Sieben Tage lang muss eine britische Familie zusammen verbringen, weil Tochter Olivia, Ärztin in humanitärem Einsatz in Liberia, sich möglicherweise angesteckt hat. Diese Quarantäne birgt viel Stoff für den Ausbruch von Emotionen, guter wie schlechter. Da gibt es den Vater Andrew, ehemaliger Kriegsreporter, unzufrieden mit seinem jetzigen Job, die Mutter Emma, die ihre Krebserkrankung verschweigt, dazu Phoebe, die Schwester, frisch verlobt und deren Ehemann in spe. Später kommt noch ein "Überraschungsgast" hinzu. Gut finde ich die wechselseitige Erzählweise, bei der alle Personen zu Wort kommen. So bekommt man einen guten Eindruck von den einzelnen Familienmitgliedern. Sprachlich sehr gut dargestellt, erfährt man im Laufe des Buches, wie sich die Familiendynamik in dieser Zwangsgemeinschaft entwickelt. Und das alles vor Weihnachten. Mir hat das Buch gut gefallen, das Ende fand ich nicht so berauschend und unnötig, deshalb nur vier Sterne
Ich habe vorher noch kein Buch von John Katzenbach gelesen, obwohl ich den Autor natürlich kenne. Psychothriller sind nicht so mein Ding, aber hier wurde ich von Anfang an so in den Bann gezogen, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Auch wenn man den ersten Band "Der Patient " nicht kennt, kann man der Story gut folgen. Hier geht es um den Psychiater Dr. Starks, der sich ein paar Jahre nach den ersten Vorfällen in Miami ein neues Leben aufgebaut hat, dann aber plötzlich in eine alptraumhafte Katz- und Mausjagd verwickelt wird, als der totgeglaubte Auftragskiller "Rumpelstilzchen " auftaucht. Alle Charaktere sind toll gezeichnet, der Spannungbogen wird kontinuierlich aufgebaut und gehalten bis zum finalen Showdown. Ich finde das Buch sehr spannend und würde es uneingeschränkt empfehlen!
Ich bin ein Fan von Büchern/Krimis, die in Italien spielen, und die Leseprobe gab Anlass zur Hoffnung, dass sich hier eine schöne neue Serie entwickelt. Leider gab das Buch dann aber nicht so wirklich viel her. Die Autorin gibt nette Beschreibungen von Landschaft und Örtlichkeiten, der "Ermittler" ist ein deutscher Journalist, der sich am See niedergelassen hat und auf einer führerlos treibenden Jacht einen Toten entdeckt, den Sohn einer einflussreichen Familie. Doch irgendwie will keine rechte Krimistimmung aufkommen, und die ganze Story zieht sich so dahin mit vielen unnützen Passagen und Einfügungen, die eher in einen Reisebericht oder Zeitungsartikel gehören. Ich bekam keinen rechten Bezug zu den Figuren, auch die Polizistin blieb seltsam blass, ohne Konturen. Schade, da hatte ich mir mehr von versprochen!
Mysteriös und spannend
Melanie Raabes Buch "Der Schatten" hatte eine sehr interessante Leseprobe, aufgrund derer ich den Roman unbedingt lesen wollte. Die Idee, dass eine Wahrsagerin Norah prophezeit, dass sie einen Mann am 11. Februar am Prater töten wird, fand ich ziemlich gruselig, zumal gesagt wurde, dass am gleichen Tag vor einigen Jahren schon einmal etwas Schreckliches passiert ist. Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm zu lesen, es gibt kurze Kapitel was ich immer sehr gut finde, und die Autorin, von der ich vorher noch nichts gelesen hatte, scheint wirklich talentiert zu sein. Trotzdem ist die Story etwa ab der Hälfte sehr vorsehbar, was ich störend finde, und nicht alles scheint gut recherchiert. Alles in allem lesenswert, man wird aber von der enormen Werbung und dem Hype um manche Bücher etwas zu sehr beeinflusst.
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