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Sabine
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Bewertungen

Insgesamt 409 Bewertungen
Bewertung vom 18.06.2014
Schröder, Rainer M.

Das Geheimnis des Kartenmachers


ausgezeichnet

Mich konnte dieses Buch überzeugen und würde es – obwohl als Jugendbuch deklariert – auch jedem Erwachsenen, der sich für historische Romane gespickt mit Abenteuern begeistern kann, empfehlen.
Die Entstehung von Landkarten als Thema eines historischen Romans fand ich sehr interessant und tatsächlich habe ich eine Menge beim Lesen gelernt – und das wie nebenbei, so spannend ist das ganze Buch. Von der ersten Seite an war ich gefesselt, und die Spannung hat sich durch das ganze Buch gehalten, auf den letzten Seiten dann sogar noch mal zugenommen. Durch den zwar einfachen, aber sehr angenehmen Schreibstil hatte ich das Buch dann auch in wenigen Tagen gelesen.
Rainer M. Schröder konnte mich vor allem damit überzeugen, historische Fakten geschickt mit fiktiven Inhalten zu verbinden. Außerdem ist seine Erzählweise wirklich packend und einnehmend, er schafft es, den Leser ins Mittelalter zu entführen, das sehr realistisch und nicht geschönt dargestellt wurde.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, vielleicht sind sie manches Mal ein wenig „zu gut“ oder „nur böse“ geraten, doch das konnte ich verschmerzen. Gerade Caspar und Bartholomäus mochte ich wirklich gerne. Der 16jährige Caspar überzeugt durch seine Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft, dennoch hat er Biss und scheut auch den Kampf nicht. Bartholomäus, sein Meister, ist ein wissender und erfahrener Mann, dem das Leben zwar schon oft schwer mitgespielt hat, der aber dennoch nicht aufgibt und sich für die Sache einsetzt. Das Ende des Buches ist zwar absehbar, dennoch konnte mich die Geschichte überzeugen – spannend und unterhaltsam, dazu ganz nebenbei sehr lehrreich. Ich habe für mich einen neuen tollen Autor entdeckt und freue mich auf weitere Bücher von Rainer M. Schröder.

Mein Fazit
Ich würde dieses Buch auf jeden Fall empfehlen! Eine tolle Mischung zwischen Abenteuergeschichte und historischem Roman, einer einnehmenden und spannenden Erzählweise und Charakteren, mit denen man mitfiebert und mitleidet. Ich habe das Buch verschlungen und sicher werden bald weitere Bücher von Rainer M. Schröder folgen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.06.2014
Bassignac, Sophie

Die gepflegten Neurosen der Mademoiselle Claire


gut

Auf dieses Buch habe ich mich sehr gefreut, denn ich mag französische Geschichten, ihren Charme und Esprit. Dieses Buch jedoch hat es mir nicht leicht gemacht, denn so viel Gutes ich in dem Buch finden konnte, so viel habe ich leider auch zu bemängeln.
Die Idee des Buches hat mir sehr gut gefallen: ein Wohnhaus mit einem Innenhof, beleuchtete Fenster, die einen Einblick in andere Familien erlauben, in deren Geschichten und in das Leben fremder Menschen. Deshalb finde ich auch den Originaltitel „Les aquariums lumineux“ so passend und viel besser als den deutschen Titel. Claire als Protagonistin passt zu dieser Idee des Buches hervorragend, sie ist ein interessanter Charakter, außergewöhnlich, vor allem aber mit verschrobenen Einstellungen: Eigensinnig, gelangweilt von den Menschen, fasziniert von der Welt der Bücher, dramatisch und hypochondrisch. Ich mochte sie und ihre „gepflegten Neurosen“ und habe sie in manchen Dingen sogar gut verstehen können.
Ich mochte auch die Beschreibungen der anderen Bewohner, ihre Macken und Eigenheiten, doch dann entwickelt sich die Geschichte in eine Richtung, die mir nicht gefallen hat und wo mir dann auch der rote Faden fehlte – ein Nachbar verschwindet, Claire sucht ihn und kommt einem alten Zwist auf die Spur. Wenn man in dieser zweiten Hälfte des Buches nun einen Krimi oder Thriller erwartet, wird man enttäuscht sein, denn spannend oder fesselnd ist die Geschichte nicht. Sie dümpelt vor sich hin, viele Beschreibungen lenken von der Suche nach dem Nachbarn ab. Dabei sind diese Beschreibungen nicht uninteressant, vielmehr pointiert und manchmal erschreckend wahr und ehrlich - aber einfach nicht passend zu dem vermeintlichen Thriller.
Was mir wirklich sehr gut gefallen hat ist der Schreibstil – er ist beschreibend und aufdeckend, manches Mal poetisch und bleibt doch die ganze Zeit sehr gut lesbar. Die Autorin beleuchtet Dinge mal von einer anderen Seite und zeigt damit interessante Sichtweisen und Aspekte des Lebens.

Mein Fazit
Dieses Buch hat sehr interessante Ansätze, wenn man es als Charakterstudie sieht. Denn Claire als Protagonistin ist eine sehr ungewöhnliche junge Frau mit sehr eigenen Ansichten und Einstellungen, dabei aber sympathisch und liebenswert. Die Geschichte jedoch entwickelt sich in der zweiten Hälfte anders als erwartet und konnte mich dann gar nicht mehr überzeugen. Dafür der Schreibstil umso mehr, der angenehm zu lesen ist, sich dabei als poetisch und ansprechend entpuppt. Da mich aber die Geschichte nicht überzeugen konnte, gebe ich für dieses Buch – trotz der auch guten Aspekte – 3 Sterne.

Bewertung vom 15.06.2014
Pitcher, Annabel

Meine Schwester lebt auf dem Kaminsims


sehr gut

Ein Buch, das zwar rasch gelesen ist, dennoch noch lange nachwirkt – mich hat es berührt, traurig, aber auch wütend gemacht.
Das Buch ist aus Sicht des 10jährigen Jamie geschrieben, dessen Familie nach dem Tod seiner Schwester Rose vor fünf Jahren völlig zerbrochen ist. Als Ich-Erzähler schreibt er mit seinen Worten was passiert, was ihn bewegt und wie er denkt – und das ist wirklich gut gelungen. Ich hatte den kleinen Jungen vor der Nase, der mir von seiner zerstörten Familie erzählt, dabei einfache Worte und Sätze nutzt und sich in seine kindlichen und naiven Gedankengänge verstrickt. Doch so traurig das ganz Geschehen ist, so hoffnungsvoll bleibt Jamie, er ist der festen Überzeugung, dass sich alles zum Guten wenden wird und ist davon nicht abzubringen.
Seine fünf Jahre ältere Schwester Jas unterstützt ihn dabei, vor allem aber auch dadurch, dass sie da ist, dass sie in vielen Situation die Eltern ersetzt, die Jamie vergessen zu haben scheinen. Jas habe ich sehr gemocht – ein wahrer Balanceakt, wie sie versucht, sich selbst zu finden, dabei auch Streit mit dem ewig betrunkenen Vater nicht scheut, und Jamie das Gefühl einer Familie zu geben. Und auch wenn sie nach außen aufmüpfig und anders erscheint, ist sie doch ein familiärer Mensch und scheut nicht die Verantwortung.
Jeder geht mit Schmerz anders um – und gerade die Eltern scheinen über ihren schweren Verlust die verbliebenen Kinder vergessen zu haben. Und das hat mich wütend gemacht - ich habe sie als egoistisch erlebt und hätte sie manches Mal am liebsten geschüttelt und gerüttelt.
Ist diesem doch eher dünnen Buch geht es um Liebe und Familie, um Schmerz und Trauer, aber auch um Freundschaft und Beharrlichkeit. Die meiste Zeit beim Lesen war ich traurig und wütend, doch zum Glück hat sich dieses Gefühl am Ende gelegt – dadurch wird das Buch aber nicht zur einfachen Lektüre, sondern es bleibt eine Geschichte, die bei mir nachhallt und mich auch nach Ende des Lesens noch weiter beschäftigt.

Mein Fazit
Eine berührende Geschichte über eine zerrissene Familie – besonders ist bei diesem Buch die Erzählweise: es ist aus Sicht des kleinen Jamie geschrieben, der mit seinen Worten beschreibt, was passiert, was er denkt und was er fühlt. Es geht um Trauer und Schmerz, aber auch um Freundschaft und Familie – ein sehr emotionales Buch, das bei mir noch einige Zeit nachgewirkt hat.

Bewertung vom 15.06.2014
Heyne, Isolde

Hexenfeuer


ausgezeichnet

Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich habe mit Barbara gefühlt und gelitten. Während sie im Kerker sitzt und auf den nächsten Morgen wartet, an dem sie als Hexe auf dem Scheiterhaufen brennen soll, wandern ihre Gedanken zurück und erzählen die Geschichte, die sie in diese Situation brachte. Dabei hat die Autorin es exzellent geschafft, die Gegenwart im Kerker mit dem Vergangenen zu verknüpfen. Nach und nach lernt man die verschiedenen Personen kennen, was genau geschehen ist und wie sich der Ring einer bösen Intrige immer enger um Barbara gespannt hat. Die Gefühle, die Barbara während des Wartens im Kerker plagen, sind sehr plastisch und mir sehr gut nachvollziehbar – ich habe mich hineinversetzt gefühlt in ihre Situation, den nassen und kalten Kerker gespürt, das flackernde Kerzenlicht gesehen und Barbara immerzu vor Augen gehabt.
Die Charaktere sind vielleicht ein wenig eindimensional – während Barbara durch und durch ein gutes Mädchen ist, stellt ihre Schwester Armgard genau das Gegenteil dar – intrigant, herrschsüchtig und böse. Auch die älteren Charaktere – sei es der Mönch Johann von Rinteln oder Heinrich von Burger mit seiner kränkelnden Gemahlin – sind entweder gut oder böse. In ihren Klischees sind die Charaktere aber alle gut gezeichnet und gerade Barbara ist mir sehr ans Herz gewachsen.
Die Szenerie wird sehr eindrücklich geschildert, die Umstände der Zeit und die Lebensbedingungen konnte ich mir daher sehr gut vorstellen. Gerade auch für jüngere Leser (aber bitte nicht unter 12) wird dieses dunkle Kapitel der Geschichte sehr gut und eindrücklich dargestellt, daher finde ich auch die Charakterdarstellung passend.
Die Gestaltung des Buches ist ebenso sehr gelungen: passend zum Inhalt sind immer wieder kleine Zeichnungen in den Fließtext eingebaut, jedem Kapitel vorangestellt sind dagegen große Illustrationen, die sehr düster erscheinen, aber die Stimmung des Buches gut widerspiegeln. Mir hat dies sehr gut gefallen, da es die Atmosphäre verstärkt und unterstreicht.

Mein Fazit
Ein toller historischer Roman, der zur Zeit der Inquisition in Deutschland spielt und sehr eindrücklich die Gedanken und Gefühle eines jungen Mädchens darstellt, die ihre letzte Nacht in einem Kerker verbringt, bevor sie am nächsten Morgen als Hexe verbrannt dem werden soll. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich gebe ihm gerne fünf Sterne.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.06.2014
Kibler, Julie

Zu zweit tut das Herz nur halb so weh


ausgezeichnet

Ich war sehr überrascht – positiv überrascht, denn dass mich das Buch so fesseln wird, dass es mir so gut gefällt, hätte ich nicht gedacht, als ich es nur wenig neugierig aus meinem Bücherregal gezogen habe.
Eigentlich sind es ja sogar zwei Geschichten, die die Autorin geschickt miteinander verknüpft. Zum einen die von Isabelle, einer alten Dame, die von ihrer Kindheit und Jugend in den 30er Jahren erzählt, einer Zeit, in der die Sklaverei zwar schon abgeschafft war, Menschen mit dunkler Hautfarbe aber immer noch gemieden wurden. Die andere Geschichte ist die von Dorrie, die gerade große Probleme mit ihrem Sohn hat - und diese spitzen sich zu als sie die ältere Dame quer durch das Land auf einer für Isabelle wichtigen Reise begleitet.
Die Idee des Romans, die beiden Frauen auf einen gemeinsamen Road-Trip zu schicken, hat mir sehr gut gefallen und ich fand sie klasse umgesetzt. Vor jedem Kapitel war immer angegeben, wer gerade erzählt und in welcher Zeit man sich befindet, so dass man gar nicht durcheinander kommen kann. Der Schwerpunkt liegt sicherlich auf der tragischen Geschichte von Isabelle, die dann in der Gegenwart ihren Abschluss findet und auch die Reise erklärt, die die beiden Frauen antreten. Isabelles Geschichte hat mich sehr berührt, ich habe mit ihr gelitten, geweint und gehofft. Gerade in ihren Jugendjahren war sie mir sehr nahe, aber auch als ältere Frau ist sie mir sympathisch. Dorrie ist ganz anders als Isabelle, nicht nur um Jahre jünger und von dunkler Hautfarbe, sondern auch vom Charakter. Sie arbeitet hart für sich und ihre Kinder, den Traum von einer glücklichen Beziehung hat sie fast aufgegeben - aber halt nur fast. Sie ist eine Frau, die im Leben steht und die die Dinge anpackt – auch sie habe ich sehr gemocht.
Das Buch hat mich gleich zu Anfang fesseln und packen können, gerade die Geschichte um Isabelle war sehr berührend und emotional. Und dachte ich zunächst, zu wissen, wie das Ende sein wird, gab es im letzten Drittel noch eine Wendung, die mich hat hoffen lassen und dem Buch noch mal richtige Spannung verliehen hat.

Mein Fazit
Eine berührende Geschichte, die zwar mit einfachen Worten erzählt wird, dafür umso mehr mein Herz angesprochen hat. Es ist keine seichte Liebesgeschichte, sondern eher ein Drama, das in den 30er Jahren in Amerika spielt, zu einer Zeit, als die Liebe zwischen Menschen verschiedener Hautfarben noch nicht geduldet wurde. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, ich habe mitgefühlt und gelitten und auch die eine oder andere Träne vergossen. 5 Sterne!

Bewertung vom 08.06.2014
Bartels, Stephan

Dicke Freunde


gut

Eine alt-bekannte Geschichte, nur diesmal mit vertauschten Rollen – nicht die Frauen sind im Diätenwahn, sondern zwei Pfundskerle, die ihren Kilos den Kampf ansagen wollen.
Tiefgründige Gedanken und eine poetische Sprache sollte man bei diesem Buch nicht erwarten, dafür eine nette Geschichte, die sich gut und flüssig lesen lässt und die einen mit seiner umgangssprachlichen Schreibweise und den immer wieder auftauchen Film- und Musiktiteln in das Jahr 1999 entführt.
Die Charaktere sind vielleicht ein bisschen oberflächlich und klischeehaft gezeichnet, dennoch sind sie mir sympathisch und ich habe mit ihnen gefühlt. Simon, ein gemütlicher Kerl, der lieber auf dem Sofa liegt als auf eine Party zu gehen, lernt im Laufe der Geschichte vieles über sich und das Leben und ändert seinen Lebensstil. Hotte mochte ich noch ein wenig mehr, da er so menschlich und glaubhaft rüberkommt und wirklich wirkt wie einer der Elefanten, die auf dem Cover abgebildet sind – dick und stoisch, mit harter Schale, aber sehr weichem Kern.
Mich hat die Thematik des Buches leider nicht so angesprochen, doch die Idee finde ich interessant, Männer mal in den Blickpunkt von Diäten und Co zu rücken. Gut gelungen ist dann auch die Umsetzung – die vielleicht hier und da sehr konstruierte Geschichte liest sich sehr gut, ist kurzweilig und endet sicherlich sehr absehbar – doch das kann ich in diesem Genre gut verschmerzen.
Dieses Buch ist wie aus dem Leben geschrieben, zeigt in einer witzigen und humorvollen Art, dass überflüssige Pfunde und damit verbundene Selbstzweifel nicht ein ausschließlich weibliches Problem sind.

Mein Fazit
Eine nette Geschichte über die Tortur des Gewichtabnehmens – hier mal aus Sicht zweier sympathischer Kumpel, die wie aus dem echten Leben geschnitten erscheinen. Die Schreibweise ist witzig und humorvoll, so ist dieses Buch genau das Richtige für einen entspannten Urlaubstag am See oder einen sonnigen Tag auf dem Balkon.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.06.2014
Bomann, Corina

Die Jasminschwestern


ausgezeichnet

Dieses Buch konnte ich einfach nicht mehr aus der Hand legen, so fesselnd und mitreißend war die Geschichte. Corina Bomann versteht, mich als Leserin zu entführen in andere Welten und Kulturen, ihr Schreibstil ist zwar einfach, dafür aber mitreißend und sehr flüssig und angenehm zu lesen.
Die Idee, zwei Handlungsstränge aus Vergangenheit und Gegenwart zu verknüpfen, ist zwar nicht neu, aber in diesem Buch wunderbar umgesetzt. Während Melanie im Hier und Jetzt mit ganz eigenen Problemen kämpft – ihr Verlobter liegt nach einem schweren Unfall im Koma, ihre Schwiegermutter macht ihr das Leben zur Hölle und Melanie selbst ist durch die ganze Anspannung einem Nervenzusammenbruch nahe – erzählt ihre Urgroßmutter Hanna aus ihrem eigenen Leben, und das war nicht immer leicht. Ihre Flucht aus Saigon, das Unterkommen in Hamburg, die schillernden 20er Jahre in Berlin und ein Neuanfang in Paris – viele Geheimnisse werden gelüftet und Melanie sieht ihre Urgroßmutter nun mit ganz anderen Augen.
Geschickt verwebt die Autorin die beiden Erzählstränge miteinander, so dass ich nie durcheinander kam, in welcher Zeit ich mich nun gerade befinde. Außerdem sind bei den Erinnerungen von Hanna auch immer die Jahreszahlen den Kapiteln vorangestellt.
Die Charaktere sind wirklich wunderbar gezeichnet. Gerade Hanna hat mir sehr gefallen – nicht nur, was sie erzählt und was sie erlebt hat, sondern auch, wie sie sich verhält und für ihre Familie einsetzt. Sie hat ein großes Herz und gibt nicht auf – und auch im hohen Alter lässt sie sich nichts bieten und steht ihre Frau. Melanie ist mir zwar auch sympathisch, doch manche ihre Handlungen und Gedanken waren mir sehr fremd, dennoch hat auch sie ihr Herz am rechten Fleck. Zwar gab es auch Figuren, die mir sehr klischeehaft erschienen, das hat dem Lesespaß aber keinen Abbruch getan.
Mich hat dieses Buch wirklich begeistert – zu keinem Zeitpunkt war ich gelangweilt trotz der vielen anschaulichen Beschreibungen, die immer lebhaft und mitreißend waren. Ganz im Gegenteil, ich konnte mir die verschiedene Orte immer gut vorstellen, fühlte mich als Teil der Geschichte – so als ob ich selber dabei bin. Immer wieder gab es Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet habe und die die Geschichte sehr lebendig und spannend gemacht haben. Und die Spannung hat gehalten bis zum Schluss – schade, dass das Buch nun zu Ende ist.

Mein Fazit
Eine mitreißende und fesselnde Familiengeschichte, die mich in andere Zeit und an fremde Orte entführt hat – mit liebenswerten Charakteren und einem Schreibstil, der mich das Buch nicht mehr aus der Hand hat legen lassen. Wer Geschichten mag, die auf zwei Zeitebenen spielen und in denen das eine oder andere Familiengeheimnis gelüftet wird, dem wir sicherlich auch dieses Buch gefallen!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.06.2014
Mercier, Pascal

Nachtzug nach Lissabon


ausgezeichnet

Von diesem Hörspiel bin ich absolut begeistert! Die Umsetzung als Hörspiel finde ich sehr gelungen, die verschiedenen Sprecher, die alle sehr gut gewählt wurden, aber auch die eingespielte Musik haben grandios zum Inhalt des Buches gepasst und dem ganzen eine sehr intensive Atmosphäre gegeben. Ein fast 500 Seiten-Buch zu kürzen, so, dass Inhalt aber auch Charakter einer Geschichte nicht verloren gehen, ist oft ein Drahtseilakt – hier ist es wunderbar gelungen. Ich konnte der Geschichte sehr gut folgen, habe mich nach Lissabon versetzt gefühlt und konnte den Protagonisten Gregorius in so vielen Dingen gut verstehen. Mir war er sehr sympathisch, seine beharrliche Art, der Sache auf den Grund zu gehen, habe ich sehr geschätzt, gerade aber auch seine Unentschlossenheit und seine wechselnden Gefühle machen ihn so liebenswert und menschlich.

Mir hat nicht nur die Geschichte gefallen, sondern gerade auch die Atmosphäre des Hörbuches, die meist traurig und melancholisch war, und das von großer Eindringlichkeit. Ich glaube aber, das kommt vor allem durch die schönen Musikeinspielungen und ich weiß nicht, ob das Buch das gleiche auszulösen vermag. Da mir dieses Werk jedoch so gut gefallen hat, werde ich sicherlich auch noch zu dem Buch greifen – zumal ja durch notwendige Kürzungen beim Hörspiel hier sicherlich auch noch viel Neues zu entdecken ist. Schade, dass es so schnell vorbei war – denn ich hätte gerne noch mehr gehört von Gregorius in Lissabon auf der Suche nach sich selbst.

Mein Fazit
Eine tolle Geschichte fantastisch als Hörspiel konzipiert, ich bin eingetaucht nach Lissabon und habe Gregorius begleitet auf seinen Streifzügen. Vor allem gefallen haben mir die eingespielten Musikstücke, die die im Buch vorherrschende melancholische Atmosphäre wunderbar unterstrichen und sogar verstärkt haben. Von meiner Seite für dieses Hörspiel 5 Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.05.2014
Roberts, Nora

Frühlingsträume / Jahreszeitenzyklus Bd.1


sehr gut

Ein hinreißendes Buch, das mich mitgenommen hat in die Welt von Seide, Liebe und traumhaften Hochzeiten. Ein Buch zum Abtauchen und Mitfühlen – genau das hatte ich erwartet und genau das habe ich bekommen. Perfekt.

Ich denke, wer zu Nora Roberts greift, weiß, worauf er sich einlässt. Mit diesem Auftakt einer Tetralogie ist ihr ein schöner Liebesroman gelungen, der Lust auf die weiteren Bände macht. Ist in diesem Buch Mac die Protagonistin, werden sich die folgenden Bände wohl mit Emma, Laurel und Parker - den noch verbliebenen 3 Frauen des wundervollen Gespanns der Hochzeitsagentur - beschäftigen.

Die 4 Frauen kennen sich schon seit Kindheit an und tief verbunden ist ihre Freundschaft, gemeinsam stemmen sie nicht nur die Probleme der Hochzeitsgesellschaft, sondern auch ihre eigenen. Lernt man ganz nebenbei auch die Höhen und Tiefen im Brautgeschäft kennen – mit all seinen Problemen rund um Hochzeitskleid, Blumenschmuck, Foto und den Gästen selber – geht es vor allem um Mac, die seit Carters Erscheinen wie vom Blitz getroffen ist und mit ihren Gefühlen für ihn ringt. Mac ist mir sehr sympathisch, ich mag ihre manchmal kopflose Art, Dinge anzugehen, andererseits hat sie aber stets ein Auge für die Kleinigkeit, das Besondere und weiß, dies im Foto festzuhalten. Carter scheint so gar nicht ihr Typ, unsicher und tollpatschig, immer zur falschen Zeit am falschen Ort, und doch kann er mit seiner unbeholfenen Art bei ihr punkten, denn in ihm schlummern ungeahnte Qualitäten, die sie nach und nach erfahren kann.

Die Idee, die Liebesgeschichte in die Welt der Hochzeiten zu verlagern, hat mir sehr gut gefallen, da es doch einfach mal was Neues, was Anderes ist. Und die Umsetzung ist Nora Roberts auch gut gelungen. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und einfach zu lesen, die Charaktere sind gut gezeichnet. Ich hatte Spaß beim Lesen und bin durch das Buch einige Stunden in eine andere Welt entführt worden.

Einzig nicht verstanden habe ich den Titel des Buches – Frühlingsträume – spielt das Buch doch vorwiegend im Winter und immer wieder muss Schnee geschüppt werden. Vielleicht ist der Titel aber auch eine Anspielung auf die Gefühle, die bei Mac im Bauch tanzen und sie ganz konfus machen…

Mein Fazit

Ein hinreißender Roman, der in der Welt von Hochzeiten und deren Organisation spielt, mit liebenswerten Charakteren und einen leichten Schreibstil – genau das Richtige zum Abtauchen und Mitfühlen – mir hat es gefallen.