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Books of Tigerlily
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Saarbrücken

Bewertungen

Insgesamt 180 Bewertungen
Bewertung vom 24.10.2024
Stark, Stacia

Ein Hof so grausam und schön / Kingdom of Lies Bd.1


sehr gut

Bei Fantasy rund um Fae und verbotener Magie bin ich eigentlich immer direkt gecatcht, so auch durch den Klappentext zu Kingdom of Lies, dem Auftakt zu einer neuen Fantasy-Reihe. Die Geschichte rund um Prisca und Lorian konnte mich dann mit genau dem begeistern, was ich mir von der Story erwartet habe.

Die Handlung spielt in einer magischen Welt, in der Menschen und Fae in einem angespannten Verhältnis leben. Ich fand das Worldbuilding geheimnisvoll und aufregend, hätte aber gerne noch mehr Informationen gehabt, um noch tiefer in die Story abtauchen zu können. Das Worldbuilding erfindet das Rad jetzt nicht völlig neu, bildet aber einen gelungenen Rahmen für die Handlung und die Motivation der Charaktere.

Prisca und Lorian sind beides Protagonisten, die sich gut ergänzen und sicherlich auch ein tolles Couple abgeben. Es gibt viele Tropes, die durch die Handlung aufgenommen werden, wie etwa Forced Proximity und Enemies to Lovers. Lorian bleibt dabei düster und geheimnisvoll, dennoch wurde ich durch ihn nicht sonderlich überrascht. Er entspricht einem gelungenen Bookboyfriend, hätte aber sicherlich noch Potential nach oben.

Insgesamt konnte mich die Geschichte unterhalten und hat meine Erwartungen an diese Fantasy erfüllt. Kingdom of Lies entsprach genau dem, was ich mir erhofft hatte und hat mir gut gefallen.

Bewertung vom 10.10.2024
Hennig von Lange, Alexa

Vielleicht können wir glücklich sein


ausgezeichnet

lexa Hennig von Lange ist eine meiner liebsten deutschsprachigen Autorinnen, zuletzt konnte sie mich mit den ersten beiden Bänden ihrer Heimkehr-Trilogie komplett begeistern. Nun ist mit „Vielleicht können wir glücklich sein“ der Abschluss der Trilogie erschienen.

Wie bereits in den vorherigen Teilen dreht sich die Handlung um Isabell und ihre Großmutter Klara, beide verbunden durch eine Spurensuche in die Vergangenheit. Abwechselnd erzählt aus der Perspektive der beiden Frauen, bilden Isabells Suche nach weiteren Einzelheiten von der Vergangenheit ihrer Großmutter den Rahmen für Rückblicke in Klaras Leben. Und dieses Leben hat es in sich, ist geprägt von einer der einschneidensten Entwicklungen der deutschen Geschichte. Im dritten Teil hat der Zweite Weltkrieg bereits begonnen und Klara erlebt dessen Schrecken als Mutter, Ehefrau eines Mannes an der Front und Mitglied einer dörflichen Gesellschaft und Stütze des ansässigen Frauenbildungsheims.

Ihre Eindrücke des Kriegsgeschehens und des Untergangs des Dritten Reichs werden durch die Autorin in dem ruhigen, stoischen und pragmatischen Ton ihrer Figur geschildert. Für mich wurde hierdurch das Grauen des Alltags mit Bormbardierungen, Krankheit, Verlust und Hunger in einer Weise vermittelt, die die damalige Zivilgesellschaft in den Mittelpunkt setzt. Neben subtilen Fragen nach Schuld waren eben diese Erlebnisse eindrücklich, die die Charaktere mit dem täglichen Kampf um Überleben und einem Stück Normalität beschäftigt haben.

In Kontrast hierzu setzt Alexa Hennig von Lange die Enkelin Isabell, die in der heutigen Zeit zurückblickt auf das Leben der Großmutter und ihr durch die hinterlassenen Tonbänder einen tieferen Zugang hierzu erlangt. Sie spiegelt sicherlich die Erlebnisse vieler Nachkriegsgenerationen wieder, die aufgrund einer schweigenden Eltern- und Großelterngeneration blinde Flecken in der Familiengeschichte haben. Dass die Autorin hier auf reale Vorkommnisse ihrer eigenen Familiengeschichte bezug nimmt, verstärkt die Erzählung in ihrer Tiefe.

Die Geschichte von Isabell und Klara ist insgesamt eine emotional berührende und daneben spannende Reise in die Vergangenheit, das ohne belehrende Wertungen auskommt und dafür die Erlebnisse von Zeitzeugen in den Mittelpunkt stellt. „Vielleicht können wir glücklich sein“ rundet die Heimkehr-Trilogie wundervoll und ergreifend ab, ich kann nur eine große Empfehlung für jeden Leser aussprechen.

Bewertung vom 10.10.2024
Voosen, Roman;Danielsson, Kerstin Signe

Tode, die wir sterben / Svea Karhuu & Jon Nordh Bd.1


sehr gut

Nordische Krimis ziehen immer meine Aufmerksamkeit auf sich, so auch Tode, die wir sterben - bei dem das bekannte Autorenduo ein neues Ermittlerteam ins Rennen schickt, die gleich bei ihrem ersten Mordfall zusammenarbeiten müssen.

Und eben dieser Mordfall stellt die beiden Ermittler Jon und Svea vor ein großes Rätsel. Handelt es sich um eine gezielte Tötung im Bandenmilieu oder war das Opfer bloß ein zufälliges? Man merkt, dass das die beiden Autoren sich damit an ein brandaktuelles Thema wagen, Malmö und seine Brennpunktviertel bietet ein entsprechendes Setting.

Auch die beiden Ermittler sind in ihren Gegensätzen und mit ihren unterschiedlichen Hintergründen wirklich gelungen umgesetzt und bieten einen jeweils unterschiedlichen Blick auf die Ermittlungsansätze. Erzählt wird abwechselnd und dabei sehr fließend aus beiden Perspektiven, wodurch auch die jeweilige Vergangenheit der beiden im Laufe der Handlung immer mehr beleuchtet wird. Hier bleibt jeweils noch Raum für weitere Fortsetzungen.

Ohne viel spoilern zu wollen nimmt die Ermittlung der beiden viele Wendungen und setzt dabei auch weitere, wirklich tagesaktuelle Themen schwerpunktmäßig um. Das konnte mich komplett abholen und lieferte mir eine neue Idee auf dem Krimimarkt. An mancher Stelle hat mich die Handlung vielleicht kurz verloren, konnte mich dann aber wieder auf den roten Faden zurückbringen.

Insgesamt ein vielversprechender und spannender Auftakt eines neuen Ermittlerduos aus Malmö, das viel Potential für weitere Bücher bereit hält.

Bewertung vom 29.09.2024
Armstrong, Kate J.

Der Kuss der Nachtigall / Nightbirds Bd.1


sehr gut

Nightbirds - Der Kuss der Nachtigall ist der Auftakt einer neuen Romantasy-Dilogie, die nicht nur durch die tolle Gestaltung der deutschen Ausgabe überzeugen kann, sondern auch und vor allem inhaltlich.

Die Handlung spielt in der fiktiven Welt Sinta, in der Magie verpönt ist. Angelehnt an die Prohibtion und die goldenen 1920er Jahre gibt es aber auch in Sinta im Untergrund heimliche Magie, wie etwa die der drei Nightbirds. Aus deren Sicht wird die Handlung abwechselnd erzählt, wobei ich zu Beginn ein wenig Zeit brauchte, um mich zurecht zu finden. Die drei Protagonistinnen bringen alle Tiefgang und Charakter sowie eigene Geheimnisse mit, die sich nach und nach dem Leser eröffnen.

Auch die Handlung ist voller Wendungen und Intrigen und jeder Charakter hat scheinbar seine eigene Agenda. Es herrscht dadurch durchgehend eine subtile Spannung und man versucht, hinter all die Geheimnisse zu steigen.

Daneben entwickeln sich auch zarte Bande und man kann auch in romantischer Hinsicht mit den drei Protagonistinnen mitfiebern. Schön fand ich, dass gerade zu Beginn hier nichts zu vorhersehbar war, es wurden keine gängigen Klischees bedient. Dazu steht der Romance-Aspekt auch nicht allzu sehr im Vordergrund.

Insgesamt eine super gelungene Fantasy-Geschichte mit tollen Vibes und einer außergewöhnlichen Idee. Ich freue mich auf den zweiten Teil.

Bewertung vom 21.09.2024
Corland, Mai

Five Broken Blades / The Broken Blades Bd.1


ausgezeichnet

Die Autorin Mai Corland hat mit Five Broken Blades - Verrat ist Pflicht einen heiß erwarteten Fantasy-Auftakt abgeliefert, der alles mitbringt, was man sich für ein Buch des Genres wünscht. Den Leser erwarten Tropes wie unmöglicher Heist, Enemies to Lovers, Found Family und mehr.

Fünf bzw. sechs zusammengewürfelte Charaktere stellen sich dabei einer unmöglich scheinenden Aufgabe und trauen sich dabei gegenseitig keinen Zentimeter über den Weg. Abwechselnd aus ihren verschiedenen Perspektiven erzählt, wird die Handlung vorangetrieben und bietet gleichzeitig völlig unterschiedliche Charaktere, die alle Tiefgang mitbringen und die dem Leser im Laufe der Story auch schnell ans Herz wachsen. Auch gegenseitig öffnen sie sich. Das Buch bietet zusätzliche Romance-Aspekte, die die Handlung aber nicht überlagern, sondern sie toll ergänzen.

Das Worldbuilding liefert ein asiatisch angehauchtes Setting voller politischer Intrigen und Machtkämpfe und einer vielfältigen Gesellschaft, in die ich gerne noch tiefer abgetaucht wäre. Das Fantasy-Element ist sehr subtil, für meinen Geschmack hat das auch genau so zur übrigen Story gepasst.

Richtig großartig war aber das epische Ende mit einer wahnsinnigen Wendung, ein richtiges Herzschlag-Finale. Ich weiß tatsächlich gar nicht, wie ich es bis zur Fortsetzung so lange aushalten soll! Für mich eines der besten Debuts 2024.

Bewertung vom 20.09.2024
Shafak, Elif

Am Himmel die Flüsse


ausgezeichnet

Ich bin großer Fan der Autorin Elif Shafak und ihren Büchern, erfasst sie doch gesellschaftliche Probleme und bettet sie in ihren Romanen in eine poetische Sprache. So ist auch Am Himmel die Flüsse erneut ein kleines Meisterwerk, ein literarischer Schatz im Buchregal.

Im Mittelpunkt der Handlung stellt Elif Shafak das Wasser, der Ursprung allen Lebens - in Form von Regen, Flüssen und Meeren durchzieht das Wasser wie ein roter Faden die Geschichte vieler Figuren und verknüpft sie so zu einem runden Gesamtbild. Natürlich verbirgt sich dahinter eine Thematik von Vergangenheit und Gegenwart, in der auch in abwechselnder Perspektive die persönlichen Geschichten ihrer Protagonisten erzählt werden. Behandelt werden Kolonialismus, Kulturgüter, kulturelle Identität, Religion und Terrorismus, wobei sich die Autorin auf die Region des antiken Mesopotamien und heutigen Iraks fokussiert.

Ohne groß spoilern zu wollen ist es der Autorin wahrlich meisterhaft gelungen, die dortigen Ereignisse der Vergangenheit und Neuzeit einzufangen, ohne dabei zu voyeuristisch zu sein und den Opfern eine (hauptsächlich weibliche) Stimme zu geben. Hier den Bogen zu spannen und eine eindrückliche und fesselnde Geschichte zu schreiben, zeugt von der Kraft einer Elif Shafak. Ihre Bücher sind stets wichtig - sie ist und bleibt eine absolute Empfehlung!

Bewertung vom 10.09.2024
Jackson, Jenny

Pineapple Street


sehr gut

Pineapple Street von Jenny Jackson ist ein moderner Roman, der eine Familie der New Yorker Upperclass in den Mittelpunkt rückt und dabei hinter die glitzernde High Society-Fassade blicken lässt.

Die Handlung wird aus Sicht der beiden Töchter und der frisch angeheirateten Schwiegertochter der Familie Stockton erzählt, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Darley, Georgiana und Sasha können dabei als vielfältig gezeichnete Charaktere überzeugen, die alle mit ihren jeweiligen Themen zu kämpfen haben. Hierdurch werden einige Schlaglichter auf das Thema Weiblichkeit und Frausein geworfen, aber auch die Auseinandersetzung mit Herkunft, Reichtum, Zugehörigkeit, Klassismus werden angerissen. An mancher Stelle blieb mir die gedankliche Auseinandersetzung der Protagonisten damit etwas zu unkonkret, hier wurde auch etwas Potential liegen gelassen.

Durch die episodenhaften Kapitel, die ineinandergreifen sowie die moderne und frische Sprache wird das Buch sicherlich ein größeres Publikum ansprechen können. Es werden vor allem leise Töne angeschlagen und vieles ergibt sich auch aus dem gemeinsamen Kontext - die teilweise subtile Art hat mir gut gefallen und ich habe das Buch in kurzer Zeit durchgelesen.

Jenny Jackson hat mit Pineapple Street sicherlich nicht das Rad neu erfunden, die Verknüpfung mit Jane Austen hängt die Erwartungen natürlich hoch. Für mich ein kurzweiliger Blick hinter die Kulissen der New Yorker Upperclass mit guten Ansätzen, der gerne noch etwas sozialkritischer hätte sein dürfen.

Bewertung vom 11.08.2024
Yarros, Rebecca

Alles, was ich geben kann - The Last Letter


ausgezeichnet

Rebecca Yarros konnte mich bislang mit all ihren Büchern begeistern, sowohl im Bereich Fantasy als auch im Genre Romance. Alles, was ich geben kann ist ihr neuestes Buch, das endlich auch auf deutsch übersetzt wurde.

Die Autorin schreibt recht oft sog. Military Romance und auch bei Alles, was ich geben kann gibt es einen Bezug zu den Streitkräften und Auslandseinsätzen. Den Aufhänger mit den Briefen zwischen Ella und Chaos fand ich wirklich berührend und emotional. Ebenso mitgenommen hat mich Ellas Geschichte, die sich vielen Schicksalsschlägen gegenüber sieht. Hier hat das Buch auf jeden Fall großes Potential für ugly crying.

Daneben ist Beckett ein Mann mit schwieriger Vergangenheit, der dennoch irgendwie den perfekten Bookboyfriend abgibt - ich denke, hier schmilzt jedes Leserherz dahin! Beide haben eine wundervolle Slow Burn Lovestory voller Verständnis, Hürden und Emotionen. Vielleicht war mir eine Stelle vielleicht doch etwas zuviel Drama, das tat dem Gesamteindruck überhaupt keinen Abbruch.

Ein Buch zum Mitfühlen, Mitweinen und Mitverlieben. Einfach großartig geschrieben liefert Rebecca Yarros wieder einmal eine hochklassige Lovestory ab!

Bewertung vom 11.08.2024
Wood, Laura

Agency for Scandal Bd.1


sehr gut

Die Idee einer Detektei von Frauen im viktorianischen London, fand ich unheimlich reizvoll. Ein Mitglied derselben ist Protagonistin Izzy, die dadurch eine Art Doppelleben führt - sie bewahrt den Schein einer ehrbaren Lady, im Geheimen unterstützt sie Frauen durch die Detektei. Hierdurch wurde an vielen Punkten im Buch die Rolle der Frau in dieser Epoche aufgezeigt und welche Bürden damit verbunden waren.

Izzy ist eine tolle Protagonistin, die viele Tugenden auf sich vereint. Neben ihr gibt es eine Vielzahl an starken Frauen in der Detektei, die alle mit unterschiedlichen Charakteren aufwarten können.

Dies alles packt die Autorin spielerisch in einen Kriminalfall, in dem Izzy ermittelt - gemeinsam mit einem Duke, in den sie heimlich verliebt ist. Natürlich kommen sich beide mit der Zeit näher... Mich konnte sowohl der Crime Aspekt als auch die Lovestory gut unterhalten, an mancher Stelle blieb beides vielleicht dann doch hinter den Möglichkeiten und meinen Erwartungen zurück. Hier hätte die Autorin ruhig noch eine Schippe drauflegen dürfen.

Dennoch eine richtig coole Idee mit toller Umsetzung und einer unterhaltsamen Story!

Bewertung vom 04.08.2024
DeVos, Megan

Gefangen / Ruins of Love Bd.1


ausgezeichnet

Ruins of Love - Gefangen ist der Auftakt zu einer neuen spicy Romantasy mit dystopischem Setting der Autorin Megan DeVos.

Megan DeVos hat es direkt geschafft, mich mit ihrem einnehmenden Stil zu fesseln und ab der ersten Seite in die Handlung zu ziehen. Das Setting ist düster und dystopisch, nach und nach erfährt der Leser immer mehr von den Umständen des Krieges und dem anschließenden Kampf ums Überleben in den Camps. Ich mochte die Atmosphäre sehr, das Buch erinnerte mich in vielen Szenen an meine liebsten dystopischen Bücher und Serien.

Auch die Protagonisten sind mir direkt ans Herz gewachsen, vor allem Hayden und Grace. Beide sind so starke Charaktere, die sich an ihre harte Umwelt anpassen mussten, gleichzeitig sind sie nicht daran zerbrochen und zeigen Mitgefühl und Herz. Viele Situationen mit einigen der Nebencharaktere geben den Protagonisten dabei genug Raum, um auch Tiefgang zu entwickeln.

Zwischen Grace und Hayden besteht von Anfang an eine tolle Anziehungskraft, man spürt das Prickeln, obwohl sie eigentlich ja Feinde sind. Das Enemies to Lovers-Trope ist hier auf jeden Fall meisterhaft umgesetzt, die Lovestory hat ein tolles Slow Burn-Tempo. Es wird dabei auch spicy, die Szenen passen aber immer zur Entwicklung und zu den beiden Charakteren.

Daneben kommt die Spannung nicht zu kurz, Hayden und Grace müssen sich einigen Gefahren und Herausforderungen stellen, die das Leben im Camp in dieser dystopischen Welt mit sich bringt. Da Buch wusste mich auf jeden Fall von der ersten bis zur letzten Seite an zu fesseln.

Insgesamt ein Buch, an das ich - im besten Sinne - völlig unbefangen begonnen habe und das mich wahnsinnig positiv überrascht hat! Ein rundum gelungener Auftakt zu einer neuen Dystopie voller Romance und Spice.