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witchqueen
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Lüdinghausen

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Insgesamt 358 Bewertungen
Bewertung vom 13.03.2022
Isermeyer, Jörg;Schüttler, Kai

Dachs und Rakete. Ab in die Stadt!


ausgezeichnet

Darum geht es:
Herr Dachs uns seine Freundin, Schnecke Rakete, leben ein ruhiges und beschauliches Leben in ihrem Wald. Alles ist wunderbar. Sie haben ein gemütliches Zuhause, eine tolle Schaukel im Baum und bei einer Partie Krocket eine Menge Spaß. Doch was ist das? Als sie am nächsten Morgen aufwachen, ist nichts mehr so, wie es war. Denn ein gewaltiger Krach weckt die beiden. Schon sehen sie sich einer riesigen Baggerschaufel entgegen. Ihr halbes Zuhause ist bereits weggerissen. Dort wo sie sich zuhause gefühlt haben, soll jetzt ein großer Freizeitpark entstehen. Da ist für Herrn Dachs und Rakete genauso wenig Platz wie für ihre Habseligkeiten. Es bleibt ihnen nichts anderes übrig, als ihre Sachen zu packen und sich ein neues Zuhause zu suchen. Schon bald kommen sie in der Stadt an. Doch dort ist alles sooo viel anders als in ihrem schönen, ruhigen Wald. Wo sollen sie hin? Wo wohnen? Warum darf man sich in der Stadt nicht einfach etwas nehmen? Was hat das mit dem Geld auf sich? Wie funktioniert das und wozu braucht man es? Dachs und Rakete müssen eine Menge lernen und erleben ein Abenteuer nach dem anderen.

Meine Meinung:
Ein wundervolles und lehrreiches Kinderbuch. Sämtliche Figuren, denen wir hier begegnen sind Tiere. Nicht und Dachs und Rakete, auch sämtliche Einwohner der Stadt. Auch die Berufe, denen wir in der Stadt begegnen sind wunderbar auf die Tiere abgestimmt. So begegnen wir z.B. der Polizei (Hunden) oder einem Fahrkahrten-Kontrolleur (Hahn). In diesem Buch lernen die Kinder, was es bedeutet, sein Zuhause zu verlieren und in der Fremde neu anzufangen. Auch lernen die Kleinen hier, welche Unterschiede es zwischen Stadt und Land gibt, wozu man überall Geld braucht und wie man es bekommt (also, dass man etwas dafür tun muss), dass man nicht ohne Fahrausweis fahren darf usw. usw.

Das Buch ist durchgehend mit wundervollen, liebevoll gestalteten Illustrationen versehen. Hier können die Kids die Abenteuer von Dachs und Rakete nochmal als Bild sehen. Und das Beste: Bei allen Illustrationen gibt es eine Menge zu entdecken.

Das 123 Seiten lange Buch ist in 12 kurze Kapitel unterteilt. So kann man das Buch sehr gut in einem Rutsch (mit den Älteren) oder aber in einzelnen Abschnitten (z.B. als tolle Gute-Nacht-Geschichte für Kleineren) lesen. Die Sprache ist kindgerecht und ohne viel unverständliche Fremdwörter. Und auch der ein oder andere Schmunzler und Lacher sind hier vorprogrammiert.

Sehr gut gefallen hat uns auch der Schluss. Hier wird viel Raum gelassen, die Geschichte selbst „weiter zu erfinden“ bzw. für einen Folgeband.

Mein Fazit:
Ein tolles Buch zum Vorlesen oder zum Selbst-Lesen für die etwas geübteren Leser. Und auch als Erwachsener hat man seine Freude an der Geschichte und den Illustrationen. Von mir eine klare (Vor-)Leseempfehlung. Hier vergebe ich gerne 5 Sternchen.

Bewertung vom 13.03.2022
Gruber, Andreas

DAS EULENTOR


ausgezeichnet

Darum geht es:
Neele will unbedingt nach Spitzbergen. Dort gibt es die Forschungs-Station „Sibirion“ und genau dort will Neele hin. Sie ist auf der Suche nach verschollenen Tagebüchern von Alexander Berger, einem Mann, der Spitzbergen vor 100 Jahren erforschen wollte. Doch einfach hinfliegen geht nicht. Kurzerhand betäubt sie die Ärztin, die von der Forschungs-Station dort angefordert wurde und steigt statt ihrer in den Heli. Doch kaum auf der Station angekommen, nimmt das Grauen seinen Lauf. Der Tote, den die Ärztin eigentlich untersuchen sollte, bleibt nicht der einzige Tote. Innerhalb weniger Minuten ist die gesamte Besatzung der Forschungs-Station tot. Einzig Neele hat überlebt. Aber wer oder was hat die Forscher dort getötet? Schon bald stellt sich heraus, dass Neele doch nicht das einzige lebende Wesen auf der Station ist. Und dieses Wesen ist hinter ihr her. Als Neele die Tagebücher von Alexander Berger findet, beginnt sie zu lesen. Und was dort geschrieben steht, ist so ziemlich das Schlimmste, was der Mensch begreifen kann. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

Meine Meinung:
Ich habe schon lange keinen Thriller mehr gelesen, der mich so gefesselt hat, wie dieser. Düster, spannend, mysteriös ... einfach klasse. Man will dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen. Man muss wissen, wie das weitergeht.

Wir erleben diese Geschichte in zwei Zeitebenen. Einmal aus Sicht von Alexander Berger, der in seinen Tagebüchern aus den Jahren 1911 bis 1952 aus der Ich-Perspektive erzählt. Auf der anderen Seite begleiten wir Neele im Hier und Jetzt aus der Erzähler-Perspektive .

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Es lässt sich alles sehr angenehm lesen und man kommt zügig voran. Das 369 Seiten lange Buch ist 12 Abschnitte (zusätzlich Pro- und Epilog) und diese Abschnitte sind wiederum in mehrere Kapitel unterteilt. So kann man das Buch ohne Probleme in einem Rutsch aber auch in mehreren Etappen lesen.

Mein Fazit:
Ein Thriller, der seines Gleichen sucht. Mir ist es nicht gelungen, das Buch aus der Hand zu legen. Meine absolute Leseempfehlung mit 5 Sternen.

Bewertung vom 26.02.2022
Aden, Martina

Der falsche Friese


ausgezeichnet

Darum geht es:

Elli Vogel – grade neu beim Ostfriesland-Reporter – stolpert über einen 40 Jahre alten Vermisstenfall. Andreas Kalski war damals der wohl begehrteste Junggeselle im Ort. Von einem Tag auf den anderen ist er verschwunden. Doch was ist damals geschehen? Hat seine Ankündigung wahr gemacht und ist ins Ausland gegangen? Alles deutet darauf hin, denn er ist, trotz intensiver Suche, wie vom Erdboden verschluckt. Elli lässt der Fall keine Ruhe und sie fängt an, ganz die Journalistin, Fragen zu stellen. Noch hat Elli keine Ahnung, was sie da lostritt.
Doch nicht nur dieser jahrzehntealte Vermisstenfall hält Elli auf Trab, sondern auch die Hochzeit ihrer Eltern. Die leben seit gut 40 Jahren in „wilder Ehe“ zusammen. Jetzt wollen sie doch den Schritt vor den Traualtar wagen. Doch die Hochzeit steht unter keinem guten Stern. Immer wieder passieren kleine oder größere Missgeschicke, Pannen und Unfälle. Zufall?

Meine Meinung:
Ein spannender Küstenkrimi, der immer wieder zum miträtseln animiert, der aber auch einer gewissen Situationskomik nicht entbehrt. Ich habe mich hier bestens unterhalten gefühlt. Die Charaktere und Landschaften aber auch die regionalen Bräuche werden hier sehr gut und treffend beschrieben. Man fühlt sich mittendrin statt nur dabei und hat von allem und jedem direkt ein konkretes Bild vor Augen.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Es lässt sich super angenehm lesen und man zügig voran. Das 287 Seiten lange Buch ist in 31 Kapitel unterteilt. So kann man das Buch gut in einem Rutsch aber auch in mehreren Etappen lesen.

Mein Fazit:
Beste Unterhaltung, die ohne viel Blutvergießen auskommt, zum mitraten animiert und auch für Freunde von Cosy-Crime bestens geeignet ist. Meine absolute Leseempfehlung. Von mir gibt es 5 Sterne.

Bewertung vom 25.02.2022
Kallert, Tamina

Und dann kommt das Meer in Sicht


ausgezeichnet

Einen Winzer auf seinen Steil- und Steilsthängen an der Mosel begleiten und seinen Arbeitsalltag kennenlernen?! Der Versuch, den kauzigen Besitzer eines Antiquariats in Liverpool zu interviewen?! Den Tauernradweg bei strömendem Regen bewältigen?! Käsespätzle von einem ganz besonderen Bartträger?! Oder Riesenschildkröte streicheln auf den Seychellen?! All diese Erlebnisse teilt die Wunderschön!-Reise-Moderatorin Tamina Kallert in diesem Buch mit ihrem Leser. Aber nicht nur das. Sie berichtet auch eindrucksvoll von den Widrigkeiten des Moderatoren-Lebens. Davon, wie stressig ihr Job ist. Wie sie selbst und die Familie und Freunde manchmal unter diesem stressigen Job leiden. Sie berichtet von ihren Ängsten und Selbstzweifeln, schönen und weniger schönen Momenten im ihrem Leben, Höhen und Tiefen. Hier erleben wir nicht nur eine Reise an die schönsten Orte der Welt sondern auch eine Reise ins ich der Moderatorin und nicht zuletzt auch eine Reise ins eigene Ich.

Das Buch ist sehr lebendig und beeindruckend geschrieben. Man nimmt Tamina Kallert die Zeilen eins zu eins ab. Man hat nie das Gefühl, hier könnte etwas beschönigt worden sein. Im Gegenteil. Man ertappt sich immer wieder dabei, wie man bei diesen doch teils sehr selbstkritischen Fragen und Feststellungen immer wieder denkt: „Das mache ich doch genau so“ oder „Das ist bei mir doch genau das selbe“.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Es lässt sich sehr angenehm lesen und man kommt zügig voran. Das 205 Seiten lange Buch ist in 9 Kapitel unterteilt. So kann man das Buch sowohl in einem Rutsch aber auch in mehreren Abschnitten lesen.

„Und dann kommt das Meer in Sicht“ ist eine schöne Mischung aus Reisebericht, Berufsbeschreibung und einer selbstkritischen Reise ins eigene Ich. Mich hat das Buch nachhaltig beeindruckt. Ich vergebe hier 5 Sterne.

Bewertung vom 17.02.2022
Franke, Christiane;Kuhnert, Cornelia

Es muss nicht immer Labskaus sein / Ostfriesen-Krimi Bd.9


ausgezeichnet

Darum geht es:
Rudi Bakker, eigentlich Dorfpolizist in Neuharlingersiel, vertritt einen Kollegen auf Spiekeroog. Eigentlich wollte Rudi dort als Inselpolizist eine ruhige Kugel schieben. Schließlich ist Januar und es sind kaum Touristen dort. Doch daraus wird nicht viel. Ein toter Pottwal liegt am Strand. Und nicht nur der. Einer der Umweltschützer, der den Wal wegen der Zahndiebe (Walzähne sind heiß begehrt) bewachen wollte, liegt tot daneben. Doch wer hat den Mann erstochen? Die Diebe? Jemand aus der Umweltschutzgruppe?
Dann werden auch noch Missbrauchsvorwürfe gegen einen der Lehrer am Inselinternat laut. Hat der etwas mit dem Toten am Strand zu tun? Schließlich war der Tote ein Kollege.
Einen Wintergast gibt es dann doch. Der hat sich auf dem Steffens-Hof eingemietet. Aber so ganz koscher scheint der auch nicht zu sein. Was hütet der bloß für ein Geheimnis?
Zu allem Überfluss verschwindet auch noch eine junge Frau, Geertje. Auch sie war Mitglied der Umweltschutz-Organisation. Und da Rudi und seine Kollegen Schnepel und Haueisen im Dunkeln stochern, ermitteln Lehrerin Rosa und Postbote Henner mal wieder auf eigene Faust. Werden die beiden den oder die Täter vor der Polizei entlarven?

Meine Meinung:
Wieder ein wunderbarer Küsten-Krimi aus der Feder von Christiane Frank & Cornelia Kuhnert. Schon das Cover ist ein echter Hingucker und passt bestens zur Geschichte. „Es muss nicht immer Labskaus sein“ ist der inzwischen 9. Band um das total sympathische „Ermittler-Trio“ Rudi Bakker (Kommissar), Rosa Moll (Lehrerin) und Henner Steffens (Postbote). Man kann diesen Band aber ohne Weiteres auch als Einzelband lesen. Vorkenntnisse aus den Vorgänger-Bänden sind nicht erforderlich.
Alle Personen, Handlungsort und Ereignisse sowie auch Bräuche sind wundervoll dargestellt. Man kann sich überall direkt hineinversetzen und hat zu allem und jedem ein konkretes Bild vor Augen.
Auch kommt dieses wundervolle Buch ohne viel Blutvergießen daher. Es ist also auch für Krimi-Einsteiger oder Liebhaber von Cosy-Crime bestens geeignet.

Der Schreibstil ist gewohnt leicht und flüssig. Es lässt sich sehr angenehm lesen und man kommt zügig voran.

Das 483 Seiten lange Buch ist in insgesamt 9 Kapitel (Wochentage + einige Wochen später) unterteilt. So lässt es sich ganz bequem in einem Rutsch, aber auch in mehrere Abschnitte unterteilt lesen.
Auf den letzten ca. 20 Seiten finden wir noch ein Nachwort der Autorinnen und – worüber ich mich bei dieser Reihe immer ganz besonders freue – die Rezepte zu den im Buch erwähnten Gerichten. So lassen sich die typisch ostfriesischen Mahlzeiten prima daheim nachkochen.

Mein Fazit:
Wer diese Reihe kennt, für den ist es wirklich wie nach Hause kommen. Und wer diese Reihe noch nicht kennt, der sollte sie schleunigst kennenlernen. Ich vergebe ich die volle Punktzahl: 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 15.02.2022
Heinl, Wolfgang

Allgäuer Höhenrausch


ausgezeichnet

Darum geht es:
1986 – Ein Bauunternehmer und ein Stromkonzern machen gemeinsame Sache. Der Stromkonzern will ein Wasserkraftwerk (natürlich samt Staumauer) errichten. Der Bauunternehmer träumt von einem Sporthotel oberhalb der Mauerkrone. Heimlich, still und leise haben sie alles in die Wege geleitet, dass dieses Vorhaben unterhalb des Steighorns im Allgäu Wirklichkeit werden kann. Doch sie haben nicht mit ein paar militanten Umweltschützern – den „Grünen“ – gerechnet, die gegen dieses Bauvorhaben Sturm laufen. Schnell gewinnen die Umweltschützer die Oberhand und das Bauvorhaben verläuft im Sande. Kurz darauf kommt es im Grenztunnel zwischen Österreich und dem Allgäu zu einem schrecklichen Unfall. Ein Auto kracht gegen die Tunnelmauer und brennt aus. Darin wird eine völlig verkohlte Leiche gefunden. Das Auto gehörte dem Bauunternehmer.
2012 – rund 30 Jahre später beginnen tatsächlich die Bauarbeiten an dem Staudamm. Und auch ein Sporthotel wird dort oberhalb der Mauerkrone errichtet. Mit von der Partie ist das Bauunternehmen von vor 30 Jahren. Doch wer hält dort die Zügel in der Hand? Hat ein Nachfolger die Pläne von damals übernommen? Oder war die verbrannte Leiche damals gar nicht der Bauunternehmer? Warum müssen 30 Jahre später mehrere Menschen sterben, die man mit der Planung der damaligen Staumauer in Verbindung bringen kann?

Meine Meinung:
Dieses Buch ist in zwei Zeitabschnitte unterteilt. Zu Anfang haben wir die Vorgänge und Ereignisse von 1986. Hier werden wir buchstäblich zurück in die Vergangenheit geschickt. Man hat wirklich ein Dejà-vu. Angefangen von den Autos, über die Nutzung von Telefonzellen, ÖPNV, Klamotten ... einfach alles. Neben einem spannenden Leseabschnitt auch ein toller Ausflug in die Vergangenheit.
Dann begegnen wir den Protagonisten im Jahr 2012 wieder. Die Geschichte geht spannend weiter und die Moderne ist eingezogen.
Alle Personen, Ort und Ereignisse sind bestens beschrieben. Man ist direkt mittendrin im Geschehen. Man kann bei dieser Geschichte herrlich miträtseln, wie das weitergeht, nur um kurz darauf eines Besseren belehrt zu werden. Denn jedes Mal, wenn man denkt, man weiß, wie das weitergeht, macht die Geschichte einen Twist.
Es geht hier nicht vorrangig um die Suche nach einem Mörder/Täter. Ganz im Gegenteil, der ist immer bekannt. Es geht hier darum, die Hintergründe zu erkennen.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Es lässt sich angenehm lesen und man kommt zügig voran. Das 472 Seiten lange Buch ist in insgesamt 4 Abschnitte unterteilt. Dieses Abschnitt wiederum sind nochmals in mehrere Teilt unterteilt. So lässt sich das Buch gut in einem Rutsch, aber auch in mehreren Etappen lesen.

Mein Fazit:
Ein spannender Krimi, bei dem nicht die Mördersuche, sondern die Suche nach den Motiven im Vordergrund steht. Ich würde es jederzeit weiterempfehlen und vergebe hier 5 Sterne.

Bewertung vom 07.02.2022
Schlegel, Tina

So kalt der See


ausgezeichnet

Darum geht es:
Cora Merlin ist Kommissarin bei der Polizeidirektion in Lindau am Bodensee. Auf ihrem Weg zur Arbeit hält an der Ampel neben ihr ein Auto. Die Fahrerin formt lautlos das Wort „Hilfe“. Cora wäre nicht Cora, wenn sie dem nicht nachgehen würde. Kurzerhand folgt sie dem Wagen. Kurz darauf wird sie Zeugin, wie die Frau an einer Haustür klingelt und ein Mann erschossen wird. Die Frau flüchtet zum Wagen. Als Cora sie aufhalten will, flüstert die Frau ihr zu „Er hat meine Tochter“. Cora lässt sie laufen und es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit. Der Täter begibt sich auf eine perfide Jagd, die offensichtlich einem sehr verstörenden Plan folgt. Denn es bleibt nicht bei der einen Leiche. Cora und Team werden von einem Tatort zum nächsten gescheucht. Wir es ihnen gelingen, den Plan des Täters zu durchschauen, das Mädchen zu retten und den Täter dingfest zu machen?

Meine Meinung:
Wieder ein super spannender Bodensee-Krimi aus der Feder von Tina Schlegel. „So kalt der See“ ist der 2. Band um die charismatische Synästhetikerin und Kriminalkommissarin Cora Merlin. Man hat aber keinerlei Probleme, in die Geschichte reinzukommen. Diesen Band kann man ohne weiteres auch als Einzelband lesen. Vorkenntnisse aus dem Vorgängerband sind nicht erforderlich. Die Charaktere sind klasse dargestellt. Hier hat man sofort ein konkretes Bild vor Augen. Auch die persönlichen Eigenheiten und/oder Privatleben werden toll und vor allem in angemessenem Umfang (nicht zu viel und nicht zu wenig) eingebunden. Sowohl die Tatort wie auch die übrigen Handlungsort werden gut beschrieben. Auch hier kann man sich ein gutes Bild von allem machen, selbst, wenn man die Örtlichkeiten nicht kennt.

Der Schreibstil ist - wie auch im letzten Band – leicht und flüssig. Es lässt sich sehr angenehm lesen und man kommt zügig voran. Das 396 Seiten lange Buch ist in 6 Teile (Wochentage) unterteilt. Die einzelnen Wochentage sind wiederum nochmals in mehrere kurze Kapitel unterteilt. So kann man dieses Buch sehr in einem Rutsch, aber auch in mehreren Abschnitten lesen.

Mein Fazit:
Das sollte man sich nicht entgehen lassen. Meine absolute Leseempfehlung. Ich vergebe hier gerne 5 Sterne.

Bewertung vom 01.02.2022
Uliczka, Rolf

Wattführermord in Harlesiel. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Darum geht es:
Habbo ist Wattführer in Harlesiel. Er will mit seiner Gruppe von Harlesiel nach Spiekeroog laufen. Doch dort soll die Gruppe nicht ankommen. Denn am ersten Priel, den es zu durchqueren gilt, verschwindet Habbe plötzlich. Nachdem er einem seiner Teilnehmer am Priel helfen wollte, schwimmt er tot in diesem. Seine Wandergruppe kann sich auf eine Sanddüne retten und wird von einem Kollegen Habbos dort abgeholt. So kommen die Wattwanderer zur Glück alle gesund wieder an Land. Doch warum ist Habbo plötzlich und unerwartet verstorben? War er doch gesund und topfit. War das ein natürlicher Tod? Oder wurde vielleicht nachgeholfen? Diese Fragen stellen sich auch Nina Jürgens und Bert Linning von der Kripo in Wittmund. Für eine Zeugenaussage sollen alle Wattwanderer direkt nach ihrer Rückkehr vernommen werden. Doch vier Männer und zwei Frauen fehlen plötzlich. Warum? Wo sind die hin? Haben die was mit Habbos Tod zu tun? Und warum haben die anderen Teilnehmer der Wattwanderung nichts gesehen? Nach und nach kommt heraus, dass Habbo auch kein unbeschriebenes Blatt ist. Hat er doch als Jugendlicher schon mal Dreck am Stecken gehabt. Hat ihn jetzt seine Vergangenheit eingeholt?

Meine Meinung:
Wieder einmal ein spannender und wendungsreicher Küstenkrimi aus der Feder von Rolf Uliczka. Hier kommt alles zusammen, was ein guter Krimi braucht. Sympathische Ermittler, spannende Ermittlungen und wenn man glaubt, man kennt Motiv und Täter, der Twist in eine andere Richtung. Alle Personen und Örtlichkeiten werden gut und detailliert beschrieben. Man kann sich in alles sehr gut hineinversetzen und bekommt ein deutliches Bild von der Umgebung und den Örtlichkeiten.

„Wattführermord in Harlesiel“ ist der inzwischen 14. Band um das Ermittler-Duo Bert Linning und Nina Jürgens. Man kann dieses Buch aber problemlos auch als Einzelband lesen. Vorkenntnisse aus den Vorgängerbänden sind nicht erforderlich. Es werden aber an der ein oder anderen Stelle Ereignisse aus den Vorgängerbänden kurz erwähnt und wenn erforderlich auch kurz erläutert.

Der Schreibstil ist gewohnt leicht und flüssig. Es lässt sich sehr angenehm lesen und man kommt – wie bei allen Büchern von Rolf Uliczka – zügig voran. Das Buch ist in 16 Kapitel unterteilt. So kann man das Buch bequem auch in mehreren Abschnitten unterteilt lesen, wenn es einem gelingt, das Buch aus der Hand zu legen. Mir ist das nicht gelungen.

Mein Fazit:
Ein Buch, das ohne großes Blutvergießen oder Brutalität, nicht aber ohne Spannung daherkommt. Ich habe mich wieder mal bestens unterhalten gefühlt und kann dieses Buch nur wärmstens weiterempfehlen. Ich vergebe hier 5 Sterne.

Bewertung vom 30.01.2022
Müller, Karin

Kein Isländer ist auch keine Lösung


ausgezeichnet

Darum geht es:
Steffi (verheiratet mit Thorben) und Merle (alleinerziehende Mutter der zwölfjährigen Enna) – beste Freundinnen seit Kindertagen, haben sich endlich einen Traum erfüllt. Sie reisen mit dem Schiff von Dänemark in ihr Traumland: Island. Zusammen mit einer Reisegruppe haben sie eine Krimi-Fahrt „Schiff mit Schuss“ (eine Krimi-Reise mit Lesungen, Workshops und Impro-Theater) gebucht. Dafür haben sie auch vorher kräftig isländisch gepaukt. Merle hat dafür sogar eine Lern-App genutzt um mit Muttersprachlern ganz intensiv lernen zu können. Ihr Lernpartner Hannes will im Gegenzug deutsch lernen. Als Hannes nun mitbekommt, dass Merle mit dem Schiff nach Island reisen will, würde er sie gerne kennenlernen. Und auch Merle scheint sich in ihren Online-Chat-und-Lernpartner „verguckt“ zu haben. Und das, obwohl sie nicht einmal ein Bild von ihm hat. Steffi will ihrerseits Merle mit Hannes „verkuppel“. Das kann ja nicht gut gehen und so kommt es zu mehr Missverständnissen als gut ist. Merle ist stinksauer auf Steffi. Kaum auf dem Schiff, wird Steffi aber schwer seekrank und Merle muss für Steffi bei den Workshops usw. einspringen. Sehr zu ihrem Leidwesen. Hatte sie sich doch ihren Urlaub mit Chillen, Lesen und Stricken vorgestellt. Einfach mal ausspannen. Doch das kann sie vergessen. Zum einen ist da ja das Treffen mit Hannes (das Merle mal mehr und mal weniger will). Und zum anderen ist da auch noch Lasse, den Merle an Bord kennengelernt und in den sie sich Hals über Kopf verliebt hat. Wie soll sie sich denn nun entscheiden? Und wie kommt sie aus der Misere wieder heraus?

Meine Meinung:
Ein herrlich turbulentes Liebesabenteuer zweier Freundinnen weit weg von Zuhause. Einfach was für’s Herz.

Man hat hier keinerlei Probleme sich in die Geschichte hineinzufinden. Die Charaktere, Landschaften und sämtliche Ereignisse sind wunderbar beschrieben. Man hat von allem und jedem sofort ein konkretes Bild vor Augen. Ja mehr noch, man ist direkt mittendrin statt nur dabei. So richtig was für’s Herz.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Es lässt sich sehr angenehm lesen und man kommt zügig voran. Das 406 Seiten lange Buch ist in 19 Kapitel unterteilt. So kann man es sowohl in einem Rutsch, als auch in mehrere Abschnitte unterteilt lesen. Zu Anfang des Buches finden wir in einem kleinen Glossar ein paar finnische Vokabeln und Redewendungen, die in dieser Geschichte Anwendung finden. So hat man auch dabei keinerlei Probleme, isländisch zu verstehen. Am Ende es Buches befindet sich noch eine kurze (3-seitige) Anmerkung der Autorin zum Buch. Direkt mit Anschluss dürfen wir uns hier noch über eine kurze Leseprobe zu „Ein Schotte kommt selten allein“ freuen.

Mein Fazit:
Ein Buch zum mitleiden, mitträumen und mitlieben. Für Fans von Liebesromanen ein absolutes Muss. Ich vergebe hier 5 Sterne.

Bewertung vom 26.01.2022
Ziegert, Susanne

Tod im Leuchtturm


gut

Darum geht es:
Es ist lange her, dass Julia auf der kleinen Insel Neuwerk war. Ziemlich genau 29 Jahre. Damals, als Jugendliche, war sie die einzige Zeugin eines schrecklichen Mordfalles. Nun – nach 3 Jahrzehnten – kehrt sie an den Ort des Geschehens zurück um den Leuchtturm über die Wintermonate zu hüten. Doch schon bald macht sich ihre Freundin Margo Valeska große Sorgen um sie. Sie kann sie nicht mehr erreichen. Kurz darauf wird Julia gefunden. Sie liegt in der Badewanne. Zusammen mit einem Föhn. Mausetot. Margo will sich nicht damit abfinden, dass Julia sich selbst getötet hat. Sie glaubt fest daran, dass Julia ermordet wurde. Friederike von Menkendorf beginnt mit den Ermittlungen. Sehr zum Leidwesen ihres neuen Chefs. Der glaubt nämlich, ganz im Gegensatz zu den beiden Frauen sehr wohl an einen Suizid. Doch irgendetwas stimmt da nicht. Und je mehr ihr der Chef die Ermittlungen verbieten will, je besessener arbeitet Friederike an dem Fall. Schon bald scheinen sich ihre Zweifel zu bewahrheiten. Doch wie hängt das alles zusammen. Wurde Julia wegen der Ereignisse, dessen Zeugin sie war, ermordet? Oder steckt etwas ganz anderes dahinter? Was hat das alles mit der Cuxbau und Falk Winter zu tun? Je mehr Friederike und auch Margo ermitteln, je mehr begeben sie sich in die Gefahr, das nächste Opfer zu werden.

Meine Meinung:
„Tod im Leuchtturm“ ist der zweite Band um die Ermittlerin Friederike von Menkendorf. Er kann aber auch als Einzelband gelesen werden. An der ein oder anderen Stelle wird Bezug zu dem Vorgängerband genommen. Man hat aber keine Probleme, das in Einklang zu bringen.

Der Krimi die durchaus spannend, aber an der ein oder anderen Stelle auch sehr langatmig. Mit den Personen in diesem Buch bin ich nicht warm geworden. Vor allem die Ermittler haben auf mich durchweg unsympathisch gewirkt.
Das Buch wird in mehreren Strängen erzählt. Einmal erleben wir die Ermittlerin Friederike und zum anderen die Malerin Margo. Bis man allerdings erkennt, dass diese beiden Erzählstränge zusammenlaufen, braucht es mehr als die Hälfte es Buches. Das ist manchmal doch etwas ermüdend.

Der Schreibstil ist flüssig. Es lässt sich gut lesen und man kommt recht zügig voran. Das 314 Seiten lange Buch ist in 47 Kapitel unterteilt. So kann man es entweder in einem Rutsch, aber auch ganz bequem in mehreren Abschnitten lesen.

Mein Fazit:
Ein durchdachter Fall, aber leider mit Längen und mir unsympathischen Personen. Man kann es lesen, aber es wird sicher nicht mein Lieblingsbuch. Von mir gibt es 3 Sterne.