Julian Borger stößt durch Zufall auf die bewegende Geschichte seiner Familie, als er eine Zeitungsannonce aus dem Jahr 1938 findet, in der verzweifelte jüdische Eltern aus Wien ihre Kinder inserieren um sie vor den Gräueltaten der Nazis zu schützen und Pflegefamilien in der Ferne zu finden.
Immer tiefer beschäftigt er sich nicht nur mit dem Schicksal seines Vaters, dem es gelungen ist zu entkommen, sondern versucht auch, herauszufinden was aus den anderen Kindern geworden ist, die am selben Tag in der Anzeigenspalte der Zeitung standen.
Es ist unvorstellbar, wie sehr die Entscheidung schmerzen muss, das eigene Kind wegschicken zu müssen um es letztlich vor Grausamkeiten und den Tod zu bewahren. Mir sind die beschriebenen Schicksale sehr an's Herz gegangen und ich empfinde große Traurigkeit für dir vielen Familien, denen es nicht vergönnt war einfach in Ruhe miteinander zu leben. Andererseits ziehe ich den Hut vor jenen, die sich den Schutz suchenden Kindern voller Herz angenommen haben und ihnen ein sicheres Zuhause und eine Familie geboten haben. Dennoch sieht man leider, auch wenn es “gut” gegangen ist und die Flucht gelungen ist, so hatte man trotzdem nicht automatisch ein unbeschwertes Leben.
Solche bitteren wahren Geschichten sollten dringend weit verbreitet werden, um einigen Menschen die Augen zu öffnen. Sowas darf nie wieder passieren und auch nicht in Vergessenheit geraten.
Ava ist seit Jahren in ihrer Rolle als Mutter und Ehefrau gefangen und geht ihrem geregelten Alltag recht emotionslos nach. Als sie den jungen Kieran entdeckt, lodern plötzlich wieder Gefühle in ihr auf, die lange vergessen schienen.
Ava beginnt eine Affäre und blüht langsam wieder auf. Mit ihrem jungen Liebhaber fühlt sie sich wieder frisch und lebendig. Die Ehe mit dem Mann Ralf, die seit Jahren nur dahin plätschert, möchte sie nicht aufgeben um den 3 Kindern die heile Familie nicht zu nehmen.
Ich bin selber Mama und kann minimal nachfühlen, wie gefangen man sich manchmal fühlt. Ava war mir von Beginn an sehr sympathisch und ich fühlte mit ihr. Kieran war okay und irgendwie nicht ganz so interessant.
An sich konnte man der Geschichte gut folgen, allerdings wusste ich nicht immer sofort an welchem Punkt man sich jetzt gerade befindet, weil eine so große Zeitspanne behandelt wird. Gut gefallen hat mir, dass die Geschichte mal aus ihrer und mal aus seiner Sicht geschrieben war. Das machte das ganze lebendiger. Mich hat die Geschichte sehr zum Nachdenken gebracht. Wir müssen nicht in unseren Rollen bleiben, wenn wir uns darin nicht wohlfühlen. Wir können unser Leben jederzeit in die Hand nehmen und eine andere Richtung einschlagen.
Meine beiden Töchter fanden das Cover so toll, dass sie es kaum erwarten konnten mit dem Buch zu starten. Die kleine Silberelfe Lua Luftwurzel ist die gute Seele des Waldes und kümmert sich liebevoll um die Tiere. Eines Tages jedoch verirrt sie sich in die Falle der Hexe Malicia. Die Hexe wittert ein gutes Geschäft, die kleine Elfe spielt da jedoch nicht mit und durchkreuzt den Plan mit Ausbruchversuchen. Jedoch erwartet den Leser eine ungeahnte Wendung als der zwielichtige Zauberer ins Spiel kommt.
Die Hexe hat meiner kleinen Tochter tatsächlich am besten gefallen. Vor allem auch wegen dem Wandel den sie während der Geschichte vollzogen hat. Die kleine Elfe ist zwar ganz niedlich dargestellt aber etwas "farblos". Alles in allem hat das Buch mit seinen schönen Illustrationen und der Moral hinter der Geschichte für gute Unterhaltung gesorgt.
Frau Krien zeigt mit dem Buch eine Möglichkeit auf, mit dem schweren Verlust eines geliebten Menschen, in dem Fall der Tod des eigenen Kindes umzugehen.
Linda wählt den Weg der Einsamkeit und macht alles mit sich allein aus. Dabei bleibt nicht nur ihr Ehemann Richard auf der Strecke.
Linda ist sehr offen und klar in ihren Formulierungen. Unverblümt wird von den schlechten Zeiten berichtet. Das schafft Nähe und man nimmt schnell Anteil an ihrem Leben und ihrer Geschichte.
Richard erscheint sehr liebenswert und verständnisvoll. Ein Mann, wie ihn sich viele wünschen würden. Jedoch geht eben jeder anders mit Schicksalsschlägen um.
Die Trauer und wie schwer das (über)leben als verwaiste Mutter ist, wurde emotional gut transportiert. Ich konnte Lindas Gedanken und Entscheidungen in vielen Punkten absolut nachvollziehen und empfand ein Auf und Ab der Gefühle beim Lesen. Das gesamte Buch hat mich gut unterhalten, das Ende hat mich jedoch etwas unzufrieden zurückgelassen.
Ich hätte mir nicht träumen lassen, wie nahe mir die Erzählungen und Beschreibungen von Javier tatsächlich gehen. Im zarten Alter von 9 Jahren, nach Jahren der Trennung, soll Javier nun ebenfalls in die USA zu seinen Eltern einwandern. Auf legalen Weg ist dies allerdings nicht möglich.
So tritt er diese beschwerliche und gefährliche Reise allein, ohne ihm vertraute Menschen an. Nur bei der Vorstellung, dass meine gleichaltrige Tochter Ansatzweise ähnliches durchmachen müsste, schnürt es mir den Hals zu. Die Vorfreude auf ein ganz anderes, schöneres Leben und das langersehnte Wiedersehen mit Mama und Papa lässt den Jungen Hoffnungsvoll aufbrechen.
Javier hat insofern Glück, dass sich unter anderem Patricia ihm annimmt und ihm wenigstens etwas Geborgen- und Sicherheit vermittelt. Einige Weggefährten sind nur kurz an seiner Seite, andere länger. Jeder einzelne Charakter wird aber detailliert dargestellt, sodass man schnell Sympathie oder auch Abneigung gegen ihn empfindet.
Wie Javier davon berichtet wenn sie z.B. in der Wüste unterwegs sind und jede Sekunde Angst davor haben entdeckt zu werden, verursacht schon beim Lesen Unwohlsein und Nervosität.
Man möchte sich nicht vorstellen, in der Haut derer zu stecken, die als letzte Möglichkeit auf ein gutes Leben die illegale Einwanderung als Lösung sehen und somit in Kauf nehmen Leib & Leben in Gefahr zu bringen.
Die Beschreibungen der Routen und der Machenschaften der sogenannten “Kojoten” sind sehr detailgetreu, sodass man sich gut vorstellen kann welch Tortur es ist nach La USA zu kommen. Neben der großen Entfernung sind Hitze und Knappheit von Essen und Trinken an der Tagesordnung.
Das Buch hat so viele Gefühle in mir geweckt, wie schon lange kein anderes mehr. Ich hätte mir nur sehr gewünscht, dass Javier vielleicht noch ein wenig von seiner ersten Zeit in den USA berichtet hätte, wo man so mitgefiebert hat, dass er wohlbehalten ankommt. Ich hätte gerne erfahren, ob seine Wünsche und Vorstellungen wenigstens etwas mit der Realität gemeinsam haben. Das wichtigste ist jedoch, dass er es geschafft hat.
Mit "Der Wind kennt meinen Namen" greift Isabel Allende ein sehr sensibles Thema auf, welches das Schicksal vieler Menschen darstellt - die unfreiwillige Flucht aus der eigenen Heimat.
In dem Buch geht es um Samuel, Anita & Leticia, die alle jeweils gezwungen waren ihr Zuhause zu verlassen auch wenn viele Jahre zwischen den Schicksalen liegen, haben sie doch viel gemeinsam.
Die Charaktere sind authentisch und sympathisch. Der Schreibstil an sich ist sehr gelungen. Isabel Allende versteht es, malerisch Dinge und Situationen zu beschreiben, sodass man diese Bildhaft vor sich sieht. Allerdings hätte ich mir manchmal mehr Tiefe gewünscht um ein bisschen mehr Emotionalität hervorzurufen. Allgemein ist das Buch aber sehr gelungen, auch wenn es zwischendurch ein paar langatmige Stellen gab. Man bekommt eine Ahnung davon, wie sich Menschen fühlen, die alles hinter sich lassen mussten und gezwungen sind sich ein neues Leben aufzubauen.
Nachdem ich das Cover schon super süß fand und der Klappentext mich total begeistert hat, stand fest dieses Buch brauchen wir unbedingt. Mir war klar, dass meine Kids großen Spaß damit hätten und so war es auch als ich sie abends mit dem neuen Buch überrascht habe.
Die allerkürzeste Gutenacht Geschichte der Welt ist so anders als die anderen Gutenacht Geschichten weil es sich um ein Mitmach Buch handelt, bei dem man nicht nur still da liegt & zu hören muss. Sowohl der Leser als auch die Kinder werden dazu angehalten verschiedene Sachen zu machen. Die Aktionen haben den Kindern Freude bereitet und sie haben vor dem Schlafen nochmal ordentlich lachen müssen.
Die tierischen Illustrationen und die gesamte Aufmachung des Buches ist sehr farbenfroh und fröhlich. Durch das große Format kommt alles schön zur Geltung.
Es ist keine Geschichte die man jeden Tag vorliest weil sonst der Spaß verloren geht aber es ist auf jeden Fall ein tolles Buch.
Der kleinen Fee Amelie bereitet der nahende Schulstart einiges an Sorgen und Bauchschmerzen. Ob sie überhaupt schon genug vorbereitet darauf ist?
Meine Tochter, gerade in der zweiten Klasse konnte das Buch super alleine lesen. Ihr hat die bunte und sehr fröhliche Buchgestaltung sehr gut gefallen. Den Textinhalt zu lesen & zu verstehen fiel absolut nicht schwer. Die Geschichte ist niedlich, witzig und auch mutmachend. Meine Tochter fand die Geschichte sehr unterhaltsam und hat sich selbst auch ein bisschen darin wiedergefunden. Auch sie hatte vor dem Tag der Einschulung und dem Beginn der Schule viele Sorgen & Ängste. So fühlte sie sich direkt mit der kleinen Fee verbunden und konnte sich gut hinein versetzen.
Dass meiner Tochter das Buch sehr gut gefallen hat, ist absolut vorrangig und ausreichend. Ich selber hätte mir noch ein bisschen mehr Tiefgang gewünscht, wie die kleine Fee über sich selbst hinaus wächst. Jedoch ist das Buch auch so wirklich toll gelungen und absolut empfehlenswert.
Das Paar Anna & Henrik gehen mit ihrer langjährigen Freundin Milena einmal im Jahr im Norden Schwedens gemeinsam wandern. Der Urlaub als 3er Gespann hat schon Tradition. Kurz vor dem Trip eröffnet Milena, dass ihr neuer Freund Jacob gerne mitkommen würde. Anna & Henrik stimmen zu, müssen aber schnell feststellen, dass Jacob den Plan zur vorher vereinbarten Route über den Haufen schmeißen will und die Planung an sich reißen will. Sein Verhalten wird zunehmend unangenehmer und die plötzlichen Änderungen birgen ungeahnte Risiken. Letztlich schafft es nur einer von ihnen zurückzukehren.
Das Buch hat mich so gefesselt wie schon lange keines mehr. Im zwei Tagen durchgelesen weil es so spannend war und man kaum abwarten konnte wie es weitergeht.
Überwiegend erzählt Anna die Geschichte aus ihrer Sicht, dazwischen immer wieder Berichte ihrer Zeugenvernehmung. Dann geht es teilweise aber auch zurück in die Vergangenheit, zu den Anfängen von ihr und Henrik. Der Schreibstil ist so packend, dass man sich absolut darin verliert. Die einzelnen Protagonisten sind voller Charakter & Emotionen.
Auch wenn das Ende für mich so nicht absehbar war, empfand ich den Abschluss im Vergleich zum Rest des Buches allerdings nicht ganz so gut.
Eine sehr packende & spannende Geschichte die das Leben und die Odyssee der Rebecca Cohen greifbar für die Leser macht.
Als Tochter einer jüdischen Unternehmerfamilie wächst Rebecca unbeschwert und wohlhabend in Konstantinopel auf. Dann folgt der große politische Umschwung und die Familie sieht sich gezwungen nach Barcelona ins Exil zu gehen. Dort verläuft ihr Leben ganz anders als zuvor. Jedoch ist Rebecca eine starke Persönlichkeit, die aus ihren sephardischen Wurzeln Kraft zieht, auch wenn sie ihren Glauben nicht offen in Spanien ausleben dürfen.
Rebeccas bewegtes Leben mit den zwei Ehen, den Kindern und ihrem großen Einsatz für das beeinträchtigte Mädchen Luna als sie bereits Witwe ist, können einen nur in den Bann ziehen.
Das Buch wegzulegen fiel unglaublich schwer. Der malerische Schreibstil lässt einen im Text versinken und die eingestreuten Familienfotos bringen einen nochmal tiefer in Verbindung. Kantika hat mich sowohl unterhalten, als auch Eindruck hinterlassen.
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