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Benutzername: 
Nazena
Wohnort: 
Göttingen

Bewertungen

Insgesamt 160 Bewertungen
Bewertung vom 26.01.2013
Das Auge der Wüste / Das Geheimnis von Askir Bd.3
Schwartz, Richard

Das Auge der Wüste / Das Geheimnis von Askir Bd.3


ausgezeichnet

Havald und seine Begleiter hat es in das Wüstenreich Bessarein verschlagen. Eigentlich sollte es nur eine Durchgangsstation auf dem Weg nach Askir sein, doch die Freunde stoßen auf eine Menge Schwierigkeiten: die eine Tochter des Kalifen wurde angegriffen, die andere entführt und der Kalif wird bald abdanken.
Außerdem muss auch Leandras Auftrag im Auge behalten werden. Es gibt zwar eine Botschaft von Askir, doch Botschafter von Gehring ist nicht besonders kooperativ. Auch das Königreich von Thalak hat bereits Agenten in Bessarein, die Havald und seinen Freunden nach dem Leben trachten...

Nach dem etwas actionreicheren zweiten Band spielen im vorliegenden dritten Band auch viele Verwinkelungen und politische Schachzüge eine große Rolle. Die Gefährten enträtseln langsam, ganz langsam wer hinter den Anschlägen steckt und was diejenigen damit zu erreichen versuchen. Dabei geraten sie zwar auch immer wieder in gefährliche Situationen, die meist aber mit Köpfchen gelöst werden.
Trotzdem ist das Buch sehr spannend zu lesen. Jeder der Gefährten hat einen einzigartigen Charakter, dem es Spaß macht zu folgen. Besonders Havalds Pragmatismus und die Dunkelelfe Zokora, die das menschliche Verhalten nur bedingt - wen überhaupt- nachvollziehen kann, sind immer für eine Überraschung gut. Ich gebe 5 von 5 Sternen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.01.2013
Das fremde Haus / Simon Waterhouse & Charlie Zailer Bd.6
Hannah, Sophie

Das fremde Haus / Simon Waterhouse & Charlie Zailer Bd.6


gut

Connie fühlt sich eingeengt in ihrem Cottage in einem kleinen Dorf und leidet unter ihrer dominanten Familie. Eines Nachts surft sie auf einer Immobilienseite und guckt sich ein Haus in Cambridge an, was für sie schon längst zur fixen Idee wurde. Doch plötzlich entdeckt sie auf einem Bild die Leiche einer ermordeten Frau. Als ihr Ehemann Kit sich die Bilder ansieht, ist alles in Ordnung. Connie war schon vorher psychisch labil, verliert sie jetzt endgültig den Verstand? Die Polizei glaubt ihr nicht und auch Simon, ein Bekannter von ihr, Polizist und gerade auf einer Hochzeitsreise, kann nur langsam die Bruchstücke zusammensetzen. Was ist wirklich in Bentley Grove 11 passiert?
Der Prolog enthält ein paar Seiten aus dem letzten Kapitel, um den Leser neugierig zu machen, dann wird erst mal des langen und des breiten alles Mögliche erklärt. Sehr viele Charaktere, die für die Handlung nur bedingt nötig sind, werden ausschweifend und mit einer manchmal ermüdenden Detailfülle beschrieben. Außerdem wird so viel Alltägliches eingebaut, dass es schwerfällt wichtige von unwichtigen Informationen zu trennen. Es ist kaum möglich den Überblick zu behalten- war hat was wo gemacht und steht in welchem Verhältnis mit wem?
Die Charaktere sind extrem in ihrem Charakter und Verhalten. "Normale" Personen kommen praktisch nicht vor, jeder hat den einen oder anderen Knacks oder gleich eine behandlungsbedürftige Neurose. Dadurch fühlt sich die Geschichte sehr künstlich an.
Die Grundidee ist interessant- hat Connie es sich nun eingebildet oder nicht? Aber gerade durch den Prolog wird deutlich, dass wesentlich mehr dahintersteckt und der Schuldige bzw. jemand, der offensichtlich große Mitschuld hat, schon auf den ersten beiden Seiten des Romans offenbart.
Die Handlung ist extrem verwinkelt und widersprüchlich. Es werden so viele Lügen, Zeitsprünge und Geschichten aus der Vergangenheit und aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt, dass man kaum noch folgen kann. Außerdem wechselt die Erzählperspektive immer wieder: es gibt die Icherzählerin Connie, aber auch mehrere andere Erzählstränge, die aus der auktorialen Sichtweise Simon, Connies Schwester oder anderen folgen.
Die Auflösung hat mir ehrlich gesagt nicht gefallen: zwar waren die Winkelzüge des Drahtziehers gut durchdacht, dass Motiv in meinen Augen aber völlig überzogen. Es war einfach nicht plausibel. Connie selbst ist anhand einiger Geschehnisse in der nahen Vergangenheit für mich recht eindeutig psychisch krank, die Krankheit an sich und die Umstände passen für mich aber nicht gut zusammen.
Stellenweise enthielt das Buch zwar einige spannende Szenen, meistens wurden allerdings sehr trocken jede Menge Informationen aufgezählt, was für einen zähen Lesefluss sorgte.
Das Potential ist da, die Umsetzung konnte mich aber nicht besonders überzeugen, deshalb gibt es von mir 3 von 5 Sternen.

Bewertung vom 27.12.2012
Stern der Göttin / Dämmerlande Bd.1
Melli, Sandra

Stern der Göttin / Dämmerlande Bd.1


sehr gut

Laisa ist eine Katzenfrau, doch sie passt nicht zu den anderen Katzenmenschen, die sie als Findelkind aufgezogen haben. Urplötzlich wird sie von einer Frau mit goldenen Augen in eine fremde Welt versetzt: dort werden die Länder von Göttern beherrscht, die je eine Farbe haben: die Länder westlich des Stromes Toisserech werden von den Farben Weiß (Gott Meandir), Gelb (Talien) und Grün (Tenelin), zusammengefasst als goldene Länder dominiert, östlich herrschen Blau (Ilyna), Schwarz (Giringar) und Violett (Linirias), insgesamt als rote Länder bezeichnet. Zwischen den Ländern und besonders den Gegenfarben (schwarz/ weiß; grün/ blau; gelb/violett) herrschen erbitterte Farbfeindschaften.
Dort gibt es zwar auch Katzenmenschen, die aber blau sind; Laisa ist jedoch ein stark weißmagisches Wesen. Als sie die fremde Welt erkundet, muss sie einige Gefahren überstehen und gewinnt neue Freunde der verschiedensten Farben und Arten. Doch schon nach kurzer Zeit erfährt sie, welcher Auftrag sie dorthin führte: ein mächtiges Artefakt, der Stern der Göttin, wurde vom dem Schwarzmagier und Evari (Stellvertreter eines Gottes) Tharon gefunden und in seinem Turm versteckt. Der weiße Magier und Evari Khaton bittet sie und ihre Freunde es in Sicherheit zu bringen- eine Aufgabe, die sie durch mehrere verfeindete Reiche und in viele Gefahren führt...

Die Idee der Farbfeindschaften fand ich ziemlich originell, aber die damit verbundenen Auswirkungen muss man erstmals verstehen. Trotz eines Glossars wird man ziemlich abrupt in die Handlung geworfen und mit einem Wust von Namen, Bezeichnungen und seltsamen Philosophien überschüttet. Eine kleine geschichtliche Einleitung als Vorwort hätte sehr geholfen, das Glossar liest sich nämlich trocken und ist größtenteils eine reine Auflistung.
Das Prinzip der verschiedenen Farben wurde gut umgesetzt- Pflanzen, Lebewesen und Völker werden hauptsächlich von einer Farbe beherrscht, wobei es jedoch kleinere Überschneidungen und Fehlfarben gibt. Doch auch hier hätte ich mir eine Erklärung gewünscht: Warum hassen sie sich dermaßen abgrundtief, dass nicht einmal zwischen den einzelnen Reichen Handel getrieben wird- und in einer Stadt können sie trotzdem gemeinsam leben? Im Rest des Reiches herrscht doch auch offiziell Frieden? An einigen Stellen werden Götter explizit angesprochen und greifen bis zu einem gewissen Grad sogar ein, trotzdem können sich weißmagische Wesen scheinbar oder Schwierigkeiten und ohne, dass der Gott eingreifen würde, auf schwarzem Gebiet bewegen und andersherum.
Warum ist Laisa so außergewöhnlich? Sie ist ein ziemlich übermächtiger Charakter, dem alles sofort gelingt, was sogar langjährigen und uralten Magiern nicht möglich ist. Vieles schafft sie auch durch "Klugheit", wohl eher durch die Dummheit der anderen, denen man doch etwas mehr Intelligenz und Erfahrung zutrauen müsste. Was hatte es mit der Welt auf sich, auf der sie ursprünglich lebte und woher kommt sie wirklich?
Das Buch ist zwar interessant, stellenweise aber etwas trocken. Laisas Arroganz und Überheblichkeit nervte mich an einigen Stellen, außerdem ging vielen Wesen der gesunde Menschen (oder Bären- oder Zauberer-)verstand ab, was mich an Romanen generell stört.
Alles in allem fand ich das Buch zwar gut, das letzte Etwas fehlte aber noch, dass es zu etwas ganz Besonderem machen würde. Deshalb gibt es von mir 4 von 5 Sternen.

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.12.2012
Geliebter Feind / Alera Bd.1
Kluver, Cayla

Geliebter Feind / Alera Bd.1


gut

Vor Jahren entführten die Cokyrer neunundvierzig Babys aus Hytanica, kurze Zeit später fanden die Hytanier achtundvierzig Babyleichen. Von einem vermissten Baby fehlte jede Spur.
Jahre später ist die Kronprinzessin Alera aus Hytanica im heiratsfähigen Alter und soll auf Wunsch ihres Vaters den jungen Soldaten Stendor heiraten, der somit König werden soll, wobei Alera als Königin eher schmückendes Beiwerk ist.
Alera kann Stendor jedoch nicht ausstehen. Eines Nachts wird eine cokyrische Frau auf dem Palastgelände gefangengenommen, kurze Zeit später ein cokyrischer Junge namens Narian, der sich jedoch als das lang vermisste Baby entpuppt. Während die meisten Narian misstrauen, da man sich seiner Loyalität nicht sicher sein kann, ist Alera von ihm fasziniert und sucht seine Nähe...

Das Buch konnte mich nicht überzeugen. Den allergrößten Teil bestreiten Aleras Klagen über Etikette, ihre Pflichten als Kronprinzessin, Kleidung und den ach so phantastisch aussehenden doch unerträglich arroganten Stendor. Der "Feind", geliebt oder nicht, taucht erst nach dem halben Buch auf, als mir Alera schon längst gehörig auf die Nerven ging und jegliche Sympathien verscherzt hatte.
Es passiert einfach nichts! Auf jeder Seite wiederholen sich Aleras Zweifel bezüglich Stendor, dabei ist sie es selbst, die ein äußerst zweifelhaftes Benehmen an den Tag legt, wenn sie sich heimlich mit Narian trifft. Ihre Leibwächter sind wirklich nicht besonders professionell, denn sie merken lange nichts. Ich habe mich beim Lesen sehr gelangweilt. Erst in den letzten fünf Kapiteln nimmt die Geschichte endlich ein bisschen Fahrt auf.
Besonders gut ausgearbeitet sind weder die Charaktere noch das Königreich. Anhand der Schilderungen meint man, Hytanica bestehe nur aus dem Schloss und vielleicht drei Feldern rundherum, wenn die Cokyrer bis auf wenige Stunden zu Pferd an das Schloss herankommen.
Insgesamt gesehen waren zwar hier und da ein paar interessante Stellen, die es aber auch nicht schaffen das Buch zu retten. Es gibt schon zig (besser geschriebene) Bücher dieser Art. Ich gebe 2,5 von 5 Sternen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.12.2012
Die Königliche / Die sieben Königreiche Bd.3
Cashore, Kristin

Die Königliche / Die sieben Königreiche Bd.3


ausgezeichnet

Bitterblue ist die Königin von Monsea, welches unter ihrem Vater, dem tyrannischen König Leck, sehr gelitten hat. Doch Bitterblue möchte die Wahrheit herausfinden: Was für ein Mensch war ihr Vater und warum war er so grausam? Sie taucht tiefer und tiefer in ein Netzwerk aus Angst, Verwirrung, Scham und Lügen ein. Niemand will sich ihr öffnen, im Gegenteil, ihre Fragen werden immer offensichtlicher abgeschmettert. Als Bitterblue sich nicht beirren lässt, gerät sie in große Gefahr...

Die Königliche ist der dritte Band der Beschenkten-Serie und die direkte Fortsetzung von Band 1. Jahrelang war Bitterblue zu jung und nur nominell Königin, während ihre Berater das Reich verwalteten. Jetzt soll sie offiziell gekrönt werden und will selbst auch nicht nur dem Namen nach Königin sein.
Sie versucht die Verantwortung für ihre Krone selbst zu übernehmen, muss aber ziemlich schnell erkennen, dass die meisten Einwohner von Monsea überhaupt nicht daran interessiert sind die Vergangenheit zu verarbeiteten. Im Gegenteil, alles soll aus Scham unter den Teppich gekehrt werden. Die Stadt leidet noch immer, doch niemand informiert Bitterblue und somit macht die Bevölkerung sie für ihre Not verantwortlich.
Bitterblue muss sich sehr verändern, um der Krone gerecht zu werden, und erweist sich als starke junge Frau. Auch alte Bekannte wie Katsa, Bo und Fire haben Auftritte in dem Buch und verbinden so alle drei Teile miteinander. Die Geschichte ist nicht so abenteuerlastig wie die anderen beiden Bände, sondern eher düster und geheimnisvoll, was aber sehr gut zu dem Schreckensregiment von Leck passt, der immer noch in den Köpfen der Menschen herumgeistert.
Mir hat die Geschichte ausgezeichnet gefallen. Sie ist ein runder und gelungener Abschluss der Serie, weshalb ich 5 von 5 Sternen vergebe.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.12.2012
Schneller als der Tod / Pietro-Reihe Bd.1
Bazell, Josh

Schneller als der Tod / Pietro-Reihe Bd.1


ausgezeichnet

Dr. Peter Brown arbeitet als Assistenzarzt im Manhattan Catholic Hospital, dem schrecklichsten Krankenhaus in New York. Der Tag beginnt schon schlecht mit einem versuchten Raubüberfall, den Dr. Brown aber problemlos abwehrt. Auf der Station dann der Schock: einer der Patienten erkennt ihn. An und für sich kein Grund zur Besorgnis, aber Dr. Peter Brown heißt eigentlich Pietro Brwna und war ein Auftragskiller der Mafia. Er sagte gegen die Mafia aus und kam in ein Zeugenschutzprogramm.
Bevor er reagieren kann, hat der Mobster schon einen Freund angerufen: sollte er im Krankenhaus sterben, wird die Mafia erfahren, wo sich Peter aufhält. Zu dumm nur, dass der Mafiosi wegen seiner Krankheit schon fast tot ist. Noch schlimmer: der operierende Arzt ist ein Trottel. Peter darf sich mit übereifrigen Studenten, pedantischen Oberärzten, nörgelnden Patienten und dem ganz alltäglichen bürokratischem Wahnsinn eines Krankenhaus herumschlagen- und die ganze Zeit sitzt ihm buchstäblich die Pistole im Nacken...

Die Idee, aus einem Killer einen Arzt zu machen, fand ich sehr innovativ und interessant. Peter oder Pietro, von der Familie Bärenpratze genannt, ist ein zynischer und abgehärteter Mann, der aber trotzdem seinen Idealismus bewahrt hat. Nach dem Tod seiner Großeltern baute er Kontakte zur Mafia auf, blieb aber ein "rechtschaffener" Killer, da er nur Leute tötete, die es auch verdient hatten.
Doch eines Tages geht etwas schief und seine Blitzkarriere fällt steil bergab. Man kann aus der Mafia nicht einfach so aussteigen, wie er bald sehr schmerzhaft erfahren muss. Trotz großer persönlicher Verluste versucht er ein besserer Mensch zu sein und stellt das Wohl seiner Patienten über sein eigenes.
Josh Bazell ist selbst Arzt und hat großes medizinisches Fachwissen in den Roman hineinfließen lassen, welches durchweg interessant ist, aber nie belehrend wirkt. Die Krankenhaus-Verwaltung ist das reinste Irrenhaus und jeder versucht so gut wie möglich seinen Arbeitstag zu überstehen- und mit etwas Glück vielleicht sogar mal einem Patienten zu helfen. Der Roman übt starke Kritik am Gesundheitswesen, aber auf humorvolle Art, auch wenn dieser häufig Galgenhumor ist. Jeder kennt Horrorberichte aus dem Krankenhaus: Ärzte, die 48 Stunden Dienst hatten und dann eine Not-OP an einem Patienten durchführen müssen, vergessene Tupfer und falsch dosiere Medikamente. Bazell spricht diese Problematik deutlich aus.

Was das Buch so besonders macht, ist sein Humor und seine Grundstimmung. Es macht einfach großen Spaß, Peters Klinikalltag zu verfolgen. Ungefähr ein Drittel des Romans erzählt in Rückblenden sein Mafialeben und wie er im Zeugenschutzprogramm landete. Im Vergleich zu den Krankenhausepisoden sind sie nicht ganz so spannend, aber wichtig, um den Charakter zu verstehen. Peter ist zwar deutlich überzeichnet und mutiert teilweise zu einer Mischung aus MacGyver und Superman, aber dies tut dem Lesevergnügen keinen Abbruch.
Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen und kann es jedem Fan von schwarzhumorigen Romanen empfehlen- nur vielleicht nicht unbedingt, wenn man selbst ins Krankenhaus muss... 5 von 5 Sterne.

Bewertung vom 19.12.2012
Dunkle Flammen / Unearthly Bd.1
Hand, Cynthia

Dunkle Flammen / Unearthly Bd.1


sehr gut

Clara ist ein Engelblut, ihre Mutter ist ein Halbengel. Als sie die ersten Visionen erhält, die Clara ihre Aufgabe zeigen, ziehen die beide mit Claras Bruder Jeffrey nach Wyoming. Dort sieht Clara einen Jungen, den sie meint vor einer Feuersbrunst retten zu müssen.
In Wyoming angekommen entdeckt sie den Jungen sofort auf der High-School: er heißt Christian- und hat eine feste Freundin. Clara macht einen schlechten ersten Eindruck, außerdem musste sie ihre wunderschönen blonden Haare quietschorange färben, weil der engellische Glanz sonst durchbricht.
Sie versucht, sie zurechtzufinden und schließt Freundschaften- doch dem Ziel ihrer Bemühungen, Christian, kommt sie erst nicht näher. Christian ist beliebt und in allem perfekt, wohingegen Clara im Moment eher unscheinbar ist. Außerdem ist da noch Tucker, der Zwillingsbruder ihrer besten Freundin Wendy. Kann sie Christian trotzdem retten und wohin wird es dann führen?

Unearthly ist eine Engelliebesgeschichte für Teenager, die trotzdem mit ein paar Überraschungen aufwartet. Zwar ist der größte Teil der Geschichte vorhersehbar und fügt sich ins Klischee der Neuen in der High-School ein, ist aber interessant und witzig zu lesen. Clara tritt in einige Fettnäpfchen, die teilweise ihrem besonderen Wesen zuzuschreiben sind. Sie versucht sich immer noch in ihre Rolle als Engel hineinzufinden- besonders ihre Flugversuche werden gut geschildet.
Ihre Mutter und ihr Bruder Jeffrey bleiben geheimnisvoll. Beide hatten oder haben Geheimnisse, die sie nicht erzählen wollen, welche sehr mit ihrer Aufgabe zu tun haben. Außerdem taucht ein gefährlicher Feind auf: ein Schwarzflügler, ein gefallener Engel. Bei Engelblütigen Mischlingen gibt die Farbe der Flügel ihren Status an- werden sie "böse, färben sich ihre Flügel dunkler. Doch auch dies scheint nicht so einfach zu sein. Clara muss ihrer Mutter jedes Wort aus der Nase ziehen und ich vermute stark, dass hinter der ganzen Schwarzflügler/ dunkel gefärbte Flügel- Sache mehr dran ist, vor allem da Clara ganz zum Schluss eine Entdeckung macht. Ich bezweifele aufgrund einiger Aussagen auch, dass die echten weißen Engel und ihre himmlischen Missionen wirklich so "gut" sind, wie es Clara weisgemacht werden soll.
Die Liebesgeschichte ist sehr dominant und es gibt auch wieder eine Dreiecksbeziehung: Clara, Christian und Tucker. Häufig kann man anhand des Klappentextes schon sehen, wer der Auserwählte ist, doch die Autorin ist auch hier für eine Überraschung gut.
Alles in allem war das Buch spannend und flüssig zu lesen, auch wenn es eher auf Teenager zugeschnitten ist. Ich gebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 19.12.2012
Das Geflecht / Tia Traveen Bd.1
Laudan, Andreas

Das Geflecht / Tia Traveen Bd.1


sehr gut

Justin und seine Freunde halten in einem Bergwerk eine kleine Party ab, als zwei von ihnen einen alten Schacht hinunterfallen. Panisch informiert Justin seinen Vater, der die Aufsicht über das Bergwerk führt. Dieser gerät aus einem völlig anderen Grund in Panik: vor Jahren ließ er dort seinen Geschäftspartner etwas illegal entsorgen.
Zu seinem großen Glück befindet sich gerade eine Höhlenforscherin in der Nähe, die blind ist und somit sein Geheimnis nicht sehen kann. Wegen ein paar unglücklichen Zusammenhängen werden die Forscherin Tia, ihr Partner Tia, Justin und seine Freundin Dana ohne eine Lichtquelle verschüttet und müssen sich vollkommen auf Tias hochentwickelte Sinne verlassen, um einen Ausweg aus dem unterirdischen Labyrinth zu finden. Doch sie sind nicht allein- etwas Tödliches lauert in der Dunkelheit...
Das Geflecht ist ein spannender Thriller, der fast ohne phantastische Elemente auskommt. Die Gefahr ist real und lediglich eine Weiterentwicklung bereits bestehender real existierender Lebensformen, worauf der Autor in einem Nachwort eingeht. Ich hätte mir aber noch mehr Szenen mit der unterirdischen Gefahr gewünscht, sie hätte auch ruhig noch ein bisschen weiter ausgebaut werden können. So ist sie trotz allem "relativ" harmlos.
Tias Beschreibungen der Sinneswahrnehmungen sind sehr gut beschrieben und nachvollziehbar. Im Gegensatz zu den anderen ist für sie die Situation vertraut. Alle anderen können sich nicht mehr auf ihre Augen verlassen. Selbst ohne die Bedrohung wäre es ein absoluter Alptraum, sich ohne Licht, Schutz und Karte in einem morschen Bergwerk vorantasten zu müssen.
Man fiebert sehr mit den Protagonisten mit, sowohl mit denen unter als auch mit denen über der Erde. Das Verhalten von Justins Vater und dessen Geschäftspartner war allerdings absolut unlogisch: selbst wenn nur Tia in die Höhlen hineingeht, würden später noch Untersuchungen durchgeführt werden, allein schon wegen dem Versicherungsschutz. Es hätte ihnen klar sein müssen, dass die ganze Sache nicht mehr zu vertuschen war. Die Polizei hat sich stellenweise sehr naiv verhalten- nur ein Funkgerät und das wird einem Zivilisten anvertraut?
Insgesamt mochte ich den Roman gerne, nur hat mich das Verhalten einiger Charaktere gestört. Ich gebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 18.12.2012
Dark Love
Habel, Lia

Dark Love


gut

Nach einer Eiszeit und den aufgrund der Wanderungen ausgelösten Kriegen haben sich die Menschen in der Äquatornähe angesiedelt. Das neu entstandene Reich heißt Neuviktoria, die Menschen haben sich auf alte Werte wie Etikette und vornehmer Umgangsforen besonnen. Der Beitrag der Frauen beschränkt sich im große und ganzen darauf, hübsch auszusehen und viel männlichen Nachwuchs zu gebären.
Eine andere Gruppe, die Punks, sind gegen dieses formelle Leben und führen Krieg gegen Neuviktoria.
Nora Dearly, Tochter eines angesehenen Militärarztes, hat den Tod ihres Vaters immer noch nicht verwunden. Sie ist von der Kriegsführung fasziniert und ein Freigeist, sie will sich den strengen Bräuchen nicht komplett unterordnen. Ihre beste Freundin Pam erhält hingegen starken Druck von ihrer Familie.
Eines Tages spricht sie ein seltsam aussehender junger Mann auf der Straße an und fordert sie auf mitzugehen. Als Nora sich weigert, wird der Fremde handgreiflich, doch dann können ihn zwei Polizisten vertreiben. In der darauffolgenden Nacht wird Nora zuhause überfallen und verschleppt. Sie muss erkennen, dass viele Wahrheiten, die sie geglaubt hat, nicht wahr sind und dass die Welt vor einer schrecklichen Gefahr steht, die vollbringen könnte, was die Eiszeit nicht geschafft hat: der Untergang der Menschheit...

Seit einiger Zeit sind Zombies für einen Steampunk-Roman anscheinend obligatorisch. Auch hier wird einiges zusammengewürfelt: eine starre viktorianische Zeit, aber sehr viele Zukunftselemente wie Hologramme, Identitätschips und Supercomputer. Einige Zombies sind recht menschlich und haben ihre Denkfähigkeit behalten. Trotzdem werden sie nach kurzer Zeit verfallen.
Eine Liebesgeschichte zwischen einem jungen Mädchen und einem verwesenden Zombie? Schwer vorstellbar. Nora mag Bram und er ist von ihr fasziniert, aber Bram ist tot und wird bald "richtig" sterben. Trotzdem bauen die beiden eine Beziehung auf und das scheinen sogar alle gut zu finden. Das Frauenbild im Roman hat mich auch sehr gestört. Die allermeisten sind dumme Püppchen- und finden das sogar gut. Intelligent dürfen Frauen und Mädchen nur im Geheimen sein, wie in der dortigen Internetversion.
Die Handlung ist nicht sehr gradlinig. Man beleuchtet extrem viele unterschiedliche Perspektiven- Bram, Nora, Pam, ihr Vater und noch einige mehr, alle aus der Ich-Perspektive in kurzen Kapiteln geschildert. Durch den ständigen sprunghaften Wechsel ist es manchmal schwer der Handlung zu folgen. Die Geschichte ist ein wenig überfrachtet: die Autorin scheint unbedingt Elemente aus allen zur Zeit angesagten Genres einbauen zu wollen.
Die Geschichte an sich ist zwar interessant, aber man hätte sie anders angehen können. Ich gebe 3/ 5 Sternen.