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Benutzername: 
Verybigbooklove
Wohnort: 
Hannover

Bewertungen

Insgesamt 19 Bewertungen
12
Bewertung vom 07.04.2019
Animant Crumbs Staubchronik
Rina, Lin

Animant Crumbs Staubchronik


ausgezeichnet

Animants Mutter hat große Pläne für ihre störrische Tochter. Der perfekte Ehemann soll her, damit ihr Kind ausgesorgt hat. Um den Heiratsplänen zu entfliehen, erklärt Ani sich spontan bereit mit ihrem Onkel nach London zu gehen und dort in der Bibliothek der Universität als Assistentin des Bibliothekars Mr. Reed zu arbeiten. Dieser verschleißt mit seiner griesgrämigen Art, seiner schlechten Laune und seinen hohen Anforderungen seit Monaten einen Assistenten nach dem anderen und nun soll Animant es richten.
Sie erlebt einen aufregenden, arbeitsreichen und lehrreichen Monat in London, der sie nicht nur dem Alltag entfliehen lässt, sondern auch die ein oder andere Überraschung bereithält.

In dieses Buch muss man sich einfach schon nach wenigen Seiten verlieben. Lin Rina schafft es mit ihrer lockeren, ironischen und modernen Schreibweise Schwung und Pepp in einen historischen Roman zu bringen. Animant habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Stur, neugierig und frech entspricht sie überhaupt nicht dem Frauenbild der damaligen Zeit und stößt mit ihrer Liebe zu Büchern nicht immer und überall auf Verständnis oder gar Bestätigung. Der störrische Mr. Reed hingegen, verkörpert alles, was man nicht mag. Er ist unhöflich, gemein und launisch. Wer wünscht sich denn so einen Vorgesetzten? Ani sicher nicht. Die Begegnungen der beiden, die Blicke, die Dialoge und ihr Umgang miteinander sind einfach so extrem unterhaltsam, dass es mir schwerfiel das Buch überhaupt aus den Händern zu legen. Man will einfach wissen, was als nächstes passiert und welche Abenteuer noch auf Ani warten. Ich war begeistert beim Lesen. Verliebt in die Protagonisten, den bildhaften Beschreibungen, dem Charme und Witz, den diese Story mit sich bringt. Vom Cover mal ganz zu schweigen. Ein echtes Schmuckstück.

Wer "Stolz und Vorurteil" mochte, sollte sich mit diesem Buch, einer Tasse oder besser eine Kanne Tee in seinen Lesesessel zurückziehen und sich mit Animant und Mr. Reed auf die Reise nach London machen.

Bewertung vom 02.04.2019
Ich weiß, du bist hier
Brodie, Laura

Ich weiß, du bist hier


gut

Als ihr Mann David im Sommer zu einer Kajaktour aufbricht und nach einem schweren Gewitter nicht zurückkehrt, geht man davon aus, dass er tot ist.
Bis er plötzlich monate später wieder vor Sarah steht, die nicht weiß was sie glauben soll.
Ist ihr Mann garnicht tot? Warum sollte er nach Monaten zu ihr zurückkehren? Bildet sie sich alles nur ein?

Laura Brodie schafft es mit ihrer Geschichte die Linie zwischen Fantasie und Realität so dünn und durchscheinend zu gestalten, dass man als Leser
selber nicht mehr weiß, was man glauben soll. Mit Sarah schafft sie eine verzweifelte, aber dennoch irgendwie zwiespältige Protagonistin,
die vom scheinbaren Tod ihres Mannes betrübt, aber auch befreit wirkt. Die Geschichte plätscherte anfangs etwas dahin, sodass es für mich schwierig
war ins Buch einzusteigen. Mehrere Male war ich kurz vom Abbruch, weil scheinbar nichts passierte, was mich packen konnte. Im letzten Anlauf
konnte ich dann den "toten Punkt" überwinden und das Buch dann fast in einem Stück durchlesen.
Dennoch hat die Story definitiv ihre Höhen und Tiefen. Teils waren mir die Zitate zu melancholisch oder hochtrabend, in einer sanften Liebesgeschichte.

Unterm Strich bin ich jedoch froh, dass Buch beendet zu haben, die die Autorin schaffte es ihre Erzählung sehr bildhaft zu verpacken und gerade Sarah als
Hauptprotagonistin regt sehr zum Nachdenken an.

Bewertung vom 17.03.2019
Cold Fire / Wächter der Illusion Bd.1
Gindele, Katrin

Cold Fire / Wächter der Illusion Bd.1


gut

Eigentlich ist Lara ein ganz normaler Teenager. Sie verschläft öfter mal, ist vergesslich und manchmal ein wenig tollpatschig.
Nichts besonderes scheint in ihrem Leben zu passieren. Bis sie Logan trifft, was ihrer besten Freundin Jean so garnicht gefällt.
Warum nur? Und warum sollte sich so ein atemberaubender Typ wie Logan überhaupt für die unscheinbare Lara interessieren?
Lara sieht als Einzige wie und was Logan wirklich ist - ein Secutor. Ein Wesen, dessen Aufgabe es ist, seinen menschlichen Auftrag
zu schützen, unter die Arme zu greifen und ihn oder sie auf den richtigen Weg zu leiten.
Durch Logan taucht Lara ab in eine Welt aus Illusionen, neuen Freunden, faszinierenden Möglichkeiten, aber auch in die Welt einer tödlichen Gefahr.

Mich erinnerte das Buch und die Story sehr an die Obsidian- oder auch die Twilight-Reihe. Ein menschliches Mädchen verliebt sich in einen ungewöhnlichen,
übermenschlichen und natürlich unglaublich schönen Jungen, wird mit offenen Armen und kleinen Seitenhieben in der Familie willkommen und die ganz große
Liebe entfacht. Mir persönlich war die Story leider nicht besonders genug, da die Parallelen zu den oben genannten Reihen einfach zu extrem waren und die
Handlung daher leider relativ vorhersehbar. Die Rasse der Secutoren und Defensoren und die Idee mit den Illusionen war neu und ich fand sie auch echt spannend.
Leider wirkte das Konzept für mich nicht zu 100 % durchdacht. Viele Seiten musste ich doppelt lesen, um die Zusammenhänge zu verstehen, was mir dennoch
nicht immer gelang. Ich glaube die Welt, die die Autoren erschaffen wollte ist eine super Idee, die Umsetzung war für mich nur nicht immer schlüssig.
Die Figuren vor allem Lara, Logan und Jean waren für mich schon interessant. Alle hatten aber auch ihre Tücken. Konflickte wurden für mich immer viel zu
schnell gelöst und so ein bisschen herrschte immer die "Vergeben und Vergessen"-Atmosphäre. Auch die Lovestory war für mich ein wenig over the top.
In besagten Reihen, kam die ganz große Liebe ja auch immer sehr schnell, wirkte für mich aber authentischer. Dass Logan seien Lara die ganze Zeit "mein Engel"
nennt, war mir auch viel zu viel.
Mit dem Schreistil kam ich leider auch nicht wirklich gut klar. Zitate konnten oft nicht dem Sprecher zugeordnet werden, da direkt nach dem Zitat ohne Zeilenumbruch
schon eine Reaktion des Gegenübers stand. Ich hatte die Hoffnung, dass sich das im Laufe des Buches vielleicht legen würde oder ich reinfinden könnte,
leider war dem aber nicht so. Sodass ich ziemlich viele Lesepausen einlegen musste.

Fürs Fans der Obsidian- oder Twilight-Reihe mag die Story sicher interessant sein, doch fehlt dem Ganzen der rote Faden, das I-Tüpfelchen und ein klarer Schreibstil.

Bewertung vom 08.03.2019
Die Verschwörung / Artemis Fowl Bd.2
Colfer, Eoin

Die Verschwörung / Artemis Fowl Bd.2


ausgezeichnet

Nachdem Artemis Fowl es als erster Mensch schaffte, dem Erdvolk etwas von ihrem Gold zu stehlen,
investiert er dieses nun in Rettungsaktionen um seinen verschollenen und totgeglaubten Vater zu finden.
Währenddessen bahnt sich unter der Erde ein Komplott an, der so gerissen geplant ist, dass nur Artemis Fowl dahinterstecken kann.
Gezwungenermaßen machen Artemis und sein Leibwächter Butler nun gemeinsame Sache mit Captain Holly Short und Commander Root.
Können sie Artemis Vater und die Welt des Erdvolkes retten?

Wie bereits im ersten Buch schon, bin ich großer Fan der abwechslungsreichen Figuren. Der nervige und unsoziale Artemis wird
irgdnewie netter, die Verbindungen zwischen ihm und dem Erdvolk kompletter. Auch im zweiten Band spinnt Eoin Colfer wieder
Intrigen, Geheimnisse und Verwicklungen zusammen, die gepaart mit unfassbar viel Witz eine tolle und spannende Geschichte ergeben.
Alles ist so bildlich, dass man gefühlt dabei ist, wenn die Magmawogen in den Schächten aufsteigen oder es in der Kommandozentrale
der ZUP drunter und drüber geht. Ich bin ganz großer Fan vom paronoiden Zentaur Foaly. Auch das Wiedersehen mit Mulch Diggums machte
mir sehr viel Freude. Diese Reihe lebt einfach von ihren fantastischen Wesen.

Eine weitere tolle Geschichte um Artemis, Holly, Butler, Root, Mulch, Foaly und Co. Wem der erste Band gefiel, sollte unbedingt dranbleiben.

Bewertung vom 03.03.2019
Haus der Erinnerungen
Wood, Barbara

Haus der Erinnerungen


gut

Als ihr Großvater erkrankt und im Sterben liegt, macht sich Andrea aus ihrer Heimat Los Angeles auf umd ihrer Familie in England zu besuchen.
Doch ist ihr diese Familie und ihre Geschichte fremd. Als Sie das Haus ihrer Großeltern betritt, überkommt sie bereits ein unheimliches Gefühl.
Dieses Haus scheint sie gefangen zu nehmen und ihre Familiengeschichte aufzuarbeiten. Schreckliche Dinge sollen hier geschehen sein.
Doch lauert in diesen Mauern wirklich nur Schrecken, oder hat sich vor 100 Jahren doch etwas ganz anderes zugetragen?

Dieses Buch schlummerte satte 12 Jahre auf meinem SuB bevor ich mich dazu motivieren konnte es zu lesen. Ich muss zugeben, dass ich sehr lange brauchte,
um in die Geschichte reinzukommen, da bestimmte Bereiche doch sehr langatmig und langweilig sind. Andrea als Hauptfigur erschien mir oft sehr widersprüchlich.
Ich bin mir auch am Ende nicht sicher, ob ich sie mag, oder nicht. Als ich dann endlich besser ins Buch gefunden habe, gefiel es mir ganz gut. Die ganz großen
Überraschungen blieben leider aus. Vieles war relativ vorhersehbar. Der Schreibstil war teilweise etwas fad und altbacken. Ein bisschen mehr Pepp würde nicht schaden.

Ich habe schon diverse Bücher der Autorin gelesen und muss leider sagen, dass dieses zu den Schlechteren gehört. Mir fehlte die klassische Lovestory der Hauptfigur,
das Abenteuer und die Spannung. Leider kann ich das Buch nur als mittelmäßig einstufen.

Bewertung vom 24.02.2019
Tote Mädchen lügen nicht
Asher, Jay

Tote Mädchen lügen nicht


sehr gut

Hallo, hier spricht Hanna - Hanna Baker. Ich bin längst tot. Und wenn du das hier hörst, bist du einer der Gründe dafür.
Nach dem Selbstmord von Hanna Baker machen Kassetten die Runde. 7 Kassetten - 13 bespielte Seiten. 13 Gründe, warum ihr junges Leben ein Ende nahm.
Clay ist einer dieser Gründe. Eines Tages findet er ein Paket auf seinen Verranda. Hannas Kassetten. Band für Band erlebt er Hannas Leidensweg mit ihr.
Band für Band erfährt er Geheimnisse, von denen er liebe nichts wüsste. Band für Band bringt Licht ins Dunkel. Warum musste Hanna Baker sterben?

Harte Kost für ein Jugendbuch. Aber wichtig und verdammt richtig.
Jay Asher zeigt mit seiner Geschichte deutlich, dass nieman hinter die Fassaden schauen kann. Dass undurchdachtes Verhalten, unbewusste Taten oder nicht gesagte Worte wie ein Schneeball eine Lawine auslösen können. Eine Tat, scheinbar klein und unbedeutend, ist Auslöser für viele weitere Ereignisse und Dinge. Ereignisse und Dinge, die für Hanna nicht klein und unbedeutend sind, sondenr nach und nach ihre Seele zerfressen und sie zum schlimmsten Weg führen, den man gehen kann.
Dieses Buch soll schockieren und diese Schock soll Augen öffnen.
Durch die zwei Sichten der Story wird das Nichtmitbekommen, dass Hinweise nicht deuten können und teilweise auch das Verschließen vor der Wirklichkeit klar und deutliche aufgezeigt.
Jede Tat hat Konsequenzen, auch wenn man sie nicht direkt sehen oder spüren kann.

Vielleicht kann dieses Buch dem ein oder anderen ein wenig die Augen öffnen. Vielleicht geht man etwas wacher und achtsamer mit seinen Mitmenschen um.
Vielleicht hilft es zu verstehen und zu lernen.
"Tote Mädchen lügen nicht" ist ein Buch zum Nachdenken, zum Überlegen und zum Lernen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.02.2019
Harry Potter und der Stein der Weisen / Harry Potter Bd.1
Rowling, Joanne K.

Harry Potter und der Stein der Weisen / Harry Potter Bd.1


ausgezeichnet

An seinem 11. Geburtstag erfährt Harry Potter, dass er ein Zauberer ist. Als ob das nicht schon genug wäre, ist er nicht irgendein Zauberer, sondern in der magischen Welt eine Berühmtheit. Er, der als Baby, als Einziger den Fluch des durch und duch bösen und mächtigen Voldemort überlebte, gelangte zu unfussbarer Berühmtheit in der Zaubererwelt und wusste bis heute von nichts.
Zusammen mit Harry begeben wir uns nach Hogwarts, der Schule für Zauberei. Dort durchleben wir die Höhen und Tiefen des ersten Schuljahres, die Suche nach Freunden, nach Wissen, sich selbst und dem Stein der Weisen.

Schon als Kind habe ich dieses Buch geliebt und auch beim zweiten Lesen - 18 Jahre später - konnte ich mir das Grinsen selten aus dem Gesicht wischen. J.K. Rowling schafft es uns mit Harry lernen zu lassen, Freunde zu finden, Feinde zu erkennen und die magische Welt zu entdecken. Sie verzaubert mit fantastischen Orten, witzigen Figuren und mystischen Wesen.
Dabei kommen Freundschaft und und Moral nicht zu kurz. Locker und leicht, scheint man auf dem Besen durch die Geschichte zu schweben. Das Buch liest sich super flüssig und alle Beschreibungen sind so bildhaft, dass man sofort in die Welt von Hogwarts eintauchen kann.

Egal ob jung oder alt, ob zum ersten oder hundertsten Mal, ob Zauberer oder Muggel - Harry Potter verzaubert immer.

Bewertung vom 13.02.2019
Rock den Himmel, mein Held
Gillmeister, Ines

Rock den Himmel, mein Held


ausgezeichnet

Lest dieses Buch! Lernt aus diesem Buch! Werdet Stammzellenspender!

Dieses Buch erzählt die Geschichte von Ines, Simon, ihrer kleinen Familie und Kunibert - der Krabbe. Was klingt wie der Name eines lustigen Kinderbuchs, ist in Wirklichkeit eine heimtückische Krankheit.
Ines ist gerade mit dem zweiten Kind schwanger, als ihr Held Simon die Diagnose Krebs erhält. Alle sind geschockt. Doch statt sich einzuigeln, in Mitleid zu schwelgen und aufzugeben, feiert diese Familie das Leben in allen Farben und Formen, denn das Leben ist zu schön, um es kampflos aufzugeben.

Dieses Buch ist für mich zum aboluten Herzbuch geworden. Eine Hymne an das Leben. Es strotzt vor Mut, Kraft, Ausdauer und unendlicher Liebe - einfach ein großes "JA an das Leben", auch wenn scheinbar alles den Bach runtergeht.
"In guten wie in schlechten Zeiten" ist hier nicht nur ein leicht dahergesagter Spruch, sondern wird in vollen Zügen und bis zum letzten Atemzug gelebt.
Ines Gillmeister schafft es ungeschönt und ehrlich, aber traumhaft schön die Geschichte ihres Helden zu erzählen, die trotz der traurigen Endes einfach so zauberhaft witzig, positiv und lebensbejahend ist, dass sich hier jeder eine Scheibe abschneiden sollte.
Ich habe noch nie so viel positive Energie beim Lesen gespürt, wie beim Verschlingen dieses Buches.
Ich bin verliebt. Verliebt in Simon, verliebt in ihre zauberhaften Kinder und verliebt in Ines - eine Frau die ihresgleichen sucht.

Ich wünsche mir sehr, dass dieses Buch von vielen, vielen Menschen gelesen wird. Das diese Menschen, ob gesund oder krank, betroffen oder nicht betroffen, etwas aus diesem Buch lernen können und dass die Geschichte das bewirkt, was Simon sich gewünscht hat: Aufmerksamkeit erregen, Leute animieren gutes zu tun und sich im Kampf gegen den Krebs zu angagieren.
Es tut nicht weh, sich typisieren zu lassen!
Ich für meinen Teil habe unfassbar viel für mich mitnehmen können. Dieses Buch war eine Bereicherung!
Dieses Buch und dieser Held werden immer einen Platz in meinem Herzen und meinem Bücherregal haben.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.02.2019
Zwei Versprechen / All in Bd.2
Scott, Emma

Zwei Versprechen / All in Bd.2


gut

Wie soll man weiterleben, wenn man einen geliebten Menschen verloren hat? Diesen einen Menschen, der unser Alles war, der unsere Welt stillstehen ließ und durch seinen Verlust so ein riesengroßes Loch in unserem Innern hinterlässt, dass Nichts und Niemand dieses Loch je wieder nur ansatzweise ausfüllen könnte? Aber genau das ist es, was man diesem Menschen in den letzten Minuten seines Lebens versprochen hat. Wie war es, wenn man sein Universum verlor und versprochen hatte wieder zu lieben?
Nach Jonahs Tod bleibt Kaceys Welt stehen. Fluchtartig verlässt sie Las Vegas. Weg von den Erinnerungen, die an jeder Ecke warten. Weg von seiner Familie, seinen Freunden und von Theo. Neustart in New Orleans. Alleine, einsam und voller Trauer.
In Las Vegas gerät Theo’s Welt aus den Fugen. Jonah war der Kitt, der die Familie Fletcher zusammenhielt. Nun ist es seine schwierige Aufgabe stark zu sein. Keine Trauer zu zeigen und als guter Sohn in Jonahs Fußstapfen zu treten. Jonah ist fort und seine Fußstapfen sind groß. Jonah ließ es sich nicht nehmen, sich auch von Theo ein Versprechen geben zu lassen. Ein Versprechen dem sich Theo nicht gewachsen fühlt, das die Liebe zwischen Jonah und Kacey verraten würde und das er niemals würde einhalten können.
Doch können zwei verlorene Seelen einander Halt geben, wo nichts anderes noch Halt bieten kann? Können Freundschaft, Zuneigung und Liebe die Trauer besiegen? Können Träume wahr werden und kann man irgendwann wieder glücklich sein, wenn man einen solchen Verlust miterleben musste?
All In – Zwei Versprechen verlangt dem Leser viel ab. Verständnis, Einfühlungsvermögen, Empathie und Durchhaltevermögen. Aufgrund des ersten Bandes der Dilogie, waren meine Erwartungen an dieses Buch extrem hoch. Ich konnte mir schwer vorstellen, wie man an so ein emotionales Buch anknüpfen und was ich von der Geschichte mit Kacey und Theo halten sollte.
Doch Emma Scott schaffte es auch in der Fortsetzung mit ihrem Schreibstil, der liebevollen und realistischen Beschreibung von Orten und Charakteren und vor allem mit greifbaren und nachvollziehbaren Problemen dem Leser das Gefühl zu geben mittendrin zu sein und der Geschichte immer weiter folgen zu wollen. Das Buch enthält so viele schöne Zitate, die man sich selbst auch zu Herzen nehmen sollte.
Leider muss ich sagen, dass meine Erwartungen, was den Verlauf der Story anging, etwas enttäuscht wurden. Gerade zum Ende hin, passierte viel zu viel in viel zu kurzer Zeit. Ein Ereignis folgte auf das nächste und es wirkte, als ob alles, was nur irgendwie noch passieren konnte ins letzte Drittel des Buches gequetscht wurde.
Für mich blieben die ganz großen Emotionen an vielen Stellen auf der Strecke. Da die Beziehung zwischen Theo und Kacey auf einer völlig anderen Ebene als die zwischen Kacey und Jonah stattfand. Zu detaillierte Beschreibungen erotischer Szenen, machten mir das Lesevergnügen teilweise echt schwer, sodass ich das ein oder andere Mal sogar die Augen verdrehen musste. Diese Szenen passten nicht zum Rest des Buches und stachen für mich irgendwie negativ hervor. Auch wenn ich mich mit vielen Abschnitten im Buch relativ schwergetan habe, gab es natürlich auch Kapitel die mich gepackt und ergriffen haben und ich muss zugeben, dass ich an drei Stellen ein paar kleine Tränchen verdrücken musste.
Schade nur, dass das nicht öfter der Fall war, denn das war es, was ich mir für die Fortsetzung gewünscht hätte. Tiefe, Emotionen und Tränen.
Auch mit dem Ende konnte leider so gar nicht anfreunden, da es für mich einfach too much und zu perfekt war. Nach dem ersten Epilog hätte Schluss sein müssen. Dennoch bin ich froh, die Fortsetzung gelesen zu haben um zu erfahren, wie es nach Jonahs Tod weitergeht, um mich von den Charakteren zu verabschieden und das Ende von Kaceys und Jonahs und Theos Geschichte mitzuerleben.

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