo beginnt die Gier?“ regen zum Nachdenken an. Hille schreibt mit sehr viel Empathie für seine Hauptfigur, so dass ich die Last der Erwartungen, das Gefühl, kein Projekt erfolgreich zum Abschluss bringen zu können und die Angst vor dem sozialen Abstieg gut nachvollziehen konnte. Zugleich habe ich mit Spannung verfolgt, wie Jonas` riskantes Vorhaben zur Rettung seiner Firma ausgehen wird.

Bewertung vom 26.08.2020
Lichtblau, Laura

Schwarzpulver


gut

Zu Beginn ahnt man noch nicht, wo die Geschichte führt. Elisa, genannt Burschi, eine der Hauptfiguren, leistet einem älteren Ehepaar regelmäßig Gesellschaft. Charlie jobbt bei einem Musiklabel, das sich auf Rap-Songs spezialisiert hat. Nur bei seiner Mutter Charlotte wird man stutzig, die Scharfschützin einer Bürgerwehr ist.

Nach und nach merkt man, dass noch mehr im Argen liegt. Die Autorin macht das sehr subtil. Statt gleich eine bedrohliche und düstere Atmosphäre zu schaffen, erzählt sie geradezu heiter und lakonisch, was den Protagonisten in der Berliner Republik, die von einer rechtspopulistischen Partei regiert wird, widerfährt.

Vielleicht liegt es gerade daran, dass mir ihre Schicksale nicht so nahe gingen, wie ich es erhofft hatte. Dabei ist die Art und Weise, wie das Anderssein systematisch eliminiert wird, durchaus beängstigend. Einzig Charlotte, die ihren erfolglosen Beruf als Keramikerin aufgegeben und sich einem „zielführenden“ Leben verschrieben hat, jedoch immer wieder von Zweifeln geplagt wird, weckte mein Interesse und hielt mich bei der Stange. Bemerkenswert ist die unkonventionelle Sprache der Autorin, ihre Experimentierfreude und originellen Metaphern („... ich würde alles tun, um die Wasserwerke in Lieses Augen zum Versiegen zu bringen, ...“). Das Buch erscheint mir mehr wie ein lyrisches Experiment, in der die Botschaft etwas untergeht.

Bewertung vom 22.08.2020
Morgenstern, Erin

Das sternenlose Meer


gut

Ich habe schon viele Romane gelesen, die sich um den Zauber von Büchern und Geschichten drehen, doch in keinem wurde das Thema wohl so gründlich ausgeschöpft wie in diesem Buch.

Gleich zu Beginn taucht man in eine märchenhafte Erzählung ein, in der es um einen gefangenen Piraten und ein Mädchen geht. In der nächsten Geschichte werden wir in eine unterirdische Welt voller Bücher entführt, in denen Bienen, Schwerter und Schlüssel den Weg weisen. Es dauert eine Weile, bis man begreift, dass diese Kurzgeschichten nicht nur von uns, sondern auch von der Hauptfigur Zachary Ezra Rawlins gelesen werden. Unheimlich wird es erst, als Zachary in diesem Buch, das er in der Unibibliothek entdeckt hat, seine eigene Geschichte liest - über ein Erlebnis aus seiner Kindheit, das ihn noch heute beschäftigt.

Zachary studiert Neue Medien, sein Spezialgebiet sind Videospiele. Und darin liegt der Clou, denn er bewegt sich in diesem Roman wie eine Spielfigur, die immer wieder vor neue Aufgaben und Rätsel gestellt wird und seine eigene Geschichte schreibt. Unterbrochen wird seine Schnitzeljagd durch eine Vielzahl von neuen Erzählungen, bei denen man sich fragt, ob sie irgendwann einen Zusammenhang ergeben. Eines haben sie jedenfalls gemeinsam: Sie entfalten Schauplätze voller Magie und geheimnisvoller Wesen, die die Grenzen zwischen Fantasie und Wirklichkeit auflösen und Raum und Zeit außer Kraft setzen.

Erin Morgenstern schreibt sehr poetisch und spielt mit Wörtern, Metaphern, Symbolen und Anspielungen. Teilweise wirkte es zu bemüht und konstruiert, so dass meine Aufmerksamkeit und Begeisterung zwischendurch nachließen. Da hatte ich den Eindruck, es ist etwas zu viel des Guten. Es ist ein vielschichtiger und außergewöhnlicher Roman, in den man sich ähnlich wie Zachary einfach fallen lassen sollte ohne viel nachzudenken.

Bewertung vom 15.08.2020
Niemz, Markolf H.

Die Welt mit anderen Augen sehen


ausgezeichnet

Ich wünschte, ich hätte Markolf H. Niemz als Physiklehrer gehabt. Während ich mich für Kunst, Sprachen und Philosophie begeisterte, konnte ich physikalischen Gesetzen und Experimenten nur wenig abgewinnen. Wie alles miteinander zusammenhängt, hätte mir der Physiker sicher gut erklären können wie in diesem Buch.

In sechs Challenges lädt er uns ein, unseren Blickwinkel zu verändern und Wissen und Glauben als zwei Seiten einer Medaille zu betrachten. Er erklärt beispielsweise, wie sich Raum und Zeit gegenseitig bedingen, worin sich Sein und Werden unterscheiden und in welcher Beziehung Schöpfer und Schöpfung zueinander stehen.

Da mich diese Themen bisher eher auf philosophischer Ebene interessiert haben, war es für mich umso spannender, die naturwissenschaftlichen Zusammenhänge zu verstehen und vor allem zu erkennen, wie beides im Einklang steht. So wechseln sich in diesem Buch Theorien von Heraklit oder Kant mit Erkenntnissen von Darwin oder Einstein ab. Der Autor fordert uns auch zu kleinen Experimenten auf, berichtet von persönlichen Erfahrungen und macht die Inhalte in verständlicher Sprache und in vielen Schaubildern leicht zugänglich.

Da ich mich schon länger mit Spiritualität beschäftige, kam mir manches wie die Rolle der Quantentheorie bekannt vor. Die Bedeutung des Lichts oder die Weltsicht des Philosophen und Mathematikers Alfred North Whitehead dagegen waren mir neu und haben einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Ich bin überzeugt, dass alles im Kosmos miteinander verbunden ist und eine Einheit bildet, doch wie genau und inwiefern sich dieser Glaube mit modernen Erkenntnissen der Physik und Mathematik deckt, konnte mir bisher kaum einer so einleuchtend vermitteln wie Markolf H. Niemz. Er regt nicht nur dazu an, über den Sinn unseres Daseins nachzudenken, sondern appelliert auch an mehr Menschlichkeit. Das Buch gehört für mich zu den Highlights des Jahres!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.08.2020
Richman, Alyson

Das Zimmer aus Samt


ausgezeichnet

Bei diesem Roman weiß ich gar nicht, was mich mehr in den Bann gezogen hat: die Hauptfigur Marthe de Florian, die ihrer Enkelin Solange ihre Lebensgeschichte erzählt oder ihre Wohnung in Paris, in der die wöchentlichen Gespräche stattfinden. Die Faszination liegt wohl darin, dass die Dekoration dieses Appartements in der eleganten Straße Square La Bruyère Marthes Entwicklung widerspiegelt.

Wie sie zu an ihre kostbaren chinesischen Porzellanvasen gekommen ist, was hinter ihrer Perlenkette und ihrem imposanten Porträt steckt – all das erfahren wir gemeinsam mit der 19-jährigen Ich-Erzählerin, die ihre Großmutter im Jahr 1938 kennenlernt. Ähnlich wie Solange war ich ganz süchtig, mehr über Marthes Vergangenheit zu erfahren: wie sich die einst mittellose Näherin mit Hilfe ihres Gönners Charles ein besseres Leben erschaffen konnte, wie sie nicht nur die Kunst der Verführung, sondern auch ihr Gespür für Ästhetik verfeinerte und begann, Kunstschätze zu sammeln.

In starkem Kontrast dazu steht die Geschichte der Enkelin, die parallel erzählt wird. Ihre frische Liebe zu einem Buchhändler wird überschattet durch den Ausbruch des zweiten Weltkrieges. Und doch gibt es Parallelen, denn auch Solange hütet einen kostbaren Schatz: die wertvolle Büchersammlung ihrer verstorbenen Mutter.

Alyson Richman, die mich schon mit ihrem Roman „Der italienische Garten“ begeisterte, hat zwar einen eher einfachen Sprachstil, schafft es aber, den Figuren Leben einzuhauchen und eine sinnliche Atmosphäre zu schaffen, in die man sofort hineingezogen wird. Den Reiz, etwas Verborgenes aufzuspüren, sei es die Geschichte, die hinter einem Kunstobjekt steckt oder die verletzliche Seite eines Menschen, konnte ich gut nachvollziehen. Interessant ist zudem, dass der Roman auf einer wahren Begebenheit beruht.