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lalunara
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Bewertungen

Insgesamt 206 Bewertungen
Bewertung vom 08.11.2025
Rupflin, Alexander

Protokoll eines Verschwindens


ausgezeichnet

Sehr spannender Tatsachenkrimi
Ich habe den Eindruck, Alexander Ruplin hat sehr intensiv und über einen langen Zeitraum recherchiert.
Die Geschichte ist tragisch und nicht zu verstehen ist das lange Zögern der Polizei, etwas über den verschwundenen Gabriel herauszufinden.
Ich habe das Buch in Zusammenhang mit dem Hörbuch gelesen. Alexander Rupflin gleichmäßiges Vorlesen hatte anfänglich etwas von Langeweile, aber dem war nicht so. Als ich mich nach einigen Minuten eingehört hatte, war es genau diese Tonlage, mit wenig Emotionen, die mich am Ball hielt, weil sie die Geschichte glaubhafter machte und eben nicht so reißerisch. Ein wenig fühlte ich mich wie bei Aktenzeichen XY.
Der Fall selbst ist sehr beklemmend und tragisch. Ein wirklich netter, etwas naiver junger Mann erleidet hier einen grausamen Tod, begangen von einem Mann, der irgendwie auch nett daherkommt und irgendwie auch nicht nachvollziehen kann, wie ihm das passieren konnte.
Mein Kritikpunkt betrifft die zum Teil ziemlich vulgäre Sprache, auch an den Stellen, wo man darauf hätte verzichten können, meiner Meinung nach. Und zum Zweiten benutzt der Autor einige Male das Wort Kerle. Kerl ist für mich immer ein wenig negativ besetzt für Mann und ich wäre mit diesem Wort weniger umgegangen. Aber letztlich sind das Kleinigkeiten.
Gut gelungen als Debütroman und ich bin gespannt, was hier noch folgt.

Bewertung vom 05.11.2025
Hart, Emilia

Unbeugsam wie die See (MP3-Download)


ausgezeichnet

Mystische Geschichte über die Frauen voller Kraft und Stärke
Es hat ein wenig gedauert, bis ich es verinnerlicht habe, dass Mary und Eliza zwei ganz besondere Frauen sind, die auf ungewöhnliche Art mit dem Meer und mit Wasser überhaupt verbunden sind. Die beiden kommen auf einem Sträflingsschiff von Irland nach Australien, Anfang des 19. Jahrhunderts.
Jess und Lucy verbindet eine Wasserallergie und eine besondere Form der Verwandtschaft. Weitere Ausführungen dazu würden spoilern.
Die Männer in diesem Roman sind fast alle durch die Bank welche, die Frauen nicht als gleichwertige Partnerinnen sehen. Eine einzige Ausnahme ist der Vater von Jess. Ich mag hier nicht wirklich glauben, dass es wie ein Suchen nach der Nadel im Heuhaufen ist, wenn man sich einen Partner wünscht, der eine Frau genauso anerkennt, wie einen Mann.
Allerdings kommen auch die meisten Männer der Geschichte nicht besonders gut weg. Und ihr Verschwinden ist zumeist immer auch mit dem Meer verbunden.
Die Geschichte wechselt immer wieder zwischen 1800, 1999 und 2019. Es bereitet aber keine Schwierigkeiten in den Zeiten zu springen. Wobei das Meer die Frauen verbindet und zu Freundinnen und Gefährtinnen macht.
Emilia Hart hat einen mystischen und berührenden Roman geschrieben, der auch an die Substanz gehen kann und Frauen bestärken kann, sich ihrer eignen Kraft bewusst zu werden und diese zum eigenen Vorteil und dem ihrer Kinder zu nutzen.
Zum Hörbuch
Die Sprecherinnen Leonie Landa; Julia Nachtmann; Jodie Ahlborn haben mich voll überzeugt. Hin und wieder musste ich eine Pause beim Hören einlegen, um das Gehörte zu verinnerlichen, aber es war eine gute Hörzeit.

Bewertung vom 05.11.2025
Hempel, Berit

Abenteuer & Wissen: Kleopatra


ausgezeichnet

Hat mir gut gefallen

Das, was ich absolut nicht über das alte Ägypten wusste, war, dass Frauen, was Kultur und Wirtschaft angeht, den Männern gleichberechtigt waren, dass sie Geschäfte und Häuser haben durften.
Was für mich nie zur Debatte stand, war, dass man Kleopatra für eine Femme Fatale der damaligen Zeit hielt. Eine Frau, die solange an der Spitze mitgemischt hat, musste klug sein und das ist ja heute auch nicht anders.
Ich habe das kurzweilige Hörbuch gern gehört und fand es sehr interessant. Sprecher und Sprecherin waren überzeugend.
Über die Hochkulturen vor Christi Geburt habe ich in grauer Vorzeit zwar einiges gelesen, aber hier war es zum Mitfühlen und begreifbar erzählt worden.
Kleopatra lässt sich sicher auch gut in den Unterricht einbauen.

Bewertung vom 04.11.2025
Konishi, Masateru

Die Bibliothek meines Großvaters


ausgezeichnet

Das Buch und ich – wir wurden Freunde
Ganz ehrlich, hat das doch einige Seiten gedauert. Die japanische Kultur, auch die des Schreibens ist so ganz anders, als meine übliche Literatur und ich habe auch lange keine Bücher japanischer Autoren gelesen.
Aber so nach einem Viertel des Buches hatte es mich dann richtig gepackt. Kaede, eine junge Frau und Lehrerin, hat nur noch ihren Großvater, einen sehr intelligenten Mann, der auch einmal Lehrer und Direktor war und nun leider an einer besonderen Form von Demenz erkrankt ist. Manchmal ist sein brillanter Verstand glasklar da, manchmal sieht er Fischotter unter dem Bett oder blaue Tiger.
Kaede und ihr Opa sind in großer Liebe einander zugetan. Die junge Frau besucht ihn, so oft sie kann und bringt aus ihrem Leben aktuelle knifflige Kriminalfälle mit und sogar einen eigenen Stalker.
Die Dialoge der beiden erinnerten mich ein wenig an Holmes und Watson. Die saßen auch oft im Salon und haben versucht, einen Fall mit Intelligenz zu lösen. So haben es auch der Großvater und seine Enkelin getan und den Leser teilhaben lassen.
6 Fälle lösen die beiden, 5 gemeinsam und den 6. Fall löst der Großvater dann allein.
Ich fand das Buch äußerst liebenswürdig und auch spannend. Darüber hinaus lernt man auch einiges über Japan und seine Menschen. Mich hat zum Beispiel interessiert, wie dort der Schwimmunterricht in den Schulen abläuft und musste dann beim Recherchieren feststellen, dass man auch in Japan immer mehr Schwimmbäder schließt und die Kinder zunehmend theoretischen Schwimmunterricht erhalten. Also auch im fernen Japan bröckelt der Putz.
Aber darum geht es nicht. Wer Lust auf Rätsel oder Kriminalfälle hat und noch dazu Japan etwas kennenlernen möchte, dem sei Die Bibliothek des Großvaters ans Herz gelegt.

Bewertung vom 01.11.2025
Voosen, Roman;Danielsson, Kerstin Signe

Schwüre, die wir brechen / Svea Karhuu & Jon Nordh Bd.2


ausgezeichnet

Spannende Fortsetzung
Auch mit dem 2. Fall für Karhuu und Nordh hat mich das Autorenduo sofort in den Bann gezogen und begeistert. Als das Buch im Handel erschien, war klar, dass ich es lesen musste und die Handlung hat mich nicht enttäuscht.
Zum Ende bleibt wieder einiges offen, so dass ich jetzt bereits auf den 3. Band hin fiebere und hoffe, dass dieser dann endgültig Klarheit in die Angelegenheiten von Svea und Jon bringt.
Dieses Buch begleitet uns nach Chile in die berühmt berüchtigte Sekte des Paul Schäfer Colonia Dignidad, nach Ägypten in die Ausgrabungsstätten des alten Ägyptens und natürlich nach Schweden.
Die Inszenierung der Handlung ist so vielschichtig und interessant und dabei auch nahe an tatsächlichen Gegebenheiten, dass ich teilweise immer wieder nachgegoogelt habe, wie die Zusammenhänge waren. So kam auch das schwere Schiffsunglück 1980 an der schwedischen Westküste im Buch vor und wurde durchaus sehr glaubhaft eingewoben in die spannende Geschichte.
Ich freue mich auf das 3. Buch und empfehle es allen Krimilesern.

Bewertung vom 31.10.2025
Henssler, Steffen

Hensslers Schnelle Nummer - morgens, mittags, abends


ausgezeichnet

Schnell und lecker
Ich kenne Steffen Henssler erst einmal nur dem Namen als Koch nach. Fernsehshows interessieren mich nicht so sehr.
Dieses Kochbuch ist wirklich toll. Über einige Rezepte wie gekochte Eier musste ich schmunzeln. Ich dachte, das wäre bereits wirklich gut bekannt.
Ich überlege das Kochbuch noch einmal für meine Tochter zu kaufen. Die Rezepte sind übersichtlich und wirklich super nachzukochen. Die Beschreibung der einzelnen Schritte ist wirklich sehr gut erklärt und kleinschrittig nachzuvollziehen.
Die Rezepte sind fast alle meine Kragenweite und wirklich lecker und einfach nachzubereiten.
Es sind auch Rezepte enthalten mit Lebensmitteln, die fast alle zu Hause haben. Gerade bei Kochanfängern kommt das mit Sicherheit gut an.
Ein wenig gefehlt haben mir, ehrlich gesagt, die Nährwertangaben. Irgendwie gehören die inzwischen dazu, aber ob sie unverzichtbar sind?
Aber das machen die vielen tollen und leckeren Fotos wieder wett.

Bewertung vom 27.10.2025
Borrmann, Mechtild

Lebensbande


ausgezeichnet

Geschichtsträchtiger spannender Roman
Es geht um Identitätstausch, um Mord, um Überleben, um Moral, um tapfere junge Frauen und hilflose Kinder.
In diesem Roman von Mechthild Borrmann ist wieder alles drin, was für mich ein gutes und spannendes Buch ausmacht. Und wie immer, verarbeitet sie wahre Schatten aus der Vergangenheit in ihrem Roman und gibt dem Leser nicht nur ein super Buch an die Hand, sondern auch einen Eindruck in vergangene Zeiten.
Es geht um 3 junge Frauen Lene, Nora und Lieselotte, deren Wege sich kreuzen und auf ewig verbunden bleiben. Es geht um Lenes große Liebe, die sie erst Jahrzehnte später leben darf.
Die Rettung eines Kindes vor den grauen Bussen, die lebensunwertes Leben in die Kinderheilanstalten brachten, um die hilflosen Kinder dort zu ermorden ist der rote Faden der Geschichte. Leo wird gerettet, aber diese Rettung verändert das Leben der 3 jungen Frauen und verknüpft gleichzeitig die Fäden.
Ich hätte auch noch viele Seiten weitergelesen. Ich freue mich schon auf die weiteren Bücher von Mechthild Borrmann. Ihr Name ist Garant für gute Belletristik.

Bewertung vom 26.10.2025
Özcan, Saliha

Sallys Weihnachtsbäckerei


ausgezeichnet

Leckere Bäckerei für Weihnachten
Mir hat das Backbuch für die Weihnachtsleckereien von Saliha Özcan sehr gut gefallen. Von einfachen bis komplexen Rezepten ist alles dabei, was der Gaumen zur Weihnachtszeit an Gebäck begehrt. Einige Rezepte waren mir noch nicht bekannt, obwohl ich bereits einiges an Weihnachtsbackbüchern besitze.
Besonders gut haben mir die Symbole gefallen, die zu Beginn jedes Rezeptes abgebildet sind. Hier lässt sich einfach sehen, wie viel Zeit für das Backwerk benötigt wird (Zubereitungszeit, Kühlzeit, Backzeit, Wartezeit) und wie viele Stücke am Ende herauskommen, bevor die große Nascherei beginnt.
Die Fotos zu jedem einzelnen Rezept sind toll und machen Lust aufs Nachbacken.
Einige Rezepte eignen sich gut zum Nachbacken mit Kindern und finden bei mir hierfür sicher Anwendung.

Bewertung vom 26.10.2025
Fahringer, Viktoria

Meine Tiroler Welt


ausgezeichnet

Ein Spaziergang durch die Tiroler Küche
Victoria Fahringer hat mir die Tiroler Küche im wahrsten Sinne des Wortes sehr schmackhaft gemacht. Sie zeigt auf einer Reise durch Tirol die Vielfalt der Tiroler Küche und darüber hinaus auch schöne Fleckchen Erde mit einigen Besonderheiten. Wir sind bei einer Salzsiederin zu Besuch, bei Schafen und Kühen.
Frau Fahringer bringt uns die leckeren Speisen nahe und auch die wunderbare Landschaft Tirols.
Im Buch finden sich einfache und komplexere Rezepte. Und fast alle fand ich würdig, diese auch einmal nachzukochen. Dabei behilflich sind die vielen QR Codes. Hier finden sich vielerlei Hilfen, die Speisen gelingsicher herzustellen.

Bewertung vom 26.10.2025
Schreiber, Jasmin

Da, wo ich dich sehen kann


ausgezeichnet

Bedrückender Familienroman

Da, wo ich dich sehen kann, obwohl es dich auf der Erde nicht mehr gibt, ist wohl in einem Paralleluniversum. Da will Maja ihre Mama suchen und ihren Papa, der die Mutter dort liebt und ihr nicht weh tut und sie nicht ermordet.
Ich habe diesen Roman sehr schnell lesen können, obwohl er zum Teil ans Eingemachte geht. Die Tränen saßen ständig locker, denn Jasmin Schreiber konnte das Drama um Maja und ihre Familie unwahrscheinlich vorstellbar beschreiben und darüber erzählen. Der Leser leidet mit.
Ich finde es gut, dass die Autorin das Thema des Femizids hier in Deutschland aufgegriffen hat. Für die meisten Frauen ist es wohl unvorstellbar sich derart von einem Mann behandeln zu lassen und nicht sofort die Reißleine zu ziehen, wenn sich ein Mann so darstellt. Aber ein nicht unbeträchtlicher Teil von Frauen hält aus, um der Kinder Willen, um des Geldes Willen, Angst vor Einsamkeit. Ich weiß es nicht, aber dieses Buch bringt einem das Problem näher, sensibilisiert und macht aufmerksam. Vielleicht hilft es, ähnliche Fälle zu verhindern.
Auch die rechtlichen und vormundschaftlichen Dinge um Maja und ihre Familie werden beschrieben und unaufgeregt und glaubhaft dargestellt.
Der Vater, der Mörder ist trotz seiner Tat kein Monster. Er liebt seine Tochter und lässt zu, dass Maja sich wieder finden wird, in dem er nicht auf dem Sorgerecht seiner Eltern für das Kind beharrt.
Einzig die vielen Aussagen über Therapien als Allheilmittel für Traumata mit Hilfe von Psychopharmaka halt ich persönlich für bedenklich. Aber letztendlich entscheidet jeder selbst.
Ein super Buch, spannend, emotional, aufrüttelnd.