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Benutzername: 
Christine
Wohnort: 
Südhessen

Bewertungen

Insgesamt 118 Bewertungen
Bewertung vom 07.10.2024
Moments in Nature
López, Gamander;López, Una

Moments in Nature


ausgezeichnet

Unsere Natur vor der Haustür

Die beiden Geschwister Una und Gamander López zeigen uns, wie schön unsere Natur vor der Haustür ist. Ob Vögel, Eichhörnchen, Mäuse oder gar Füchse. Sie sind ganz nah bei uns. Im Garten, im Wald, im Stadtpark oder auch auf kleinen Balkonflächen. Es gibt viel zu sehen und zu erleben.

In wunderschönen Fotografien, privaten Erfahrungsberichten und abwechslungsreichen Informationen taucht der Leser in die Vielfalt der Tierwelt ein. Mir hat es großen Spaß gemacht, die beiden Autoren durch Wald und Feld zu begleiten.

Ganz besonders hat es mir die Geschichte des kleines Fuchses angetan. Einfach nur zuckersüß! Mein Lieblingskapitel war gleich das erste über die Gartenvögel. Wahrscheinlich weil Blau- und Kohlmeisen, Amseln und Rotkelchen ständige Begleiter sind, sobald man auch nur einen Schritt in die Natur wagt.

Mir hat das Buch auf jeden Fall Lust gemacht nach draußen zu gehen und es auch mal mit dem fotografieren zu versuchen.

Wenn ich mir noch etwas wünschen dürfte, wäre es ein Kapitel über Insekten. Da gibt es bestimmt auch spannende Geschichten und beeindruckende Fotos dazu.

Bewertung vom 03.10.2024
Earhart
Kuhlmann, Torben

Earhart


ausgezeichnet

Die Suche nach der großen Katze

In den Höhlen unter einem Gemüsegarten lebt eine große Gruppe von Wühlmäusen. Entsprechend ihrem Namen ist es ihre Berufung, sich durch die Erde zu wühlen, um nach Nahrung zu suchen. Aber eine Maus will mehr. Sie ist eine erfolgreiche Erfinderin und stößt per Zufall auf eine Briefmarke mit einer sehr großen Katze darauf. Gibt es solch große Katzen wirklich? Und wenn ja wo? Um das Herauszufinden wagt sich die kleine Wühlmaus in ein Abenteuer, welches sie am Ende um die ganze Welt führen wird.

Die Geschichte ist schön gemacht und hat letztendlich auch einen wahren Hintergrund. Dabei geht es um Freundschaft und den Mut etwas Neues zu wagen und auch mal gegen den Strom zu schwimmen.

Das besondere an dem Buch sind aber die Illustrationen. Einfach umwerfend! Das gefällt Kindern und Erwachsenen gleichermaßen. Ich freue mich schon auf den nächsten Band.

Bewertung vom 02.10.2024
Wohnverwandtschaften
Bogdan, Isabel

Wohnverwandtschaften


ausgezeichnet

Berührend und einfach wunderbar

Constanze zieht in eine WG – mitsamt einem Klavier, dass sie nicht spielen kann. Sie flieht vor der endgültigen Bindung mit ihrem Freund Flo, der ihr einen Heiratsantrag gemacht hat. Denn dafür ist sie noch nicht bereit.

Die Notlösung erweist sich als sehr gute Entscheidung. Denn die Bewohner der WG passen, obwohl sie so unterschiedlich sind, sehr gut zusammen. Da ist Murat, der es liebt für alle zu kochen und für jeden da ist und an den man sich anlehnen kann. Das ist genau dass, was die Schauspielerin Anke gerade braucht, einen Menschen der an sie glaubt und für sie da ist. Denn sie bekommt mit Anfang 50 einfach keine Rollen mehr angeboten und weiß nicht mehr weiter. Und es gibt noch Jörg, dem die Wohnung gehört und diese, als seine Frau verstarb, untervermietet hat. Eigentlich plant Jörg eine große Reise, doch das wird leider nur ein Traum bleiben.

Aus diesen vier zusammengewürfelten Menschen, unterschiedlichen Alters mit unterschiedlichen Zielen und Lebenswegen, wird eine regelrechte Wohnverwandtschaft. Sie sind eine Familie und erleben zusammen Höhen und Tiefen.

Mir hat der Roman wirklich sehr gut gefallen. Es war eine berührende Geschichte, einfach nur wunderbar.

Auch stilistisch war es voll meins. Es gibt Perspektivwechsel der vier Personen und dazwischen Dialoge in Theaterform. Gerade die Kapitel der einzelnen WG-Bewohnern mit ihren inneren Monologen hat mich ihnen sehr nahe gebracht.

Isabel Bogdan hat mich nun schon das dritte Mal mal begeistert. So langsam mausert sich Frau Bogdan zu einer meiner Lieblingsautorinnen. Volle fünf Sterne!

Bewertung vom 23.09.2024
Ein anderes Leben (eBook, ePUB)
Peters, Caroline

Ein anderes Leben (eBook, ePUB)


sehr gut

Das Buch Hanna

Der Titel des Buches lässt sich nach der Lektüre auf zweierlei Arten interpretieren.

Zum einen beschreibt der Buchtitel das Leben von Hanna, dass auf jeden Fall anderes ist, als man es zu dieser Zeit erwarten würde. Denn drei Kinder von drei verschiedenen Ehemännern, ist alles andere als üblich. Zudem sich alle Ehemänner und Kinder untereinander gut verstehen. Eine Patchworkfamilie, wie man sie sich wünscht.

Die zweite Interpretation ist, dass sich Hanna eigentlich ein anderes Leben gewünscht hat. Denn mir kam es so vor, als hätte Hanna komplett auf Familienleben verzichten können. Sie hat weder die Geduld noch Freude daran, als Hausmütterchen jeden Tag ein Mittagessen auf den Tisch zu zaubern. Auch die Erziehung ihrer Kinder empfindet sie als langwierig und eher lästig.

Hanna war für mich eine eigenartige und eigene Person, stark und unvergesslich.

Ein gutes Buch, das von mir 4,5 Sterne erhält!

Bewertung vom 31.08.2024
Mein Mann
Ventura, Maud

Mein Mann


sehr gut

Alles nur für ihn

Sie ist besessen von der Liebe, anders kann man es nicht sagen. Und das Objekt ihrer Liebe ist ihr Ehemann. Ihr ganzes Leben dreht sich nur um ihn. Alle anderen Menschen sind ihr schlicht egal, auch ihre beiden Kinder, und fast schon lästig, denn sie rauben ihr die Zeit, die sie statt dessen mit ihrem Mann verbringen könnte.

Sie neidet anderen Menschen die Zeit, die diese wiederum mit ihrem Mann verbringen dürfen. Zum Beispiel den Kollegen ihres Mannes. Zu gerne würde sich deren Sicht auf die Persönlichkeit ihres Mannes erleben.

Ist das noch Leidenschaft oder schon krankhaft? Ich fand es auf jeden Fall sehr spannend, diese Obsession aus der Sicht der Ehefrau zu lesen und zu erleben. Nachvollziehen konnte ich es aber nicht. Es war auf jeden Fall krass.

Das Ende hat mich dann komplett überrascht, dass hatte ich nicht kommen sehen.

Für mich ein gutes vier Sterne Buch. Auf jeden Fall ungewöhnlich, aber vermutlich nicht für jeden was.

Bewertung vom 20.07.2024
Kleine Monster
Lind, Jessica

Kleine Monster


ausgezeichnet

Schweigen und Schuld

Dieses Buch ist mir durch den Titel „Kleine Monster“ aufgefallen. Da kann man viel hineininterpretieren. Handelt es sich um einen Thriller oder gar einen Horrorroman? Doch nach dem Lesen des Klappentextes stellte sich heraus, nichts von alle dem. Mit „Kleine Monster“ ist hier etwas ganz anderes gemeint.

Es geht um Luca, das einzige Kind von von Pia und Jakob. Lucas Grundschullehrerin bitte um ein Gespräch, denn es gab einen Vorfall mit einer Mitschülerin. Was genau passiert ist, bleibt aber unklar. Doch für das Umfeld ist der Schuldige Luca, denn er ist der Junge. Und Mädchen lügen bei so etwas ja nicht.

Während Jakob sicher ist, dass Luca nichts böses oder verwerfliches getan hat, ist sich Pia nicht wirklich sicher. Für sie es vor allem ein Problem, das Luca nichts dazu sagt. Sein Schweigen deutet sie als Schuld.

Dieses Ereignis rührt bei Pia zudem ein Kindheitstraumata auf; auch hier geht es um Schweigen und Schuld.

Mich hat das Buch wirklich in seinen Bann gezogen. Die Zerrissenheit von Pia war absolut greifbar und manchmal schwer zu ertragen.

Eine ungewöhnliche Geschichte, der ich gerne eine Leseempfehlung ausspreche.

Bewertung vom 26.06.2024
Ehemänner
Gramazio, Holly

Ehemänner


ausgezeichnet

Ehemänner ohne Ende – Himmel oder Hölle?

Ich muss sagen, dass Cover hatte mich so gar nicht angesprochen. Aber zum Glück habe ich mir trotzdem den Klappentext durchgelesen und damit war dann mein Interesse geweckt.

Doch beginnen wir von vorne. Lauren kommt nach einer Junggesellinnenabschiedsparty spät und nicht mehr ganz nüchtern nach Hause. Doch statt eine leere Wohnung vorzufinden, wird sie von ihrem Ehemann begrüßt. Dabei gibt es aber einen Haken, denn Julien ist gar nicht verheiratet und den Mann der vor ihr steht, hat sie noch nie gesehen. Merkwürdigerweise befinden sich aber Bilder auf ihrem Handy, mit genau diesem Mann. Und auch andere Menschen aus ihrem Umfeld kennen ihren Ehemann.

So ganz begreifen kann sie das alles nicht. Bald findet sie heraus, dass der Ehemann, sobald er auf den Dachboden steigt, durch einen anderen Ehemann ausgetauscht wird. Dabei ändert sich auch das Umfeld. Ihre Wohnung ist zu einem Finde-den-Unterschied-Suchbild geworden, mal ist das Sofa rot statt grün, mal gibt es einen Teppichboden, wo vorher Laminat lag.

Eigentlich eine feine Sache so ein verzauberter Dachboden, denn dabei gibt es durchaus angenehme Ehemänner-Exemplare. Und die weniger angenehmen kann man ja unter einem Vorwand wieder auf den Dachboden schicken und schwubs gibt es die Chance auf einen besseren Ehemann. Von dieser Möglichkeit macht Lauren gerne Gebrauch.

Bis dahin war es eine nette Geschichte. Ich fragte mich aber, ob man damit über 400 Seiten füllen kann. In der Mitte des Buches gibt es dann aber eine überraschende Wende und dann wurde es richtig spannend.

Mir hat der Roman wirklich gut gefallen. Es war kein Highlight, aber eine interessante Idee, gut umgesetzt und mit einem flüssigen Schreibstil. Ich wurde auf jeden Fall unterhalten. Für mich ein 4,5 Sterne Buch.

Bewertung vom 11.06.2024
Cascadia
Phillips, Julia

Cascadia


ausgezeichnet

Am Ende wirklich überraschend

Bei diesem Buch ist mir zunächst das Cover ins Auge gesprungen. Die Farbgebung, die Bäume am Wasser, einfach traumhaft schön. Der Titel aber gab mir Rätsel auf. Mittlerweile weiß ich, dass es sich um eine Region in den USA handelt. Tatsächlich passt meiner Meinung nach der Originaltitel Bear deutlich besser.

Denn ein Bär spielt in diesem Buch eine wichtige Rolle. Aber fangen wir von vorne an. Auf einer Insel in Kaskadien leben Sam und ihre Schwester Elena, mit ihrer todkranken Mutter in einem kleinen, renovierungsbedürftigem Haus. Die Diagnose zur Krankheit ihrer Mutter liegt schon ein paar Jahre zurück. Seit diesem Zeitpunkt ist den beiden Schwestern klar, dass sie bis zum Ende bei ihrer Mutter bleiben und sich um die kümmern werden. Doch das gestaltet sich als äußerst schwierig. Geldsorgen sind ihr ständiger Begleiter, da die Jobs als Kellnerin im Golfclub und als Servicekraft auf einer Fähre alles andere als sicher und gut bezahlt sind.

Dabei wollen Sam und Elena nur eines, nämlich fort von hier. Die anfänglich glückliche Kindheit, hatte sich mit einem Freund ihrer Mutter zu einem Albtraum entwickelt. Und ihr Hilferuf wurde nur spät erkannt. Seitdem misstrauen sie jeglicher Institution, sei es die Schule oder die Polizei. Eigentlich misstrauen sie jedem Menschen, der nicht zu ihrer kleinen Familie gehört.

Sie halten einfach durch. Viel Freude haben sie nicht. Doch dann begegnen sie einem Bären und das freudlose Leben wandelt sich in etwas wie ein Wunder. Zumindest für Elena. Sam selber ist eher hin und hergerissen, was sie von dem Bär und dessen Auswirkungen auf ihr Leben halten soll.

Es ist eine ruhige Erzählweise, die mir wirklich gut gefallen hat und ich hatte erwartet, dass es auch so ruhig enden würde. Doch die letzten 50 Seiten haben mich dann völlig überrumpelt. Damit hatte ich nicht gerechnet.

Ein toller Roman, für den ich eine klare Leseempfehlung aussprechen kann.

Bewertung vom 28.04.2024
Der Wind kennt meinen Namen
Allende, Isabel

Der Wind kennt meinen Namen


ausgezeichnet

Sie kann es einfach

Isabel Allendes Bücher begleiten mich schon seit vielen Jahren. Für mich ist und bleibt dabei „Das Geisterhaus“ das beste ihrer Bücher. Das liegt vielleicht aber auch an der großartigen Verfilmung dieses Werkes.

Ganz besonders gut gefällt mir, dass uns die Autorin in lateinamerikanische Länder führt. Dies war auch in „Der Wind kennt meinen Namen“ wieder der Fall. Nur dieses Mal verwoben mit deutscher Geschichte.

Es geht um das Thema Flucht. Flucht aus Deutschland in der Nazi-Zeit. Aber auch Flucht vor Armut und Gewalt aus El Salvador. Das ganze wird chronologisch erzählt und erstreckt sich dabei über einen Zeitraum von 80 Jahren.

Die Geschichte von Samuel Adler und Anita Diaz berührt einem im Herzen und lässt einen wütend und hilflos zurück.

Sie kann es einfach. Isabel Allende ist und bleibt eine großartige Geschichtenerzählerin.

Bewertung vom 29.03.2024
Die Auszeit
Rudolf, Emily

Die Auszeit


sehr gut

Guter Anfang, überraschendes Ende, dazwischen leider recht langatmig

Optisch ist mir das Buch direkt ins Auge gesprungen. Das Cover sah schon ganz nach meinem Beuteschema aus. Eine kleine Gruppe von Menschen, die sich eigentlich gut kennen sollten und doch das ein oder andere Geheimnis voreinander haben. Das Ganze in einer Situation, in der die Gruppe von der Außenwelt abgeschnitten ist. Und dann passieren ein oder mehrere Morde. Soweit so gut.

Genau dieses Setting haben wir auch in dem Buch „Die Auszeit“. Die Influencerin wird mit ihrem Team – Bruder, Freund und weitere Anhängsel – in ein Luxus-Retreat in den Alpen eingeladen. Während der Aufenthaltszeit soll der Millionste Follower gefeiert werden. Den Aufenthalt zahlt die Gruppe in Form von Werbung für das Hotel. Also eine Win-Win-Situation für alle Beteiligte.

Ich fand den Anfang des Buches wirklich gut. Aber im Mittelteil kam die Geschichte irgendwie nicht voran und ich hatte sogar schon überlegt, das Buch abzubrechen. Das Ende hat mich dann wiederum überrascht, so das sich das Durchhalten für mich gelohnt hat. Auch wenn das Ende für meinem Geschmack recht abrupt war. Da hätte ich mir mehr Inhalt, mehr Erklärungen gewünscht.

Insgesamt ein solider Thriller, dem ich 3,5 Sterne geb