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KittysKiste

Bewertungen

Insgesamt 169 Bewertungen
Bewertung vom 22.11.2025
Wiley, Jennifer

Like Secrets in the Dark / New York Love Songs Bd.2


sehr gut

Ich hatte mich echt so sehr auf dieses Buch gefreut und ich fand die Geschichte auch wirklich schön, aber ich muss echt sagen, dass ich noch nie so viel Gegender in einem so kurzen Buch erlebt habe, zwar in der etwas gemäßigteren Form, ohne „innen“, aber dennoch auffallend.

Ansonsten mochte ich die Geschichte wirklich sehr. Die Liebesgeschichte entwickelt sich langsam und die Chemie zwischen Lennon und Blake ist einfach nur toll, richtig süß, voller gegenseitigem Verständnis und loyal. Ebenfalls fand ich super, dass mal nicht Lennon die mit den riesigen Problemen ist oder gar beide, sondern nur Blake, wobei auch psychische Probleme und Sucht eine große Rollen spielen. Vor allem aber ist hier nicht Lennon der Grund für eine Veränderung, sondern sie kommt aus Blake selbst, unter anderem auch wegen der Anforderungen, die an ihn gestellt werden. Zudem gab es im Laufe der Geschichte eine Wendung, mit der ich nicht gerechnet hätte. Ansonsten hätte ich gern ein bisschen mehr Rockstar Flair gewünscht, aber das ist wirklich das Einzige, was ich an der Geschichte selbst vermisst habe.

Die Charaktere fand ich auch hier wieder großartig. Ich mochte sowohl die flippige Lennon, die immer zu viel redet, wenn sie nervös ist und Kunstkurse gibt als auch den recht unsicheren Blake, der erst einmal damit klarkommen muss, dass er am Tod seines Vaters verantwortlich ist, sich aber über die Seiten immer weiter entwickelt, selbstbewusster und auch aktiver wird.

Alles in allem war die Geschichte wirklich toll und unterhaltsam. Ebenfalls waren die Charaktere echt liebenswert, vor allem Lennon mochte ich extrem. Dieses Gendern hat mich aber dann doch gestört und ein Stück weit auch den Lesefluss gestört. Dennoch bin ich vom Buch insgesamt echt begeistert.

Bewertung vom 20.11.2025
Moreno-Garcia, Silvia

Silberne Geister


weniger gut

Leider muss ich hiermit mitteilen, dass es das wohl war mit mir und den Büchern dieser Autorin, denn irgendwie konnte mich auch dieses Werk aus ihrer Feder nicht wirklich begeistern, ich fand es sogar tatsächlich nicht besonders gut.

Schon der Anfang hat es mir echt schwer gemacht, in die Geschichte hineinzufinden, da es wahnsinnig viel Theorie rund um das mexikanische Kino, den Okkultisten Ewers und überhaupt Okkultismus im Zusammenhang mit der Filmbranche gab. Darin hat sich die Autorin extrem verloren, wobei es mit all den verschiedenen Charakteren und unterschiedlichen Motiven auch noch ziemlich verwirrend wurde. Außerdem habe ich mit dem ganzen Thema rund um den Okkultismus selbst so gar nichts am Hut, hatte mich viel mehr auf den in der Beschreibung des Buches groß angekündigten Film gefreut, den Montserrat und Tristán vollenden sollten und war gespannt darauf, was infolgedessen alles geschieht. Doch hier war irgendwie alles anders als erwartet. Das, was angekündigt wurde, hätte vielleicht tatsächlich einhundert Seiten gefüllt, dafür war die Geschichte größtenteils ziemlich zäh und plätscherte nur so vor sich hin. Erst gegen Ende wurde es hier und da etwas spannender, was das Ruder aber leider nicht mehr wirklich herumreißen konnte. Obendrein war die Geschichte zu keiner Zeit wirklich gruselig, wenn mir hier und da auch die Atmosphäre der neunziger Jahre recht gut gefallen hat.

Auch muss ich sagen, dass mich dann doch zumindest die Charaktere bei der Stange gehalten haben, denn ich mochte sowohl Montserrat, die so gar nicht perfekt ist, aber eine große Klappe hat und super mutig ist als auch den etwas chaotischen, auf sympathische Weise leicht hochmütigen Tristán wirklich sehr. Ebenfalls fand ich Adam Urueta recht interessant. Von Ewers hätte ich hingegen gern weniger erfahren und die anderen Charaktere blieben mir etwas zu blass, wenig greifbar.

Alles in allem war dieses Buch mal wieder nicht das, was ich erwartet habe, recht theoretisch, langweilig und in keinster Weise gruselig, nicht einmal schaurig. Die Atmosphäre war auch nur bezüglich des Settings gegeben. Allenfalls die beiden Protagonisten haben es dann doch wenigstens so weit herausgerissen, dass ich das Buch zumindest nicht abgebrochen habe.

Bewertung vom 18.11.2025
Wiley, Jennifer

Like Fire in the Night / New York Love Songs Bd.1


sehr gut

Noch am Anfang, muss ich sagen, fand ich dieses Buch nicht so besonders, doch nach und nach fand ich es tatsächlich immer besser und gegen Ende hin war es dann noch einmal so richtig toll.

Im Grunde bekommt man hier auch nicht unbedingt eine typische Rockstar-Liebesgeschichte, denn erstens ist hier Ivy die Sängerin und zweitens steht sie noch am Anfang ihrer Kariere. Dennoch gibt es aber auch das typische Flair, eine Stammbar, in welcher sie immer ihre Konzerte gibt, Fans und Paparazzi. Allerdings steht hier Ivys großes Geheimnis im Mittelpunkt. Woher kommen ihre tiefgründigen, emotionalen Songtexte und warum weiß man so gut wie nichts über ihre Herkunft? Und hier kommt Milo ins Spiel, der durch die Schulden seines Vaters gezwungen ist, an Geld zu kommen. Natürlich ist hier der Verrat nicht weit entfernt und natürlich ist der Weg, den er einschlägt, nicht moralisch einwandfrei und dennoch waren seine Beweggründe absolut nachvollziehbar, genauso die Gefühle, die sich nach und nach zwischen Ivy und Milo entspinnen. Besonders schön fand ich dabei auch, wie die beiden, anders als in vielen anderen Büchern dieser Art, und dabei auch noch relativ schnell, eine Lösung für beiderlei Probleme finden. Vor allem hätte ich mit dieser Lösung auch nicht gerechnet, was ebenfalls ein Pluspunkt ist. Was ich auch richtig toll fand, ist, dass es schon mitten in dieser Geschichte einen klitzekleinen Ausblick auf die Geschichte von Lennon gibt.

Die Charaktere fand ich ebenfalls super geschrieben. Ivy ist zwar ein angehender Star, aber absolut auf dem Boden geblieben, dankbar und auch zu ihren Fans einfach nur super freundlich. Milo ist ebenfalls ein total lieber Kerl, der einfach nur zwischen den Stühlen sitzt und dennoch lieber selbst leidet, als andere leiden zu lassen. Manchmal war er mir aber auch schon fast ein bisschen zu nah an der Selbstaufgabe.

Alles in allem fand ich diesen Roman insgesamt wirklich gut. Die Geschichte begann etwas zäh, ist aber letztendlich wirklich süß und die Charaktere mochte ich ebenfalls sehr. Auch der Schreibstil ist echt gut, wenn man vom Gendern absieht, was sich scheinbar immer mehr in der Literatur verbreitet und ich so gar nicht leiden mag. Auf jeden Fall bin ich jetzt gespannt auf Lennons Geschichte und erhoffe mir viel davon.

Bewertung vom 16.11.2025
Cherry, Brittainy

Weil wir es uns versprochen haben


sehr gut

Ja, dieses Buch war wieder mal ein typischer Cherry, die Geschichte war ebenfalls wieder emotional, teils dramatisch und teils super süß und ja, irgendwie kann man einfach alle Bücher der Autorin absolut genießen. Zum Highlight hat es für mich aber leider dennoch nicht ganz gereicht.

Das liegt vor allem daran, dass ich solche Art von Geschichten einfach schon viel zu oft gelesen habe und ich glaube, das ist auch schon das Einzige, was diese wirklich herzerwärmende Story nicht perfekt für mich gemacht hat. Es ist also nicht der Fehler der Autorin, sondern einfach mein Ding. Ansonsten war das ganze Buch einmal mehr großartig, mit größtenteils wunderbaren Charakteren, aber auch einem richtigen Egomanen, die Themen sind wichtig und auf jeden Fall aktuell. So geht es hier vor allem um eine toxische Beziehung, häusliche Gewalt, aber auch um eine alte Liebe, die neu entfacht. Dabei fand ich gerade die Liebesgeschichte zwischen Kierra und Gabriel wirklich toll, sehr respektvoll und voller gegenseitiger Rücksichtnahme. Die Beziehung zwischen Kierra und ihrem Ehemann Henry hingegen ist einfach nur ein Albtraum, da hilft ihr gerade das Wiederaufeinandertreffen mit Gabriel, was ihr auch ein Stück weit Kraft gibt. Vielleicht ist das psychologisch gesehen nicht unbedingt die beste Idee, aber dennoch absolut nachvollziehbar. Gleichzeitig gibt es mit Henrys Tochter Ava aber noch jemanden, die Kierra in ihrer schrecklichen Ehe hält, schließlich hat sie das Mädchen als eigene Tochter angenommen und will sie nicht verlieren. Es ist also alles gar nicht so einfach, wie im echten Leben auch.

Die Charaktere waren, wie schon angedeutet, ebenfalls super geschrieben, sehr realitätsnah und greifbar. Gerade Kierra konnte ich sehr gut nachvollziehen, ihren Kampf, aber auch ihre Zweifel, ihre Liebe für ihre Tochter, aber auch die Zerrissenheit. Ebenso mochte ich Gabriel wirklich sehr, denn er ist, trotz alle Geheimnisse, die nacheinander aufgedeckt werden, einfach nur super verständnisvoll und immer für Kierra da. Und dann ist da noch die aufgeweckte und intelligente Ava, die man einfach nur ins Herz schließen muss, denn obwohl sie ein typischer Teenager ist, ist sie auch super lieb. Dagegen ist Henry ein echter Psychopath, der sich daran erfreut, wenn er seine Frau erniedrigen kann. Ihn kann man einfach nur scheiße finden.

Alles in allem bekommt man hier eben das, was man bei einem Buch von Brittainy Cherry erwarten kann, eine super emotionale, tiefgründige Geschichte, voller Drama und Liebe. Man kann also kaum enttäuscht werden, wenn man ihre Bücher kennt. Ich bin jedenfalls auch von dieser Geschichte wieder begeistert.

Bewertung vom 14.11.2025
Glasgow, Kathleen

The Glass Girl


sehr gut

Nachdem ich bereits ein Buch der Autorin gelesen habe, welches ich wirklich großartig fand, war es jetzt Zeit für dieses hier und ich muss sagen, auch dieses hat mir wirklich gut gefallen. Allerdings konnte mich die Geschichte nicht komplett überzeugen. Woran das lag, ist schwer zu beschreiben.

Das Thema selbst war wieder super interessant und emotional, denn es geht um den Alkoholismus der gerade einmal 15-jährigen Protagonistin. Diese hat einige Probleme, die dazu führen, dass sie immer mehr dem Alkohol verfällt, darunter das ewige Hin und Her zwischen ihren Eltern, wobei gerade ihr Vater recht verantwortungslos und blind für Bellas Probleme ist, außerdem der Verlust der geliebten Großmutter, die nicht ganz unschuldig an ihrem Alkoholkonsum ist und ihr Freund macht auch noch mit ihr Schluss. Da hilft es ihr auch nicht, dass sie einige Freunde hat, die ihr nicht guttun. Ihrer besten Freundin hingegen stößt sie immer wieder vor den Kopf.

Das alles hat die Autorin sehr nachvollziehbar und wirklich emotional geschildert. Sie konnte Bellas Trostlosigkeit wirklich gut herüberbringen, die überbordende Verantwortung, welche sie für ihre kleine Schwester Ricci trägt und die Angst zu versagen. Ebenfalls fand ich schön und gleichzeitig hier und da auch erschreckend, wie die Szenen in der Klinik beschrieben wurden, wie sich die Betreuer dort für die Jugendlichen einsetzen, aber auch, wie typisch, aber auch unterschiedlich die Jugendlichen selbst mit ihren Problemen umgehen. Allerdings muss ich auch sagen, dass gerade diese Einrichtung für mich extrem amerikanisch wirkte und ich mir nicht wirklich vorstellen konnte, dass ehemalige Süchtige auch Psychologen sein können. Außerdem wurde ich am Anfang direkt in die Geschichte hinein geschmissen, sodass es mir etwas schwerer gefallen ist, in sie hineinzufinden. Das Ende fand ich hingegen wirklich gut, da es zwar einerseits Hoffnung für Bella macht, andererseits ihr noch viel Platz für weitere Entwicklung gibt.

Alles in allem fand ich dieses Buch super, mit einer emotionalen, aber in großen Teilen realitätsnahen Story über ein ernsthaftes Thema, einem, bis aufs Gendern, recht sachlichen, aber dennoch guten Schreibstil und lebendig wirkenden, ganz unterschiedlichen Charakteren. Eben ein Buch, was man durchaus lesen sollte, wenn man wissen möchte, wie bereits Teenager dem Alkohol verfallen können.

Bewertung vom 12.11.2025
Ho, Joanna

Und zwischen uns ein Ozean aus Schweigen


gut

Wahrscheinlich mache ich mich mit meiner Meinung zu diesem Buch unbeliebt, aber hey, ich will einfach ehrlich sein und so muss ich leider sagen, dass es mich nicht so sehr überzeugt hat, wie ich erhofft hatte.

Es geht schon einmal damit los, dass ich hier eine ganz andere Geschichte geboten bekommen habe, als ich erwartet hatte. Zwar geht es um den Suizid von Mays Bruder Danny und auch um Rassismus gegen Asiaten, aber mir nahm letzterer Punkt viel zu viel Raum ein. Versteht mich bitte nicht falsch, es ist wichtig, darüber zu sprechen und ich habe auch nichts gegen Bücher über dieses Thema, aber dieses ewige Wir-gegen-Die-Denken, wie es auch hier vorkam, stört mich schon extrem. Vielleicht sind weiße Männer im Grunde eher rassistisch veranlagt, aber man sollte auch nicht immer alle Weißen über einen Kamm scheren. Und genau hier lag mir der Fokus viel zu sehr darauf, wie böse doch ein bestimmter, weißer Mann ist, der zwar unbestreitbar etwas Falsches gesagt hat, den man aber ansonsten gar nicht weiter kennenlernt. Es wird gar nicht erst mit ihm Klartext geredet, sondern gleich eine öffentliche Debatte in Gang getreten. Ebenfalls fehlte mir, dass der Großteil der weißen Bevölkerung gar nicht rassistisch ist oder einfach bestimmte Dinge gleich als rassistisch aufgefasst werden, die gar nicht so gemeint sind. Außerdem ist es meiner Meinung nach schon rassistisch, zu denken, dass Rassismus immer nur von Weißen ausgeht. Leider sind mir dabei die ganze Trauer rund um Danny, das eigentliche Warum und die damit verbundenen Emotionen großteils verloren gegangen. Zudem fehlte mir, mehr über ihn als Menschen zu erfahren. Zwar gab es wirklich schöne und emotionale Rückblicke, aber eben nur Rückblicke, ohne ihn selbst in Aktion zu erleben.

Dennoch muss ich auch sagen, dass ich die Dynamik in der Familie Chen wirklich großartig geschrieben fand, das große Nilpferd als Metapher für das Nicht-miteinander-reden und die scheinbare Kälte zwischen May und ihrer Mutter. Ebenfalls konnte ich beide Parteien absolut verstehen, wenn ich auch selbst nicht immer deren Meinung war. Und dann war da noch die wirklich tolle Freundschaft zwischen May und Tiya, sowie ihrem Bruder Marc, die Herzlichkeit deren Eltern und der vorbildhafte Zusammenhalt. Genauso kann ich sagen, dass ich den Schreibstil der Autorin richtig toll fand, bis auf einmal Gendern, was ich absolut durchgehen lassen kann, flüssig geschrieben und auch bildlich.

Die Charaktere fand ich im Großen und Ganzen in Ordnung, dennoch konnte ich bis zum Ende keinen richtigen Zugang zu May finden, muss aber auch sagen, dass sie wirklich mutig ist und zu ihrer Meinung steht. Allerdings ist sie auch sehr ideologisch, was ich teilweise nicht so gut finde. Ihre Mutter wirkte hingegen relativ kühl, was aber ein Trugschluss ist, weil sie ihre Liebe anders zeigt, als vielleicht andere Mütter. Mays Vater hingegen war einfach nur super sympathisch, mit seinem Glühbirnen-Tick. Tiya ist ein ziemlicher Wirbelwind, allerdings gleich noch ideologischer als May, aber auch eine gute Freundin, ihr Bruder Marc hingegen wirkte eher ruhig auf mich, aber hilfsbereit und immer da, wenn man ihn braucht. Nur Danny konnte ich, wie schon erwähnt, leider nicht wirklich kennenlernen, was ich echt schade fand. Die paar Rückblenden haben ihn zwar als echt tollen, großen Bruder dargestellt, aber ich hätte darüber hinaus dennoch gern mehr über ihn erfahren.

Alles in allem fand ich das Buch ganz okay, wobei gerade das emotionale Ende noch ein bisschen meine Meinung ins Positivere gerückt hat. Es ist auf jeden Fall ein Appell gegen Rassismus, allerdings auch in Stücken ein Akt gegen die weiße, angeblich so sehr privilegierte Gesellschaft, was sie einfach nicht zwangsläufig ist. Am schlimmsten fand ich allerdings, dass sich die Geschichte für mich teilweise echt gezogen hat und mir kaum Emotionen entlocken konnte.

Bewertung vom 10.11.2025
Donnelly, Jennifer

Die Winterrose / Rosentrilogie Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Wie schon der erste Band, wird auch dieser wieder aus ganz verschiedenen Perspektiven erzählt, wodurch man einen richtig guten Eindruck von allem bekommt, was geschieht und warum. Außerdem lernt man die verschiedenen Charaktere, ihre Gedanken und Gefühle, dadurch richtig gut kennen, lernt sie lieben, aber auch hassen.

Zudem geht es auch hier um eine sehr starke und für ihre Zeit moderne Frau, die als Ärztin versucht, auch den Ärmsten, vor allem Frauen, zu helfen. Dabei trifft sie auf den charismatischen Gangsterboss Sid Malone und lernt ihn mit der Zeit zu lieben. Rund um die geheime Liebesgeschichte zwischen den beiden gibt es allerdings noch ziemlich viel Nebenhandlungen. So lernt man auch Indias Verlobten Freddy Lytton kennen, der Sid nach dem Leben trachtet und nur nach außen hin eine reine Weste trägt. Was mich extrem gefreut hat war, dass man ebenfalls wieder auf Fiona und Joe aus dem ersten Band trifft, genauso auf Seamie, der gegen Ende der Geschichte etwas weiter in den Mittelpunkt rückt. Und auch Joe geht hier neue Wege, was ihn früher oder später in Gefahr bringt. Überhaupt gibt es einen großen Konkurrenzkamp und ziemlich viele Intrigen, Verrat, Mord und Totschlag. Es gibt echt viele Ereignisse, die mich wirklich wütend gemacht haben, weil dies alles so ungerecht war, aber auch Drama und Romantik. Allerdings muss ich auch sagen, dass es mir hier etwas schwerer gefallen ist, in die Geschichte zu kommen und dass es auch zwischendrin ein paar Längen gab. Ansonsten war die Story aber erneut großartig, spannend und teilweise echt emotional.

Auch die Charaktere fand ich wieder richtig toll und lebensnah geschrieben. Wie schon erwähnt, bekommt man mit India eine sehr willensstarke, kämpferische Frau, die sich für die einsetzt, die keine öffentliche Stimme haben, aber dabei selbst mehr oder weniger unter die Räder kommt. Sid Malone hingegen ist nur nach außen hin der böse Gangster, aber auch er hat Furchtbares erlebt und wird mehrmals verkannt. Dazu kommen Fiona und Joe, die ich in Band eins schon wahnsinnig gern hatte, Seamie, der inzwischen zum Teenager geworden ist und in Band drei seine eigene Story bekommen wird. Und dann ist da noch Freddy Lytton, der einfach nur fürchterlich ist, ein richtig böser, gieriger Mensch, ohne Gewissen.

Alles in allem kann dieser Band nicht ganz mit dem ersten Band mithalten, welcher für mich ein absolutes Highlight war. Dennoch war er wieder großartig, mit kleinen Mängeln, aber insgesamt einer richtig tollen Geschichte und einer Protagonistin, die man nur ins Herz schließen kann. Von mir gibt es deshalb auch eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 08.11.2025
Scott, Kylie

Something Pure


gut

Früher mal war ich ein riesiger Fan der Bücher von Kylie Scott, gerade die Stage Dive Reihe fand ich großartig, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass mich in letzter Zeit, bis auf Ausnahmen, diese nicht mehr so sehr begeistern können. So war es auch mit diesem Roman, welcher zwar süß und romantisch war, aber irgendwie auch nichts Besonderes.

Die Geschichte beginnt dabei ziemlich abrupt und man wird einfach so mitten hineingeworfen, wobei ich die kleinen Sticheleien und Flirtereien zwischen Alice und Beck schon ziemlich witzig und unterhaltsam fand. Allerdings wurde es danach schon bald ziemlich trivial. Man bekommt eine typische Cinderella Geschichte geboten, die sich immer wieder um Becks Familie und deren Reichtum dreht, wie er versucht, Alice zu verwöhnen, während gerade seine Großmutter versucht, diese wieder loszuwerden. Gleichzeitig wehrt sich Alice dagegen, von Beck mit Luxus überschüttet zu werden, spielt also die Genügsame, wie es meist in solchen Büchern ist. Alles also gut und schön, aber nicht wahnsinnig spannend, wenn auch teilweise unterhaltsam. Da half auch Becks ständige Lügerei nicht mehr weiter, zumal diese auch eher konstruiert wirkte.

Ich muss aber auch sagen, dass ich die Charaktere selbst relativ gut, wenn auch stereotyp, geschrieben fand. Zumindest fand ich gerade Alice und Beck echt sympathisch, ebenso Becks Schwester Emma. Am meisten mochte ich allerdings seinen kleinen Bruder Henry, da er die Geschichte ein bisschen aufgelockert hat.

Alles in allem war dieser Roman für mich nichts Besonderes. Die Geschichte ist relativ nichtssagend, weder wahnsinnig spannend noch super emotional. Dennoch fand ich die Liebesgeschichte, wie gesagt, echt süß, die Dialoge teilweise witzig und insgesamt wurde ich hier und da schon gut unterhalten.

Bewertung vom 06.11.2025
Haushofer, Marlen

Die Wand


ausgezeichnet

Schon vor langer Zeit habe ich die Verfilmung dieses Klassikers der neueren Literatur geschaut und muss sagen, dass diese schon sehr eindrucksvoll und gleichzeitig bedrückend war, allerdings hätte ich niemals damit gerechnet, wie großartig und packend das Buch tatsächlich ist.

In diesem begleitet man die namenlose Protagonistin dabei, wie sie, plötzlich von einer unsichtbaren Wand in den Bergen eingesperrt, versuchen muss, ohne jeglichen Luxus, ganz allein und mit relativ wenigen Nahrungsmitteln, klarzukommen. Nur ein Hund, später noch eine Kuh und eine Katze, begleiten sie in ihrem spartanischen Leben und werden mehr und mehr zu ihrer Familie. Die ganze Geschichte hätte dabei echt langweilig werden können, doch dem war ganz und gar nicht so, denn diese war zwar relativ sachlich, aber auch einfach nur wahnsinnig spannend und packend geschrieben. Das Buch ist ein Bericht über das, was der Protagonistin geschieht und spiegelt perfekt deren Gefühle und Gedanken wider. Es zeigt die bedrückende Einsamkeit, aber auch die Schönheit der Natur und des Alleinseins, der Ruhe und der Entschleunigung. Außerdem wurde die innige Beziehung zwischen der Protagonistin und den Tieren richtig toll beschrieben und jeder Verlust, den sie erleiden muss, war richtig schlimm für mich, da ich die Tiere auch sehr ins Herz geschlossen habe, allen voran Luchs, den bayrischen Gebirgshund.

Was die Protagonistin angeht, so fand ich diese ebenfalls richtig großartig und vor allem interessant geschrieben. Sie ist eine Mutter und Witwe in ihren Vierzigern und wirkte auf mich recht pragmatisch. Schnell passt sie sich ihrer neuen Situation an und versucht, einfach nur zu überleben. Dabei verändert sie sich immer mehr, wird immer ruhiger, leidet aber auch hier und da unter einer Art Depression. Dennoch kämpft sie, wobei ihr gerade auch ihre Tiere und die Verantwortung helfen.

Alles in allem war dieses Buch super ruhig und unaufgeregt geschrieben und dennoch fand ich den Bericht einfach nur mitreißend und super atmosphärisch. Es zeigt, was im Leben wirklich wichtig ist und dass aller Luxus nichts wert ist, wenn es ums pure Überleben geht. Gleichzeitig muss sich auch die Protagonistin auf das Wesentliche besinnen. Ich hätte jedenfalls niemals gedacht, dass mich dieses Buch so sehr begeistern könnte und kann sagen, dass es für mich ein absolutes Lesehighlight ist.

Bewertung vom 04.11.2025
Rygiert, Beate

Das Geheimnis der Mona Lisa


sehr gut

Ich bin nun nicht unbedingt der größte Fan von historischer Literatur, gerade, wenn es doch recht weit in die Vergangenheit geht, doch diese Geschichte hier hat mich dann doch sehr interessiert und ich muss sagen, dass ich sie letztendlich auch wirklich gut fand.

Der Schreibstil ist dabei der Zeit, in der die Geschichte spielt, wirklich gut angepasst, aber dennoch flüssig lesbar. Ebenso konnte ich mir die Szenerie echt gut vorstellen, da er so bildlich und lebendig ist.

Die Handlung selbst ist aber auch toll und sogar ein Stück weit informativ. Sie zieht sich über einige Jahre und es wird abwechselnd von Lisa und Leonardo da Vinci erzählt, die irgendwann auch aufeinandertreffen werden. Besonders interessant fand ich dabei Lisas Geschichte und ihre Entwicklung, von der geplanten Flucht mit einem der Medici bis hin zur echten, beständigen Liebe. Allerdings kommt es bis dahin zu einigen Intrigen, es gibt Geheimnisse und Verschwörungen. Außerdem hat Lisa als Frau in dieser Zeit nichts zu sagen und um einiges weniger Rechte als die Männer um sie herum. Unter diesen Voraussetzungen ist es nicht gerade leicht für sie, zudem auch ihr Vater immer mehr seinen wahren Charakter zeigt. Ebenfalls muss sich zwischen ihr und Francesco erst einmal eine Beziehung entwickeln, was ebenfalls nicht leicht ist, schließlich ist diese Ehe die einzige Möglichkeit, um schlimmerem zu entgehen. Dennoch geht ihr neuer Ehemann doch recht liebevoll und sanft mit ihr um, hat unter anderem allerdings auch einen großen Fehler. Diesbezüglich fand ich echt verständlich und in einer Sache sogar schön, wie Lisa damit umgeht.

Auch Leonardos Parts fand ich durchaus interessant, zumal die Autorin es geschafft hat, ihn super lebendig wirken zu lassen. Selten habe ich mich einer Figur aus der Geschichte so nah gefühlt. Ebenfalls sind die Einblicke in seine Arbeit echt interessant und es hat echt Spaß gemacht, ihn als Menschen kennenzulernen, egal, ob er nun im realen Leben auch so war oder nicht. In diesem Roman ist er jedenfalls ein total sympathischer Zeitgenosse, der Lisa mit der Zeit ein echter Freund wird.

Alles in allem kann ich diesen Roman durchaus empfehlen, denn für einen historischen Roman lässt er sich wirklich ausgezeichnet lesen und trotz der vielen verschiedenen Charaktere, mit typisch italienischen Namen, war die Geschichte nicht so verwirrend, wie ich befürchtet hatte. Nur mit ein paar Längen hier und da muss man rechnen, aber die waren auszuhalten.