Das Cover verrät zunächst nicht, dass es sich um einen Krimi handelt: Die südländische Landschaft mit Orangenbäumen verspricht eine nette Urlaubslektüre und der Leser wird nicht enttäuscht.
Die ehemalige Kommissarin Isabel hat ihren Dienst quittiert und leitet nun ein florierendes Unternehmen zur Ferienhausvermittlung auf Mallorca. Doch als sie von der Polizei gebeten wird, bei einer Kindesentführung zu helfen, kehrt sie in den Dienst zurück, zumindest vorübergehend.
Zur Kindesentführung gesellt sich ein Mord an einem älteren Einwohner und der Kokainschmuggel floriert auch auf der Insel. Isabel ermittelt in alle Richtungen. Sie ist eigenwillig, geht jeden Morgen mit ihrem Frettchen Furó im Meer schwimmen und trinkt ihren Cortado im örtlichen etwas heruntergekommenen Café. Isabel ist sympathisch, lebenslustig und immer gut gelaunt, man muss sie einfach mögen.
Im Laufe des Buches wird sie mir allerdings etwas unheimlich, egal was gefordert ist, Isabel spricht die Sprache, hat Verbindungen in das jeweilige Land oder die Behörde und sieht Zusammenhänge auf die ihre ebenfalls erfahrenen Kollegen nicht kommen. Sie löst die Fälle quasi im Alleingang. Ihre Kollegen sind nur schmückendes Beiwerk und dürfen die Verhaftungen durchführen. Das ist mir schon etwas zu viel Superwoman.
Der Schreibstil ist leicht zu lesen. Die mallorquinische Atmosphäre wird so gut geschildert, dass ich beim Lesen schon fast das Meer riechen und die Sonne auf meiner Haut spüren konnte. Da bekommt man richtig Lust auf Urlaub. Warum nicht mal wieder Mallorca? Die Liebe der Schriftstellerin zur Insel merkt man an den detaillierten Schilderungen der lokalen Gebräuche, Örtlichkeiten und kulinarischen Köstlichkeiten. Mehr als einmal musste ich Google zu Rate ziehen, um zu wissen, worüber genau gerade geschrieben wurde.
Fazit: Eine gute Urlaubslektüre mit mallorquinischem Flair. Das Buch ist angenehm zu lesen, die Spannung hält sich allerdings durch die vielen detaillierten Beschreibungen in Grenzen.
Das Cover in gelb/blauen Farben hat mich gleich angesprochen und passt auch zur Geschichte der naturverbundenen Fae.
Der Anfang des Fantasy-Romans erinnert an eine Volkssage, in der es um die Erschaffung der Welt durch die Götter geht. Der Start in die Geschichte ist daher ungewöhnlich. Der Erzählstil bleibt auch noch am Beginn der eigentlichen aktuellen Handlung der einer Sage, dadurch wirkt die Erzählung eher distanziert, so dass es einige Zeit dauerte, bis ich mich in die Erzählung einfand und mit den Protagonisten mitfühlen konnte.
Doch nach und nach hat mich die Erzählung immer mehr fasziniert. Vor allem als die Fae auftauchten, die sehr geheimnisvoll beschrieben werden, hat mich die Geschichte in ihren Bann gezogen. Ich wurde in eine völlig andere Welt mit neuen Regeln katapultiert, das hat mir sehr gefallen. Einige Plot-Twists kamen sehr überraschend und haben der Geschichte nochmals neue Aspekte hinzugefügt.
Allerdings empfand ich die Liebesgeschichten relativ unglaubwürdig. Beispielsweise wird Lettle wenig liebenswert, eher ablehnend und zickig dargestellt und ich verstehe nicht, wieso sich Rayan in sie verliebt. Auch die plötzliche Liebesbeziehung zwischen Furi und Yeeran erschließt sich mir nicht, vor allem da kurz vorher der Hass von Furi noch so präsent war. Von purem Hass zur Liebe ihres Lebens ging mir zu schnell. Und warum Yeeran immer noch an ihrer Elfenkönigin hängt, obwohl diese sie ohne mit der Wimper zu zucken verbannt hat, ist für mich ein Rätsel. Aber ok, Harmonie wird ja oft überbewertet.
Sehr positiv empfand ich die angenehme Stimme der Sprecherin. Sie hat jeden Protagonisten mit einer anderen Stimme, bzw. Akzent vorgetragen, was das Hörbuch sehr lebendig gemacht hat und ich als Zuhörer sofort wusste, wer gesprochen hat.
Als Fazit ist zu sagen, dass mir Faebound gut gefallen hat und ich sehr gerne der Geschichte zugehört haben. Nur die Liebesgeschichten haben mich nicht fasziniert, leider. Die Fortsetzung werde ich auf jeden Fall lesen oder hören.
Ein Buch zum Nachdenken mit einer großen Prise Humor
Schon das Cover fällt auf und verrät, dass es in diesem Roman humorvoll zugehen wird.
Anne, Vorzeigetochter und Protagonistin des Romans, hat mit viel Mühe die Goldene Hochzeit ihrer Eltern organisiert. Doch wie der Klappentext schon verrät, nutzt ihre 72jährige Mutter ausgerechnet diesen Tag, um ihre Dankbarkeit und ihre Freiheit zu verkünden und den lästigen Ehemann in die Wüste zu schicken. Was folgt ist ein Aufschrei und die Missbilligung der Gesellschaft, zumal sie auch gleich ihren 15 Jahre jüngeren neuen Lebensgefährten präsentiert. Anne ist fest entschlossen, ihre Mutter von diesem Irrweg wieder abzubringen. Doch schon bald bekommt ihre eigene perfekte Welt Risse und die Veränderungen ihrer Mutter bringen sie zum Nachdenken.
Der Roman ist absolut lesenswert. Mit viel Wortwitz und Situationskomik werden gleich mehrere schwierige gesellschaftliche Themen mit einer erstaunlichen Leichtigkeit behandelt. Eine Partnerschaft zwischen einem älterer Mann und einer jüngeren Frau muss sich lange nicht so vielen Vorurteilen stellen, wie eine Partnerschaft mit umgekehrtem Altersunterschied. Wo Männern mit steigendem Alter und zunehmenden grauen Haaren Weisheit zugeschrieben werden, werden Frauen einfach nur alt und unsichtbar. Soll Frau eine Ehe durchhalten und wie lange oder sie doch eher die Freiheit fordern?
In diesem Roman habe ich so viele Lebensweisheiten und Sätze gefunden, die sich wunderbar als Zitate eignen, dass das Buch einen besonderen Platz in meinem Bücherregal erhalten wird.
Man merke sich: "Alt bist du erst, wenn du keine Entscheidungen mehr triffst."
Der Roman hat mich absolut begeistert! Könnte ich mehr als fünf Punkte vergeben, dieses Buch hätte sie verdient.
Marianne hat eine glückliche Kindheit, doch mit acht Jahren verschwindet ihre Mutter und kehrt nie mehr zurück. Die Beziehung zur Mutter ist sehr liebevoll und innig. Marianne wird von ihr zuhause unterrichtet. Ihr Verlust wirft sie völlig aus der Bahn und die Frage nach dem Warum und dem Gefühl der Scham, nicht genug gewesen zu sein, um sie zu halten, prägen fortan ihr gesamtes Leben.
Das Buch beschreibt einen lagen und nicht endend wollenden Trauerprozess.
Das Buchcover ist dazu sehr passend. Im übertragenen Sinne findet Marianne im Laufe der Erzählung viele kleine Erinnerungen, Perlen, die sie ihrer Mutter nahe bringen. Zum anderen bezieht sich der Titel auf das Gedicht "Pearls", das immer wieder im Buch zitiert wird und sie mit ihrer Mutter verbindet.
Gefallen hat mir der poetisch Schreibstil, der wunderbar zu lesen und vorzulesen ist.
Inhaltlich ist die Erzählung sehr dramatisch und aufwühlend. Es werden viele tabuisierte Themen angesprochen wie Selbstverletzungen (Ritzen), Selbstmordgedanken und psychische Ausnahmezustände, was das Buch zu einer eher schweren Kost macht. An machen Stellen ist der Roman sehr leise und poetisch, an anderen Stellen jedoch auch sehr direkt. Das Buch ist in Ich-Form geschrieben und Marianne erscheint mir sehr authentisch, dadurch werde ich als Leser durch all ihre Zweifel und psychische Verletztheit geführt, das macht das Buch teilweise sehr schwer zu ertragen.
Manche Passagen empfinde ich allerdings als zu langatmig, da hat mich die Erzählung etwas verloren. Außerdem gibt es einige Zeitsprünge, die das Lesen erschweren und irritierend sind, da ich nicht mehr wusste, in welchem Alter ich Marianne jetzt antreffe.
Es ist inhaltlich kein leicht zu lesendes Buch. Trotzdem kann ich es empfehlen, wenn man sich mit den schweren Themen Trauer und psychische Gesundheit auseinandersetzen kann und möchte.
Das Buchcover und der Titel suggerieren eine leichte Sommerlektüre und der Prolog startet auch mit einer Familienszene am Strand, doch leichte Misstöne lassen das Drama schon erahnen. Denn genau darum geht es in diesem Buch: Ein zwanzig Jahre altes Familiendrama.
Die 16jährige Margo verlässt für den fünf Jahre älteren Richard ihre Familie. Er ist ihre große Liebe. Sie heiraten und werden Eltern von drei Töchtern. Doch Richard ist schwerer Alkoholiker und eines Tages verschwindet er einfach aus dem Leben seiner Familie und kehrt nie mehr zurück. Margo fällt in schwere Depressionen und überlässt ihre minderjährigen Töchter ein Jahr lang mehr oder weniger sich selbst. Als sie wieder aus dem Tief herausfindet, darf über den Vater nicht gesprochen werden. Die Geschehnisse werden nicht aufgearbeitet.
Die Erzählung setzt 20 Jahre später ein. Die Mädchen sind erwachsen und versuchen jede auf ihre Art ihr Leben zu meistern. Doch das Kindheitstraum holt sie immer wieder ein und bestimmt ihr Leben. Von außen sieht der Leser eine Familie mit großem Zusammenhalt, doch jeder hat Geheimnisse vor dem anderen. Konflikte werden nicht bearbeitet. „Die wichtigsten Dinge bleiben ungesagt.“ (S.129)
Der Autorin gelingt meiner Meinung nach sehr gut, den Leser in die Gefühlswelt dieser Familie miteinzubeziehen. Die Atmosphäre des Buches ist sehr dicht und intensiv. Jeder Protagonist wird so gut beschrieben, dass man mit ihm mitfühlen kann. So sehr, dass es einem stellenweise schon zu viel ist.
Man ist genervt, man kann den Eiertanz um „Was wird Margo wohl dazu sagen?“ schon nicht mehr hören. Als Leser möchte man am liebsten durch die Seiten krabbeln und alle einmal durchschütteln. Doch meiner Meinung nach, ist genau das das Geniale an diesem Buch: Der Autorin ist es gelungen den Leser in das komplexe Familiendrama mit diesen vielen parallelen Handlungssträngen mitzuverstricken.
Zugegeben, es ist keine leichte Lektüre und erst recht keine entspannende Urlaubslektüre. Darüber hinaus ist es ein sehr empfehlenswertes Buch!
Das Cover passt sehr gut zur Beschreibung des Aliens im Buch und zum Inhalt, der ist nämlich ganz schön heiss.
Der Weltraumpirat Aedan und seine Crew werden geschnappt. Doch statt ins Gefängnis zu gehen, soll er an der intergalaktischen Universität einen Kurs über Alienentführung unterrichten. Was für eine skurrile Idee! Insgesamt erinnert mich die Art der Erzählweise an das Buch „Per Anhalter durch die Galaxis“ nur mit eindeutig mehr Sex. Der Schreibstil ist amüsant und leicht zu lesen. Ich war sehr schnell durch das Buch durch.
Meiner Meinung nach hätte aus dem Thema noch mehr herausgeholt werden könne. Für mich war das Buch etwas zu kurz. Doch vom Unterhaltungsfaktor her kann ich es empfehlen.
Das Buchcover mit dem blauen flammenden Auge hat mich sofort angesprochen und passt auch sehr gut zum Inhalt des Buches.
Die 14jährige Tammy, deren Mutter drogenabhängig ist, trifft auf den gleichaltrigen Isaac aus reichem Haus. Sie stellen fest, dass sie miteinander telepathisch verbunden sind. Während Tammy dieses Phänomen erkunden möchte, verhält sich Isaac eher ablehnend.
Die Geschichte entwickelt sich rasant und spannungsgeladen. Die Charaktere sind individuell und durchweg sympathisch. Wir erfahren viel über die Hintergründe der einzelnen Protagonisten und man kann sich gut in deren Handlungsmotive hineinversetzen. Themen wie Freundschaft, Zusammenhalt und Individualität werden altersgerechte verarbeitet. Doch nicht nur für den jugendlichen Leser ist das Buch interessant, auch als Erwachsener habe ich das Geschichte gerne und mit viel Spannung gelesen.
Das Buch endet mit einem Cliffhanger und ich freue mich schon auf Band 2.
Im Zentrum der Erzählung steht das Verschwinden der vierjährigen Ruthie im Jahr 1962. Da ihre Familie zum indigenen Volk der Mi‘kmaq gehört kümmert sich zur damaligen Zeit niemand um den Verlust, der das Leben der einzelnen Familienmitglieder für immer prägt.
Die Geschichte umfasst fünf Jahrzehnte, verschiedene Zeitebenen und wechselnden Perspektiven, so dass der Leser ein umfassendes Bild des Geschehens erhält. Die Erzählweise ist tiefgründig und bewegend, an manchen Stellen lässt sie den Leser sprachlos und auch wütend zurück.
Es geht um Familienzusammenhalt, Schuldgefühle, erdrückende Liebe, Vertrauen und Verrat. Und es geht um die Frage der Identität eines indigenen Volkes, dem Verlust der Kultur vorangetrieben durch den amerikanischen Staat.
Ein sehr feinfühliger und erschütternder Debütroman von einer Schriftstellerin mit indigenen Wurzeln.
Die 16jährige Ella hat ein Aggressionsproblem, durch das sie zur Außenseiterin geworden ist. Aus Angst, mit weiteren Wutausbrüche andere zu verletzen, hält sie jeden auf Abstand. Als ihr jüngerer Bruder Luis verschwindet und ihre Eltern das nicht sonderlich zu tangieren scheint, zieht sie selbst los, um ihn zu finden.
Der Debütroman von Charlotte Brandi fällt schon alleine durch die konsequent schnoddrige Jugendsprache auf. Als Leserin werde ich in Ellas Welt hineingezogen. Die Ignoranz und Gleichgültigkeit ihrer Eltern, die sich hauptsächlich um ihre Karriere, Drogenparties und ihren Eheproblemen drehen, machen mich ebenfalls wütend. Über Ellas Probleme wird wenig gesprochen. Ein Therapeut wird bezahlt, alternativ droht ein Eliteinternat. Wohlstandsverwahrlosung nennt man so etwas.
Das Leben der Familie findet im Künstlermilieu statt, da wundert das Auftauchen eines sprechenden Fisches nicht, was dem Ganzen eine etwas surreale Note gibt. Meiner Meinung nach hätte er zum Verlauf des Romans nicht unbedingt sein müssen, auch wenn die Idee witzig ist.
Der Schluss ist mir zu schnell abgehandelt und gefällt mir persönlich nicht. Außerdem hätten manche Handlungsstränge etwas mehr ausgearbeitet werden können, wohingegen andere Passagen etwas zu langatmig sind, vor allem im zweiten Drittel des Buches.
Fazit: Ein gelungener Debütroman mit Schwäche, aber lesenswert.
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