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Alais

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Insgesamt 199 Bewertungen
Bewertung vom 15.03.2015
Taddl;Ardy

What The Fact!


weniger gut

Ein schräges Buch mit ehrlichem Untertitel:
"What the fact - völlig unnützes Wissen" bietet dem Leser genau das, was der Untertitel verspricht: Jede Menge unnützer Fakten, ohne deren Kenntnis der Leser genauso gut durchs Leben gehen könnte. Viele dieser Informationen sind allerdings sehr verblüffend oder zumindest amüsant und wer seinen Small Talk auf Partys bereichern möchte, wird mit diesem Buch sicher sehr glücklich.
Für mich als Party-Verweigerin, die lieber nicht auffällt, ist das Buch leider weniger gut geeignet. Dennoch wurde ich bei einigen Fakten dann doch so neugierig, dass ich mich ins Internet stürzte, um Näheres zu erfahren, und ich habe mich unter anderem sehr gefreut, dank diesem Buch eine gewisse kurzbeinige Katzenrasse kennenzulernen ...
Die Informationen stammen aus den unterschiedlichsten Wissensgebieten - von der Inspiration für Micky Maus über die Definition eines Pedibusses, fiktiven Mitgliedern des deutschen Bundestages bis hin zu erstaunlichen Zahlenspielen. In der Regel werden sie bunt gemischt präsentiert, was die Lesbarkeit etwas erschwert. Bei der optischen Präsentation dieser Seiten hätte ich mir auch mehr Mut und Farbe gewünscht, aber sie sollen wohl YouTube-Fenster nachahmen. Doch das Buch enthält auch ein paar individueller gestaltete Themenseiten, beispielsweise "Durchgeknallte Feste und Feierlichkeiten", "Die verrücktesten Todesursachen" (was ich ein bisschen pietätlos finde) und "Abgefahrenes Zeug über Minecraft", sowie Seiten mit persönlichen Erlebnissen der Autoren.
Schlecht finde ich das Buch nicht, ich gehöre nur einfach nicht der richtigen Zielgruppe an - ich bin überzeugt, dass man mit diesem Buch Menschen, die nicht so hoffnungslos altmodisch wie ich sind, eine große Freude machen kann. Die selbstironische Präsentation der Texte beispielsweise gefiel mir sehr gut und überhaupt wirken die beiden jungen Autoren, die auch einige lustige Fotos von sich beitragen, sehr sympathisch, so dass ich hoffe, dass sie noch viele Bücher schreiben werden.

Bewertung vom 26.01.2015
Georget, Philippe

Dreimal schwarzer Kater / Inspecteur Sebag Bd.1


ausgezeichnet

Drei Kriminalfälle überschatten die sommerliche Urlaubsidylle im katalanisch-französischen Languedoc-Roussillon: Eine junge Frau wird brutal ermordet. Eine zweite wird entführt und der Entführer beginnt ein perfides Katz-und-Maus-Spiel mit der Polizei. Eine dritte wird mitten in Perpignan angegriffen und mit einem Messer bedroht, kann sich aber zum Glück befreien. Da alle drei Frauen Niederländerinnen sind, glauben viele an einen Serienmörder. Ermittler Gilles Sebag bezweifelt dies, vor allem aber möchte er das Leben der Entführten retten ...
Da ich selber einmal eine Zeitlang in Perpignan gelebt habe, konnte ich diesem Kriminalroman, der in Perpignan und Umgebung spielt, nicht widerstehen und musste ihn mir kaufen. Ganz unvoreingenommen kann ich diesen Roman somit nicht bewerten, da ich es zu sehr genossen haben, mir einst so vertraute Orte, Straßen und vor allem den Berg Canigou, der sich wie ein sanfter Riese über diese Gegend erhebt, wiederzufinden. Diese zweisprachige Region, die auch Nordkatalonien genannt wird, unterscheidet sich sehr von dem Glanz und Glamour der Côte d'Azur und ich finde, dass Philippe Georget ihren authentischen, bodenständigen und gleichzeitig von der Sonne geprägten Charakter sehr schön dargestellt hat.
Überzeugen konnten mich bei dieser Kriminalerzählung auch Schreib- und Erzählstil - unprätentiös, aber sehr gekonnt, so dass ich mir die Handlung und die Personen gut vorstellen konnte. Mit Gilles Sebag präsentiert Philippe Georget seinen Lesern einen Ermittler, dem seine Familie so sehr am Herzen liegt, dass er auf Beförderungen verzichtet hat, um seinen Kindern mehr Zeit widmen zu können. Das ist nicht nur sympathisch, sondern unterscheidet sich auch wohltuend von den üblichen Klischees, die in Kriminalromanen zu finden sind.
Ich habe diese spannende Lektüre sehr genossen und hoffe, dass Georget für uns Leser noch viele weitere ähnlich brillante Kriminalromane schreiben wird!

Bewertung vom 18.01.2015
Fletcher, Adam

Make me German! Zweisprachiges Wendebuch Deutsch/ Englisch


sehr gut

Ein erheiternder und zugleich liebevoller Blick auf deutsche Eigenarten
Dieses Buch erscheint in einem ungewöhnlichen Design, nämlich passend zum Thema als zweisprachiges Wendebuch. Da ich großen Spaß hatte, beide Sprachfassungen, die leicht voneinander abweichen, miteinander zu vergleichen, gefiel mir diese Zweisprachigkeit sehr gut - und dadurch, dass der Fließtext an einigen Stellen durch Listen unterbrochen wird, finden sich einander entsprechende englische und deutsche Textstellen auch leicht wieder. Wer will oder nicht über genügend Sprachkenntnisse verfügt, kann aber auch mit ebenso großen Lesevergnügen nur eine Sprachfassung lesen.
Worum es geht: Adam Fletcher lebt seit einigen Jahren im Osten Deutschlands und versucht, von seiner Freundin tatkräftig unterstützt, sich mit einigen typisch deutschen Phänomenen, vom Schützenfest über Frauentausch im Fernsehen bis hin zur kafkaesken Bürokratie, vertraut zu machen. Ähnliche Bücher, die das "Typisch-Deutsch/Französisch/etc."-Thema auf humorvolle Art auf die Spitze treiben, gibt es viele und es handelt sich wegen der unerträglichen Verallgemeinerungen nicht gerade um mein Lieblingsgenre, aber dieses sticht für mich wohltuend aus dieser Gattung heraus, weil es mit einer großen Offenheit und sehr viel Charme geschrieben ist, die den Autor sehr sympathisch machen. Ein Mann, der eher dazu neigt, über sich selbst statt über andere zu lachen, und der keinen schnellen Urteile über andere fasst. Es ist kurzweilig und sehr erheiternd, ich habe sogar etwas gelernt, nämlich über den historischen Hintergrund des Schützenfests, und es hatte auch seine nachdenklicheren, philosophischen Momente. Ein bisschen hat es mich jedoch auch deprimiert, weil ich erkennen musste, dass ich viel "deutscher" bin als ich mir das recht ist ...
Wer das Buch in der Öffentlichkeit liest, kann zusätzlich für Erheiterung bei den Menschen in seiner Umgebung sorgen, da es aufgrund des Wendebuchcharakters und dem auf dem Kopf stehenden Cover auf der anderen Seite dann so aussieht, als ob der Leser das Buch falsch herum halten würde - ein Spaß, den ich mir irgendwann einmal beim erneuten Lesen dieses Buches gönnen möchte ...
Kurzum: Ich fand dieses Buch sehr unterhaltsam und habe das Lesen sehr genossen!

Bewertung vom 01.11.2014
Brierley, Saroo

Mein langer Weg nach Hause


ausgezeichnet

Dieses Buch fand ich einfach wundervoll! Vielleicht keine hohe Literatur, aber eine spannende wahre Geschichte, die das Herz erwärmt: Als Saroo als kleiner Junge in Indien von seiner Familie getrennt wird und den Weg nach Hause nicht findet, hat er Glück im Unglück: Er wird von einem australischen Paar adoptiert, das ihm ein liebevolles Zuhause in Hobart, Tasmanien, gibt. Zwar fühlt sich Saroo bei ihnen wohl und geborgen, nachts jedoch wandern seine Gedanken zurück zu der Familie, die er verloren hat. Seine Adoptiveltern sind so einfühlsam nicht zu versuchen, ihm seine Vergangenheit zu nehmen. Er hat zunächst nur die bruchstückhaften Erinnerungen des verwirrten und durch die Trennung traumatisierten kleinen Kindes, das er gewesen war. Doch langsam fügen sich diese Erinnerungsbruchstücke zu einer ungewöhnlichen Geschichte zusammen und mithilfe von Google Earth begibt sich der erwachsene Saroo später auf die Suche nach seiner Vergangenheit ...
Ein modernes Märchen zwischen Indien und Tasmanien, mit Fotos und einer praktischen Karte, auf der Saroos Reise durch Indien dargestellt wird.
Kaum hatte ich mit dem Lesen begonnen, konnte ich gar nicht schnell genug umblättern, um zu erfahren, wie die Geschichte des Jungen weitergegangen ist. Der Schreibstil wirkt unprätentiös und makellos, sodass ich schnell in die Erzählung eintauchte und mich von ihr mitgerissen fühlte. Schon auf den ersten Seiten musste ich ein paar Tränen vergießen und bei diesen sollte es nicht bleiben, das bleibt wohl nicht aus bei dieser bewegenden Geschichte. Schön, dass Saroo sie mit seinen Lesern teilt!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.10.2014
Felenda, Angelika

Der eiserne Sommer / Kommissär Reitmeyer Bd.1


gut

Diese Kriminalerzählung hat eigentlich alles, was ich von einem guten Buch erwarte: Sie ist mit viel sprachlichem Geschick geschrieben, lässt den Leser in eine andere Welt, bzw. in diesem Fall in eine andere Zeit, eintauchen, bietet eine spannende Handlung und wirft einen kritischen Blick auf die (damalige) Gesellschaft. Der Roman profitiert sicherlich von den fundierten Kenntnissen der Autorin, die Geschichte studiert hat, und auch sprachlich gelingt es der Autorin meiner Einschätzung nach sehr gut, diese Zeit für den Leser aufleben zu lassen. Er spielt zu einer Zeit, als sich eine der größten hausgemachten Katastrophen der Menschheitsgeschichte anbahnte: der Erste Weltkrieg. Für mich eine recht ungewöhnliche und erfreuliche Mischung aus Kriminalroman und historischem Roman - bisher kannte ich für diese Zeit leider nur Ben Eltons Kriminalroman "First Casualty", dabei scheint mir gerade die Beschäftigung mit dieser Zeit sehr wichtig, um vergangene Fehler nicht zu wiederholen. Der Prolog enthält die Aufzeichnungen eines Offiziers, geschrieben in zackiger Sprache von einem Menschen, der offenbar nicht in der Lage ist, seine Mitmenschen zu verstehen und der ihnen daher lieb- und respektlos begegnet. Hier zeigt sich das große sprachliche Talent der Autorin, die den Schreibstil eines solchen Menschen brillant und authentisch wirkend imitiert. Danach ändert sich der Ton, die eigentliche Erzählung beginnt: Ein Kellner will sich im Lokal Neptun mit einer anderen Person zu einer Geldübergabe treffen. Er träumt von einem neuen Leben ohne Katzbuckeln, doch dazu soll es nicht mehr kommen: Er wird durch ein Telefonat aus dem Lokal gelockt und ermordet ... Kommissär Reitmeyer nimmt die Ermittlungen auf und erhält sehr zu seiner Überraschung Unterstützung von einer Jugendfreundin, die, was ihre angesehene Familie auf keinen Fall erfahren darf, heimlich in der Pathologie arbeitet. Gut gefiel mir, dass der Leser am Ende erfuhr, wie es mit einigen der Hauptpersonen weiterging. Wenn man als Leser die zwischen den Seiten doch etwas vertraut gewordenen Personen ausgerechnet zu diesem alles durcheinander wirbelnden Zeitpunkt der Weltgeschichte verlässt, macht man sich schließlich doch große Sorgen, wie ihr Leben wohl weitergehen würde, auch wenn es sich natürlich um fiktive Personen handelt. Obwohl ich somit über diesen Roman nur Positives zu berichten habe, hat er leider aus Gründen, die ich selbst nicht ganz verstehen kann, mein Herz nicht erreicht. Vielleicht ist es der enge Horizont der Gesellschaft, der mich abschreckt, vielleicht liegt es daran, dass mir Kommissär Reitmeyer bis zum Schluss fremd blieb, vielleicht habe ich das Buch aber auch einfach zum falschen Zeitpunkt gelesen und vielleicht wird es mir beim erneuten Lesen besser gefallen. Diese Chance der zweiten Lektüre werde ich ihm aber auf jeden Fall geben, denn diese Autorin hat sehr viel Talent!

Bewertung vom 07.10.2014
Philippi, Janneke

Lieblingsdesserts


ausgezeichnet

Als ich diese großformatige, stabile und zugleich edel wirkende Ausgabe zum ersten Mal in den Händen hält, konnte ich mich gar nicht sattsehen an den vielen wundervollen Bildern, die süße Verlockungen versprechen ... Schon die Gestaltung punktet bei mir durch die geschickte Kombination künstlerisch in Szene gesetzter Desserts, klar strukturierter Rezepte und hie und da ein paar persönlich wirkender Tipps und Anmerkungen der Autorin. Ich war etwas aufgeregt und zweifelte, ob es mir gelingen könnte, die abgebildeten Nachspeisen, die wirken, als ob sie einer Märchenwelt entstammen, in die Realität und auf den Tisch zu holen. Doch da musste ich mir keine Sorgen machen: Viele dieser Desserts lassen sich tatsächlich auch mit kleinem Budget, wenig Aufwand und geringer Kocherfahrung zubereiten. Meine Küche duftet nun immer noch herrlich nach gebackenen Pflaumen mit Kokoscrumble ... Das könnte ich jetzt jeden Tag essen - ich wünschte nur, ich hätte dieses einfache, aber himmlische Rezept schon früher entdeckt! Die Zutatenlisten sind in Anbetracht der beeindruckenden Ergebnisse in der Tat überraschend kurz, dabei sind die verwendeten Zutaten so eigenwillig wie die Kapiteleinteilung - auch Kräuter und Gemüsedesserts finden ihren Platz und meinem Liebling, Rhabarber, ist sogar ein ganzes Kapitel voller leckerer Rezepte gewidmet ... Einiges habe ich noch vor mir, insbesondere die Kapitel "Schokolade" und "Kaffee" bieten noch ein paar verführerische Entdeckungen, aber ich kann jetzt schon mit absoluter Sicherheit sagen, dass dies mein Lieblingskochbuch ist!

Bewertung vom 07.09.2014
Fiege, Eschi

Eschi Fieges Mittagstisch


ausgezeichnet

Ein wunderbares Kochbuch! Liebevoll und mit persönlicher Note zusammengestellt ermöglicht es selbst nicht ganz so erfahrenen Köchen wie mir, verführerisch-leckere Gerichte servieren zu können. Die Fotos sind zwar sehr appetitanregend, haben mich aber gerade deshalb zunächst etwas eingeschüchtert - um so erstaunter und erfreuter war ich, wie leicht und vor allem auch wie schnell sich viele der Rezepte nachkochen lassen.
Sie eignen sich somit tatsächlich für ein leckeres Mittagessen zwischen zwei Arbeitsschichten. Ich habe festgestellt, dass ich nach einem selbstgekochten Mittagessen konzentrierter arbeiten kann als nach einem Fertiggericht, was an der Entspannung, die das Kochen mit sich bringt, oder am Gesundheitsfaktor liegen mag - bei Rezepten aus diesem Kochbuch mit Sicherheit vor allem jedoch am Schlemmer- und Zufriedenheitsfaktor! Wie bei vielen anderen vegetarischen Kochbüchern auch störte mich leider oft die Länge der Zutatenlisten. Es werden aber auch ein paar Rezepte mit relativ kurzer Zutatenliste vorgeschlagen und für versierte Köche ist dies vermutlich sowieso kein Problem, da sie bereits über die entsprechenden Vorräte verfügen. Die Rezepte (Fenchel-Ceviche mit Zitrone und Parmesan, köstlicher Quarkauflauf mit Zitrussalat, Süßkartoffelstrudel etc. etc.) sind abwechslungsreich, treffen aber sehr zielsicher immer genau meinen Geschmack. Die Autorin präsentiert ihre Rezepte auf eine lockere Art, wie eine gute Freundin es tun würde, als Leserin fühlte ich mich bei ihr gut aufgehoben. Für mich sehr wichtig: Die Rezepte sind vegetarisch und somit gewaltfrei. Und bei so viel Gemütlichkeit und guter Stimmung darf auf den Bildern natürlich auch eine Katze nicht fehlen! Mein Gesamturteil: Eine Sammlung vegetarischer Schlemmergerichte - unglaublich lecker und leicht nachzukochen!

Bewertung vom 26.07.2014
Patterson, James

Unlucky 13


sehr gut

Just when Detective Lindsay Boxer and her friends Claire, Cindy, and Yuki, who call themselves the "Women’s Murder Club" prepare for Yuki's wedding, Lindsay investigates one of the strangest crimes she ever came across: Two young students die in their car on the Golden Gate Bridge. What at first looks like a traffic accident and later as a terrorist attack seems to be a gruesome crime - they have been killed by tiny belly bombs... And this is by far not the only problem the Women's Murder Club is confronted with: As Mackie Morales, who had once been Lindsay's colleague before turning out to be a ruthless killer, is spotted on a video, Cindy who works as an investigative reporter tries to track her down for an interview and indeed comes dangerously close... And Yuki's honeymoon turns into a nightmare... This novel is centered on action and therefore should not have been my cup of tea as I normally prefer to see the characters evolve and develop - but I found it was a pleasure to read. Despite the horrible crimes, it is not gloomy at all thanks to the warm-hearted characters and the friendship and love between them. Moreover, it is fluently written in an easy-going style that fits well with San Francisco. This edition is quite big with large print - very eye-friendly! I was, however, not very convinced by the murderer's motive and one of the reasons I love reading crime novels is exactly to understand why such horrible things happen - understanding is an important step towards prevention. Still I think Patterson and his co-author Maxine Paetro did a good job - a suspenseful and entertaining crime novel with some of San Francisco's charm!

Bewertung vom 26.07.2014
Gabathuler, Alice

Blue Blue Eyes / Lost Souls Ltd. Bd.1


ausgezeichnet

Kein Fantasyroman, wie "Lost Souls" vermuten lassen könnte, und trotz des englischen Titels auch kein englischsprachiger Roman, dafür aber ein mitreißender Jugendroman mit sehr viel Poesie. Zum Inhalt: Kata wuchs bei ihren Adoptiveltern Brigitta und Stefan auf, behütet wie ein "putziger Gartenzwerg". Doch nun, da sie 18 Jahre alt wird, soll sich einiges ändern. Sie kehrt einen Tag früher als angekündigt aus dem Internat zu ihren Adoptiveltern zurück, im Gepäck ein Flugticket nach London und der Wunsch, aus der Planbarkeit ihres Lebens auszubrechen. Dieser Wunsch soll früher in Erfüllung gehen, als sie sich erhofft, und auf äußerst brutale Weise: Ihre Adoptiveltern werden Opfer einer Autobombe und auch sie schwebt in großer Gefahr. Die mysteriöse Untergrundorganisation Lost Souls Ltd. versucht, sie zu retten ...
Nur wenige Bücher konnten mich in den letzten Jahren so sehr verzaubern und zum Träumen verleiten wie dieses. Die Autorin ist mit einem außergewöhnlichen Erzähltalent gesegnet und beschreibt die Hauptfiguren und deren Empfindungen so, dass der Leser sich ihnen sehr nahe fühlt. Mit den Mitgliedern der Lost-Souls-Untergrundorganisation Ayden, Nathan und Raix hat sie außerdem drei charismatische Figuren geschaffen, in die man sich wunderbar verlieben kann, was ich auch prompt getan habe. Der einzige Wermutstropfen für mich war, in diesem Buch das alte Feindbild "die Russen", das Kriegstreiber gerade mit den abscheulichsten Mitteln wieder aufzurichten versuchen, wiederzufinden, auch wenn es später relativiert wurde. Dafür ist es der Autorin gelungen, so ganz nebenbei und in nur wenigen Worten die besondere Atmosphäre der südenglischen Küste und einsamen Gegenden Schottlands einzufangen. Zur Stimmung des Buches trägt auch der Song zum Roman "Blue Blue Eyes" von Erric is Blue bei, den ich mir während des Lesens immer wieder angehört habe und es war für mich ein ganz komisches Gefühl, als Kata sich plötzlich an dieses Lied aus ihrer Vergangenheit erinnert und ich genau wusste, wie es klingt ... Ein wunderbares Leseerlebnis, ich warte nun voller Ungeduld auf den zweiten Band!