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Meggie
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Bewertungen

Insgesamt 1187 Bewertungen
Bewertung vom 05.08.2025
Pötzsch, Oliver

Der Totengräber und die Pratermorde / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.4


ausgezeichnet

Während einer Zaubervorstellung kommt es zu einem ungewöhnlichen Vorfall. Die Jungfrau, die in einem Sarg liegt und zersägt werden soll, wird wirklich zersägt. Zufällig ist Julia Wolf, die mittlerweile bei der Zeitung arbeitet, anwesend und lässt sich die Gelegenheit natürlich nicht entgehen, exklusiv ein Interview zu bekommen. Kurz darauf ist auch Leopold von Herzfeld, seines Zeichens Polizeiinspektor, vor Ort, um den Vorfall aufzunehmen. Bei der Recherche kommen weitere Morde ans Licht und Julia und Leopold fangen an, zusammenzuarbeiten. Und sich auch wieder näher zu kommen. Als Julia entführt wird, spitzt sich alles dramatisch zu.

Der Wiener Charme ist in dem Buch mal wieder deutlich zu spüren. Diesmal verschlägt es uns nämlich in den Prater. Eigentlich dazu da, um Ablenkung vom Alltag zu bieten, ist es hinter den Kulissen ein wahres Verbrechergebiet.

Leopold und Julia stoßen dabei ziemlich in die hintersten Ecken vor. Denn eine Neuerung am Prater lässt das Herz mancher höher schlagen. Der Kinematograph hält Einzug und für viele ist dieses technische Wunderwerk eher Fluch als Segen. Aber dies nur am Rande. Denn die Morde sind es, die im Vordergrund stehen.

Der neueste Fall für Leopold hat es in sich. Es geht um Mord, Entführung, Erpressung, Unterschlagung und Zauberei. Denn gleich zwei große Zauberkünstler treten in Wien auf und machen sich große Konkurrenz.

Neid und Zwietracht führt zu einigen seltsamen Dingen und Leo steht mehr als einmal in einer Sackgasse.

Nur gut, dass er wieder Hilfe vom Totengräber August Rothmayer erhält, der sich in diesem Teil mehrmals außerhalb seiner Komfortzone aufhalten muss. Denn nicht nur die Hilfe für Leopold und Julia zerrt an seinen Nerven, sondern auch die pubertierende Ziehtochter Anna.

Hier musste ich manchmal so sehr schmunzeln, weil ich genau weiß, wie es ist, gerade einen Teenager im Haus zu haben. Man redet sich den Mund fusselig und es kommt nichts an. Es ist überall das Gleiche.

Der Autor bringt wieder das typisch Wienerische zum Vorschein und lässt uns einen großen Blick hinter die Kulissen des Prater werfen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass manche Dinge genauso abgelaufen sind.

Sehr gut an der Reihe gefällt mir, dass sich die Figuren wirklich vollständig weiterentwickeln. War Leo am Anfang noch sehr Ich-bezogen, hat er nun im vierten Teil schon mehr Gedanken an andere verschwendet. Er nimmt sich Kritik zu Herzen und versucht, etwas zu ändern. Julia ist zwar immer noch nicht ganz bei mir mit Pluspunkten ausgestattet, aber auch sie fängt an, sich mehr auf alles einzulassen.

Auch andere Charaktere - gerade die, von denen man es nicht erwartet hätte - machen Veränderungen durch und sammeln Punkte auf der Haben-Seite.

Anna, die Ziehtochter des Totengräbers, bekommt diesmal eine größere Rolle, was mich sehr gefreut hat. Sie ist ein lebenslustiges Mädchen, welches ihren Ziehvater zwar sehr gerne hat, aber trotzdem - eben weil Teenager - doch manchmal an die Grenzen stößt.

Der Schreibstil ist wie immer packend und die fast 500 Seiten vergehen wie im Flug.

Meggies Fussnote:
So macht Geschichte Spaß.

Bewertung vom 05.08.2025
Kling, Marc-Uwe;Kling, Johanna;Kling, Luise

Die Spurenfinder und das Drachenzepter / Der Spurenfinder Bd.2


sehr gut

Ada und Naru üben beide, um bessere Spurenfinder zu werden. Während Ada schon kleinere Aufträge ausführt, nimmt Naru das Ganze eher auf die leichte Schulter. Dann wird ihr Vater in die Hauptstadt beordert. Das Drachenzepter wurde gestohlen und wird dringend benötigt, um bei der anstehenden Zeremonie den Frieden zu bewahren. Zusammen mit ihrem Vater machen sich Ada und Naru auf, um das Zepter zu suchen, nichtsahnend, dass sie bald noch mehr finden müssen als ein gestohlenes Schmuckstück. Denn ein Traumflüsterer treibt sein Unwesen. Wenn sie ihn nicht finden, stirbt ihre Cousine und ein großes Unheil kommt auf alle zu.

Hatte ich noch etwas Probleme mit dem ersten Teil der Reihe, konnte mich der Zweite da schon mehr überzeugen. Wieder verschlägt es die Spurenfinder in die Hauptstadt, denn sie wurden vom König dorthin beordert. Genauso wie ganz viele andere Spurensucher. Denn das Drachenzepter wurde gestohlen. Elos von Bergen, Narus und Adas Vater, kann den Fall jedoch gleich auflösen. Bei der danach stattfindenden Feier bei einem Frühstück im Hotel kommt es jedoch zu einem mysteriösen Todesfall.

Und da ganz viele Spurensucher anwesend sind, kommt es natürlich zu ganz vielen Theorien. Wir begleiten Elos von Bergen, seine Kinder Naru und Ada sowie Onkel Silas und Minna von Thalheim (ebenfalls Spurensucher) auf ihrem Weg, herauszufinden, was wohl passiert ist und warum das Drachenzepter für viele so magisch anziehend ist.

Diesmal bekommt der Autor Marc-Uwe Kling wieder Hilfe von seinen Kindern Johanna und Luise und der Kleinsten im Bunde, Elisabeth. Die Fantasie der drei fließt ebenfalls in das Buch ein und so ergibt sich ein bunter Mix. Die fantastische Geschichte ist diesmal gespickt von allerlei magischen Elementen. Denn es werden die "Nachtmagier" näher erläutert, Menschen mit magischen Fähigkeiten wie Traumflüsterer, Steinflüsterer etc. Mit ihrer magischen Gabe können sie z. B. Mauern zum Einsturz bringen oder einen Schlafenden dazu bringen, bestimmte Dinge zu träumen.

Die Story ist rasant und es passiert immer wieder etwas Neues und Aufregendes. Es gibt kaum Zeit zum Atmen und der Spurenfinder Elos und seine Kinder haben ständig etwas zu tun, obwohl die Zeit gegen sie arbeitet.

Die Geschichte lässt sich gut weglesen und es gibt allerlei tolle Dinge, die geschehen. Für Kinder ist es vielleicht etwas zu viel Input, vor allem, da es zu Morden kommt und wegen einem etwas komplexen Magiersystem. Aber lässt man dies beiseite, ergibt sich ein spannendes Kinderbuch mit sympathischen Charakteren.
Denn Naru und Ada - im ersten Teil für mich noch nervig und besserwisserisch - sind diesmal viel entspannter und haben sich in mein Herz geschlichen.

Elos von Bergen hat mir sehr gut gefallen. Er hat die Ruhe weg. Doch wenn man ihm etwas nimmt, dass er liebt, kann er ganz anders. Und dies zeigt er deutlich in diesem Buch.

Auch die Charaktere Minna von Thalheim sowie Onkel Silas waren sehr gute Nebenrollen. Sie brachten den nötigen trockenen Witz in die Story. Herrlich vor allem Minna, die es mit den Regeln mal so gar nicht genau nimmt ...

Meggies Fussnote:
Mehr davon.

Bewertung vom 04.07.2025
Clare, Cassandra

City of Bones / Die Chroniken der Unterwelt - Graphic Novel Bd.2


ausgezeichnet

Nachdem Simon aus Versehen in eine Ratte verwandelt und versehentlich mitgenommen wurde, machen sich Clary und Jace auf, ihn zu finden. Die Spur führt jedoch zu einem Haus, in dem Vampire leben. Dabei geraten sie in einen Kampf zwischen Vampire und Werwölfe, wobei sich herausstellt, dass ein alter Bekannter Clarys zu Letzteren gehört und diese auch anführt. Mit seiner Hilfe hofft Clary nun, den Engelskelch zu finden, der dringend benötigt wird, um neue Schattenjäger auszubilden. Auf der Suche nach eben diesem Kelch kommen weitere Geheimnisse ans Licht, die Clarys Weltbild auf den Kopf stellen.

Mit dem zweiten Teil der Graphic Novel wird der zweite Teil des ersten Buches von Cassandra Clare abgehandelt. Auch dieser Teil hat mir sehr gut gefallen. Es geht zwar manchmal etwas chaotisch her, da viele Panels nur aus einer Abfolge von Bildern ohne Text bestehen, aber trotzdem hat man Spaß, Die Story ist packend und es gibt so einige überraschende Wendungen. Am Ende ist nichts mehr so, wie es vorher schien.

Clary, Jace, Simon und die anderen sind sehr sympathische Charaktere. Es sind alles Teenager oder gerade mal an der Schwelle zum Erwachsenwerden, haben aber schon sehr viel Erfahrung bzw. sind für ihr Alter sehr reif. Manchmal handeln sie impulsiv wie Jugendliche, aber immer im Rahmen des Möglichen.

Wieder ist alles in schwarz-weiß gehalten. Nur die Vorsatzblätter, auf denen verschiedene Charaktere abgebildet sind, sind farbig und wunderschön gestaltet.

Die Illustratorin hat sich sehr eng an das Buch gehalten. Dies zeigt auch das Vorwort, in dem die eigentliche Autorin Cassandra Clare davon spricht, wie sehr sie die Zusammenarbeit mit der Zeichnerin Cassandra Jean genossen hat.

Die Graphic Novel zu den Büchern ist ein echter Hingucker. Sie ist wunderschön gestaltet und hat die perfekte Länge, um sich vom Alltag mal ablenken zu lassen.

Ich freue mich nun auf die weiteren Bände der Reihe. Eine perfekte Ergänzung zu den Bänden von Cassandra Clare.

Meggies Fussnote:
Perfekt für Fans der Chroniken der Unterwelt.

Bewertung vom 04.07.2025
Clare, Cassandra

City of Bones / Die Chroniken der Unterwelt - Graphic Novel Bd.1


ausgezeichnet

Clary ist ein normales Mädchen, liebt es, mit ihrem besten Freund Simon abzuhängen und geht gerne auf Partys. Auf einer dieser Partys beobachtet sie einen Jungen, der sich seltsam verhält. Als sie ihn verfolgt, stößt sie auf eine weitere Gruppe, die jemand gefangen halten. Dieser Gefangene entpuppt sich als Dämon und wird von der Gruppe Jugendlichen gebannt. Clary findet dabei heraus, dass sie eine Schattenjägerin ist und nun einer uralten Bruderschaft angehört. Mittels Runen können sie sich unsichtbar machen, was erklärt, dass Clarys bester Freund Simon die anderen Jugendlichen nicht gesehen hat.
Kurz darauf verschwindet Clarys Mutter, die ebenfalls diesem Bund angehört, aber sich Clary zuliebe zurückgezogen hat. Zusammen mit dem Schattenjäger Jace, ihrem besten Freund Simon und den anderen Jägern muss sich Clary nun Vampiren, Werwölfen und anderen Dämonen stellen. Und herausfinden, warum ihre Mutter entführt wurde. Dabei kommen so einige Geheimnisse zutage.

Es ist schon sehr lange her, dass ich die Chroniken der Unterwelt gelesen habe. Ich kann mich eigentlich nur noch vage an die Story erinnern, weiß aber noch, dass sie spannend und packend war. Als ich jedoch die Graphic Novel angefangen habe, war ich gleich wieder in der Geschichte drin.

Clary ist noch nicht einmal 16, als sie herausfindet, dass sie eine Schattenjägerin ist. Zusammen mit Jace, einem weiteren Jäger, macht sie sich nun daran, ihre Mutter zu finden und das Geheimnis des verschwundenen Engelskelches zu entschlüsseln.
Unterstützung bekommt sie dabei von ihrem besten Freund Simon. Er ist ein gewöhnlicher Mensch ohne übernatürliche Kräfte, aber tapfer und treu und steht Clary helfend zur Seite.

Die komplette Graphic Novel ist in schwarz-weiß gehalten. Ich glaube, ein bisschen Farbe hätte gutgetan, denn die Panels sind manchmal etwas verwirrend gestaltet. Ich habe mich oft gefragt, wer denn wer ist.

Die Story ist packend. Clary ist ein aufgeschlossenes und neugieriges Mädchen mit einer sehr guten Auffassungsgabe. Sie müsste eigentlich erschüttert sein über ihr neues Schicksal, aber sie nimmt es sehr gut auf und passt sich an. Sie stellt die richtigen Fragen, nimmt kein Blatt vor den Mund und lässt sich nicht unterkriegen.
Jace ist sehr sympathisch, auch wenn er eher frech daherkommt. Er ist eben ein "alter Hase", kennt sich aus, ist aber auch bereit, Neues zu lernen.

Gleich von Anfang an nimmt er sich Clary an und hilft ihr, sich zurechtzufinden. Er ist ehrlich, teilweise sehr sarkastisch und nimmt andere auch gerne mal auf den Arm. Vor allem Simon.

Es hat Spaß gemacht, die Graphic Novel zu lesen und ich freue mich auch schon auf den zweiten Teil.

Zu Anfang gibt es ein Vorwort der Autorin Cassandra Clare, der Autorin der Chroniken der Unterwelt. Die Vorsatzpapiere sind mit wunderschönen Bildern der Charaktere gestaltet. Ebenso am Ende.

Meggies Fussnote:
Eine tolle Idee, um sich wieder in die Chroniken der Unterwelt einzulesen.

Bewertung vom 19.06.2025
Aaronovitch, Ben; Cartmel, Andrew

Die Flüsse von London (Band 12) - Katzenmusik (eBook, PDF)


gut

Eine ungewöhnliche Bitte wird abgesetzt. Eine Werkatze möchte, dass ihre Schwestern aus einem berüchtigten Chimären-Bordell gerettet werden. Doch die Bitte wird nicht an das Folly gerichtet, sondern an Abigail. So muss ein Plan geschmiedet werden, um die Rettung einzuleiten. Doch dann landet Abigail selbst in dem Bordell - als Gefangene.

Die Story ist diesmal etwas ungewöhnlicher. Denn nicht das Folly und Peter Grant stehen im Mittelpunkt, sondern das Bordell und die Werkatzen, die gerettet werden sollen. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Romeo, einem Fuchs, der gerade im Folly am Tisch zusammen mit Peter Grant und Nightingale sitzt. Nach und nach bringt er Licht in die Geschichte, immer darauf bedacht, ja genug zu essen vor sich stehen zu haben.

Es ist zwar spannend zu lesen, wie sich alles entwickelt, jedoch fand ich die Thematik diesmal etwas zu krass. Bordell, Menschenhandel bzw. Handel mit Werkatzen, Nötigung zu sexuellen Handlungen. Etwas zu tiefgründig für eine so tolle Reihe.

Ich habe jedoch trotzdem mitgefiebert, wie sich alles ergibt. Die Füchse haben eine größere Rolle und ich musste mehrmals über sie schmunzeln. Ebenso fand ich den Mut der Protagonistinnen beispielhaft. So sollten sich viele Frauen und Mädchen zur Wehr setzen können.

Die Panels sind allesamt schön gestaltet. Die Bordell-Szenen sind freizügig.

Das Cover hat mir diesmal auch nicht so gut gefallen.

Aber es muss ja nicht immer als Friede, Freude, Eierkuchen sein.

Die Story an sich war spannend zu lesen und die "Einschübe", in denen Romeo Peter und Nightingale alles erzählt, waren witzig und haben alles etwas aufgelockert.

Meggies Fussnote:
Wehrhafte Katzen.

Bewertung vom 19.06.2025
Asuka, Jun;Burton, Tim

Tim Burton's The Nightmare Before Christmas: Der Manga


ausgezeichnet

Der Kürbiskönig von Halloween-Town, Jack Skellington, ist eigentlich ein Meister seines Fachs. An Halloween wird es schaurig, gruselig und schreckhaft. Doch dieses Jahr hat er eine andere Idee, denn er ist des Erschreckens überdrüssig. Und so begibt es sich ins Weihnachtsland und beschließt, dieses Jahr ein gruseliges Weihnachten zu feiern. Und so macht er sich an die Vorbereitungen. Die Flickenpuppe Sally allerdings merkt, dass etwas nicht stimmt und versucht ihn, von seinem Vorhaben abzubringen. Doch sie ist so schrecklich schüchtern, hat der fiese Dr. Finkelstein sie so in Angst und Schrecken versetzt, dass sie sich nicht traut. Und der finstere Oogie Boogie hat auch noch so seine Pläne ...

"The Nightmare before Christmas" ist einer meiner liebsten Vorweihnachtsfilme und es ist schon Tradition für mich, dass ich ihn jedes Jahr schaue. Außerdem habe ich einiges an Merch hier stehen, weil ich die Figuren aus dem Film so sehr mag. Grund genug, nun auch die gedruckte Version zu lesen. Eigentlich wollte ich mir dies für Weihnachten aufheben, aber es kommt wie es kommt.

Ein Manga ist für mich natürlich sehr ungewöhnlich zu lesen. Ich habe zwar schon mal welche gelesen, aber das ist Jahre her und wenn man es nicht regelmäßig macht, hat man natürlich Schwierigkeiten. Aber so nach der Hälfte des Buches hat sich dann die Routine eingeschlichen und es war gar nicht mehr so ungewöhnlich, zurück- statt vorzublättern.

Aber das Lesen an sich war problematisch. Ich habe nicht immer die richtige Reihenfolge der Panels gefunden und musste deswegen ein paar Mal manche Seiten einfach nochmals lesen, um es einfach richtig zu machen.

Das tat dem Lesevergnügen nur minimal Abbruch, wird von mir aber nicht bewertet, weil ich einfach nicht in der Übung für Mangas bin.

Die Story an sich ist wunderschön. Die Flickenpuppe Sally versucht den Kürbiskönig Jack Skellington davon zu überzeugen, dass es keine gute Idee ist, das Weihnachtsfest zu organisieren, da etwas Fürchterliches geschieht.

Die Figuren sind natürlich genauso wie im Film - wunderschön, gruselig, einzigartig und liebenswert. Die Story ist auch die Gleiche, nur ohne Gesang. Manchmal reimt es sich, manchmal nicht, manchmal geht es schnell, manchmal langsam.

Ich bin total begeistert von dieser Umsetzung und habe mir nun auch die beiden Bände über "Zeros Reise" vorbestellt, die im September 2025 erscheinen sollen. Man muss die Sammlung ja komplett halten.

Die Panels sind komplett in Schwarz-Weiß gehalten, was natürlich auch der Dramatik geschuldet ist.

Meggies Fussnote:
Einfach einzigartig schaurig.

Bewertung vom 12.06.2025
Steven, Laura

Our Infinite Fates


ausgezeichnet

Evelyn stirbt vor ihrem 18. Geburtstag. Und dies schon unzählige Male ... wiedergeboren erinnert sie sich dann nach ein paar Jahren daran, dass sie wieder sterben muss. Das gleiche Schicksal trägt Arden, der dazu verdammt ist, Evelyn jedes Mal zu töten. So haben die beiden schon viele Leben gelebt, sich immer wieder gefunden - und geliebt. Doch der Tod scheint unausweichlich.
Evelyn lebt nun als Branwen zusammen mit ihrer todkranken Schwester und ihrer Mutter in einem kleinen Häuschen. Branwen kann ihre Schwester durch eine Knochenmarkspende retten, doch bleibt ihr nicht mehr viel Zeit, bevor Arden sie findet. Und so fasst Branwen alias Evelyn einen Plan: Sie muss Arden davon überzeugen, sie nicht zu töten und damit vielleicht einen Fluch zu brechen. Doch Arden ist unerbittlich ...

Schon als ich den Klappentext gelesen habe, wusste ich, dass ich mich in die Story verlieben werde. Was dann natürlich auch unweigerlich geschah.
Evelyn ist ein so sympathisches Mädchen, dass sich um alles Sorgen macht, nur nicht um sich selbst. Und so fasst sie den Plan, wenigstens so lange am Leben zu bleiben, bis sie ihre Schwester mit einer Knochenmarkspende retten kann.

Die Autorin erzählt in so wunderbaren Worten die Geschichte von Evelyn und Arden. Dabei springen wir in der Zeit immer mal wieder vor in die Gegenwart oder zurück in vergangenen Leben von Evelyn und Arden. Die Rückblenden sind allesamt sehr emotional und zeigen, wie sich Evelyn und Arden entwickeln.
Die Gegenwart ist auch sehr von Gefühlen geprägt, geht es schließlich um Evelyns Kampf, nicht getötet zu werden, um ihrer Schwester das Leben zu retten.

Ich habe mehrmals das Buch zur Seite legen müssen, weil mich gerade der Kampf um das Leben sehr mitgenommen hat. Evelyns alias Branwens Schwester ist viel zu jung, um diesen Kampf durchleben zu müssen, aber gerade so konnte die Dringlichkeit anschaulich gemacht werden.

Die Charaktere sind allesamt sehr gut ausgearbeitet und gerade bei Evelyn und Arden gibt es eine Tiefe, die die beiden zu etwas Besonderem macht.

Es gibt mehrere Wendungen in der Story, die mich überrascht haben. In positivem Sinne.

Allerdings muss ich zugeben, dass mich das Ende nicht so sehr befriedigt hat. Ich hätte mir etwas anderes gewünscht. Aber ich kann damit leben.

Meggies Fussnote:
Eine wunderschöne Liebesgeschichte mit unerwarteten Wendungen.

Bewertung vom 05.06.2025
Winston, Emily

Der Mordclub von Shaftesbury - Die Tote fällt nicht weit vom Stamm (eBook, ePUB)


sehr gut

Penelope St. James wird es nicht langweilig. Kaum ist sie zusammen mit ihrem Mann Sam, dessen Tochter Lily und der Tierarztpraxis samt Getiers in den ehemaligen Bauernhof gezogen, möchte sie natürlich Veränderungen an dem Gebäude vornehmen und beauftragt einen Handwerker damit, eine Wand einzureißen. Kurz davor wird jedoch neben der Liebeseiche, in deren Astloch Liebesbriefe für den Wettbewerb geworfen werden, eine Tote gefunden. Die Tote ist ausgerechnet die Preisträgerin des Wettbewerbs der letzten Jahre. Beim Einreißen der Wand wird auch ein Toter gefunden. Eingemauert und ohne Identität. Es stellt sich heraus, dass es der ehemalige Besitzer der eigentlich damals gut laufenden Chutney-Fabrik ist. Stehen die beiden Morde miteinander in Verbindung? Penelope ermittelt und stößt dabei auf viele Ungereimtheiten. Und dann kommt es auch noch zu einem weiteren Mord. Wer treibt hier nur sein Unwesen?

Penelope hat in den ersten drei Büchern schon einige Tote gesehen und die Morde auch aufgeklärt. Kein Wunder, dass sie in dem kleinen Shaftesbury mittlerweile hoch angesehen ist und nun auch mit der Aufklärung der neuen Morde beauftragt wird. Nicht etwa von der Polizei, sondern vom Briefträger der Stadt. Aber auch ohne Auftrag hätte Penelope dies übernommen.
Hinzu kommt ihre weitere Aufgabe als Vorsitzende des Komitees, welches darüber entscheiden soll, welcher Liebesbrief wohl den ersten Platz erreicht.

Penelope hat alle Hände voll zu tun. Die Aufklärung der Morde, das Sichten der Briefe, das Haus, welches gerade umgebaut wird, ihre Stieftochter Lily, die nicht nur neue Tiere ins Haus bringt, sondern auch jede Menge neue Freunde und natürlich ihr Mann Sam und deren neuer Kollege Archie, der mit Liebeskummer zu kämpfen hat. Penelope springt überall ein.

Fast schon dachte ich, sie kippt irgendwann um. Ich hatte nicht das Gefühl, dass sie viel schläft oder isst, obwohl im Buch sehr oft das Wort Chutney fällt und auch immer wieder auf dem Tisch steht, um gegessen zu werden.

Außerdem war mir teilweise der Gedankengang etwas zu wirr. Es gab sehr viele Szenen, in denen einfach durcheinander gesprochen wird und ich kam da auch nicht mehr so ganz mit. Aber da habe ich einfach drüber gelesen und die Story weiter auf mich wirken lassen.

Auch wenn es wirr zuging und ich manchmal etwas den Faden verloren habe, hatte ich doch wieder Spaß in Shaftesbury mit seinen skurrilen Einwohnern, die sich so gar nicht mehr wundern, dass es seit zwei Jahren immer wieder zu Morden in ihrer Stadt kommt.

Großes Thema ist natürlich der Wettbewerb, der fast mehr im Vordergrund steht als die Aufklärung der Morde. Ein ungewöhnlicher Wettbewerb, bei dem der schönste Liebesbrief honoriert werden soll.

Die Autorin hat eine lustige Story geschaffen, bei der Penelope St. James als Hobbydetektivin wieder mit ungewöhnlichen Mitteln an die Recherche herangeht und auch noch viel ungewöhnlichere Hilfe bekommt.

Meggies Fussnote:
Für Fans von Cosy Crime.

Bewertung vom 04.06.2025
Harper, Bradley

Miss Harkness und das Damengambit


ausgezeichnet

Jahre nach ihrem ersten Aufeinandertreffen wird Miss Margaret Harkness von Professor Jonathan Bell um Unterstützung gebeten. Ein anarchistischer Spion in den Reihen der deutschen Regierung soll entlarvt werden. Miss Harkness ist natürlich mit Feuereifer dabei, erinnert sie sich noch zu gut an ihr Zusammenspiel bei der Jagd auf Jack the Ripper. Die Recherchen ergeben, dass nicht nur das Leben von Miss Harkness in Gefahr ist, sondern auch das der Queen. Soll es einen Anschlag geben? In ein paar Tagen ist das Thronjubiläum und es wäre der perfekte Moment für einen Auftragsmord. Miss Harkness setzt alles daran, dies zu verhindern. Hilfe bekommt sie von der jungen Elizabeth, die Detektivin werden will - und von James, charismatisch und nett. So schleicht er sich nicht nur in ihr Herz, sondern auch in die Schusslinie ...

"Doktor Doyle jagt Jack the Ripper" war mein erster Roman von Bradley Cooper und hat mich sehr begeistern können. War dort Doktor Doyle der Mittelpunkt der Geschichte, ist es hier nun Miss Harkness, die mit ungewöhnlichen Mitteln an die Recherche geht. Wir befinden uns im Jahre 1897, und nur langsam schleicht sich die Moderne in das viktorianische London. Miss Harkness verkleidet sich gerne als ihr Alter Ego Pennyworth, ein Mann, der durch forsches Auftreten Zutritt in Männerdomänen erlangt oder Informationen erhält, die Frauen nicht erteilt bekommen hätten. So kann sie sich tarnen und gleichzeitig ihrem liebsten Hobby frönen: Detektivin sein.

Aber dies erregt auch Aufmerksamkeit und so sieht Miss Harkness sogar dem Tod ins Auge, kommt jedoch davon, nur um kurz darauf noch intensiver zu arbeiten.

Der Autor lässt Miss Harkness und ihren Freunden fast keine ruhige Minute. Die Informationen kommen Schlag auf Schlag und müssen verarbeitet. Doch zeigt sich nie ein ganzes Bild.

Und das macht die ganze Sache so spannend. Während der Leser weiß, wer der Bösewicht ist, müssen Miss Harkness, Elizabeth und James mit kleinen Puzzleteilen arbeiten. Man würde am liebsten in das Buch hineinkriechen und die entscheidenden Hinweise auf den Tisch legen, damit endlich der Schurke gefangen genommen werden kann. Aber es ist auch sehr interessant zu lesen, wie genau Miss Harkness auf die Lösung kommt.

Abwechselnd wird aus Sicht von Margaret, James und dem Attentäter erzählt. Zwischendurch kommen auch Szenen aus Sicht von Elizabeth oder anderen Personen. Man kommt nie durcheinander und weiß genau, worum es geht.

Der spannende Schreibstil holt dann nochmal das Beste aus dem Buch heraus. Man kann kaum aufhören zu lesen und fiebert auf das Ende hin - welches mit einem großen Knall kommt und einem sprachlos zurücklässt.

Am Ende des Buches erwartet einem dann nochmals eine kleine Kurzgeschichte. "Miss Harkness´ letzter Fall" erzählt davon, wie Margaret einer Freundin eben von ihrem letzten Fall erzählt. Und dann muss man auch nochmals ein Tränchen vergießen.

Der Autor hat es sehr gut verstanden, mit meinen Gefühlen als Leserin zu spielen und ich bin sehr froh, dass ich ein Teil dieser Geschichte sein durfte, nur, indem ich sie lesen konnte.

Meggies Fussnote:
Ein Spiel auf Zeit.

Bewertung vom 04.06.2025
Fitzek, Sebastian

Horror-Date


ausgezeichnet

"The Walking Date" ist eine Online-Plattform, auf der sich Menschen, die nicht mehr lange zu leben haben, noch ein letztes Mal verlieben können. So auch Rafael, der dort Nala kennenlernt. Beide sterbenskrank. Rafael geht es jedoch sehr schlecht und so bittet er seinen Freund Julius anstatt ihm zu dem Date mit Nala zu gehen. Widerwillig spielt Julius den Schwerkranken und lässt sich darauf ein. Als er auf Nala trifft, ist sie jedoch erst enttäuscht von ihm, denn so, wie er sich bei dem Date gibt, hat sie ihn online nicht kennengelernt. Doch dann ändert sich ihre Meinung, als Julius mit der Lüge, er wolle sein ganzes Hab und Gut verschenken, ihr Vertrauen zurückgewinnt. Damit Nala nicht enttäuscht ist, muss Julius nun zu seinem Wort stehen ...

Mittlerweile muss ich sagen, dass mir die "Kein Thriller"-Bücher von Sebastian Fitzek besser gefallen als seine eigentlichen Psychothriller. Denn hier wird mit Witz und Verstand an Themen herangegangen, die bei vielen als Tabu angesehen werden. Themen, über die man nicht reden darf.
Hier ist es das Thema "Darf sich ein Mensch, der sterbenskrank ist, noch einmal verlieben?". Und es wurde mit Bravour eine Geschichte darum herum erschaffen, die lustig und gleichzeitig ernst ist, so dass man am Ende mit einem lachenden und einem weinenden Auge das Buch zuklappt und erst einmal darüber nachdenken muss, was hier passiert ist.

Der Charakter Julius war mir so gar nicht sympathisch. Er schien mir verwöhnt, sich auf der Siegerseite wähnend und etwas abgehoben. Einzig seine Freundschaft zu seinem todgeweihten Freund Rafael hat ihm Pluspunkte eingefahren. Für Rafael würde er alles tun, und so lässt er sich überreden, anstatt Rafael zu einem Date zu gehen.
Die ebenfalls todkranke Nala allerdings hatte ich gleich zu Anfang ins Herz geschlossen. Nicht wegen ihrer Krankheit, sondern weil sie einfach eine wunderbar warmherzige und vor allem lebenslustige junge Frau ist.

Erst im Laufe der Geschichte konnte ich mich für Julius erwärmen und nach der Hälfte des Buches tat er mir so unendlich leid, weil er einfach von einem Fettnäpfchen ins nächste tappte und aus seinem Lügenkonstrukt (er wolle alles Hab und Gut vor seinem Tod verschenken) einfach nicht mehr herauskam. Dabei entstanden so witzige Szenen und ich konnte mir sehr bildlich vorstellen, wie Julius gerade da steht und einfach nicht mehr weiter weiß, wohlwissend, dass jeden Moment alles zusammenbrechen kann.

Ich hatte wirklich Spaß beim Lesen, obwohl es um sehr ernste Themen geht. Aber der Autor hat so eine warmherzige und lustige Art, die Story aufs Papier zu bringen, dass man einfach lachen muss. Erst gegen Ende wird es wieder etwas ernster und ich hatte wirklich Tränen in den Augen. Denn ich hatte vergessen, dass der Tod immer allgegenwärtig war.

Ich freue mich wirklich auf den nächsten "Kein Thriller" und bin gespannt, mit welchen Themen und lustigen Szenen wir dann beehrt werden.

Meggies Fussnote:
Der Tod kennt keine Gnade.