Benutzer
Benutzername: 
Lisi891

Bewertungen

Insgesamt 50 Bewertungen
Bewertung vom 20.03.2019
Griffin, Mark

Dark Call - Du wirst mich nicht finden / Holly Wakefield Bd.1


ausgezeichnet

"Dark Call - Du wirst mich nicht finden" ist ein spannender Thriller von Mark Griffin.

Die forensische Psychiaterin Holly Wakefield arbeitet in einer Einrichtung, in der auch Serienkiller und andere Schwerverbrecher untergebracht sind und unterrichtet am College. Trotzdem hat sie sich auch freiwillig für das Programm gemeldet, bei dem Psychiater ehrenamtlich als Profiler die Polizei unterstützen, wenn sie einen Seriekiller jadt. Doch als sie dann nachts aus dem Schlaf geklingelt und von Detective Inspector Bishop zu einem Tatort gerufen wird, ist ihr nicht mehr ganz wohl bei der Sache. Und als sie dann an dem Schauplatz des grausigen und blutigen Verbrechens ankommt erst recht nicht mehr. Trotzdem ist sie natürlich sofort Feuer und Flamme und mittendrin im Geschehen. Sie unterstützt Bishop nach Kräften, sodass dabei beinahe ihre normale Arbeit zu kurz kommt. Holly wird gedanklich und emotional so tief in den Fall hineingezogen, dass auch ihre früheren psychischen Wunden wieder aufbrechen und ihr eigenes düsteres Geheimnis ans Licht kommt.

----
Spoiler:
Das alles hält aber DI Bishop nicht davon ab, ihr weiter zu vertrauen. Auch als sie es offiziell nicht mehr darf, ermittelt sie weiter an dem Fall und gerät dadurch selbst in höchste Gefahr.

Extrem-Spoiler:
Nach dem Ende hoffe ich auf eine berufliche und persönliche Fortsetzung des Ermittlerduos...

Spoiler Ende.
-----

Ich war so gefesselt von dem Thriller, dass ich ihn nicht mehr aus der Hand legen konnte. Ich habe ihn an zwei Abenden ausgelesen und wurde richtig in die Geschichte hineingezogen.
Die Figuren sind sehr anschaulich beschrieben, man kann sich gut in sie hineinversetzen, besonders in Holly und Bishop und die beiden wachsen einem sehr ans Herz. Wir fiebern mit ihnen mit, rätseln mit ihnen, sind fassungslos ob der unwahrscheinlichen neuen Enthüllungen und durchleben das Ende mit ihnen.
Ich bin restlos begeistert von den Figuren, vom Fall, vom Schreibstil - insgesamt vom ganzen Thriller.
Ich hoffe wirklich stark auf eine Fortsetzung!

Bewertung vom 23.02.2019
Bachmann, Petra

Frauenpower made in Europe


ausgezeichnet

"Frauenpower made in Europe - Große europäische Frauen im Porträt" ist ein sehr detailliertes und informatives, aber auch unterhaltsames Kindersachbuch von Petra Bachmann.

In diesem Buch werden viele bedeutende Europäerinnen dargestellt, die meisten auf 2 bis 4 Seiten. Hier ist genug Platz um ihren gesamten Lebenslauf und ihre bekanntesten und wichtigsten Errungenschaften genau zu schildern. Der viele und informative Text ist aber so geschrieben, dass man ohne Langeweile neues lesen und lernen will. Außerdem kommt auch die graphische Gestaltung nicht zu kurz, das ganze Buch ist sehr bunt und lebendig gehalten. Zwischen den einzelnen ausführlichen Porträts gibt es noch ein paar thematische Seiten, auf denen die Taten mehrerer Frauen zu einem bestimmten Thema zusammengefasst sind. Insgesamt sind die Porträts chronologische geordnet, am Schluss bekommt man nochmal eine Übersichts-Chronik, wie eine Art Inhaltsübersicht.
Obwohl ich mich schon mit vielen bedeutenden Frauen und Feministinnen der Geschichte beschäftigt habe und einige schon kannte, habe ich bei fast jeder noch etwas erfahren, das ich noch nicht wusste und viele neue Persönlichkeiten kennengelernt.

Eine wichtige Frage für viele ist wahrscheinlich: Soll ich dieses Buch lesen, obwohl ich schon die  "Goodnight stories for rebel girls" gelesen habe, und was ist der Unterschied zwischen den Büchern - vielleicht auch: welches ist besser, welches soll ich mir kaufen?
Darauf kann ich eine klare Antwort geben: Die Unterschiede liegen in der graphischen Gestaltung und im Detailreichtum und der Informativität der Texte. Bei den "Goodnight stories" habe ich wirklich nur kurze Gute-Nacht-Geschichten mit wenig Inhalt, dafür aber ganzseitige Porträts von verschiedenen Künstlerinnen, muss mich aber noch weiter informieren und habe nur ein Appetit-Häppchen bekommen. Hier bei der "Frauenpower made in Europe" bekomme ich dagegen sehr informative und umfassende Texte, und muss dabei auf schöne Illustrationen nicht verzichten. 
Wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich auf jeden Fall die "Frauenpower made in Europe" nehmen, weil ich hier wirklich viel über das Leben bedeutender Frauen erfahre. Aber beide zu lesen und zu haben ist kein Fehler!

Insgesamt hat mich das Buch in seinen Bann gezogen und für viele Persönlichkeiten begeistert.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.02.2019
Doyle, Catherine

Das Geheimnis von Arranmore / Sturmwächter Bd.1


ausgezeichnet

"Sturmwächter - Das Geheimnis von Arranmore" von Cathrine Doyle ist ein sehr spannendes Kinderbuch!
Fionn und seine große Schwester Tara sollen aus der Großstadt Dublin, in der sie aufgewachsen sind, raus und zum ersten Mal ihren Opa auf der kleinen Insel Arranmore besuchen, von der die Familien ihrer Eltern stammen. Fionn gefällt das gar nicht, denn er fürchtet sich vor nichts so sehr wie vor dem Meer. Schon auf der Fähre zur Insel wird ihm speiübel und nun soll er seine ganzen Ferien nur von Meer umgeben verbringen? Seinen Großvater mag er sehr gerne, doch seine Schwester wird auf der Insel noch verschlossener und gemeiner als sonst. Nach und nach bemerkt Fionn auf der Insel seltsame Dinge und hört den Wind zu sich flüstern. Er erfährt, dass die Insel magisch ist und ein böse Hexe hier begraben liegt um die Menschen vor ihr zu schützen. Doch, obwohl er nur ein wenig Abenteurer spielen will, wird er mitten hineingezogen in die magische Geschichte der Insel, die auch die Geschichte seiner Familie und seine eigene geschichte ist.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist sehr spannend geschrieben, die Figuren sind gut ausgearbeitet und geschildert, man kann sich gut in sie hineinversetzen und lernt ihre Charakterzüge kennen und schätzen. Die Geschichte der Insel ist sehr besonders und andersartig, trotzdem fühlt man sich als Leser als Teil des ganzen und mitten in der Geschichte.

Ich hoffe, dass es auch noch eine (oder mehrere) Fortsetzungen geben wird und freue mich schon auf's Weiterlesen, denn das Ende der Geschichte klingt ganz so, als wäre das noch nicht alles gewesen, was es auf Arranmore zu entdecken gibt.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.02.2019
Barczok, Michael

Luft nach oben


ausgezeichnet

"Luft nach oben" von Dr. Michael Barczok ist ein ebenso unterhaltsames wie lehrreiches Buch, das uns in die Tiefen unseres Körpers führt, genauer gesagt: in unsere Lunge und unsere Atemwege. Im Stile von Giulia Enders "Darm mit Charme" werden wir auch von Dr. Barczok langsam und mit möglichst viel Witz und "Charme" in die Geheimnisse des Körpers eingeführt und lernen dabei, mit immer mehr Fachausdrücken sehr viele medizinische Fakten, beinahe nebenbei und ohne es zu merken, weil der entspannte Plauderton und die vielen Anekdoten und Vergleiche uns nur so über die Seiten fliegen lassen.
Wir lernen sehr viel über die Lunge und die Atemwege und all ihre Bestandteile, das ist sozusagen das Basiswissen. Danach geht es los mit einem wilden Ritt über alle möglichen Atemphänomene und bekanntere und weniger bekannte Krankheiten wie z.B. Allergien, Asthma, Lungenkrebs und Schlafapnoe; wir lesen von den zur Zeit wieder heftig diskutierten Luftschadstoffen und der Feinstaubbelastung - und verstehen nach unserer Lektüre die öffentliche Diskussion nicht mehr: wieso diskutiert man über die "gesunden" Grenzen von Feinstaub, wenn man genau weiß, dass jedes einzelne Mini-Körnchen zu viel ist? Zwischen den Fakten und Anekdoten erfahren wir dann auch sehr viel darüber, was gesund für unsere Atmung und unseren Körper ist und was wir für ihn tun können.
Ganz besonders gut gefällt mir, dass Dr. Barczok, der zugibt früher selbst geraucht zu haben, in beinahe jedem Kapitel wieder zu dem Punkt kommt, an dem er sagen muss, dass Rauchen das Schlimmste ist, was man der Lunge antun kann. Bei jedem Krankheitsbild und jedem kleinen Problemchen, das in der Lunge auftritt, kommt er nicht umhin zu schildern, wie viel schlimmer das ganze noch durch Zigaretten wird. Vielen Dank für dieses wichtige Statement!

Am Ende des Buches folgen einige Abschnitte von Dr. Barczoks Frau - sie ist Atempädagogin und Atemtherapeutin. Es wird schon während des gesamten Buches angekündigt, dass hier dann die praktischen Übungen kommen um das Gelernte umzusetzen. Dementsprechend habe ich mich sehr auf das Kapitel gefreut und war dann leider etwas enttäuscht. Das Kapitel enthält leider nur wenige tatsächlich praktische Anleitungen für Übungen, die man gleich machen kann. Das ganze liest sich mehr, wie eine Werbeveranstaltung für Atemtherapie. Es wird geschildert, welche Übungen usw. man dort lernen kann. Das hat mich schon interessiert, aber ich hätte es noch besser gefunden, wenn der praktische Teil etwas größer ausgefallen wäre und mehr als nur zwei oder drei Übungen tatsächlich zum "Zu-Hause-Nachmachen" beschrieben worden wären.
Das ist aber mein einziger Kritikpunkt an dem Buch, deswegen kann ich guten Gewissens 5 Sterne vergeben!

Insgesamt hat mir das Buch sehr sehr gut gefallen und ich habe es jetzt auch so schnell wie möglich ausgelesen, um es an meine Mutter weiterzugeben. Ich hoffe, dass Dr. Barczok bei ihr einen Nerv trifft und dafür sorgt, dass die Zigaretten weniger werden. 
Eine klare Leseempfehlung für alle, die gerne neues über ihren Körper lernen und auf humorige, entspannte Weise neues Wissen sammeln wollen!

Bewertung vom 27.12.2018
Favilli, Elena;Cavallo, Francesca

Good Night Stories for Rebel Girls Bd.2


ausgezeichnet

"Good Night Stories for Rebel Girls 2" von Francesca Cavallo und Elena Favilli ist der Nachfolger eines grandiosen ersten Bandes. Es werden die Lebensgeschichten berühmter und weniger berühmter Frauen vorgestellt, die bedeutend zu unserem heutigen Selbstverständnis der Gleichberechtigung beigetragen haben. Wir erfahren, wie schon kleine Mädchen, sich nicht unterkriegen lassen und Dinge erreichen, die ihnen nicht zugetraut wurden, weil sie ja "nur Mädchen" sind und wir lernen berühmte, Künstlerinnen, Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen uvm. kennen. Das Buch macht uns Mut und Selbstvertrauen. Zusätzlich ist das Buch auch, genauso wie Band 1, wundervoll gestaltet. Jede Geschichte über eine Persönlichkeit wird mit einem Porträt illustriert, alle von verschiedenen Künstlerinnen mit ihrem eigenen Stil geschaffen. Das Buch ist ein Gesamtkunstwerk und ein gesammeltes Beispiel an Frauenpower. Das alles macht es zu einem perfekten Geschenk.

Bewertung vom 28.11.2018
Cantero, Edgar

Mörderische Renovierung


ausgezeichnet

"Mörderische Renovierung" von Edgar Cantero ist ein sehr besonderer Roman. Er enthält Elemente aus den klassischen romantischen Horrorgeschichten, wie denen von Bram Stoker und Edgar Allan Poe, ist dabei aber gleichzeitig sehr modern. Bei dieser Mischung kommt eine Gruselgeschichte heraus, die wir Leser abwechselnd durch Briefe, Notizen, Video- und Tonaufzeichnungen (alles schriftlich) erleben. Insgesamt eine gute Abwechslung aus Gesagtem/Gezeigtem und Verborgenem um sehr spannend und am Ende sehr überraschend zu werden.

Unsere Hauptperson A. (männlich, 23 Jahre alt, Brite), erbt von einem bisher unbekannten Onkel ein Herrenhaus in den USA. Er fährt zusammen mit seiner Freundin Niamh (sprich "Nief", stumm, kommuniziert mithilfe eines Notizblockes) hin um es sich anzusehen. Das besondere daran ist, dass sich sein Onkel, genauso wie dessen Vater genau mit 50 Jahren aus dem gleichen Fenster im oberen Stock gestürzt hat und dadurch starb. Als die beiden im Herrenhaus ankommen, erfahren sie, dass A.'s Onkel sehr zurückgezogen lebte und mit Freunden, die nur zweimal im Jahr zu Besuch kamen, seltsame okkulte Riten abhielten. Außerdem soll es in dem Haus spuken, in dem die beiden nun wohnen, und das so groß ist, dass sie es nicht ganz erkunden.
Wir erfahren immer mehr von den beiden, können uns durch die Beobachterposition ein gutes Bild der Situation machen, aber doch wissen wir nie so viel wie die beiden selbst.
Die Schreibweise und Sprache sind am Anfang etwas gewöhnungsbedürftige, besonders die nüchternen Protokolle der Aufzeichnungen, aber wenn man sich daran gewöhnt hat, trägt das zur Spannung bei.
Ich möchte weiter nichts verraten. Es sei nur so viel gesagt: Das Buch, die ganze Geschichte, die Personen, all das ist ungewöhnlich und neu - besonders überraschend ist aber das Ende. All diejenigen, die die gleichen Ängste haben wie ich, seien beruhigt: Wir werden am Ende nicht mit einem Abbruch der Aufzeichnungen und einem ungeklärten Ende zurückgelassen, wie in schlechten Horrofilmen.

Eine klare Leseempfehlung für alle Fans klassischer Horrorliteratur und für alle, die in der Vorweihnachtszeit Abstand von der beschaulichen Stimmung gewinnen und sich gruseln wollen.

Bewertung vom 30.10.2018
Hornak, Francesca

Sieben Tage wir


ausgezeichnet

"Sieben Tage wir" von Francesca Hornak ist eine wunderbare Familiengeschichte, die rund um Weihnachten spielt und das Herz froh macht.
Die Familie Birch besteht aus Vater Andrew, Mutter Emma und den erwachsenen Töchtern Phoebe und Olivia. Schon lange verbringen sie Weihnachten nicht mehr alle zusammen, weil Olivia als Ärztin in vielen Ländern unterwegs ist und humanitäre Hilfe leistet. Auch in diesem Jahr war sie bis vor kurzem bei der Haag-Epidemie in Liberia im Einsatz, aber zu Weihnachten ist ihr Einsatz vorbei und sie kommt nach Hause. Das ist für die restliche Familie auch ganz besonders und sie alle wollen Weihnachten so festlich wie möglich gestalten. Sie verbringen die Feiertage wie früher auf dem Landsitz von Emmas Familie in Norfolk, aber noch abgeschiedener als sonst: Wegen Olivias Infektionsrisiko muss sie - und alle mit denen sie zusammen sein will - 7 Tage in Quarantäne verbringen und jeden Kontakt zur Außenwelt meiden. Das ist gar nicht so einfach, denn die vier Erwachsenen haben sich nicht mehr so viel zu sagen und haben alle das ein oder andere Geheimnis angespart, das sie den anderen um keinen Preis verraten wollen: Olivia hat eine Liebesbeziehung zu ihrem Kollegen Sean begonnen - trotz striktem Kontaktverbot. Kurz nachdem sie in Norfolk ankommt erfährt sie, dass bei Sean Haag diagnostiziert wurde und er im Krankenhaus um sein Leben ringt. Sie leidet mit ihm, darf ihrer Familie aber nichts davon erzählen. Beim Emma wurde kurz vor den Feiertagen ein Knoten entdeckt und ein Krebs diagnostiziert. Das will sie aber noch keinem verraten um die Feiertagsstimmung nicht zu vermiesen. Dabei fühlt sie sich aber immer ein bisschen schwach und will das durch emsige Betriebsamkeit unterdrücken. Andrew hat schon vor Jahren einen Brief bekommen, von eine Frau mit der er während eines Auslandseinsatzes einen One-night-stand hatte, ein einmaliger Ausrutscher, er hat Emma nie davon erzählt. Sie wurde damals schwanger und hat einen gemeinsamen Sohn zur Adoption freigegeben. Andrew hat diesen Brief damals ignoriert, doch nun schreibt ihm sein Sohn auch ausgerechnet kurz vor Weihnachten, dass er ihn gerne kennenlernen möchte.

Alle miteinander haben also ihr Päckchen zu tragen und wollen gleichzeitig eine fröhliche Weihnachtssttimmung vortäuschen. Das kann auf engstem Raum natürlich nicht lange gut gehen.

Die Autorin beschreibt die Szenen wunderbar, wir erfahren die Geschichte immer abwechselnd, Kapitel für Kapitel aus der Sicht eines Familienmitglieds und bekommen so verschiedene Sichtweisen und Meinungen zu hören. Das vermittelt uns ein wunderbares und beinahe Allwissendes Bild der Szenerie und so sehen wir schon kommen, was für die einzlnen überraschend ist. Am Ende werden natürlich alle Geheimnisse aufgedeckt und die Familie versöhnt sich - ein reinigendes Gewitter lässt eine neue Vertrauensstimmung aufleben. Dazwischen fand ich die Lösung eines Falles etwas vorhersehbar, aber vielleicht hatte ich auch einfach zufällig den richtigen Riecher.
Leider ist es am Ende kein reines Happy End. Das fand ich sehr schade.

Eine wunderbare Geschichte, gerade für die (Vor-)Weihnachtszeit. Sie animiert dazu, mehr miteinander zu reden und einander zu vertrauen. Außerdem senibilisiert sie dafür, nicht immer nur an die eigenen Sorgen zu denken, sondern hinter den "Launen" der anderen auch tiefergehende Probleme zu sehen und einander zu helfen.
Eine wunderbare Weihnachtsgeschichte, bis auf den kleinen Wermutstropfen ganz am Ende. Der hätte nicht sein müssen. Mir wäre ein kitschiges Happy End lieber gewesen.
Sehr empfehlenswert!

Bewertung vom 23.10.2018
Greiner, Lena;Padtberg-Kruse, Carola

Ich muss mit auf Klassenfahrt - meine Tochter kann sonst nicht schlafen! / Helikopter-Eltern Bd.2


ausgezeichnet

"Ich muss mit auf Klassenfahrt - meine Tochter kann sonst nicht schlafen!" - der Titel sagt schon alles und gibt einen Vorgeschmack auf die unvorstellbar komischen Situationen, in die man mit Helikopter-Eltern geraten kann. Lena Greiner und Carola Padtberg-Kruse haben viele Zuschriften bekommen und konnten hier eine zweite Sammlung an Geschichten zusammenstellen. Wir begleiten Helikopter-Eltern und ihren Nachwuchs von der Wiege bis zur Bahre - naja, zumindest fast. Schon pränatal wollen diese Eltern nichts dem Zufall überlassen und ihren (noch nicht geborenen) Nachwuchs ultimativ fördern. Danach begleiten sie ihn die ganze Schullaufbahn hindurch (und wir mit), indem sie alle Unannehmlichkeiten aus dem Weg räumen. Da wundert es uns nicht, dass sie ihn später auch noch in Uni und Beruf begleiten müssen - denn was Helikopter-Nachwuchs sicher nicht lernt ist: Selbstständigkeit.
Alle Geschichten sind mehr oder weniger saukomisch (weniger nur, wenn man Ähnliches schon hautnah erlebt hat). Besonders gut hat mir das Kapitel am Ende gefallen, ein später Brief einer Tochter an die eigene Helikopter-Mutter, ein Weckruf für alle Helikopter-Eltern, die nur das Beste für ihre Kinder wollen und ihnen dabei womöglich schlimmes antun.

Bewertung vom 23.10.2018
Meredith, Anne

Das Geheimnis der Grays


sehr gut

"Das Geheimnis der Grays" von Anne Meredith ist ein spannender Krimi, der in England um Weihnachten 1931 spielt.
Der alte Hausherr von King's Poplars, Adrian Gray, versammelt wie jedes Jahr seine ganze Familie, mit deren Familien (selbstredend ohne Kinder) um sich. Und wie jedes Jahr beherrschein Neid und Missgunst die Szenerie, alle kommen nur zum Vater auf's Land um ihn um Geld zu bitten. Doch dieses Jahr ist etwas anders: Am Weihnachtsmorgen wird Gray tot aufgefunden. Und beinahe alle im Haus haben einen Grund ihn zu hassen und zu töten. Doch wer war es?

Anne Meredith schafft eine ganz besondere neuartige Krimiform. Hier ist nichts "cosy", wie in den bekannten und verbreiteten Cosy-Krimis, denn all hassen sich und es kommt keine Landhausstimmung auf. Außerdem ist es auch kein typisches "Who-dunnit?", denn wir Leser erfahren die Tat direkt mit und wissen, wer es getan hat. Die Spannung, die dem Roman trotzdem nicht fehlt, spinnt sich um die psychologische Betrachtung des Mörders und der anderen, die nicht wissen wer es war. Anders als bei klassischen Krimis steht hier nicht der Ermittler im Vordergrund, sondern der Täter und sein Umfeld.

Sehr spannend und ganz anders als ein normaler Krimi! Aber Weihnachtsstimmung kommt hier nicht auf!

Bewertung vom 07.09.2018
Fellowes, Jessica

Unter Verdacht / Die Schwestern von Mitford Manor Bd.1


ausgezeichnet

„Die Schwestern von Mitford Manor – unter Verdacht“ von Jessica Fellowes ist der erste Band eìner hoffentlich bald vielteiligen Buchreihe um die Mitford-Schwestern.
Sofort als ich sah, dass Jessica Fellowes die Person ist, die die wunderbaren Begleitbücher zur Serie „Downton Abbey“ geschrieben hat, war für mich klar, dass ich diesen Roman lesen musste.
Wir schreiben das Jahr 1920 und begleiten die junge Louisa Cannon auf dem Weg, ihr Leben in glücklichere Bahnen zu lenken – ja eigentlich dabei, ihr Leben zu retten. Sie lebt in London in ärmlichen Verhältnissen, ihre Mutter arbeitet so viel sie kann als Wäscherin, ihr Vater ist vor kurzem gestorben, seitdem hat sich ihr fauler und zwielichtiger Onkel Stephen bei ihnen einquartiert. Er hat bei vielen Männern Schulden und möchte einen von ihnen mit Naturalien auszahlen – mit Louisa! Eine Nacht würde genügen, sagt er. Louisa wird speiübel. Ihr einziger Ausweg ist die Flucht. Ihre Chance: eine Freundin erzählt ihr, dass eine reiche befreundete Familie, die Mitfords, ein neues Kindermädchen sucht. Louisa bewirbt sich und tatsächlich besteht sie das Vorstellungsgespräch. Doch zur gleichen Zeit, als Louisa dort ankommt, wird im Zug eine bekannte der Familie, die Krankenschwester Florence Nightingale Shore ermordet. Die älteste Tochter der Familie, Nancy, ungefähr so alt wie Louisa, liebt spannende Geschichten in der Zeitung und beginnt sich Gedanken über den Fall zu machen. Natürlich zieht sie Louisa mit hinein und die beiden beginnen zu ermitteln. Es folgt eine lange aber kurzweilige Geschichte, mit vielen neuen Bekanntschaften, den Erfahrungen des Erwachsenwerdens und auch vielen Gefahren.
Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Von Anfang an war mir Louisa sofort sympathisch und ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen. Auch die anderen Figuren, wenn auch in den meisten Kapiteln aus Louisas Sicht geschildert, kann man sich wunderbar vorstellen und bekommt eine gute Vorstellung von ihrem Wesen und ihrem Charakter. Die Geschichte ist kurzweilig geschrieben, man kann das Buch über viele Seiten gar nicht mehr weglegen. Dazu tragen auch die kurzen Kapitel bei, man fliegt nur so über die Seiten.
Ich hätte – dem Klappentext nach zu urteilen – etwas mehr Krimi erwartet, aber so wie sich der Roman entwickelt hat, war das Verhältnis zwischen spannender, tragischer und glücklicher Familiengeschichte und Krimi-Ermittlung genau ausgeglichen. Der Roman hat mir sehr gut gefallen. Die Familie Mitford, Guy und natürlich allen voran Louisa sind mir sehr ans Herz gewachsen. Deswegen hoffe ich, dass wir nicht allzu lange auf den nächsten Band warten müssen und dass Louisa auch hier wieder die Hauptperson sein wird.