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Lesezauber_Zeilenreise
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Eggenstein-Leopoldshafen
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Buchnerd durch und durch

Bewertungen

Insgesamt 764 Bewertungen
Bewertung vom 03.08.2025
Linke-Grün, Gabriele

Wohnungskatzen


sehr gut

Kleiner, aber überraschend umfassender Ratgeber zum Thema Leben mit Wohnungskatzen

**Inhaltsangabe Verlag:**
Können Wohnungskatzen ohne Freilauf tatsächlich glücklich sein? Nach der Lektüre des GU Tierratgebers Wohnungskatzen lässt sich diese Frage eindeutig mit Ja beantworten. Die Autorin Gabriele Linke-Grün beschreibt, wie aufregende Katzenreviere in der Wohnung entstehen, ganz gleich, ob Ihre vier Wände klein oder groß sind. Ein durchdachtes Fitness- und Beschäftigungsprogramm fordert die Fähigkeiten und Sinne der kleinen Raubtiere und vertreibt Langeweile. Im Vordergrund steht die harmonische Katze-Mensch-Beziehung: Gemeinsame Spiele fördern den Zusammenhalt ebenso wie innige Zwiegespräche, erholsame Massagen und ausgiebige Schmusestunden. Zum Rundum-Katzen-Wohlfühlprogramm zählt natürlich auch eine ausgewogene Ernährung, sorgfältige Pflege und die Gesunderhaltung. Auch diese Themen kommen in diesem Ratgeber selbstverständlich nicht zu kurz. Als Extra gibt es ein Online-Quiz, mit dem man sein Katzenwissen auf spielerische Weise testen kann. So wird der Tierratgeber interaktiv und bietet weitere interessante Zusatzinformationen.

**Meine Inhaltsangabe:**
Auf 96 reich bebilderten und sinnvoll strukturierten Seiten wird das Leben von Wohnungskatzen zu deren Wohle beleuchtet. Vom kurzen Rassenportrait über die artgerechte Wohnung zum generellen Zusammenleben bis hin zu Ernährung und Pflege wird jedes Thema kurz und knackig präsentiert. In der zusätzlichen Kategorie »Auf einen Blick« werden weitere Themen untermalt mit Skizzen behandelt.

**Mein Eindruck:**
Es ist immens wichtig, dass man sich vor der Anschaffung eines tierischen Mitbewohners über diesen kundig macht. Ratgeber gibt es zuhauf und dieser hier dreht sich also um die Wohnungskatze. Seit mehr als 11 Jahren lebe ich mit Katzen (aktuell leider nur noch einer) zusammen und wage mal zu behaupten, dass ich mich ganz gut auskenne. Ich empfehle diesen Ratgeber allen, die sich die Anschaffung einer reinen Wohnungskatze überlegen. Denn hier wird aufgezeigt, dass diese in den Köpfen der (unwissenden) Menschen allgemeinhin als eigenständig, unabhängig und genügsam betitelten Tiere durchaus viel Aufmerksamkeit, Zeit und so vieles anderes benötigen, um gesund und glücklich zu bleiben. Die Anforderungen an eine artgerechte Wohnung (Kratzbäume, Schutz vor alltäglichen Gefahren, Zugang zu möglichst vielen Räumen, Versteckmöglichkeiten, Schlafplätze u.s.w.) sind im Buch thematisiert ebenso wie ein harmonisches Miteinander (spielen, beschäftigen, miteinander kommunizieren etc.) und die Gesundheit (Futter, Pflege, Tierarzt). Für einen ersten Eindruck ist das alles absolut geeignet. Natürlich muss man sagen, dass Katze nicht gleich Katze ist und ich nicht alles, was in dem Ratgeber steht, 1 zu 1 überstülpen kann. Doch für einen gelungenen Anfang, einen ersten Überblick und als Entscheidungshilfe, ob man sich das Zusammenleben mit einer Katze denn wirklich so vorgestellt hat, reicht das allemal. Die kurzen Rasseportraits hätte ich nicht gebraucht, da wie erwähnt jede Katze ihr eigenes Wesen hat und es zudem ohnehin besser ist, einen pelzigen Mitbewohner aus dem Tierschutz zu adoptieren, statt eine Rassekatze zu kaufen. Das Thema Tierheim/Adoption wird zwar auch angeschnitten, für meinen Geschmack aber zu beiläufig. Die Aufmachung ist ansprechend, die vielen Fotos und Illustrationen lassen das Gelesene greifbarer werden. 4/5 Sterne und eine Empfehlung vor allem für Kids, die eine Katze wollen, da es ein recht kompakter, gut zu lesender und verstehender Ratgeber ist, den man gut gemeinsam mit dem Kind durcharbeiten kann.

Bewertung vom 02.08.2025
Rundberg, Johan

Mika Mysteries - Der Ruf des Nachtraben


ausgezeichnet

Historischer, in Stockholm spielender Krimi für Kids

**Meine Inhaltsangabe:**
Stockholm, 1880: die 12-jährige Mika lebt und arbeitet in einem Waisenhaus und verdient sich nebenher ein bisschen was in einer Schenke. Es ist bitterkalt, die Heiz- und Essenvorräte gehen bald aus und Mika befürchtet, dass nicht alle diesen Winter überleben werden. Da erscheint eines nachts ein verängstigter Junge vor der Tür, drückt Mika ein Bündel in die Arme und verschwindet wieder. Es ist ein neugeborenes Mädchen. Kurz darauf geschieht ein Mord, der den Morden des berüchtigten, aber bereits hingerichteten Nachtraben ähneln und Mika wird von der Polizei zu dem jungen Mann verhört. Dabei fällt Kommissar Valdemar Hoff auf, dass Mika eine außergewöhnliche Beobachtung- und Kombiniergabe hat. Er bittet sie um Hilfe und so geraten die beiden in ihren ersten gemeinsamen Fall, der sehr mysteriös zu sein scheint und auch gefährlich ist.

Erster Satz: »Nein, nicht!«

**Mein Eindruck:**
Das empfohlene Alter ab 10 Jahren halte ich für deutlich zu früh, ich bin eher ab 12 oder 13 Jahren oder sogar älter. Warum? Weil es sich hier um einen Krimi handelt mit sehr bildhaften Beschreibungen von Toten, Mord und Hinrichtung. Zudem spielt es sich im Jahr 1880 ab und damit mit Figuren, die furchtbar unter der Armut und Kälte leiden, einer grausamen Brutalität ausgesetzt sind und als Waisenkinder nichts wert sind, was sie deutlich zu spüren bekommen. Mich hat das Buch beeindruckt und ich bin echt begeistert von dem bildhaften Schreibstil, der mich förmlich die Kälte hat spüren und den üblen Gestank hat riechen lassen. Mika ist eine kluge, empathische und sehr sympathische Figur, die ihren 12 Jahren weit voraus ist (was damals aber für viele Kinder galt, die superschnell erwachsen werden mussten). Mir gefällt, dass sie mit Valdemar Hoff einen Partner an die Seite gestellt bekommen hat, der nicht nur auf den ersten Blick aus einer ganz anderen Welt stammt als sie selbst. Überhaupt Valdemar: ich mag diesen kartoffelnasigen, brummigen und oftmals recht groben Riesen richtig gerne. So wie auch die anderen Figuren in dem Buch. Jede von ihnen konnte ich mir wie in einem Film vor mir sehen, wie auch die ganze Story. Die ist spannend, nicht vorhersehbar, düster, kalt und irgendwie immer zwischen hoffnungsvoll und hoffnungslos schwankend. Sehr berührend, wunderbar bildhaft und wie ich finde einfach nur gut. Wer dieses Buch einem Kind schenken möchte, sollte es erst einmal selbst lesen, um herauszufinden, ob das Kind schon so weit ist. Wenn ja, steht einem spannenden, höchst atmosphärischen Lesegenuss nichts im Wege. Von mir auf jeden Fall 5/5 Sterne. Ich freue mich wie doof auf die Fortsetzung, die im Frühjahr 2026 erscheinen soll.

Für "Mika Mysteries"-Reihenauftakt "Der Ruf des Nachtraben wurde der Autor 2021 mit dem renommierten schwedischen Augustpreis ausgezeichnet und erhielt den Kinder-Romanpreis der Stadt Karlstadt in der Kategorie Spannungsbuch des Jahres.

Bewertung vom 01.08.2025
Paterson, Katherine

Jella Lepman


sehr gut

Die bewegende Geschichte der Gründerin der Internationalen Jugendbibliothek

**Inhaltsangabe Verlag:**
Vertrieben von den Nazis, kehrte Jella Lepman an der Seite der US-Armee als Beraterin für Frauen- und Jugendfragen 1945 nach Deutschland zurück. Beim Wiederaufbau Deutschlands setzte sie ihre ganze Hoffnung in die Kinder, denen sie durch Bücher Weltoffenheit und Toleranz vermitteln wollte. Auf ihre Initiative gehen die Entstehung der Internationalen Jugendbibliothek in München, das International Board on Books for Young People (IBBY) und der Hans-Christian-Andersen-Preis zurück. Jella Lepman hat dem Kinderbuch in Deutschland und international entscheidende Impulse gegeben.
Katherine Paterson und Sally Deng erzählen das abenteuerliche Leben von Jella Lepman mit ermutigenden Texten und eindrücklichen Illustrationen, die junge Leserinnen und Leser in den Bann ziehen.
Die inspirierende Biografie einer Frau, die ihr Leben dem Kinderbuch widmete

**Meine Inhaltsangabe:**
Jella Lepman, einst als Jüdin aus ihrer Heimat vertrieben, wird von der US-Armee in das zerbombte Deutschland zurückgeschickt, damit sie dort als Beraterin für die kulturellen und erzieherischen Belange der Frauen und Kinder arbeitet. Nachdem sie sich selbst ein Bild von den schlimmen Zuständen in einigen deutschen Städten gemacht hat ist ihr schnell klar: die Kindern brauchen nicht nur Lebensmittel, Kleidung und eine sichere Unterkunft, sondern auch Nahrung für den Geist, also Kinderbücher! Damit beginnt ein eindrücklicher Kampf für die deutschen Kinder der Nachkriegszeit und für Kinderliteratur, der letztlich in der Gründung der Internationalen Jugendbibliothek gipfelte.

Erster Satz: »Der Flug war durchweg anstrengend.«

**Mein Eindruck:**
Zunächst einmal muss ich festhalten, dass dieses Buch rein optisch ein echtes Highlight ist. Großformatig und reich bebildert gibt es so viel zu entdecken. Neben wundervoll eindrücklichen Illustrationen in bunt, s/w oder nur mit einzelnen hervorgehobenen Farben glänzt dieses Buch auch noch mit echten Fotos aus der damaligen Zeit. Ich erfahre in der ersten Hälfte des Buches ganz viel über Jella Lepman, ihre Kindheit, ihr weiteres Leben, das sie irgendwann in die USA verschlägt, geflüchtet aus Deutschland, dem Land, das ihr und ihrer Familie so übel mitgespielt hat und in das sie nun zurückkehrt. Es ist sehr berührend, wie geschildert wird, was Jella Lepman in den zerbombten Städten sieht und erlebt, mindestens genauso sehr wie diese überaus bewundernswerte Durchsetzungskraft dieser Frau für das geistige Wohl der Kinder. Als Frau in der damaligen Zeit und dann auch noch im Einsatz für Kinderbücher, da musste sie schon ein dickes Fell haben. Gut, dass sie Unterstützung von Eleanor Roosevelt, Erich Kästner und einigen anderen namhaften Menschen bekam, denen Lepmans Ziel mindestens genauso wichtig war. Die zweite Hälfte der Geschichte befasst sich vor allem mit der Gründung der Internationalen Jugendbibliothek und des Internationalen Kuratoriums für das Jugendbuch (IBBY), was auch interessant ist, aber viel Bürokratisches zum Thema hat und dadurch deutlich trockener ist. Die erste Hälfte konnte mich mehr mitreißen und ich könnte mir vorstellen, dass es gerade jüngeren Kindern ab 10 Jahren da ähnlich gehen könnte. Dennoch: ein richtig tolles und vor allem auch optisch absolut überzeugendes Buch über eine starke Frau, die in einer sehr schwierigen Zeit für die Schwächsten gekämpft und damit viel erreicht hat, was bis heute nachwirkt. 4/5 Sterne.

Bewertung vom 26.07.2025
Garner, Mary E.

Das Buch der gefährlichen Wünsche / Das Buch der gelöschten Wörter Bd.4


ausgezeichnet

Drum bedenke gut, was Du Dir wünschst

**Inhaltsangabe Verlag:**
Ein neuer Fall für den Geheimen Bund der Buchfiguren
Der neue Roman SEHNSUCHTSERFÜLLUNG stürmt die Bestsellerlisten. Mittendrin: seine Protagonistin Izzi Amazing und ihre Wünsche-Agentur, in der ihr ein uraltes, geheimnisvolles Buch hilft, die Sehnsüchte ihrer Kundschaft zu erfüllen. Als in der realen Welt plötzlich mehr Träume als üblich wahr werden - und leider auch bösartige -, bekommt Izzi Besuch vom Bund der Buchfiguren. Denn alle Spuren zur Quelle des Übels führen in ihren Roman. Erneut wird der Buchladen in der Percival Road zum Mittelpunkt eines neuen Abenteuers. Mit Hilfe von Izzi und ihrem tollpatschigen Sekretär Higgs versucht der Bund, den rätselhaften Zauber zu brechen, ehe dieser dem Gleichgewicht zwischen den Welten zum Verhängnis wird ...
Ein Wiedersehen mit der magischen Bücherwelt aus DAS BUCH DER GELÖSCHTEN WÖRTER

**Meine Inhaltsangabe:**
Im Roman Sehnsuchtserfüllung erfüllt Izzi Amazing ihren Kunden mithilfe eines kleinen magischen Buchs deren Wünsche und Sehnsüchte. Ihre Wünscheagentur läuft sehr gut und Izzi ist rundum zufrieden. Doch eines Tages werden Izzi und ihr tollpatschiger Assistent Brendan Higgs aus der Buchhandlung herausgeholt und in die Zentrale des Bundes der Buchfiguren gebracht. Denn es scheint, als würde durch den Roman in der realen Welt tatsächlich Wünsche erfüllt werden, die aber immer bösartige Ereignisse nach sich ziehen und auch vor den Bücherwelten nicht Halt machen. Izzi und Brendan bekommen vom Bund den Auftrag, das Originalbuch zu finden, um den Wünschen ein für allemal ein Ende zu setzen. Ihr Team wächst bald um weitere Mitglieder an und die große Suche beginnt.

Erster Satz: »Das Feuer im Kamin loderte.«

**Mein Eindruck:**
Was habe ich mich gefreut, endlich wieder in die Buchwelten abzutauchen! Die Bände 1-3 waren für mich absolute Lesehighlights. Wie schön, nun wieder auf die alten, liebgewonnenen Bekannten zu treffen, auch wenn nun einige andere Charaktere die Hauptrollen spielen. Ich habe mich sofort wieder pudel, äh, hofhundwohl gefühlt und wurde durch den wundervoll humorvollen und so bildhaften Schreibstil davongetragen. Viel zu schnell waren die fast 430 Seiten weggesuchtet. Ich liebe alles an dem Buch! Angefangen von den Charakteren (Izzi ist der Knaller), dem herrlichen Humor und dem sensationellen Setting über die vielen Buchklassiker, die ich in diesem Buch entdecken konnte und die so unglaublich genial in die Story eingewoben wurden bis hin zur Liebesgeschichte, die neben all ihrer Komik mir wirklich das Herz erwärmt hat. Die Suche nach dem Buch war voller Spannung und sehr fesselnd und wie sich das ganze entwickelt hat, hat mir richtig gut gefallen, weil es für mich so unvorhersehbar war. Ich liebs, kann gar nicht genug davon bekommen und freue mich jetzt schon auf den nächsten Band, den ich in Kürze in meiner Buchhandlung vor Ort abholen werde. Einfach nur gut! 5/5 + Highlight-Sternchen!

Es gibt auch noch ein kurzes Prequel zur Serie (Der Buchladen in der Percival Road), die Rezension dazu muss ich noch schreiben. Außerdem ist bereits im Dezember 2024 ein weiterer Band erschienen (Das Buch der verbotenen Träume). Den muss ich aber erst noch lesen.

Bewertung vom 25.07.2025
Krause, Ute

Die Muskeltiere - Tierisch gute 5-Minuten-Geschichten


ausgezeichnet

Zehn wunderbare Kurzgeschichten, die Spaß machen und großartige Botschaften enthalten

**Inhaltsangabe Verlag:**
Die Muskeltiere erzählen Geschichten
Oh nein! Die Muskeltiere sind durch unglückliche Umstände als 4-Gänge-Menü im Fressnapf von Kater Moritz gelandet, der sich schon sehr auf seinen Imbiss freut. Doch die Freunde kommen schnell dahinter, was der alte Kater noch viel mehr mag als leckeres Essen - und das sind schöne Geschichten. So beginnen sie zu erzählen: vom Möwenkind, das immer "Nein!" sagte, von der Schildkröte, die ein Zuhause sucht, von Gruyères Geburtstagsfeier oder von der Ente Frieda und ihrem Küken, das der Entenmama rein gar nicht ähnlich sieht ... Ob Kater Moritz am Ende ein Einsehen hat und sein 4-Gänge-Menü ziehen lässt?
10 spannende, fröhliche und erstaunliche Geschichten von und mit den Muskeltieren

**Meine Inhaltsangabe:**
Mäuserich Picandou landet eines Nachts im Napf eines Katers. Um Zeit zu schinden, bis ihm einfällt, wie er dieser Todesfalle entgehen kann, erzählt Picandou dem Kater Geschichten. Nach und nach tauchen die anderen Muskeltiere auf, setzen sich mit in den Napf und erzählen ebenfalls Geschichten, um den Kater von seinem Abendessen abzulenken. So kommen insgesamt zehn Geschichten zustande, die von den verschiedensten Tieren und Abenteuern handeln. Diese sind lustig und jede transportiert eine Botschaft.

Erster Satz: »In einer windigen Nacht klapperte das Kellerfenster und riss die Muskeltiere, die in der Mäusehöhle unter der Kellertreppe wohnten, aus dem Schlaf.«

**Mein Eindruck:**
Hach ja, ich kann einfach nicht genug kriegen von den Muskeltieren. Ich liebe diese pelzige Bande und ihre tollen Geschichten einfach zu sehr! Hier nun also zehn kurze Geschichten, verpackt in ein weiteres Abenteuer der Muskeltiere, in dem sie dem vermeintlichen Tod durch Aufgefressen werden zu entgehen versuchen. Diesmal kommen neben den Nagern noch ganz viele andere Tiere vor: Möwen, Schildkröte, Nilpferd, Seepferdchen, Elefant, Meerschweinchen, Katze, Igel, Enten, Krokodil und noch ein paar weitere. Wie gewohnt werden die Geschichten von sehr vielen, wundervollen und bunten Zeichnungen begleitet, die allein schon einfach großartig sind. Der dazugehörige Text ist voller Humor und so liebenswert, dass einem das Herz aufgeht. Neben all dem Spaß und den spannenden, lustigen Storys werden ganz nebenbei und ohne moralische Belehrung wichtige Botschaften vermittelt über Selbstvertrauen, Ehrlichkeit, Egoismus, Freundschaft, Zusammenhalt, Anderssein, Akzeptanz u.s.w.
Einfach nur gut und wieder mal ein Buch aus dem Muskeltiere-Universum, das mir beim Lesen ein Dauergrinsen ins Gesicht zaubert! 5/5 Sterne.

Bewertung vom 20.07.2025
Costello, Matthew;Richards, Neil

Die Leiche im See / Cherringham Bd.7 (MP3-CD)


gut

Unfall oder Mord? Das ist hier die Frage!

**Inhaltsangabe Verlag:**
Der Gemeinderat von Cherringham lädt Laurent Bourdain, Bürgermeister eines französischen Dorfs an der Bretagne-Küste, zu einem Galaempfang ein, um eine Partnerschaft zwischen beiden Gemeinden zu besiegeln. Der Veranstaltungsort soll Lady Reptons Herrenhaus sein, das ihr Enkel in ein Tagungszentrum von Weltrang zu verwandeln hofft. Zu Ehren des französischen Würdenträgers wird ein prächtiges Dinner vorbereitet. Doch während der Abend dahingeht und der Wein fließt, verschwindet der Bürgermeister von der Feier, um bald darauf tot im nahen See gefunden zu werden. Ein Unfall, so scheint es - bis Jack und Sarah herausfinden, was wirklich mit dem Toten im See geschah ...

**Meine Inhaltsangabe:**
Cherringham und eine Gemeinde in Frankreich planen eine Städtepartnerschaft. Um die letzten Hürden dafür zu beseitigen, treffen sich der Gemeinderat Cherringhams mit den französischen Abgeordneten im Herrenhaus von Lady Repton, welches ihr Enkel zu einem Tageszentrum umfunktionieren möchte. Die Stimmung ist gelöst und alle sind zufrieden, doch dann verschwindet plötzlich der Bürgermeister des französischen Dorfes und wird am nächsten Tag tot im See aufgefunden. Scheinbar ein Unfall, er war betrunken und ist nachts mit dem Ruderboot zur kleinen Insel von Repton House rausgefahren und offensichtlich gekentert und mit dem Kopf auf den Ufersteinen aufgeschlagen. Doch dann findet die Polizei Spuren, die auf Mord deuten und nehmen Lady Reptons Enkel als Hauptverdächtigen fest. Die bittet Jack und Sarah, den wahren Mörder zu finden. Und so geht sie los: die Spurensuche im englisch-französischen Kuddelmuddel.

Erster Satz: »Sarah bog von der Hauptstraße zum hohen Tor von Repton Hall ein.«

**Mein Eindruck:**
Ich mag die Reihe, sie ist schön kurzweilig und sehr leicht und damit perfekt zum nebenbei hören. Auch jetzt macht Sprecherin Sabina Godec wieder einen großartigen Job und ich höre ihrer Stimme sehr gerne zu. Doch insgesamt hat mich diese Folge nicht so mitreißen können, ich fand sie eher langatmig und weniger interessant, wobei ich gar nicht wirklich sagen kann, woran das lag. Mir haben die Figuren diesmal einfach nicht so gefallen und auch den Fall selbst fand ich nicht so berauschend. Mir fehlt einfach das gewisse Etwas, das Fünkchen, dass aus einem Hörbuch ein Hörerlebnis macht. Es war nicht schlecht, aber halt auch nicht besonders erwähnenswert. Von mir daher 3/5 Sterne. Mein Cherringham-Ausflug ist mit dieser Folge erst mal beendet. Nicht, weil es mir nicht gefallen würde, sondern einfach, weil ich nur diese sieben Folgen zu Hause hatte. Sicherlich werde ich mir irgendwann weitere Folgen holen, doch erstmal habe ich noch massenhaft andere Hörbücher, die von mir gehört werden wollen.
Fazit zu Cherringham: wer CosyCrime mag und gerne kurze (zwischen 3 und 4 Stunden), unterhaltsame Hörbücher mit einem sympathischen, nicht romantisch verbandeltem Hobby-Ermittlerpaar hört, dem kann ich Cherringham ans Herz legen.

Bewertung vom 19.07.2025
Swann, Leonie

Tod in Mistletoe Manor / Miss Sharp ermittelt Bd.3


ausgezeichnet

Vermutlich das Ende dieser Reihe – aber was für eins!

**Meine Inhaltsangabe:**
Agnes Sharp bereitet die Hochzeit ihrer Freundin und Mitbewohnerin Bernadette vor. Dabei ist sie noch total abgelenkt von dem Mord am Küster (vorheriger Band), der bisher nicht aufgeklärt wurde und überhaupt: diese Schmetterlinge in den Bäuchen der anderen, wie soll sie damit nur umgehen, wo sie doch selber gerade selbst nicht so recht weiß, wo sie gefühlsmäßig steht. Da bringt das Auftauchen einer alten und irgendwie Unwohlsein mitbringenden Freundin von Bernadette und der eine oder andere Drohbrief, der in Sunset Hall einflattert, gehörig Abwechslung. Agnes und ihre Truppe ermitteln mal wieder und stolpern dabei über die eine oder andere Leiche und Geheimnisse aus der Vergangenheit. Verdächtig sind fast alle und schnell ist klar: man kann keinem trauen!

Erster Satz: »Nach der Hochzeit fühlte Agnes sich seltsam leer.«

**Mein Eindruck:**
Die Bewohner der Senioren-WG in Sunset Hall sind alle herrlich schräg und wunderbar britisch! Selbst Hund Brexit, Schildkröte Hettie und Schlange Oberon reihen sich da schön ein. Ich liebe es sehr, wie Leonie Swann ihre Figuren, die alle um die 80 Jahre alt sind, mit Leben füllt, sie alle möglichen Emotionen fühlen lässt, die man älteren Leuten vielleicht eher abspricht und ihnen eine Stimme gibt. Das überträgt sich auf mich und ich habe mich in dem Ründchen alter Leute sauwohl gefühlt und würde was dafür geben, mit ihnen an einem lauschigen Nachmittag ein Tässchen Tee zu trinken. Der Fall ist super spannend und ich hatte erst später im Lauf der Geschichte eine Ahnung. Aber wie das alles letztlich aufgelöst wurde, war einerseits so dermaßen zum Brüllen komisch und furchtbar schwarzhumorig, andererseits aber auch absolut unerwartet und ein ziemlicher Schock für mich. Mehr kann ich nicht verraten! Lest es unbedingt selbst. Man muss die Bücher nicht unbedingt in Reihenfolge lesen, bringt sich aber um ordentlich Lesegenuss, wenn man es nicht macht. Ich liebe alles an dieser Reihe und bin auch durch diesen 3. und aller Wahrscheinlichkeit nach letzten Fall der Miss Sharp ermittelt-Reihe nur so geflogen. Ich habe gelacht, gegluckst, gekichert, mitgerätselt und -gelitten und mich unbändig gefreut, wieder Teil von Sunset Hall zu sein. 5/5 Sterne und eine Empfehlung für all diejenigen, die sich gern schwarzhumorig, very british, spannend und unvorhersehbar unterhalten lassen wollen und dabei nichts gegen schräge Charaktere hat, die einem furchtbar schnell ans Herz wachsen.

Bewertung vom 18.07.2025
Rebanks, Helen

Die Frau des Farmers


gut

Weniger das Leben einer Bäuerin, als die Biographie einer 4-fachen Mutter

**Meine Inhaltsangabe:**
In fünf Abschnitten unterteilt erzählt Helen Rebanks von ihrem Leben. Angefangen mit ihrer Kindheit, über die Jugend, Studium, das Kennenlernen ihres heutigen Mannes, die Geburt ihrer vier Kinder und ihr Mutterdasein. Zwischendurch gibt es viele Rezepte (54 an der Zahl) zum Kochen und Backen sowie am Ende folgende Listen:
- Haltbares für die Vorratskammer
- Haltbares für den Kühlschrank
- Für das Gefrierfach
- Gerichte, die uns kein schlechtes Gewissen machen sollten
- Kreative Ideen fürs Pausenbrot
- Einfache Studentenküche
- Lieblingskochbücher
- Nahrhafte Gerichte, die der Selbstfürsorge dienen
- Gerichte, wenn ich im Überlebensmodus bin

Erster Satz: »Der Hahn kräht.«

**Mein Eindruck:**
Ich habe aufgrund Titel und Klappentext etwas völlig anderes erwartet. Ich dachte, ich erfahre hier was vom Leben auf der Farm, der täglichen Arbeit mit den Tieren, auf den Feldern und was noch so dazu gehört. Stattdessen bekomme ich eine Autobiographie der Autorin, angefangen bei ihrer Kindheit bis zu ihrem Leben als 4-fache Mutter. Ich erfahre, welche Probleme in ihrer Herkunftsfamilie bestanden, wie sie ihren Mann kennengelernt und was sie in ihrer Studienzeit gemacht hat, wie sie mit finanziellen und Eheproblemen zu kämpfen hat, wie sie jedes einzelne ihrer vier Kinder zur Welt gebracht hat und wie sie ihren Alltag als verheiratete Frau und Mutter von vier Kindern erlebt, die ein bisschen auf der Farm mithilft (vor allem Verwaltungsaufgaben). Das ist mir absolut zu viel des persönlichen Lebens einer unbekannten Frau. Zudem beschreibt sie alles in einer Detailverliebtheit, die ihresgleichen sucht. Ich muss nichts darüber lesen, welche einzelnen Handgriffe (also wirklich jeden einzelnen!) sie unternimmt, wenn sie morgens aufsteht und anfängt, das Haus auf Vordermann und die Kids schulfertig zu machen. Von der Arbeit auf der Farm hingegen erfahre ich fast nichts. Zusammengefasst wird hier das Leben als Hausfrau, Mutter und Ehefrau thematisiert mit minikleinen Abstechern zu Themen wie gesunde Ernährung und regenerative Landwirtschaft. Wenn es nur nach dem geht, was ich erwartet habe, bin ich bei 2 Sternen. Löse ich mich von meinen Erwartungen und lese unvoreingenommen, dann lande ich bei 4 Sternen, weil der Schreibstil trotz aller Ausführlichkeit dennoch sehr gut zu lesen ist. Ich nehme die goldene Mitte und vergebe 3 Sterne. Die Rezepte sind toll, es gibt ein paar wenige s/w-Illustrationen, die sehr hübsch sind, die „hilfreichen Listen“ hinten im Buch hätte ich nicht gebraucht. Wer etwas über das Leben auf einer Farm in England erfahren möchte, sollte nicht zu diesem Buch greifen. Wer gerne detaillierte Beschreibungen eines eigentlich ganz normalen Lebens liest, liegt hier richtig.

Bewertung vom 13.07.2025
Finch, Karen

Was früher blüht, ist länger tot


sehr gut

Unterhaltsamer CosyCrime mit Hand und Fuß

**Meine Inhaltsangabe:**
Helen hat sich von der Londoner MET in ihr Heimatdorf versetzen lassen, füllt dort die Rolle der Dorfpolizistin aus und umsorgt ansonsten ihre Mutter nach einem Schlaganfall. Die Vorbereitungen für den Wettbewerb um das schönste Dorf laufen auf Hochtouren, die Jury ist vor Ort, da wird der Wirt des Pubs tot aufgefunden. Ein Dartpfeil steckt in seinem Genick. Helen ermittelt, unterstützt von Kollegen der MET. Als dann am selben Tag auch noch ein Jurymitglied erschossen wird, bei dem es sich um ein Mitglied des Parlaments handelt, ruft das das Scotland Yard auf den Plan. Ausgerechnet Helens Ex Ben übernimmt den Fall. Helen fühlt sich nicht wohl dabei, weiß aber ihre Professionalität zu wahren. Und tatsächlich schaffen die beiden es, wie früher zusammenzuarbeiten und eine Spur nach der anderen aufzudecken. Spätestens bei der 3. Leiche ist klar: die Fälle hängen zusammen und dem Mörder muss schnell das Handwerk gelegt werden.

Erster Satz: »Sie haben da was.«

**Mein Eindruck:**
Das Cover gefällt mir sehr gut und man erkennt auch direkt, dass es ich um einen CosyCrime handelt. Der glänzt mit dem Setting eines beschaulichen, hübschen englischen Dörfchens, welches in mir sofort Fernweh auslöste und mit bildhaft beschriebenen Charakteren, die ich mir perfekt vorstellen konnte. Mir gefällt, dass hier nichts an den Haaren herbeigezogen ist, sondern alles Hand und Fuß hat. Sei es die Tötungsarten (vor allem der Mord am Wirt, super perfide) oder auch die Ermittlungen im Zusammenspiel mit mehreren Instanzen und dem dazugehörigen Kompetenzgerangel. Die Auflösung fand ich super gelungen, mit meinen Verdächtigungen lag ich bis zuletzt falsch. Ich bin froh, dass das Verhältnis zwischen Helen und ihrem Ex nicht ausufernd Thema war, sondern eher am Rand mitspielte und die Story nur ergänzte und nicht dominierte. Der Schreibstil ist flüssig und sehr gut zu lesen, so dass es nicht wundert, dass ich in Nullkommanichts durch das Buch durch war. Die Hauptfigur Helen war mir teilweise zu ambivalent gezeichnet (einerseits total selbstbewusst in Job und Leben, dann wieder sehr schwach und kindlich, was ihre Vergangenheit in London betrifft und ihre aktuelle Beziehung zu ihrer sehr fordernden Mutter). Fazit: ein kurzweiliger, durchdachter Krimi für Fans englischer CosyCrimes, die nicht ganz so weichgespült sind. Von mir sehr gute 4/5 Sterne.

Bewertung vom 12.07.2025
Kuo, Fifi

Eine magische Umarmung


ausgezeichnet

Liebe ist die Antwort auf (fast) alles!

**Inhaltsangabe Verlag:**
Was passiert, wenn ein kleines Drachenmädchen wütend wird? Sie flammt rot glühend auf ... und Dinge werden verbrannt. Anschließend fühlt sie sich traurig, schuldig und einsam. Durch diese liebenswerte Figur erforscht Eine magische Umarmung das mächtige Gefühl von Wut und zeigt, wie sie uns und alle, die wir lieben, beeinflusst. Aber Eine magische Umarmung bietet auch eine liebevolle und einfache Lösung: Umarme deine Wut! Diese wichtige Botschaft vermitteln die einzigartigen Illustrationen von Fifi Kuo jüngeren Kindern, die versuchen, ihre Gefühle zu verstehen. Anstatt Bewältigungsstrategien zu vermitteln, wird in dieser Geschichte eine Umarmung als tröstende Maßnahme eingesetzt, die einen emotionalen »Reset« ermöglicht.

**Meine Inhaltsangabe:**
Der kleine Dino ist wütend. Auch wenn er gar nicht weiß, warum, steigert sich seine Wut immer weiter und verbrennt alles um ihn herum und ihn selbst auch. Als es vorbei ist, ist der kleine Dino sehr traurig und unglücklich und fühlt sich schlecht. Doch seine Familie begegnet ihm mit Liebe und zieht ihn und seine Wut in eine magische Umarmung und schafft es, dass der kleine Dino wieder ganz er selbst ist.

Erster Satz: »Ich bin so wütend… doch ich weiß nicht, warum.«

**Mein Eindruck:**
Wie man mit so wenig Text und so einfachen, kindlichen Illustrationen so viel ausdrücken kann, ist schon enorm! Fifi Kuo arbeitet mit Farben und drückt mit ihnen die hier herrschenden Emotionen aus. Zunächst ist der kleine Dino hell und es zeigen sich nur ein paar Wutrauchkringel, doch je mehr er sich hineinsteigert, desto roter wird er und spuckt gewaltiges Feuer. Der tieftraurige Dino nach dem Ausbruch ist ganz schwarz und geknickt. Erst die magische Umarmung, die Liebe, die seine Familie ihm entgegenbringt, lässt ihn wieder grün, also er selbst werden. Ein Buch, das kleinen Kindern hilft, so ein großes Gefühl wie Wut zu verstehen und ihnen aufzeigt, dass ein Wutausbruch nicht nur einem selbst schadet, sondern auch alle anderen, die wir lieben, verletzen kann. Und wie wichtig es ist, dieses Gefühl anzunehmen und es quasi zu umarmen. Denn so eine Umarmung wirkt manchmal Wunder und schafft es, sich gefühlsmäßig wieder zu erden. Und bestenfalls können Eltern und Kinder danach von der Wut losgelöst über das sprechen, was gerade passiert ist. Mir gefällt das Buch ausgesprochen gut, da der sehr kindgerechte Text und die ganz schlichten, schnörkellosen Bilder perfekt gerade für die ganz kleinen Kids sind. Eine Empfehlung für alle Eltern, die daheim ein kleinen Wutdino haben und sich mit ihm gemeinsam mit seiner Wut auseinandersetzen wollen. Auch für Kitas oder Kindergärten sehr zu empfehlen. 5/5 Sterne.