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Katie
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Ulm

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Insgesamt 211 Bewertungen
Bewertung vom 10.05.2021
Grönemeyer, Dietrich;Mehl, Volker

Heilsam kochen mit Ayurveda


ausgezeichnet

Eine informative Einführung in die ayurvedische Heilkunst, einer ganzheitlichen Betrachtung des Menschen. Dabei gibt es konkrete Vorschläge, die sich im eigenen Alltag direkt umsetzen lassen, um den Geist und Körper zu stärken. Die drei Doshas/Bioprinzipien werden ausführlich erklärt und es gibt eine Liste von den jeweiligen "Superfoods" in diesen Kategorien und warum diese gut für uns ist. Die Rezepte sind klassisch in Frühstück, Mittagessen, Abendessen sowie Süsses und Getränke unterteilt. Die Zutaten sind überraschend simpel gehalten - d.h. keine ewig langen Listen von Zutaten, die im deutschen Supermarkt kaum zu finden sind. Ansprechende Fotos machen sofort Lust aufs Nachkochen.

Ein sehr schönes Buch, das wesentlich ausführlicher ist, als ich es erwartet hatte. Ein schöner Einstieg in das Thema Ayurveda.

Bewertung vom 27.04.2021
Landsteiner, Anika

So wie du mich kennst


ausgezeichnet

Karla und Marie sind Schwestern. Marie lebt in New York. Karla in der bayrischen Provinzheimat. Und trotz der Distanz, sind sie sich nah. Dann stirbt Marie bei einem Autounfall. Und alles ist anders.

Anika Landsteiner hat einen wunderbaren Schreibstil. Im Buch geht es vor allem um Trauer und diese ist eindrücklich beschrieben. Und gleichzeitig wirft er die Frage auf, wie gut wir uns wirklich kennen. Marie's Geheimnis erfährt am Schluss nur der Leser, nicht aber ihre Familie. Das Buch hat mich sehr berührt und spiegelt viele meiner eigenen Trauererfahrungen wieder. Dazu vor dem Setting von New York und dem bayerischen Land - zu beiden habe ich ebenfalls einen Bezug.

Nur das Ende hat mir nicht so gut gefallen. Und die "Neben"geschichte der Mutter fand ich auf zu wenigen Zeilen noch dazu geschrieben. Wobei auch diese gut verdeutlich, wie sehr wir doch nebeneinander herleben. Gleichzeitig schildert sie ebenfalls, warum wir vieles für uns behalten. Denn wenn wir uns öffnen, kann dies auch für unser Umfeld eine Belastung darstellen (was kein Plädoyer dafür ist, sich nicht mitzuteilen!!).

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.04.2021
MacDonald, Andrew David

Jeder Tag ist eine Schlacht, mein Herz


ausgezeichnet

Zelda ist anders. Sie weiss das auch und ihre Mitmenschen lassen sie es das auch immer wieder auf grausame Weise spüren. Ihren Vater kennt sie nicht, ihre Mutter ist früh verstorben und so kümmert sich ihr grosser Bruder um sie. Der wiederum ist in kriminelle Machenschaften verstrickt und diesmal ist es Zelda, die sich um ihn kümmert.

Ein wunderschönes Buch, dass das Anders-Sein feiert und mit viel Empathie darüber schreibt. Ein Buch über innere Stärke und Resilienz, Freundschaft und Liebe. Und eine Geschichte, die uns alle dazu einlädt einander mit mehr Verständnis zu begegnen und Andersartigkeit nicht als Falsch zu betrachten, vielmehr können wir alle voneinander lernen. Und wir wissen nie, was ein anderer Mensch durchgemacht hat und doch sind wir schnell dabei zu urteilen.

Eine schön geschriebene, einfühlsame Geschichte. Die vielen Teile über die Wikinger, von denen Zelda grosser Fan ist, waren mir manchmal etwas viel, aber das konnte man auch gut überfliegen.

Bewertung vom 12.04.2021
Sheff, David

Gefangen und frei


ausgezeichnet

Eine Geschichte, die berührt. Jarvis Jay Masters wächst in schwierigen Umständen aus, wird schon früh mit Gewalt konfrontiert und endet schliesslich im Gefängnis. Dort wird ihm dann der Mord eines Wächters angehängt und er wird unschuldig zum Tode verurteilt. Er ist ein junger, wütender Mann als er den Buddhismus entdeckt. Das Buch erzählt zum einen die Geschichte der überwältigenden Wandlung von Masters und gleichzeitig ist es eine Einführung in den Buddhismus und eine Art Anleitung, wie jeder von uns ihn in seinem Leben umsetzen kann und dadurch zu mehr innerem Frieden finden kann.
Leben ist mit Leiden verbunden - im Fall von Masters von unbeschreiblichen Ausmassen. Und bei allem Leid, geht es zum einen darum es zu fühlen anstatt wegzudrücken und darum wie wir mit diesem Leid umgehen. Masters Geschichte ist gleichzeitig bedrückend als auch über alle Massen inspirierend und ich werde das Buch sicher immer wieder in die Hand nehmen.

Bewertung vom 22.03.2021
Bailey, James

Du kannst kein Zufall sein


weniger gut

Josh wird von seiner Freundin verlassen und verliert somit auch seinen Job im Hotels seines "Schwiegervaters". Mit Ende 20 zieht er wieder bei seinen Eltern ein und seine Bewerbungsversuche bleiben zunächst erfolglos. In dieser Stimmung kommen die Gedanken, dass er nicht sonderlich gut darin ist Entscheidungen zu treffen und daher nimmt er sich vor, ein Jahr lang eine Münze entscheiden zu lassen.

Eine gute Grundidee. Und der Einstieg hat mir auch gut gefallen. Leider glaube ich dass der englische Humor unter der deutschen Übersetzung leider etwas gelitten hat und zum anderen wurde es ab der zweiten Häfte auch langweilig. Ich habe einige Absätze einfach übersprungen. Die Liebesgeschichte und das Ende ist dann doch sehr vorhersehbar.

Bewertung vom 15.03.2021
Hahnfeldt, Marion

Sieben Quadratmeter Glück


gut

Ein interessantes Experiment: wie lebt es sich im Campervan? Statt Miete oder Eigentum, auf 7m2 zurecht kommen.
Aus den geplanten 3 Monaten auf dem Campingplatz werden 1,5 Jahre und die Autorin lässt uns an ihren Erfahrungen im Tagebuch Stil teilhaben. Ergänzt wird das ganze durch ca ein Drittel Informationen zum Leben im Camper, sowie den Erfahrungsberichten von anderen, die sich für einen Camper oder ein Tiny House entschieden haben.

Eine tolle Buchidee und ein tolles Lebensexperiment. Und die Stimmung, sie schwankt. Allerdings habe ich bei den Eintragungen immer das Gefühl, dass das Negative überwiegt und daher erschliesst sich mir nicht, warum die Autorin das Experiment verlängert hat. Und oft wirkt es wie ein Experiment, um noch weniger Geld auszugeben. Denn wo sie schon so viel an Miete spart, könnte sie sich doch anderen Luxus gönnen. Auch warum sie den ganzen Sommer auf dem Platz verbringt, obwohl sie der Trubel so nervt, verstehe ich nicht.
Aber all das ist natürlich ihre persönliche Entscheidung. Nur finde ich, dass das Buch sehr viele Fragen offen lässt. Einerseits ist es persönlich geschrieben und gleichzeitig fehlt mir mehr Einblick.

Besonders gut gefallen haben mir die Erfahrungsberichte der zufriedenen Tiny House und Camper Inhaber am Schluss. Sie haben sich offensichtlich aus freien Stücken für dieses Leben entschieden (und nicht nur um darüber ein Buch zu schreiben) und sind glücklich. Auch ohne rosarote Brille, mit allem was dazu gehört. So ein Tiny House wäre für mich auch sehr attraktiv.

Bewertung vom 13.03.2021
Droop, Constanza

Turnen, tanzen, Musik machen / Wieso? Weshalb? Warum? Junior Bd.71


ausgezeichnet

Ein Buch aus der Reihe Wieso? Weshalb? Warum? Meine 4jährige Nichte liebt es. Im ersten Durchgang haben wir uns nur angeschaut, was sich alles hinter den Klappen versteckt - das alleine hat ihr schon viel Spass gemacht. Und im zweiten Durchgang haben wir dann auch dazu gelesen.
Ein wirklich schönes Kinderbuch, mit schönen, detaillreichen Zeichnungen. Auf jeder Seite gibt es so viel zu entdecken. Die Bewegungsklappen ermöglichen außerdem Interaktion. So werden Kinder schon früh an das Thema Sport herangeführt und mögliche Ängste, was einen Sportkurs angeht (aufgrund von Corona findet derzeit natürlich leider nichts statt...), werden dem Kind genommen, in dem man darüber liest, wie so eine Stunde abläuft.
Zudem kann man auch gleich mitmachen: ob Tanzen oder Yoga oder draußen spielen: das Buch ist zugleich eine Anregung und Aufforderung Bewegung in den Alltag zu integrieren.
Wirklich gut gelungen!

Bewertung vom 06.03.2021
Abel, Susanne

Stay away from Gretchen / Gretchen Bd.1


sehr gut

In diesem Roman geht es um so vieles: Um Tom's Beziehung zu seiner an Demenz erkrankten Mutter, über die er sehr wenig weiss. Im Rückblick in Ansätzen um seine Kindheit mit einer Mutter, die immer wieder an Depressionen litt. Im Rückblick außerdem um das Leben seiner Mutter im Krieg.
Der Buchtitel ist ehrlich gesagt etwas irreführend, finde ich.

Die zwei Erzählebenen des Buches - Gegenwart und Vergangenheit - lesen sich fast wie zwei Geschichten. Schnell taucht man in beide voll ein. Die Grauen des Krieges werden dabei anschaulich und in ihrem Schrecken gut erzählt. Sehr oft kamen mir die Tränen. Was Menschen damals und auch heute noch aushalten ist oftmals unvorstellbar schrecklich. Und ich denke wir wissen viel zu wenig über unsere noch nicht lange zurückliegende Vergangenheit, denn aus vielen Gründen wird darüber geschwiegen.

Gerade zum Ende hin, fand ich einige Stellen zu unrealistisch, und als hätte man noch für alles einen guten Schluss finden wollen. Aber ansonsten hat mir das Buch sehr gut gefallen und es hat mich sehr berührt.

Bewertung vom 05.03.2021
Haig, Matt

The Midnight Library


ausgezeichnet

Was wäre wenn
Nora will nicht mehr leben. Nach einem Selbstmordversuch findet sie sich in der Mitternachtsbibliothek wieder - einem Ort zwischen Leben und Tod. Hier hat sie die Möglichkeit in andere Parallelleben zu schlüpfen. Denn jede Entscheidung, die wir treffen, führt uns in ein anderes Leben.

Ein wunderschönes, berührendes Buch. Über Lebensentscheidungen, Bedauern und neue Anfänge. Der Autor lädt uns ein unser eigenes Leben zu überdenken: Was macht uns wirklich glücklich? Worum geht es im Leben eigentlich? Und wäre wirklich alles besser, wenn.... In unserer Gesellschaft ist es nicht immer einfach, den eigenen Weg zu finden und sich sein Glück selber zu definieren. Glaubt man doch oft, den Erwartungen anderer gerecht werden zu müssen.

Ich mag Matt Haig's Schreibstil und die Themen, die er aufgreift. Das Ende war vielleicht etwas zu vorhersehbar, aber gleichzeitig auch das einzige, was gepasst hätte.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.02.2021
Grabovac, Alem

Das achte Kind


ausgezeichnet

Alem Grabovac erzählt von seiner Kindheit und Jugend. Und es ist in der Tat keine leichte Kost. Im sachlichen Ton, schildert er, was er als Kind zweier Gastarbeiter alles erlebt. Gewalt, Rassismus, aufwachsen in einer Pflegefamilie. Und nebenbei bricht in der Heimat seiner Eltern der Krieg aus. Seine Geschichte berührt. Dabei hat man das Gefühl, dass er so sachlich wie möglich schildert, was ihm passiert ist. Er schreibt durchaus von seinen Gefühlen, aber auch aus der Perspektive des Zurückblickenden. Dabei finde ich es bewundernswert wie differenziert er die Menschen in seinem Leben betrachtet. Wie auch sie ein Resultat ihres Umfelds, ihrer Familie, ihrer Zeit sind.
Immer wieder zeigt es auch, wie prägend unsere Kindheit ist. Wie wir durch unser Umfeld die Welt kennenlernen. Es erleichtert geradezu, dass er neben all den schlimmen Erfahrungen auch viel Liebe erfahren hat.

Das Buch macht betroffen. Und erinnert einen an die Schicksäle so vieler Menschen. Auch heute noch.