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wonderland09

Bewertungen

Insgesamt 80 Bewertungen
Bewertung vom 20.04.2025
Kowalski, Matthias

21 Dinge über deine Finanzen, die du wissen solltest


gut

Finanzratgeber für absolute Anfänger

Kurzeindruck:
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Dieses Buch von Finanzexperten der Stiftung Warentest bietet auf 208 Seiten eine Zusammenfassung der wichtigsten Dinge, um die eigenen Finanzen in den Griff zu bekommen oder Vermögen aufzubauen. Gegliedert sind die Themen passend zum Titel in 21 übersichtliche und kurze Themenblöcke plus Glossar am Ende.

Obwohl dieses Werk in der Beschreibung für Anfänger deklariert ist, war ich überrascht, dass die beschriebenen "Basics" für meinen Geschmack eine Selbstverständlichkeit sein sollten. So wie zum Beispiel eine Übersicht über Ein- und Ausgaben erstellen oder dass selber kochen günstiger ist als auswärts essen zu gehen oder Ähnliches. Aber vermutlich ist das vielen in der jüngeren Generation heute nicht mehr präsent. Von daher ist es vielleicht notwendig, solche Dinge explizit aufzuführen.
Wenn man sich zu Themen wie Kontenarten oder Wertpapierhandel noch gar nicht vorher informiert hat, so bietet das Buch gute Erläuterungen, wenn es zum Beispiel um Giro-, Tagesgeld- oder Festgeldkonten geht. Auch die Basics des Wertpapierhandels werden erklärt und eine Hilfestellung gegeben, seine Risikobereitschaft einzuschätzen, aus der der Anlagetyp abgeleitet werden kann.
Klasse fand ich die Zusammenfassung eines jeden Kapitels am Ende in Form eines Infokastens.
Von der Kürze der Texte ist das Buch optimal zugeschnitten auf die jüngere Klientel, die gewohnt ist, wenig zu lesen und die wichtigsten Dinge mit einem Blick erfassen wollen. Wenn man sich weiter informieren möchte, wird man häufig auf Online-Angebote vor allem von der Stiftung Warentest hingewiesen. Einerseits ist dies nicht verwerflich, aber ich hatte insgeheim den Eindruck, dass es sich eher um eine Werbebroschüre für den Herausgeber handelt.
Insgesamt ist es ein guter Ratgeber für absolute Finanzeinsteiger, bei denen ich mir jedoch bei vielen Dingen etwas ausführlichere Infos gewünscht hätte. Vor allem lag für mich der Schwerpunkt zu stark auf Wertpapieren, während u. a. Themen wie Bausparen, Riester-Rente oder weitere Sparmöglichkeiten keine Erwähnung fanden.

Fazit:
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Ein guter Einstieg für absolute Finanzanfänger

Bewertung vom 11.03.2025
Rundell, Katherine

Impossible Creatures - Das Geheimnis der unglaublichen Wesen / Archipel-Trilogie Bd.1


sehr gut

Das Schwinden der Glimourie

Gestaltung:
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Als Hardcover ist das Buch ein echtes Schmuckstück im Regal. Die Titelschrift ist in leuchtendem Gold und die fantasievolle Zeichnung in blauen und roten Tönen ist wunderschön und macht neugierig. Im Innenteil erwartet den Betrachter vorne und hinten jeweils eine schön gestaltete, historisch aussehende Karte des Archipels mit magischen Wesen am Rand. Ein Lesebändchen hätte das Gesamtbild noch perfektioniert, aber es ist auch ohne gelungen.
Die Kapitel sind mit sprechenden Überschriften versehen und zu Beginn ist ein Bild des Casapasarans von Mal (eine Art Kompass), der in immer eine andere Richtung zeigt. Es ist wie eine Navigation durch die Geschichte: Schöne Idee!

Inhalt:
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"Es gibt Sätze, die alles verändern können. Auf Anhieb denkt man an: Ich liebe dich, ich hasse dich, ich bin schwanger, ich sterbe, leider steht unser Land im Krieg. Die Worte, die für die allergrößten Wunder und das allerschlimmste Chaos sorgen können, lauten jedoch: »Ich brauche deine Hilfe.»".
(S. 80)

Christopher Forrester ist ein Junge in London, der die Ferien bei seinem Großvater Frank Aureate verbringt, der außerhalb der Stadt in einem Wald wohnt. Christopher darf sich dort frei bewegen, nur einen bestimmten Hügel darf er nicht besteigen. Aber neugierig, wie Kinder sind, tut er es doch und landet im Abenteuer seines Lebens! Denn oben ist ein See, in dem ein Greif zu ertrinken droht. Als Christopher ihn rettet, begegnet er dem Mädchen Mal Arvorian, die mit Hilfe ihres Mantels fliegen kann. Sie stammt aus dem Archipel, einer Welt voller Inseln, die für Normalsterbliche verborgen sind, damit sich dort ungestört magische und mystische Wesen aufhalten und vermehren können. Doch diese Welt ist in Gefahr, denn ihre Lebensenergie, die Glimourie schwindet. Die Wesen im Archipel verhalten sich ungewöhnlich und viele sterben. Aber auch Mal ist in Gefahr, denn ein Mörder hat es auf sie abgesehen. Auf ihrer Reise durch das Archipel lernen sie neue Freunde und Mals Geheimnis kennen. Werden sie es schaffen, das Archipel zu retten?

Mein Eindruck:
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»Vor Zeiten, unsere Inseln waren noch nicht verborgen, sind die Menschen oft zwischen dem Archipel und den Kontinenten gereist»«, sagte Naravirala, »aber auf beiden Seiten herrschte Unverständnis. Reisenden wurde nie geglaubt - vor allem, wenn sie windzerzaust und verstört nach Hause zurückkehrten und ihre Zunge nicht mehr unter Kontrolle hatten.«
Sie ließ ihren Blick zu Christopher zucken. »Hier im Archipel glauben nicht ganz Wenige, die Geschichte von Heinrich VIII. sei eine Metapher oder Parabel - eine Warnung an kleine Mädchen, sich nicht mit Königen einzulassen. Und eure Panther, eure Igel, eure Giraffen, eure Schwalben, nun, diese Geschöpfe klingen für uns genauso mythisch und frei erfunden wie unsere Einhörner für euch.« Sie entblößte ihren Gaumen und bleckte die Zähne. »Ihr Menschen solltet achtgeben, dass all diese Tiere nicht tatsächlich zu Mythen werden.« (S. 206)

Das Cover sowie die Beschreibung und der Vergleich mit "Die unendliche Geschichte" von Michael Ende klangen vielversprechend. Klasse fand ich auch das bebilderte Glossar, das "Bestiarium des Hüters", in dem die wichtigsten magischen Wesen kurz und mit einer Portion Humor vorgestellt wurden. Von mir aus hätten es gerne noch ein paar mehr sein können.
Die Erzählart ist sehr spannend. Besonders zu Beginn wird in kurzen Kapiteln abwechselnd der Teil von Christopher mit der parallelen Welt von Mal erzählt, bis die beiden schließlich aufeinandertreffen. Insgesamt wechseln sich actionreiche mit ruhigen, humorvollen Passagen ab. So werden viele Kampfszenen und Verwundungen sehr detailreich beschrieben, was ich für Kinder ab 10 Jahren nur bedingt geeignet finde. Aber durch die Unterbrechung mit oft trockenem Humor werden diese Momente erträglicher gemacht. Als Erwachsener hatte ich sehr viel Spaß beim Lesen und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Lediglich das Ende konnte mich nicht ganz überzeugen. Die Auflösung ging mir etwas zu schnell und zu einfach. War es anfangs noch sehr detailreich, so wurde am Ende dann vieles zusammengerafft.
Gut gefielen mir auch die eingewobenen Anspielungen auf unsere heutige politische Situation und den Klimawandel, die dem Ganzen einen aktuellen und realen Bezug geben.
Insgesamt ein sehr fesselnd geschriebener Auftakt, bei dem ich mich auf die Fortsetzung freue.

Fazit:
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Spannender Auftakt einer Fantasy-Reihe mit humorvollen Szenen und einem nicht ganz überzeugendem Schluss.

Bewertung vom 19.02.2025
Wrede, Eric

Wenn wir ins Gras beißen - Das Buch vom Tod für große und kleine Menschen


ausgezeichnet

Sterben und Tod für Kinder

Mein Eindruck:
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"Wir Erwachsenen verwenden oft merkwürdige Ausdrücke, um den Tod zu beschreiben, anstatt klar und ehrlich zu reden. Wir sprechen im Zusammenhang von Tod und Trauer von „friedlich einschlafen“, „ins Gras beißen“ oder „den Löffel abgeben“ und haben verlernt, schlicht und direkt über unsere Gefühle und Gedanken zu reden. Kinder dagegen brauchen sehr klare Antworten und haben häufig einen anderen Zugang zu den Themen, über die Erwachsene ungern sprechen. Oft stehen dann eher technische Fragen statt emotionaler Prozesse im Vordergrund.

Wenn ich als Bestatter in Kitas, Kindergärten und Schulen Lehrer*innen und Erzieher*innen bei der Vermittlung der Themen Sterben und Trauer zur Seite stehe, stellen mir Kinder Fragen wie „Woran merkt man, dass ein Mensch nicht mehr lebt?“ und „Was macht eigentlich ein Bestatter?“ Dieses Buch möchte die natürliche Neugier der Kinder aufgreifen und ihre Fragen auf eine Weise beantworten, die sie verstehen können. Es lädt Erwachsene dazu ein, diese Themen gemeinsam mit den Kindern zu entdecken." (S. 5-6)

Der Bestatter Eric Wrede erklärt in diesem Buch in kindgerechter Sprache das Thema Sterben und Tod. Dabei macht er einen kurzen, aber sehr informativen Rundumschlag. Angefangen von den biologischen Vorgängen beim Sterben, welche möglichen Todesarten es gibt, was nach dem Tod passiert, wie Trauer funktioniert bis hin zu Bestattungsmöglichkeiten ist alles Wichtige erklärt. Dabei geht er auch auf verschiedene Religionen und Rituale anderer Völker ein. Er verwendet eine klare, aber beispielhafte Sprache und die liebevollen, bunten Illustrationen dienen einer guten Veranschaulichung der Inhalte.
Das Buch eignet sich nicht nur bei einem Todesfall in der Familie, sondern ermöglicht einen generellen Einstieg in das Thema. Denn Trauern kann man auf vielfältige Weise und es gibt viele Formen des Verlustes (z. B. wird auch auf den Wegzug eines Freundes oder den Tod eines Haustieres eingegangen).

Die Kapitel sind recht kurz, sodass man sie schnell durchlesen kann. Dennoch sind die Informationen ausreichend und laden durch kleine Impulse dazu ein, mit Kindern ins Gespräch zu kommen.
Als Erwachsener habe ich einige neue Dinge gelernt. Obwohl ich Vieles von den Inhalten bereits intuitiv bei meiner Tochter angewendet hatte, so hat mich das Buch darin bestärkt, dass es richtig war und gleichzeitig neue Ideen gegeben, das Thema weiter im Dialog zu besprechen.
Ein tolles Buch, um das Thema Sterben und Tod Kindern (in der Familie, Kita oder Schule) nahezubringen und es generell auch wieder gesellschaftsfähiger zu machen. Denn das Enttabuisieren des Todes hilft uns für ein besseres Leben!

Fazit:
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Ein wertvolles Buch, um mit Kindern Sterben und Tod zu besprechen und ihnen (und einem selbst) die Angst davor zu nehmen.

Bewertung vom 19.02.2025
Johnson, Arielle

Flavorama (eBook, ePUB)


sehr gut

Panoramablick auf alles, was mit Geschmack zu tun hat

Gestaltung:
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Das Cover empfand ich leider als nichtssagend. Es wirkte trotz der bunten Farben sehr nichtssagend. Man hätte viel eher Fotos oder Abbildungen von Geschmacksmolekülen bzw. eine bunte Collage aus allem auf das Titelbild nehmen sollen. Im Laden hätte ich nicht zu diesem Buch gegriffen, da es altmodisch wirkt und auf den ersten Blick nichts zum Inhalt zu erkennen ist.
Der Innenteil ist sehr schön gestaltet. Es gibt mehrere farbige Illustrationen, die die Erläuterungen gut veranschaulichen und einzelne Abschnitte sind mit unterschiedlichen Schriftfarben zu erkennen. So sind Infotexte schwarz, Rezeptvorschläge blau und Überschriften in Braun oder Grün. Sehr ansprechend zum Lesen.

Inhalt:
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Dr. Arielle Johnson ist Geschmackswissenschaftlerin und berät viele namhafte Restaurants in Sachen Geschmack. In diesem Buch erklärt sie, warum wir schmecken, was wir schmecken und wie wir mit diesem Wissen unser Essen qualitativ bei der Zubereitung verbessern können.
Zu Beginn behandelt sie die Faktoren der Sinneswahrnehmungen Riechen und Schmecken und wie diese zusammenhängen. Im weiteren Verlauf geht sie auf die verschiedenen Geschmacksarten wie salzig, sauer, süß, umami, bitter und scharf ein. Im Anschluss widmet sie noch zusätzliche Kapitel den Themen Aroma, Konzentration, Extraktion und Verteilung von Geschmack sowie dessen Erschaffen und Umwandeln.
Die Autorin erklärt dabei sehr anschaulich die chemisch-biologischen Vorgänge, sodass diese auch für Laien verständlich werden. Obwohl ich mich mit einigen Inhalten im Vorfeld bereits beschäftigt hatte, habe ich einiges Neues hinzugelernt oder konnte Bekanntes neu einordnen. Besonders die Überschriften und die Informationen zum Thema Umsetzung sowie passende Rezeptvorschläge fand ich sehr hilfreich.
Der eher nüchterne, wissenschaftliche Tonfall war beim Lesen etwas ermüdend und ich musste öfter Pausen machen, selbst wenn der Inhalt sehr faszinierend war. Schade fand ich auch, dass die Rezepte mitten in den anderen Informationen platziert waren. Es wäre schön gewesen, zumindest ein Rezeptregister am Ende des Buches zu haben, sodass man eine bessere Übersicht hat und nachschlagen kann.
Für weitere Recherche ist die Quellenauflistung am Schluss sehr hilfreich. Diese ist nach den Oberthemen geordnet. Eine Auflistung mit der gleichen Zuordnung sowie noch eine nach Zutaten sortiert, hätte ich mir auch für die Rezepte gewünscht.

Fazit:
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Ein informativer und hilfreicher Rundumschlag zum Thema Entstehung und Beeinflussung von Geschmack

Bewertung vom 12.02.2025
Uderzo, Albert;Goscinny, René;Serrano, Olivier

Idefix und die Unbeugsamen 07


sehr gut

Idefix und seine tierische Bande räumen wieder in Lutetia auf

Kurzmeinung:
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Ganz im Stil der Asterix-Comics machen Idefix und seine Unbeugsamen nicht Gallien, nein, in diesem Fall Lutetia unsicher. Auch der siebte Band enthält drei Kurzgeschichten über Idefix und seine tierischen Freunde im Comic-Stil, bei denen es wieder den Römern gehörig an den Kragen geht: "Achtung - Zerbrechlich", "Dreimal Stupidix" und "Labienus als Legionär".
Die Gestaltung ist vollständig an die Asterix-Comics angelehnt. Jede Geschichte umfasst ca. 25 Seiten, sodass sie schnell zu lesen ist und das Buch eine kurzweilige Unterhaltung bietet. Durch die Kürze der einzelnen Erzählungen und die Bilder mit einfacher Sprache sind sie sehr gut geeignet für Erstleser.
Ich hätte mir jedoch gewünscht, dass u. a. Wörter wie z. B. Sesterze" und "Barbaren" mit Stern und Fußnote kurz erläutert gewesen wären. Kindern sind diese Begriffe selten bekannt. Des Weiteren wäre es schön gewesen, wenn der Rand nicht so groß ausgefallen wäre. Dann hätten die Bilder und vor allem die Schrift dafür gerne größer gedruckt werden können. Ich finde die Schrift zu klein geraten, sodass das Lesen etwas anstrengend ist.
Die Handlungen sind wie immer amüsant und mit lustigen Wortspielen besonders bei den Namen der Charaktere versehen und sorgen damit für ein permanentes Schmunzeln.

Fazit:
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Auch dieser Band bietet wieder kurzweilige, amüsante Comic-Geschichten von Idefix und seinen Freunden für Erstleser.

Bewertung vom 17.01.2025
Schweizer, Lotte

Das Vampirtier und die Sache mit dem Grusel / Vampirtier Bd.2


ausgezeichnet

Lustiger Gruselspaß mit dem Fludel

Gestaltung:
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Das Titelbild zeigt den kleinen Vampirhund beim Fliegen und er ist wieder so niedlich! Auch der zweite Band ist durchgängig farbig liebevoll illustriert, sodass man beim (Vor-)Lesen immer etwas Schönes zu schauen hat.

Inhalt:
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Emma lebt mit ihrer neuen Familie zusammen mit Graf Dracula und dessen Fludel (=Mischung aus Fledermaus und Pudel) Brutus in deren Schloss. Sie sind sehr glücklich, doch Dracula hat ein Gruselproblem und wenn er es nicht schafft, in den wenigen Tagen bis zum Jahreswechsel seine Grusellizenz zu erneuern, müssen er und Brutus sich für 100 Jahre der Wilden Jagd anschließen und durch die Lande spuken. Das müssen Emma und ihre Brüder verhindern! Und so entwickeln sie ein Konzept, um Graf Dracula und Brutus das Gruseln beizubringen. Doch dann tauch plötzlich noch das Gespenst Archibald mit seinen Spinnen auf und hat seine eigenen Pläne! Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt: Werden Brutus und Graf Dracula bleiben können?

Mein Eindruck:
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"»Warum ist dir die Sache mit dem Hausputz so wichtig?«, fragte Emma. »Du musst ja nicht mal helfen.«»Es ist gefährlich. Zu dieser Zeit im Jahr … Was ihr damit anziehen könntet!«»Zu dieser Zeit im Jahr? Meinst du in den Weihnachtsferien?«, fragte Emma verwirrt. Dracula senkte die Stimme. »Das Ende des Alten, der Anfang des Neuen. Zwölf Nächte«, raunte er geheimnisvoll. »Zwölf Nächte, in denen die Grenzen zwischen den Welten verschwimmen. Zwölf Nächte, in denen keine Regeln gelten. Die Raunächte, die dunkelste Zeit des Jahres. Das Geisterreich ist offen, die wilde Jagd treibt ihr Unwesen …«".
(S. 10)

Ich mochte bereits den ersten Band dieser Reihe und den niedlichen Brutus muss man gern haben! Dazu tragen schon die Illustrationen im Buch bei. Besonders gruselig wird es eigentlich nicht, vielmehr ist es lustig und es gibt immer wieder kleine Pannen beim Gruseln sowie humorvolle Anspielungen auf das Spuk-Genre. Aber auch die Spannung kommt nicht zu kurz, denn man fiebert und leidet mit Graf Dracula und seinem Gefährten mit. Außerdem offenbart sich erst am Schluss, welche Rolle Archibald in dem Ganzen spielt.
Die Handlung ist in relativ kurzen Sätzen und in einer verständlichen Sprache geschrieben, sodass Grundschüler die Geschichte sehr gut selber lesen können. Auch die Kapitel umfassen nur wenige Seiten. Auf diese Weise kann man sich das Buch gut einteilen.
Der zweite Band hat mir noch etwas besser als der Vorgänger gefallen. Ich freue mich auf weitere Abenteuer mit Brutus!

Fazit:
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Spannendes und humorvolles Gruselabenteuer mit einem Vampirhund, einem ungruseligen Vampir und einem geheimnisvollen Gespenst

Bewertung vom 23.12.2024
Scheffel, Annika

Pino - Ein Abenteuer auf vier Pfoten


sehr gut

Abenteuerliche Hundeverwandlung

Inhalt:
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Pinos Mutter geht auf ein Wellnesswochenende und Pino ist in der Zeit mit seinem großen Bruder Janne alleine zu Hause.Pino liebt seinen Bruder, aber der ist in letzter Zeit eher abweisend zu ihm und verdrückt sich auf sein Zimmer. An diesem Wochenende soll er jedoch auf Pino aufpassen und Pino sieht seine Chance, wieder mit Janne zu spielen. Doch er schlägt ihm die Tür vor der Nase zu mit den Worten "Ich wünschte, ich hätte damals einen Hund bekommen und keinen nervigen kleinen Bruder!"
Und schwups ist Pino auf einmal ein Hund! Traurig verlässt er die Wohnung und ist auf der Suche nach der Lösung, wieder ein kleiner Junge zu werden. Dabei begegnet er einer streunenden Katze, einem Theaterhund und erlebt mit ihnen einige Abenteuer.

Mein Eindruck:
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Das Buch ist für Kinder ab 6 Jahren zum Vorlesen vorgesehen. Entsprechend einfach ist die Sprache. Viele Kinder werden sich mit dem kleinen Jungen Pino gut identifizieren können, vor allem wenn sie auch ältere Geschwister haben, denen Spielen mittlerweile zu uncool geworden ist. Die Handlung ist alle paar Seiten mit farbigen und lustigen sowie niedlichen Illustrationen veranschaulicht. Schon das Durchblättern macht Spaß!
Die Geschichte, dass sich ein Mensch plötzlich in einen Hund verwandelt, ist nicht neu. Aber was daraus gemacht wurde, in diesem Fall schon. Das Abenteuer ist sehr spannend und humorvoll erzählt, vor allem die tierische Sicht auf das Menschenleben ist amüsant. Ein paar Probleme wurden für unseren Geschmack zu einfach gelöst, am Ende ging uns alles zu glatt. Aber dennoch ist es für diese Altersgruppe eine tolle Geschichte, die zeigt, wie man über sich selbst hinauswachsen kann und dass Geschwister manchmal nervig sind, sich im Grunde aber doch irgendwie lieben.


Fazit:
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Ein spannendes und humorvolles Fantasie-Hundeabenteuer ab 6 Jahren über Geschwisterliebe, Freundschaft und Selbstbewusstsein

Bewertung vom 01.12.2024
Parry, Rosanne

Lauf wie der Wind, Sky!


ausgezeichnet

Sky und seine Sehnsucht nach Freiheit

Inhalt:
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Sky wächst in der Mitte des 19. Jahrhunderts in einer Wildpferdeherde in der Virginia Range (Nevada/USA) auf, die von einer Wildeselherde begleitet wird.Seine beste Freundin ist die mutige und kräftige Stute Storm. Als Sky älter wird und das Wasser knapp für alle wird, wagt er es nicht, sich gegen den Leithengst zu behaupten, sondern verlässt die Herde. Storm folgt ihm etwas später. Gemeinsam verleben sie eine wundervolle Zeit. Doch dann gerät Sky in die Gefangenschaft von Menschen, wird gezählt. Obwohl er sich mit der Situation arrangiert, verliert er nie seinen Willen und die Hoffnung auf Freiheit. Eines Tages bekommt er eine Chance. Kann er sie nutzen und wird er Storm und seine Herde wiedersehen?

Mein Eindruck:
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"Wir trinken unseren Anteil. Storm führt mich aus der Schlucht in ein offenes Gelände. Wir stehen Hüfte an Schulter zusammen und halten füreinander Wacht. Das letzte Licht des Tages fällt auf unsere Rücken und wir wenden uns der Sonne zu. Wir dämmern vor uns hin und wachen auf in der Wärme des andern, als die Sterne über den Himmel ziehen. Ich hoffe, dass all meine Tage so werden wie dieser, nur wir zwei, Storm und Sky, die wir unseren Weg finden. Zusammen." (S. 34)

Die Geschichte ist aus der Ich-Perspektive von Sky geschrieben. Das führt oft zu ungewöhnlichen Betrachtungsweisen, wie z. B. die Bezeichnung "Vorderläufe" für die Arme des Menschen oder die Beobachtung, dass Menschen gegen Bäume kämpfen, obwohl diese ihnen gar nichts getan haben. Diese Pferdeperspektive gefiel mir sehr gut, da sie zeigt, dass unsere menschliche Sicht nicht die einzige ist und es hilft, auch mal einen anderen Standpunkt einzunehmen.
Die Geschichte ist spannend geschrieben. Man fühlt Sky's Freiheitsdrang, leidet mit ihm, wenn es Probleme mit seiner Herde gibt und fiebert mit, ob der Ausbruch und ein neues Leben gelingt oder nicht.

"Er berührt meine kitzlige Stelle nur ein Mal und ich trete ihm auch nur ein Mal auf den Fuß. Er versteht sofort. Offenbar kann ein Mensch lernen. Wenn man sie so sieht, glaubt man das gar nicht." (S. 71)

Die Erzählung ist für Kinder ab 8 Jahren geschrieben und gut verständlich für diese Zielgruppe. Aber auch Jugendliche und Erwachsene können viel dabei lernen. Durch die Pferdeperspektive beginnt man über das menschliche Verhalten nachzudenken, besonders im Bezug auf die Behandlung oder Misshandlung von Tieren. Des Weiteren lernt man über den Pony-Express, den Silberabbau und den Umgang mit indigenen Völkern in den USA zur damaligen Zeit etwas dazu. Ein Teil der Handlung ist vielleicht nicht ganz realistisch und von zu vielen Zufällen geprägt, aber sie ist spannend und mit einem Hoffnungsschimmer am Ende geschrieben.
Besonders der leicht verständlich geschriebene Faktenteil zu den einzelnen Themen des Romans, wie Wildpferde, Nevadas Fauna und Flora zur damaligen und heutigen Zeit, die Rolle von Wasser, den Pony-Express, die verheerenden Schäden durch den Silberabbau sowie Tier- und Naturschutz rundeten das Ganze für mich ab. Eine klare Leseempfehlung!

Fazit:
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Spannendes Pferdeabenteuer, bei dem man viel über Wildpferde und die USA Mitte des 19. Jahrhunderts lernt.

Bewertung vom 15.11.2024
Klenk, Florian

Über Leben und Tod (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Inhalt:
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Der Jurist und Journalist Florian Klenk hat im Rahmen eines Podcasts viele Gespräche mit dem Gerichtsmediziner Christian Reiter geführt.Herausgekommen sind Anekdoten aus dem Leben von Reiter, der Historie der Gerichtsmedizin und spannenden Kriminalfällen, die unterhalten und zum Nachdenken anregen.

Mein Eindruck:
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Ich kannte bisher weder den Autor noch den Gerichtsmediziner, der in seinem Umfeld als bekannt und geachtet gilt. Da ich mich für (gerichts-)medizinische Fakten interessiere, war ich sehr neugierig. Den Podcast kannte ich ebenfalls nicht, daher waren die Geschichten in diesem Buch alle neu für mich. Keine Wiederholungsgefahr!

Die Erzählungen sind sehr unterschiedlicher Natur. Zum einen erfährt man etwas über die »historische Sammlung des Instituts für Gerichtliche Medizin«, biografische Details über Reiters Leben und Karriere und nimmt teil an gerichtsmedizinischer Aufklärungsarbeit, angefangen bei Untersuchungen von historischen Persönlichkeiten bis hin zur Identifizierung von Opfern eines Flugzeugabsturzes in Thailand vor wenigen Jahren.

Herr Reiter ist nicht nur ein ambitionierter und intelligenter Mensch, sondern auch ein guter Erzähler mit einer Prise Humor. Und so werden dem Leser u. a. diverse Insekten mit ihrer Lebensweise und Vermehrung unterhaltsam und lehrreich nahegebracht. Auch ein kritisches Wort über die aktuelle Situation wird gewagt. So droht das über viele Jahre erworbene Wissen durch Einsparmaßnahmen in diesem Sektor verloren zu gehen. Welche Konsequenzen dies für unsere Gesellschaft haben wird, deutet Reiter ebenfalls an. Kein schöner Gedanke!
Und so ist mit diesem Buch ein unterhaltsamer und gleichsam aufschlussreicher Rundumschlag in die Welt der Gerichtsmedizin gelungen, der gerne auch noch umfangreicher hätte sein dürfen. Meine Neugier auf den Podcast ist geweckt sowie die Hoffnung auf weitere Bücher dieses Duos.

Fazit:
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Unterhaltsam, aufschlussreich, humorvoll und nachdenklich-kritisch geschrieben: Interessante Einblicke in das Leben und die Arbeit des Autors

Bewertung vom 23.10.2024
Geiger, Arno

Reise nach Laredo


weniger gut

Karls letzte Reise

Inhalt:
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Der ehemalige König von Spanien, Karl V., kommt 1556 ins Kloster in Yuste, um dort seinen Lebensabend zu verbringen.Viel Zeit bleibt ihm nicht, denn er ist schwer krank, isst zu viel und vermag sich kaum zu bewegen. Da begegnet ihm der 11-jährige Junge Geronimo, der ihn überredet, aus dem Kloster heimlich zu verschwinden und eine Reise nach Laredo anzutreten. Unterwegs lernen sie neue Weggefährten und Freunde kennen, müssen manchen Schicksalsschlag meistern und Karl beginnt zu verstehen, was Leben eigentlich bedeuten kann.

Mein Eindruck:
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"Tizian hatte einige Bemerkungen über das Aufhören gemacht, während Karl ihm Modell gestanden war in Augsburg, im Jahr nach der Schlacht bei Mühlberg. Fertig sei ein Kunstwerk, wenn man glaubt, einen letzten Pinselstrich machen zu müssen, und es schafft, diesen Pinselstrich zu unterlassen. Der letzte Pinselstrich sei immer verzichtbar. Wer ständig die Notwendigkeit letzter Pinselstriche zu entdecken meine, sei mehr noch als ein schlechter Künstler ein schlechter Mensch. Vollendung existiere nicht, es gebe nur das Aufhören."
(S. 230)

Dies war mein erster Roman des Autors. Nach dem autobiografischen Buch "Das glückliche Geheimnis", das mir sehr gut gefallen hatte, hatte ich entsprechend hohe Erwartungen.
Um es vorwegzunehmen: Sie wurden leider nicht erfüllt.
Der Roman ist in einem sehr ruhigen Ton gehalten. Der Leser erlebt das Geschehen aus der Sicht von Karl, hauptsächlich aus seinen Gedanken und Beobachtungen heraus. Es gibt nur wenige Dialoge. Die Landschaft, die Menschen, die Gefühle Karls - alles wird detailreich und unaufgeregt beschrieben. Ab und an schleichen sich auf diesem Wege auch einige philosophische Passagen ein, die ich mir gerne notiert habe.
Insgesamt geschieht jedoch nicht viel, es wird kein Spannungsbogen aufgebaut und man benötigt sehr viel Konzentration, den kurzen, oft komplizierten Sätzen zu folgen. Obwohl Karl auf dieser Reise ein letztes und vielleicht sogar sein einziges Mal auflebt und Glück empfindet, so vermochte ich beim Lesen dieses Glück nicht zu spüren. Ich empfand die Handlung als düster und trist.
Stellenweise musste ich mich zum Weiterlesen zwingen. Allein die Neugier auf das Ende hielt mich bei der Stange, doch dieses empfand ich dann als enttäuschend.
Letztendlich bin ich mir nicht sicher, was mir dieser Roman sagen will.
Die Idee einer letzten Reise eines abgetretenen Königs, um sein Lebensglück zu entdecken, gefiel mir gut, aber die Umsetzung des Themas leider absolut nicht.

Fazit:
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Schöne Idee, aber die Handlung plätschert endlos vor sich hin.Die Umsetzung ist leider nicht gelungen.