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Anna

Bewertungen

Insgesamt 22 Bewertungen
Bewertung vom 24.07.2012
Bull
Mehrwald, Jörg

Bull


ausgezeichnet

Satire vom Feinsten

Der Chefredakteur Europas größter Boulevardzeitung beschließt für sich, den Bundespräsidenten zu stürzen. Doch nicht nur das. Es werden weitere Verschwörungen, Tricksereien, Gaunereien und Schmierenkomödien aufgedeckt, die uns vor nicht allzu langer Zeit beschäftigten.
Dieses kleine Büchlein ist ein wahres Feuerwerk an köstlichen Schlagzeilen. Es sprüht geradezu Funken und die Dialoge zwischen den Mitwirkenden haben so viel Pfeffer, dass einem die gelesenen Buchstaben förmlich auf der Zunge brennen.
Respektlos, beinahe vor allen (!), werden in den Konferenzen Pläne geschmiedet und Sätze formuliert. Frei nach dem Motto: „Wir schreiben erst das Gerücht, dann können sie dementieren. So sagen sie die Wahrheit und wir brauchen nicht in zeit- und kostenaufwendige Recherchen zu investieren.“

Wir erfahren was so ein Chefredakteur mit kleinen Geschenken macht, die ihm von Fernsehmoderatoren mitgegeben werden. Dass in vielen Aktionen eine wirklich gute Absicht steckt, wie z. B. die geplante Serie über Dirigentenstorys beweist, die Kultur in die Wohnstuben der Bull-Leser bringen soll. Weshalb das Mädchen von Seite 1 wirklich weichen musste und, dass der scheidende Bundespräsident kurz davor war, einen Antrag auf Vertriebenenrente zu stellen.
Aber auch, dass Ecclestone schon gestraft genug wäre. Mit was, sollte jeder selbst nachlesen, denn ein Gag jagt hier den nächsten.

12 Euro für ein so kleines Buch mögen auf den ersten Blick relativ viel erscheinen. Dafür bekommt man aber in einer sehr lustigen Art und Weise die Welt erklärt. Und so gesehen ist es diese Investition absolut wert.
Ich jedenfalls freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung.
Joerg Mehrwald, bitte weiter so!

Bewertung vom 12.07.2012
Mutti geht's gut
Windmann, Laura

Mutti geht's gut


ausgezeichnet

Hallihallo - Generationskonflikte? Nicht doch...

Da es sich hier um wahre Geschichten handelt, ist man beinahe geneigt Laura Windmann und ihre Mutti gleichermaßen (zunächst) zu bedauern.
Mutti, die mit ihrem Schicksal als alleinstehende, einsame Witwe hadert und anscheinend nichts Besseres zu tun hat, als sich (ausschließlich) bei ihrer Tochter über das Fehlverhalten der Mitmenschen in aller Welt zu beschweren. Oder doch zumindest über deren äußeres Erscheinungsbild lästert, dass einem schwindlig werden könnte.
Und Laura, weil sie sich alles anhören muss. Lamenti und Gesemper ohne Ende.

Gerne nimmt Mutti die wöchentliche Gelegenheit dazu wahr, wenn sie von ihrer Tochter zum Einkaufen herumkutschiert wird. Dass diese sich jedoch auf den Verkehr konzentrieren möchte/sollte/müsste und die Redefluss begleitenden fuchteligen Handbewegungen ihrer Mutter eventuell stören könnten, scheint ihr ebenso wenig einzuleuchten, wie auch ihre sonstigen Aktivitäten und Kommentare zu abstrusen Situationen, die einen lauthals zum Lachen bringen. Beispielsweise jene, die in die Rubrik "Hörgerät notwendig" fällt. Ein Kunde an der Supermarkt-Kasse raunt der Tochter zu, dass man mit den soeben gekauften ollen Wachteln einiges anstellen könne und sie versteht: "...olle Schachteln"!
Mit dem neumodischen Schnickschnack wie ein i-Pad kann Mutti nur bedingt etwas anfangen. Nächtelang sitzt sie auf der Couch,beobachtet wildfremde Menschen, die sich online gestellt haben und gibt ihren Senf dazu - bis sie sich eines Tages vertippt...
Zu ihren Lieblingen zählen der Enkel, der zu ihrem größten Verdruss nach Japan auswandern möchte und der italienische Junge aus dem vermieteten Grafenhaus, der sie "Hallihallo" nennt, weil sie ihn stets so begrüßt.

Mutti kann aber auch schweigen. Einmal sogar stundenlang, weil... nun, ich möchte nicht zu viel verraten, aber sie konnte - und es war ganz plötzlich furchtbar still.
Dank Mutti, weiß nach dieser Lektüre nicht nur die Mutter des Nachbarsjungen über "Lauras Secrets" Bescheid, sondern jeder, der sich diesen herrlichen Schmöker gönnt.

Es macht so dermaßen Spaß bei den Beiden Mäuschen zu spielen, dass man nach einer Fortsetzung schreit.
Ein Hoch auf diese Mutti und alle Muttis in der Welt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.06.2012
Blutige Seilfahrt im Warndt
Schwab, Elke

Blutige Seilfahrt im Warndt


ausgezeichnet

Der mysteriöse und äußerst ungewöhnliche Todesfall eines Bergmanns gleich zu Beginn des Buchs, ruft endlich die Mordkommission auf den Plan. Denn wie sich nach längerem Kompetenzgerangel herausstellt, gab es in der Vergangenheit bereits einige weitere Todesfälle aus derselben Arbeitsgruppe, die lediglich vom Bergamt untersucht und als Unfälle deklariert worden waren.
Kriminalhaupt-Kommissar Grewe, der vor seiner Amtszeit selbst im Bergbau tätig war, wird als Maulwurf (!) die freigewordene Stelle einnehmen und schwebt fortan in Lebensgefahr. Und das aus gleich mehreren Gründen, denn er hütet ein ganz persönliches Geheimnis...
Es kommt zu weiteren Todesfällen, bei denen es immer schwieriger wird die Opfer zu identifizieren. Und Grewe wird plötzlich vermisst. Ist auch er unter ihnen?
Wer hat ein Motiv, solch derartige Morde zu begehen? Können die hinterbliebenen Witwen und Waisen helfen? Was wissen sie? Warum schweigen die Kumpel?
Einmal mehr ist es Elke Schwab gelungen, mich mit einem ihrer Werke zu fesseln und zu begeistern. Immer wieder neue, ungewöhnliche Tatorte, die von einer mir bereits vertrauten Ermittlungsgruppe – allen voran der Kriminalkommissar a. D. Kullmann - untersucht und aufgeklärt wird. Allerdings haben sie mit diesem Fall so viel Arbeit, dass ihnen kaum Zeit für private Belange bleibt.
So mitreißend, so spannend, so gefährlich…
Bestens recherchiert in einer Umgebung, in die man mich nur über meine Leiche bringen würde.
Bis zum fulminanten Ende, bei dem nichts ungeklärt bleibt, sitze ich da mit diesem Buch in der Hand, befinde mich geistig jedoch unter Tage. Es ist dunkel, es ist kalt und es ist sehr, sehr eng!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.04.2012
Stille wird hörbar wie ein Flüstern
Höhl-Kayser, Anke

Stille wird hörbar wie ein Flüstern


ausgezeichnet

Gedanken in Worte gefasst

Dieser Gedichtband ist durchgängig einfach nur schön.
Und das obwohl die meisten Titel der einzelnen Gedichte eigentlich darauf schließen lassen, dass überwiegend (vermeintlich) dunkle Zeiten die Aufmerksamkeit der Autorin auf sich gezogen haben.

Ganz gleich, ob es sich um Abschied, Herbst, Nacht, das Jahresende oder die Midlife Crisis dreht – Anke Höhl-Kayser ist es gelungen, ihre Gedanken in Worte zu fassen und aus jedem dunklen Kapitel ein positives Erlebnis zu machen. Sie nimmt den Zeiten, die den meisten Menschen als düster, trist und trostlos vorkommen den Schrecken.
Ja, fast ist man geneigt, sich nach dem bunten Herbstlaub zu sehnen, den geheimnisvollen Nebelschwaden, dem prasselnden Kaminfeuer – sogar wenn man selbst eigentlich einem luftig-leichten Sommertyp entspricht.
Aber es gibt auch andere Themen. So zeigt sie uns in den „Variationen zum Thema Glück“, wie wenig es braucht, um glücklich zu sein.
Oder das Gedicht an eine Künstlerin – so wahr!
Urlaubsgeschichten verdichten sich, als wäre man dabei gewesen und ihre Freude und ihr aufrichtiges Glücksempfinden, wenn sie an ihre Kinder denkt, sind einfach zauberhaft.

Ein Buch, das man nach dem Lesen nicht einfach so in das Bücherregal wegstellt und einstauben lässt. Gerne nimmt man es immer wieder zur Hand um darin zu blättern, zu schmökern, womöglich um nach einem bestimmten Thema zu suchen, um sich trösten zu lassen, oder einen Rat abzuholen und sich natürlich auch an den zahlreichen, wunderschönen Bildern von Noëlle-Magli Wörheide zu erfreuen.

Apropos, da war noch was…
Ach ja, die Aufmachung. Die ist jetzt schon so oft gelobt worden, dass ich es eigentlich nicht mehr für nötig halte, darauf hinweisen zu müssen.
So gebe ich sehr gerne die mögliche Höchstzahl an Sternen und noch ein Plus extra für die wunderschöne Gestaltung, die Augen und Händen schmeichelt.

Ingolf Lück würde sagen: „Danke, Anke!“

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.04.2012
Das Vorzelt zur Hölle
Krappweis, Tommy;Krappweis, Werner

Das Vorzelt zur Hölle


ausgezeichnet

Pures Lesevergnügen aus sicherer Entfernung zu den Schauplätzen
Wohlwissend um die Unversehrtheit der Hauptprotagonisten dieser Erlebniserzählungen, überwiegt für mich beim Lesen dieses Buches doch eher die Heiterkeit als Bedauern.
Andernfalls müsste ich mein Mitleid aussprechen und froh und dankbar dafür sein, dass mir selbst Unternehmungen dieser Art, wie zum Beispiel die hautnahe Bekanntschaft mit Seeigeln und Feuerquallen, die Aufwendung übermenschlicher Kräfte beim Zeltauf- oder -umbau, oder (und darüber bin ich besonders glücklich) die besonders gefährlichen Beinah-Explosionen mit Gasbehältern (da völlig falsch gelagert), erspart geblieben sind.
So war es mir also tatsächlich vergönnt Lachanfälle zu bekommen, die abwechselnd von ungläubigem Kopfschütteln und einem zustimmenden Kopfnicken begleitet wurden.
Abenteurer, die primär IMMER auf der Suche nach Herausforderungen sind, werden hier und da sicherlich die ein oder andere Anregung erhalten, wie sie ihr bis dahin vermutlich recht langweiliges Leben bereichern könnten.
Alle anderen, die letztlich doch lieber ihrer Bequemlichkeit frönen möchten, wird dieses Buch eine hilfreiche Warnung sein, oder ein Ratgeber, der ihnen hilft bei künftig geplanten Camping-Urlauben und Radtouren grobe Fehler zu vermeiden, oder einfach beste und kurzweilige Unterhaltung vermitteln.

Was mich jetzt ganz persönlich besonders bewegt hat, zumindest aus menschlicher Sicht, das ist zum einen die Konfliktfähigkeit der Familie Krappweis, die heutzutage nicht mehr selbstverständlich ist, kombiniert mit den unvermeidlichen Problemlösungen, auf die die Mehrheit der übertechnisierten Gesellschaft von Heute nicht einmal im Ansatz käme. Zum anderen, Tommy Krappweis´ herausragende Begabung, sein Kindheitstrauma auf diese wunderbare Art und Weise verarbeiten zu können, die ihn letztendlich mit seinem „Widersacher“, seinem Vater, doch noch zusammenwachsen ließ.
Eine Zusammenarbeit, von unschätzbarem Wert!

Fünf Sterne für dieses Buch, das aus sicherer Entfernung zu jedem Egal-es-ist-überall-heiß-und-scheiße-Land gelesen, zum reinen Vergnügen wird.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.12.2011
Macht der Toten
Opelt, Rüdiger

Macht der Toten


ausgezeichnet

Mystisch, suspekt, fesselnd, ungewöhnlich…

Ist es wirklich eine Mordserie, die die Alpenstadt Salzburg erschüttert, oder sind es doch „nur“ Unglücksfälle?
Die mystischen Todesfälle, an den weltberühmten Schauplätzen der Geburtsstadt Mozarts, lassen auch befürchten, jemand hätte vor die größte Einnahmequelle der Region, den Tourismus, zu sabotieren.
Schnell gibt es einige Verdächtige, denen jedoch nichts nachzuweisen ist und die beiden Ermittler tappen weiter im Dunkeln. Erst nachdem sie sich einigermaßen zusammengerauft haben und endlich gemeinsam an einem Strang ziehen, kommen sie einen Schritt weiter. Bei umfangreichen Recherchen in der Landeshauptstadt Wien kommt einer der beiden einer unglaublichen Verschwörungstheorie auf die Spur. Mit seinen neuen Erkenntnissen gerät er jedoch selbst in Lebensgefahr.

Rüdiger Opelt macht sich sein Wissen um die Psyche des Menschen zunutze und verkettet schlüssig und schier glaubhaft mystische Sagen, ungeklärte Fragen aus der NS-Zeit und echte Fakten miteinander und hat somit einen filmreifen Kriminalroman an historischen Schauplätzen geschaffen.
Man muss Salzburg nicht kennen um zu verstehen, was ge(fest)spielt wird, doch wer es nach dieser Lektüre wieder einmal oder auch zum ersten Mal besucht, dem könnte bei seinem Aufenthalt ganz schön mulmig werden.

„Macht der Toten“ ist eine echte Mozartkugel unter den Krimi-Zuckerln.

Bewertung vom 21.11.2011
Artgerechte Haltung eines Männchens
P., Emma

Artgerechte Haltung eines Männchens


ausgezeichnet

Ein Haushalt ohne Männchen ist möglich aber langweilig. Doch wie stellt eine Frau es an, das richtige, zu ihr passende Exemplar zu finden, es einzufangen und dann auch noch artgerecht zu halten, sofern sie dies wünscht?
Denn aller Wahrscheinlichkeit nach, möchte sie es aufgrund der Umstände, die eine solche Haltung mit sich bringt, lieber wieder loswerden.
Emma P. weiß Rat.
Schonungslos und ohne Tabus werden Unzulänglichkeiten beider (!) Geschlechter auf die Schippe genommen. Schwarzer Humor paart sich hier mit bittersüßer Satire und herausgekommen ist ein Buch, das gerade deshalb zwischen höchstvergnüglich und erregend, gleichermaßen für Lachanfälle und Tiefsinnigkeit sorgt.
Sei es, dass dem Männchen die Ehe als Steuersparmodel eingeredet wird oder die Warnung, das Objekt seiner Begierde niemals als "Warmduscher" zu bezeichnen.
Auch auf die Gefahr, bei seinen Bemühungen am Männchen-Grippevirus und der daraus resultierenden "Sekundärinfektion" erkranken zu können, wird hingewiesen.
Ein Ratgeber für (Wieder-)Singlefrauen, die sich tatsächlich den einen oder anderen Tipp abholen können. Aber auch für Frauen, die sich bereits in einer vermeintlich glücklichen Männchenhaltung befinden, weil sie sich köstlich amüsieren und dadurch noch glücklicher werden. Und schließlich für Männchen, weil sie viel über Frauen erfahren und lernen könnten und so zu einem harmonischen Miteinander fähig wären.
Einzig sehr sensible und besonders schreckhafte Exemplare dieser Gattung, könnten durch diese Lektüre endgültig verscheucht werden und lassen sich hinterher womöglich gar nicht mehr einfangen.
Doch welche Frau möchte schon einen Hasenfuß?
5 Sterne für Satire vom Feinsten!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.11.2011
Schokolade ist auch nur Gemüse / Amelie Bd.2
Renk, Ulrike; Porath, Silke

Schokolade ist auch nur Gemüse / Amelie Bd.2


ausgezeichnet

Genau das Richtige bei Heißhungerattacken

Die Freundinnen Silke und Maja, beide noch, respektive wieder Singles, spenden sich gegenseitig Trost. Räumlich voneinander getrennt, gehen sie ihrer Wege. Silke lebt in Berlin und ist beruflich sehr erfolgreich. Maja tröstet sich in Hamburg mit Schokolade über ihr Hartz IV-Schicksal hinweg und verbringt viel Zeit vor dem Computer. Vor allem bei Facebook betreut sie nicht nur das virtuelle Spiel Farmville mit Hingabe. Ein Posting einer „Freundin“ bringt sie auf die Idee sich als Orakel im Web zu verdingen und diese Tätigkeit bleibt nicht ohne Folgen.
Auch im Liebesleben der beiden gibt es schon bald Veränderungen.
Zum Positiven? Nicht unbedingt, denn die Gefühle der Freundinnen fahren Achterbahn.
Die gesamte Bandbreite menschlicher Emotionen erschließt sich in diesem Buch. Gerade noch himmelhoch-jauchzend, geht es im nächsten Moment wieder rasant auf Talfahrt und der Leser/die Leserin fährt, freut und leidet mit. Abwechselnd mit Wut oder Schmetterlingen im Bauch!
Witzige Dialoge, Einblicke in die virtuelle Welt des social network, Vor- und Nachteile von Patchwork-Familien und ihren Mitgliedern, deren Eigenheiten richtige Lachflashs mit sich bringen…

Es gibt nicht viele Bücher, die einen dazu verleiten seiner Umwelt eine Unpässlichkeit vorzutäuschen, nur damit man es in aller Ruhe und möglichst an einem Stück „vernaschen“ kann, doch dieses gehört zweifellos dazu!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.10.2011
Ritas Ambivalenz
T., Rena

Ritas Ambivalenz


ausgezeichnet

Obwohl es ein gar nicht exorbitant luftiges Thema behandelt, kommt „Ritas Ambivalenz“ so leichtfüßig wie ein Blind Date daher. Und dann noch eins und noch eins und …
Unvermittelt scheint man über sich zu schweben und kopfschüttelnd wahrzunehmen, wie man entgegen seiner Gewohnheiten, fremder Menschen Emails und Briefe liest und deren Telefongespräche und Dialoge belauscht.
Rita, ja, sie lernt man richtig kennen und früher oder später leidet, hofft und bangt, freut sich und weint mit ihr. Manchmal kommt sogar das Gefühl von Wut auf sie durch, weil sie so „näschert“, so anspruchsvoll wirkt. Und ab und an scheint man mit ihr in eine Art Ohnmacht zu fallen, wenn sie mal wieder Pech gehabt und ihr das Leben erneut einen schwungvollen Tritt gegeben hat.
Ihr herrlich eigenwilliger Humor, der vor allem in den immer wiederkehrenden Einträgen ihres Notizbuches rüberkommt, sorgt während des Lesens für Schmunzler, lautes Lachen und nicht selten auch für anhaltendes Nachdenken ob der tiefen Bedeutung ihrer Worte.
Wer sich aufgrund des Klappentextes angesprochen fühlt, diese Lektüre lesen zu wollen, der würde vermutlich ebenfalls 5 Sterne vergeben.
Oder wie Rita sagen würde: „Festlegen? Ja, vielleicht. Bin mir aber ziemlich sicher, dass ich mir nicht sicher bin!“