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Meggie
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Bewertungen

Insgesamt 1181 Bewertungen
Bewertung vom 12.06.2025
Steven, Laura

Our Infinite Fates


ausgezeichnet

Evelyn stirbt vor ihrem 18. Geburtstag. Und dies schon unzählige Male ... wiedergeboren erinnert sie sich dann nach ein paar Jahren daran, dass sie wieder sterben muss. Das gleiche Schicksal trägt Arden, der dazu verdammt ist, Evelyn jedes Mal zu töten. So haben die beiden schon viele Leben gelebt, sich immer wieder gefunden - und geliebt. Doch der Tod scheint unausweichlich.
Evelyn lebt nun als Branwen zusammen mit ihrer todkranken Schwester und ihrer Mutter in einem kleinen Häuschen. Branwen kann ihre Schwester durch eine Knochenmarkspende retten, doch bleibt ihr nicht mehr viel Zeit, bevor Arden sie findet. Und so fasst Branwen alias Evelyn einen Plan: Sie muss Arden davon überzeugen, sie nicht zu töten und damit vielleicht einen Fluch zu brechen. Doch Arden ist unerbittlich ...

Schon als ich den Klappentext gelesen habe, wusste ich, dass ich mich in die Story verlieben werde. Was dann natürlich auch unweigerlich geschah.
Evelyn ist ein so sympathisches Mädchen, dass sich um alles Sorgen macht, nur nicht um sich selbst. Und so fasst sie den Plan, wenigstens so lange am Leben zu bleiben, bis sie ihre Schwester mit einer Knochenmarkspende retten kann.

Die Autorin erzählt in so wunderbaren Worten die Geschichte von Evelyn und Arden. Dabei springen wir in der Zeit immer mal wieder vor in die Gegenwart oder zurück in vergangenen Leben von Evelyn und Arden. Die Rückblenden sind allesamt sehr emotional und zeigen, wie sich Evelyn und Arden entwickeln.
Die Gegenwart ist auch sehr von Gefühlen geprägt, geht es schließlich um Evelyns Kampf, nicht getötet zu werden, um ihrer Schwester das Leben zu retten.

Ich habe mehrmals das Buch zur Seite legen müssen, weil mich gerade der Kampf um das Leben sehr mitgenommen hat. Evelyns alias Branwens Schwester ist viel zu jung, um diesen Kampf durchleben zu müssen, aber gerade so konnte die Dringlichkeit anschaulich gemacht werden.

Die Charaktere sind allesamt sehr gut ausgearbeitet und gerade bei Evelyn und Arden gibt es eine Tiefe, die die beiden zu etwas Besonderem macht.

Es gibt mehrere Wendungen in der Story, die mich überrascht haben. In positivem Sinne.

Allerdings muss ich zugeben, dass mich das Ende nicht so sehr befriedigt hat. Ich hätte mir etwas anderes gewünscht. Aber ich kann damit leben.

Meggies Fussnote:
Eine wunderschöne Liebesgeschichte mit unerwarteten Wendungen.

Bewertung vom 05.06.2025
Winston, Emily

Der Mordclub von Shaftesbury - Die Tote fällt nicht weit vom Stamm (eBook, ePUB)


sehr gut

Penelope St. James wird es nicht langweilig. Kaum ist sie zusammen mit ihrem Mann Sam, dessen Tochter Lily und der Tierarztpraxis samt Getiers in den ehemaligen Bauernhof gezogen, möchte sie natürlich Veränderungen an dem Gebäude vornehmen und beauftragt einen Handwerker damit, eine Wand einzureißen. Kurz davor wird jedoch neben der Liebeseiche, in deren Astloch Liebesbriefe für den Wettbewerb geworfen werden, eine Tote gefunden. Die Tote ist ausgerechnet die Preisträgerin des Wettbewerbs der letzten Jahre. Beim Einreißen der Wand wird auch ein Toter gefunden. Eingemauert und ohne Identität. Es stellt sich heraus, dass es der ehemalige Besitzer der eigentlich damals gut laufenden Chutney-Fabrik ist. Stehen die beiden Morde miteinander in Verbindung? Penelope ermittelt und stößt dabei auf viele Ungereimtheiten. Und dann kommt es auch noch zu einem weiteren Mord. Wer treibt hier nur sein Unwesen?

Penelope hat in den ersten drei Büchern schon einige Tote gesehen und die Morde auch aufgeklärt. Kein Wunder, dass sie in dem kleinen Shaftesbury mittlerweile hoch angesehen ist und nun auch mit der Aufklärung der neuen Morde beauftragt wird. Nicht etwa von der Polizei, sondern vom Briefträger der Stadt. Aber auch ohne Auftrag hätte Penelope dies übernommen.
Hinzu kommt ihre weitere Aufgabe als Vorsitzende des Komitees, welches darüber entscheiden soll, welcher Liebesbrief wohl den ersten Platz erreicht.

Penelope hat alle Hände voll zu tun. Die Aufklärung der Morde, das Sichten der Briefe, das Haus, welches gerade umgebaut wird, ihre Stieftochter Lily, die nicht nur neue Tiere ins Haus bringt, sondern auch jede Menge neue Freunde und natürlich ihr Mann Sam und deren neuer Kollege Archie, der mit Liebeskummer zu kämpfen hat. Penelope springt überall ein.

Fast schon dachte ich, sie kippt irgendwann um. Ich hatte nicht das Gefühl, dass sie viel schläft oder isst, obwohl im Buch sehr oft das Wort Chutney fällt und auch immer wieder auf dem Tisch steht, um gegessen zu werden.

Außerdem war mir teilweise der Gedankengang etwas zu wirr. Es gab sehr viele Szenen, in denen einfach durcheinander gesprochen wird und ich kam da auch nicht mehr so ganz mit. Aber da habe ich einfach drüber gelesen und die Story weiter auf mich wirken lassen.

Auch wenn es wirr zuging und ich manchmal etwas den Faden verloren habe, hatte ich doch wieder Spaß in Shaftesbury mit seinen skurrilen Einwohnern, die sich so gar nicht mehr wundern, dass es seit zwei Jahren immer wieder zu Morden in ihrer Stadt kommt.

Großes Thema ist natürlich der Wettbewerb, der fast mehr im Vordergrund steht als die Aufklärung der Morde. Ein ungewöhnlicher Wettbewerb, bei dem der schönste Liebesbrief honoriert werden soll.

Die Autorin hat eine lustige Story geschaffen, bei der Penelope St. James als Hobbydetektivin wieder mit ungewöhnlichen Mitteln an die Recherche herangeht und auch noch viel ungewöhnlichere Hilfe bekommt.

Meggies Fussnote:
Für Fans von Cosy Crime.

Bewertung vom 04.06.2025
Harper, Bradley

Miss Harkness und das Damengambit


ausgezeichnet

Jahre nach ihrem ersten Aufeinandertreffen wird Miss Margaret Harkness von Professor Jonathan Bell um Unterstützung gebeten. Ein anarchistischer Spion in den Reihen der deutschen Regierung soll entlarvt werden. Miss Harkness ist natürlich mit Feuereifer dabei, erinnert sie sich noch zu gut an ihr Zusammenspiel bei der Jagd auf Jack the Ripper. Die Recherchen ergeben, dass nicht nur das Leben von Miss Harkness in Gefahr ist, sondern auch das der Queen. Soll es einen Anschlag geben? In ein paar Tagen ist das Thronjubiläum und es wäre der perfekte Moment für einen Auftragsmord. Miss Harkness setzt alles daran, dies zu verhindern. Hilfe bekommt sie von der jungen Elizabeth, die Detektivin werden will - und von James, charismatisch und nett. So schleicht er sich nicht nur in ihr Herz, sondern auch in die Schusslinie ...

"Doktor Doyle jagt Jack the Ripper" war mein erster Roman von Bradley Cooper und hat mich sehr begeistern können. War dort Doktor Doyle der Mittelpunkt der Geschichte, ist es hier nun Miss Harkness, die mit ungewöhnlichen Mitteln an die Recherche geht. Wir befinden uns im Jahre 1897, und nur langsam schleicht sich die Moderne in das viktorianische London. Miss Harkness verkleidet sich gerne als ihr Alter Ego Pennyworth, ein Mann, der durch forsches Auftreten Zutritt in Männerdomänen erlangt oder Informationen erhält, die Frauen nicht erteilt bekommen hätten. So kann sie sich tarnen und gleichzeitig ihrem liebsten Hobby frönen: Detektivin sein.

Aber dies erregt auch Aufmerksamkeit und so sieht Miss Harkness sogar dem Tod ins Auge, kommt jedoch davon, nur um kurz darauf noch intensiver zu arbeiten.

Der Autor lässt Miss Harkness und ihren Freunden fast keine ruhige Minute. Die Informationen kommen Schlag auf Schlag und müssen verarbeitet. Doch zeigt sich nie ein ganzes Bild.

Und das macht die ganze Sache so spannend. Während der Leser weiß, wer der Bösewicht ist, müssen Miss Harkness, Elizabeth und James mit kleinen Puzzleteilen arbeiten. Man würde am liebsten in das Buch hineinkriechen und die entscheidenden Hinweise auf den Tisch legen, damit endlich der Schurke gefangen genommen werden kann. Aber es ist auch sehr interessant zu lesen, wie genau Miss Harkness auf die Lösung kommt.

Abwechselnd wird aus Sicht von Margaret, James und dem Attentäter erzählt. Zwischendurch kommen auch Szenen aus Sicht von Elizabeth oder anderen Personen. Man kommt nie durcheinander und weiß genau, worum es geht.

Der spannende Schreibstil holt dann nochmal das Beste aus dem Buch heraus. Man kann kaum aufhören zu lesen und fiebert auf das Ende hin - welches mit einem großen Knall kommt und einem sprachlos zurücklässt.

Am Ende des Buches erwartet einem dann nochmals eine kleine Kurzgeschichte. "Miss Harkness´ letzter Fall" erzählt davon, wie Margaret einer Freundin eben von ihrem letzten Fall erzählt. Und dann muss man auch nochmals ein Tränchen vergießen.

Der Autor hat es sehr gut verstanden, mit meinen Gefühlen als Leserin zu spielen und ich bin sehr froh, dass ich ein Teil dieser Geschichte sein durfte, nur, indem ich sie lesen konnte.

Meggies Fussnote:
Ein Spiel auf Zeit.

Bewertung vom 04.06.2025
Fitzek, Sebastian

Horror-Date


ausgezeichnet

"The Walking Date" ist eine Online-Plattform, auf der sich Menschen, die nicht mehr lange zu leben haben, noch ein letztes Mal verlieben können. So auch Rafael, der dort Nala kennenlernt. Beide sterbenskrank. Rafael geht es jedoch sehr schlecht und so bittet er seinen Freund Julius anstatt ihm zu dem Date mit Nala zu gehen. Widerwillig spielt Julius den Schwerkranken und lässt sich darauf ein. Als er auf Nala trifft, ist sie jedoch erst enttäuscht von ihm, denn so, wie er sich bei dem Date gibt, hat sie ihn online nicht kennengelernt. Doch dann ändert sich ihre Meinung, als Julius mit der Lüge, er wolle sein ganzes Hab und Gut verschenken, ihr Vertrauen zurückgewinnt. Damit Nala nicht enttäuscht ist, muss Julius nun zu seinem Wort stehen ...

Mittlerweile muss ich sagen, dass mir die "Kein Thriller"-Bücher von Sebastian Fitzek besser gefallen als seine eigentlichen Psychothriller. Denn hier wird mit Witz und Verstand an Themen herangegangen, die bei vielen als Tabu angesehen werden. Themen, über die man nicht reden darf.
Hier ist es das Thema "Darf sich ein Mensch, der sterbenskrank ist, noch einmal verlieben?". Und es wurde mit Bravour eine Geschichte darum herum erschaffen, die lustig und gleichzeitig ernst ist, so dass man am Ende mit einem lachenden und einem weinenden Auge das Buch zuklappt und erst einmal darüber nachdenken muss, was hier passiert ist.

Der Charakter Julius war mir so gar nicht sympathisch. Er schien mir verwöhnt, sich auf der Siegerseite wähnend und etwas abgehoben. Einzig seine Freundschaft zu seinem todgeweihten Freund Rafael hat ihm Pluspunkte eingefahren. Für Rafael würde er alles tun, und so lässt er sich überreden, anstatt Rafael zu einem Date zu gehen.
Die ebenfalls todkranke Nala allerdings hatte ich gleich zu Anfang ins Herz geschlossen. Nicht wegen ihrer Krankheit, sondern weil sie einfach eine wunderbar warmherzige und vor allem lebenslustige junge Frau ist.

Erst im Laufe der Geschichte konnte ich mich für Julius erwärmen und nach der Hälfte des Buches tat er mir so unendlich leid, weil er einfach von einem Fettnäpfchen ins nächste tappte und aus seinem Lügenkonstrukt (er wolle alles Hab und Gut vor seinem Tod verschenken) einfach nicht mehr herauskam. Dabei entstanden so witzige Szenen und ich konnte mir sehr bildlich vorstellen, wie Julius gerade da steht und einfach nicht mehr weiter weiß, wohlwissend, dass jeden Moment alles zusammenbrechen kann.

Ich hatte wirklich Spaß beim Lesen, obwohl es um sehr ernste Themen geht. Aber der Autor hat so eine warmherzige und lustige Art, die Story aufs Papier zu bringen, dass man einfach lachen muss. Erst gegen Ende wird es wieder etwas ernster und ich hatte wirklich Tränen in den Augen. Denn ich hatte vergessen, dass der Tod immer allgegenwärtig war.

Ich freue mich wirklich auf den nächsten "Kein Thriller" und bin gespannt, mit welchen Themen und lustigen Szenen wir dann beehrt werden.

Meggies Fussnote:
Der Tod kennt keine Gnade.

Bewertung vom 27.05.2025
Michéle, Rebecca

Die Steinmetzin


ausgezeichnet

Roisin hat ein verkrüppeltes Bein, schlägt sich aber tapfer damit. Doch leidet sie mehr unter ihrer Familie, die sie ihre Behinderung jeden Tag spüren lassen. Ihre Stiefmutter behandelt sie wie eine Magd, ihr Vater hält ihr vor, dass er sie nicht verheiraten kann und ihr Bruder nutzt ihr Talent als Steinmetzin und gibt seine Arbeiten als ihre aus. Doch Roisin nimmt alles klaglos hin. Bis sie es eines Tages eben nicht mehr aushält und das Haus verlässt. Sie trifft auf Lady Elizabeth und rettet ihr Leben. Daraufhin nimmt diese Roisin mit an den Hof des Königs. Und Roisins Leben ändert sich schlagartig.

Ich muss immer wieder zugeben, dass ich leider viel zu wenig von der Autorin gelesen habe. Denn wenn ich nach einem Buch von ihr greife, bin ich danach begeistert, wie sehr sie es schafft, mich mit ihren Geschichten zu packen und mir mit ihrem wundervollen Schreibstil ein Kopfkino zu verpassen.

Auch hier ist es so und ich kann Euch gar nicht sagen, wie sehr ich mich über die Story geärgert habe. Aber nicht, weil sie langweilig oder unspektakulär ist. Im Gegenteil, weil sie eben so sehr an meinen Gefühlen gezerrt hat, dass ich nicht anders konnte, als die Geschichte in kürzester Zeit zu verschlingen.

Roisin, eine unheimlich tapfere und kluge Frau, muss sich mit einem Gebrechen herumschlagen, welches sie seit Geburt an hat. Ihr Bein ist verdreht und so hat sie Mühe, zu laufen. Doch sie nimmt ihr Gebrechen hin und kümmert sich nicht weiter drum. Wäre da nicht ihre Stiefmutter, die ihr jeden Tag vorhält, wie nutzlos Roisin doch wäre. Doch so nutzlos ist sie nicht, denn immerhin hält sie einen Haushalt am Laufen, kümmert sich nebenbei noch ums Einkaufen, die Finanzen, die Wäsche, ein kleines Kind und um die Steinmetzarbeiten, da ihr Bruder es nicht auf die Reihe bekommt, dies zu tun. So unterhält sie auch noch die Familie, bekommt es aber nicht gedankt.

Allerdings muss ihre Arbeit als Steinmetzin geheim gehalten werden, denn wie könnte es nur möglich sein, dass eine Frau so wundervolle Arbeit leisten kann? So sieht es zumindest der Rest der Bevölkerung.

Doch dann nimmt die Geschichte eine Wendung und es wird spannend. Kann Roisin es schaffen, sich von ihrer Familie zu lösen und womöglich auch noch die Liebe ihres Lebens zu treffen?

Die Autorin schickt Roisin auf eine sehr lange Achterbahnfahrt. Es geht hoch und runter, es gibt einige Sidequests und am Ende scheint alles aussichtslos. Doch dann kommt Hilfe von unerwarteter Seite.

Und genau das war für mich der ausschlaggebende Punkt für die volle Punktzahl. Denn das sind Wendungen, die ich mag, die mich davon überzeugen, dass Charaktere Tiefe haben und sie es wert sind, in die Geschichte geschrieben worden zu sein.

Meggies Fussnote:
Ein historischer Roman mit viel Gefühl.

Bewertung vom 27.05.2025
Enders, Mo

Blutrote Tinte / Liga Lexis Bd.2


ausgezeichnet

Annie ist am Boden zerstört. Lady Hamilton, die Protagonistin weltberühmter Bestseller wurde ermordet und sofort kommen mehrere Agenten nach Bookford Manor, um den Mord aufzuklären. Doch nicht nur das lässt Annie traurig sein. Auch die Trennung von Caspian nimmt sie schwer mit. Dessen Verhalten ist nun auch mehr als merkwürdig und Annie versucht, zusammen mit ihren Freunden Fitz und Mac allem auf den Grund zu gehen. Die Zeit wird knapp und Annie scheint die Einzige zu sein, die über die Interlineas - die Welt zwischen den Zeilen - in Bücher gelangen kann. Als sie dies tut, trifft sie auf jemanden, mit dem sie nicht gerechnet hat. Und dies bringt ihre Welt ins Wanken ... und alle anderen in Gefahr.

Der zweite Teil steht dem ersten in nichts nach. Es wird rasant, gefühlvoll, witzig, sarkastisch und vor allem spannend. Denn Annie muss sich entscheiden, wie sie ihre Welt und die Welt der Bücher retten kann. Dies geht nur auf einem Weg und der scheint sehr gefährlich.

Doch Annie wäre nicht Annie, wenn sie diese Gefahr nicht herausfordern würde.

Und genau das macht die Story aus. Es wird gekleckert und nicht geklotzt. Annie nimmt alles in die Hand und tut etwas,. während die Liga Lexis nur theoretisch an die Angelegenheit heran geht. Es werden unnötige Feste veranstaltet, es wird lamentiert und geplant, aber nichts wirklich gemacht.

Und das gefällt mir so gut an Annie. Sie denkt logisch, lässt sich helfen, aber packt es einfach auch an und erledigt den Job.

Na ja, sie versucht es zumindest, denn es passieren Dinge, die sie ganz schön aus der Bahn werfen. Vor allem wenn ein gewisser Caspian mit im Spiel ist.

Die Autorin schreibt frech, stilsicher und packend. Man bekommt immer mehr Lust, der Story zu folgen und findet sich auch teilweise in den Protagonisten wieder. Da macht es einfach Spaß, zu lesen.

Aber es gibt natürlich auch etwas, was nicht so gut ist - oder auch wieder gut, je nachdem wie man dazu steht. Der Cliffhanger am Ende ist natürlich sehr unfair - denn man will weiterlesen, man will erfahren, was nun passiert. Wie endet es für alle? Wie entscheiden sich einige Protagonisten? Und warum, wieso, weshalb ....? Aber es heißt: Abwarten und Tee trinken ... und der dritte Band wird wohl Aufklärungen bringen. Aber erst im September 2025.

Meggies Fussnoten:
Lesen! Weil: Ist ein Buch über Bücher, ist ein Buch über Liebe. Und spannend!

Bewertung vom 13.05.2025
El-Bahay, Akram

Ein Weg aus Tinte und Magie / Die Buchreisenden Bd.1


gut

Adam hat einen ungewöhnlichen Job. Er arbeitet in einem unscheinbaren Buchladen namens Libronautic Inc. und hat die Gabe, Menschen mit seiner Stimme in Geschichten hineinzulesen. Dort können diese dann für eine bestimmte Zeit die Figuren aus den Geschichten beobachten, solange sie sich nicht vom besprochenen Weg bewegen. Als ein Kunde jedoch diesen Weg verlässt, verfolgt Adam diesen sofort. Doch plötzlich stehen sie vor einer Tür, die in der Geschichte eigentlich nicht vorkommen soll. Mit Mühe können Adam, sein Kunde und ein weiterer Libronaut aus der Story entkommen. Doch was hat es mit der magischen Tür auf sich? Warum taucht kurz danach eine Kundin auf, die ebenfalls an der Tür interessiert ist? Adam forscht nach und kommt dabei einem großen Geheimnis auf die Spur ...

Bücher über Bücher faszinieren mich. Und Bücher über Bücher, in die man reisen kann, um dort die Story mitzuerleben, sind natürlich noch faszinierender. Also musste ich ja zu der Reihe "Die Buchreisenden" greifen, was mich aber letztendlich etwas enttäuscht zurückgelassen hat. Die Story plätschert vor sich hin, ab und zu werden neue Informationen eingestreut, dann passiert lange wieder nichts und dann sehr viel und dann wieder nichts. Es ist ein Auf und Ab und die Spannung wird nicht wirklich gehalten. So hatte ich zwischendurch mehrmals das Bedürfnis, das Buch abzubrechen.

Doch ich habe es durchgezogen und am Ende gibt es noch einmal ein Aufbauschen und natürlich einen Cliffhanger, so dass man zum zweiten Buch greifen will. Hier habe ich jedoch die Hoffnung, dass sich die Story nicht so ziehen wird und etwas mehr Spannung gehalten werden kann.

Die Charaktere sind teilweise sogar sehr nervig. Mir hat Adam nicht gut gefallen. Er steuert nicht wirklich etwas zur Handlung bei, sondern fließt so nebenbei mit. Er hat viele Fragen, aber aktiv will er nicht an die Antworten kommen, sondern überlässt es anderen, das Ruder herumzureißen.

Auch ist die Erzählweise etwas gewöhnungsbedürftig. Bei manchen Sätzen hatte ich das Gefühl, dass ein Kind die Schreibweise übernommen hat. Auch wird es nicht zu komplex bzw. es gibt immer wieder Momente, in denen ich mir etwas mehr Kopfkino gewünscht hätte, etwas mehr Undurchsichtigkeit.

Meine Hoffnung liegt auf dem zweiten Band.

Meggies Fussnote:
Guter Anfang, lässt aber stetig nach.

Bewertung vom 12.05.2025
Takahashi, Yuta

Das Restaurant am Rande der Zeit


gut

Kotoko Niki hat ihren Bruder bei einem Autounfall verloren und ist dabei, sich selbst in der Trauer zu verlieren. Eines Tages erfährt sie von Chibis Kitchen, einem Restaurant am Strand, in welchem besondere Gerichte von damals serviert werden. Kotoko macht sich auf den Weg dorthin und ist gleich fasziniert von der Magie des Ortes. Und tatsächlich löst das Essen in ihr eine Begegnung aus, die sie nicht zu hoffen gewagt hatte. Kurz darauf erzählt sie Taiji von dem Restaurant, der ebenfalls einen schweren Verlust erlitten hat. Und auch Yoshio kommt in den Genuss des Gerichts von damals.
Als aber der Besitzer Kai das Chibis Kitchen schließen will, weil das Restaurant eigentlich von seiner Mutter eröffnet wurde, die aber vor Kurzem verstorben ist, handelt Kotoko und versucht, ihn zu retten, so wie er sie gerettet hat.

Ich habe schon einige Romane gelesen, die in Japan spielen und immer von Dramen handeln, von Menschen, die zurück ins Leben kommen durch besondere Begegnungen oder Wendungen. Bislang haben mir diese auch ausnahmslos gut gefallen.

Hier bin ich etwas zwiegespalten. Es ist zwar unweigerlich ein Drama vorhanden, aber es ist jetzt nicht so, dass die Charaktere vor Trauer zerfließen oder mit solch schweren Gewissensbissen leben, dass sie kurz davor sind, sich selbst das Leben zu nehmen. Sie trauern auf normale und angemessene Weise. Der eine länger, der andere kürzer.
Sich dann mit schwerem Herzen auf den Weg in das Chibis Kitchen zu machen, um dort nochmals mit dem Verstorbenen reden zu können, ist zwar eine wunderschöne Idee, doch fehlt dem Ort das gewisse Etwas.

Ja, der Besitzer ist nett, aber gewöhnlich. Ja, es gibt eine Katze, bei der ich aber jetzt nicht genau weiß, warum sie überhaupt mitspielt. Ja, es ist schön AUßERHALB des Restaurants mit Strand und Meer und Möwen.
Aber das Innere und die Atmosphäre von Chibis Kitchen hat mir so gar nicht gefallen. Es war nichts Außergewöhnliches oder Zauberhaftes daran. Es gab keine einnehmende Beschreibung des Inneren, nur eben das Servieren des Essens und die ungewöhnlichen Begegnungen, die daraufhin passieren.

Es hätte ruhig von allem etwas mehr sein können, etwas ausgeschmückter, fantasievoller, greifbarer.

Zuerst wird die Geschichte aus Kotokos Sicht erzählt. Danach folgen Taiji, Yohio und Kai. Zwar ist Kotoko immer mit allen verbandelt, doch ist dies eher nebensächlich erwähnt, erst im letzten Kapitel ist sie wieder präsenter. Den Kapiteln vorangestellt sind typische japanische Rezepte von Traditionsgerichten, oder eben Gerichten von damals. Diese werden auch im Chibis Kitchen serviert.

Das Buch ist sehr leicht lesbar und damit auch schnell abgehandelt. Es ist von der Story her schön, könnte aber etwas mehr Schönheit vertragen.

Meggies Fussnote:
Leicht lesbar, schnell abgehandelt.

Bewertung vom 04.05.2025
Braun-Arnold, Lily

The Last Bookstore on Earth


weniger gut

Liz ist gerade mal 17, als ein apokalyptischer Sturm die Erde heimsucht und ihre Familie auslöscht. Auf der Suche nach einer Unterkunft, quartiert sie sich in einem Buchladen ein und nutzt diesen Ort zum Handeln und als Anlaufstelle für Nachrichten, die von durchreisenden Menschen hinterlassen werden. Eines Tages bricht Maeve in den Laden ein, auf der Suche nach Lebensmitteln. Und sie bleibt. Denn ein neuer Sturm soll aufziehen und Maeve und Liz versuchen, den Buchladen sicher zu machen vor der erneuten Katastrophe. Dabei kommen sie sich näher und eine zarte Liebe entsteht.

Leider bleibt es auch bei dieser zarten Liebesgeschichte und mehr nicht. Denn es gibt nicht viele Erklärungen, warum es zu dem Sturm gekommen ist, der so viele Leben gekostet hat. Es wird zwar in einem Rückblick erzählt, was genau er angerichtet hat, aber es wird nicht erklärt, welcher Auslöser verantwortlich ist.

Außerdem kann ich nicht nachvollziehen, warum Liz sich so sehr an die Buchhandlung hängt. Ich kann zwar verstehen, dass es für sie ein Ort des Vertrauens ist, ein Ort, an dem sie sich wohlfühlt, weil er eben voll mit Büchern ist, aber das Haus an sich ist gefährlich. Es ist eine Bruchbude. Alles lässt sich schwer reparieren. Das Dach ist undicht, die Wände haben große Löcher, die Fenster sind kaputt. Und Liz tut auch nichts dagegen. Sie lässt alles auf sich zukommen und riskiert so ihr Leben.
Bis Maeve auftaucht und anfängt, das Ruder in die Hand zu nehmen. Zwar kann sie auch keine Wunder bewirken, aber sie tut wenigstens etwas.

Im Klappentext wird erwähnt, dass die Buchhandlung für Durchreisende wichtig ist. Allerdings ist dies sehr nebensächlich und bringt der Handlung auch keinen Fortschritt. Es kommen zwar ein paar Leute vorbei, aber warum gerade die Buchhandlung so wichtig für die Durchreisenden ist, ist nicht ersichtlich.

Die Liebesgeschichte zwischen Liz und Maeve ist auch nicht so prickelnd, wie man es vielleicht erwartet. Die beiden verlieben sich. Und fertig! Es gibt kein großes Feuerwerk, keine richtige Annäherung mit Blicken, zufälligen Berührungen und einem Verlangen, dem man nachgeben will. Es passiert und es ist gut. Nichts allzu Aufregendes, aber ersichtlich.

Erst gegen Ende nimmt das Buch richtig Fahrt auf, als Gefahr von außen droht und auch der neue Sturm in Kürze auftreten wird. Und als es richtig spannend wird, ist das Buch dann auch schon schnell zu Ende.

Ich hatte viel mehr erwartet. Viel mehr Emotionen, viel mehr Dramatik, viel mehr Action. Aber es ist seicht, teilweise sogar langweilig und vorhersehbar.

Schade, denn Liz war mir eigentlich sehr sympathisch, auch wenn sie vor sich hingedümpelt ist und alles hat auf sich zukommen lassen.

Meggies Fussnote:
Nicht ganz so postapokalyptisch wie gedacht.

Bewertung vom 04.05.2025
Dippel, Julia

A Kiss to End a Song / Die Sonnenfeuer-Ballade Bd.3


ausgezeichnet

Sintha schlägt sich nun schon seit drei Jahren mehr schlecht als recht durch, immer darauf bedacht, ja nicht aufzufallen und so die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Ihre Flucht und ihr Verrat an Arez haben sich tief in sie eingegraben und ihre Gewissensbisse sind groß. Als sie von dem Ort, an dem sie sich aufhält, verschwinden muss, um nicht erkannt zu werden, leistet sie sich einen kleinen Fehler und schon sind die Vakár hinter ihr her. Doch nicht, um sie gefangen zu nehmen, sondern um ihre Hilfe zu erbitten. Arez ist tödlich verwundet und nur Sin kann ihn retten. Widerwillig lässt sie sich darauf ein, wohlweislich, dass sie nun doch als Gefangene bei den Vakár leben muss. Denn was kann sie schon erwarten, wenn sie Arez von ihrem Bann befreit hat und sie nun nicht mehr liebt?

Ich habe mich wirklich sehr auf den dritten Band der Reihe gefreut und bin letztendlich auch nicht enttäuscht worden. Der Stil der Autorin ist einfach nur wunderbar zu lesen, denn sie schreibt erfrischend, authentisch und humorvoll. An den richtigen Stellen wird es tiefgründig und liebevoll. Aber es gibt immer wieder diese wundervollen Momente, in denen sie - zumindest habe ich es so aufgefasst - frei von der Leber wegschreibt und viel von sich in Sin und Arez einfließen lässt.

Die Hauptcharaktere Sintha und Arez sind wie Feuer und Wasser, wie Leben und Tod, wie Sonne und Mond. Sintha hat mit ihrer sarkastischen Art bei mir einen großen Stein im Brett. Sie schlägt sich tapfer, sowohl verbal als auch körperlich. Und doch weiß sie, dass sie letztendlich verlieren wird. Sich verlieren wird. Und dieser Moment, in dem sie kapituliert, ist so wunderbar beschrieben, dass ich Tränen in den Augen hatte.

Ich musste wirklich mehrmals schlucken bei dieser Story. Ich hatte das Gefühl, mit dabei zu sein, mich mit in den Räumen, in der Wildnis, der Schlacht oder bei Unterredungen zu befinden. Es war alles so herrlich nah beschrieben und mein Kopfkino hatte wirklich viel zu tun. Ich liebe so etwas bei Büchern. Dieses Packende war einfach genau das, was ich gebraucht habe.

Wie auch schon bei den Vorbänden gibt es bei diesem Buch Bonuskapitel. Zwei Stück diesmal. Und in denen geht es heiß her. Die Autorin hat dies sehr gut gelöst. Ich bin nicht so der Fan von Spicy-Szenen, weswegen ich da auch gerne mal drüber weglese. Hier kann man nun selbst entscheiden, ob man die Bonuskapitel lesen will. Ich habe kurz reingelinst, aber es dann gelassen. Wer die Kapitel lesen will, kann mittels eines QR-Codes über Handy oder Tablet die Kapitel genießen.

Ansonsten war ich mal wieder begeistert von der Story. Sin und Arez werden mir lange im Gedächtnis bleiben und ich bin mir sicher, dass ich die Reihe irgendwann nochmals lesen werden. Die Autorin allerdings wird mich wahrscheinlich auch länger begleiten. Mittlerweile sind noch weitere ihrer Bücher bei mir eingezogen. Ich darf gespannt sein.

Ach ja, nicht zu vergessen: das Cover. Legt man alle drei Bücher nebeneinander, ergibt sich ein wunderschönes Bild.

Fazit:
A Story to Remember.