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marielu
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Mainbernheim

Bewertungen

Insgesamt 205 Bewertungen
Bewertung vom 11.03.2025
Jakob, Valerie

Frag nicht nach Agnes (eBook, ePUB)


sehr gut

Schicksalsdrama

Zum Inhalt:
Nach der Rückkehr ihres Mannes aus der Gefangenschaft hofft Agnes auf ein glückliches Leben. Doch Walter zieht sich von ihr zurück und lässt sie an seinem Leben nicht teilhaben. Ihre Bestätigung findet sie bei der Arbeit der französischen Besatzungsverwaltung. Bei einem Treffen der Kriegskameraden bei ihnen zu Hause erfährt Agnes etwas Schreckliches über Walter. Kann sie damit ein selbstständiges Leben erwirken?
Die Goldschmiedin Lilo wird von ihrer Mutter gebeten, einen Brief einzuwerfen, der Adressat, ein Verwandter ihrer Mutter. Lilo stellt ihr Fragen, denn sie weiß nichts über deren Familie, doch diese weicht aus und behauptet, dass Agnes ihr Leben zerstört hat. Auch der Empfänger des Briefes beschuldigt Agnes, die Familie zerstört zu haben. Was hat ihre Großmutter nur Ungeheuerliches getan, damit eine Familie komplett zerbricht? Neben eigenen Sorgen mit dem neuen Mitarbeiter versucht Lilo herauszufinden, welches Geheimnis die Familie umgibt.

Meine Meinung:
Flüssig und teilweise sehr berührend bietet Valerie Jakob einen Schicksalsroman an, der in zwei Zeitebenen aus der Sicht der jeweiligen Hauptprotagonistin erzählt wird. Ein dunkles Kapitel aus der NS-Zeit, das mir bisher nicht bekannt war, wird mit den literarischen Protagonistinnen verbunden.
Agnes‘ Leben ist geprägt von den letzten Jahren des Krieges und den Nachkriegsjahren. Erschreckend, welche Macht die Männer damals über ihre Ehefrauen hatten. Sie versucht verzweifelt, sich ein schönes Leben aufzubauen, doch Missverständnisse, Lüge und Intrige machen Sie zum Sündenbock. Auf Agnes konnte ich mich vollkommen einlassen und ihre Geschichte sowie die eingebundene Tatsache aus der NS-Zeit, die ich bisher nicht wusste, hat mich tief erschüttert. Den Teil mit Lilo und ihrer Mutter Monika beobachtete ich stattdessen distanzierter. Monika spielt nur subtil eine Rolle in der ganzen Geschichte, da sie ja nie so richtig mit der Sprache herausrückt. Zum Ende hin kann ich sie sogar teilweise verstehen. Lilo war mir im Hinblick auf den neuen Mitarbeiter etwas naiv und ihre Versuche, über Agnes etwas herauszufinden, wirkten irgendwie halbherzig, da sie ihre Mutter nicht verletzen wollte. Doch zum Schluss kam sie der Wahrheit ein gutes Stück näher.
Mit jeder Zeile, die ich gelesen habe, hoffte ich auf ein glückliches Ende für die Protagonistinnen. Letztendlich hat mich das Buch aufgewühlt zurückgelassen.

Fazit:
Ein Roman, der mit seiner Tragödie sehr berührt.

Bewertung vom 11.03.2025
Dicker, Joël

Ein ungezähmtes Tier


sehr gut

Spannende Geheimnisse

Zum Inhalt:
Das gut situierte Paar Arpad und Sophie leben in einem wunderschönen, komplett verglasten Kubus mit großer Terrasse und Schwimmbad am Genfer See. Sophie feiert bald ihren 40 Geburtstag. Privat freunden sich der Banker und die Rechtsanwältin mit dem Polizisten Greg und dessen Ehefrau Karine an. Während Karine neidisch auf die harmonische Ehe der Beiden schaut, interessiert sich Greg für Sophie mehr als auf nachbarschaftliche Weise und beobachtet sie. Währenddessen wird ein raffinierter Raub bei einem Genfer Juwelier geplant. Doch was hat dies mit der Freundschaft der beiden Ehepaare zu tun?

Meine Meinung:
Das Cover zeigt einen Voyeur, wie er Sophie in ihrem Haus beobachtet und weist somit schon auf etwas unheimliches hin. Dies ist mein erstes Buch des Autors Joël Dicker und ich war gespannt, was und wie mir der Autor seine Story präsentiert. Erzählt wird mit verschiedenen Zeitsprüngen, die sich sprunghaft abwechseln in Tage vor dem Überfall, den Tag des Überfalls und 15 Jahre zuvor, dazu noch aus den unterschiedlichen Sichtweisen. Anfangs noch etwas zäh wird man durch die kurzen Kapitel nach und nach in ein raffiniertes Spiel des Autors gezogen, welches scheinbar Geheimnisse offenbart und doch in die Irre führt. Neue Entwicklungen lassen meine Überlegungen mehrfach überdenken und erreichten damit, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Die Charaktere sind hervorragend ausgearbeitet, trotzdem konnte ich keine Beziehung zu den Protagonisten aufbauen, die ich teilweise sogar unsympathisch fand.
Mich hat dieser Roman mit seinen einfallsreichen Wendungen gut unterhalten und ich werde mit Sicherheit weitere Bücher von Joël Dicker lesen.

Fazit:
Wer raffinierte Romane liebt, ist hier bestens aufgehoben.

Bewertung vom 06.03.2025
Arth, Julius

Die Brücke von London (eBook, ePUB)


sehr gut

Spannende Ereignisse

Zum Inhalt:
London 1749. Die frisch verwitwete Tuchhändlerin Juliana Hamley kämpft um ihre Existenz. Einst haben sie sich in die ehemalige Brückenkapelle mitten auf der London Bridge mit ihrem Geschäft eingemietet. Doch nun ist sie durch die Spielsucht ihres Mannes hoch verschuldet und der Neubau einer neuen Brücke gefährdet die Geschäfte. Zusammen mit dem Straßenjungen Alder, dem sie das Leben gerettet hat, taucht sie ins Schmuggelgeschäft ein. Doch überall lauern Gefahren. Doch der gewitzte Alder hilft so gut er kann, nicht ahnend, dass er aus einer Familie stammt, die schon einst beim Brückenbau im Jahr 1202 eine Rolle spielte.

Meine Meinung:
Buch öffnen und eintauchen in eine andere Welt, dies hat mir Julius Arth mit seinem Roman ermöglicht. Die Story spielt auf zwei Zeitebenen, die abwechselnd erzählt werden.
Im Jahr 1202, in dem die London Bridge und die Brückenkapelle gebaut wurde und Estrid sowie ihre Schwester Sibilla eine wichtige Rolle spielen, da für die Unfälle beim Bau natürlich jemand verantwortlich gemacht werden muss, sowie 1749 als die Tuchhändlerin Juliana und der Straßenjunge Alder um ihr Glück kämpfen, auch wenn sie dabei vom Gesetz abweichen müssen. Beide Zeitebenen waren gleichermaßen leicht und doch fesselnd geschrieben, historische Gegebenheiten gut in die Geschichte eingebaut. Durch die Erzählweise des Autors fühlte ich mich wie die stille Begleiterin der liebenswerten Hauptcharaktere. Die Verbindung der beiden Zeitstränge war mir schnell klar, dieser wurde in der Dynamik der Geschichte allerdings keine allzu große Rolle beigemessen, zum Ende jedoch schließt der Autor den Kreis. Letztendlich wurde ich von Anfang an gut unterhalten und konnte mich in beiden Zeitebenen gut einfinden.

Fazit:
Historienroman, der mit seiner leichten und doch spannenden Erzählweise für ein schönes Leseerlebnis sorgt.

Bewertung vom 04.03.2025
Otto, Carolin

Berchtesgaden (eBook, ePUB)


sehr gut

Gelungens Depüt

Zum Inhalt:
Mai 1945 – Berchtesgaden. Die US-Amerikaner rücken näher und Berchtesgaden kapituliert. Die US-Amerikaner übernehmen die Regierung. Ein vorsichtiges Herantasten zwischen der Siegermacht und den Besiegten beginnt. Die 19-jährige Sophie ergattert eine Stelle beim Military Government und arbeitet als Stenotypistin bei den Befragungen, die der jüdische Emigrant Frank Rosenzweig durchführt. Sophie wird bei ihrer Arbeit mit der Wahrheit über die Verbrechen der Deutschen konfrontiert und sie muss sich fragen, inwieweit ihre eigene Familie zu den Tätern gehört.

Meine Meinung:
Ich muss zugeben, das Cover und der Titel haben nicht gleich meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen, erst der Hinweis, dass es sich um einen historischen Roman handelt. hat mich dazu bewogen, den Klapptext zu lesen und dadurch meine Neugier geweckt.
In Berchtesgaden, Hitlers einstigen Wohnort, treffen die unterschiedlichsten Protagonisten aufeinander, Sieger und Besiegte, Opfer, Mitläufer und Täter.
Die 19-jährige Hauptprotagonistin Sophie wird durch ihre Arbeit beim Military Government schonungslos mit der Wahrheit konfrontiert und findet dort ihre große, wenn auch verbotene Liebe bei dem Schwarzen GI Sam Cork. Die Autorin hebt mit ihren literarischen Protagonisten die Vergangenheit hervor, die man sich auch heute stets vor Augen halten sollte. Anhand ihrer Figuren werden unterschiedliche Schicksale dokumentiert, die mit dem Erlebten oder ihren Taten nun zurechtkommen müssen. Sie verarbeitet die geschichtlichen Fakten professionell und vergisst auch nicht, den Umgang mit den afroamerikanischen Soldaten sowie die Taten der Siegermächte zu erwähnen, die durch die Kriegsreporterin Meg im Bild festgehalten werden.
Carolin Ottos Schreibstil ist flüssig, und obwohl vieles fast sachlich herüberkommt, hat mich das Buch in seiner Vielschichtigkeit der Schicksale berührt. Ich finde es sehr schade, dass solche Romane meist nur von Fans historischer Romane gelesen werden.

Fazit:
Ein gelungener, gut recherchierter historischer Roman, den ich nicht nur Fans des Genres empfehlen kann

Bewertung vom 13.02.2025
Adams, Marie

Die Bibliothek der zweiten Chancen (eBook, ePUB)


sehr gut

Neue Chancen

Zum Inhalt:
Charlotte arbeitet voller Leidenschaft in der Stadtbibliothek in Köln. Hier hat sie auch ihren Mann kennen und lieben gelernt, der ihr vorher in Paris begegnet ist. Leider ist Cedric vor fünf Jahren verstorben und sie trauert noch immer um ihre große Liebe. Als ihre beiden Töchter das Haus verlassen, findet Charlotte Briefe von Cedric auf dem Dachboden, die er ihr als Vermächtnis hinterlassen hat.
In Paris lernt sie die junge Lisa kennen, die sich mit einem Buch-Verlag selbständig gemacht hat und gleichzeitig um ihre berufliche Existenz kämpft und an die Liebe ihres Verlobten zweifelt.
Werden die beiden Frauen ihr Glück finden?

Meine Meinung:
Das Cover ist schön gestaltet und bei einem Titel, der erahnen lässt, dass Bücher auch eine Rolle spielen, bin ich immer zu haben. Der Schreibstil der Autorin Marie Adams ist flüssig und warmherzig. Präsentiert wird eine Geschichte, die zwar von Trauerbewältigung, Liebeskummer, Existenzkampf, aber auch von Mut, Neubeginn und Offenheit erzählt und trotz allem eine leichte Harmonie ausstrahlt, leider fehlte mir ein leichter Spannungsbogen.

Die Protagonistinnen sind charmant, doch fehlt es ihnen an Selbstbewusstsein und sie haben mit Ihren Ängsten und Gefühlen zu kämpfen.
Charlotte ist meiner Meinung nach in ihrer Trauer gefangen, was ich allerdings sehr gut nachvollziehen und gefühlsmäßig verstehen kann. Trotzdem meistert sie ihr alltägliches Leben und die Erziehung ihrer Töchter mit Bravour und hegt einen unerfüllten Traum. Die Idee mit Cedrics Briefen fand ich gelungen und sie kamen genau zum richtigen Zeitpunkt.
Lisa hatte ich zunächst als starke Persönlichkeit erwartet, aber sie ist auch mit Selbstzweifeln behaftet. Natürlich ist es nicht einfach den Sprung in die Selbständigkeit zu meistern und der Anfang geht einher mit vielen Entbehrungen, da hätte ich mir mehr Unterstützung von Marten gewünscht und sein Verhalten hat mich geärgert.
Beide Frauen plagen nun also ihre Selbstzweifel und dies wird mir manchmal zu oft in ihren Gedanken präsentiert. Aber ist es in der Realität nicht oft auch so?
Zwischen Charlotte und Lisa entwickelt sich trotz Altersunterschied eine tiefe Freundschaft, in der sie sich Weiterentwickeln wie ein Schmetterling in der Metamorphose und klar erkennen lässt, dass das Leben immer wieder neue Chancen bietet, wenn man es nur zulässt.

Fazit:
Ein schöner Frauenroman, der Zwischendurch für kurzweilige Lesestunden sorgt.

Bewertung vom 07.02.2025
Jupiter Phaeton; Winterfeld Verlag

Der Thron der Magier (eBook, ePUB)


sehr gut

Tolles Fantasy-Buch

Zum Inhalt:
Kathleen erfährt vom Tod ihres Vaters. Schon vor Jahren hat sie sich von ihrer Familie losgesagt. Sie, die als Einzige in ihrer Familie keine Magie in sich trägt, soll nun zur Unterstützung bei der Übernahme des Throns ihren Bruder helfen. Einst mussten die Magier vor der Finsternis von ihrem Planeten Saphyria flüchten und fanden auf der Erde ein Zuhause. Doch den Anspruch auf den Thron machen jedoch auch die anderen Familien geltend und deshalb soll es einen Wettkampf zwischen den Thronanwärtern geben, doch gleichzeitig gibt es Anzeichen, das die Finsternis sich inzwischen auch auf der Erde ausbreitet.

Meine Meinung:
Eigentlich ist Fantasy nicht mein übliches Genre, das ich lese. Das Cover und der Text haben mich aber neugierig gemacht und manchmal muss man auch abweichen vom Üblichen.
Der Schreibstil ist bildgewaltig und flüssig, was ein Eintauchen in der Geschichte vereinfacht. Juniper Phaeton lässt bei diesem Roman nichts vermissen, von der Gier nach Macht, Intrigen, Gefühlen, Drama und Gefahr ist alles dabei. Es gibt natürlich ein Geheimnis um Kathleen Ash, was ich schon ahnte, und nichts ist so wie es den Anschein hat. Kathleen ist in ihren Gefühlen zu verstehen und ihre Handlungen ergeben einen Sinn.
Die Umsetzung der ganzen Story ist überzeugend gelungen und hat mich prima unterhalten.

Fazit:
Ein Fantasy-Buch, das mich angenehm überrascht hat.

Bewertung vom 06.02.2025
Cross, Ethan

Racheritual (eBook, ePUB)


gut

Den Berserkern auf der Spur

Zum Inhalt:
Baxter Kincaid hat seinen Dienst bei der Polizei quittiert, um mit seinen eigenen Methoden zu ermitteln und arbeitet gelegentlich als Berater für das San Francisco Police Department. Als Opfer auftauchen, die nordische Runen auf der Stirn eingeritzt haben, übernimmt Baxter die Ermittlungen, denn dies hat er schon einmal erlebt, doch den Ravenkiller hat er vor zehn Jahren hinter Gitter gebracht. Doch wer tötet nun erneut?

Meine Meinung:
Ethan Cross wurde mit seiner Ackerman-Reihe gehypt, diese Bücher habe ich noch nicht gelesen.
Ich freute mich darauf, dass eine neue Reihe beginnt, und das Cover sowie die Beschreibung haben mich magisch angezogen.
Der flüssige Schreibstil und die kurzen Kapitel sorgen für ein zügiges Lesen.
Gegliedert ist das Buch in 3 Teile. Im ersten Teil agiert Baxter Kincaid noch als Polizist, der auf der Suche nach einigen Ritualmorden auf Steinar Hagen und seinen Berserkern stößt.
Im zweiten Teil, neun Jahre später, scheint es neue Beweise im Fall des Ravenkillers zu geben und die Chancen stehen gut das Hagen entlassen wird. Unfreiwillig wird Baxter dazu gebracht zusammen mit der FBI Agentin Isadora erneut die Spur der Berserker aufzunehmen. Durchaus interessant ist die Weiterentwicklung der Protagonisten, die ich im 1. Teil kennengelernt habe. Aufgewachsen und integriert in die nordische Mythologie ihres Vaters haben die drei unterschiedlichen Kinder des Ravenkillers ihren Weg gemacht.
Cross baut mit seinen unterschiedlichen Blickwinkeln eine gelungene Story auf, so konnte ich nicht nur Baxter, Isadora, den Mörder u.a. näher in ihren Gedanken und Gefühlen kennenlernen und der Blick auf die nordische Mhytologie und die blutigen grausamen Morde tun ihr Übriges. Dennoch hatte das Buch für mich keine konstante Spannung und wirkte teilweise langatmig.
Nach dem Hype um die Ackerman Reihe hatte ich hier hohe Erwartungen, die sich leider nicht erfüllt haben.

Fazit:
Ethan Cross legt hier einen soliden 1. Teil einer neuen Reihe vor, der mich letztendlich nicht überzeugen konnte.

Bewertung vom 04.02.2025
Hofland, Tom

Nimms nicht persönlich (eBook, ePUB)


weniger gut

Der Teufel steckt im Detail

Zum Inhalt:
Lutes Partnerin will die Firma an einen großen Schweizer Investor verkaufen. Die jedoch stellt eine Bedingung, Lutes gesamte Abteilung muss vorher wegrationalisiert werden. Lute soll seine loyalen Mitarbeiter dazu bewegen, selbst zu kündigen. Da er aber zu sensibel ist, dies zu tun, heuert er einfach Lombard an, um die wichtigen Personalgespräche zu führen. Tatsächlich schafft es Lombard, dass ein Mitarbeiter nach dem anderen verschwindet. Doch wie? Dies kommt Lute etwas komisch vor. Möchte er überhaupt so genau wissen, was da vor sich geht?

Meine Meinung:
Das Cover mit dem Schaf lässt zunächst einen humorvollen Roman vermuten und hat meine Neugier geweckt.
Der Roman mit seinen 272 Seiten ist aufgrund seines flüssigen Schreibstils flott zu lesen.
Zunächst war ich interessiert, wie Lute seine Misere, die sich ja anscheinend öfter in Firmen abspielt, löst. Mit dem Auftauchen von Lombard und seiner gezielten Frage, ob Lute sich absolut sicher ist, dass er die Gesprächsverhandlungen führen soll, ahnte ich schon, dass sich dies auf einer nicht üblichen Ebene abspielen wird. Was dann allerdings kam, na ja, ehrlich gesagt, konnte ich damit nichts anfangen. Ich habe zwar bis zum Schluss gelesen, doch ich frage mich immer noch, was Tom Hofland mit diesem Buch letztendlich bezweckte, denn richtig gut unterhalten fühlte ich mich nicht, zu sehr hat mir die Art, wie Lombard die Menschen verschwinden lässt, irritiert. Es wird sicher Leser geben, die an diesem Buch ihre Freude haben, mich konnte es leider nicht für sich gewinnen, vielleicht, weil es so gar nicht meinen Lesegeschmack getroffen hat.
Lieber Tom Hofland nimms nicht persönlich.

Fazit:
Bizarrer Roman über die Wegrationalisierung von Mitarbeiten. Konnte mich leider nicht für sich gewinnen.

Bewertung vom 29.01.2025
Perrin, Kristen

Der Tod, der am Dienstag kommt / Das Mörderarchiv Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Dunkle Geheimnisse

Zum Inhalt:
Annie hat nun ihr Erbe im beschaulichen Castle Knoll angetreten und hadert noch mit ihrer Schreibblockade. Bei einem Spaziergang trifft sie auf die berüchtigte Wahrsagerin Peony Lane, die ihr zuraunt, dass jemand Olivia Gravesdown umgebracht hat. Kurz darauf wird tatsächlich eine Leiche gefunden. Peony Lane liegt erstochen mit einem antiken Dolch, der mit Annies Fingerabdrücken nur so übersät ist, ausgerechnet in Annies Gewächshaus. Annie bleibt nichts anderes übrig, um in Tante Francs Mörderarchiv zu recherchieren, was mit Olivia Gravesdown passiert ist und wer ein Interesse daran hat, ihr den Mord an Peony in die Schuhe zu schieben.

Meine Meinung:
Das Cover passt hervorragend zu dem Vorgänger und lässt schon erahnen, dass sich das Geschehen im englischen Königreich abspielt.
Der Schreibstil von Kristen Perrin liest sich flüssig und setzt auf eine unterschwellige Spannung. Ihre bildhafte Beschreibung lässt mich mitten in den Ort Castle Knoll eintauchen und gibt mir das Gefühl, als würde ich Annie, wie eine Freundin, auf ihren Recherchen begleiten. Susann Rehlein hat wieder eine tolle Übersetzung abgeliefert.
Annie habe ich bereits im ersten Teil in mein Herz geschlossen, da sie Mitgefühl zeigt und auch an ihre Mitmenschen denkt. Die anderen Protagonisten wurden in ihrer Wesensart ebenfalls realistisch und facettenreich dargestellt, und man kennt einige bereits aus dem Vorgängerbuch. Hat einst ihre Tante Francis Gravesdown Tagebücher gefüllt und über die Bewohner von Catle Knoll Akten angelegt, so kann Annie diese jetzt für ihre Ermittlungen nutzen. Die Rückblenden in die Tagebücher sind genauso interessant wie das Studieren der angelegten Akten und Annies Ermittlungen. Die Neugier hat mich gepackt, und die Autorin verbindet harmonisch und mörderisch gut Vergangenheit und Gegenwart.
Stück für Stück nähert man sich der Wahrheit um den Tod von Olivia Gravesdown, einem dunklen Geheimnis der Familie und gleichzeitig der Aufklärung des Mordes an Peony Lane, dabei hat man nicht immer die Richtigen in Verdacht. Kristin Perrin hat mich mit der Fortsetzung des Mörderarchivs wieder gut unterhalten und ich hoffe sehr, dass noch weitere Akten und Tagebücher von Frances geöffnet werden müssen.

Fazit:
Ein Krimi für schöne Lesestunden. Kurzweilig, humorvoll, spannend und interessant

Bewertung vom 11.01.2025
Holland, Sam

The Twenty / Major Crimes Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Spannende Unterhaltung

Zum Inhalt:
DCI Adam Bishop wird direkt aus seiner Lieblingskneipe zu einem Leichenfund beordert. Doch hier gibt es nicht nur eine Leiche, sondern gleich fünf. Auffällig ist, dass die Toten anscheinend durchnummeriert wurden. Zählt der Killer von zwanzig herunter? Es gilt schnell zu ermitteln, bevor es noch weitere Morde gibt. Dr. Romilly Cole fällt eine Verbindung zu einem dreißig Jahre zurückliegenden Fall auf, doch der Täter von damals sitzt im Gefängnis. Handelt es sich um einen Nachahmungstäter oder hat doch der Täter von einst seine Hände im Spiel?

Meine Meinung:
Das Cover hat das gewisse Etwas um Neugier zu erzeugen und Spannung zu versprechen und ich wurde nicht enttäuscht.
Der Start beginnt sofort mit dem Auffinden der Leichen. Zunächst geht es noch etwas gemächlich zu, doch das täuscht. Je mehr Seiten ich gelesen habe, umso mehr hat mich das Buch in seinen Bann gezogen und ich konnte es nicht aus der Hand legen. Für schwache Nerven ist die Story mit Sicherheit nichts.
Ausgeklügelt geht der Mörder vor und ist der Polizei immer zwei Schritte voraus, dabei spart die Autorin nicht mit überraschenden Wendungen. Die Protagonisten punkten durch ihre Ecken und Kanten, allerdings kann ich keinen Protagonisten benennen, der mich komplett für sich gewinnen konnte.
Erzählt wird in der Gegenwart und in Rückblenden, dabei wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und gewinnt somit immer mehr an Spannung, die zum Ende hin noch einmal kräftig anzieht.
Obwohl der 1. Teil, anscheinend noch nicht übersetzt sein soll, kommen mir jedoch die Rückblenden vor allem aus Romillys Vergangenheit mit ihrem Vater sehr bekannt vor. Sam Hollands Thriller hat mich gut unterhalten und ich bin sehr gespannt mit welchen Thrillern uns die Autorin weiterhin spannende Lesestunden beschert.

Fazit:
Für Thriller Fans, die starke Nerven haben, absolut lesenswert