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Hightower667
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Insgesamt 191 Bewertungen
Bewertung vom 01.08.2025
Schreiber Pekin, Yasemin

Die Truhe der Schamanin


sehr gut

Ein wahrer Lesegenuss

Um es gleich einmal vorweg zu nehmen: Einen besseren historischen Roman als „Die Truhe der Schamanin“ von Autorin Yasemin Schreiber Pekin wird es dieses Jahr mit hoher Wahrscheinlichkeit wohl nicht mehr geben. Und das aus verschiedenen Gründe. Die Frau kann einfach gut schreiben und dabei spannende Geschichten erzählen. Beim Lesen entsteht so eine Art Kopfkino. Die Autorin entführt uns in eine längst vergangene Zeit und gibt dem Leser/in immer das Gefühl mitten im Geschehen zu sein.

Die im Buch erzählte Geschichte spielt zur Zeit der Herrschaft des mächtigen Mongolenführers Dschingis Khan, der zur Hochzeit seiner Tochter eine große Feier ausrichtet. Alle Stämme in Zentralasien machen sich auf in die Hauptstadt, um der Hochzeit beizuwohnen und Geschenke abzugeben.

Doch bevor es soweit ist lernt der Leser/in noch drei ziemlich außergewöhnliche und unterschiedliche Menschen kennen: Die Schamanin Rana, den Spion Lewellyn und den Mönch Dawa. Sie alle haben ihre eigene Geschichte und sind auf der Suche nach etwas. Was es ist wird an dieser Stelle noch nicht verraten, aber man kann sich sicher sein, dass sich ihre Wege in naher Zukunft vielleicht einmal kreuzen werden.

Beim Lesen des Buches merkt man mit welcher Hingabe und Begeisterung die Autorin ihr Buch geschrieben hat. Jedes Detail, jede Erklärung, jeder Brauch, einfach alles ist genauestens durchdacht und ausgearbeitet worden. Sie erweckt, die Zeit in der Khan herrschte von Neuem und als Leser wird man Teil davon.

Im Glossar am Ende des Buches gibt es dann auch noch eine Menge Informationen zur historischen Einordnung mitsamt Karten.

Der Schreibstil ist packend, erklärend und von eher hohem Tempo. Nicht zu kurz kommt der wirklich tolle Humor, der die teilweise dramatische Geschichte immer mal wieder herrlich auflockert.

Das Cover ist sehr gelungen, hat man doch das Gefühl, dass die Person, die einen so intensiv anschaut, etwas über einen weiß. Einen kennt!

Fazit: Yasemin Schreiber Pekin, danke für diesen tollen Roman. Wenn es auf dieser Welt etwas Gerechtigkeit geben würde, dann würden sich jetzt die großen Verlage melden, um sich ihr Talent zu sichern.

Wer auf Abenteuer, starke Frauen, Action, Gespräche mit Toten oder Humor steht, das ganze eingepackt in Zentralasien des 13.Jahrhunderts, der kommt an diesem Buch nicht vorbei. Der zweite Teil kann kommen. Klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 29.07.2025
Anker, Nicola

Franky 1: Meine schräge Zombie-Familie, Schrumpfdrachen und andere Katastrophen


sehr gut

Zombie-Spaß für Kinder

Franky hat es nicht leicht. Bei ihm läuft echt alles schief. Er tritt von einem Fettnäpfchen ins andere. Dabei will er doch nur Gruseltier-Fotograf werden.
Und als wäre das nicht schon schlimm genug, so macht ihm seine eigene Familie noch zusätzlich das Leben schwer. Denn Franky ist ein 3/4-Zombie. Opa Zombie, Oma Mensch! Frankys Mutter somit Halbzombie und durch ihre Heirat mit einem Zombie wurde er zu dem was er ist.

Der Alltag eines Zombies ist ähnlich dem eines Menschen, nur eben in der Welt der Untoten. Als Oma Elvira aber die Hilfe der Familie braucht, zieht Franky mitsamt seinen Eltern und Geschwistern eher unfreiwillig in die Menschenwelt rüber.

Hier bekommt er auch sein eigenes Gruseltier geschenkt: Einen Schrumpfdrachen! Doch damit ist die Geschichte noch lange nicht zu Ende erzählt.

Mit „Franky“ bekommt das Zombie-Genre eine kinder-und familienfreundliche Erfrischung, die einfach nur Spaß macht. Der Comic spricht sowohl Kinder als auch Erwachsene an und überzeugt durch viel Humor und verrückte Ideen. Dafür hat sich Autorin Nicola Anker eine spannende und ziemlich flotte Geschichte ausgedacht. Leicht morbide kann es da schon mal werden, aber richtig gruselig wird es nie, da die Probleme der Zombies oftmals ähnlich denen der Menschen sind.

Ebenfalls sehr gelungen sind die sehr schön gezeichneten comichaften Bilder, die sehr gut zum Inhalt passen und diesen Perfekt umsetzen. Sehr stark. Man ist als Leser sofort im Geschehen und freut sich jedes Mal aufs Umblättern. Die Vorstellung der Charaktere am Anfang und am Ende ist ebenfalls sehr schön gelöst. Die erste und die letzte Seite des Buches lassen darauf schließen, dass es eine Fortsetzung geben wird. So soll es gerne geben!

Das Buchcover mit wiederverwertbarem grünen Schleimsticker ist ebenfalls ein echter Hingucker, der die Blicke in den Buchhandlungen locker auf ziehen sollte!

Fazit: Mit „Franky“ hat man Spaß auf ganzer Linie. Zumindest als Leser/in. Ein tolles Kinderbuch, das hoffentlich noch den ein oder anderen Nachfolger folgen lässt. Hier stimmt alles! Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 23.07.2025
Fonthes, Christina

Wohin du auch gehst


sehr gut

Packend geschrieben

Bijoux kommt als Kind aus der Demokratischen Republik Kongo (ehemals Zaïre) nach London. Dort lebt sie bei ihrer sehr strengen und gläubigen Tante Mira. Bijoux verliebt sich in eine Frau. Ein Tabu in der sehr religiösen afrikanischen Gemeinschaft. Aus diesem Grund muss sie dieses Geheimnis auf jeden Fall für sich behalten.

Doch auch Mira hat eine Geschichte. Sie hat in ihrem Leben viele schreckliche Dinge erlebt und trägt seitdem ihre Wunden mit sich herum. Sie ist verbittert. Bijoux und Mira teilen ein ähnliches Schicksal und Bijoux möchte auf keinen Fall so enden wie ihre Tante!

Autorin Christina Fonthes hat mit ihrem Roman „Wohin du auch gehst“ einen tollen Debüt-Roman veröffentlicht. Ein Coming-of-Age Roman der anderen Art. Gerade das Setting mit dem afrikanischen Hintergrund ist etwas völlig neues und sehr erfrischend. Der Schreibstil ist zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, da viele afrikanische Worte und Redewendungen vorkommen, die häufig im Original abgedruckt wurden und europäischen Leser/innen bestimmt nicht gleich geläufig sein sollten. Im Glossar am Ende des Buches werden diese Begriffe aber ausführlich erklärt. Man ist dadurch auch näher an den Charakteren dran und versteht das ganze Umfeld sehr viel besser. Nach kurzer Zeit ist man gebannt und verfolgt das Geschehen.

Die Zeitsprünge und Perspektivwechsel wirken nie aufgesetzt oder als Füllwerk. Alles baut aufeinander auf und es ist als Leser/in spannend zu verfolgen wie die verschiedenen Menschen in Verbindung stehen und warum ihre Beziehungen teilweise so kompliziert und voller Härte geführt werden.

Was einem beim Lesen dieses Buches auffällt ist,
dass es sehr oft um die Haare und Frisuren der Charaktere geht. Das scheint in der afrikanischen Kultur sehr wichtig für die Menschen zu sein.

Das Cover ist schwer einzuordnen und es sollte jedem selber überlassen werden, was er in dem Bild sieht. Den Rezipienten hat es auf jeden Fall angesprochen.

Fazit: „Wohin du auch gehst“ ist ein tolles Buch geworden. Obwohl es sehr ernste Themen mit weitreichenden Folgen behandelt, kommen aber auch die Farben nicht zu kurz. Sich fallen zu lassen, keine Angst zu haben vor dem wer man wirklich ist, dieses Gefühl beschreibt die Autorin ganz wunderbar. Sie ist am Puls der Zeit und weiß worüber sie schreibt. Tolles Debüt!
Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 21.07.2025
McConaghy, Charlotte

Die Rettung


ausgezeichnet

Unglaublich intensiv

Schon das wunderschöne und ungestüme Cover deutet an wohin die Reise geht. Auf eine fast verlassene Insel zwischen Australien und der Antarktis. Auf dieser ausschließlich zu Forschungszwecken bewohnten Insel lebt Dominic Salt als Verwalter mit seinen drei Kindern. Da die feindlichen Lebensumstände ein weiteres Leben und Forschen auf der Insel bedrohen, soll die Insel geräumt werden. Doch das Schiff ist noch Wochen von der Ankunft entfernt.
Nach einem Sturm wird eine unbekannte Frau an die Küste gespült. Durch ihr Auftauchen verändern sich die Verhältnisse auf der Insel. Fragen werden gestellt, Geheimnisse enthüllt und Furchtbares entdeckt.

Der Roman „Die Rettung“ der australischen Autorin Charlotte McConaghy packt den Leser/in ab der ersten Seite. Naturgewalt trifft auf Survival-Familiengeschichte. Das Setting mit der kleinen Insel ist perfekt gewählt. Man spürt diese klaustrophobische Enge mit jeder Seite die man liest. Nur langsam lernt man die Zusammenhänge innerhalb und außerhalb der Familie kennen. Der Autorin gelingt es immer wieder, den Leser/in auf die falsche Fährte zu locken. Immer wenn man sich sicher ist, der Lösung auf der Spur zu sein, wird man überrascht und eines besseren belehrt. Nicht, dass wir uns hier falsch verstehen. Das Buch ist kein Krimi! Es ist eine Roman über eine Familie am Ende der Welt mit Fragmenten des Krimis und des Mystischen. Das ist sehr abwechslungsreich und erfrischend.

Die Charaktere sind auch nicht richtig zu fassen. Allen voran Verwalter Dominic. Mal ist er sympathisch und manchmal das genaue Gegenteil. Und davon gibt es einige Personen. So lernen wir sie nach und nach kennen und erleben dabei die ein oder andere Überraschung in ihrem Handeln.

Der Erzählstil ist einfach grandios. Jede Seite ist ein Erlebnis, eine Naturgewalt, der man sich nur schwer entziehen kann. Als Leser/in fühlt und leidet man mit.

Der Klimawandel ist ebenfalls ein zentrales Thema der Autorin, der wirklich sehr geschickt in die eigentliche Geschichte eingebaut worden ist. Die Veränderungen des Klimas sind fatal und verschlimmern die ohnehin schon prekäre Situation der Inselbewohner zusätzlich.

Fazit: „Die Rettung“ ist jetzt schon ein heißer Anwärter auf den Titel „Buch des Jahres“! Hier stimmt einfach alles. Nicht spoilern, sondern einfach lesen heißt die Devise. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle vor unwirklicher Kulisse wie man sie dieses Jahr noch nicht erlebt hat. Ein Pageturner im wahrsten Sinne des Wortes. Ein must-read!!!

Bewertung vom 10.07.2025
Bühl, Klara

Sportstars erzählen (Leseanfänger, Bd. 2)


sehr gut

Tolles Buch für Leseanfänger

Klara Bühl spielt Fußball in der Deutschen Nationalmannschaft. In der Reihe „Sportstars erzählen: Mein Weg zur Fußball-Nationalmannschaft“ erzählt sie von ihrem Weg zur Profisportlerin. Von ihren Anfängen als kleines Mädchen, die ihrem etwas älteren Bruder beim Kicken zugeschaut hat. Dies entzündet den Funken selber Fußball zu spielen. Schnell wird ihr Talent entdeckt und gefördert. Sie ist so gut, dass sie zu einem Probetraining bei der Mädchenmannschaft des SC Freiburg eingeladen wird. Über die Mannschaft und ihre guten Leistungen wird sie für die Nationalmannschaft vorgeschlagen. Ein Traum wird wahr. Es wird der Beginn spannender Abenteuer und großer Erfolge.

„Sportstars erzählen“ richtet sich ganz klar an die Leseanfänger. Die Schriftgröße ist relativ groß, so dass nicht allzu viel Text auf einer Seite steht. So können sich die Kinder besser aufs Lesen konzentrieren. Der Text lässt sich gut lesen und enthält keine zu schwierigen Worte. Jedes Fußball-affine Kind wird die Geschichte von Klara begeistern und hoffen selbst einmal entdeckt zu werden.

Neben dem Text sind es die Illustrationen von Kaja Reinki, die zusätzlich begeistern. Die Zeichnungen sind aus dem Leben gegriffen und passen sich dem Text wunderbar an. Als Extra gibt es nach fast jedem Kapitel ein kleines Quiz. So gibt es neben dem Lesespaß auch noch ein paar Rätselspaß.

Fazit: Es ist schön zu sehen, dass es auch noch Kinderbücher gibt, die einfach mal durchweg positiv sind. Die einen mitreißen. Die negativen Aspekte werden weggelassen und das ist auch gut so :). Sportstars erzählen: Mein Weg zur Fußball-Nationalmannschaft“ erzählt von einem Traum, der in Erfüllung ging. Und genau dies sollen Kinder doch auch machen: Träumen! Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 30.06.2025
Gundermann, Bettina

Zehn Eis an einem Tag


gut

Vergnügliches Abenteuer

Linn hat einen Plan. Sie möchte zehn Eis an einem Tag essen. Was sich in der Theorie richtig einfach anhört, wird in der Praxis zu einem richtigen Problem. Denn ausgerechnet die immer schlecht gelaunte Fee Huberta Moloch-Meyer möchte ihr diese Freude gründlich verderben. Doch Linn ist ziemlich pfiffig und lässt sich von Hubertas Einmischungen nicht entmutigen. Egal ob Huberta den Kiosk sabotiert oder das Eis beim Nachbarn wegschleckt: Linn lässt sich nicht unterkriegen. Sie hat einen Plan und möchte ihn auch umsetzen. Zusammen mit ihrem besten Freund Henri beginnt ein Abenteuer auf das niemand vorbereitet war.

„10 Eis an einem Tag“ von Autorin Bettina Gundermann und Illustratorin Alexandra Langenbeck ist ein Buch geworden, dass eigentlich jedem Kind gefallen dürfte. Es gibt Feen, Magie und jede Menge Eis. Das Ganze ist kindgerecht und mit einer schönen Schippe Humor verziert. Man leidet als Leser/in so richtig mit, wenn Linn versucht ihrem Traum näher zu kommen. Es gibt Tage, da denkt man wirklich alles geht schief. Glücklicherweise steht Linn mit Henri ein wahrer Freund zur Seite.

Neben der Hauptgeschichte gibt es einige interessante Nebenstränge, z.B. die mit Kommissar Pawlowski oder einige andere, die man nicht zwingend hätte haben müssen, aber auch nicht nerven. Das Buch richtet sich primär an Kinder und die werden sich unterhalten fühlen. Durch die einzelnen Kapitel kann man die Lesezeit gut einteilen und hat somit sogar noch etwas länger von der Geschichte. Für Einrichtungen wie Kitas wäre die Anschaffung auch durchaus eine Überlegung wert.

Richtig cool sind die Illustrationen von Alexandra Langenbeck geworden. Comichaft, aber auch irgendwie „Alte Schule“. Sie erinnern an Zeichnungen aus dem Disney Kosmos der 80er Jahre.

Fazit: „10 Eis an einem Tag“ werden viele Kinder auch mal essen wollen. Dass es manchmal gar nicht so einfach ist, seinen Traum zu erfüllen, zeigt dieses Buch. Es ist eine Freude Linn bei ihrem Abenteuer zu begleiten. Leseempfehlung!

Bewertung vom 30.06.2025
Kern, Doris

Sonnenkräuter für die Seele


sehr gut

Von der Macht der Sonnenkräuter

Autorin Doris Kern ist ausgebildete Kräuterpädagogin und Praktikerin der Traditionellen Europäischen Heilkunde (TEH). Dieses Fachwissen und ihre Sachkunde hat sie nun in einem neuen Buch veröffentlicht.

„Sonnenkräuter für die Seele“ entführt die Leser/innen in die Welt der Sommerkräuter. Nach dem sehr schönen Vorwort der Autorin werden verschiedene Kräuter wir Lavendel, Ringelblume und viele andere vorgestellt. Dabei geht es um Herkunft, Aussehen und Geschichte der Kräuter. Am Ende jeder Kräutervorstellung gibt es dann noch einen persönlichen Tipp der Autorin.

Weiter geht es mit abwechslungsreichen und innovativen Rezepten, bei denen die Sommerkräuter eindeutig im Vordergrund stehen. Da sind dann so tolle Sachen wie Liköre, Essig und Öl dabei. Die Liste ist aber noch länger. Nachmachen ist unbedingt empfohlen.

Weitere Themen sind Sonnenpflege, Hausmittel und Räuchern und Dekorieren. Die ganze Bandbreite der Kräuter wird in diesem sehr schönen Buch zusammengetragen. Ein Highlight sind die vielen schönen Bilder, welche die Autorin zusammengestellt hat, um die Kräuter, aber auch die Rezepte in Szene zu setzen.

Das Cover ist Balsam für die Seele, da es sehr ansprechend aussieht und man sofort selber in den Garten oder auf das Feld möchte, um Kräuter einzusammeln und tolle Dinge damit zu kreieren.

Fazit: Wenn man sich für Sonnenkräuter interessiert, dann kommt man an diesem sehr schönen und informativen Buch nicht vorbei. Der praktische Teil ist dabei in den Vordergrund gestellt, so daß das Nachmachen eindeutig erwünscht ist. Klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 30.06.2025
Ruthe, Ralph;Flix

Frag Ferdinand: Natur und Tiere


sehr gut

Ferdinand will‘s wissen

Ferdinand ist ein rasender Reporter, der für die Zeitung „Der Globus“ schreibt. Und ein Hund! Immer unter Zeitdruck und auf den letzten Drücker muss Ferdinand Artikel für seinen leicht cholerischen Chef schreiben.

In dem hier vorliegenden Buch „Frag Ferdinand“ der beiden Autoren und Comiczeichner Flix und Ralph Rute geht es um die Themen Natur & Tiere. Auf jeweils einer Doppelseite schreibt Ferdinand einen Artikel. Gezeichnet und als Comic. Fragen wie: „Sind Wale eigentlich Fische?, Warum gibt es Zoos? Oder fahren Zugvögel mit dem Zug?“ , werden hier auf sehr lustige und kreative Weise beantwortet. Dabei gibt es auf den einzelnen Seiten eine Menge zu entdecken. Häufig haben die zu beantwortenden Fragen eine historische Erklärung am Start, die sehr unterhaltsam ist. Das die beiden Autoren vom Fach sind, merkt man sofort. Die Zeichnungen sind bunt und strotzen nur so vor Lebensfreude. Als Leser kann man gar nicht genug bekommen.

Neben den speziellen Fragen gibt auch ein paar Fun & Fakten Seiten, die in kurzen Notizen Skurriles und Witziges aus der Natur und der Tierwelt beschreibt.

Insgesamt ist das Tempo dieses Wissenscomics sehr hoch. Obwohl jede Doppelseite für sich steht, gibt es immer mal wieder Verweise zu vorigen Geschichten.

Das Cover ist ein richtiger Hingucker geworden, der im Buchladen gut platziert bestimmt für Aufmerksamkeit sorgen wird. Hier haben wir es nämlich mit einem Buch zu tun, das sowohl Kinder als auch Erwachsene gleichzeitig begeistern wird.

Fazit: Man kann als Leser/in nur hoffen, dass schon ziemlich bald neue Bände dieses außergewöhnlichen Hundes und Reporters erscheinen mögen. Hier stimmt einfach alles. Wer Comics und Wissenserwerb zugleich genießen möchte, der kommt an diesem Buch nicht vorbei!
Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 22.06.2025
Chisholm, Alastair

I am Wolf - Der Kampf der Tierclans / Tierclan Trilogie Bd.1


sehr gut

Ich bin Wolf

Coll lebt mit seinem Clan auf einem riesigen Konstrukt, einem Tierroboter mit dem Aussehen eines Wolfes. In ihrem Leben dreht sich alles um diese Machine. Der Wolf ist ihre Religion. Colls Mutter ist Alpha, die Anführerin des Clans und somit auch von Wolf. Aufgrund körperlicher Beeinträchtigungen wird Coll jedoch nicht als vollwertiges Mitglied innerhalb der Gemeinschaft angesehen. Coll aber kämpft um Anerkennung, um sich seinen Platz innerhalb des Clan zu sichern.

Immer wieder kommt es zu Zusammenstößen mit anderen Konstrukten, die ebenfalls in Tiergestalt auftauchen. Es kommt zu heftigen Kämpfen, wenn diese Maschinen außerhalb ihrer Territorien auftauchen. Bei einem dieser Kämpfe wird Coll zusammen mit Rieka vom Wolf gestoßen. Im Gegensatz zu Coll, der unbedingt wieder zu seinem Konstrukt möchte, hat Rieka andere Pläne und möchte Informationen verfolgen, die sie nach Norden führen sollen. Zusammen mit zwei weiteren Kindern von anderen Konstrukten versuchen sie gemeinsam zu überleben und ihren Weg zu finden.

Der schottische Autor Alastair Chisholm, der in der Vergangenheit schon einige Romane für Kinder veröffentlicht hat, bringt mit „I am Wolf - Der Kampf der Tierclans“ eine neue Reihe an den Start. Das Setting ist frisch und unverbraucht. Diese riesigen Konstrukte sind schon sehr beeindruckend. Die Idee, dass ganze Clans auf ihnen leben und sie der Mittelpunkt von allem sind ist spannend zu lesen. Die Karte zu Beginn des Buches lässt den Leser/in etwas über die Welt erfahren, in der die Geschichte spielt. Es gibt Geheimnisse und Fragen, die einem während des Lesens über den Weg laufen. Diese werden wohl in den nächsten Teilen weiter vertieft. Im ersten Teil geht es vor allem um die Ausgangslage und das Zusammenfinden der Gruppe. Der Schreibstil ist flüssig und leicht verständlich. Es gibt zu Beginn eine Menge Konflikte unter den Kindern, da sie sich ihren Konstrukten zugehörig fühlen, aber letztlich arbeiten sie zusammen und können die Fähigkeiten jedes Einzelnen zusammen nutzen.

Richtig schön ist das Cover geworden, welches sofort ins Auge fällt. Das comicartige Bild von Wolf und Coll mit diesem roten Hintergrund machen sofort neugierig auf die Geschichte.

Fazit: „I am Wolf - Der Kampf der Tierclans“ ist ein richtig gutes Kinderbuch geworden, welches auch junggebliebene Erwachsene interessieren könnte. Es ist gute, spannende Unterhaltung geworden, die Lust auf mehr macht. Der zweite Teil wird „I am Raven - Die Rache der Königin“ heißen. Man kann sich also freuen. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 12.06.2025
Zeid, Jean

Gaming - Eine Pixel-Zeitreise


ausgezeichnet

Die Geschichte des Gaming als Graphic Novel! Genial!


Videospiele sind seit den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts immer weiter auf dem Vormarsch in die Gesellschaft. Schaffte es das Spiel PONG noch zwei Spieler in einer Art Wettkampf zu mobilisieren, so sind es heute Millionen von Menschen weltweit, die vernetzt mit Smartphone, PC oder Konsole miteinander spielen oder Wettbewerbe ausfechten.

Der Sachcomic „Gaming - Eine Pixel-Zeitreise“ von Autor Jean Reid und Illustratorin Émilie Rouge zeigt die ganze Geschichte der Videospiele auf. Es nennt sie Namen der wichtigsten Erfinder, stellt die wichtigsten Spiele seiner Zeit vor und zeigt die technischen Fortschritte der letzten fünfzig Jahre auf. Dabei gibt es ein Wiedersehen mit fast allen bekannten Konsolen und PCs seiner Zeit.

Dies alles verpackt als Comic, einem Medium, welches perfekt zu der Welt der Videospiele passt. Ähnlichkeiten sind nicht von der Hand zu weisen.

Ist man selber leidenschaftlicher Gamer, der schon seit den achtziger Jahren mit von der Partie ist, so ist das Buch eine wahre Offenbarung. Hier läuft die eigene Gaming Geschichte noch einmal vor dem inneren Auge ab. Spiele, die man einst geliebt und vergessen hat, kommen einem wieder in den Sinn und man schwelgt für eine gewisse Zeit in Harmonie, Glück und Erinnerung.

Die Autoren, die selber die Hauptrollen im Buch spielen, schaffen es durch ihren Humor und ihr Fachwissen, dass der Leser immer gut unterhalten wird. Es gibt eine Menge zu entdecken. Das Quellenverzeichnis am Ende des Buches ist ziemlich lang, da wirklich jeder wichtige Name zum Thema Videospiele auch genannt wird.

Der Comicstil ist glücklicherweise nicht perfekt animiert oder gezeichnet. Dies hätte der Stimmung des Buches nicht gut getan. Diese leicht unperfekten Bilder machen den Charme des Buches aus.

Das Buch selber überzeugt durch seine Haptik. Es liegt schwer in der Hand und man hat das Gefühl etwas sehr Erhabenes in den Händen zu halten. Die Unterteilung ist sehr gelungen, da jedem Kapitel genügend Platz eingeräumt wurde, um sich zu präsentieren. Dabei bleibt der Ablauf ziemlich chronologisch.

Kritik gibt es hier nicht zu finden. Das soll schon mal was heißen.

Fazit: Ob Veteran, Casual oder Beginner in Sachen Videospiele. Dieses Buch wird jeden von euch packen. „Gaming - Eine Pixel-Zeitreise“ ist ganz großes Kino und unterhält auf mehreren Ebenen. Ein Buch zum immer wieder Neu-Entdecken. Klare Leseempfehlung.