Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
monalisa13
Wohnort: 
Braunschweig

Bewertungen

Insgesamt 137 Bewertungen
Bewertung vom 09.02.2025
In einem Zug
Glattauer, Daniel

In einem Zug


gut

Eine Zugfahrt - ein Gespräch
Wie das Cover unschwer erahnen lässt, sitzen sich in einem Zug von Wien nach München Eduard Brünhofer, schon etwas in die Jahre gekommen, und Catrin Meyr, eine Frau frühen mittleren Alters, schräg gegenüber. Er einst erfolgreicher Liebesromanautor mit Schreibblockade, sie Physio- und Psychotherapeutin ohne längere tiefgreifende Beziehungen. Und so kommt es wie es kommen muss, sie verwickelt ihn in ein Gespräch. Nichts belangloses, sondern über die Liebe und mit jeder Frage entlockt sie Eduard mehr über seine eigene Liebe und die Beziehung zu seiner Ehefrau Gina.

Die raffinierten wie tiefgründigen Dialoge sind das Kernstück dieser Zugfahrt. Wortgewandt, mit Humor und Selbstironie führt uns Glattauer auch durch die Gedankenwelt von Eduard.

Die Spannung bzw. Anspannung wächst mit jeder Haltestelle, die hier eigene Kapitelüberschriften bilden und wo man als Leser noch die eine oder andere Anekdote zu dem jeweiligen Ort erfährt.

Eine kurzweilig geschriebene Geschichte mit überraschender Wendung. Eine Zugfahrt, ein Gespräch. Für Glattauer-Fans genau das Richtige.

Bewertung vom 09.02.2025
Yoko / Die Rache Bd.1
Aichner, Bernhard

Yoko / Die Rache Bd.1


gut

Außergewöhnlich schonungslos
Das in Pastellfarben gestaltete Cover dieses Buches ist schon ein Eyecatcher und kommt nur mit einem schwarzen Titelschriftzug daher.

Yoko ist eine junge Frau, die bei ihrem Vater in der Metzgerei gelernt und diese später übernommen hat, um dort ihr Glück mit einer kleinen Glückskeksmanufaktur zu versuchen. Als sie eine Kiste Glückskekse an ein chinesisches Restaurant liefert und dort einem kleinen Hund zur Hilfe eilt, der von zwei Chinesen zu Tode geprügelt wird, fängt für sie der Alptraum an.

Bernhard Aichners Schreibstil ist speziell, rasant, brutal, schonungslos und an detailliert beschriebenen Aktionen wird nicht gespart. Der Rhythmik zwischen kurzen und längeren Sätzen ist gut austaxiert und machen den Thriller sehr dynamisch.

Yoko ist der Hauptcharakter, verletzlich, emotional, gerechtigkeitssuchend und über sich hinauswachsend. Alle weiteren Nebenfiguren geben der Geschichte den nötigen Hintergrund. Der Autor versteht es, die Spannung von Anfang an auf einem recht hohen Niveau zu platzieren und zu halten.

Leider war der Rachefeldzug in einigen Teilen etwas unglaubwürdig, trotzdem hat mich der Thriller gut unterhalten.

Bewertung vom 02.02.2025
Der 4-Schritte-Plan für einen gesunden Darm
Rosenow, Saskia Johanna

Der 4-Schritte-Plan für einen gesunden Darm


ausgezeichnet

Gesunder Darm - gesundes und glückliches Ich
Der Weg zum gesunden Darm kann so einfach sein. Schon das Cover macht Lust auf mehr. Frisch und inspirierend ist der in einem harmonischen Gelb und Beige gehaltene Einband. In 4 Schritten wird dem Leser, Nutzer oder auch Betroffene*r der Weg zu einem gut funktionierenden Verdauungstakt erklärt.

Selbstverständlich muss man erstmal die Grundlagen für einen gesunden Darm verstehen, denn er ist das Zentrum unserer Gesundheit und sozusagen unser „zweites Gehirn“. In diesem ersten Abschnitt sind leichte Gerichte gewählt worden, die uns helfen das Fundament zu legen. Der zweite Schritt befasst sich gezielt mit der Entgiftung des Darmtraktes. Auch hier gibt es praktische Tipps und Anleitungen. Die leichten Rezepte sind auf die Entlastung des Darmes ausgerichtet. Im nächsten und dritten Schritt wird sich mit dem Aufbau und Pflege der Darmflora befasst. Auch hier gibt es wieder einiges Wissenswertes was man aus diesem Abschnitt mitnehmen kann. Natürlich wieder mit tollem Rezepten, die einem durch den Tag begleiten. Leicht und lecker. Im vierten Schritt gibt die Autorin noch einige grundsätzliche Tipps, z.B. über Reinigungsmittel und Kochutensilien. Auch hier werden wieder leckere Rezepte vorgeschlagen, wie die Nutzer bzw. Leser ihren gesunden Darm erhalten können.

Wer diese vier Schritte zu einer darmfreundlicheren Ernährung beherzigt, wird sich langfristig über einen gesünderen Darm und einem gesünderen Ich freuen. Aufbau und Inhalt sind von der Autorin mit viel Hingabe zum Thema verfasst worden und man merkt sofort, dass sie selbst von ihren eigenen Erfahrungen berichtet. Ein sehr wissenswertes Buch, das ich hier sehr gerne weiterempfehle.

Bewertung vom 26.01.2025
Von hier aus weiter
Pásztor, Susann

Von hier aus weiter


sehr gut

Das Leben geht weiter
Für mich war es das erste Buch der Autorin Susann Pásztor und wohl auch nicht das Letzte.

Marlene, die nach dem Tod von Rolf nicht mehr in den Alltag zurückfindet, keine Telefonanrufe oder Nachrichten beantwortet, möchte nichts weniger, als dem eigenen Leben ein Ende setzen. Sie kann nicht trauern sondern ist einfach nur wütend. Wütend auf Rolf. In diese Gefühlswelt tritt durch Zufall der Klempner Jack ein zweites Mal in ihr Leben. Er entpuppt sich als ihr ehemaliger Schüler. Da er derzeit wohnungslos ist, darf Jack bei Marlene einziehen. Dies gibt Marlenes Leben ganz neue Impulse, doch sie hält noch immer an ihrem eigenen Ableben fest.

Trauer und Trauerbewältigung sind ein ernstes Thema und der Autorin ist es hier sehr gut gelungen, eine gewisse Leichtigkeit in die Handlung zu transportieren. Mit Humor und viel Empathie für die Protagonisten lässt sie hier im Laufe der Geschichte eine tolle Gemeinschaft entstehen. Geprägt von Veränderung, Verständnis, Rücksicht, Freundschaft, Liebe und über sich hinauswachsen. Das ist doch das, was jemand braucht, der anscheinend ausweglos an einem Tiefpunkt angelangt ist. Die Charaktere sind wunderbar ausgearbeitet und wurden bei mir auch gleich Sympathieträger.

Das schön gestaltete Cover zeigt eine minimale Veränderung in der harmonischen Farbgebung und der Perspektive zwischen den beiden Bildern. Hier wird dem Betrachter vermittelt, das Leben geht weiter. Wunderbar passend zum Inhalt.

Eine schön erzählte Geschichte, die auch durch den flüssigen Schreibstil bei mir absolut punkten konnte.

Bewertung vom 25.01.2025
Verlassen / Mörderisches Island Bd.4
Ægisdóttir, Eva Björg

Verlassen / Mörderisches Island Bd.4


sehr gut

Es ist nicht alles Gold, was glänzt - Spannend und atmosphärisch
Die Autorin hat für ihren neuen Krimi als Schauplatz ein abgelegenes hypermodernes Hotel auf einem Lavafeld in Westisland gewählt. Hier trifft sich die superreiche Familie Snæberg über das Wochenende, um den 100. Geburtstag eines längst verstorbenen Familienmitgliedes zu feiern. Neben den Feierlichkeiten, bei denen auch eine erhebliche Menge an Alkohol fließt, sind auch gemeinsame Unternehmungen geplant. Und schon bereits hier sieht man, dass mehr Schein als Sein vorherrscht.

Ich habe bereits die Vorgängerbände gelesen, doch dieser Band setzt sich in der Erzählweise erheblich von den anderen ab. Anfänglich steht nicht die Ermittlung im Vordergrund, sondern die einzelnen Familienmitglieder, aus deren Sicht, Gedanken- und Gefühlswelt wechselweise erzählt wird. Um eine bessere verwandtschaftliche Übersicht der einzelnen Personen zu bekommen, ist der Stammbaum sehr hilfreich.

Die Kapitel sind kurz und durch die ständigen Personen- und Zeitwechsel, im Jetzt und der vorangegangenen Tage, braucht der Leser eine gewisse Zeit, um sich ganz auf diese Familie und ihre Geheimnisse einzulassen und die Zusammenhänge zu ergründen. Doch je mehr man in diese Geschichte eintaucht, desto spannender werden die Auflösungen, die sich natürlich erst nach und nach ergeben. Dies hält den Spannungsbogen ab dem zweiten Drittel sehr hoch.

Die Beschreibungen sowohl von der Landschaft wie auch von den Witterungsverhältnissen waren sehr szenisch, so dass dieser Hintergrund und die Stimmung innerhalb der Familie mit den einzelnen gut ausgearbeiteten Charakteren eine ganz eigene Atmosphäre gebildet haben.

Die Ermittlungsarbeit ist hier eher zur Nebensache geworden, was ich sehr schade fand. Dieser Band müsste eigentlich der erste sein, da am Ende erst von Elma gesprochen wird und die wiederum erst in Verschwiegen das erste Mal zum Einsatz kommt.

Nichtsdestotrotz hat mich der Krimi gut unterhalten und für Island- und Krimifans ist es wieder eine spannende Lektüre.

Bewertung vom 25.12.2024
Dorn
Beck, Jan

Dorn


ausgezeichnet

Cold Cases - Spannende Abgründe hinter verschlossenen Türen
Für mich ist es das erste Buch von Jan Beck und die Erwartungen waren groß, da ich schon viel von ihm gehört habe. Und dieser Auftakt zur neuen Thriller-Serie um den Kriminalpsychologen Simon Dorn und die Ermittlerin Lea Wagner hat es in sich.

Simon Dorn, einst ein angesehener Kriminalpsychologe, wurde durch den Tod seiner Frau völlig aus der Bahn geworfen. Sein Rückzugsort ist das in Familienbesitz befindliche alte baufällige Hotel, das Dornwald, in Bad Gastein, das seine besten Zeiten lange hinter sich gelassen hat. Ungewöhnliche Abgründe und Cold Cases warten hinter den Türen dieses Hotels und die zu lösen, hat sich Simon Dorn zur Aufgabe gemacht.

Bereits mit dem Prolog geht es spannend und mysteriös los und so wird man Seite um Seite mehr in diese äußerst spannende Handlung hineingezogen. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und die Attribute speziell und unkonventionell treffen sowohl auf Simon Dorn wie auch auf Lea Wagner zu. Alle anderen Personen bilden einen guten Background, um diese Geschichte zu einem tollen Thriller werden zu lassen.

Auch der Schreibstil, die stetig ansteigende Spannung, das Verwirrspiel und das wechselnde Setting haben mich in den Bann gezogen.
Abgerundet wird dieser spannende Thriller noch durch das besondere Cover mit seiner Gestaltung und Haptik und natürlich bezugnehmend auf den Inhalt. Super gemacht.

Sehr spannend und mitreißend, meine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 18.11.2024
Als wir im Schnee Blumen pflückten
Harnesk, Tina

Als wir im Schnee Blumen pflückten


sehr gut

Entwurzelung des samischen Volkes
Bereits das schön gestaltete Cover mit dem eindrücklichen Titel und der Klappentext lassen eine berührende Geschichte von Máriddja und Biera Rijá, die am Rande des Fjälls in einer zerfallenen Hütte leben, erahnen.

Mariddja ist schwer erkrankt und Biera leidet an Altersdemenz. Bevor Máriddja stirbt, hat sie noch einen einzigen Wunsch, sie möchte ihren Neffen noch einmal wiedersehen. So macht sie sich auf ihre ganz spezielle eigensinnige Art auf eine ungewöhnliche Suche.

Die Charaktere, so unterschiedlich und speziell sie auch sind, wurden sehr gut ausgearbeitet. Neben den Hauptpersonen, gibt es noch verschiedene Bewohner des Ortes, die einen geeigneten Hintergrund darstellen. Der Text ist fließend und die Kapitellängen sind gut dosiert und fügen sich harmonisch ineinander. Die Autorin hat ihren ganz eigenen Schreibstil und man trifft hier auf humorvolle und etwas skurrile Passagen. Auch wer Metaphern mag, wird hier gut bedient.

Die Handlung hat zwei Erzählstränge, die sich wie Puzzlestücke gut ineinanderfügen und zum Schluss die Geschichte harmonisch abrunden.
Von der Zwangsumsiedlung der Samen aus dem hohen Norden in den Süden des Landes habe ich vorher noch nicht gehört und so hat auch dieses Buch mein Wissen erweitert.

Der Autorin ist es wichtig, mit diesem Buch auf das Leben, die Kultur und die alten Traditionen der Samen hinzuweisen und den Lesern näherzubringen. Ich hätte mir noch einen kleinen Anhang mit der Übersetzung der samischen bzw. finnischen Wörter gewünscht.

Vor der fantastischen Kulisse der schwedischen Landschaft ist hier ein bewegender und lesenswerter Roman entstanden.

Bewertung vom 04.11.2024
Lovis kocht
Messerschmidt, Lovis

Lovis kocht


ausgezeichnet

Kochen ist Liebe
Lovis Kochbuch hat vor einigen Tagen Einzug in meine Küche gehalten und ich kann es mir schon gar nicht mehr wegdecken.

Das Buch hat eine gute handliche Größe und die angenehme Farbgestaltung und Haptik spiegelt sich im Innern wieder. Zusätzlich gibt es noch zwei farblich abgestimmte Lesebändchen, die das Auffinden meiner Lieblingsrezepte vereinfachen.

Lovis begleitet uns mit ihren Rezepten durch die Jahreszeiten, was natürlich den Einkauf der Lebensmittel auf die jeweilige Saison ausrichtet und ich von der Regionalität und der Frische der Produkte profitieren kann, denn leider habe ich keinen eigenen Garten.

Zu jedem Rezept gibt es ein schön gestaltetes Bild was natürlich Appetit auf mehr macht. Und es gibt mehr, hier und da wird das Buch mit schönen Aufnahmen aufgewertet, so dass man sehr gerne darin herumblättert, um sich inspirieren zu lassen, mehr über Lovis erfährt oder einfach nur in die Jahreszeit eintauchen kann. Sehr schön bei einer kleinen Auszeit mit einer Tasse Tee oder Kaffee und einem Stück Apfel-Mandel-Tarte von Seite 146. Lecker.

Die Rezepte sind wirklich einfach und auch sehr schmackhaft, bereits jetzt habe ich schon Lieblingsrezepte, die ich öfter in unseren Speiseplan mit aufnehme. Mir ist es auch wichtig, mehr auf Fleisch zu verzichten und dieses Kochbuch ist da eine fantastische Hilfe. Es ist ganz nach meinem Geschmack und ich bin völlig begeistert. Meine absolute Kaufempfehlung.

Bewertung vom 28.10.2024
Der Nachtschattenmann: Thriller
Shepherd, Catherine

Der Nachtschattenmann: Thriller


ausgezeichnet

Außergewöhnlich spannend und fesselnd
Nach einem schon spannenden Prolog treffen wir selbstverständlich sofort auf Julia Schwarz und ihre Assistentin Lenja, die sich routiniert, aber nicht frei von Emotionen, an die Obduktion einer jungen Frau machen. Je tiefer Julia und ihr Partner Florian, wieder leitender Ermittler, in den Fall eintauchen, desto mehr Details treten zutage. Schnell wird klar, dass sie es mit einen Phantom der Nacht zu tun haben. Dem Nachtschattenmann, der Blondinen bevorzugt und diese für sich tanzen lässt.

Erneut ist es Catherine Shepard auf ihre einzigartige Weise gelungen, die Ermittlungsansätze äußerst professionell zu konstruieren, unvorhersehbare Wendungen einzubinden und eine anschauliche Vielfalt an Verdächtigen zu offerieren. Neben den Hauptcharakteren bilden eine überschaubare Anzahl an Personen einen guten Background. So dass der/die Leser*in nicht den Überblick verliert, aber ohne weiteres miträtseln und auf die falsche Spur kommen kann. Die Spannung, die bereits im Prolog erzeugt wird und stetig ansteigt, ist hier neben dem flüssigen und intensiven Schreibstil ein Garant für einen gelungenen Thriller.

Durch die teils sehr kurzen Kapitel hatte ich als Leserin das Gefühl, stets mitten im Geschehen zu sein. Kleine Einblicke in das Privatleben von Julia und Florian machen diese Charaktere sehr authentisch, menschlich und nahbar. Nichtsdestotrotz steht immer die eigentliche Handlung bzw. Ermittlung im Fokus, deren Auflösung wie immer sehr überraschend war.

Das Cover in der gewohnten Farbgestaltung und der Haptik ist ein absoluter Eyecatcher. Es gefällt mir ausgesprochen gut.

Bewertung vom 13.10.2024
Wallis Simpson
Lindinger, Michaela

Wallis Simpson


sehr gut

Letztendlich nur die Duchess of Windsor
Wallis Simpson war mir als Name im ersten Augenblick nicht geläufig, aber als Geliebte und zukünftige Frau von Edward VIII. ist sie natürlich ein Begriff. Der spätere König, der er ja nie sein wollte, musste auf Druck des Königshauses abdanken, um seine über alles geliebte, zweifach geschiedene Amerikanerin Wallis zu heiraten.

In einfachen bürgerlichen Verhältnissen geboren als Bessie Wallis Warfield wusste sie schon frühzeitig, was sie nie wieder sein wollte, mittellos. Sie hat ihre Ziele nie aus den Augen verloren und mit einer unglaublichen Kontinuität versucht das Größtmögliche zu erreichen. Sie nutzte ihre Ehen, um immer weiter in den Kreis der Reichen und Schönen vorzudringen, natürlich immer mit hinterhältiger berechnender Taktik, um letztendlich dem Prinzen von Wales vorgestellt zu werden. Was sie wirklich perfekt konnte, war planen und organisieren.

Der Prinz hat in ihr anscheinend so etwas wie eine Seelenverwandte gesehen und es war immer die größte Liebe seines Lebens gewesen, was nicht auf Gegenseitigkeit beruhte. Bei Edward hatte wohl maßgeblich die Erziehung zu einer Entwicklungsstörung geführt und Wallis litt unter einer DSD-Veranlagung, was sich auch rein äußerlich bei beiden bemerkbar gemacht hat.

Obwohl die Ehe bis zu Edwards Tod Bestand hatte, war sie nicht wirklich glücklich. Für Wallis eher eine tägliche Herausforderung. Edward war alles andere als ein Mann mit Rückgrat und Autorität. Wird er hier doch, wie Wallis es schon gut formulierte, als Peter Pan dargestellt. Den Beschreibungen der Autorin zufolge, ein kleiner, dünner liebeskranker Mann, der gerne Hand- und Gartenarbeiten macht, Geld zum Fenster rauswirft und durch die Welt reist, mit zu damaliger Zeit u.a. zweifelhaften Besuchen in Nazideutschland. Was wäre auf England zugekommen, wenn er wirklich König geblieben wäre?

Auf jeden Fall ist das Buch durch seine Gestaltung auffällig und es gibt auch das wieder, was der Titel verspricht. In sehr sachlicher Sprache geschrieben, mit reichlich Fotomaterial illustriert, ergibt sich für die Leser*innen eine gute Biographie der Wallis Simpson. Leider fand ich, dass an manchen Stellen die Kapitel nicht chronologisch angeordnet waren und die Sprünge mich im Lese- bzw. Gedankenfluss etwas beeinträchtigt haben. Das Buch hat mir einen Teil der Geschichte Englands nähergebracht, aber Wallis Simpson hat es nicht sympathischer gemacht.