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flyspy

Bewertungen

Insgesamt 328 Bewertungen
Bewertung vom 29.03.2023
Bertram, Rüdiger

Willkommen im Hotel Zur Grünen Wiese Bd.1


ausgezeichnet

Es kreucht und fleucht lustig durcheinander

Schon alleine dem Hotelmanager, ein Grashüpfer, den Namen Adlon zu geben ist kreativ und witzig. Und das trifft auch auf das gesamte Buch zu.
In dem Insektenhotel kreucht und fleucht es nur so, Gäste kriechen und fliegen ein und aus und vor allem der Besuch der Bienenprinzessin sorgt für Aufregung. Adlon ist ein bisschen verliebt in sie und muss sich dann auch noch um eine andere junge Liebe, ähnlich wie bei Romeo und Julia, kümmern. Wenn ein Marienkäfer sich in eine Feuerwanze verliebt, kommt das bei den Familien nicht gut an.
Ein auch optisch tolles Buch, das liebevoll gestaltete Cover und die wunderbaren, teils ganzseitigen, farbigen Illustrationen machen einfach Spaß beim Anschauen. Die Geschichte, die in 15 Kapitel aufgeteilt ist, eignen sich von der Länge her gut zum Vorlesen und überfordern auch nicht beim Selberlesen.
Mir hat auch die Idee, ein Buch über ein Insektenhotel zu schreiben, in dem den verschiedenen Insekten stimmige Eigenschaften zugewiesen wurden, gut gefallen. Bei der Beschreibung der Charaktere hat der Autor ein gutes Gespür gezeigt! Ich konnte mir die Tierchen mit ihren unterschiedlichen Persönlichkeiten richtig vorstellen. Sehr empfehlenswert!

Bewertung vom 29.03.2023
Fabisch, Alexandra

Waldwandler / Juna Bd.1


sehr gut

Eine schöne, naturnahe Geschichte

Juna hat ein Händchen für Pflanzen und kümmert sich nicht nur rührend um ihren verlausten Schnittlauch. Sie weiß noch nicht, dass sie eine besondere Gabe hat, diese entdeckt sie in den Sommerferien bei ihrer Großtante, die eine Pflanzenforschungsstation leitet. Abenteuer erwarten sie, sie gewinnt eine Freundin und erfährt mehr über ihre Familie. Juna muss dabei auch lernen sich zu behaupten und mit Ablehnung umzugehen.
Eine schöne, naturnahe Geschichte erwartet die junge Leserschaft. Schon das Cover allein ist ein Hingucker und die kleine Galerie zu Beginn hilft beim Kennenlernen der Protagonisten. Die Geschichte selbst ist spannend geschrieben und mit den relativ kurzen Kapiteln kommen auch nicht so versierte Leser gut zurecht. Viele kreative Ideen zeichnen das Buch aus und die gelungenen schwarz-weiß Illustrationen lockern den Text auf. Manchmal ging hatte ich jedoch den Eindruck, dass die Handlung zu schnell fortschritt, an der ein oder anderen Stelle hätte die Autorin ruhig etwas länger verweilen können, beispielsweise bei dem Kennenlernen zwischen Juna und ihrem Vater. Leider gingt das Buch auch etwas hoppla-hopp zu Ende, etwas zu rasch für meinen Geschmack. Bis auf diese Punkte ist es eine schöne, runde Geschichte, die gefällt.

Bewertung vom 22.03.2023
Werrelmann, Lioba

Tod in Siebenbürgen / Paul Schwartzmüller ermittelt Bd.1


sehr gut

Ein Kriminalfall der besonderen Art

Auf diesen Krimi war ich sehr neugierig, gibt es doch nicht viele Kriminalromane, die in Rumänien, im Land Draculas, spielen. Kurz zum Inhalt: Der Journalist Paul Schwartzmüller fährt in das Land seiner Kindheit, um den von seiner Tante geerbten Bauernhof zu verkaufen. Ein Mord führt dazu, dass er selbst beginnt zu ermitteln. Dabei holen ihn Ereignisse aus seiner Vergangenheit ein.
Der Krimi ist eher in einer langsamen Gangart angelegt, es wird ruhig erzählt und man erfährt einiges über die Region und die Menschen, die dort zu Hause sind. Durchaus auch mit gesellschaftskritischen Momenten, ohne zu langweilen. Der Fall selbst scheint eine eher untergeordnete Rolle zu spielen, er drängt sich jedenfalls nicht in den Vordergrund.
Was mir im Roman nicht so gut gefallen hat: Paul hätte als Charakter deutlich mehr Präsenz und Handlungskraft verdient. So wirkt er öfters konfus und wenig zielgerichtet, lässt sich ablenken. Sei es vom guten Essen oder einem Schnäpschen.
Der Roman las sich für mich insgesamt interessant, einfach auch deswegen, weil er einfach mal anders ist. Aber es gibt noch Luft nach oben, einiges von dem Potential muss erst noch geweckt werden. Würde ich zum zweiten Band greifen? Ja!

Bewertung vom 15.03.2023
Krüss, James

Der Leuchtturm auf den Hummerklippen


ausgezeichnet

Schöne Geschichten müssen nicht wahr sein

Das neu aufgelegte Buch von James Krüss besticht durch die vielen farbigen Illustrationen von Maja Bohn, die perfekt zu den erzählten Geschichten passen. Schon alleine das Cover fällt auf und begeistert.
Das Buch beginnt mit der Erzählung im Jahr 1945, als die Einwohner von Helgoland vor dem Krieg von der Insel flüchten mussten. So gelangen Tante Julie und der Poltergeist Hans im Netz auf die Insel zu Leuchtturmwärter Johann und Möwe Alexandra. Krieg, ein Ereignis, welches leider wieder aktuell ist. Sicher muss man dazu den Kindern etwas erklären, aber das Thema wird im Weiteren nicht überstrapaziert. Das Buch lebt von den vielen lustigen Gedichten und Geschichten, die sich die Freunde gegenseitig erzählen. Eingebettet sind die kleinen Abenteuer und Reime in eine Rahmenhandlung, bei der die Charaktere und ihre Eigenschaften vorgestellt werden und über ihre Reisen berichtet wird. Dabei kommt es auch zu neuen Freundschaften, wie mit der Maus Philine. Durch die vielen Erzählungen lässt sich der Lesefortschritt gut an das eigene Tempo anpassen. Ein zeitloses, schönes Buch zum Vorlesen und zum Selberlesen für Leseanfänger gut geeignet.

Bewertung vom 15.03.2023
Laban, Barbara

Der König der Federträger / Mitternachtskatzen Bd.3


ausgezeichnet

Stoppt Fergus Finnegan!

Nach den zwei Vorgängerbänden wurde die Fortsetzung schon ungeduldig von mir erwartet. In dieser Folge soll ein magisches Halsband den schottischen Katzenkönig Fergus Finnigan daran hintern, die Herrschaft auch über das englische Königsreich zu übernehmen. Nova und Henry machen sich gemeinsam mit Novas Mutter Alice und den Mitternachtskatzen auf die Suche.
Ein fast 450 Seiten starkes Abenteuer wartet auf die Leserschaft. Barbara Laban beschreibt die menschlichen Protagonisten als auch die unterschiedlichen Katzen-Charaktere sehr bildhaft, man kann direkt eintauchen in die Geschichte. Zudem ist das Buch sehr schön gestaltet, ein wunderbares Cover, die farbigen Zeichnungen der inneren Umschlagseiten und die tollen ganzseitigen schwarz-weiß Illustrationen, die sich durch das Buch ziehen. Die gut erzählte Geschichte und die Bilder ergänzen sich phantastisch. Die Geschichte um die Suche nach dem Halsband entwickelt sich zwar etwas langsam, hat mir aber insgesamt gefallen. Und der fulminante letzte Teil entschädigt um so mehr dafür. Die Geduld hat sich gelohnt, ich hatte viel Spaß beim Lesen und daher hat das Buch die volle Punktzahl verdient. Ich bin gespannt auf den Abschluss der Tetralogie!

Bewertung vom 08.03.2023
Kalpenstein, Friedrich

Prost, auf die Singles


sehr gut

Zum fünften Mal ein Prost!

Im fünften Band der Reihe um Kommissar Tischler steht ein Mord an einer jungen Frau im Mittelpunkt, die nach einem Speeddating im Wirtshaus Kraus am Flussufer tot aufgefunden wurde. Ihr Auftreten bei der Veranstaltung am Abend zuvor kam nicht besonders gut bei den übrigen Anwesenden an. Findet sich hier ein Motiv für ihre Ermordung oder ergeben sich bei den Ermittlungen am Arbeitsplatz, sie war Krankenschwester, weitere Anhaltspunkte? Tischler und sein Team haben alle Hände voll zu tun.

Gewohnt locker und amüsant liest sich der Krimi von Friedrich Kalpenstein. Zusätzlich zum aktuellen Fall unterhalten die weiteren Nebenschauplätze, wie die Übernahme der örtlichen Metzgerei durch einen Ortsfremden. Auch Dackeldame Resi ist wieder dabei und darf bei Constantin Tischler wohnen, solange ihr Herrchen auf Kur ist. Daraus ergeben sich einige Schmunzelmomente. Die Geschichten rund um das Dorf tragen diesmal den Krimi mehr als der eigentliche Fall, der nicht so viel an Spannung bringt. In diesem mit viel Lokalkolorit aufwartenden Roman finde ich es nachrangig, ich fühlte mich gut unterhalten und freue mich schon auf weitere Krimis aus der Reihe!

Bewertung vom 22.02.2023
Mr. Tan;Miss Prickly

Aus dem Weg, ihr Kröten! / Die schreckliche Adele Bd.5


sehr gut

Adele schlägt wieder zu

Adele gründet den Club der Bizarren, um nicht mehr alleine gegen Jade und den Club der Barbies antreten zu können. Nur, wie es nicht anders zu erwarten war, ist ihr Team nicht das schlagkräftigste und Adele hat viel zu tun, um sie auf Linie zu bringen. Und auch mit ihrer Katze Ajax geht Adele nicht gerade zimperlich um, eine Tierfreundin ist sie nicht! Der Comic trieft, wie von den bisherigen Bänden gewohnt, nur so vor Zynismus, man muss schwarzen Humor lieben, wenn man das Buch in die Hand nimmt. Die kurzen, durchaus amüsanten Geschichten bringen es auf ein bis zwei Seiten einfach auf den Punkt. Die farbigen Illustrationen passen toll. Der Verlag hat inzwischen die Altersempfehlung auf 8 Jahre angehoben, die ersten Bücher waren bei Erscheinen noch ab 7 Jahren ausgewiesen. Das finde ich gut, denn um den Humor zu verstehen, braucht es etwas mehr Reife, um die Inhalte richtig einordnen zu können. Schön schräg!

Bewertung vom 22.02.2023
Mr. Tan;Miss Prickly

Die Liebe lieb' ich nicht / Die schreckliche Adele Bd.4


sehr gut

Adele verliebt? Das kann nicht gut gehen.

Wie geht Adele damit um, dass sie sich verliebt hat? Die Frage zieht sich durch die toll illustrierten Cartoons. Schon die Vorstellung der Hauptpersonen ist schon witzig gestaltet. In gewohnter Weise zynisch bringen es die kurzen Geschichten auf den Punkt. Adeles Liebesleben gestaltet sich erwartet schwierig. Der Neue in der Schulklasse hat es ihr angetan und Gabriel ist wie immer abgemeldet und nur da, um von der eigensinnigen und selbstbewussten Adele malträtiert zu werden. Ich finde die Geschichten amüsant, liegt auf meiner Humorlinie. Der Verlag hat inzwischen die Altersempfehlung auf 8 Jahre angehoben, die ersten Bücher waren bei Erscheinen noch ab 7 Jahren ausgewiesen. Das finde ich gut, denn um den Humor zu verstehen, braucht es etwas mehr Reife, um die Inhalte richtig einordnen zu können. Schräger kann ein Comic kaum noch sein!

Bewertung vom 22.02.2023
Nestmeyer, Ralf

MICHAEL MÜLLER REISEFÜHRER Paris MM-City


ausgezeichnet

Der beste Reiseführer, um Paris zu entdecken

Diesen Paris-Reiseführer kann ich allen empfehlen, die eine Reise in die Hauptstadt der Liebe planen. Er eignet sich sowohl für Paris-Neulinge als auch für Reisende, die die Stadt schon öfters besucht haben. In Paris gibt es neben den bekannten Sehenswürdigkeiten so viel mehr zu entdecken. Und auch auf diese, vielleicht weniger bekannten Attraktionen, macht dieser Reiseführer aufmerksam und bietet jede Menge Anregungen.
Der Reiseführer zeichnet sich durch die klare Struktur aus. Nach einem Abschnitt, der bei der Erstorientierung hilft, wird einem die Stadt mittels 13 Touren nähergebracht. Eine Stadt entdeckt man am besten zu Fuß und so enthalten die Tourenvorschläge auch Empfehlungen für einen Spaziergang. Es wird auf die Sehenswürdigkeiten eingegangen, praktische Infos und kleine Geschichten runden die Tour ab. Besonders hilfreich fand ich die jeweils zur Tour passenden Stadtplanausschnitte, auf denen auch Restaurants, Cafés und Einkaufsmöglichkeiten in dem jeweiligen Viertel verzeichnet sind. Zusätzlich sind auch Hinweise auf lohnenswerte Ziele in der Umgebung von Paris enthalten, nicht nur Versailles ist einen Besuch wert. Den Abschnitt Nachschlagen und Nachlesen kann ich auch sehr empfehlen, hier findet man nicht nur lohnende Infos zu Geschichte und Kultur, sondern auch Tipps zu weiterführender Literatur. Das Register leistet auch gute Dienste. Wie in allen Reiseführern des Verlages, die ich kenne, ist auch hier ein herausnehmbarer Faltplan enthalten. Zusätzlich bietet der Verlag auch eine App an (ein Freischaltcode findet sich im Buch), über die man sich die aktuellsten Infos holen und vor Ort noch besser planen kann. Für mich eine ideale Kombination. Ein echtes Rund-um-Paket, das viel bietet und dazu in einem handlichen Format vorliegt, so dass der Reiseführer als ständiger Begleiter auf den Entdeckungstouren geeignet ist, perfekt ergänzt durch die App.

Bewertung vom 10.02.2023
Alaoui, Abla

Bissle Spätzle, Habibi?


gut

Leichte Urlaubslektüre, die nicht ganz überzeugt
Das Buch hätte mich, nur aufgrund des Covers nicht gereizt, es besitzen zu wollen. Die Leseprobe hatte mich dann neugierig gemacht, obwohl ich kein Fan von Liebesromanen bin. Jetzt war ich gespannt, wie die Autorin auf die kulturellen Unterschiede zwischen einer marokkanischen und einer deutschen Familie eingeht.
Zur Handlung: Amaya ist 30, lebt in Hamburg und arbeitet als Schauspielerin. Schon allein das war schwierig für ihre marokkanischen Eltern, vor allem für ihren Baba, zu akzeptieren. Amaya ist mit der Kultur ihrer Eltern eng verbunden, lebt aber ihr eigenes, selbstbestimmtes Leben, auch wenn dies Kämpfe bedeutet. Sich behaupten muss sie sich auch in Liebesdingen, denn so einfach einen Muslim heiraten, weil es ihren Eltern so besser gefiele, kann sie nicht. Ihr Herz entscheidet anders, macht alles schwierig und stürzt sie und ihre Familie ins Chaos.
Vorneweg: das Buch liest sich vom Schreibstil her gut und flüssig. Die Charaktere sind überwiegend gut beschrieben, mit all‘ ihren Ecken und Kanten, aber auch nicht frei von Klischees. Nur Daniel, Amayas Freund, kommt etwas nebensächlich und blass rüber. Amaya wirkt als Charakter selbstbezogen und wird mir aufgrund ihrer Handlungsweise im Verlauf des Romans immer weniger sympathisch. Abla Alaouis wechselt vom aktuellen Erzählstrang oft in die Vergangenheit, erzählt auch von der Kindheit Amayas. Das stellt für den Lesefluß kein Poblem dar, im Gegenteil, es macht es für den Leser einfacher zu verstehen, was ihre Beweggründe sind und wie sie sich zu dem Menschen entwickelt hat, der sie ist. Und hilft auch, einen Einblick in den elterlichen Kulturkreis zu bekommen. Ich bewundere beim Lesen die Geduld Daniels dass er all‘ das mitmacht, was Amaya ihm als Freund letztendlich zumutet. Die Einblicke in die Filmwelt bereichern die Geschichte als Nebenhandlung.
Der Roman ist beschrieben als witzige Liebeskomödie, was ich nicht unterstreichen kann. So richtig witzig oder spritzig fand ich die Geschichte nicht geschrieben. Die Autorin erzählt aus dem Leben, beschreibt das Geschehen und was die Hauptprotagonistin empfindet. Interessant zu lesen in Bezug auf die kulturellen Aspekte und die Probleme, die eine Darstellerin hat, gut mit einer Rolle besetzt zu werden, aber wenig humorvoll.
Empfehlung: wer einfache Unterhaltungslektüre für den Urlaub sucht, kann das Buch ruhig zur Hand nehmen und danach gleich weiterverschenken, ein zweites Mal lesen werde ich es nicht.