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S.
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Berlin

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Insgesamt 1186 Bewertungen
Bewertung vom 11.11.2024
Rohn, Lena

Das Kind mit den stummen Augen


sehr gut

Verschickungskinder
Der Teeladen läuft nicht. Theresa, ihre Mutter und Tante haben Umsatzprobleme. Die ältere Generation sträubt sich gegen Neuerungen, also geht Theresa einen anderen Weg. Ein Journalist soll einen werbeträchtigen Artikel verfassen. Der möchte die Historie einbringen, das ist verständlich. Nicht verständlich ist, warum er sich so an einem alten Foto, auf dem ein kleines Kind zu sehen ist, festbeißt. Er jagt vehement der Geschichte des kleinen Kindes nach …
Der Leser steigt also in Ingas Trauma ein und erfährt, was es mit dem kleinen Mädchen auf sich hat. Diese Storyline ist interessant und hätte den Umweg über einen übereifrigen und übergriffigen Journalisten nicht gebraucht. Auch Theresas Verhalten ist respektlos.
Dabei sind die geschilderten Ereignisse in Kinderheimen bzw. bei den Kinderkuren so bedeutsam, dass sie stärker ins öffentliche Bewusstsein gerückt werden sollten.
Verschickungskinder wurden mit NS- Methoden betreut. Das ist bewiesen und fürchterlich. Wissen darüber muss dazu führen, dass ein solches Geschehen nicht einmal ansatzweise wiederholt wird und Betroffenen hilft, die Vergangenheit aufzuarbeiten.
Die Vermischung zweier völlig unterschiedlicher Themen mochte ich nicht. Doch der Vergangenheitsteil ist emotional mitnehmend geschrieben und wichtig.

Bewertung vom 09.11.2024
Imboden, Blanca

Schlaflos in Seelisberg


sehr gut

Das Oma-Enkelin-Team
Valentina schläft schlecht bis gar nicht. Medikamente will sie nicht nehmen - sie weiß zu viel über ihre Nebenwirkungen. Andere Methoden wirken nicht.
Über ihr Nicht-Schlafen macht sie sich so ihre Gedanken. Diese mäandern wild und witzig durcheinander. Viel Interessantes ist dabei, aber auch Bedenkliches.
Bianca Imboden hat eine unterhaltsame Geschichte mit einigen Twists und viel Verständnis für ihre Heldin verfasst. Ausgesprochen sympathisch. Nicht ganz so sympathisch die erwachsene Tochter Tanja. Enkelin Emily braucht Denkanstöße, die bekommt sie von Oma. Wobei Oma … . Nun, Oma hat keinerlei Geldsorgen und einen liebenden Mann. Alles optimal.
Nebenbei erfährt man viel über die Schweiz und fühlt sich bald heimisch in Valentinas Neuem Zuhause. Auch wenn nicht alles wie geplant abläuft.
Was nicht gefällt: die Avatare der Follower. Sehr manipulativ.
Bis auf einige aufgepfropfte Belehrungen, glückliche Zufälle und Klischees gut und unterhaltsam zu lesen, gemütliche Lektüre.

Bewertung vom 07.11.2024
Winkelmann, Andreas

Mord im Himmelreich / Mord auf Achse Bd.1


ausgezeichnet

Cosy Crime mit Humor
So ein idyllisches Campingleben mit Badesee und exquisitem Kaffee … wäre schön für Kupernikus, einem Mann in den besten Jahren. Es ist ihm nicht vergönnt. Zuerst wird er genötigt, einen Hund von einem SUP zu retten, dann findet er darunter eine Leiche und zu guter Letzt trinkt ihm ein Kommissar den Edel-Kaffee weg.
All das passiert vor dem Herbstfest. „Da kommt so eine Leiche echt ungelegen“, findet Kolki, ehemaliger Müllmann. Ein brasilianischer Finne ist als Beach-Cleaner mit dabei, Hundedame Pinguin macht, was solcherart Vierbeiner eben machen, Kommissar Fass macht gern ein solches auf, Gottesbscheißerle werden aufgetischt, die Luzie-Ralle-Biowaffe taucht auf, der Buschfunk treibt wilde Blüten - Serienmörder und so. Nicht nur himmlisch im Himmelreich.
Andreas Winkelmann beschreibt den Campingurlaub mit Leiche und zugehörigem Mörder ganz entspannt, unterhaltsam und sehr gut lesbar. Auch seine Hauptfiguren Kupernikus und Annabelle zeichnet er gut vorstellbar und vor allem clever und sympathisch.
Cosy Crime kann der Autor also auch! Hat Spaß gemacht, den zu lesen.

Bewertung vom 06.11.2024
Gesthuysen, Anne

Vielleicht hat das Leben Besseres vor


ausgezeichnet

Nur eine Sekunde
Anna, evangelische Pastorin und Notfallseelsorgerin in einer Gemeinde, hat Probleme: Mutter und Tante wollen sie verkuppeln, der Teenie-Sohn ihrer Schwester wird von ihr erzogen, ein Kind liegt im Koma … . Gut, dass sie außerdem viele Freunde hat.
Anne Gesthuysen erzählt behutsam und in anrührenden Worten die Geschichte von Menschen wie du und ich. Neugier und Hilfsbereitschaft, Anteilnahme und Hilfe sowie ausufernde Gerüchte wie in Alpen gibt es dort wie überall.
Als Raffaela, nach einem Unfall im Babyalter in ihrer Entwicklung eingeschränkt, in einen Graben stürzt und ins Koma fällt, tauchen Fragen auf. War es ein Unfall oder Absicht? Die Geschichte von Heike, ihrer Mutter, wird vorgestellt. Berührend: die ihres zweiten Kindes, das ständig zurück stehen muss. Besonders ihm gilt mein Mitgefühl . Aber auch Annas Vita hat es in sich. Ach ja, natürlich darf auch die Problematik der Political Correctness nicht fehlen.
Vielfältige Themen, authentisch beschrieben, regen zum Nachdenken an. Der Leser ist sofort in der Geschichte, jedes Wort ist in klarer und präziser Sprache gesetzt. Leiser Humor blitzt mitunter auf, das macht das Thema etwas leichter.
Verständnis und Mitgefühl als die wichtigste aller Eigenschaften sprechen aus Anna, ein Plädoyer für Menschlichkeit.
Sehr gefühlvoller Roman, herzerwärmend und anrührend geschrieben.

Bewertung vom 03.11.2024
Ota, Shiori

Das kleine Café der zweiten Chancen


sehr gut

Was wäre, könnte man …
Himari ist neu in der Stadt, hat Angst vor dem ersten Schultag. Dank einer freundlichen älteren Dame besiegt sie ihre Angst, beginnt zu lächeln und findet Freunde. Die nette Dame aber ist verschwunden.
Damit beginnen merkwürdige Begegnungen. Himari äussert sich, als ob sie schon älter ist und erklärt dem Leser noch einmal das, was im Café geschehen ist. Unnötig, man versteht auch so, dass Wunderbares passiert: lebensverändernde Minuten werden durchlebt, eine weit reichende Veränderung findet statt. Die Zukunft wird neu gestaltet. Solch eine Chance zu bekommen!
Allerdings ist das nicht ungefährlich…
Shiori Ota schreibt flüssig, versucht, altersgerechte Sprache einzupflegen. Die Reisen in die Vergangenheit sind interessant, es hätten mehr sein dürfen.
Vielleicht gibt es weitere in einem Folgeband.

Bewertung vom 31.10.2024
Slaughter, Karin

Cop Town


ausgezeichnet

Polizistinnen
Der »Shooter« terrorisiert die Stadt, er tötet ausschließlich Polizeibeamte. Naheliegend wäre, dass alle Einsatzkräfte den Mörder suchen. Nein, die weiblichen dürfen das nicht. Testestoronüberladene Männer schikanieren und demütigen ihre Kolleginnen nach Kräften, verbieten ihnen die Mitarbeit und halten sie klein, lassen sich bedienen. Das war wohl in den 70ern der übliche Umgang mit weiblichen Beamten in Amerika.
Kate hat Gründe, dort den Dienst zu beginnen. Es ist der reine Horror!
Karin Slaughter beschreibt schreckliche Zustände, entsetzliche Anforderungen, extremen Umgang gegensätzlicher Menschen.
Ein zweiter Erzählstrang gilt dem Killer. Ein abartiger Charakter.
Eine rasante Entwicklung folgt. Man kann diesen Thriller einfach nicht aus der Hand legen, die Ereignisse überschlagen sich. Aus dem Schäfchen wird eine Polizistin, die eine riesige charakterliche Veränderung durchmacht und enorme Stärke zeigt.
Wahnsinnig spannend, emotional mitnehmend und perfekt zu lesen!

Bewertung vom 30.10.2024
Ried, P. J.

Von dir verraten / Dynasty of Hunters Bd.1


ausgezeichnet

Die Insel
Per Los wird entschieden, wer aus den adeligen Farbfamilien welchen bürgerlichen Ausgelosten jagen und zu lebenslangem Dienst verpflichten muss. Dazu müssen sie zehn Tage auf einer gefährlichen Insel überleben und ihr Opfer kennzeichnen. Nur so glauben die Herrschenden, ihre Macht demonstrieren und festigen zu können.
Laelia le Bleu, hochrangige Adlige, wird aber schockierenderweise nicht Jägerin, sondern Beute. Die von ihrem Geliebten. Dass eine/r von Beiden die Insel unbeschadet übersteht, ist ausgeschlossen.
P. J. Ried hat sehr aufregende und spannende Abenteuer beschrieben.
Viel Unerwartetes spielt sich auf der seltsamen Insel ab. Sie ist ganz anders als erwartet, nun erklärt sich, warum über sie vorher nichts zu erfahren ist. Unerklärliche Vorfälle häufen sich, Jäger und Gejagte verhalten sich unerwartet. Mit roher Gewalt war zu rechnen, aber … ?
Ein Pageturner vom Feinsten, mit Verrat, Intrigen, aber auch mit Freundschaft, Hilfsbereitschaft und, ja, natürlich Liebe. Und einem extrafiesen Cliffhanger!

Bewertung vom 29.10.2024
Giebichenstein, Cornelia

Meine Sticker + Karten + Box - Wichtelwelt


ausgezeichnet

Unterhaltsame Wichtelwelt
30 Mitmachkarten zum Thema Wichtel und Weihnachten sind ein tolles Beschäftigungsmaterial für Kinder ab vier, gern auch etwas älter.
Verschiedene Aufgaben wie zuordnen, ausmalen und rätseln bieten sinnvolle Freizeitgestaltung. Karten und passende farbenfrohe Sticker müssen zugeordnet werden, die Karten werden bestickert oder farbig. Ausmalen geht immer.
Sogar ein Countdown- Adventskalender kann mit den Zahlenklebchen gebastelt werden. Wunschzettel inklusive.
Auf der Rückseite hat ein lieber Gruß Platz, das sieht wie eine Ansichtskartenrückseite mit niedlichen Motiven aus.
Durch das handliche Format auch für verschiedene Situationen passend, egal,ob zur Ablenkung im Wartezimmer, im Zug, bei langweiligen Erwachsenengesprächen oder bei Familienfeiern.
Mit knapp acht Euro auch ein sinnvolles und hübsches Geschenk oder Mitbringsel.

Bewertung vom 26.10.2024
Shepherd, Catherine

Der Nachtschattenmann: Thriller


ausgezeichnet

Fremde Gesichter
Aufwachen und das eigene Gesicht nicht erkennen? Genau das geschieht einer jungen Frau im neuen Thriller von Catherine Shepherd. Wer entführt die Blondinen, operiert und tötet sie? Und warum? Was hat es mit den geschundenen Füßen auf sich? Fragen, die auf den Nägeln brennen.
Das Team um Julia Schwarz setzt sich wieder engagiert und clever ein, um den Killer zu finden. Der tarnt sich aber sehr geschickt, es gibt zunächst keine Anhaltspunkte.
Hochspannend, in rasantem Tempo laufen die Ermittlungen.
Die privaten Angelegenheiten der Rechtsmedizinerin und ihrer Kollegen kommen wie immer zu kurz, dennoch erfährt man Einiges über die sympathische Truppe. Sehr angenehm zu lesen.
Ebenfalls angenehm sind die kurzen Kapitel und das übersichtliche Schriftbild.
Insgesamt eine absolut empfehlenswerte und packende Lektüre aus sehr bewährter Feder.

Bewertung vom 24.10.2024
Hiemer, Christina

In Power She Rises / Serpent Queen Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Das Seelentier
Cahira, in Ungnade gefallene Leibwächterin der Königin, besitzt eine besondere Fähigkeit. Zum Tod in der Schlangengrube verurteilt, überlebt sie den Biss der Viper und ist nun eins mit ihr. Natürlich hegt sie Rachegedanken und hat einen besonderen Plan.
Christina Hiemer hat eine spannendes Fantasy verfasst, in der Magisches, Abenteuerliches und Geheimnisvolles angenehm verwoben ist. Helden und Schurken gibt es, Treue und Verrat, Intrigen und Liebe - alles vorhanden und gut mitzuverfolgen.
Es könnte ein ganz tolles Buch sein, wenn die zunächst starke und clevere Cahira nicht in die Liebesfalle tappen müsste. Ihr Wandel zum Weibchen bestürzt. Warum musste der viel Potenzial bietende Start so billig heruntergefahren werden?
Die Idee des Seelentieres gefällt, auch die Beschreibungen um das Liebesgedöhns drumherum sprechen den Leser an, aber die Herabwürdigung Cahiras als „…kleine Kriegerin“ durch den arroganten Prinzen, der auf einmal ach so toll ist … Nein, das passte nicht. Aber auch Natrix hat ein Geheimnis. Nun, es wird Folgebände geben.