Witziger Aal
Das schöne gelbe großformatige Kinderbuch mit dem witzigen Aal ist ein Hingucker! Man kann gar nicht anders als es zur Hand zu nehmen und zu blättern. Die Illustrationen rund um die Geschichte des Egal- Aals gefallen mir überwiegend gut und sind witzig gestaltet. Man erfährt von Aal die Biographie. Geboren im Sargassosee lässt er sich in verschiedenen Entwicklungsstadien durch die Gewässer treiben, um schließlich in einem Teich voller verschiedener Bewohner zu landen. Aber wie alles ist es ihm egal, dem Aal. Die Namen der Bewohner sind zum Schmunzeln. Da gibt es zum Beispiel Bernd Biber, der beständig an seiner Burg baut. Oder Helga Haubentaucher und Heiko Hecht. Aal benimmt sich im Teich wie die Axt im Wald und alles ist ihm egal. Ob er andere anrempelt, seltsame Dinge sagt oder für Unordnung sorgt. Doch es kommt der Tag, als er Fred Flusskrebs zum Weinen bringt mit seinem Verhalten und er merkt das ihm die anderen Tiere und deren Gefühle nicht egal sind. Ein lehrreiches Buch für Klein und Groß!
Schön und etwas kitschig
Das letzte Kriegsjahr ist angebrochen. In Dresden lebt die Musiker- Familie Baumgartner. Die schon erwachsenen Zwillinge Anni und Tristan haben trotz der Entfernung ein starkes Band. Denn Tristan ist als Jagdflieger stationiert und er verunglückt mit seiner Maschine über England. Derweil bekommt Anni die erste gemeinsame Tochter mit Fritz, der an der Front vermisst ist. Tristan überlebt knapp. Nicht zuletzt durch Hilfe einer Krankenschwester, die sein Herz erobert und eines taffen Arztes. Die Gefangenschaft nach der nicht vollständigen Heilung bleibt ihm nicht erspart und kostet ihm fast nochmal das Leben. In Deutschland ist die Sorge groß, als man von Tristan nichts mehr hört. Aber Anni ist überzeugt- er lebt. Sie fühlt es. Auch als Tristan von der Zerbombung Dresdens hört, zu seiner Erschütterung, ist er sicher, das die Schwester lebt. Die Eltern überleben nicht. Anni muss raus aus Dresden und will sich zu Fritz´ Familie nach Bayern durchschlagen. Adam, ein jüdischer Star Geiger, den ihr Vater versteckt hat, wird sie begleiten. Die Erzählung ist sehr schön und liest sich gut. Zuweilen finde ich es etwas kitschig, aber es bleibt auf jeden Fall spannend und man erfährt viel von der Zeit und Politik und ihre Auswirkungen damals. Eine klare Leseempfehlung, gerade für Leser, die dieses Genre lieben. Eine Fortsetzung muss hier auf jeden Fall folgen, denn die Geschichte ist noch lange nicht zu Ende!
Witzig
Das Buchcover ist schon wirklich zum Schmunzeln. "Der süßeste Bruder der Welt.... ", dazu das Bild des "süßen" Bruders. Witzig! Dani und ihre Mutter Sofia leben alleine. Und Dani hat einen sehnlichen Wunsch. Sie wünscht sich ein Geschwisterkind! Alle Versuche ihre Mutter zu überzeugen scheitern. Doch eines Tages gibt es Neuigkeiten. Sofia hat einen Mann kennengelernt, der einen Sohn hat. Sie hat Björn über eine Dating App kennengelernt. Der Sohn heißt Joschi. Die Erwartungen an das erste Treffen zu viert sind groß. Björn ist ja schonmal komisch mit seiner Strickmütze auf dem Kopf und der süße Bruder entpuppt sich als seltsamer Vogel. Beide glauben nicht an eine dauerhafte Beziehung der Eltern. Aber es kommt noch schlimmer. Sie ziehen zusammen! Dani muss ihre Schule, Freunde und Heimatstadt verlassen. Die Geschichte ist als Comic aufgebaut und hat mir gut gefallen. Schöne Illustrationen, gute Dialoge. Sorgen und Nöte eines Teenies. Ganz wie im Leben. Thematisiert wird nebenbei die Patchworkfamilie, gleichgeschlechtliche Liebe und Kinder entstanden aus Samenspende. Das Buch entspricht also ganz dem Wind der neuen Zeit... Abgesehen davon fand ich das Comic unterhaltsam.
Packend!
Das Buchcover und der Titel erzeugen schon eine Spannung und passen wunderbar zum Inhalt des Thrillers. Joanne und Richard leben in einem großen abgelegenen Haus mit ihrem Baby Evie. Wie das als Mutter so ist, ist es recht einsam. Joanne ist vollauf mit dem Baby beschäftigt. Richard arbeitet den ganzen Tag. Abwechslung gibt es im Ort nicht. Alleine die Haushaltshilfe sorgt für etwas Abwechslung. Da kommt es Joanne gelegen, das sie von zu Hause aus wieder ein paar Stunden arbeiten könnte. Ein Babysitter müsste her! Zur gleichen Zeit kündigt sich Richards Tochter aus erster Ehe an. Chloe. Die Freude und Erwartung ist groß. Chloe könnte auf ihre Halbschwester aufpassen und es wäre nicht mehr so einsam. Aber es kommt alles ganz anders. Chloe verhält sich sehr seltsam. Es passieren komische Dinge. Joanne wird fast um den Verstand gebracht. Will Chloe Evie schaden und was ist in der Vergangenheit passiert? Der Thriller ist absolut irre und man kann ihn nicht mehr aus der Hand legen! Es gibt unerwartete Wendungen. Für Thrillerfans ein absolutes Muss!
Der Inhalt klang sehr vielversprechend und auch das Titelbild hat mich verzaubert und passt zum Thema beziehungsweise Inhalt, denn es spielt sich ja viel am Fluss ab. Dennoch verlor ich nach einigen Kapiteln die Lust am Lesen. Es hat mich einfach nicht gefesselt. Margit und ihr Leben in der Seniorenresidenz kann ich gut nachvollziehen. Es gibt auch einige Stellen zum Schmunzeln. Auf Luzie wartet sie und wirkt dabei etwas einsam. An und für sich ist die Geschichte gut geschrieben und wird ausgemalt. Vielleicht ist das einfach nicht nach meinem Geschmack. Es gibt auch viele Abschnitte oder Dialoge, die mit einem - Bindestrich starten. Das ist vielleicht auch ungewöhnlich. Die Figuren sind durchaus authentisch, wobei ich bei Arthur nicht sicher wäre. Von der Autorin habe ich noch nie etwas gehört oder gelesen. Es gibt zu viele gute Bücher, als das ich mich durch eines durchquälen würde.
Märchen für Erwachsene
Pächtige Blüten und eine weißhaarige Dame mit Gehstock mittendrin prägen das Cover des Buches und das ist auf jeden Fall ein Hingucker. Die Autorin beginnt die Geschichte mit grauen Bildern einer grauen Stadt und es wirkt alles sehr traurig und trüb. Doch es gibt einen Lichtblick! Einen Grünen und Bunten. Der wunderschöne Garten der alten Dame. Sie verbringt viel Zeit in ihrem Garten und strahlt Liebe aus, deshalb ist er so prächtig. Sie beginnt diese Liebe und Schönheit zu teilen, indem sie Blumen und Blüten an vorbeigehende Menschen gibt. Es werden immer mehr und die Farbe, Liebe und Hoffnung kehrt zu den Menschen in die graue Stadt zurück. Die Illustrationen finde ich total schön und die kleine Geschichte gibt wirklich so viel Hoffnung. Das Buch würde ich als prima Geschenkidee sehen und es ist nicht nur ein Märchen. Solche Gärten mit solchen Damen gibt es wirklich!
Im Wald ist jetzt Schlafenszeit! Verschiedene kleine Tierkinder werden von ihrer Familie ins Bett gebracht. Kleine Reime begleiten die schönen Illustrationen. Das Highlight sind jeweils die Lichter auf den Buchseiten, sei es, sie leuchten als Lampion oder gar als Eichel bei den Eichhörnchen. Wenn man das Deckblatt aufklappt, gehen die Lichter an. Zum Mitmachen regen auch die Bettdecken zum Klappen auf den Buchseiten, die kleinen menschlichen Schlafmäuse, an. Die Leuchtfunktion kann man aus oder an stellen. Batterien sind leicht zu wechseln. Das Buch ist aus nicht ganz so stabiler Pappe und hat eine glatte Haptik. Im Großen und Ganzen finde ich es sehr gelungen und vor allem sehr sehr süß von den Abbildungen. Da gibt es einige kleine Schlafmützen zu entdecken und noch viel zu erzählen vor dem Schlafen gehen. Empfehlenswert!
Wegda hat uns total verzaubert. Das ist ja wirklich ein süßes Fledermaus- Kind mit Sorgen und Nöten eines Menschenkindes. Wegda macht sich bettfertig, doch oje! Wo ist ihr Kuscheltier bloß hin? So kann man unmöglich einschlafen! Erstmal in der Höhle gesucht... Kein Kuscheltier. So beschließt Wegda ihre Freunde zu besuchen und dort zu suchen. Die Illustrationen sind wirklich wunderschön und nicht zu überladen. Die Geschichte wird in kleinen Texten erzählt. Gut finde ich, das die Kinder zum Mitmachen animiert werden, etwa etwas im Bild finden, ein Lied singen oder etwas zu erzählen. Eine tolle Idee ist auch, das man das Buch umdrehen muss auf einer Seite, weil ja Wegda schließlich von der Decke baumelt zum Schlafen. Ein rundum gelungenes Buch zum Thema schlafen. Allerdings muss man wissen, das es kein Pappbuch ist und somit nicht für die ganz Kleinen geeignet ist. Was ich eigentlich etwas schade finde.
Naja
Klein Sabin reist mit Mutter und Schwester in die Bundesrepublik, wo sein Vater nach einem Konzertauftritt geblieben ist und nicht nach Rumänien zurückgekehrt ist. Das Land wird von einem schlimmen Regime beherrscht. Es sind die 80ziger Jahre. Es wird erzählt wie die Familie Fuss zu fassen versucht. Für die Mutter wahrscheinlich am Schwierigsten. Der Schreibstil ist zunächst mal ungewöhnlich, aber gut zu lesen. Es ist recht ausgeschmückt an Eindrücken und Gefühlen, sage ich mal. Leider fand ich die Erzählung dann doch etwas einseitig bis langatmig. Sabin muss Geige lernen und üben, das ist ein großes Thema im ersten Drittel des Buches. Im zweiten Drittel beleuchtet man das Leiden des Großvaters unter dem Regime und die Folter. Das ist sehr schlimm und ich verlor dann die Lust am Lesen. Alles in allem habe ich mehr erwartet.
Mutter und Frau
Sehr weiblich, ja geradezu ein wenig erotisch und sehnsüchtig schaut die Frau auf dem Buchcover aus. Das und die Inhaltsbeschreibung hat mich sofort neugierig auf diesen Roman gemacht und ich muss sagen ich wurde nicht enttäuscht! Im Schlabberlook trifft die dreifache 43 jährige Mutter Ava ausgerechnet beim Windeleinkauf auf den attraktiven Kieran, der im Supermarkt arbeitet. Der wesentlich jüngere Mann weckt auf einmal vergessene Gefühle und Stimmungen in ihr. Jahrelang war Ava nur für die Familie da, hat funktioniert, für die Kinder, für den Ehemann. Wo bleibt sie als Frau? Was ist von ihr übrig geblieben? Fragen die sich wohl viele Frauen in so einer Situation stellen. Entgegen aller Vernunft beginnen sie eine Affäre mit Unterbrechungen. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und die Liebesgeschichte wird über einige Jahre erzählt. Mehr will ich gar nicht verraten. Unbedingt lesen!
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