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KimVi
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Niedersachsen
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Insgesamt 1588 Bewertungen
Bewertung vom 07.07.2023
Ericson, Pernilla

Im Feuer / Lilly Hed Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Die erfolgreiche Ermittlerin Lilly Hed hat sich aus privaten Gründen von Stockholm nach Nynäshamn an der Schärenküste versetzen lassen. Hier möchte sie neu anfangen und wieder zu sich selbst finden. Doch an einen geruhsamen Start ist nicht zu denken, da auch in Nynäshamn hohe Temperaturen herrschen. Der lang ersehnte Regen bleibt aus und die Brandgefahr ist allgegenwärtig. Tatsächlich kommt es innerhalb kürzester Zeit zu mehreren Bränden, die nicht nur materielle Schäden anrichten, sondern Todesopfer fordern. Zunächst gehen die Behörden von Unglücksfällen aus, doch dann versorgt ein aufmerksamer Feuerwehrmann Lilly mit Details, die ihr Misstrauen wecken. Könnte es sein, dass die Toten Opfer eines Rachefeldzugs sind?

"Im Feuer" ist der Auftakt zu einer neuen Reihe, in der Lilly Hed ermittelt. Gemeinsam mit Lilly lernt man die neue Umgebung und die Kollegen kennen. Lilly wirkt sehr sympathisch, auch wenn man gleich ahnt, dass sie in Stockholm etwas erlebt haben muss, dass sie zu dem Schritt getrieben hat, ein neues Leben zu beginnen. Die Neugier wird dadurch definitiv geweckt. 

Die Autorin versteht es hervorragend, Handlungsorte und Charaktere so lebendig zu beschreiben, dass man das Gefühl hat, selbst vor Ort zu sein. Die Hitze des Rekordsommers wirkt authentisch und man kann die Gefahr förmlich spüren, dass nur ein einziger Funke oder eine kleine Unachtsamkeit ausreicht, um ein Flammeninferno auszulösen. Die Szenen, in denen es tatsächlich dazu kommt, werden intensiv geschildert. 

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Gelegentlich schaut man dem Feuerteufel über die Schulter. Dadurch weiß man zwar etwas mehr als Lilly, aber dennoch wird nicht zu viel verraten, wodurch man früh dazu angeregt wird, eigene Überlegungen anzustellen. Lilly ist äußerst hartnäckig und geht jeder noch so kleinen Spur nach. Die Ermittlungen sind stellenweise zwar etwas ausufernd, aber gerade das lässt sie so authentisch wirken. Man versucht die einzelnen Puzzleteilchen zusammenzusetzen, doch zunächst ergibt sich kein stimmiges Bild. Beinahe bis zum Schuss tappt man im Dunkeln. Das Ganze gipfelt in einem hochspannenden Finale, bei dem man mitfiebern kann. 

Ein spannender Auftakt, der die Neugier auf den weiteren Verlauf der Reihe weckt. 

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.07.2023
Ley, Aniela

Als Zofe küsst man selten den Traumprinz (oder doch?) / #London Whisper Bd.3


sehr gut

"Als Zofe küsst man selten den Traumprinz (oder doch?)" ist der Finalband der London-Whisper-Reihe, in der Zoe sich plötzlich durch einen Mondscheinzauber im London im Jahr 1816 befindet. Da die Handlung sich von Band zu Band weiterentwickelt, sollte man die Reihenfolge einhalten. 

Dieser Finalband knüpft nahtlos an den zweiten Teil an, der mit einem fiesen Cliffhanger endete. Deshalb ist man sofort wieder mitten im Geschehen und fiebert mit der sympathischen Zoe mit. Auch in dieser Fortsetzung ist sie wieder äußerst quirlig, sehr charmant und nicht auf den Mund gefallen. Man kann sich über ein Wiedersehen mit altbekannten Charakteren freuen und hofft, dass es Zoe, Hayden und der geheimnisvollen Marquise gelingen wird, die Verborgene Gesellschaft auszutricksen, um in die eigene Zeit zurückzukehren. Doch das ist eine große Herausforderung, wodurch man sich auf ein spannendes Katz- und Mausspiel freuen darf. 

Der Schreibstil ist locker und zuweilen sehr humorvoll. Da Zoe noch immer Schwierigkeiten hat, sich an die damaligen Gepflogenheiten anzupassen, kommt es zu kuriosen Szenen. Dieses Mal nimmt der Liebesanteil einen großen Stellenwert ein. Man freut sich zwar, dass Zoe und Hayden endlich ein Paar sind, doch Zoes Gedanken kreisen viel zu oft darum und stellenweise hat man das Gefühl, dass das zu viel ist, denn die eigentliche abenteuerliche Geschichte gerät dadurch etwas in den Hintergrund. 

Dennoch ist auch dieser Finalband lesenswert und für Zoe-Fans ein Muss!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.07.2023
Cox, Amanda

Der Laden der unerfüllten Träume


sehr gut

Einfühlsam und mitreißend erzählt

Die Old Depot Grocery ist seit vielen Jahren der Lebensmittelpunkt von Glory Ann. Ihre beiden Töchter wuchsen dort auf und auch Enkelin Sarah half schon früh im Laden. Doch nun wirft der Lebensmittelladen kaum noch Gewinn ab. Glory Ann will ihn aber dennoch erhalten. Ihr Enkelin Sarah unterstützt das Vorhaben, da sie selbst an einem Wendepunkt ihres Lebens steht. Doch Glory Anns Tochter Rosemary ist strikt dagegen, noch weiter in den Laden zu investieren...

"Der Laden der unerfüllten Träume" ist ein Generationenroman, in dem Glory Ann, Rosemary und Sarah im Zentrum der Ereignisse stehen. Drei Frauen, die ihre Geheimnisse hüten, nicht ganz ehrlich zueinander sind, sich aber dennoch lieben, auch wenn sie es nicht immer zeigen können.

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und trägt sich außerdem in der Gegenwart und in der Vergangenheit zu. Da die Wechsel gut gekennzeichnet sind, fällt die Orientierung leicht. Zunächst betrachtet man das Geschehen etwas distanziert, doch sobald man die Frauen näher kennenlernt, gerät man in den Sog der Ereignisse.

Man verfolgt gespannt ihre Sorgen und Nöte, aber auch ihre Hoffnungen und Träume. Obwohl man sich nicht immer mit ihren Handlungen identifizieren kann, versteht man doch, warum es so viele Geheimnisse und unausgesprochene Dinge gibt und leidet, hofft und bangt mit ihnen. Dadurch liest sich das Buch quasi von selbst. Die Geschichte wird einfühlsam erzählt und regt außerdem zum Nachdenken an.

Ein einfühlsam und mitreißend erzählter Generationenroman.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.07.2023
Seyfried, Leandra

How to Love A Villain (Chicago Love 1) (eBook, ePUB)


sehr gut

Devon ist die Tochter des Chicagoer Bürgermeisters, studiert Kriminologie, tanzt Ballett und ist mit Ian verlobt, der Leiter des Gefängnisses ist. Für ihre Abschlussarbeit interviewt Devon dort eine Strafgefangene, obwohl Ian das überhaupt nicht gerne sieht. Als ihre Interviewpartnerin kurzfristig ausfällt, braucht Devon Ersatz. Ausgerechnet der berüchtigte Tyler Fox, der Sohn eines gefürchteten Gangbosses, erklärt sich dazu bereit. Mit jedem Gespräch kommen sich die beiden näher. Devon ahnt, dass sie vorsichtig sein muss, damit Ian nichts davon erfährt.... 

Die Handlung wird in der Ich-Perspektive, aus der Sicht der Hauptprotagonistin Devon geschildert. Dadurch kann man ihre Gedanken und Gefühle hautnah miterleben. Devon wirkt sofort sympathisch, wobei man sich zunächst die Frage stellt, warum sie sich ihrem Verlobten Ian gegenüber so distanziert verhält. Das Interesse an der Story wird dadurch allerdings sofort geweckt. 

Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen und gerät deshalb früh in den Sog der Ereignisse. Die Lovestory entwickelt sich rasant. Devon und Tyler haben einige Hürden zu überwinden, die es wirklich in sich haben. Dadurch kommt es zu einigen spannenden Szenen. Das Ganze gipfelt in einem hochspannenden Finale, das mit einem fiesen Cliffhanger endet, wodurch die Neugier auf den zweiten Band der Reihe definitiv geweckt wird. 

Spannender Auftakt, der die Neugier auf die Fortsetzung weckt. 

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.07.2023
Gier, Kerstin

Was bisher verloren war / Vergissmeinnicht Bd.2


ausgezeichnet

"Vergissmeinnicht - Was bisher verloren war" ist der zweite Band der magischen Vergissmeinnicht-Trilogie von Kerstin Gier. Man sollte unbedingt der ersten Teil "Was man bei Licht nicht sehen kann" lesen, da die Fortsetzung nahtlos an die Ereignisse des Auftaktbandes anknüpft und man ohne Vorkenntnisse Schwierigkeiten haben dürfte, dem Ganzen mühelos zu folgen.

Die Handlung wird auch in diesem Teil wieder in der Ich-Form, abwechselnd aus der Sicht von Matilda und Quinn, geschildert. Dadurch bekommt man einen hautnahen Einblick in die Gedanken und Gefühle der beiden Hauptcharaktere und kann genau beobachten, wie die magischen Ereignisse auf beide wirken.

Es gelingt Kerstin Gier wieder hervorragend, die magische Welt, die sie hier erschaffen hat, faszinierend zu beschreiben. Wenn man schon Bücher aus der Feder der Autorin gelesen hat, dann weiß man ihren einzigartigen Humor zu schätzen und der kommt auch in diesem Buch nicht zu kurz. Denn es gibt sympathische und weniger sympathische Protagonisten, die teilweise in skurrile Situationen stolpern und herrlich schräge Dialoge führen. Dadurch liest sich diese Fortsetzung quasi von selbst.

Quinn und Matilda gewinnen zwar neue Erkenntnisse, doch die faszinierende magische Welt überrascht immer wieder durch weitere Geheimnisse. Doch auch in der realen Welt müssen sie sich einigen Herausforderungen stellen. Dadurch bleibt die Handlung abwechslungsreich und spannend. Auch dieser Teil endet mit einem fiesen Cliffhanger, wodurch man gespannt dem großen Finale entgegenfiebert.

Eine faszinierende Fortsetzung, die durch den humorvollen Schreibstil, wunderbare Charaktere und eine spannende Story überzeugt.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.07.2023
Wood, Dany R.

Der Orchideenmörder: Schweden-Thriller


sehr gut

Nach einer persönlich bedingten Auszeit kehrt Kriminalkommissarin Monica Sandström an ihren Arbeitsplatz zurück. An eine langsame Eingewöhnungszeit ist allerdings nicht zu denken, da die Leiche einer ermordeten jungen Frau gefunden wird. Außerdem melden die Teilnehmerinnen eines Junggesellinnenabschieds eine Freundin vermisst. Monica Sandström und ihr Kollege Ole Henriksson beginnen zu ermitteln. Als kurze Zeit später eine weitere Frauenleiche auftaucht, gehen die beiden Ermittler von einem Serientäter aus, der schnell gestoppt werden muss, bevor es zu weiteren Taten kommt. Deshalb schenken sie dem Vermisstenfall zunächst wenig Aufmerksamkeit...

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, die häufig an entscheidenden Stellen wechseln. Dadurch wird ein hohes Tempo aufgebaut, dem man sich nur schwer entziehen kann. Der Fall hat es wirklich in sich und stellt das Team vor große Herausforderungen. Durch die verwendeten Perspektiven erhält man mehr Wissen als die Ermittler. Dennoch kann man die Zusammenhänge nicht richtig einordnen. Man wird dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen.

Die Ermittlungen selbst wirken authentisch. Dennoch fällt es nicht immer leicht, sich auf die Hauptprotagonistin Monica Sandström einzulassen. Man beobachtet sie eher distanziert und kann ihre Handlungen nicht immer nachvollziehen, da sie sich vom Privatleben beeinflussen lässt und bei möglichen Verdächtigen ziemlich eingleisig fährt. Dadurch wirken einige Aspekte der umfangreichen Ermittlungen leider etwas unprofessionell. Ihr Kollege Ole wirkt deutlich sympathischer und kompetenter.

Dennoch ist der Fall durchgehend spannend und lädt dazu ein, eigene Überlegungen anzustellen, um dem Täter selbst auf die Schliche zu kommen. Durch unerwartete Wendungen ist das aber gar nicht so einfach. Die Spannung bleibt damit bis zum Schluss erhalten.

Auf meiner persönlichen Bewertungsskala vergebe ich vier von fünf Sternchen. Das eine ziehe ich ab, da ich über Kriminalkommissarin Monica Sandström oft fassungslos den Kopf schütteln musste.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.06.2023
Brand, Christine

Der Feind / Milla Nova ermittelt Bd.5


ausgezeichnet

In einer Frauendisko kommt es zu einem Amoklauf, bei dem der Täter wahllos auf seine weiblichen Opfer schießt. Es gibt zahlreiche Tote und Verletzte. Sandro Bandini ermittelt mit seinem Team unter Hochdruck. Doch das ist nicht der einzige Fall, der untersucht werden muss. Denn zur gleichen Zeit wird ein Mann tot in seinem Bett gefunden. Er wurde gefesselt und trägt rote Stöckelschuhe. Schon bald wird klar, dass es sich hier um einen Mord handelt. Bereits vor seinem Tod erhielt der Ermordete eine Warnung. Sandro Bandinis Team steht vor einer großen Herausforderung. Doch auch TV-Reporterin Milla Nova beginnt sich für die Fälle zu interessieren und recherchiert auf eigene Faust. Dabei bringt sie nicht nur sich selbst in große Gefahr...

"Der Feind" ist bereits der fünfte Band in dem Milla Nova und Sandro Bandini ermitteln. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ereignissen auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil der Reihe gelesen hat. Wenn man allerdings an der beruflichen und privaten Weiterentwicklung der Hauptcharaktere interessiert ist, dann sollte man die Reihenfolge einhalten. 

Auch bei diesem Band der Reihe versteht es die Autorin wieder hervorragend, sofort das Interesse an der Handlung zu wecken. Man ist von Anfang an mitten im Geschehen und beobachtet entsetzt den Amoklauf. Der Täter feuert rücksichtslos in die Menge. Sandro und sein Team beginnen sofort zu ermitteln. Die Hintergründe der Tat, die sich im Verlauf herauskristallisieren, haben es wirklich in sich. Man mag kaum glauben, welches Motiv den Täter angetrieben hat. 

Doch auch der Fall der Stöckelschuh-Morde hat es in sich. Das Team geht fieberhaft den Spuren nach, Die Ermittlungen wirken authentisch, wodurch man dazu angeregt wird, eigene Überlegungen anzustellen. Da die Handlung aus wechselnden Perspektiven betrachtet wird und man es mit zwei Fällen zu tun hat, gerät man früh in den Sog der Ereignisse. Man fiebert mit, versucht eigene Schlüsse zu ziehen, gerät dabei aber immer wieder an seine Grenzen. Denn der Täter scheint den Ermittlern immer den entscheidenden Schritt voraus zu sein. Dadurch wird die Spannung nicht nur früh aufgebaut, sondern kann durchgehend gehalten werden. Auch Milla Novas Nachforschungen haben es in sich und sorgen für zusätzliche Spannung. Und wenn man schließlich meint, dass man alles durchschaut hat, sorgen unerwartete Wendungen für Überraschungen.

Ein spannender Krimi, der durch das brisante Thema lange nachwirkt und zum Nachdenken anregt. Absolute Leseempfehlung!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.06.2023
Schwikardi, Astrid

Uterus (eBook, ePUB)


sehr gut

In Köln treibt offenbar ein Serienmörder sein Unwesen, denn es werden mehrere Frauenleichen gefunden, die grausam ausgeweidet wurden. Mark Birkholz wird mit den Ermittlungen betraut. Er versucht fieberhaft, den Mörder zu stellen. Doch das ist gar nicht so einfach, denn schon bald sieht es so aus, als ob hier zwei Täter am Werk wären....

"Uterus" ist der erste Band einer Krimireihe, in der Mark Birkholz in Köln ermittelt. Die Handlung wird aus wechselnden Perspektiven betrachtet, die häufig an entscheidenden Stellen stoppen. Dadurch gerät man früh in den Sog der Ereignisse. Anfangs sollte man allerdings konzentriert lesen, da einige Charaktere eingeführt werden. Es gilt, ein neues Team und die Akteure der Kriminalhandlung kennenzulernen und deshalb sollte man aufpassen, den roten Faden nicht zu verlieren. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit gelingt die Zuordnung allerdings mühelos. 

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Der Autorin gelingt es hervorragend, Handlungsorte und Charaktere so zu beschreiben, dass man beim Lesen alles vor Augen hat. Mark Birkholz ist ein sympathischer Ermittler und seine Nachforschungen wirken authentisch. Der Fall hat es wirklich in sich. Obwohl man beim Lesen mehr Informationen als die Ermittler sammelt, lässt sich der Täter nicht so leicht in die Karten schauen. Dadurch wird man dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen. Immer, wenn man meint, dass man der Auflösung einen Schritt näher kommt, sorgen unerwartete Wendungen allerdings für Überraschungen. Die Handlungsstränge laufen schlüssig zusammen und gipfeln in einem spannenden Finale, bei dem die Autorin auch dann noch für Überraschungen sorgt. 

Ein spannender Auftakt, der die Neugier auf weitere Fälle weckt. 

Bewertung vom 25.06.2023
Winkelmann, Andreas

Nicht ein Wort zu viel


ausgezeichnet

Spannender Pageturner!

Faja Bartels arbeitet in einer Buchhandlung und ist außerdem erfolgreiche Buchbloggerin. In der Szene ist sie gut vernetzt. Als sie während einer Lesung eine Nachricht von einem befreundeten Buchblogger erhält, in der dieser hilflos, in Folie gewickelt, auf einem Stuhl sitzt und in der Faja dazu aufgefordert wird, eine spannende Geschichte, die nur aus fünf Worten bestehen darf zu erzählen, hält sie das für einen Scherz. Die Drohung, dass Buchblogger Claas sonst sterben wird, klingt für sie eher so, als ob Claas sich selbst in Szene gesetzt hätte. Doch am nächsten Morgen erhält Faja ein Video, das zeigt, wie grausam Claas sterben muss. Faja ist geschockt, sie informiert sofort die Polizei und macht sich große Vorwürfe. Denn wenn sie ernsthaft versucht hätte, eine spannende Geschichte in fünf Wörtern zu erzählen, dann würde Claas vielleicht noch leben. Faja ahnt nicht, dass sie schon bald die Gelegenheit haben wird, sich dieser Herausforderung erneut zu stellen. Es geht um Leben und Tod!

Andreas Winkelmann versteht es auch bei diesem Thriller wieder, sofort Spannung zu erzeugen. Man befindet sich von Anfang an mitten im Geschehen und fiebert mit. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Diese wechseln häufig an entscheidenden Stellen, wodurch ein hohes Tempo aufgebaut wird.

Die Ermittlungen von Jaroslav Schrader, der nach einem aus dem Ruder gelaufenen Einsatz aufs Abstellgleis geschoben wird und nach einem vermissten jungen Mann suchen soll, scheinen zunächst nichts mit dem Fall des ermordeten Buchbloggers zu tun zu haben. Denn davon weiß Jaro nichts, bis ihn seine Nachforschungen in den Zuständigkeitsbereich von Kommissar Simon Schrader führen.

Man wird von Anfang an dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen und versucht dem Täter auf die Schliche zu kommen. Doch das ist gar nicht so einfach, denn Andreas Winkelmann legt Spuren aus, denen man allzu bereitwillig folgt, um dann allerdings festzustellen, dass das entscheidende Puzzleteil fehlt. Unerwartete Wendungen sorgen für einige Überraschungen. Hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Dadurch kann die bereits früh aufgebaute Spannung nicht nur durchgehend gehalten werden, sondern sich im Verlauf der Ereignisse sogar stetig steigern. Am Ende laufen die Handlungsfäden schlüssig zusammen.

Ein spannender Pageturner, den man, einmal angefangen, kaum aus der Hand legen mag.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.06.2023
Martin, Tina N.

Apfelmädchen / Kommissarin Lind ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Als Vidar Vendel an einem Freitag nach Hause kommt, gerät seine Welt völlig unverhofft aus den Fugen, denn er findet seine geliebte Frau Eva erhängt an einem Deckenhaken. Zwei dicke Nägel sind durch Evas Hände getrieben. Vidar ist entsetzt, denn wer könnte ein Interesse haben, seine Frau zu ermorden? Kriminalkommissarin Idun Lind und ihr Partner Calle Brandt nehmen die Ermittlungen auf. Obwohl das Team alles gibt, treten die Ermittlungen zunächst auf der Stelle. Als ein weiteres Unglück geschieht, vermutet Idun Lind einen Zusammenhang und endlich kommt Bewegung in den Fall. Idun ahnt nicht, dass diese Ermittlungen für sie selbst und ihren Partner äußerst gefährlich werden, denn der Täter ist zu allem entschlossen....

"Apfelmädchen" ist der erste Fall für Kriminalkommissarin Idun Lind und somit der Auftakt zu einer neuen Reihe, die sich in Nordschweden zuträgt. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und trägt sich auf zwei Zeitebenen zu. Man folgt dem aktuellen Geschehen und erhält außerdem Rückblicke in die Vergangenheit. Dort beobachtet man Viola, deren Familie offenbar unter einem gewalttätigen Vater zu leiden hatte. Mit seinem Tod könnte Violas Leben eine Wendung nehmen, doch sie selbst sucht sich später ebenfalls einen gewalttätigen Mann aus. 

Die Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit sind gut gekennzeichnet, wodurch die Orientierung, zu welcher Zeit sich die Handlung zuträgt, mühelos gelingt. Dennoch sollte man gerade am Anfang konzentriert lesen, da in beiden Zeitsträngen einige Charaktere eingeführt werden, die es zuzuordnen gilt. Zunächst scheinen Gegenwart und Vergangenheit nichts miteinander zu tun zu haben, wodurch man dazu angeregt wird, eigene Überlegungen anzustellen und dabei die Verbindung herzustellen. 

Die aktuellen Ermittlungen treten zunächst auf der Stelle. Da das Team kaum Ansätze hat, wirkt diese Tatsache sehr authentisch. Gemeinsam mit den Ermittlern versucht man dem Täter auf die Schliche zu kommen. Doch auch wenn man durch die wechselnden Perspektiven mehr weiß, als die Kommissare, gelingt es nicht so leicht, das Ganze zu durchschauen. Die Charaktere wirken lebendig, wodurch man mit ihnen mitfiebert. Obwohl die Nachforschungen eher gemächlich anlaufen, gerät man früh in den Sog der Handlung, denn die Autorin versteht es hervorragend, die Ereignisse so lebendig zu schildern, dass man unbedingt erfahren möchte, wie sich alles verknüpft. Man sollte allerdings nicht zu zartbesaitet sein, denn es kommt zu brutalen Szenen, die man fassungslos verfolgt. Und wenn man schließlich meint, genau zu wissen, was hinter allem steckt, wird man durch unvorhergesehene Wendungen überrascht. Dadurch bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten. 

Ein gelungener Auftakt, der durch eine mitreißende Handlung und lebendige Charaktere überzeugt!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.