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Märchens Bücherwelt
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Wolfenbüttel

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Insgesamt 256 Bewertungen
Bewertung vom 12.03.2023
Witemeyer, Karen

Ein Cowboy für die Ewigkeit


ausgezeichnet

Inhalt: Luke Davenport, den wir bereits als 4.Mitglied der "Hangers Reiter" kennen, erhält von Mr.Grimes den Auftrag, dem Verschwinden seiner Rinder und Vandalismus nachzugehen. Im Verdacht steht der Nachbarssohn Nate, dessen Vater auf mysteriöse Weise ums Leben gekommen ist und sich nun in der Obhut seiner Tante Damaris befindet. Eh er sich versieht, steckt Luke tiefer in dem Geschehen als angenommen und nicht nur sein Herz ist in Gefahr, sondern auch sein Leben...



Eindruck: Luke ist ein besonderer Mensch, obwohl er unter den Erlebnissen seiner Kindheit leidet und dem Gefühl, nirgends wirklich zu Hause zu sein und geliebt zu werden, setzt er alles daran, anderen zu helfen und ihr Wohl allem voranzustellen. Ebenso Damaris, die sich selbst als graue Maus und unscheinbar bezeichnet. Selbst erschüttert über den Verlust ihres Bruders, stellt sie sich so liebevoll, so mutig und tapfer der Herausforderung, ihrem ablehnenden und Streiche spielenden Neffen beizustehen und ihn zu versorgen, obwohl sie sich oft hilflos und überfordert fühlt.


Der Wunsch der Autorin, Geschichten mit Happy End zu schreiben und gleichzeitig eine christliche Botschaft zu vermitteln ist auch hier wieder komplett aufgegangen und es hat sehr viel Spaß gemacht, einzutauchen und sich mitreißen zu lassen von diesen authentischen, liebenswerten Menschen, die auch ihre Schwächen und Fehler haben, dennoch zeigen, worauf es im Leben ankommt und keine Angst haben, für das Glück anderer zu kämpfen.



Die Erklärung, wie Luke zu seinem Spitznamen kam, hat mich begeistert, weil es mir gezeigt hat, wie wichtig es in jeder Lebenssituation ist, ob Krise oder normaler Alltag, sich mit Bibeltexten zu beschäftigen, die einem Kraft, Mut und Hoffnung geben und jederzeit und überall abrufbar sind.


Ihr Vertrauen, was immer im Leben auch kommen mag, Gott ist da und sorgt dafür, dass es eine Lösung gibt, dies allerdings nicht als selbstverständlich sehen, sondern dankbar zu sein, weil man die Antwort auf Gebete wahrnimmt und schätzt.



Menschen, die genauso ein Gottvertrauen haben, sorgen dafür, dass das Leben leichter zu ertragen ist, auch wenn es manchmal ausweglos erscheinen mag.
Ich habe diese Geschichte regelrecht verschlungen, weil sie aufgrund der Handlung spannend, fesselnd und gleichzeitig tiefgründig und berührend ist. Aber auch die Annäherung der beiden, die zwar offensichtlich ist, allerdings auf eine Art und Weise, die so gefühlvoll, so glaubwürdig und behutsam verläuft und immer mit einer herrlichen Prise Humor.
Es hat so Freude gemacht, all die bekannten Personen wieder zu treffen, ihre weitere Entwicklung zu verfolgen und den Zusammenhalt zu spüren, der nur funktioniert, wenn man sich vertraut und auch wenn nicht immer alles glatt und einfach verläuft, in der Not immer zusammenhält macht auch diesen Band zu etwas Besonderem.
Eine wundervolle Erzählung über den Wert von echter Freundschaft und Loyalität, was aufrichtige Worte und liebevolles Interesse bewirken und welche Kraft der Glaube und Gottes Wort hat, um Hoffnung, Trost und Zugang zum Herzen eines Menschen zu finden.

Bewertung vom 10.03.2023
Thompson, Kate

Die Bibliothek der Hoffnung


ausgezeichnet

„Menschen ohne Bücher sind wie Häuser ohne Fenster.“(Buchzitat)

Diese Erzählung, basierend auf einer wahren Geschichte um die U-Bahn Station Bethnal Green um die Zeit des 2.Weltkrieges, hat mich unglaublich berührt.

Es war wie eine Zeitreise, die einem extrem unter die Haut geht, weil sie so emotional und herzzerreißend ist.
Die Grausamkeiten des Krieges, all die Erlebnisse sind für die Menschen dort nur schwer zu ertragen, die Angst ist ihr ständiger Begleiter.
Deswegen wird die Ersatzbibliothek in der stillgelegten U-Bahn-Station der Zufluchtsort für Jung und Alt.
Und Clara Button und auch Ruby Munroe geben ihr bestes, um Ablenkung zu schaffen, besonders auch den Kindern Wissen zu vermitteln und ein kleines Stück Hoffnung miteinander zu teilen.

Allerdings gibt es zahlreiche Hindernisse, die die beiden tapferen Frauen auf eine unglaubliche Probe stellt.
Obwohl die beiden Frauen charakterlich grundverschieden sind, so sind sie wirklich Freundinnen fürs Leben und es ist einfach unglaublich, was die beiden zusammen erleben, was sie ertragen, welche Rückschläge sie hinnehmen müssen und je mehr man sie kennenlernt, desto bewegender ist es, was man über sie erfährt und was gerade Ruby mit ihrer speziellen Art zu verdecken versucht.

Diese Geschichte ist für mich ein ganz besonderes Highlight, denn all die Menschen dort, speziell auch die Kinder, haben mein Herz erobert. Die Mischung aus Hilflosigkeit, Verzweiflung und gleichzeitiger Entschlossenheit und Hoffnung hat sich in so vielen Szenen ausdrucksstark und bildhaft gezeigt, ich habe wirklich selten so sehr mitgefühlt, wie in diesem Buch.

Besonders begeistert hat mich die Sprecherin, denn durch sie sind die Personen lebendig geworden, es fühlte sich nicht nach einer Person an, sondern wie ein Hörspiel. Einfach unglaublich, was Eva hier geleistet hat und es hat so viel Spaß gemacht, ihr zuzuhören, angefangen vom Klang der Stimme, über die so vielen Charaktere und Situationen. Das war großes Kino.


Ein paar weitere Highlights waren der Einstieg in die Geschichte, wo es um die Übergabe von wieder gefundenen Briefen in der Neuzeit geht, obwohl man zu dem Zeitpunkt noch nicht weiß, wer diese alte Dame ist. Doch sie beginnt zu erzählen, was sich in dieser besonderen Bibliothek zugetragen hat. Jedes weitere Kapitel beginnt mit Aussagen von Clara, Ruby oder Personen, die in irgendeiner Weise mit Büchern zu tun haben. Das Ende enthält dann die Auflösung und noch ein paar Rückblicke der alten Dame und was in all den Jahren weiter passiert ist. Im Nachwort gibt die Autorin selbst noch interessante Hintergrundinformationen über die Entstehung dieser besonderen Bibliothek und was aus ihr geworden ist.

Fazit: Erlebe eine wirklich faszinierende, mitreißende und wahre Geschichte einer unterirdischen Einrichtung, die zu einer Zeit, in der der Rest der Welt im Kriegschaos versinkt, zu einer Gemeinschaft zusammenrückt, die bunter und gemischter nicht sein könnte. Die zeigt, was Bücher für Menschen bedeuten, wenn sie in bedrohlichen, aussichtslosen Umständen gefangen sind, die trostlos und schrecklich zugleich sind. Die einen Zufluchtsort brauchten und gefunden haben, deren Schicksale so bewegend, fesselnd und spannungsgeladen sind. Lerne liebenswerte Charaktere kennen, wie Sparrow, Tubby und andere „Tunnelratten“, aber auch Mr Pepper, Mrs Chumbley, Billy, Eddie, Clara und Ruby und vielen weiteren.

Dieses Buch wird man nicht mehr so schnell vergessen, es ist ein ganz besonderes Werk, weil es auf so unterschiedliche Art zeigt, was Lesen bei Menschen bewirkt und niemals unterschätzt werden darf. Nach diesem Buch wird man Bücher noch mehr schätzen und lieben und jede Bibliothek als Tankstelle der Seele betrachten.

„Es geht um gewöhnliche Menschen, die auch unter den widrigsten Umständen ihr Leben weiterleben und es dabei irgendwie schaffen, die Hoffnung zu bewahren.“ (Buchzitat)

Bewertung vom 08.03.2023
Miller, Mark

Uns bleibt immer New York


sehr gut

Inhalt: Während Lorraine die Zweigstelle ihrer Werbeagentur in New York eröffnet, ersteigert sie das berühmte Gemälde "La Sentinelle des Malers Victor Czartoryski, das für sie eine ganz besondere Bedeutung hat. Ein Überfall auf sie lässt sie auf den charismatischen Maler Léo Van Meergeren treffen, der ihr das Leben rettet. Doch beide schweben in großer Gefahr und merken erst mit der Zeit, dass dieses berühmte Gemälde ihr Leben verändern wird...

Die Vorschau und vielen positiven Stimmen haben mich angesteckt und ich bin total überrascht.

Man erlebt eine Geschichte, die so viel mehr ist, als ein Kampf um ein Gemälde. Der Autor ist auf jeden Fall ein Kunstkenner und es ist echt interessant, wie er berühmte Werke einfließen lässt, ohne dass man sich als Nichtkenner überfordert oder gelangweilt fühlt.

Während die Geschichte zwischen Lorraines Heimat Paris und ihrer neuen Arbeitsstätte New York wechselt, zeitgleich aber auch Léos sehr bewegende Geschichte erzählt, nimmt die Spannung um den Stalker immer mehr Fahrt auf. Immer neue Androhungen lassen Lorraines Angst steigen und obwohl Léo sie aufgrund seiner Geheimnisse erst von sich stößt, bleibt ihnen gar nichts anderes übrig, als zusammenzuhalten, weil die Geschichte um das Gemälde sie beide betrifft. Das ist so genial, raffiniert und mit etlichen Twists erzählt, dass man Seite um Seite verschlingt, weil so viel passiert und immer neue Wendungen nimmt.

Die Charaktere dabei sind unglaublich gut umschrieben, eine tolle Mischung aus ausdrucksstark, geheimnisvoll, kurios, liebenswert, schräg, versnobt, Freund fürs Leben.

Sämtliche Ahnungen und Verdachte sind nichts im Vergleich zu dem, was am Ende wirklich rauskommt- damit hab ich nicht gerechnet und genau das hat die Geschichte in meinen Augen wirklich besonders gemacht.

Genau die richtige Portion Spannung, knisternde Romantik, ein bisschen Crime und Dramatik verpackt mit einigen lustigen Elementen, eine Geschichte die mitreißt, aber auch mit etwas Herzschmerz verbunden ist, was mich am Ende überrascht und erschüttert zurückgelassen hat.

Fazit: Ein besonderes Buch eines unbekannten französischen Autors mit englischem Pseudonym, der aber ein Werk gezaubert hat, das wirklich lesenswert und mitreißend ist. Er lässt Paris und New York mit seinen außergewöhnlichen Ecken, Einblicken in die Kunst und Filmbranche lebendig werden mit interessanten Details. Die Handlung ist weder absehbar noch langweilig, die Spannung bleibt durchgehend erhalten, auch wenn es manchmal ein paar Sprünge zwischen den jeweiligen Handlungsorten gibt, bei denen man sich ab und zu etwas sortieren muss. Es erzählt von echter Freundschaft, Neuanfängen, was Familie wirklich bedeutet und auch wenn das Leben manchmal tragische Wege nimmt, so zählt am Ende, was man daraus macht, ohne aufzugeben oder an der Liebe zu zweifeln.

Ein gelungener, packender und emotionaler Debütroman

Bewertung vom 05.03.2023
Caspian, Hanna

Hinter dem falschen Glanz / Schloss Liebenberg Bd.2


sehr gut

Inhalt: Nachdem Adelheids Mutter verstorben ist und die Fürstin Unterstützung abgelehnt hat, sinnt sie nach Rache und als sie belastende Beweise findet, bietet sich die perfekte Gelegenheit, die mit zum Untergang des Fürsten beitragen könnten...
Meinung: Schnell ist man wieder im weiteren Verlauf der Geschichte, die, wie auch schon im ersten Band, aus der Sicht der Dienstboten geschrieben wird.
Die Eulenburg Affäre nimmt eine dramatische Wendung an, unter der alle im Schloss zu leiden haben. Die Stimmung ist angespannt, aber auch die Zusammenarbeit unter den Bediensteten gestaltet sich schwieriger denn je. Alle scheinen Geheimnisse mit sich zu tragen, Missgunst, Intrigen und Erpressungen gehören zum Alltag.
Adelheid und auch Hedda, meine beiden Lieblingsprotagonistinnen inklusive Viktor, dem ersten Diener, versuchen alle auf ihre Art um ihre Stelle zu kämpfen, teils mit nicht ganz legalen Mitteln und die Gefahr erwischt zu werden, steigert sich spürbar.
Man fühlt sich direkt in die jeweiligen Szenen hineinversetzt, ist entsetzt über all die Abläufe und bangt gleichzeitig mit, weil man für die drei hofft, dass alles klappt, auch wenn man weiß, es kann nicht alles glatt gehen.
Nebenbei die Prozesse und Verfahren zu erleben, die der Journalist Harden anstrebt, um zu verstehen, was das alles für politische Auswirkungen hat, war interessant geschildert. Eine Schlammschlacht, die nicht nur auf den Paragraphen 175 (Verbot gegen Homosexualität) abzielte, sondern weitläufiger war, als man erahnen konnte. Auch wenn man sich für politische Thematik nicht sonderlich interessiert, hat die Autorin das hier unglaublich gut und verständlich in die Geschichte eingebaut, weil letztendlich alle davon betroffen sind. Die ersten Versuche von Aufständen und sozialen Forderungen fließen hier genauso passend mit ein.
Ich fand es toll, all den vertrauten Bediensteten wieder zu begegnen, ihre Entwicklung zu verfolgen, wobei gerade Adelheid mich richtig überrascht hat.
Man spürt ihre Verzweiflung ihrem Posten gerecht zu werden, dem zunehmenden Unmut der Vorgesetzten und den Übergriffen Opitz ausgesetzt zu sein und gleichzeitig ihre Familie zu versorgen. Wie sie das bewerkstelligt und wie mutig sie dabei agiert hat mich viele Male verblüfft, weil sie endlich aus sich herauskommt.
Es hat Spaß gemacht, historische Ereignisse mit einer fiktiven Geschichte zu lesen, die so bildhaft, so fesselnd und berührend umschrieben ist, in der die Emotionen regelrecht hochkochen und man trotz ein paar kleinerer Längen im politischen Geschehen nun umso gespannt auf das große Finale wartet.
Dabei hat die Sprecherin Tanja Fornaro wieder großartige Arbeit geleistet, es macht so unglaublich viel Spaß ihr zuzuhören. Sie nimmt einen durch ihre Art die Stimmung einzufangen und die Persönlichkeiten passend rüberzubringen direkt ins Geschehen hinein. Geschwindigkeit, Klang der Stimme und Modulation waren genau passend. Zurücklehnen und genießen.
Was mich sehr gefreut hat, ist der im 1.Teil erhoffte romantische Teil, der jetzt langsam in Fahrt kommt, wenn auch wieder mit einem kleinen Cliffhanger.
Das Cover ist von der Gestaltung ähnlich dem 1.Teil und gefällt mir auch sehr mit der Farbgestaltung und dem Hinweis auf die zeitliche Epoche und dem Inhalt. Aufgrund des besseren Verständnisses sollte man den 1. Band gelesen haben, auch wenn man eine Personalaufstellung zu Anfang in jedem Band findet.
Fazit: Eine lesenswerte, spannende Fortsetzung, mit ausdrucksstarken Charakteren und einer Geschichte, die politisch gesehen von großer Bedeutung auf die weitere Entwicklung Deutschlands Anfang des 20.Jahrhunderts war.

Bewertung vom 04.03.2023
Scarlett, Helen

Das Geheimnis der Gouvernante


sehr gut

Dieser Roman spielt zur Zeit des viktorianischen Englands und wird aus der Sicht der Gouvernante Harriet erzählt.
Der Einstieg beginnt mit dem schaurigen Ende des kleinen Samuel Wainwright auf Teesbank Hall.
Im weiteren Verlauf hält Harriet ihre Erlebnisse auf dem Anwesen der Wainwrights fest, selber auf der Flucht vor ihrem furchtbaren Onkel und unter falschem Namen. Da sich kaum einer nach Teesbank Hall verirrt, zu düster und unheimlich ist dieser Ort,
arbeitet sie als Gouvernante für die abweisende und etwas seltsame Eleanor und kommt nach und nach hinter die Ereignisse um den Tod des kleinen Samuel. Doch je mehr sie über dieses Familiengeheimnis erfährt, desto gefährlicher wird es.
Die Charaktere sind alle sehr speziell- ob die Familie selber, aber auch die Angestellten. Es fällt einem schwer, hier irgendetwas liebenswertes zu finden oder Mitgefühl für die Bedürfnisse der Kinder.
In einer Zeit der Veränderungen in England hat man hier das Gefühl, die Zeit steht still und der Fortschritt wurde ausgeblendet. Gerade die Ansichten der Großmutter und ihre Reaktionen haben mich oft geschockt. Während die Mutter unscheinbar und melancholisch wirkt, hat der Vater seine Macht auf vielerlei Weise zum Ausdruck gebracht, so dass man für Eleanors Verhalten immer mehr Verständnis hat, auch wenn es sehr sprunghaft und teilweise auch etwas furchteinflößend scheint.
Doch je mehr man über sie liest, je mehr man die Familie kennenlernt, desto mehr Verständnis zeigt man für ihr Verhalten und auch Harriet ist bemüht, eine Verbindung zu ihr aufzubauen, was beschwerlich ist. Je mehr ans Licht, desto mehr stockt einem der Atem.
Es ist eine Mischung aus bedrückend, atmosphärisch, bildgewaltig und bedrohlich. Mit jeder Seite möchte man mehr über dieses Geheimnis kommen und das Ende ist mehr als überraschend, denn all die Wendungen machen es schwer, die Gründe zu durchschauen. Ich war erleichtert, dass Harriet in Henry, dem Bruder von Eleanor, einen Verbündeten gefunden hat.
Das Cover samt Vorschau gibt ja schon einen gewissen Vorabeindruck und lässt einen ahnen, dass man es hier nicht mit einem heiteren, lustigen Roman zu tun hat.
Dennoch war ich überrascht, welche Entwicklung die Geschichte nimmt und würde sie in die Kategorie leichter Thriller einordnen, wobei es auch ein paar romantische Elemente gibt, die für mich trotzdem etwas zu kurz gekommen sind.
Es ist erstaunlich, wie die Autorin in ihrem deutschen Debütroman solche Twists eingebaut hat – obwohl man immer wieder Gänsehaut verspürt und durch Eleanors Verhalten denkt, dort geht es nicht mit rechten Dingen zu, so wird man trotzdem mitgerissen, auch wenn es schwerfällt mit den Charakteren wirklich warm zu werden. All die Überraschungseffekte, Einblicke und Verläufe halten einen gefangen und am Schluss ist man erleichtert und gleichzeitig froh, dass es zu Ende ist.
Ich habe trotz der Spannung länger für das Buch gebraucht, um es wirken zu lassen, man schwankt zwischen überdreht, zu viel und merkwürdig, aber irgendwie passte es trotzdem, gerade wenn man die Auflösung erfährt.
Die Autorin hat auf ausdrucksstarke Weise gezeigt, welche Rolle die Frau dort spielte und mit welchen Methoden man vorging, um Menschen, die nicht dem Allgemeinbild entsprachen, still zu halten.
Auf jeden Fall ist es lesenswert, wer Romane über Gouvernanten, Intrigen und düstere Geheimnisse mag – man muss aber in der richtigen Stimmung sein, es ist kein Roman für nebenbei.

Bewertung vom 02.03.2023
Walker, Noa C.

Das Schimmern der Träume / Töchter der Freiheit Bd.3 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Inhalt: Während ihr heimlicher Verlobter David Williams als Feldarzt in den Krieg zieht, entscheidet sich die Nordstaatlerin Annie Braun auf der Plantage Birch Island zu bleiben, da ihr Davids Vater Richard stillschweigend die Verantwortung für die Plantage übertragen hat und sie auch niemandem im Stich lassen möchte. Doch Kriegswirren, der Argwohn einiger Familienmitglieder und Nachbarn, Bedrohung eines Unbekannten, flüchtende Sklaven und die Sehnsucht nach ihrem Verlobten ohne die Möglichkeit, unauffällig miteinander in Kontakt treten zu können machen es ihr nicht leicht. Der zusätzliche Verwalter, mit dem sie gemeinsam Entscheidungen treffen soll, akzeptiert ihre Rolle nicht, was zu vielen Schwierigkeiten führt und die Plantage in Not bringt.

Eindruck: Ich habe es wieder mal geliebt, nach Birch Island zurückzukehren, die Entwicklung dort aber auch die Geschichte des Bürgerkrieges zwischen Nord und Südstaaten mitzuverfolgen.
Die Geschehnisse wechseln regelmäßig, zwischen Annie und all dem, was auf der Plantage geschieht, Davids Eindrücken an der Front, über die Vorgänge bei ihrem Cousin Marcus und seiner Frau Susanne Belle in Washington, die sich für misshandelte Frauen und Kinder einsetzen, bis hin zu den dramatischen Erlebnissen ihrer Verwandten in Kansas. Dadurch ist dieser Roman abwechslungsreich, spannungsgeladen und zeigt wieder einmal das Talent der Autorin, geschichtliche Ereignisse mit einer fiktiven Erzählung so wunderbar zu kombinieren, dass man einfach nur genießt, sich aber gleichzeitig mittendrin fühlt.

Besonders gefiel mir die Entwicklung des kleinen Bobby, dem jüngsten Spross der Williams, der trotz seines Alters ein Gespür für seine Mitmenschen entwickelt, ungeachtet ihrer Herkunft. Obwohl gerade im Süden der Stolz auf das Land und den Besitz so hoch ist, spürt man bei ihm, dass er sich verändert, merkt, was nötig ist, um die Plantage zu retten und seine Lehrerin zu unterstützen.

Fazit: Es ist wieder mal eine Geschichte, die ins Herz geht, obwohl die Hoffnungslosigkeit durch die Grausamkeit des Krieges und der unnötigen Verluste an Soldaten sehr eindringlich und umfangreich geschildert wird, gibt es auch so viele berührende, überraschende und auch lustige Momente, gerade wenn Annie in ihrem Element ist. Annie oder David sprechen beide oft mit Gott über ihre Gedanken, Gefühle, Hoffnungen und Ängste, was genau in den richtigen Momenten passend integriert wurde.
Die Charaktere wachsen einem immer mehr ans Herz, je mehr man über sie erfährt, sie kennenlernt und obwohl auch dieser Band viele traurige, bedrückende Momente hat, so zeigt der gut ausgewählte Titel, dass es trotz schwieriger, manchmal auswegloser Umstände, immer einen Funken Hoffnung gibt, es sich lohnt zu träumen und darauf zu vertrauen, dass Gott einem an dem Ort, wo man ist, Unterstützung und Trost gibt. Entweder durch erstaunliche Erlebnisse oder unerwarteten Zuspruch, besonders von lieb gewonnenen Menschen. Hier gibt es etliche wundervolle Überraschungen und ich freue mich schon sehr auf den finalen Band, auch wenn ich mich gar nicht von Birch Island und den vielen unterschiedlichen, aber treuen Seelen dort verabschieden mag.

Bewertung vom 25.02.2023
Hasse, Stefanie

Blut ist dicker als Tinte / Master Class Bd.1


ausgezeichnet

Was für ein Wahnsinnsbuch der neuen Dilogie von Stefanie Hasse. Schon die Vorschau hat mich gepackt, einmal angefangen, kann man nicht mehr aufhören zu lesen.
So ein Buch hab ich noch nie gelesen, in dem eine Schreibgruppe, die sich nur über Chat ausgetauscht hat, nun zum berühmten 5.Young Talents Award Schreibwettbewerb auf Master Castle eingeladen wird. Unterschiedliche Aufgaben und Bewertungen entscheiden, wer letztendlich ins Finale einzieht.

Die Zusammensetzung der Schreibgruppe ist so vielschichtig, so viele Persönlichkeiten und Charaktere die aufeinander treffen und die im Laufe der Zeit feststellen, dass es doch einen Unterschied gibt, zwischen online Bekanntschaft und der Realität.
Zumal das erste persönliche Kennenlernen vor Ort über ein Charakterprofil einer anderen fiktiven Figur läuft und weitere Aufgaben anonym abgegeben und von allen bewertet werden, bis die Jury die letzte Entscheidung trifft.

Ich finde die Idee so großartig und genial umgesetzt. Ich hab dieses Buch in einem Rutsch verschlungen, zu sehr hat es mich mitgerissen, die Spannung stieg Seite um Seite und hat mich mit einem üblen Cliffhanger zurückgelassen.

Zumal die Protagonistin Riley nicht nur unter den Auswirkungen ihrer extremen Helikoptermutter leidet, sondern auch eine toxische Beziehung hinter sich hat, die sie in manchen Aufgaben an ihre Grenzen bringt. Und irgendjemand treibt während des Wettbewerbs ein echt mieses Spiel mit ihr. Mittendrin entdeckt man grau hinterlegte Seiten, auf denen jemand seine perfide Vorgehensweise, den Wettbewerb zu beeinflussen umschreibt, aber egal welchen Verdacht man hegt, man kann es nicht durchschauen.

Die ersten Einblicke der Teilnehmerübersicht zu Anfang sind interessant, je mehr man sie nach und nach kennenlernt, desto erstaunter ist man, weil man was völlig anderes erwartet, was aber für all die Geschehnisse, Überraschungen und Wendungen das Gänsehautfeeling noch verstärkt.
Riley mochte ich ab der ersten Minute, mit ihrem glitzernden Notizbuch und den darin vermerkten Kindheitserinnerungen und Wünschen, über die ich oft sehr schmunzeln mochte, ob der Wunsch „Rittessin“ zu sein oder ihre Lieblingssüßigkeit… Sie hat ein großes, aufrichtiges Herz, kann herrlich direkt und humorvoll sein und lebt für ihren Traumberuf, Autorin zu werden.
Man spürt ihre zunehmende Angst und Verzweiflung, wer so viele private und geheime Informationen über sie wissen kann und über sie schreibt, was sich auch auf die Zusammenarbeit und die Tagesabläufe auf Master Castle auswirkt.

Die Autorin versteht es wirklich auf grandiose Weise, den Leser komplett in die Geschichte zu ziehen, durch die Umschreibung des Castles, der vielen Räumlichkeiten und Geheimgänge, der Umgebung, der vielen Eindrücke durch Personal, kulinarischen Köstlichkeiten, aber auch der jeweiligen Wettbewerbsabläufe hat man das Gefühl, mittendrin zu sein und alles hautnah zu sehen und zu spüren. Dazu kommt der durchgehende Spannungsbogen, der nicht eine Sekunde nachlässt und die Mischung aus Humor, Freundschaft, Zusammenhalt, einer tollen Prise Romantik aber auch Eifersucht, Misstrauen, Geheimnissen, Dramatik und vielen überraschenden Twists bieten ein großartiges Leseerlebnis und deshalb gehört dieses Buch definitiv zu den Jahreshighlights.

Bewertung vom 24.02.2023
Lindner, Anni E.

Staub fliegt höher als Glitzer


ausgezeichnet

Was für ein besonderes, nachdenklich stimmendes Buch.

Es besteht aus 2 Geschichten, die parallel laufen und deren Verlauf sich dann auf eindrucksvolle, berührende Art überschneidet.

Den Einstieg macht ein Prolog, der so völlig anders als gewohnt ist. Zitate, die sich später abwechselnd zu den jeweiligen Kapiteln wiederfinden und erst im Laufe der Geschichte erklären, was es damit auf sich hat. Anfangs hat es mich umgehauen, weil es so dramatisch, hilflos und erschütternd wirkt, doch nach und nach versteht man, dass es sich aus den beiden parallelen Geschichten zusammensetzt und ein Ganzes ergibt- raffiniert!

Während Danic als Akrobat mit seiner besten Kindheitsfreundin Aury auftritt und beide noch einen gemeinsamen Social Media Kanal gestalten, um das Überleben des Zirkus Wittenmeer zu sichern, kämpft er mit seinem Wunsch, Jura studieren zu können. Ich mag ja sowieso Geschichten aus der Zirkuswelt, doch diese hat mich wirklich sehr beeindruckt. Der Schwerpunkt liegt gar nicht so sehr auf den Aufführungen selbst, sondern eher auf dem Leben in der Zirkuswelt und wie Geheimnisse zum Brodeln kommen.

Immer im Wechsel erhält man zu dem, was Danic erlebt, auch Einblicke in Cleos Leben und es ist mir sehr nahe gegangen. Ihre Hilfslosigkeit, das Gefühl von allen verlassen zu sein und kein wirkliches Zuhause zu haben, immer mit etwas Eifersucht, Unzufriedenheit und Konfrontation gemischt.

Erst durch ihre Sozialstunden auf dem Friedhof durch wiederholte Diebstähle merkt sie, dass es tatsächlich Menschen gibt, die sie mögen und auf sanfte Weise hinter die Kulissen gucken.

Auch wenn es eine eher ernste Geschichte ist, so bewirkt gerade Cleo mit ihrer direkten Art, dass ich viele Male lachen musste, weil sie nicht groß nachdenkt, sondern aus dem Bauch heraus das sagt, was sie denkt. Besonders ihre Begegnungen mit dem Vikar oder dem Bildnis von Jesus in der Friedhofskapelle zeigen, wie aufrichtig und liebenswert sie ist. Was für ein Gespür sie für die Menschen hat, gerade in Verbindung mit Trauerfällen, ihre Reaktionen und Ideen, ihr Arbeitseinsatz aber auch ihre Rückfälle haben dieses junge Mädchen so authentisch und gleichzeitig sympathisch gemacht.

Die Wendung der Geschichte, was ihre Begegnung mit Danic auslöst und wie sie verläuft ist genial und überraschend anders. Irgendwie verrückt und doch perfekt.

Diese Geschichte verbindet auf völlig unerwartete Weise zwei Personen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch so viel gemeinsam haben. Der Wunsch, einen Platz zu finden, der sich nicht falsch anfühlt, an dem nicht alles nach Glitzer oder Schein aussieht und wo man seine Träume und Hoffnungen leben kann. Gerade das familiäre Schicksal von beiden hilft ihnen auf eindrucksvolle Weise, worauf es im Leben ankommt, was echte Freundschaft bedeutet, aber auch, wie schnell das scheinbar glitzernde Leben zu Staub zerfallen kann, ebenso wie man auf dem Friedhof nicht nur Staub findet, nur weil das Leben dort zu Ende ist. Es liegt an uns, was wir aus unserem Leben machen.

Ein eindrucksvolles, starkes Buch für alle, die sich verloren fühlen, die Mut brauchen, um sich selbst zu lieben und zu spüren, es gibt immer einen Weg aus jedem Chaos des Lebens und trotz Verlusten lohnt es sich zu leben, weil wir Spuren und Erinnerungen im Staub hinterlassen.

„Man wusste nie, welche Wendung sich hinter dem Chaos an Gefühlen und Enttäuschungen verbarg, wenn man nur mutig genug war weiterzugehen. Einen Schritt nach dem anderen. In dem Wissen, dass man niemals ganz allein war.“ (Buchzitat)

Bewertung vom 19.02.2023
Walker, Noa C.

Tanz im Blütenmeer


ausgezeichnet

Dank der wirklich süßen, vom Schicksal gezeichneten Gartenfee Sylvie, die man schon im 1.Teil als schüchterne, menschenscheue Schwester von Pascal kennengelernt hat, bekommt sie hier ihre eigene sehr berührende Geschichte.
Durch ein Feuer und einer daraus resultierenden Amnesie fällt es ihr schwer, sich anderen gegenüber zu öffnen, doch je mehr sie mit den Erbinnen des Manoirs an der Alabasterküste vertraut wird und mit ihnen zusammenarbeitet, desto fröhlicher, zutraulicher und lebenslustiger wird sie.
Es hat so viel Freude gemacht, diese Fortsetzung zu lesen, wie sich nach und nach das Anwesen verändert, wie die Frauen miteinander leben, sich verlieben und jede durch ihre jeweilige Stärke und Fähigkeit etwas ganz besonderes aus diesem Anwesen und für die Gäste zaubert.
So wechseln sich fröhliche, lustige Momente mit einigen traurigen und emotionalen Geschehnissen ab, was für großartige Unterhaltung und einer Menge bewegender Gefühlserlebnisse sorgt.
Obwohl alle Frauen so verschieden sind, passt es dennoch so perfekt, weil sie sich ergänzen und sich gegenseitig stützen. Ich habe mit den Tränen gekämpft, besonders bei der Aufklärung von Sylvies Erlebnissen, die häufig für Gänsehautmomente gesorgt haben, aber ebenso herzlich musste ich viele Male lachen, weil hinter den verborgenen Schichten etliche Überraschungen lauern, die einen ziemlich erstaunen.
Der Schreibstil ist hier so besonders, die Art poetisch Menschen und Situationen durch die Blumenwelt zu umschreiben, Einblicke in Sylvies geheime Pflanzen- und Blumenwelt zu erhalten - das war einfach unglaublich.
Zudem wurde hier auch an vielen Stellen der christliche Gedanke aufgegriffen und einfach wunderschön und genau passend in die Erzählung eingefügt. Werte wie Vergebung, Vertrauen, Selbstlosigkeit, aber auch die Zuversicht, dass Gott aus allem negativen, auch zerbrechlichen Teilen etwas wundervolles schaffen kann.

Seine schützende Hand ist immer da, weil er alle seine Menschenkinder auf die unterschiedlichste Weise liebt und für sie da ist. „Er geht mal wegweisend voraus, mal tröstend nebenher, mal beschützend und anfeuernd hinterher.“ (Buchzitat)
Lass Dich verzaubern von der Geschichte über die kleine Waldmeisterblüte, von mutigen, tapferen und wunderbaren Menschen, die ein Erbe mit Leben, Liebe, Herz und Leidenschaft füllen und die man nie wieder vergessen wird, denn diese Geschichte verdient es, gelesen und geliebt zu werden.
Ihre Charaktere sind trotz all ihrer Macken, Besonderheiten und Eigenarten liebenswert, durchlaufen alle einen Lernprozess, scheitern, stehen auf und packen ihre Probleme gemeinsam an und dabei ist jeder von ihnen ein Unikat, ob Rosendame, Fliederfrau oder Mimose.
Am Ende wird man den Tanz im Blütenmeer verstehen, lieben und fühlen.
„Du wirst nie ganz brechen. Der Sturm zieht vorbei. Vielleicht braucht es viel Zeit und… Anstrengung, sich wieder aufzurichten und heil zu werden. Doch eines Tages wirst du neu aufblühen und im sanften Wind schwingen, als würdest du im Blütenmeer tanzen.“ (Buchzitat)

Bewertung vom 10.02.2023
Deese, Nicole

Herzensmakeover


ausgezeichnet

Dieses Buch ist wirklich ein absolutes Herzensbuch. Diese wundervolle Geschichte geht so tief ins Herz, umarmt es und hält es fest.
In einer Welt, die ohne social Media kaum noch auskommt, wird auf wirklich berührende Weise gezeigt, was wirklicher Erfolg ausmacht, welche Ziele man sich setzt und was man erreichen möchte.
Inhalt: Molly McKenzie ist eine erfolgreiche Fashion-und Beautyinfluencerin und ihr Manager und Freund zieht einen nach dem anderen Vertrag an Land. Doch der neuste Vorschlag, in einer Makeover-Show mitzumachen stellt sie vor unerwartete Herausforderungen: ein Umstyling bei sozial benachteiligten Jugendlichen und dann auch noch mit dem Leiter der Einrichtung Silas Whittaker zusammenzuarbeiten, der so gar nichts von ihrer Qualifikation hält.
Eindruck: Die gesamte Geschichte wird aus der Sicht von Molly und Silas erzählt, wodurch ihre Eindrücke, Ansichten und Gefühle noch stärker zum Vorschein kommen. Und beide Charaktere muss man einfach lieben. Sie sind auf ihre Weise so sympathisch, liebenswert, je mehr man ihre Geschichte, ihre Hintergründe kennt, desto mehr versteht man ihre Handlungsweise, ihre Ideen, das wofür sie leben und es ist einfach so unglaublich schön, zu sehen, wie sie nun die Möglichkeit haben, in die Welt des anderen einzutauchen und mehr dabei zu entdecken, als sie gedacht haben. Es gibt so viele Überraschungen, so viele Wendungen und ich habe wirklich viele Male mit den Tränen gekämpft, weil die Autorin das auf eine Weise beschreibt, die so intensiv, so eindrucksvoll ist.
Gelebter Glaube in all seinen unterschiedlichen Facetten kommt hier ausdrucksstark und wunderschön zur Geltung.
Mollys Entwicklung, was das Vertrauen zu Gott angeht, hat mir besonders gut gefallen. Sie stammt aus einer religiösen Familie, doch erst durch ihre neue Tätigkeit spürt sie, was es bedeutet, Sorgen, Ängste in Gottes Hände zu legen und wirklich darauf zu vertrauen, dass er jeden einzelnen im Blick hat und auf Gebete zu reagieren.
Auch in Silas Einrichtung ist das ein großes Thema, was auch den Jugendlichen zugutekommt und es für alle und auch Molly selbst ein ganz besonderer Lernprozess ist. Das Motto hat mir so sehr gefallen: Miteinander, Mitgefühl, Mitarbeiten und Mitdenken.
Ich hätte mir nie vorstellen können, wie Mollys Job zu dem geplanten Programm in der Einrichtung passt, weil eigentlich zwei unterschiedliche Welten aufeinanderprallen und Probleme vorprogrammiert sind. Aber diese Geschichte verschafft eine Gänsehaut nach der anderen. Sie hat mich verzaubert, berührt, mitgerissen und sehr nachdenklich stimmen lassen, weil es so passend für unsere Zeit ist und doch auch die Wirkung von social Media hervorhebt und was es mit Menschen macht.
Fazit: Eine unglaublich gefühlvolle, tiefgründige, aber auch herzliche und lustige Geschichte über das Verlieren und Wiederfinden, offen zu sein für Veränderungen und Weiterentwicklung, dem Wert von echten Freundschaften, Sicherheit, Vertrauen, Geduld und dem Wunsch zu helfen. Für Träume und „seitensprengende“ Ziele zu kämpfen (ein besonderer Ausdruck im Buch), Rückschläge nicht als Verlust, sondern als Lernprozess zu sehen und darauf zu vertrauen, dass Gott auf eine Weise wirkt, die besser ist, als alles was wir uns erhoffen und vorstellen können.
„Wenn ich mich nur auf mich konzentriere, verpasse ich die Gelegenheiten, ein Segen für andere sein zu können: zu helfen, zu beschützen, eine gute Freundin zu sein. Mein Herzensmakeover ist noch in vollem Gange.“ (Buchzitat)
Dieses Buch gehört zu den besten Büchern, die ich jemals gelesen habe und hat es verdient, um die Welt geschickt zu werden, damit alle ein persönliches Herzensmakeover erleben.