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holdesschaf

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Insgesamt 595 Bewertungen
Bewertung vom 14.08.2023
Noa, Sandra

Detektive und Ermittler / Wieso? Weshalb? Warum? - Erstleser Bd.11


ausgezeichnet

Erstes Wissen über Detektive, Spione und Agenten zum Selberlesen
Neben den tollen Klappenbüchern gibt es von Wieso? Weshalb? Warum? seit geraumer Zeit auch eine Sachbuchreihe für Erstleser, von der wir schon einige Bände lesen durften. Die meisten haben uns sehr gut gefallen. "Detektive und Ermittler" ist nun der elfte Band und passt sich vom Cover und dem Konzept her an seine Vorgänger an. Das Titelbild zeigt das Logo, das Kinder sofort erkennen und einige Illustrationen aus dem Innenteil, vor allem eine spannende Übergabeszene, die gerade von einem Detektiv beobachtet wird. Und damit sind die jungen Leser dann auch gleich beim Thema und neugierig auf den Text.

Innen gibt es wie immer ein Inhaltsverzeichnis mit vier farblich gekennzeichneten Themenbereichen, die hier als Kinderfragen formuliert sind: Was machen Detektivinnen und Detektive?, Wie gehen Detektive und Detektivinnen vor?, Wer ermittelt sonst noch? und Warum ermitteln wir alle so gern. Im ersten Kapitel wird sehr schön der Unterschied von Polizei und Detektiv erklärt, man lernt den ersten Detektiv der Welt kennen und erfährt, wie man Detektiv wird. Das zweite Kapitel widmet sich den verschiedenen Fähigkeiten und Arbeitsweisen von Detektiven. Das dritte Kapitel gibt Informationen über Agenten, Spione und Geheimdienste und geht auch sehr schön auf die zukünftigen Aufgaben der Spione im digitalen Zeitalter ein. Das letzte Kapitel ist auch sehr interessant und erklärt, warum wir gern ermitteln. Hier werden auch einige Kinderdetektive genannt, wobei sie fast etwas zu kurz kommen. Als berühmter Detektiv aus Romanen wird nur Sherlock Holmes genannt. Hier vermisse ich Miss Marple und Hercules Poirot.

Auch in diesem Band gibt es nach jedem gelesenen Kapitel abwechslungsreiche Leserätsel, die den Inhalt abfragen und festigen wie Labyrinthe, Wortspiele oder Codes, die geknackt werden müssen. Gerade in diesem Band passt das hervorragend zum Thema. Nicht fehlen darf auch die Stickerseite, die sich diesmal mit der Ausrüstung eines Detektivs beschäftigt. Hinten gibt es noch ein Leselotto zum Ausschneiden. Detektive sind ein Thema, das viele Kinder interessiert und so ist die Motivation hoch, mit dem Lesen zu beginnen. Die angenehm große Schrift und die vielen tollen Illustrationen und Fotos, die den Text auflockern, tragen ebenfalls dazu bei, dass sich schnell Leseerfolge einstellen, da sie beim Verständis unterstützen. Das Vokabular ist möglichst einfach gehalten, bei den wenigen genutzten Begriffen aus Fremdsprachen wird die Aussprache angegeben. Manchmal merkt man allerdings als Erwachsener, dass vor allem die Aufgaben von Detektiven und Spionen nicht immer so leicht für Kinder zu erklären sind, wenn man alles weglassen muss, was für sie noch nicht geeignet ist. Trotzdem finden wir das Buch sehr interessant und empfehlen es gern weiter. 4,5 Sterne

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.08.2023
Fabisch, Alexandra

Elfe Ella und der Einhorn-Schnupfen - Leserabe ab 1. Klasse - Erstlesebuch für Kinder ab 6 Jahren


ausgezeichnet

Liebenswerte Geschichte vom Gesundwerden
Elfe Ella und ihr Einhorn Keks kümmern sich gut um ihren Gemüsegarten und fliegen gerne Wettrennen. Auch heute hätte Ella Lust dazu, doch Keks geht es gar nicht gut. Er muss dauernd niesen und aus seiner Nase kommt lila Schleim. Das Wetter spielt auch nicht mit, denn es regnet den ganzen Tag. Ellas Oma erklärt, dass es so lange regnet, bis das Einhorn wieder gesund ist. Um eine Überschwemmung zu verhindern, gibt sich Ella alle Mühe und probiert sämtliche Hausmittel. Dabei hätte Keks viel lieber Kekse.

Das Cover mit Ella und Keks ist einfach schon sehr einladend und zeigt, welch gute Freunde die beiden sind. Und das merkt man in der Geschichte dann auch daran, wie rührend sich Ella um ihren Einhorn-Freund kümmert. Zudem wird es spannend, denn der viele Regen bedroht den Gemüsegarten. Kinder, die Elfen und Einhörner mögen, werden die Geschichte lieben. Es geht um Freundschaft, um das Pflegen von Kranken. Und obwohl Keks recht bedauernswert ist, hat die Geschichte auch eine lustige Seite, denn die Hausmittel, die Ella ihrem Freund verordnet sind nicht gerade duftig und lecker. Dabei hilft vor allem Lachen und gute Laune beim Gesundwerden.

Elfe Ella und der Einhorn-Schnupfen ist ein Buch aus der Reihe Leserabe. Die erste Lesestufe eignet sich hervorragend für Leseanfänger, die gerade erst mit dem Lesen von Büchern oder längeren Texten beginnen. Der Text ist in sehr großer Fibelschrift gedruckt. Die Sätze sind kindgerecht, nicht allzu lang und ohne zu viele schwierige Begriffe verfasst. Die reiche Bebilderung lockert den Text auf und hilft beim Verständnis. Die Illustratorin Daniela Kunkel - vielleicht einigen vom kleinen WIR bekannt - hat hier wirklich zauberhafte Bilder einer bunten Elfenwelt geschaffen, die wir wirklich zuckersüß und auch lustig finden. Vor allem die zwei Mäuse, die man immer wieder in Aktion entdeckt haben es uns angetan. Insgesamt ein motivierendes und kurzweiliges Buch, das bestimmt bei Erstlesern gut ankommt, denn für jedes Kapitel gibt es einen Belohnungssticker mit dem Leseraben, den sie einkleben dürfen. Am Ende warten abwechslungreiche Leserätsel, bei denen die Kinder checken können, ob sie den Inhalt verstanden haben. Sehr empfehlenswert! 5 Sterne

Bewertung vom 14.08.2023
Laperla, Artur

Die Superkartoffel - Das Mini-Zeitportal


ausgezeichnet

Zwei witzige Geschichten des sympathischen Comic-Erdapfels
Für uns war der zweite Band von Superkartoffel der erste, den wir komplett gelesen haben. Die Vorgeschichte dieses kleinen, stärkehaltigen Superhelden kannten wir nur aus der Leseprobe zu Band eins. Die muss man aber eigentlich nicht unbedingt kennen, weil es einen kurzen Rückblick gibt bzw. sie selbsterkärend ist. Trotzdem - und das war das einzige, das ein bisschen genervt hat - gibt es am Rand der Zeichnungen öfter mal den Hinweis doch auch Band 1 zu lesen, wenn man mehr darüber wissen will. Dieser hätte auch einmal am Anfang gereicht. Trotzdem haben wir uns nicht aufhalten lassen und gemeinsam die beiden Geschichten gleich verschlungen, wobei wir uns köstlich über so manchen (Flach)Witz amüsiert haben.

In der ersten Geschichte geht es darum, dass Superkartoffel in der Zeit zurückreist, um seine Verwandlung von Supermax in eine Heldenkartoffel (siehe Band eins, hihi) zu verhindern. Dafür gibt es ein Mini-Zeitportal, das nicht ewig geöffnet bleibt. Die Zeit drängt also und nichts klappt, wie geplant.

Im zweiten Abenteuer rückt Superkartoffel aus, um ein bedrohliches Huhn aufzuhalten. Wie sich herausstellt, steckt jedoch etwas ganz Anderes dahinter und Superkartoffel gerät in Gefahr zu Pommes Frites verarbeitet zu werden.

Uns gefielen die witzigen Einfälle, die lustigen Namen und das immer wieder Auftauchen von Olivia Federlein, die immer entführt wird, um den Superhelden anzulocken. Wer bei Brecheinlagen und ein wenig Klo-Humor nicht lachen kann oder meint, das müsse von Kindern möglichst ferngehalten werden... Es gibt hier ein paar Szenen, die sind echt der Brüller und meine Tochter hatte Spaß beim Lesen. Dazu sind auch die Zeichnungen und die Farben gelungen und tragen zur Erheiterung und zum Mitfiebern bei. Ganz großer Liebling ist Schoßhündchen Trüffeline.

Bewertung vom 14.08.2023
Gorelik, Katerina

Detektiv Samson 1


ausgezeichnet

Wunderbarer Suchspaß in fantasievollen Szenen
Detektiv Samson ist für seine Ermittlerfähigkeiten in der ganzen Stadt bekannt. Nun melden sich aber gleich mehrere Bewohner derselben und bitten Samson um Hilfe bei der Suche nach vermissten Gegenständen und Familienangehörigen. Ganz schön viel auf einmal! Doch als guter Detektiv weiß Samson, dass er mit Konzentration und Ruhe alles schaffen kann. Und so verfolgt er Spuren in der Stadt, im Wald, unter der Erde, am Strand und auf der grünen Campingwiese. Und du darfst ihm assistieren. Gelingt es Euch zusammen, alles Verlorene zu finden?

Von Katerina Gorelnik kannten wir schon "Schau durchs Fenster", ein Bilderbuch, das uns unheimlich gut gefallen hat. Da der Gestaltungsstil bei Samson ähnlich wirkte und wir Suchbücher total gern zusammen anschauen, mussten wir zugreifen. Eine gute Entscheidung, denn wir hatten lange nicht mehr so viel Spaß zuammen, wie bei der Suche nach den hier in den Bildern versteckten Gegenständen wie Blumen, Schuhen eines Tausendfüßlers oder Bauteilen eines Erfinders. Viele Bewohner treten an Detektiv Samson heran, der ihre Sachen wiederfinden soll. Und wir sind ganz vorne mit dabei. Zunächst zeigt eine Einführungsszene, wie den Stadtbewohnern auffällt, dass sie etwas vermissen. Eine Übersichtsseite zeigt anschließend, was alles gefunden werden muss. Das ist eine ganze Menge. Jeweils 10 Dinge vermisst jede Person. Manchmal sehen diese alle gleich aus, doch meistens sind sie nur von derselben Art, also zum Beispiel 10 Schuhe in 10 verschiedenen Designs. Klingt gar nicht so einfach, und das ist es auch nicht. Man muss schon etwas Geduld und Konzentration haben oder sich aneignen, um hier alles wiederzufinden.

In wahnsinnig tollen, fantasievollen Szenen geht es dann auf die Suche. Der Stil der Illustrationen von Katerina Gorelik ist einmalig. Vielleicht nicht etwas für jeden, aber uns gefallen die ausgefallenen Szenen die vorwiegend in warmen Farben und in Erdtönen gestaltet sind. Außerdem sind sie ziemlich wimmelig, so dass es immer wieder Neues zu entdecken gibt. Und nebenbei hoffentlich auch ein paar der gesuchten Sachen. Die sind in diesen Ton in Ton Illustrationen gar nciht so einfach zu finden. Samson reist mit uns durch den Wald, in unterirdische Höhlen und Gänge, auf den Campingplatz, an den Strand und in die Berge. Neben tollen Landschaften trifft man dort auch lustige Figuren, oft sind sie total witzig für die Kinder, z.B. ein Hund mit Meerjungfrauenschwanz, der eine Wurstkette im Maus hat, aber manchmal auch monstermäßig gruselige Typen wie Drachen und Ungeheuer. Da Buch ist einfach herrlich abwechslungsreich. Wem es anfangs noch nicht genug Aufträge waren, der bekommt am Ende sogar nochmal Nachschub. Auf den letzten Seiten sind alle Gegenstände in kleinen Abbildungen der Seiten in unterschiedlichen Farben eingekringelt, so dass man notfalls in der Lösung nachsehen könnte, wenn man etwas gar nicht findet. Wir sind begeistert von dem Buch, das wirklich Suchspaß für uns alle bietet und besonders geeignet ist, um zusammen Zeit zu verbringen. Außerdem wird das Auge und die Konzentration trainiert und es gibt genug Szenen, zu denen man sich lustige und gruselige Geschichten ausdenken kann. 5 Sterne

Bewertung vom 14.08.2023

SAMi - Meine liebsten Kinderlieder


ausgezeichnet

Wimmeliger Lieder-Spaß
Den SAMi-Bären haben wir jetzt schon länger. Bisher gab es für diesen Bilderbücher, die er vorliest. Mit "Meine liebsten Kinderlieder" steigt SAMi nun ins Musikgeschäft ein. Am Anfang wusste ich nicht so recht, wie ich das finden sollte, denn natürlich sind Liederbücher wichtig, doch zum Musik hören brauchen die Kinder nicht unbedingt eines von SAMi. Ravensburger macht sich da irgendwie selbst Konkurrenz, denn für den Tiptoi-Stift gibt es auch bereits Liederbücher. Zudem war die Frage, womit sich die Kinder hier beim Liederhören beschäftigen. Diese Frage klärte sich aber schon beim ersten Durchblättern des Buches. Jedes der 12 enthaltenen klassischen Kinderlieder ist nämlich mit Text und vielen wimmeligen und bunten Illustrationen zu den einzelnen Strophen abgebildet. Und auf diesen Illustrationen gibt es so viel zu entdecken, dass man neben dem Hören erstmal gut beschäftigt ist.

Super gefällt uns dabei, dass die Illustrationen die Szenen aus den Liedtexten auf lustige Weise aufs Papier bringen. Manche Details sind einfach für die Kinder total witzig, z.B. der Blick durch eines der Bullaugen beim Lied "Eine Seefahrt die ist lustig" oder der Kellner mit Wurmhäppchen bei "Die Vogelhochzeit". Man entdeckt immer wieder etwas Neues. Von der Bilderbuchseite her ist das Buch also schon mal gelungen. Weitere Lieder im Buch sind "Wer will fleißige Handwerker sehen", "Alle meine Entchen", "Grün, grün, grün sind alles meine Kleider", "Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad", "Dornröschen", "Old MacDonald had a farm", "Zwei kleine Wölfe" (kannte ich bisher unter "Zwei kleine Fische"), "Ich geh mit meiner Laterne", "Schneeflöckchen, Weißröckchen" und "Weißt du wie viel Sternlein stehen". Die Lieder werden von verschiedenen Personen, mal allein, mal mit mehreren zusammen gesungen. Dabei sind Kinderstimmen genauso wie weibliche und männliche. Die meisten davon finde ich sehr passend gewählt. Das Seefahrerlied wird zum Beispiel von tiefen Männerstimmen geschmettert, die fleißigen Handwerker von Kindern. Die Stimmen sind nicht alle perfekt, aber ich finde sie gerade deshalb sehr authentisch. Nur ein Kind trifft bei den Handwerkern so gar nicht den Ton. Und bei Dornröschen ist die Stimme etwas dünn. So trauen sich vielleicht aber die Kids auch eher mitzusingen oder zu spielen, denn über dem Text sind die Gitarrenakkorde angegeben. Für meine Tochter, die gerade Gitarrespielen lernt, ist das schön.

Am Ende des gesungenen Liedes folgt nochmal eine Instrumentalversion, für die SAMi zuvor noch Anweisungen für eine Tanzeinlage gibt. Das ist eine ganz nette Idee, nur wenn die Kinder nicht tanzen sondern nur hören wollen, ist es etwas unpraktisch. Zudem sind die "Tanzschritte/figuren" nicht besonders ausgefeilt. Hätte man auch weglassen können. Bei der Liedauswahl hätte ich auch auf Jahreszeiten relevante Lieder verzichtet und dafür nochmal ein eigenes Buch herausgebracht. Auch diesmal hatte ich teilweise wieder das Gefühl, dass manches durch den SAMi-Lautsprecher leicht rauschig klingt. Richtig toll sind aber die Nebengeräusche zu den Liedern.

Fazit: Für alle, die den SAMi-Bär zu Hause haben sicherlich eine schöne Ergänzung im Bücherregal. 4,5 Sterne

Bewertung vom 14.08.2023
Bondestam, Linda

Mein Leben als einsamer Axolotl


ausgezeichnet

Bittersüß und eindringlich
Als nur eines von 987 Eiern schlüpft der kleine Axolotl in einem See in der Nähe einer großen Stadt, in der jede Menge Plumpiane (Menschen) leben, die ab und zu spannende Dinge ins Wasser werfen. Es gibt genug zu fressen und der Axolotl besucht mit anderen Tieren die Schule, freundet sich mit Tigersalamandern an. Doch als diese an Land gehen, bleibt der Axolotl allein zurück. Die Qualität des Wassers wird immer schlechter. Und auch an der Oberfläche jagt eine Katastrophe die nächste, bis eine riesige Flutwelle neue Hoffnung in das Leben des Axolotls spült.

Wir haben das Buch vorwiegend deshalb unbedingt haben wollen, weil die Hauptfigur, der Axolotl, das Lieblingstier meiner Tochter ist und es für Kinder kaum Bücher zu ihm gibt. Auch das Cover finden wir sehr ansprechend, ganz in kühlen Blau- und Grüntönen gehalten. Nur der helle Axolotl sticht hervor mit seinen bunten Kiemenästen und bildet auch durch das einfallende Licht den Mittelpunkt. Über die Hauptfigur erhält man später im Buch noch weitere Informationen. Axolotl sind wirklich faszinierende Tiere und das kommt im Buch auch gut heraus.

Die Geschichte beginnt mit der Welt, wie sie früher war und zeigt, wie sie sich unter dem Einfluss des Menschen entwickelte. Der Erzählstil ist dabei locker und mit dem Schlüpfen des Axolotls übernimmt dieses die Rolle des Erzählers, der etwas über seine Umgebung im See und die anderen Tiere berichtet und auch die Plumpiane an der Oberfläche erwähnt. Durch die Illustrationen weiß man gleich, dass er damit die Menschen meint. Der Axolotl lebt zunächst noch recht glücklich, dann zunehmend einsam in seinem See und der Fokus liegt durchgehend auf ihm. Doch merken kleine Leser schnell, dass sich um ihn herum alles verändert. Das Wasser wird trüb, es gibt weniger Tiere, dafür mehr Algen. Was das Axolotl als Whirlpool benutzt, ist in Wahrheit ein Abflussrohr... Die Entwicklungen im Hintergrund sind immer dramatischer, was man bemerkt. Man weiß auch, dass die Plumpiane dafür verantwortlich sind, doch ist man gefühlsmäßig abgelenkt von der Einsamkeit des Axolotl.

Ich finde, dass das sehr geschickt gemacht wurde. Die Kinder registrieren, das etwas im Argen ist, es liegt aber nicht der Fokus der Geschichte auf den immer schlimmer werdenden Katastrophen, denn die können einem durchaus Angst machen. Der Axolotl berichtet nicht panisch über ein großes Feuer, sondern wie es sich beim Atmen und auf seiner Haut anfühlt. Auch eine große Flutwelle wird dargestellt und würde Fragen aufwerfen, wenn man von dem süßen Axolotl nicht so abgelenkt wäre. Tatsächlich ist da Ende hoffnungsvoller als erwartet, da dem Axolotl etwas wirklich Gutes widerfährt mit dem man auf dieser Welt nicht mehr gerechnet hätte.

Meine Tochter und ich finden die Geschichte wunderschön, obwohl sie sich eines ernsten und dringlichen Themas annimmt. Sie kann durchaus die Augen öffnen. Besonders gut gefallen uns die Illustrationen, die allesamt recht dunkel und kühl gehalten sind. Allein durch Lichter, Gegenstände im Wasser und die Leuchtreklamen an der Oberfläche, von denen die Kinder einige erkennen dürften, kommt Farbe ins Spiel. Und natürlich durch den Axolotl, der sich immer abhebt in der beeindruckenden Unterwasserwelt. Besonders lustig und geschickt gemacht finden wir auch, dass die Tiere in der Unterwasserschule gerade etwas über Axolotl lernen und so auch die Kinder dieses faszinierende Tier besser kennenlernen. Insgesamt eignet sich das Buch hervorragend, um mit Kindern ins Gespräch zu kommen über das, was schief läuft auf der Erde, ohne Angst zu schüren. Es ist eine bittersüße, schrecklich-schöne, aber auch eindringliche Geschichte, die 5 Sterne verdient, obwohl ich stark bemängeln muss, dass das Buch in Folie eingeschweißt geliefert wurde, was für mich gar nicht geht, da diese Tatsache im krassen Gegensatz zur Intention der Geschichte steht.

Bewertung vom 14.08.2023
Erne, Andrea

Wieso? Weshalb? Warum? junior, Band 29: Wir sind Geschwister


sehr gut

Das Wichtigste über den Alltag mit Geschwistern
Im neuen Band 29 der Reihe Wieso? Weshalb? Warum? junior von Ravensburger dreht sich alles um das Leben und den Alltag von Geschwistern. Wie immer werden in kurzen Texten und mit vielen bunten Illustrationen mögliche Kinderfragen zum Thema beantwortet. Wie ist das, wenn ich ein Geschwisterchen bekomme? Wer kümmert sich dann um mich, wenn das Baby die Mama so sehr braucht? Warum kann ich als jüngeres Geschwister noch nicht alles, was die Großen können? Warum ist es schön, große Geschwister zu haben? Warum gibt es Streit unter Geschwistern? Was ist das Besondere an Zwillingen? Warum habe ich jetzt neue Geschwister? Was können wir zusammen erleben?

Vor allem der Anfang des Buches trifft viele Kinder, die ein großer Bruder oder eine große Schwester werden. Die Gefühle, wie es ist, Mama zu entbehren, weil ein Baby sie braucht werden gut dargestellt und die Texte dazu sind tröstend und machen Mut. Sehr schön sind auch die Alltagssituationen zwischen Geschwistern, die im Buch erwähnt werden, z.B. verteidigt die große Schwester hier den kleinen Bruder oder kauft das Eis für ihn. Unter den Klappen finden sich dazu aber diesmal keine weiterführenden Informationen, sie verändern vor allem die Illustrationen, so dass man entweder die Situation herangezoomt betrachtet oder den weiteren Verlauf des Geschehens sieht. Das hat uns sehr gut gefallen, weil man immer wieder neue Details findet und so das immer wieder Anschauen nicht langweilig wird. Zudem wird es durchgehend als positiv dargestellt, Geschwister zu haben, auch wenn sie manchmal stören, nerven oder etwas kaputt machen.

Weniger gelungen fand ich die Doppelseite, auf der es um neue Geschwister (also Stiefgeschwister) geht. Hier werden die kleinen Zuhörer meiner Meinung nach zu forsch an das Thema herangeführt. Ein Kind, das in dieser Situation ist, wird sich vielleicht wiedererkennen, erhält aber kaum Hilfe. Stattdessen läuft auch hier alles eher positiv ab, was ich etwas unrealistisch finde. Kinder, die nicht in Patchworkfamilien leben, erhalten keine Erklärungen, sondern werden mit dem Satz "Ellas Papa wohnt jetzt bei Julia, seiner neuen Frau." irgendwie ins kalte Wasser geschmissen. Größere wissen sicher, dass Eltern sich manchmal trennen, doch das Buch ist für 2 - 4-Jährige gedacht, die davon womöglich noch nie gehört haben. Das kann dann schon mal Angst machen. Zumindest tauchen hier bei uns viele Fragen auf. Diese Seiten finde ich wirklich nicht gut gelöst.

Wie meistens gibt es auf der letzten Seite noch etwas, bei dem die Kinder rätseln können. Sie sollen herausfinden, welche der Kinder und Eltern auf dem Spielplatz zur selben Familie gehören. Dafür muss man beim Anschauen sehr gut aufgepasst haben. Positiv hervorzuheben ist die Vielfältigkeit der dargestellten Personen. Hier können sich viele Kinder wiederfinden.

Insgesamt gebe ich 3,5 Sterne.

Bewertung vom 14.08.2023
Lüftner, Kai

Jessi, die Raubhäsin (Klein, aber oho!)


ausgezeichnet

Süße und wilde Freundschaftsgeschichte
Die süße Häsin Jessileinchen lebt zufrieden in ihrem Hasenstall, doch irgendwann merkt sie, wie einsam sie ist und bricht aus, um einen Freund zu finden. Gefühlte Jahre später streift die wilde Raubhäsin Jessi durch die Wälder. Ein jeder hat Angst vor dem grimmig dreinblickenden Hasenmädchen und so hilft sie vielen Tieren, die in Not geraten sind. Bis sie ein Meerschweinchen rettet, das sich nicht so leicht vertreiben lässt und gerne ihr Freund sein würde. Doch Jessi kommt alleine klar, oder etwa nicht?

Das Cover dieses Bilderbuchs ist einfach umwerfend. Immer wenn ich es meiner kleinen Tochter zeige, macht sie ein grimmiges Gesicht und knurrt: Böse! Ja, Jessi Raubhäsin macht ganz schön Eindruck auf die kleinen. Genauso sind aber auch die Anfangsillustrationen, auf denen sie noch das süße, kleine Haustier ist. Durch das gefährliche Leben im Wald macht sie einen richtig krasse Verwandlung durch, vergisst aber auch, warum sie ausgebrochen ist. Zumindest bis dieses süße, pummelige Meerschweinchen auftaucht und ihre Raubhäsinwelt auf den Kopf stellt und sie sich wieder erinnert, dass sie einen Freund suchte.

Die gesamte Geschichte ist in eingängigen Reimen erzählt, in denen sich auch manche Teile wiederholen, Kai Lüftner ist für seine Wortspielereien und lustigen Verse bekannt und dieses Talent spielt er hier wieder gekonnt aus. Es handelt sich also nicht um 0/8/15 Vierzeiler, sondern um richtig tolle Strophen, die meine Kinder gar nicht oft genug hören können und dabei die großformatigen, wilden, bunten Bilder betrachten, die tolle Waldszenen, actionreiche Tierbegegnungen mit Fuchs, Schlange und Eule und Rettungsaktionen zeigen. Doch am allerbesten gefällt ihnen das Ende dieser tollen Freundschaftsgeschichte, das auch zeigt, dass es kein Problem ist, anders zu sein, als andere von uns erwarten. 5 Sterne

Bewertung vom 14.08.2023
Herzog, Anna

Erdmittelpunkt: Betreten auf eigene Gefahr! / Im Bann der Elemente Bd. 1


gut

Tolles Cover, nette Geschichte, doofer Schreibstil
Durch eine Stimme in der Dusche seiner Oma wird Jacob eines Tages zu einem Treffen im Garten geladen. Als er sich mit seinen Freunden Taio und Lilli um Mitternacht dort einfindet, treffen die drei auf Nereide, die Jacob darum bittet mit ihr durch ein Mauseloch unter die Erde zu kommen, wo er eine Mission zur Rettung der Erde erfüllen soll. Dummerweise gerät seine kleine, nervige Schwester Putt auch mit hinein und gemeinsam entdecken sie eine fantastische, aber auch gefährliche Reise ins Unterirdische.

Hach ja, um mal den Schreibstil im Buch gleich nachzuahmen, nur damit ihr wisst was auf Euch zukommt. Aber davon später mehr. Wow, das Cover hat mir so gut gefallen, sieht in echt mit seinen grünen Glitzersprenkeln noch viel schöner aus. Auch die Beschreibung der Geschichte ließ auf ein tolles Abenteuer unter der Erde schließen. Hallo? Da kommt auch schon die Nachricht durch die Dusche und los geht's. Zawusch! Ab ins Mauseloch. Die Idee ist gut, die Abenteuer, die Jakob mit seiner Schwester und seinen Freunden erlebt recht unterhaltsam, die Wesen manchmal echt fantasievoll, wenn auch manchmal nicht ganz rund. Trotzdem kam bei mir kein richtiger Lesefluss, Sog oder gar Spannung auf, was hauptsächlich am Schreibstil liegt, der mich nicht nur durch sehr oft gleiche Satzanfänge (mit er oder und), sondern auch durch seine gezwungen frisch gemeinte kindliche Art und mit Comiclauten aufgepeppten Ausrufe schon nach kurzer Zeit genervt hat. Zudem richtet der Protagonist sehr oft das Wort an die Leserschaft, um rhetorische Fragen zu stellen und darauf hinzuweisen, dass das später noch klarer wird, was die Handlung dauernd unterbricht.

Obwohl das Buch nur ca. 220 Seiten umfasst, habe ich dafür sehr lange gebraucht. Sicher können Kinder die Sprache auch ganz gut finden, weil sie noch nicht so darauf achten, doch ich finde sie mangelhaft, weil ich auch der Meinung bin, dass man sich nicht immer dem sprachlichen Niveau der Zielgruppe anschließen muss, damit ihr das Buch liegt. Es mutete für mich wirklich an, wie eine Geschichte, die ein Kind erzählen möchte und sich dann oft verzettelt. Und das, obwohl die Autorin mehrere Sprachen spricht. Daher habe ich oben auch erwähnt, dass das Sprachlevel wohl gewollt ist. Aber hier mal einige Beispiele: "Puh, dass ein dicker Quallenkörper an den Krakenarmen hing, puuuuh, dass der nicht durch das Loch passte ...!", "Und dann kam eine Stimme direkt neben mir...", "Gedanken verstrüppten sich" oder "Nun stand er ganz in der Höhle und nun wurde er ruhig.", "Es war nicht besonders laut, weil: Gras." usw.

Lobend erwähne ich aber gern noch die unterirdisch schönen Illustrationen, die das Dunkel unter der Erde toll widerspiegeln, und den Showdown, der auch eine sinnvolle Botschaft enthält, die man nicht oft genug übermitteln kann. Beides hat mich wieder etwas mit dem Buch versöhnt. Trotzdem reicht es nur für knappe 3 Sterne.

Bewertung vom 14.08.2023
Lane, Soraya

Die verlorene Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.1


sehr gut

Zum Mitfühlen und Genießen
Die junge Kellermeisterin Lily ist nach einem längeren Aufenthalt in Neuseeland gerade erst zurück in London. Ihre nächste Station soll das Familienweingut der Rossis in Italien sein, wo sie sich fortbilden möchte. Ihre Leidenschaft für Wein hat sie von ihrem bereits verstorbenen Vater übernommen. Da erreicht sie ein Brief einer Anwaltskanzlei, die die Erbschaft der Leiterin eines Londoner Frauenhauses regelt. Lily erhält eine Schachtel, die eigentlich für ihre Großmutter bestimmt gewesen war. Darin befindet sich ein italienisch verfasstes Rezept und ein Abschnitt eines Opernprogramms der Mailänder Scala von 1946. Doch was soll Lily damit nur anfangen? Sie reist früher nach Italien und macht sich auf die Suche, wobei sie unverhofft vom attraktiven Sohn der Rossis unterstützt wird. Kann Lily die Geheimnisse der Vergangenheit klären und ihr eigenes Glück finden?

Ich hatte mal wieder Lust, ein Buch zu lesen, in dem es um ein Familiengeheimnis geht. Die Beschreibung und die Leseprobe haben mir gut gefallen. Zunächst lernt man Lily mit ihrer Leidenschaft für Wein und ihrer tiefen Verbundenheit mit ihrem verstorbenen Vater kennen. Dessen Tod hat sie ziemlich mitgenommen. Sie möchte sich und ihm unbedingt noch den Traum vom eigenen Wein erfüllen. Darüber vergisst sie leider manchmal in sich hineinzuhorchen. Der Brief der Anwaltskanzlei lässt sie nicht nur eine Suche starten, es ist auch eine Reise der Protagonistin zu sich selbst. Die Autorin schildert auf zwei verschiedenen Zeitebenen, was sich in Gegenwart und Vergangenheit ereignet (hat). Von der Vergangenheit erhält man als Leser*in immer nur kürzere Einblicke, so dass sich das Gesamtbild erst nach und nach zusammensetzt und die gesamte Tragik der damaligen Vorkommnisse offenbart. Sehr gefühlvoll wird hier ein Geheimnis im Leben der Großmutter offenbart, das auch mal zu Tränen rühren kann.

In der Gegenwart trifft Lily auf den Sohn der Rossis und auch hier entwickeln sich Gefühle, die aber auch nicht unbedingt leicht sind. Besonders gut gefallen hat mir bei der Spurensuche das abwechslungsreiche italienische Setting. Von der beeindruckenden Mailänder Scala bis zu Weinbergen wohin das Auge blickt, entführt uns die Autorin an wunderbare Orte und lässt auch durch die ein oder andere Köstlichkeit das Lesen zum Genuss werden. Insgesamt haben mir der Schreibstil, der Aufbau und das italienische Flair der Geschichte sehr gut gefallen, Kenner des Genres dürften allerdings recht bald das Familiengeheimnis, das Lily zu ergründen versucht, erahnen. Da hätte ich mir etwas mehr Rätsel erwartet, auch wenn die vergangenen Ereignisse hier wirklich herzergreifend sind. 4 Sterne

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.