Ein vielfältiges Buch, was mit seinen tiefen Charakteren und Lebensrealitäten besticht.
Der Klappentext dieses Buches hat mich unerklärlich stark angezogen und die folgenden 290 Seiten haben mich auf allen Ebenen überzeugt, dass das ein richtiger Riecher war.
Man erfährt im Buch eine ganz besondere Tiefe einer Mutter, einer Ehefrau und einer Witwe, die ich in solcher Art noch nie in meinem Leben gelesen habe. Aber auch insgesamt: es steckt immer noch so viel mehr in ihr, ihrem Haus und ihrem Umfeld.
Der Leser wird dabei innerhalb der ersten Seiten in ihre Geschichte eingesogen, wobei man ihrer Geschichte in drei verschiedenen Zeiten folgt. Dadurch bleibt das Buch zu jedem Punkt spannend und ich verspreche, das man alle Zeit gut voneinander trennen kann und es zu keinen Verwirrungen kommt. Manch einen Aspekt mag man zum Ende hin zwar vermuten, aber zum einen lange nicht alles und zum anderen muss man es einfach in den Worten des Autors lesen. Denn nicht nur überrascht Gudelia und ihr Umfeld an so einigen Stellen, sondern auch der Autor mit seinem Schreibstil. Dieser ist kurz und prägnant, was fabelhaft zum Buch passt.
Insgesamt kann ich dieses Buch aus vollstem Herzen empfehlen, wenn man sich auf eine vielfältige Person und Dorf einlassen mag und ein Buch lesen möchte, was man eigentlich keinem Genre komplett zuordnen kann.
Eine Reise in der Weltgeschichte, aber mit dem Hauptschauplatz in Wien. Genial für jeden Leser verpackt und macht einfach nur Lust auf mehr!
Professor Reiter lebt ein unglaublich spannendes Leben, da er nie weiß was am nächsten Tag passiert und in welchem Sinne er Tod und Leben nun wieder verbinden wird. Gleichzeitig geht es auch um (längst) vergangene Zeiten, die das Jetzt mit ihren Toden und Morden nicht los lassen und für unglaubliche Geschichten sorgen. Florian Klenke gibt uns mit diesem Buch Reiters über Jahrzehnte erworbene Wissen weiter. Und allein das sagt doch schon aus wie interessant und lehrreich das Buch wird.
Wie man sich also schon denken kann, ist in diesem Buch für jeden was dabei. Der Geschichtsfreund, der Kunst- und Musikliebhaber, der Wissenschaftsinteressierte, der Vielreisende… egal wer, jeder kommt auf seine Kosten! Dementsprechend kann auch ein jeder etwas dazu lernen und damit meine ich nicht „nur“ die Scheu vor dem Tod ein wenig zu überwinden. Ich hatte eine ganze Reihe an „Wow“-Momenten und will nun nichts lieber als mehr Geschichten z.B. in dem Podcast hören (am liebsten aber natürlich irgendwo live) und zudem all die beschriebenen Orte in Wien besichtigen!
Hier bietet sich einem die Möglichkeit über seinen Horizont hinaus zu blicken und naja.. da kann man doch nicht nein sagen oder? Auf geht‘s!
Ein warmherziger Roman im winterlich norddeutschem Setting
Band eins kenne ich noch nicht, aber diese unfassbar süße Idee mit dem Bücherschiff und der Weihnachtsflair hat mich nicht gehen lassen. Man wird aber so gut in die Geschichte eingeführt, dass das kein Problem darstellt.
Miri und Katja machen in dem Buch recht abenteuerliche Zeiten durch: Miri mit ihrer Schwangerschaft und der Hochzeit, aber sie kann dafür immer auf ihre beste Freundin zählen. Katja hat nicht nur vergangene traumatisierende Erlebnisse zu verarbeiten, sondern kann sich nebenbei auch mit einem gewissen Trauzeugen rumschlagen. Mathis lässt viel mit sich machen und ist eine mega sympathische Haut. Dabei fällt es ihr dennoch etwas schwer sich zu öffnen und behält ihre Probleme lieber für sich, was in einer erwachsenen Beziehung nicht unbedingt von Vorteil ist. Hier und da hätte ich gerne eine ein wenig schnellere Charakterentwicklung gehabt. Trotzdem habe ich das Buch gerne gelesen, weil man daraus natürlich etwas lernen kann. Und vor allem ist es einfach ein sehr schöner Wohlfühlroman und man kann nebenbei seine Buchwunsch- oder verschenkliste mit den Empfehlungen aus dem Buch selbst erweitern kann.
Ein vollkommenes Buch, welches Kunst und die Lebensrealität verschiedener Zeiten aufeinanderprallen lässt. Eine eindeutige Empfehlung.
Mit der Glasmacherei wird der Leser in eine Jahrhundertreise entführt, die sich weder scheut die harten Lebensumstände der damaligen Zeit zu beschreiben noch die kaum vergangenen Schockmomente wie die Corona-Pandemie ins Visier zu nehmen.
Dabei wird mit Orsola ein starker Charakter erschaffen, wobei ich mir von ihrer Beharrlichkeit gerne eine Scheibe abschneiden würde. Mit ihr wird der Leser in die Welt der Glaskunst eingeführt, ein ganz eigenes Universum mit eigener Zeitrechnung. Wie angedeutet nimmt man dabei allerlei Großereignisse über die Jahrhunderte mit, aber durch die für mich komplett neue Perspektive der Glaskunst, konnte mir trotz allem gar nicht langweilig werden.
Dazu beigetragen hat natürlich auch der fließende Schreibstil der Autorin. Die beschriebenen Orte wurden vor dem inneren Auge so lebendig, dabei habe ich weder Venedig noch Murano je in echt gesehen habe. Und dieses Buch war zwar mein erstes von ihr, aber es war beim Lesen eindeutig, dass sie schon viel Erfahrung mit dem Schreiben gesammelt hat.
Insgesamt kann ich dieses Buch jedem empfehlen, der offen und abenteuerlustig für neue Perspektiven ist. Man sieht sich auf Murano ;)
Ein gelungenes Buch über intelligente Technik und den Wettkampfgeist verschiedener Menschen mit einer starken Wendung.
Charaktere:
Sowohl Tessa als auch Philipp sind authentische Charaktere, die zusammen mit dem Leser das Projekt Scandor erkunden. Dabei findet jeder seine eigene Puzzlestücke und macht somit jegliche Perspektive überaus spannend.
Hin und wieder wird auch die Sicht eines anderen Teilnehmers eingefügt, was die Handlung wunderbar ergänzt.
Handlung:
Allgemein wird hier ein höchst aktuelles Thema um einen intelligenten Lügendetektor behandelt und der Frage wie weit Menschen für die Erfüllung materieller Träume gehen.
Dabei ist es sehr mitreißend, wie die Challenge aufgebaut ist, was die Macher an Extra-Ideen haben und insbesondere wie die Teilnehmer reagieren. Wie auf dem Klappentext angedeutet, gibt es aber auch einige Hinweise auf eine andere Wahrheit, sodass es für den Leser zu keinem Zeitpunkt langweilig wird. Und wer schon vorher etwas dazu herausfindet.... chapeau! Ich habe es nicht kommen gesehen.
Fazit:
Mit Poznanskis bekannt gutem Schreibstil, einem sehr brisanten Thema und der dauerhaft spannenden Umsetzung ist ihr Scandor sehr gelungen.
Ein so fesselndes hochaktuelles Buch habe ich lange nicht mehr gelesen. Beängstigend und wegweisend zugleich.
Marc-Uwe Kling schafft es, den Leser vom ersten Kapitel an für seine Geschichte zu begeistern. Mit Yasira hat er nämlich einen unglaublich sympathischen und bodenständigen Charakter geschaffen. Seine Wortgewandheit und sein Witz sprechen quasi unaufhörlich aus ihr heraus.
Etwas zwiegespaltener ist da meine Meinung zur Handlung. Grundsätzlich ist es nämlich sehr schlau aufgebaut und beinhaltet einen für mich sehr unvorhersehbaren Plot Twist in dieser nervenaufreibenden Geschichte. Was mich jedoch ziemlich unzufrieden zurück gelassen hat, ist das Ende! Man war so in der Geschichte versunken, dass dieses abrupte Ende einen wirklich aus der Fassung bringen konnte. Viele Fragen sind noch offen und ich wünsch(t)e mir wirklich zumindest zwei Kapitel mehr.
Mittlerweile habe ich aber einen neuen Blickwinkel darauf. Denn dieses Ende eignet sich (neben dem restlichen Buch) unglaublich gut zum diskutieren. Nimmt man nun die Aktualität und die vergleichsweise geringe Seitenanzahl hinzu, würde ich das Buch sehr als Lektüre für die Oberstufe empfehlen. Es beinhaltet viele relevante Thematiken, bei denen ich es mir wünschen würde, dass sich ein jeder damit auseinander setzt. Und welcher Rahmen eignet sich da nicht besser als ein Klassenzimmer?
Die persönlichen Einblicke in Pins Gedanken und das Familienleben, lassen den Leser durch einen angenehmen Schreibstil tief in das Buch eintauchen.
Vorrangig durch die Perspektive der 10jährigen Pin erleben wir ein Familiengefüge und den Alltag im multikulturellen Shanghai, aber auch einen wichtigen Lebensabschnitt von Pin.
Pin wirkte durch den klaren Schreibstil und Erlebnissen in meinen Augen deutlich erwachsener als ihre zehn Jahre. Sie beobachtet ihre Familie sehr aufmerksam, sodass sich recht schnell ein umfassendes Familienbild für den Leser bildet.
Im familiären, freundschaftlichen und schulischen Bereich ergeben sich verschiedene Ereignisse, die den Handlungsstrang füllen. Dabei entwickelt sich beinahe jeder Charakter im Buch mal in Vorwärts- und mal in Rückwärtsschritten. Diese Dynamik ist überaus spannend zu beobachten und hat das Buch für mich sehr besonders gemacht neben der gelungenen Darstellungen von Themen wie Rassismus, Machtgefälle und Kommunikation.
Alles in allem kann ich das Buch nur wärmstens empfehlen, da es dem Leser sehr gut auf persönlichem Wege wichtige Thematiken vermittelt.
Charaktere
Über Sabas Familiengeschichte weiß man durch den Klappentext und die Leseprobe schon so einiges, weswegen Saba als eigene Person zu Beginn wohl am ehesten ein weißes Blatt ist. Am Ende des Buches hat man nun aber eine unglaublich enge Bindung zu ihm aufgebaut, da der Autor ihm eine meisterhafte Tiefe gegeben hat. Denn als Leser schaut und hört man seine Welt, welche mitunter etwas gewöhnungsbedürftige Aspekte wie die Stimmen seiner Verwandten beinhaltet, die aber im Gesamtbild letztlich nicht fehlen durften.
Sowohl beständige als auch flüchtige weitere Charaktere lernen wir kennen und lieben.
Inhalt und Schreibstil
Die Geschichte oder wohl eher Hinweise führen uns durch viel Gewalt, Trauer und hochaktuelle Themen wie Bürgerkrieg und Flucht. Der Autor hat dies jedoch sehr zugänglich umgesetzt, d.h. wir erleben sowohl von inhaltlichen Aspekten her als auch durch seinen bildhaften Schreibstil einen herrlichen unverdrossenen Moment der Geschichte der Menschen, der noch lange bei mir nachhallen wird.
Fazit
Es lohnt sich in vielerlei Hinsicht, sich in dieses Buch zu stürzen. Es mag kein Buch für ein one sitting sein, aber wenn man sich wirklich drauf einlässt, dann kann man hier unglaublich viel mitnehmen.
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