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Isabel
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Bietigheim-Bissingen

Bewertungen

Insgesamt 360 Bewertungen
Bewertung vom 29.10.2025
Metzenthin, Melanie

Die Psychoanalytikerin


ausgezeichnet

Das neueste Buch der Spiegel Bestseller Autorin Melanie Metzenthin ist – wie sollte es anders sein – mal wieder ein voller Erfolg. So ganz nebenbei erwähnt schreibt Melanie aber nicht nur Bücher, sondern ist zudem Fachärztin für Psychiatrie und praktiziert in ihrem Beruf in ihrer Heimatstadt Hamburg, was ihr einen riesigen Vorteil verschafft … sie weiß, wovon sie spricht, wenn es um Psychoanalyse geht.

Doch zunächst zum Inhalt ihres Romans „Die Psychoanalytikerin“, der in Hamburg vor guten hundert Jahren spielt. Die Protagonistin Vera Albers verliert ihren geliebten Mann an den „Großen Krieg“ und bleibt als trauernde Witwe mit seiner Arztpraxis zurück, in der sie schon zu seinen Lebzeiten mitgearbeitet hat. Doch sie mag die Hände nach seinem Tod nicht in den Schoß legen und beschließt die Praxis als Psychoanalytikerin weiterzuführen. Die unterschiedlichsten Menschen auf der Suche nach Hilfe finden den Weg zu ihr, so unter anderem der Kriegsveteran Herrmann Braun und Johanna Schuster, die mit einem Kriegsversehrten verheiratet ist. Als Herr Braun wenig später tot aufgefunden wird und dem Seinen kurz darauf weitere Todesfälle folgen, wird die Polizei auf Vera Albers aufmerksam. Wie sich herausstellt, haben alle Toten in irgendeiner Form mit ihrer Praxis zu tun. Eine zunächst zaghafte, dann immer engere Zusammenarbeit zwischen Vera und Kommissar Bender beginnt sich zu formen und als Leser wird man unwillkürlich in die Geschichte hineinkatapultiert und folgt den Beiden auf immer verworrener werdenden Pfaden ...

Eigentlich hatte ich einen „normalen Roman“ erwartet als ich „Die Psychoanalytikerin“ aufschlug und war umso positiver überrascht, als sich die Geschichte mehr und mehr zu einem spannenden Kriminalfall entwickelte, bei dem es Spaß machte, mitzuraten. Gegen Ende war mir dann klar, wie alles zusammenhing, aber dennoch bin ich immer wieder beeindruckt davon, was für Ideen in Melanies Kopf rumwuseln, aus denen sie dann fesselnde Geschichten strickt. Für „Die Psychoanalytikerin“ bekommt sie deshalb von mir mit fünf Sternen die volle Punktzahl. Hier hat einfach alles gepasst! Lieben Dank für viele wunderbare Lesestunden.

Bewertung vom 27.10.2025
Kaiser, Vea

Fabula Rasa oder Die Königin des Grand Hotels


sehr gut

Das neue Buch der charmanten österreichischen Autorin Vea Kaiser beruht – man glaubt es kaum – auf wahren Tatsachen! Eine Buchhalterin im renommierten Hotel Sacher im Herzen Wiens betrog ebendieses gute dreißig Jahre lang um insgesamt über vier Millionen Euro. Vea Kaiser nutzt diese spektakuläre Betrugsgeschichte als Aufhänger für ihren eigenen neuen Roman „Fabula Rasa“, der inzwischen die Bestsellerlisten stürmt.

Mit Angelika Moser kreiert die Autorin eine Protagonistin, die nicht das Glück hatte, mit einem silbernen Löffel im Mund geboren worden zu sein, die aber sehr klug und fleißig ist und durch ihre eher unauffällige Erscheinung einfach vertrauenswürdig wirkt. Nachdem sie die Party feiernde Nachtszene ausgiebigst ausgelebt hat, schafft sie es, in einem Grand Hotel in Wien eine Anstellung als Buchhalterin zu ergattern. Nach einiger Zeit fällt ihre Beflissenheit Hoteldirektor und -besitzer Frohner auf, der sie gerne für seine eigenen Zwecke gewinnen will. Widerstrebend lässt sie sich darauf ein, nicht aber ohne schließlich auch aus der Not heraus zu ihrem eigenen Vorteil zu wirtschaften. Was im Kleinen beginnt, nimmt schließlich eine Dynamik an, derer es schwer ist, sich zu entziehen. Kann Angelika dieses Doppelleben aufrechterhalten und dennoch morgens in den Spiegel schauen?

Mit „Fabula Rasa“ entführt mich Vea Kaiser ins Wien der 80er Jahre und danach, lässt mich teilhaben an der wilden Partyszene aber auch am berühmten Opernball, bei dem wohl so manches junge Mädchen gerne als Debütantin dabei gewesen wäre. Sie schafft es geschickt, mir die Protagonistin so sympathisch zu machen, dass ich dieser ihre Gesetzesübertretungen oft verzeihe, ja sogar Verständnis für sie entwickle. Mein geliebtes Wien wird vor meinen Augen lebendig und weckt in mir Sehnsüchte nach einer baldigen Reise in die österreichische Hauptstadt. Trotz dieser vielen positiven Punkte empfand ich die Geschichte an manchen Stellen aber ein wenig langatmig, ja fast unspektakulär, so dass ich ein kleines Sternchen abziehen muss. Dennoch möchte ich den Roman mit vier schillernden Sternen anpreisen und wünsche der Autorin eine große und begeisterte Leserschaft. Vea Kaiser ist ein Name, den man sich merken sollte!

Bewertung vom 19.10.2025
Kaiser, Maria Regina

Enid Blyton. Geheimnis hinter grünen Hecken


gut

: Enid Blyton … diesen Namen habe ich in meiner Kindheit stets mit spannendem Lesestoff verbunden. Besonders die Bücher rund um die Fünf Freunde, Dolly und natürlich – heißgeliebt – Hanni und Nanni habe ich in meiner Kindheit verschlungen. Beliebt waren diese Bücher auch als Geschenk bei einer Einladung zum Kindergeburtstag, und ich war immer ganz heiß darauf eines dieser oft im Schneider Buch Verlag aufgelegten Bücher in der ortsansässigen Buchhandlung erwerben zu dürfen.
Nun war ich als Erwachsene sehr neugierig darauf, wer sich hinter dieser Enid Blyton verbirgt, und nahm deshalb ganz gespannt den biografischen Roman „Enid Blyton: Geheimnis hinter grünen Hecken“ zur Hand. Präsentiert wird er mir durch die Autorin Maria Regina Kaiser, die unter anderem schon den bekannten Schriftstellerinnen Selma Lagerlöf, Astrid Lindgren und Annette von Droste-Hülshoff eine Bühne bot. Schnell tauchte ich ein in eine interessante Lebensgeschichte, die sich zwar flüssig und schlüssig lesen ließ, mich aber von der Frau als solche her absolut enttäuschte. Während man nicht umhin kommt ihren Ehrgeiz zu bewundern, macht dieser sie gleichzeitig so unsympathisch, dass ich mich manchmal fast schwertat, das Buch erneut in die Hand zu nehmen. So erfolgreich sie als Schriftstellerin war und so aufregend ich damals ihre Kinderromane fand, so sehr hat sie mich als Mensch enttäuscht. Sie hat zu Gunsten ihrer „Schreiberei“ ihre Rolle als Mutter und auch Ehefrau ganz hintenangestellt und war für ihr Umfeld sicher nicht immer leicht zu ertragen. Lediglich ihren Vater, der die Familie schließlich verließ als sie noch ein Kind war, stellt sie auf ein schier unerreichbares Podest und ist voller Bewunderung für ihn. Ich kann für dieses Buch diesmal leider nur drei von fünf Sternen vergeben mit einer doch sehr eingeschränkte Leseempfehlung. Schade.

Bewertung vom 17.10.2025
Beck, Haylen

Ohne Spur


sehr gut

Nach einem Ehemartyrium will Audra Kinney einfach nur noch weg, weg von ihrem gewalttätigen Ehemann und seiner manipulativen und gefährlichen Mutter. Sie schnappt ihre Kinder und macht sich auf den Weg zu einer Freundin in Kalifornien, bei der Audra und die beiden Kinder leider nie ankommen. Was ist unterwegs passiert? In einem kleinen Wüstenort in Arizona wird sie wegen eines doch recht fadenscheinigen Grunds vom Sheriff vor Ort angehalten, der ihr anordnet, ihren Kofferraum zu öffnen in dem er dann – man glaubt es kaum – tatsächlich ein Tütchen mit Drogen findet. Audra hat dieses noch nie zuvor gesehen, doch alle Unschuldsbeteuerungen werden abgewiesen, sie wird verhaftet und von ihren Kindern getrennt. Als sie schließlich ihr Recht einfordert, die Kinder sehen zu dürfen, behauptet der ortsansässige Ordnungshüter, nie irgendwelche Kinder in ihrem Auto gesehen zu haben. Schnell wird sie als Mörderin ihrer eigenen Kinder hingestellt und ihr schlimmster Albtraum beginnt Formen anzunehmen, denn niemand schenkt ihr Glauben …

Der Klappentext des Hörbuchs verspricht einen rasanten Thriller, den ich mir auf keinen Fall entgehen lassen wollte. Beim Lesen der kurzen Zusammenfassung versetzte ich mich unwillkürlich in die Lage der armen jungen Mutter Audra. Gibt es wohl ein schlimmeres Horrorszenario, als wenn einem vor den eigenen Augen die Kinder gekidnappt werden?

Sehr bewegend werden die Gedankengänge und Gefühle Audras im Buch in Szene gesetzt und auch die – man kann es nicht anders nennen – abgrundtiefe Boshaftigkeit Sheriff Whitesides, der hier, wenn nötig über Leichen gehen würde, wird eindrucksvoll dargestellt. Die Hintergründe des Verbrechens ließen mich sprachlos zurück und ich musste beim Hören oft Schlucken ob der Gnadenlosigkeit, mit der der Sheriff auf Kosten Unschuldiger seine Ziele verfolgte. Dem Autor Haylen Beck – ein Pseudonym des bekannten nordirischen Schriftstellers Stuart Neville – gelingt es zwar nicht ganz, den Spannungsbogen durch den Roman im Ganzen hochzuhalten, dennoch hielt er mich bei der Stange und ich konnte tief eintauchen in diesen ein wenig anderen Kriminalroman. Von mir gibt es dafür vier sehr verdiente Sterne verbunden mit einer absoluten Hörempfehlung.

Bewertung vom 16.10.2025
Petersen, Anke

Die Farbe des Meeres - Ein Sylt-Roman (MP3-Download)


sehr gut

Ziemlich nahtlos fügt sich dieser zweite Teil an den ersten an, so dass ich das Gefühl hatte, Sylt gar nicht verlassen zu haben. Wieder treffe ich auf die Schwestern Elin und Matei, wobei Matei sich mehr und mehr ihrer Malerei widmet und sich durch den Künstler Hannes von Bransbeck dazu verführen lässt, Sylt den Rücken zu kehren. Ganz groß raus bringen will er sie, die begabte Malerin, in Hamburg und verspricht ihr das Blaue vom Himmel. Doch wird sie glücklich werden in der Alster Metropole so fern der Heimat, ganz ohne ihre Schwester? Diese hält derweil die Stellung auf der Insel, stemmt den Kaffeegarten aber vor allem vermisst sie Matei. Werden die Beiden wieder zueinander finden?

Alles in allem habe ich mich in diesem zweiten Band wieder sehr gut aufgehoben gefühlt und er hat für ein schönes Hörerlebnis gesorgt. Die beiden jungen Frauen bleiben sympathisch, aber dennoch hat mir diesmal trotz der vielen Erlebnisse der Beiden ein wenig die Spannung gefehlt. Viele Hamburger Szenen ließen die im Titel angekündigte „Farbe des Meeres“ doch sehr in den Hintergrund treten. Ich wurde gut unterhalten, aber irgendwie ist für mich die Geschichte um Elin und Matei auserzählt, so dass ich mir Band drei nicht mehr besorgen werde. Ich vergebe für den Kaffeegarten Band zwei verdiente vier von fünf Sternen und bedanke mich ganz herzlich bei der Autorin Anke Petersen für eine ungewöhnlich Reise auf die inzwischen leider viel zu beliebte und dadurch oft überlaufene Insel Sylt. Ich durfte hier das Sylt vor hundert Jahren kennenlernen und ließ mir dort gerne den Wind um die Nase wehen!

Bewertung vom 15.10.2025
Nikolai, Maria

Der Geschmack von Freiheit / Little Germany Bd.2


ausgezeichnet

Nahtlos schmiegt sich dieser zweite Band der Dilogie rund um „Little Germany“ an den ersten Teil an und bevor ich mich’s versah, war ich wieder in New York, dieser pulsierenden Stadt, die schon vor weit über hundert Jahren nie zu schlafen schien. Der überwiegend deutsche Stadtteil, in dem auch Lissi und Julia leben und arbeiten, befindet sich noch im Schockzustand. Zu groß sind der Schmerz und Verlust nach dem verheerenden Schiffsunglück, als dass man einfach zur Tagesordnung hätte übergehen können. Lissi, die ihren geliebten Mann verloren hat, tut sich besonders schwer, wird jedoch von ihrem liebevollen Umfeld mehr als nur aufgefangen. Ein Neuanfang soll gewagt werden, ein Umzug und eine Neugründung stehen an und schon bald sind alle involvierten Freunde und Angestellten mehr als eingespannt. Auch Julia hadert immer wieder mit sich selbst und ihren Gefühlen gegenüber Frederick. Wird sich alles am Ende fügen und vor allem, wird es Gerechtigkeit gegenüber den Schuldigen geben?

Vielleicht sogar noch ein wenig mehr als in Band eins hatte ich diesmal das Gefühl selbst direkt durch die Straßen New Yorks zu spazieren und am dortigen Geschehen teilzunehmen. Maria Nikolai hat einfach eine wunderbare Gabe, bildgewaltig und sehr anschaulich zu erzählen. So präsentiert sie die Geschichte rund um die beiden jungen Frauen Lissi und Julia, die so viele reelle Ereignisse und Personen beinhaltet, dass es mir unheimlich Spaß machte, neben dem Lesen selbst ein wenig dazu im Internet zu stöbern. Ich bin ein fast ein wenig traurig, den „Big Apple“ schon wieder verlassen zu müssen aber ich finde, die Geschichte wurde in sich sehr stimmig und rund geschildert, dass keine Wünsche offenblieben. Das Ende gibt dem Leser noch ein wenig Raum für eigene Spekulationen und dafür, und natürlich den Rest dieses großartigen Romans, vergebe ich sehr gerne mit fünf Sternen die absolut verdiente Bestnote! Nun durfte ich mit Maria Nikolai und ihren Protagonistinnen und Protagonisten in der Vergangenheit Zeit in Bad Cannstatt, am Bodensee und jetz in New York verbringen und bin natürlich gespannt wie ein Flitzebogen wohin sie uns als nächstes entführen wird …

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.10.2025
Völler, Eva

Der Sommer am Ende der Welt


gut

Die Journalistin Hanna hat sich ein schweres Thema auf die Fahne geschrieben. Endlich, endlich sollen die Missstände ans Licht gebracht werden, die damals – leider nicht nur – auf Borkum herrschten. Die Eltern meinten ihren Kindern etwas Gutes zu tun, indem sie sie als sogenannte „Verschickungskinder“ in Kur schickten, doch die Realität sah meist anders aus. Viel frische Luft, Bewegung und gutes, nahrhaftes Essen? In den meisten Fällen Pusteblume. Strenge Züchtigung und Einheitsbrei entsprachen eher der Realität. Wird Hanna es schaffen, gemeinsam mit ihrer Tochter, die Öffentlichkeit mit ihrem Artikel wachzurütteln?

So weit so gut, so weit so spannend … dachte ich. Doch schnell merkte ich, dass die eigentliche Geschichte um die Verschickungskinder schnell in den Hintergrund gedrängt wurde und die Liebesgeschichten von Mutter und Tochter bald einen sehr viel größeren Raum für sich beanspruchten. Getoppt mit inselfamiliären Intrigen und Machenschaften begann der Roman ins Triviale abzugleiten, was ich von der wunderbaren Autorin Eva Völler gar nicht gewöhnt bin. Ich habe alle ihre Romane rund um die Dorfschullehrerin und den Ruhrpott gelesen und war immer begeistert. Auch der erste Teil ihres historischen Kriminalromans mit Kommissar Carl Bruns war für mich ein Erfolg. Umso enttäuschter war ich von „Der Sommer am Ende der Welt“ für den ich leider nur gutgemeinte drei von fünf Sternen vergeben kann. Schade.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.10.2025
Frank, Rebekka

Das Echo der Gezeiten


ausgezeichnet

Auf die Autorin Rebekka Frank bin ich durch ihr Buch „Stromlinien“ aufmerksam geworden, welches mit so gut gefallen hatte, dass es nahe lag, nach weiteren Büchern dieser Autorin Ausschau zu halten. Schnell wurde ich fündig und „Das Echo der Gezeiten“ landete auf meinem Buch- als auch Hörbuchstapel (habe immer etappenweise gelesen und gehört).

Der Roman dreht sich um zwei starke und dennoch sehr unterschiedliche Frauen, nicht zuletzt unterschiedlich, weil gute dreihundert Jahre ihre beiden Leben trennen.

Im Jahr 1633 stoße ich auf Nes, die die Vergangenheit hinter sich lassen möchte und gemeinsam mit ihrer Mutter Zuflucht in einem Beginenkonvent sucht. Doch weder die Nonnen noch die übrigen Einwohner der Insel trauen ihnen über den Weg. Schlimmer noch, bald wird den Beiden unterstellt mit dem mysteriösen Verschwinden einiger Kinder zu tun zu haben und schnell steht ihr eigenes Leben auf dem Spiel …

Drei Jahrhunderte später, genauer gesagt in den fünfziger Jahren des 20ten Jahrhunderts lerne ich Tilla kennen, die – angesteckt durch ihres Vaters Liebe zum Tauchen – unter Wasser ein Schiffswrack entdeckt, das sie nicht mehr ruhen lässt. Mit ihrem Forschersinn verbunden mit ihrem Wunsch, Unterwasserarchäologie studieren zu dürfen, erkämpft sie sich einen Studienplatz an der Hamburger Universität. Damals war dies noch eine absolute Seltenheit und so war sie weder bei den männlichen Kommilitonen noch bei ihrem Professor sonderlich beliebt. Aber sie gibt nicht auf und stößt schließlich auf eine Geschichte, die alle den Atem anhalten lässt …

Dieser Roman ist für mich ein sehr gelungenes Werk, das fundierte Recherchearbeiten mit einem Händchen für eine gelungene Geschichte verbindet und den Leser bzw. Hörer mühelos bei der Stange hält. Beide Erzählstränge sind für mich gleich stark und jeder auf seine eigene Weise spannend und unterhaltsam. Nicht nur Tauchfreudige kommen hier auf ihre Kosten, sondern auch Landratten wie ich eine bin. Von mir bekommt dieses Buch mit dem sehr passenden Titel „Das Echo der Gezeiten“ mit fünf Sternen die Bestnote und eine von Herzen kommende Leseempfehlung!

Bewertung vom 06.10.2025
Rutherfurd, Edward

Im Rausch der Freiheit (eBook, ePUB)


sehr gut

Mit seinen 1.150 Seiten hat der bekannte Autor Edward Rutherfurd ein Werk über die Stadt New York erschaffen, das Seinesgleichen sucht. Mr. Rutherford ist bekannt für seine Bücher epischen Ausmaßes und hat bereits die Städte Dublin, Paris, Sarum (Salisbury) und London, sowie die Länder China und Russland in Buchform porträtiert. Mit „Im Rausch der Freiheit“ widmet er sich New York, welches in den Anfängen noch als New Amsterdam bekannt war. Während er selbstverständlich viele Fakten und geschichtliches Wissen einfließen lässt, versäumt er es nicht, diverse Familien in einem fiktionalen Teil zu begleiten, der das Buch weniger sperrig wirken lässt und ihm den berühmten „roten Faden“ beschert. Ich bin der Überzeugung, man sollte vor dem Genuss des Buchs ein gewisses Wissen über die USA mitbringen, ja vielleicht sogar eine gewisse Liebe dem Land gegenüber. Wer wie ich schon das Glück hatte, diese einmalige Stadt besuchen zu dürfen, wird besonders im späteren Teil des Buchs vieles wiedererkennen und vielleicht nun vieles besser verstehen. Während ich nach den ersten 100 Seiten eigentlich schon aufgeben wollte, freue ich mich doch sehr, dass ich mich selbst zum Weitermachen überreden konnte. Belohnt wurde ich mit einer fantastisch recherchierten und super fundierten Geschichte, deren Ende mir tatsächlich eine Gänsehaut verursachte und das mich sehr bewegt hat. Ich vergebe hier sehr gerne vier von fünf Sternen verbunden mit einer Leseempfehlung an alle New York Liebhaber und die, dies noch werden wollen. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass der Autor das Buch – wie schon bei der Dublin Saga – auf zwei Teile aufgeteilt hätte. So hat es mich doch fast ein wenig erschlagen. Wenn ich noch einen Wunsch frei hätte, würde ich mir ein Buch über Berlin aus der Feder des Autors wünschen habe jedoch Bedenken, dass sich Mr. Rutherfurd mit seinen inzwischen 77 Jahren nochmals zu solch einem Werk berufen fühlen möge. Ich bleibe gespannt!

Bewertung vom 05.10.2025
Slaughter, Karin

Dunkle Sühne / North Falls Bd.1


sehr gut

Wer Karin Slaughter liest, weiß, dass er normalerweise einen spannenden Thriller erwarten kann. Leider hat mich „Dunkle Sühne“ diesmal ein wenig enttäuscht, was den Nervenkitzel betrifft, dennoch legt die Autorin mit diesem ersten Band einer neuen Reihe eine solide Story hin. Sie entführt mich als neugierige Leserin in ihren Heimatstaat Georgia, genauer gesagt in die kleine fiktive Stadt North Falls, in der der Familienclan der Clintons seit Generationen den Ton angibt. Die Hauptpersonen, um die sich auch die erschütternden Entführungsfälle zweier junger Mädchen drehen, bestehen aus dem polizeilichen Trio Sheriff Gerald, Deputy Chief Emmy Lou and dem jungen Polizisten Cole Clinton, bei denen es sich um Großvater, Tochter und Enkel handelt. Fieberhaft versuchen die Drei die beiden vermissten Mädchen Cheyenne und Madison zu finden, immer in der Hoffnung, dass es noch nicht zu spät ist. Als schließlich zwölf Jahre später erneut ein Mädchen verschwindet, beginnt wieder ein Wettlauf gegen die Zeit, diesmal mit Unterstützung der ehemaligen FBI-Psychologin June Carter, die unerwartet in North Fall aufschlägt. Werden sie es gemeinsam schaffen den Entführer zu entlarven und Paisley lebend zu finden?

Wie bereits erwähnt, braucht die Autorin diesmal ein wenig länger, um ihre Leser zu fesseln, beschäftigt sie sich doch viel damit, den Ort und sein Bewohner vorzustellen und die Spannungen darzustellen, die in einem Ort, an dem jeder jeden kennt, nicht ausbleiben. Als ich dann jedoch zu meiner Freude feststellen durfte, dass es sich bei „Dunkle Sühne“ – im englischen Original „We are all guilty here“ – um den Auftakt zu einer neuen Reihe handelt, war ich doch schnell wieder versöhnt. Ich selbst bin ja ein großer Fan davon, die Protagonisten auch in ihrem Privatleben begleiten zu dürfen. Die Geschichte liest sich flüssig, die Aufklärung der Mordfälle ist schlüssig, lässt aber noch genug Raum für zukünftige Erwähnungen offen. Und ja, auch der Spannungsbogen steigt, je tiefer man in die Geschichte eintaucht. Ich würde nicht sagen, dass der Roman mit einem direkten Cliffhanger endet, dennoch freue ich jetzt schon riesig auf den Folgeband und bis sehr gespannt, wie es weitergehen wird. Ich vergebe für diesen gutfundierten Kriminalroman sehr gerne solide vier von fünf Sternen und empfehle ihn natürlich mit Überzeugung an alle Thriller Fans weiter. Karin Slaughter kann es einfach und ich denke, dass der nächste Teil keine Wünsche offen lassen wird!