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Lesezauber_Zeilenreise
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Eggenstein-Leopoldshafen
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Buchnerd durch und durch

Bewertungen

Insgesamt 818 Bewertungen
Bewertung vom 18.11.2025
Mayer, Gina

Der Wald / Wilderland Bd.1


ausgezeichnet

Actionreiches, sehr spannendes Fantasyabenteuer

**Inhaltsangabe Verlag:**
Das Experiment: Der vierzehnjährige Calum ist ohne Eltern aufgewachsen - und er spürt, dass er nicht nur deswegen anders ist als alle Jugendlichen, die er so kennt. Sein Leben ändert sich schlagartig, als er in seiner neuen Wohngruppe Jasleen, Skye und Miro begegnet. Was ist los mit diesen dreien – warum lehnen sie ihn ab, was verbergen sie vor ihm? Und warum fühlt er sich trotzdem von ihnen angezogen, besonders von der faszinierenden Skye und ihrem wilden Raben? Als die Jugendlichen zufällig feststellen, dass sie rund um die Uhr beobachtet werden, entdeckt Calum ihr Geheimnis: Sie alle sind das Ergebnis eines skrupellosen wissenschaftlichen Experimentes, sie sind Hybride aus Mensch und Tier – und sie werden ganz offensichtlich gejagt! So beginnt eine dramatische Flucht und für sie alle die Reise zu ihrem wahren Selbst ...

**Meine Inhaltsangabe:**
USA, Maine: Calum (14) muss die Wohngruppe wechseln und findet sich von jetzt auf nachher in einem Haus mit 3 anderen Jugendlichen: Miro, Jasleen und Skye (13 und 14). Die schließen ihn aus und scheinen Geheimnisse vor ihm zu haben. Eines Tages bemerken sie, dass sie beobachtet werden und fliehen gemeinsam aus dem Haus. Nun erfährt Calum von dem Geheimnis der drei anderen: sie alle tragen Gene von Tieren in sich (Miro = Luchs, Jasleen = Schlange, Skye = Rabe), sind durch ein schreckliches Experiment Hybride aus Mensch und Tier und schnell ist klar: auch er selbst gehört dazu (Wolf). Das ändert alles, die vier werden ein eingeschworenes Team und versuchen, den Fängen der bedrohlichen Leiterin des damaligen Experiments zu entkommen und auch die CIA ist hinter ihnen her. Ihre Flucht ist voller Gefahren, sie können niemandem trauen und müssen zudem damit klarkommen, dass ihr ganzes Leben eine einzige Lüge war.

Erster Satz: »Macadamia Street 88.«

**Mein Eindruck:**
Für mich ist das Buch eher was für Kids ab 12 oder 13 Jahren, da hier auch Themen wie Drogen vorkommen und auch erste zarte Gefühle. Zudem sind die vier im Buch ebenfalls 13 bzw. 14 Jahre alt, kommen für mich jedoch deutlich älter rüber, ich hatte sie immer als 16- oder 17-jährige vor Augen. Dieses Bild wird für mich auch durch die im Buchvor- und -nachsatz abgebildeten Charakterkarten bestärkt. Das ändert aber nichts daran, dass mich dieses Buch total gefesselt hat! Es ist so spannend und der Schreibstil absolut fesselnd. Das liegt zum einem am interessanten Thema, zum anderen aber sicherlich auch am Setting, das bildhaft beschrieben ist und den lebendigen Figuren. Und nicht zuletzt an den Tieren. Ich habe den Wald in Maine fast schon gerochen und gehört, so herrlich atmosphärisch hat Gina Mayer das alles beschrieben. Mir gefällt, dass die Kids so eng zusammenwachsen und sich aufeinander verlassen können. Freundschaft wird hier großgeschrieben, auch wenn es anfangs mit Colum nicht so aussah. Einfach eine richtig spannende, actiongeladene, sehr fesselnde Story für Teens und ältere. Die Kapitel sind recht kurzgehalten, so dass auch nicht so geübte Lesende hier sicher am Ball bleiben und nicht überfordert werden. Ich fand es absolut klasse! Spannende Lesestunden sind damit garantiert! 5/5 Sterne.

Bewertung vom 15.11.2025
Johannsen, Anna

Das erkaufte Glück


gut

Ein Vermisstenfall, eine Kommissarin mit privaten Problemen und ein schönes Setting

**Inhaltsangabe Verlag:**
Lea Nielsen ist auf dem besten Weg, die jüngste Hauptkommissarin Niedersachsens zu werden, als sie sich für alle überraschend entschließt, Hannover und das LKA zu verlassen, um eine Stelle im ostfriesischen Wittmund anzunehmen. Kaum eingetroffen, wartet schon der erste Fall auf sie: Die 19-jährige Maya van Berg wurde von ihren Eltern als vermisst gemeldet. Die Mutter, eine erfolgreiche Life-Coachin, verhält sich bei der Befragung äußerst kühl, während sich der Vater sehr betroffen zeigt.
Leas Chef vermutet, dass die junge Frau freiwillig für ein paar Tage aus dem Elternhaus geflohen ist, lässt Lea aber ermitteln, da Mayas Mutter beste Kontakte zum Staatsanwalt pflegt. Während sich neue Spuren auftun und der Fall für Lea zu einer immer größeren Herausforderung wird, muss sie sich auch der Pflege ihres demenzkranken Vaters widmen – eines Mannes, der sie vor Jahren im Stich gelassen hat.

**Meine Inhaltsangabe:**
Lea Nielsen fängt in Wittmund eine neue Stelle an. Ihr erster Fall: eine Vermisstenanzeige. Maya, 19, ist verschwunden. Der Staatsanwalt ist mit der Familie bekannt, daher werden direkt Ermittlungen eingeleitet, obwohl die erste Annahme ist, dass Maya einfach weg von ihrer Mutter wollte, mit der sie sich nicht versteht. Als dann aber eine Lösegeldforderung kommt ist klar: da steckt mehr dahinter, also ein bloßer Familienstreit. Lea, die Beziehungsprobleme hat und sich zudem um ihren dementen Vater kümmert, zu dem sie eigentlich gar keine Verbindung hat, muss sich auch noch mit Kompetenzgerangel und männlichem Gockelgehabe herumschlagen. Wird sie sich beweisen und den Fall lösen?

Erster Satz: »Das Tor zum Hof des Polizeikommissariats öffnet sich, ich lege den ersten Gang ein und suche mir einen Platz zwischen den zahlreichen Fahrzeugen.«

**Mein Eindruck:**
Der Fall selbst ist recht spannend, weil es einige Wendungen gibt. Ich konnte also schön miträtseln und mir meine eigenen Schlüssel bilden. Das hat mir gut gefallen. Jedoch kam ich mit dem Schreibstil nicht wirklich zurecht. In der Ich-Form geschrieben (was mich eigentlich nie stört), fühlte es sich diesmal für mich an wie eine Aneinanderreihung von Begebenheiten. Es wurde viel erzählt, aber nichts gezeigt, so dass es für mich wie das Lesen eines Berichts war. Hinzu kommt, dass ich die Hauptfigur (Lea) schlicht nicht mag. Aber auch nicht nicht mag. Ich empfinde sie als völlig neutral. Und das finde ich bei einem Buch immer schade. Es kamen einfach keine Emotionen gleich welcher Art hoch, ich war nicht gefesselt, nicht involviert, sondern nur Beobachter. Teils war die Story dann auch ein bisschen verworren durch die vielen Namen, die teils voll ausgeschrieben, dann wieder nur der Vor- und dann wieder nur der Nachname, immer wechselweise. Wenn da dann so schon sehr viele Beteiligte gibt, verliert man da leicht den Überblick. Mir ging es zumindest so. Auch nahmen mir die privaten Probleme Leas zu viel Raum ein. Das Setting hingegen ist sehr schön und zum Wegträumen. Ostfriesland, Wittmund, Esens, Spiekeroog, Spanien. Fazit: ein an sich guter (= 3 Sterne) Krimi, der mich jedoch aus mehreren Gründen nicht überzeugen konnte. Auf die Fortsetzung habe ich eher wenig Lust. Wer emotional zurückgenommene Protagonisten mag, deren sehr sachliche Art sich offensichtlich im Schreibstil niederschlägt, der sollte hier zugreifen. Wer gern mehr selbst miterlebt als nur darüber zu lesen, der wird hier vielleicht nicht ganz so glücklich sein. Probiere es einfach mal aus.

Bewertung vom 13.11.2025
Eckstein, Yvette

Das Weihnachtstohuwabohu


sehr gut

Bunt illustriertes, weihnachtliches Vorlesebuch für die ganz Kleinen

**Inhaltsangabe Verlag:**
Ein herzerwärmendes Abenteuer über Zusammenhalt, Mut und Magie – und ein kleines Wunder zur rechten Zeit.
Dieses charmant gereimte und liebevoll illustrierte Kinderbuch erzählt mit Witz, Herz und einem Augenzwinkern von einem ganz besonderen Weihnachtsabenteuer. Das Christkind hat Schnupfen, die Geschenke sind nicht verpackt – und der Heilige Abend rückt immer näher. Sogar der Weihnachtsmann weiß nicht weiter. Inmitten von Taschentüchern, ratlosen Engeln und einem streikenden Rentier entsteht eine verrückte Rettungsaktion, die zeigt: Mit Fantasie, Zusammenhalt und einer Prise Magie ist selbst das Unmögliche möglich und das Wunder nimmt doch noch seinen Lauf.
Ideal für Kinder ab 3 Jahren, zum Vorlesen und Mitfiebern in der Vorweihnachtszeit. Ein frischer Blick auf das Fest – mit klassischem Zauber, modernem Humor und Happy End-Garantie.

**Meine Inhaltsangabe:**
Weihnachten steht bevor und eigentlich muss das Christkind bis morgen die Geschenke zu den Kindern bringen. Stattdessen liegt es krank mit Schnupfen und Kopfweh im Bett. Vielleicht kann ja der Weihnachtsmann aushelfen? Doch der hat auch ein Problem: Rentier Rudolf streikt wegen des schlechten Wetters. Jetzt ist guter Rat teuer! Wie schön, dass die Weihnachtsengelchen eine tolle Idee haben, wie sie Weihnachten doch noch retten können. Wie sie das schaffen, musst du selbst herausfinden.

Erster Satz: »Das Christkind liegt im Bett und stöhnt, es pocht der Kopf, es läuft die Nase, der Kalender lacht und höhnt, denn morgen ist der Tag der Tage.«

**Mein Eindruck:**
Der Untertitel des Buches ist EINE TURBULENTE VORLESEGESCHICHTE und genau das ist hier Programm. Das Chaos, das durch die Erkältung des Christkindes und den streikenden Rudolf entsteht, ist förmlich greifbar und die Herangehensweise an dieses Problem sehr lustig und einfallsreich. Der Text ist groß und fett gedruckt und in Reimform, pro Seite/Doppelseite ein Vierzeiler. Manchmal sind die Reime ein bisschen holperig und nicht so flüssig zu lesen. Das machen aber die vielen hübschen bunten und detaillierten Zeichnungen, auf denen es so viel zu sehen und entdecken gibt, wieder wett. Die Botschaft hinter der Story ist schön: mit Hilfsbereitschaft, Zusammenhalt und gemeinsam füreinander da sein kann man so manche schwierige Situation doch noch meistern. Perfekt ist natürlich das Happy End, das bei einem Weihnachtsbuch für kleine Kids einfach sein muss. Ein sehr süßes, lustigfreches Vorlesebuch für die Advents- und Weihnachtszeit mit vielen Bildern zum immer wieder angucken. 4/5 Sterne.

Bewertung vom 12.11.2025
Gabriele, Rittig

Das Feuer der Magie


sehr gut

Feuer gegen Eis – Kelvin, Jarven und Tatinja in ihrem zweiten Fantasy-Abenteuer

**Inhaltsangabe Verlag:**
Als im Feuerberg die Lavabecken erkalten, ahnt Kelvin noch nicht, dass dies die ersten Vorboten einer drohenden Katastrophe sind, die nicht nur die Feuerelfen vernichten könnte. Während Frostkobolde durchs Land streifen, machen sich Kelvin, Jarven und Tatinja auf die Suche nach einem Lehrer, der Kelvin hilft, das Feuer seiner Magie zu kontrollieren. Dabei erfährt Kelvin welche Rolle er in dem bevorstehenden Kampf gegen die wieder erwachten Eisriesen spielen soll, in dem sich das Schicksal seiner Welt entscheiden wird.

**Meine Inhaltsangabe:**
Feuerelfe Tatinja sucht Schutz und Hilfe bei Kelvin: irgendjemand oder etwas hat es auf die lebenswichtigen Feuerbecken abgesehen und friert diese nach und nach ein. Der Mantikor schickt Flughörnchen Ratzefatz los, damit dieser Kelvin zu ihm bringt. Denn Kelvin trägt die Magie in sich, die das Land vor der bevorstehenden Katastrophe bewahren kann. So bricht Kelvin zusammen mit Tatinja und seinem besten Freund Jarven (Lichtelfe) und begleitet von Ratzefatz auf und erfährt vom Mantikor, dass er ein Feuermagier ist. Um ihm den Umgang mit dieser Macht zu lehren, muss er den großen Magier aufsuchen. Die Gruppe findet sich unvermutet in ihrem nächsten Abenteuer und es geht um nichts weniger als dem Bestehen der Welt, wie sie sie kennen.

Erster Satz: »Leise blubberte Lava in einem großen Becken vor sich hin.«

**Mein Eindruck:**
Das Cover ähnelt dem von Band 1, was mir gut gefällt. Wieder sind darauf Kelvin, Jarven und Tatinja zu sehen, diesmal dazu aber noch Flughörnchen Ratzefatz sowie die bösen Frostkobolde. Mit Ratzefatz kommt eine gehörige Portion Witz in die Story und ich musste viel lachen. Das Abenteuer selbst ist wieder sehr fantasievoll und wird durch die vielen passenden s/w-Illustrationen noch lebendiger. Das zusammen mit den recht kurzen Kapiteln und der großen Schrift lässt sicher auch Erstleser am Ball bleiben. Diesmal endet die Geschichte ein bisschen zu plötzlich für meinen Geschmack. Ich hätte sie gern, wie im ersten Band, ein wenig mehr abgeschlossen gewünscht. So werde ich jetzt quasi vor dem eigentlichen Abenteuer, auf das in diesem Band hingearbeitet wurde, ziemlich ausgebremst, was ich ein wenig schade finde. Schön wiederum ist die Freundschaft der drei Hauptcharaktere und ihr großer Zusammenhalt. Einer kann sich auf den anderen Verlassen und alle zusammen können sie großes Erreichen. Ich wurde gut unterhalten und bis auf das abrupte Ende hat mir alles gefallen. 4/5 Sterne. Ein schöner Einstieg für junge Lesende (bitte mit Band 1 anfangen) ins Fantasy-Genre.

Bewertung vom 10.11.2025

Book Love Kalender 2026


ausgezeichnet

Ein Must have für Büchermenschen!

Mir gefällt dieser Kalender sehr, weil die Motive abwechslungsreich und sehr schön sind und alle das Buch als Grundlage haben. Die Spiralbindung macht einen sehr guten Eindruck und von der Größe her ist er einfach perfekt für die Leseecke.

Bewertung vom 09.11.2025
Sedgman, Sam

Die gestohlene Zeit


sehr gut

Zwei Kinder gegen die Zeit-Verschwörung

**Inhaltsangabe Verlag:**
Isaac Turner ist zwölf Jahre alt. Sein Vater ist Uhrmacher in London – und für keine geringere Uhr zuständig als die im berühmten Palast von Westminster: BIG BEN! Als die Uhren für die Sommerzeit zurückgestellt werden, verschwindet Isaacs Vater aus dem Glockenturm. Er hinterlässt nichts als seine zerbrochene Taschenuhr und eine kryptische Nachricht. Auf der Suche nach Hinweisen, die ihn zu den Wahrzeichen Londons führen, kommt Isaac einem finsteren Komplott aus Regierungskreisen auf die Spur. In einem Wettlauf gegen die Zeit muss er seinen Vater retten … und sogar die Zeit selbst! Dabei ist der von Höhenangst geplagte Junge keineswegs der typische Action-Held. Erst durch die Begegnung mit einem Mädchen namens Hattie wächst er über sich hinaus. Hattie klettert auf jedes Dach, kennt jeden verbotenen Winkel und jedes noch so unerreichbare Versteck. Mutig, clever und immer etwas rebellisch schreckt sie vor keiner Gefahr zurück.

**Meine Inhaltsangabe:**
Der 12jährige Isaac liebt es, seinen Vater, dem Uhrmacher von BigBen, bei dessen Arbeit zu begleiten. Als es wieder so weit ist, hören die beiden im Turm ein Geräusch, Isaacs Vater geht dem nach und verschwindet spurlos. Isaac findet nur dessen Taschenuhr. Er kommt bei einem guten Freund seines Vaters unter, Solomon, der der Speaker des Parlaments ist. Dessen Tochter Hattie ist auch dort und die beiden freunden sich schnell an. Gemeinsam versuchen sie, das Verschwinden des Uhrmachers aufzuklären, wofür sie eine Art Schnitzeljagd durch London machen und den jeweiligen Hinweisen nachgehen müssen. Doch jemand verfolgt sie und beide befinden sich in permanenter Gefahr. Zumal sie einer großen Verschwörung auf die Schliche gekommen sind, in der auch die Regierung mit drinzustecken scheint.

Erster Satz: »In der Nacht, in der die Uhren zurückgestellt wurden, stieg Isaac Turner zu Big Ben hinauf, um seinem Vater dabei zuzuschauen, wie er die Zeit anhielt.«

**Mein Eindruck:**
Das Cover gefällt mir super (auch wenn Isaac darauf keine Brille trägt, obwohl er Brillenträger ist), man erkennt sofort, dass der Big Ben eine große Rolle spielt. Es gibt einige s/w-Zeichnungen, die mich persönlich jetzt nicht so ansprechen, aber das ist Geschmackssache. Die Kapitel sind kurzgehalten, so dass auch nicht ganz so geübte Lesende nicht überfordert werden. Die Story ist spannend und die Idee gefällt mir sehr gut. Für mein Empfinden wird jedoch zu viel erklärt (im Zusammenhang mit Uhren und mit dem Parlament), so dass die Spannung da ein bisschen drunter leidet. Das mag für Uhrenfans und politikbegeisterte Kids okay sein, für alle anderen eher nicht so. Von der Story her war ich total an den Da Vinci-Code erinnert. Diese Jagd durch die Straßen, den Hinweisen hinterher, hier was entschlüsseln und dort was herausfinden und dann auch noch dieser Handlanger Pascal, der mich sehr an den Handlanger im Film (Silas) erinnert. Sehr interessant fand ich die Frage, was alles passieren kann, wenn die Uhren angehalten werden, was für ein Chaos das überall auslöst. Ein spannendes Buch mit einem interessanten Thema und zwei mutigen Kids, viel London-Flair und Wissensvermittlung. 4/5 Sterne.

Bewertung vom 08.11.2025
Krauser, Uwe

Aurora - Eine Eintagsfliege und der schönste Tag ihres Lebens


ausgezeichnet

Das Leben im Hier und Jetzt voller Dankbarkeit genießen – Eintagsfliege Aurora zeigt, wie´s geht!

**Meine Inhaltsangabe:**
Aurora weiß, dass sie nur diesen einen Tag hat und beschließt daher, das Allerbeste daraus und ihn zum schönsten Tag ihres Lebens zu machen. So fliegt sie los und bestaunt die Blüten und Blumen, die bunten Schmetterlinge, schließt Freundschaften, genießt die glitzernden Regentropfen und danach den wunderschönen Regenbogen, reitet auf einer Maus durch den Wind und freut sich am Sonnenuntergang am Meer, um sich dann beleuchtet von Glühwürmchen zufrieden zur Ruhe zu betten. Das war ein wunderschöner, glücklicher Tag und wer weiß, was die Wunder dieser Welt noch für Aurora bereithalten?!

Erster Satz: »Es ist ein sonniger Morgen, als Aurora das Licht der Welt erblickt.«

**Mein Eindruck:**
Wie man in ein Kinderbuch mit nur 48 Seiten so viel Liebe, Staunen, Dankbarkeit, Glück, Zufriedenheit, Freundschaft, Gefühl, Kloß im Hals, Glucksen im Bauch, Freude, Sinn und Schönheit packen kann, ist unglaublich! Aurora möchte ich am liebsten knuddeln und liebhaben und nie wieder hergeben. Sie steckt so voller Positivität und erfreut sich so nachvollziehbar und berührend an den einfachen Dingen des Lebens, dass es ansteckend ist. Sie weiß um die Vergänglichkeit ihres Lebens und macht einfach das Beste daraus, lebt im Hier und Jetzt, genießt das Leben und schafft sich ihr eigenes Glück. Was für eine wundervolle Botschaft für alle Kinder, die in den Genuss kommen, dieses Buch zu lesen. Es sollte seinen Weg in alle Kinderzimmer finden, denn es nicht nur wunderschön, berührend und unglaublich liebenswert und wertvoll, sondern feiert auch die Natur und alles Leben darin. Kann es etwas besseres geben, was man seinen Kindern vermitteln möchte? Ich bin hingerissen und berührt, daher natürlich 5/5 Sterne + Highlight-Sternchen! Aurora öffnet die Herzen.

Bewertung vom 07.11.2025
Greifenstein, Gina;Grießer, Anne;Saladin, Barbara

Das kleine Café am Friedhof


ausgezeichnet

Herrlich schwarzhumorige Komödie aus dem Friedhofs-Café Zum abgegebenen Löffel

**Inhaltsangabe Verlag:**
Köstliches Beileid
Nicht jede Leiche liegt in einem Sarg …
Agnes, Waltraud und Erika – drei Damen im besten Alter – teilen eine höchst ungewöhnliche Leidenschaft: Beerdigungen. Im kleinen Café am Friedhof trifft sich das Trio regelmäßig nach den Begräbnissen zu Kaffee und Kuchen. Nur ein harmloses, kleines Ritual mit Sahnehäubchen? Nicht so ganz. Denn die drei hüten mehr als nur ein dunkles Geheimnis.
Als eines Tages ein mysteriöser Fremder auf dem Friedhof auftaucht, der ihnen unentwegt diabolisch zuzwinkert und offenbar eine geheime Botschaft für sie hat, gerät das Trio in Unruhe. Wer ist der unheimliche, dürre Kerl? Weiß er womöglich etwas über die dunklen Kapitel ihrer Vergangenheit?
Höchst alarmiert machen sie sich auf eine skurrile Spurensuche quer durch ihre Erinnerungen, unterstützt von einem krummbeinigen Hund mit Blähbauch und einer patenten Serviererin mit Nerven aus Stahl.
Eine tiefschwarze Krimikomödie. Makaber, absurd, berührend – aber bitte mit Sahne!

**Meine Inhaltsangabe:**
Die drei Freundinnen Agnes, Waltraud und Erika (Ricky) haben ein ganz besonderes Hobby: Beerdigungen besuchen. Immer, wenn wieder jemand zu Grabe getragen wird, sind die drei zur Stelle und gönnen sich danach im Friedhofs-Café Kaffee und Kuchen. Begleitet werden sie von Rickys fürchterlich furzendem Hund Brutus. Eines Tages taucht ein hagerer, seltsamer Mann ebenfalls auf allen Beerdigungen auf und scheint die drei Freundinnen zu beobachten. Der muss von den dunklen Geheimnissen aus der Vergangenheit wissen. Denn jede von Ihnen hat eines, von dem nicht mal die jeweils andere etwas weiß. Als sich dann auch noch die Café-Besitzerin seltsam benimmt und alle zu bedienen scheint, nur die drei Damen nicht ist ihnen klar: irgendwas ist hier im Busch! Es wird Zeit, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen.

Erster Satz: »Agnes Fleischhauer zitterte.«

**Mein Eindruck:**
Ich muss jetzt echt aufpassen, dass ich nicht spoilere. Denn dieses Buch, das wie eine makabere Komödie über drei einsame Frauen beginnt, sich dann durch die Rückblicke in die Vergangenheit zu ihren dunklen Geheimnissen schon fast zu einem Thriller mausert, erfährt letztlich eine Wendung, die ich so überhaupt nicht auf dem Schirm hatte. Und ich kann sagen: was für super Lesestunden hat mir das beschert! Mit viel Humor, der teils rabenschwarz ist, werde ich immer tiefer in das Leben der drei hineingezogen und musste nicht nur wegen Brutus und seinen pangalaktischen Donnerfürzen lauthals lachen. Der Schreibstil ist herrlich bildhaft und ich konnte alles wie in einem Film sehen. Das war absolutes Kopfkino. Eigentlich hätte ich Popcorn beim Lesen essen sollen. Oder auch eine Zitronen-Baiser-Torte mit Himbeeren. Apropos: hinten im Buch gibt es zwei Rezepte: eben jene erwähnte Torte sowie Walnussecken. Und es gibt noch eine Bonus-Kurzgeschichte, die mich völlig überrascht und begeistert hat! Sie rundet das Buch erst so richtig ab. Einfach großartig, was die drei Damen (die Autorinnen, aber natürlich auch die Romanfiguren) hier hingelegt haben. 5/5 Sterne und eine dicke Empfehlung an alle, die makabre, schwarze Komödien mit Überraschungseffekt mögen.

Bewertung vom 06.11.2025
Applegate, Katherine;Choldenko, Gennifer

Dogtown


ausgezeichnet

Kloß im Hals, Humor und Hoffnung – was für ein schönes Buch über verlassene Hunde

**Inhaltsangabe Verlag:**
In Dogtown suchen alle das Glück – hier im Heim für einsame Hunde, für dicke und dünne Streuner, feige und mutige. Die alte Bernhardinerdame Geraldine dreht auf den Fluren Pirouetten, Buster, der Golden Retriever, spielt mit seinem Kumpel Ball, und Chance, das Border-Collie-Mädchen, hilft Boss, der Leiterin des Heims, beim Pokern. Und doch vermissen sie alle ihre Lieblingsmenschen ganz schrecklich. Das Herz vergisst nicht. Und der Bauch will gekrault werden. Bei Wind und Wetter flüchtet Chance eines Tages mit Robokopf, dem Roboterhund, und Freund Maus in die Freiheit. Die drei schlafen im Möbelhaus, klauen auf dem Fischmarkt Garnelen, bis Chance findet, wonach sie sich so verzehrt hat: ihr Für-immer-Zuhause und Menschen, die sie lieben.

**Meine Inhaltsangabe:**
Chance, eine dreibeinige Hündin, ist in Dogtown gelandet, dem Heim für verlassenen Hunde. Sie ist sich sicher, dass ihre Menschen (Professor und Jessie) sie suchen und verzweifelt zurückhaben wollen. Doch warum nur sitzt sie dann schon so lange hier. Da sie Boss, der Tierheimleiterin, Glück beim Pokern bringt, darf Chance sich frei im Heim bewegen. Sie lernt Robokopf kennen, einen Roboterhund, der ebenfalls im Heim abgegeben wurde. Sie freunden sich an und dann ist da auch noch Maus, Chance kleine Mäusefreundin. Eines Tages fassen die drei den Plan, auszubüxen und Robokopfs Familie zu finden und auch nach Chances Menschen Ausschau zu halten. Da draußen ist es nicht leicht für herrenlose Hunde und bald stehen sie vor der Entscheidung, wie es weitergehen soll.

Erster Satz: »Ich weiß, was ihr denkt: Der arme Hund hat nur drei Beine.«

**Mein Eindruck:**
Ich habe bisher alle Bücher von Katherine Applegate, die ich gelesen habe, heiß und innig geliebt. Daher musste ich Dogtown unbedingt auch lesen. Die Kapitel sind alle sehr kurz, mal nur eine Seite, mal zwei, maximal drei. Das ist schön, wenn man Erstleser ist und sich so super von Kapitel zu Kapitel entlanghangeln kann. Ich hingegen bin quasi in einem Rutsch durch das Buch gereist. Denn im Ernst: es ist SO schön! Geschrieben aus der Sicht von Hündin Chance springen mir aus jeder Zeile geballte Emotionen entgegen: Freude, Traurigkeit, Hoffnung, Verzweiflung, Liebe. Ich fühle so mit den Hunden mit, auch mit dem Roboterhund und habe nahezu ständig und wechselweise einen Kloß oder auch ein fröhliches Glucksen im Hals. Herzerwärmend und gleichzeitig super spannend, traurig und gleichzeitig so witzig. Hier kommt alles zusammen und das in einem Schreibstil, der es mir leicht macht, mich völlig in die Story hineinzuversetzen. Die vielen richtig klasse s/w-Illustrationen tragen das ihre dazu bei, genauso wie die vielen herzerwärmenden, klugen Dialoge voller Gefühl und Verständnis (»Jimmy liebt dich. Das kann er aber nicht offen zugeben, weil er sich zurzeit so anstrengen muss, erwachsen zu werden.« Seite 153). Ich liebs! 5/5 Sterne! Wer lustige, traurige, emotionale und einfach nur schöne Bücher mit Tieren mag, wird Dogtwon lieben.

Bewertung vom 04.11.2025
Gembri, Kira

Nelly Emberwing (1). Die verbotenen Wesen von Rustgate


ausgezeichnet

HistoFantasy mit leichten Steampunkvibes und einer zauberhaft berührenden magischen Story

**Meine Inhaltsangabe:**
Rustgate, England: ein großer Riss zieht sich quer durch den Ort, aus dem vor vielen Jahren seltsame Wesen hervorbrachen. Der Riss ist inzwischen zugeschüttet und wird streng bewacht. Die Menschen fühlen sich durch die fremdartigen, magischen Wesen gefährdet und so gibt es strenge Regeln, wonach diese sich nicht in der Öffentlichkeit zeigen dürfen. Nelly, die ihre Stelle als Bedienstet in einem Herrenhaus verloren hat, irrt durch die Straßen und ist verzweifelt. Sie findet Unterschlupf im Sternenzirkus, in dem die fremdartigen Wesen zur Belustigung der Menschen vorgeführt werden. Eines Tages schlüpft aus einem seltsamen Ei ein noch seltsameres Wesen: halb Drache, halb Fledermaus und auch irgendwie katzenähnlich vom Verhalten her. Camou, wie der Kleine genannt wird, soll die nächste Attraktion des Zirkus werden und Nelly soll ihn trainieren. Doch Camou, der sich innerhalb kürzester Zeit von einer Handvoll in einen echten Riesen auswächst, hat Sehnsucht. Nach seiner Heimat unter dem Riss, nach Freiheit. Nelly und zwei Verbündete aus dem Zirkus (beides Wesen) wollen helfen und begeben sich auf eine gefährliche Mission.

Erster Satz: »Wie jeden Morgen erwachte ich mit dem Gefühl, als hätte mich ein Fuhrwerk überrollt.«

**Mein Eindruck:**
Dass die Bücher von Kira Gembri super sind, weiß ich ja schon. Nelly Emberwing reiht sich da perfekt ein. Dieses Buch hat mich völlig gefesselt und mich in ein historisch anmutendes, ein wenig steampunkiges England voller Armut, Verzweiflung, Hoffnung, Freundschaft und Magie entführt. Die Idee ist einfach großartig, die Umsetzung perfekt. Ich habe alles wie einen lebendigen Film vor mir gesehen und mich von der ersten Sekunde in Camou verliebt. Aber auch in Nelly, die mutig und so empathisch und liebenswert ist und in Grayson, Freund und magisches Wesen aus dem Zirkus, der mir mit seiner besonnenen, zurückhaltenden Art immer mehr ans Herz gewachsen ist. Es gibt aber auch die anderen Figuren, die ich liebend gern in der Luft zerrissen hätte. Wie Kira Gembri es schafft, in mir diese vielen unterschiedlichen Emotionen hervorzurufen, alle auf einmal und völlig ungebremst, ist schon ein kleines Kunstwerk. Auch das Ende, das mir einerseits fast das Herz gebrochen, mich dann aber wieder hat hoffen lassen war schlicht grandios! Mich hat die Geschichte auf jeden Fall vollkommen in ihren Bann gezogen und ich hätte am liebsten immer weitergelesen. Dass ich die Fortsetzung lesen muss, steht außer Frage. Von mir 5/5 und sogar ein kleines Highlight-Sternchen. Ich war ergriffen, musste aber auch SO viel lachen. Einfach perfekt und eine Empfehlung an alle, die herrlich atmosphärische Histofantasy-Storys mit wundervollen Figuren mögen.