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Benutzername: 
Lesefee
Wohnort: 
Oberberg

Bewertungen

Insgesamt 24 Bewertungen
Bewertung vom 14.02.2015
Mit zwanzig hat man kein Kleid für eine Beerdigung
D'Urbano, Valentina

Mit zwanzig hat man kein Kleid für eine Beerdigung


gut

Sehr gewöhnungsbedürftiger Schreibstil

Das Buch wurde mir empfohlen, aber leider hat es mir nicht so gut gefallen. Der Schreibstil der noch jungen Autorin ist doch recht gewöhnungsbedürftig und etwas karg und oberlächlich, aber vielleicht liegt es auch an meinem vergleichsweise höheren Alter. Die Geschichte an sich ist sehr realitätsnah und tieftraurig. Erzählt wird aus dem Leben der jungen Italienerin Beatrice, auch genannt Bea. Sie muß zusammen mit ihren Eltern, die sehr früh Kinder bekommen haben, und ihrem Bruder in einer besetzten Siedlung wohnen. Die Häuser dort sind einfach von mittellosen Menschen besetzt wurden, dementsprechend ist die Kriminaliät und Arbeitslosigkeit dort sehr hoch. Die Gegend wird von Polizei und der Öffentlichkeit gemieden und hat einen schlechten Ruf. Dies sind alles keine guten Voraussetzungen für die Kinder, die dort aufwachsen müssen. Dennoch erlebt Bea eine herzliche Kindheit mit ihren Eltern, die sich auch liebevoll um die Nachbarskinder, Halbwaisen mit einem furchtbar brutalen Vater, kümmern. Alfredo, einer dieser Kinder, ist etwa im gleichen Alter wie Bea und wächst zusammen mit ihr auf. In der Pubertät wird ihr Verhältnis zueinander schwieriger. Einerseits ist Alfredo Bea lästig, andererseits will sie sich wohl nicht gestehen, daß sie ihn liebt. Alfreod weiß wohl eher um ihre Liebe, aber er scheint sich vor Bea's Zurückweisung zu fürchten. Wie die beiden Jugendlichen dann schließlich zueinanderfinden wird in dem Roman seltsamerweise gar nicht so zur Sprache gebracht. Leider währt ihre Liebe dann auch nur kurz und endet mit dem Tod Alfredos. Zu stark sind die Umstände, die Alfredo ins Verderben ziehen, auch wenn Bea ihr Möglichstes versucht, um ihm zu helfen. Bea hingegen nimmt seinen Tod später zum Anlass aus dem Elendsviertel aufzubrechen. Es ist trauriges Buch, menschlich, aber im Schreibstil auf jeden Fall verbesserungswürdig, dennoch vermittelt es auch eine Botschaft an den Leser, daß es sich immer lohnt, auch noch im schlimmsten Elend, auszubrechen und das Beste aus seinem Leben zu machen.

Bewertung vom 14.02.2015
Verliebt in sieben Stunden
Morelli, Giampaolo

Verliebt in sieben Stunden


gut

Sehr moderne Liebesgeschichte

Mein Urteil zu diesem Buch ist eigentlich ganz gut, dennoch muß ich mich als ältere Leserin immer einmal erst auf die neuzeitlichen, modernen Ausdrucksweisen was das Intimleben der Geschlechter betrifft, gewöhnen. Aber heutzutage sind die Bücher ja voll davon und so geht es auch diesem Buch recht direkt um das "eine Thema" los. Ansonsten ist die Geschichte nicht schlecht beschrieben und man vermutet schon recht schnell, woraus es hinausläuft. Es gibt viele Momente, die sehr lustig beschrieben sind und in denen ich mit der Hauptfigur Paolo mitgefühlt habe. Paolo ist ein Mann in den Dreißigern und er lebt seit drei Jahren mit seiner Freundin Georgia zusammen. Paolo ist ein sehr gutaussehender Mann, ebenfalls Giorgia. Die beiden scheinen sich gut zu verstehen und wollen in Kürze heiraten. Paolo arbeitet als Wirtschaftsjournalist bei einer Zeitung. Wieder einmal weist ihn sein Chef an, eine kurzfrisitge Dienstreise anzutreten. Seine Freundin nimmt es hin, offenbar ist sie dies schon gewöhnt. Als dann jedoch der Flug überbucht ist und Paolo seine Reise nicht antreten kann, kommt er unvermutet nach Hause und muß Giorgia in flagranti mit seinem so wenig geachteten Chef, einem sich immer wieder damit brüstenden Frauenheld, erwischen. Paolo ist tief am Boden zerstört. Schließlich verläßt ihn Giorgia auch noch, obwohl er ihr doch verziehen hätte. Schon da kann man ihn nicht verstehen. Paolo scheint zu gut zu sein. Er kündigt seine Arbeitsstelle und versucht sich das Leben zu nehmen. Einzig der unbeholfene, aber sehr nette Ciro, steht im zur Seite und verhilft ihm zu einer neuen Arbeitsstelle. Auch wenn Paola nicht gerne für die Zeitschrift "Macho Man" schreibt, so verhilft sie ihm doch zu einem Einkommen und später noch zu viel mehr. Paolo kann hier nicht über Wirtschaft schreiben, sondern muß über Banales wie Friseure, Fitnesssstudios usw. berichten. Dann wird es noch schilmmer, er soll im Auftrag der Zeitung an einer Art Flirtschule teilnehmen. Valeria, die Lehrerin, eine sehr selbstbewußte und sehr schöne junge Frau, gibt der Männerwelt, Tips und Beispiele, wie sie gut bei der Damenwelt ankommen. Anfangs überhaupt nicht davon überzeugt, lernt Paolo jedoch schnell dazu. Valeria zeigt ihm, wie banal es ist, eine Frau auf sich aufmerksam zu machen. Letzten Endes muß sich Paola sehr verstellen und erkennen, daß es funktioniert. Giorgia wird wieder auf ihn aufmerksam und interessiert sich für den so veränderten Paolo.

Bewertung vom 22.12.2014
Is´ was, Dog?
Hayali, Dunja

Is´ was, Dog?


sehr gut

Einfach nur schön - ob mit oder ohne Hund

Auf den Hund gekommen ist auch die Schriftstellerin Dunja Hayali. Mit 30 Jahren hat sie es endlich geschafft, sich ihren Wunsch nach einem Hund zu erfüllen. Die Hündin Emma ist nicht perfekt, aber jetzt schon seit 10 Jahren ein fester Partner an der Seite der Fernsehmoderatorin. Dieses Buch ist auf jeden Fall ein Lesegenuss. Es ist sehr unterhaltsam und kurzweilig geschrieben. Die lustigen Anekdoten und die kurzen Kapitel sind gut aufeinander abgestimmt. Zu Beginn des Buches läßt uns die Schriftstellerin an ihren Überlegungen zu einem Hund teilhaben. Sie stellt verschiedene Rassen vor. Dies finde ich alles sehr gut. Es ist auch ein ideales Buch, um zu einer Entscheidung zu kommen, ob man sich jetzt einen Hund anschafft oder nicht. Denn es ist ja nicht allein die Sehnsucht nach einem Haustier. Hier sollte man vorher bedenken, was alles auf einen zukommt. Nicht nur die unheimlich treue Liebe eines Hundes sollte im Vordergrund stehen, sondern auch die vielen unliebsamen Aufgaben, die so ein Hund mit sich bringt. Dies alles erwähnt die Schriftstellerin in ihrem Buch und man kann sich ihr Leben mit Hündin Emma wirklich gut vorstellen. Jeder Hundebesitzer kann sich hier gut wiedererkennen. Auch wenn es lange her ist, daß wir selbst einen Hund hatten, so erkenne ich hier vieles wieder und muß gestehen, daß beim Lesen des Buches schon wieder etwas Sehnsucht nach einem Hund aufkam. Allerdings verschweigt Dunja Hayali auch nicht die Schattenseiten. Ein Hund wächst einem eben so sehr ans Herz, daß man auch seine Sterblichkeit bedenken muß. Es ist eben wie bei einem geliebten Menschen, der einem nahe steht. Irgendwann kommt der Tag des Abschieds. Die Sorge vor Unfällen oder Krankheiten, die einem den geliebten Vierbeinern nimmt, erwähnt sie eben auch. Ich wünsche ihr noch viele Jahre mit Emma. Ein tolles Buch, das ich jedem nur empfehlen kann, gerade auch den Menschen, die sich oft über die vielen Spaziergänger mit ihren Hunden aufrgegen. Wer dieses Buch gelesen hat, kann jetzt viel besser verstehen, wie schön das Leben mit einem treuen Hund ist.

Bewertung vom 22.12.2014
Alles Liebe oder watt?
Matisek, Marie

Alles Liebe oder watt?


ausgezeichnet

Erfrischende und sehr unterhaltsame Lektüre

Diese Lektüre kann ich nur jedem wärmstens ans Herz legen, sei es nach einem anstrengeden Arbeitstag zur Entspannung oder einfach um die Urlaubssehnsucht zu befrriedigen. Ich habe das Buch im Liegestuhl liegend im Sonnenschein bei leicht frischen 18 Grad genossen und mich fast wie auf Sylt gefühlt. Nach Sylt geht die Lesereise auch. Die Schriftstellerin versteht es prächtig, einem die schöne Insel mit ihren typischen Gerichten und Einwohnern und der herrlichen Landschaft nahezubringen. Auch wenn man kein Liebhaber der norddeutschen Insel ist, so ist diese Lektüre eine wunderbare Einstimmung auf den nächsten Urlaub an der See. Auf Sylt will die sich im mittleren Alter befindende Pastorin Silke Denneler einen Neustart beginnen. Sie ist geschieden und lebt mit ihrem 12-jährigen Sohn Paul, der 17-jährigen Tochter Jana und dem Hund Balu allein in Kölln. Die Scheidung ist noch nicht sehr lange her und hat sie etwas mitgenommen. Auf Sylt wird Silke die Gemeinde Horssum übernehmen, dessen Pastor Schievel plötzlich verstorben ist. Silke ahnt noch nicht, daß in dieser Gemeinde ein kleiner Kampf um ein Grundstück herrscht. Es geht um die Nutzung eines ehemaligen Hubschrauber-Landeplatzes. Dieses Grundstück ist, nachdem es nicht mehr benötigt wurde, wieder an die Gemeinde zurückgefallen. Ein Teil dieses Grundstücks gehört allerdings zum Breckwoldt-Erbe. Nur kennt niemand hier mehr einen Erben der einst in Horssum lebenden Breckwoldt-Familie. Derzeit läuft eine Nachforschung nach möglichen Erben und so lange dies noch ungelärt ist, kann über die Verwendung des ehemaligen Hubschrauber-Landeplatzes nichts entschieden werden. Der örtliche Bauunternehmer Lars Holm plant, dort einen Sportpark zu errichten. Er möchte der Gemeinde helfen und so neue Unterhaltung, Arbeitsplätze und Anreize für mehr Tourismus schaffen. Ommo Wilkes hingeng kämpft erbittert dagegen und will das Gelände für den Naturschutz gewinnen, also brach liegen lassen, weil dort angeblich seltene Tierarten leben. Die Gemeinde ist also in verschiedene Lager gespalten.Silke will sich in diesen Streit eigentlich nicht hineinziehen lassen und sich nur auf ihre Familie und ihre Pastorentätigkeit kümmern, doch sie ahnt noch nicht, welches Geheimnis im Kirchenarchiv lagert, daß der Suche nach dem Breckwoldt-Erben sehr hilfreich sein könnte. Sie fühlt sich angenehm aufgenommen in der Gemeinde und genießt die Fürsorge der älteren Haushälterin Oma Grete. Schnell lernt sie nette Menschen kennen, aber auch Menschen, die ihr nicht so sympathisch sind, wie z. B. den Bauunternehmer Holm, der nun auch ausgerechnet noch ihr Nachbar ist. Gerade auf ihn muß sie oft treffen, wenn ihr gerade wieder ein kleines Missgeschick widerfahren ist. Wilkes, der Naturschützer, macht auf sie sofort Eindruck. Er ist ein sehr gutaussehender Mann und scheint auch Silke sehr nett zu finden. Doch eigentlich stand Silke nicht der Sinn nach einer neuen Partnerschaft. Im Verlauf des Romans muß die Pastorin Silke lernen, daß sie sich oft eine voreilige Meinung bildet und nicht alles so ist wie es auf den ersten Blick scheint und am Ende wird alles richtig gut. Der Roman mit seinem lustigen Titel "Allles Liebe oder Watt" hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte ist sehr interesant, noch dazu sehr warmherzig und lebensnah geschrieben. Ein schönes und nachvollziehbares Ende fehlt auch nicht. Von allem etwas ist dabei: schönes Urlaubsgefühl, Liebeleien, Harmonie und ein Geheimnis aus der Vergangenheit, das bis in die Gegenwart reicht.

Bewertung vom 22.12.2014
Lifelogging
Selke, Stefan

Lifelogging


ausgezeichnet

Ein wichtiges Buch

Dieses Sachbuch ist ein wichtiges Buch, das ich jetzt schon einigen Bekannten empfohlen habe. Als Mensch einer älteren Generation stehe ich dieser neuen Mode der Selbstvermessung nicht nahe.Der Begriff Lifelogging und Selbstvermessung war mir bisher noch gar nicht bekannt. Doch auch in meinem persönlichen Umfeld haben diese Dinge auch schon seit einiger Zeit Einzug gehalten. Viele Senioren nutzen die Schrittzähler und berichten begeistert von ihrem täglichen Soll, das sie heute erfüllt haben. Der Puls wird überwacht, die Aufnahme der Kalorien, usw. Ein Leben ohne Handy bzw. Smartphones mit seinen Apps ist für viele Menschen kaum noch vorstellbar. Ich fand das schon lange sehr bedenklich, hatte aber gar keine Ahnung, daß diese Form der Selbstvemessung schon so weit geht. In diesem Buch wurde mir das Thema sehr gut erklärt. Ich mußte mir zwar immer wieder einige Zeit nehmen, um die einzelnen Kapitel zu lesen, aber die Ausdrucksweise des Schriftstellers ist das ganze Buch hindurch durchweg verständlich und begreiflich. Einige Begriffe konnte ich im Internet nachsehen und habe so auch einen kleinen Ausflug in die neue technisierte Welt gemacht. Ich muß zwar zugeben, daß es bei der Selbstvermessung auch einige Dinge gibt, die wirklich in unserer heutigen Welt sinnvoll und wichtig sind, aber dennoch lauern zu viele Gefahren und die Auswirkungen dieser Datensammlungen sind doch sehr bedenklich. Die Sammlungen von privaten Daten bleiben nicht privat und die meisten von uns möchten nicht alle persönlichen Dinge mit der halben Welt teilen. Ich verstehe auch nicht, wie man sich durch diese Sammelwut selber geißeln läßt, hinreißen läßt zu immer mehr Leistungssteigerungen und angeblicher Verbesserung des eigenen Lebens. Ich finde so wird doch nur immer mehr Unzufriedenheit beim Menschen geschürt. Der Schriftsteller zeigt in seinem Buch viele Fälle der Selbstvermessung im persönlichen Leben, beim Militär, im Arbeitsleben, im Alltag und unzählige andere Fallbeispiele. Das meiste kannte ich gar nicht und ich bin entsetzt, was technisch alles möglich ist und bereits gemacht wird. Es war eine sehr gute Idee, dieses Buch zu schreiben, denn es ist wichtig und geht uns ausnahmslos alle an. Schade, daß es hier noch nicht mehr Diskussionen in den Medien gibt, aber das Buch ist schon mal ein guter Schritt in diese Richtung.

Bewertung vom 22.12.2014
Eisiges Geheimnis / Macy Greeley Bd.1
Salvalaggio, Karin

Eisiges Geheimnis / Macy Greeley Bd.1


ausgezeichnet

Ganz gut - aber manchmal ein wenig oberflächlich

Es ist Winter in Montana und eisekalt. Die junge Grace ist allein im Haus, ihre Tante, bei der sie lebt, hat das Haus vor kurzem verlassen. Grace beobachtet aus dem Haus eine Auseinandersetzung zwischen einer Frau und einem Mann. Der Mann greift die Frau an. Die Frau ruft nach Grace. Sie braucht Hilfe. Grace kennt beide Personen nicht. Sie veständigt die Polizei, doch es dauert, bis diese eintrifft. Schließlich entschließt sich Grace selbst hinauszugehen und zu versuchen, der Frau zu helfen. Nachdem der Mann verschwunden ist, kann sie es wagen. Die Frau kennt Grace und beichtet ihr in den letzten Atemzügen, daß sie ihre Mutter ist. Gleichzeitig will sie Grace noch warnen, aber viel erfährt Grace nicht mehr. Ihre Mutter stirbt. Da Grace noch völlig geschwächt von einer Herztransplantion ist, bricht sie zusammen. Eintreffende Rettungssanitäter können sie wiederbeleben und ins Krankenhaus bringen. Die eintreffende Polizei beginnt zu ermittlen und entdeckt dabei einen in die Mülltonne geworfenen Rosenstrauß. Grace hat hierfür keine Erklärung. Weder der Mann noch die Frau hatten Blumen dabei. Den Mann kannte Grace nicht. Sie hat für alles keine Erklärung. Auch ihre Tante kann nichts beitragen. Man findet das Auto von Grace Mutter Leanne. Offenbar kam sie damit aus dem angrezenden Kanada. Es ist alles sehr seltsam. Vor 11 Jahren ist Leanne einfach verschwunden und ließ ihre Tochter völlig allein in ihrem Wohnwagen zurück. Einen Vater hat Grace nicht. Es kursieren nur wilde Gerüchte. Da ihre Mutter gerne trank und viele Männerbekanntschaften pflegte, hatte sie einen schlechten Ruf in dem Ort. Grace mußte darunter auch leiden. Sie hat keine Freunde und gilt als seltsam. Die Schwester ihrer Mutter und deren Mann haben sie weiter aufgezogen und sich immer um ihre medizinische Versorgung gekümmert. Grace hatte also bisher kein leichtes Leben und ist völlig geschockt von dem gerade Erlebten. Die junge Polizisten Macy soll der örtlich tätigen Polizei helfen. Sie kennt Grace von damals, als sie schon einmal ermitteln mußte. Damals ging es um den Tod sehr junger Frauen, die ins Land geschleust und misshandelt wurden. In Verdacht der Polizei geriet damals der Onkel von Grace, der eine Spedition betrieb. Doch ihm und seinen Fahrern war nichts nachzuweisen. Grace Mutter stand hier auch in Verdacht, aber auch hier gabe es keine Beweise. Macy ist mittlerweile hochschwanger und sollte eigentlich in den Mutterschutz treten, aber ihr Chef bittet sie, weiterzuermitteln. Macy hat eigentlich selbst genug um die Ohren, immerhin scheint es keinen Vater für das Baby zu geben und sie kann nur auf die Hilfe ihrer Mutter zählen. Zudem ist Grace Onkel mittlerweile tot und es ist nur schwer den alten Fall und den neuen Fall zusammenzusetzen. Mir hat dieser Roman ganz gut gefallen. Er war zwar zwischendurch ein wenig verwirrend und ich fand, die endgültige Aufklärung des alten und neuen Falls ein wenig rasch hervorgeholt. Vielleicht hätte man manches Nebenbei etwas weniger ausführlicher schildern können und dafür die Vorgänge in der Vergangenheit besser erklären können. Ich fand, daß die Ermittlungen von Macy von vor 11 Jahren nicht so gut erklärt wurden. Ansonsten hat mir die Schreibart der Schriftstellerin aber sehr zugesagt und ich würde bestimmt auch gerne ein weiteres Buch von ihr lesen.

Bewertung vom 22.12.2014
Agata verzaubert eine Insel
Cereda, Paola

Agata verzaubert eine Insel


sehr gut

Hoffnungsvoll und traurig zugleich

Agata hat kein einfaches Leben. Ihre Mutter stirbt bei der Geburt, ihr Vater ein wortkarger Schmied, interessiert sich nicht für sie. Auch seine Frau hat er nicht geliebt. Er wurde wie es damals üblich war mit seiner Kusine verheiratet und ihr Tod macht ihm nicht viel aus. Seine Schwester Teresa beschließt, sich um das Kind zu kümmern. Sie gibt ihm den Namen Agata. Agata erinnert sie an ihren Bräutigam, der sie damals nicht geheiratet hat. Dies schmerzt sie immer noch und da Teresa ihre Nichte gar nicht erst lieben will, sucht sie diesen Namen aus. Bis zum Alter von 5 Jahren wächst Agata gegen Bezahlung bei einer Hirtenfamilie auf. Hier erfährt sie auch nur wenig Zuneigung. Als sie dann zurück zum Vater kommt, besteht das Leben nur noch aus Schule, Arbeit und Strafen durch den Vater. Eine Lehrerin meint es gut mit Agata und will sie fördern. Doch sie verlässt die Insel, auf der Agata lebt und zieht aufs Festland. Sie schreibt Agata noch Briefe, aber Agata öffnet diese erst gar nicht. Sie scheint nicht mit ihrem Schicksal zu hadern, von früh bis spät in der Gastwirtschaft am Hafen bei einer herrschsüchtigen Chefin zu arbeiten und für ihren Vater tagaus tagein das gleiche Essen, eine Zwiebelfrittata, zuzubereiten. Dank ist ihr von keiner Seite gewiss. Auch die fromme Tante Teresa kümmert sich nicht wirklich um das junge Mädchen, das sich doch sehr sehr nach einer Mutter und Liebe sehnt. Einzig der Direktor des örtlichen Gefängnisses meint es gut mit dem Mädchen und behandelt es voller Höflichkeit und gibt ihr stets ein großzügiges Trinkgeld. Ohnehin hat der Direktor des Gefängnisses einen seltsamen Ruf. Die Gefangenen fördert er und treibt sie zur Arbeit und zur Freude an und gilt unter seinen Kollegen daher als seltsam.
Eines Tages ist Agata alleine in der Gaststätte, da ihre Chefin ihr Kind bekommt. Wie üblich erscheint auch der Gefängnisdirektor zum Abendessen und verlangt sein Mahl, gebratenes Zicklein. Nur Agata kann leider nicht wirklich kochen. Da sie für ihren Vater immer das gleiche Gericht all die Jahre lang zubereiten mußte, kennt sie sich nicht aus. Sie versucht sich aber in der Küche, da sie den freundlichen Direktor nicht enttäuschen will. Und so erfindet Agata an diesem Abend die berühmte Salsa, die so unglaublich gut schmeckt und zu allen Gerichten passt und diese nur noch verbessert. Der Direktor ist so begeistert von der Salsa, das er noch ein höheres Trinkgeld gibt. Der Duft der Salsa lockt auch andere Gäste an und es spricht sich herum, daß diese Salsa einmalig schmeckt. Agata nennt die Salsa "Salsa Agata". Als die Chefin zurückkehrt ist sie begeistert, der Umsatz steigt enorm und jeder möchte die Salsa essen. Doch Agata selbst hat keinen Vorteil. Wie eh und je bekommt sie den gleichen Lohn und keinen Dank. Aber da ihr der Gefängnisdirektor mit auf den Weg gegeben hat, daß sie nie das Rezept der Salsa verraten soll, hält sie sich daran und beginnt bald auf eigene Rechnung von zu Hause aus zu kochen. Agata wird über die Insel hinaus bekannt für ihre unglaubliche Salsa. Man neidet ihr den Erfolg und behandelt das junge Mädchen immer noch wie eine Außenseiterin, da sie eben anders ist ala andere. Schließlich aber will jeder die Salsa essen und auch der letzte Zweifler kauft bei ihr. Nur ihr Vater lehnt die Salsa wie auch Agata ab. Eines Tages hat der Direktor des Gefängnisses die Idee, einen berühmten Zirkus im Gefängnis auftreten zu lassen und Agata soll zur Feier auch ihre Salsa kochen Sie willigt ein und trifft bei dieser Gelegenheit auf den Zigeuner und Zirkusartisten Dumitru. Beide fühlen sich sofort miteinander verbunden, doch Dumitru muß weiter mit dem Zirkus reisen und die Insel verlassen. Nur kurze Zeit später aber kehrt er zu Agata auf die Insel zurück und die beiden leben ohne Trauschein miteinander. Das hässliche Gerede über die beiden steigert sich noch, als Agata ein Kind bekommt, es aber nicht von Dumitru ist. Die Zustände auf der Insel ändern sich leider auc

Bewertung vom 22.12.2014
Das Gesicht der Anderen
Eder, Fabian

Das Gesicht der Anderen


gut

Die Geschichte ist recht weit hergeholt

Die Familie Boll ist eine reiche Familie. Schon seit einigen Generationen fertigt ihre Firma Waffen, die nicht nur an Polizei und Regierung sondern in alle Welt verkauft werden. Während einer Feier auf dem Anwesen der Familie Boll löst sich aus einer gerade neu hergestellten Waffe ein Schuss und tifft die 17-jährige Tochter Margarete mitten ins Gesicht. Ihr Vater hielt die Waffe in der Hand, aber es ist nicht zu erklären, wie sich der Schuss lösen konnte. Margarete wird operiert, aber nichts kann ihr voher sehr schönes Gesicht retten. Sie bleibt schrecklich entstellt. Ihr Aussehen ist unvorstellbar furchtbar. Als Margarete noch im Krankenhaus liegt, sterben beide Eltern durch den Freitod des Vaters, den der Unfall zu einem gebrochenen Mann gemacht hat. Margarete ist nun eine sehr reiche Erbin, lebt aber fortan nur mit ihrer Haushälterin Anna in dem großen Anwesen allein. Freunde und Bekannte ziehen sich zurück. Sie traut sich nicht in den Ort, aus Angst gemieden und angestarrt zu werden. Sie trägt eine Maske und diese macht sie auch so schon für Fremde andersartig und abstoßend. Das einzige was ihr bleibt ist das Laufen in der Dämmerung, wo eigentlich nie jemand unterwegs ist, der sie sehen könnte. Ein sehr trauriges Leben für eine nunmehr 20-jährige junge Frau. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse. Margarete läßt sich auf ein Treffen mit einem unbekannten Mann an, den sie Internet kennengelernt hat. Dieses Treffen muß sie leider sehr bereuen. Verzweifelt wird ihr klar, daß ihr Leben nur noch schlimmer wird, sie wird keine Familie und keine Kinder haben, niemand wird sie mehr lieben und mögen, wenn ihre schon in die Jahre gekommene Haushälterin Anna sterben wird. Unverhofft aber trifft Margarete auf den Schlagersänger Hein Schuberth, der sicha anscheinend nicht von ihrem Äüßeren abgestoßen fühlt. Auch er scheint sehr vermögend zu sein, aber ebenfalls sehr einsam. Er ist allerdings 36 Jahre älter. Margarete verliebt sich in ihn und beginnt ihn zu verwöhnen. Sie gewinnt an Selbstvertrauen und will die Firma selbst leiten. In der Firma stößt sie gefährliche Kunden vor den Kopf. Russen, die sehr schlimme Waffen kaufen wollen und bestimmte Forderungen haben. Herr Hager, der langjährige Geschäftsführer ist zudem in Machenschaften verstrickt, die man nicht so recht entwirrt. Es kommt zu mehreren Todesfällen und einem dramatischen Ende.

Diese Geschichte ist nicht schlecht geschrieben, aber ich fand sie doch recht weit hergeholt. Vieles kommt mir einfach zu unwahrscheinlich vor. Eine 17-jährige, die alles seelisch so gut verkraftet, ohne jeglichen therapeutischen Beistand? Keine Freunde, Verwandte oder Bekannte, die dem Teenager beistehen? Und plötzlich von einem auf den anderen Tag entwickelt sie sich zu einer eiskalten Geschäftsfrau, die alle von oben herab behandelt. Zum Ende wird vieles sehr brutal und blutig geschrieben, was nicht so ganz mein Geschmack ist. Ich hatte eigentlich einen etwas anderen Roman erwartet. Geht es hier nicht auch um Diebstahl des Protoyps einer Waffe und um illegale Waffengeschäfte? Hierauf wird leider nur sehr verschwommen eingegangen und auch nichts aufgelöst. Das fand ich sehr schade. Alles in allem hat mir das Buch daher nicht so gut gefallen.

Bewertung vom 22.12.2014
Vergessen / Verena Irlenbusch Bd.1
Pistor, Elke

Vergessen / Verena Irlenbusch Bd.1


ausgezeichnet

Ein sehr guter Krimi

Dieser Krimi ist sehr gut und liest sich ausgezeichnet. So muß ein Krimi einfach sein, spannend und mit sympathischen und menschlichen Ermittlern, wobei die Kriminalhandlung nachvollziehbar und schlüssig aufgebaut und ohne Schnörkel und unnötige Abschweifungen ist. Die kleine Mia wird entführt. Gerade eben hatte sie noch mit ihrer Schulfreundin Verstecken gespielt und dann zieht sie jemand ins Gebüsch. Sie wehrt sich mit all ihren Kräften, doch der Mann ist zu stark für sie und betäubt sie schließlich auch noch. Mutter und Großmutter der kleinen Mia sind in großer Sorge und die Polizei hat noch keine Spur des Kindes. Die junge Kommissarin Verena Irlenbusch arbeitet bei der Mordkommission. Sie hat privat große Sorgen. Ihre 82-jährige Großmutter Ruth, die sie allein aufgezogen hat, scheint immer verwirrter zu werden oder gar an Alzheimer erkrankt zu sein. Es gibt gute aber auch eben viele schlechte Tage. Verena und Ruth wollen die schleichende Krankheit nicht wirlich wahrhaben und so blebit Verena hin und wieder schon einmal der Arbeit für einige Zeit fort, um zu Hause nach Ruth zu sehen. Ihre treue Kollegin Leonie deckt sie dabei. Doch dann werden beide zu einem neuen Fall gerufen und auf dem Weg dorthin verunglückt Leonie sehr schwer mit dem Motorrad. Mit dem Motorrad wäre sie nicht gefahren, wenn sie zusammen mit Kollegin Verena zum Tatort aufgebrochen wäre. Aber Verena war zu dieser Zeit wieder einmal zu Hause bei Ruth. Nun macht sich Verena schwere Vorwürfe, da es sein könnte, daß Leonie querschnittgelähmt bleibt. Zum neuen Fall wird ihr ein anderer Kollege, Christoph Todt, zur Seite gestellt. Die Zusammenarbeit ist nicht angenehm. Todt benimmt sich ihr gegenüber eher unfreundlich und unkollegial. Was Verena nicht weiß, ist, daß auch er große private Sorgen mit sich herum trägt. Der Fall entpuppt sich als schwierig. Ein älterer Zahnarzt hat einen Patienten gefoltert, dann eine seiner Sprechstundenhilfen so von sich geschubst, daß diese gestorben ist. Dann ist der Zahnarzt selbst aus dem Fenster gesprungen. Doch schließlich stellt sich heraus, daß es kein richtiger Selbstmord war. Er stand unter LSD, daher sein seltsames Benehmen. Vorher hatte er auch noch Streit mit einem Patienten, doch dieser Herr ist unauffindbar. Kurz darauf wird eine ebenfalls ältere Dame tot aufgefunden. Sie war auch aus dem Fenster gesprungen. Sie litt zwar an einer Krebserkrankung, aber diese war nicht so schlimm, daß diese einen Selbstmord erklären könnten. Nun stellt sich nach der Untersuchung der Gerichtsmedizin heraus, daß auch diese Dame LSD im Blut hatte. Dann finden die Kommissare Verena und Christoph seltsame Briefe in den Briefkästen der Toten. Sie sind unadressiert und tragen auch keinen Empfänger oder eine Nachricht, sondern nur ein Foto, das aus den Siebzigern zu stammen scheint. Auf diesem alten Foto sind 3 Frauen und 2 Männer abgebildet, von denen eine Frau und ein Mann ausgestrichen sind. Es handelt sich hierbei um die beiden Toten. Offenbar ist hier ein rächender Mörder am Werk, doch die Zusammenhänge zu erschließen gestaltet sich sehr schwierig. Schließlich erkennen die Kommissare, daß Mias Großmutter auch in die Fälle verwickelt zu sein scheint. Doch sie schweigt und lügt. Während beide Kommissare somit versuchen, die anderen Personen auf dem Bild ausfindig zu machen, um diese vor einem tödlichen Rachefeldzug des Mörders zu retten, haben sie noch mit ihren privaten Nöten zu kämpfen. Als sie sich aber als Kollegen besser verstehen, kommen sie dem Mörder immer näher. Ich habe den Krimi an einem Stück ausgelesen, weil ich einfach wissen wollte, wie alles zusammenhängt. Ein besseres Kompliment für einen Krimi gibt es doch eigentlich nicht. Die Schriftstellerin ist sehr zu empfehlen. Sie schreibt sehr spannend und flüssig. Gerne würde ich schon bald weitere Krimis von ihr lesen.