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cho-ice
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Ich liebe gute Bücher! :-)

Bewertungen

Insgesamt 254 Bewertungen
Bewertung vom 29.12.2015
Meinert, Michael

Ehrlicher Schwindler


sehr gut

„Ehrlicher Schwindler“ ist der 3. Band der Hochwald-Saga von Michael Meinert, die die Geschichte einer Familie aus Schlesien im 19. Jahrhundert erzählt. Ich hatte bereits die ersten beiden Bände mit Begeisterung gelesen und war so sehr gespannt, wie es weitergeht.

Zunächst hat mich verblüfft, dass zwischen diesem und dem letzten Band nicht so viele Jahre vergangen waren wie zwischen dem ersten und dem zweiten … aber dann fand ich es toll, weil so einige lieb gewordene Charaktere weiterhin im Mittelpunkt der Handlung standen. Allen voran natürlich Ferdi(nand) Grüning, der Sohn des Oberförsters und Bruder von Lisa von Bredow, um die es in „Der zerrissene Graf“ ging. Er ist der „ehrliche Schwindler“, der sich in diesem spannenden Liebesroman als angeblicher Graf in die bessere Gesellschaft einschleicht und schon bald in ein Netz aus Lügen verstrickt, um der Baronesse von Hohenau den Hof machen zu dürfen. Dabei wiegelt er jedoch mächtige Feinde gegen sich auf …

Der Autor lässt einen als Leser/in streckenweise kaum zu Atem kommen, so sehr überschlagen sich die Ereignisse. Manche Passagen sind aber auch eher ruhig und tiefgründig. Wie in Band 1 und 2 spielt der christliche Glaube eine große Rolle und wird immer wieder im Laufe des Buches thematisiert. Dies geschieht an den meisten Stellen ehrlich und authentisch, sodass man sich nicht „angepredigt“ fühlt. Allerdings schien mir das religiös motivierte Handeln einer der Hauptfiguren nur schwer nachvollziehbar und für mich persönlich hätten es nicht so viele Auszüge aus Philipp Spittas „Psalter und Harfe“ sein müssen.

Insgesamt bietet „Ehrlicher Schwindler“ jedoch die gewohnte hochwertige Unterhaltung von Michael Meinert und ich freue mich sehr, dass die Hochwald-Saga mit Band 3 noch nicht zu Ende ist, sondern fortgesetzt wird.

Bewertung vom 05.12.2015
Omartian, Stormie

Mein Gebet macht mein Kind stark


sehr gut

„Mein Gebet macht mein Kind stark“ ist nicht nur ein weiteres Gebetsbuch der US-amerikanischen Erfolgsautorin Stormie Omartian – hiermit fing vor 20 Jahren alles an. Seit Jahren betete die Autorin für ihre beiden Kinder und im Jahr 1995 hielt sie diese Gebete und Erläuterungen dazu erstmals in einem Buch fest, um anderen Eltern Hilfestellung für ihr persönliches Gebet zu geben. Schon lange habe ich darauf gewartet, dass dieses Werk auch auf Deutsch erscheint. Seit Kurzem ist es endlich so weit.

Wie schon von ihren anderen Gebetsbüchern gewohnt, sind hier Gebete und Themen für einen ganzen Monat enthalten, also 31 an der Zahl. Zusätzlich gibt es noch ein 32. Kapitel mit Tipps zum Beten für bereits erwachsene Kinder (hierzu hat die Autorin aber auch ein eigenes Buch geschrieben) und einen Anhang „Gemeinsam mit anderen Eltern beten“.

Die Autorin liefert zahlreiche gute Ideen und Anregungen für das Gebet für eigene oder angenommene Kinder. Neben dem wohl allgegenwärtigen Gebet um Bewahrung und Schutz werden Eltern hier angeleitet und motiviert, u. a. für gute Freunde und Vorbilder, gute Beziehungen in der Familie, Lust am Lernen, einen gesunden Geist und Gottes Freude zu bitten. Manches ist naheliegend, manches eher nicht, aber alles meiner Ansicht nach sehr gut und bedenkenswert.

Die Gebete und abgedeckten Themen in diesem Buch eignen sich meinem Empfinden nach erst optimal für Kinder ab Kindergarten- oder Grundschulalter. Eltern jüngerer Kinder kann ich stattdessen „Beten für mein kleines Kind“ des Autorinnenduos Polimino/Warren empfehlen, das ebenfalls dieses Jahr erstmals auf Deutsch erschienen ist.

Da ich das Buch bereits auf Englisch gelesen habe, kann ich sagen, dass die Übersetzung ins Deutsche gut gelungen ist – aber warum taucht der/die Übersetzer/in nirgendwo auf? Schade, dass das offenbar vergessen wurde.

Insgesamt kann ich „Mein Gebet macht mein Kind stark“ sehr empfehlen und bin überzeugt davon, dass es jedem eine Hilfe ist, der vor Gott für sein(e) Kind(er) eintreten möchte. Auch Menschen, die beruflich oder ehrenamtlich mit Kindern arbeiten, kann es eine Hilfe sein.

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.12.2015
Pettrey, Dani

Dünnes Eis


sehr gut

Von Dani Pettrey hatte ich bereits „Wilde Wasser“ gelesen, worin die Vorgeschichte zu diesem Buch erzählt wird. Jeder Titel aus der Serie ist jedoch auch ohne Vorkenntnisse gut lesbar und verständlich, da der Fokus immer auf anderen Personen liegt.

„Dünnes Eis“ ist ein spannender Kriminal- und Liebesroman, in dem der christliche Glaube eine zentrale Rolle spielt. Standen in „Wilde Wasser“ noch Cole & Bailey im Vordergrund, geht es im zweiten Band nun um Piper McKenna, die jüngste Schwester von Cole, und Landon, Coles besten Freund, den Deputy in Yancey. Beide werden in einen Mordfall verwickelt, bei dem Pipers Bruder Reef der Hauptverdächtige ist. Sie ist fest überzeugt von seiner Unschuld und bringt sich bei ihren Nachforschungen auf eigene Faust in tödliche Gefahr. Landon will sich nur auf die Fakten verlassen, steht ihr jedoch bei, um sie zu schützen. Schon bald ist klar, dass hinter all dem ein perfider Plan steht …

Das Buch bietet erstklassige Unterhaltung auf höchstem Niveau. Bei der Übersetzung ist es Dorothee Dziewas sehr gut gelungen, die Spannung ins Deutsche zu transportieren. Man fiebert unweigerlich mit – sowohl bei der Suche nach dem Mörder, als auch bei der unvermeidlichen Frage: Wann gestehen sich die beiden Hauptfiguren endlich ihre Gefühle füreinander? Auch der Glaube kommt nicht zu kurz, wie schon bei „Wilde Wasser“. Ich vergebe nur deshalb 4 statt 5 Sterne, weil mich die (Liebes-)Geschichte letztlich nicht so berührt hat wie im 1. Band. Aber das ist macht eine subjektive Sicht aus – anderen Lesern mag es ganz anders gehen.

Mein Fazit lautet daher: Tiefgang und Action – sehr zu empfehlen.

Bewertung vom 30.11.2015
Malm, Magnus

Gott braucht keine Helden


sehr gut

Ich hatte mir von „Gott braucht keine Helden“ viel versprochen. Ich hatte erwartet, herausgefordert zu werden. Ich hatte gehofft, neue Impulse für mein persönliches Glaubensleben zu erhalten. Ich wollte wissen, ob dieses Buch, das bereits in der 9. Auflage erscheint, wirklich so gut ist. Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht.

Magnus Malm schreibt in seinem Vorwort:
„Dieses Buch ist (…) nicht als fertige theologische Abhandlung über das geistliche Leiteramt gedacht oder als Handbuch des Know-hows des geistlichen Führens und schon gar nicht als ‚Diskussionsbeitrag‘. Das Buch will vielmehr den Leser zur persönlichen Selbstprüfung und zum Arbeiten an sich selbst einladen.“

Die Bereitschaft, sich von „Gott braucht keine Helden“ den Spiegel vorhalten zu lassen, sollte man beim Lesen auf jeden Fall mitbringen. Ich habe das Buch über mehrere Monate hinweg „häppchenweise“ gelesen, weil ich es für wichtig hielt, immer wieder innezuhalten und dem Gelesenen Zeit zu geben, sich zu setzen und nachzuhallen. Man kann es nicht „mal eben“ lesen.

Wer bereits ehrenamtlich oder beruflich im geistlichen Dienst steht oder gerade eine Ausbildung zum vollzeitlichen Dienst macht, wird in diesem Buch einen wertvollen Ratgeber finden, den er/sie immer wieder zur Hand nehmen kann. Sehr intensiv, geradlinig und teilweise provozierend geht Malm auf die Fallstricke und Hindernisse ein, die einem Christen dabei im Weg stehen können, in seinem Leitungsamt ECHT und MAN SELBST zu sein. Kaum ein Lebensbereich wird dabei ausgespart – „Freunde und Mitarbeiter“ kommen ebenso zur Sprache wie „Pfarrers Ehe, Müllers Vieh“.

Malm differenziert in seinem Werk zwischen dem „Ruf“, also der eigentlichen Berufung jedes Christen, und der „Sendung“, dem individuellen Auftrag jedes Gläubigen. Diese Unterscheidung erscheint mir sehr hilfreich und biblisch – einige Abschnitte würde ich am liebsten jedem jungen Christen in die Hand drücken, der sich die Frage stellt: „Was ist Gottes Wille für mein Leben?“.

Einen Punktabzug erhält das Buch von mir für seine etwas unübersichtliche Gliederung. Der Autor arbeitet mit vielen Unterüberschriften, die auf die Dauer eher verwirren und etwas ermüden. Zudem übt er zuweilen scharfe Kritik an der charismatischen Bewegung, die ich so nicht teilen kann. Da dies jedoch eher Randerscheinungen sind, bleibt mein Fazit: „Gott braucht keine Helden“ ist zu Recht ein moderner Klassiker, dem noch weite(re) Verbreitung zu wünschen ist. Ich habe ihn bereits zwei Mal verschenkt – an Menschen, die mir nahestehen (hier vielleicht noch der Hinweis, dass man das Buch eher NICHT Leuten schenken sollte, zu denen man nur eine oberflächliche Beziehung hat … es könnte missverstanden werden).

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.09.2015
Paulus, Magdalena

Das Erbe der 68er


ausgezeichnet

Dieses Buch ist so vielschichtig, dass es sich nur schwer in ein Genre oder eine Kategorie einsortieren lässt. Magdalena Paulus analysiert in „Das Erbe der 68er“ treffsicher und pointiert die Ursprünge und Hintergründe der Studentenbewegung. Schonungslos hinterfragt sie die damaligen Ziele und heutigen Ergebnisse der Kulturrevolution und schärft insbesondere auch den Blick des Lesers für deutsche Besonderheiten (denn nicht überall auf der Welt verlief sie so wie hier). Dabei spart sie nicht mit Kritik am Verhalten des Establishments und der Kirchen, damals wie heute.

Paulus beschreibt jedoch in Auszügen ebenfalls ihre persönliche Geschichte, die eng mit der Studentenbewegung verknüpft ist. Geboren in Köln als Kind einer Arbeiterfamilie war sie ein aktiver Teil davon und erlebte hautnah mit, was viele heute nur aus dem Fernsehen und geschichtlichen Rückblicken kennen. „Das Erbe der 68er“ ist also auch ein wertvolles Stück Zeitgeschichte – und besonders selten daran ist, dass Paulus in ihrer Analyse weitestgehend objektiv bleibt.

Ihr Schreibstil lebt von ihrem Werdegang – als freie Journalistin versteht sie es, die Dinge auf den Punkt zu bringen und zuzuspitzen. Das Buch ist zudem stark gegliedert und mit vielen Unterkapiteln versehen, was das Lesen von fast 300 Seiten leichter und flüssiger macht. Ich habe das Buch nicht am Stück, sondern in mehreren „Häppchen“ gelesen und hatte keine Probleme, immer wieder reinzukommen, was in meinen Augen sehr für die Vorgehensweise der Autorin spricht. Schön hätte ich persönlich ein Stichwortverzeichnis gefunden.

Dem Leser sollte klar sein, dass „Das Erbe der 68er“ keine Unterhaltungsliteratur, sondern ein Sachbuch ist – zwar gut geschrieben, aber anspruchsvoll. Magdalena Paulus schreibt hier in erster Linie für Menschen mit einer akademischen Ausbildung und/oder Menschen, die sehr belesen sind.

„Das Erbe der 68er“ ist daher empfehlens- und lesenswert für …

- alle, die ein Interesse an (jüngerer) Geschichte haben und erst nach 1980 geboren sind,

- jeden (Christen), der begreifen möchte, warum unsere Gesellschaft heute so ist, wie sie ist,

- Christen jeglicher Konfession, die bereit sind, sich hinterfragen zu lassen,

- Christen in Leitungspositionen (Pastoren/Pastorinnen, Gemeindereferenten/-referentinnen, Jugendleiter/innen, …), sowie

- Studenten mit Soziologie, Sozialwissenschaften, Geschichte oder Gesellschaftswissenschaften im Haupt- oder Nebenfach.

Bewertung vom 31.07.2015
Admiral, Eva-Maria

Mein Überlebenslauf


sehr gut

Die gebürtige Österreicherin Eva-Maria Admiral ist seit vielen Jahren als Schauspielerin in Deutschland, Österreich und der Schweiz unterwegs. Zehn Jahre lang gehörte sie zum festen Ensemble des Wiener Burgtheaters, seit 1996 ist sie als Solokünstlerin unterwegs und steht auch gemeinsam mit ihrem Mann Eric Wehrlin auf der Bühne. Vielen ist sie durch die Veranstaltung ProChrist bekannt, wo sie von 1997 bis 2006 täglich im Hauptprogramm auftrat. In „Mein Überlebenslauf“ erzählt sie ihre bewegende Lebensgeschichte.

Vielleicht ist es Zufall, vielleicht auch nicht – Eva-Maria Admiral wird im Erscheinungsjahr ihrer Autobiografie 50 Jahre alt und kann auf fünf Jahrzehnte voll schwindelerregender Höhen und abgründiger Tiefen zurückblicken. Ihre Kindheit war geprägt von dem Gefühl und der Botschaft ihrer Eltern, nicht gewollt zu sein. Selbstmord erscheint ihr eine echte Option. Mit Anfang 20 findet sie trotz traumatischer Erlebnisse mit kirchlichen Vertretern zum christlichen Glauben, der für sie zum Weg in eine neue innere Freiheit wird. Diesen Heilungsprozess beschreibt sie ausführlich und geht dabei auch auf die anhaltende Kälte und Herzlosigkeit in ihrer Familie ein, die letztlich in einer Lossagung gipfelt. Sie verschweigt nicht ihre inneren Kämpfe und Widersprüchlichkeiten und lässt den Leser hinter die Kulissen des professionellen Theaters und ihre Ehe blicken.

Was bleibt für mich nach dem Lesen dieses Buches zurück?
In erster Linie ein Zitat, das mich seitdem begleitet: „Meine Geschichte ist mein Kapital.“
Dass Eva-Maria Admiral dies heute so schreiben kann, ist für mich ein Zeugnis dafür, dass Gott die Kraft hat, Leben um 180 Grad zu wenden, egal, wie die Anfangsbedingungen sind. Ohne Jesus hätte die Autorin wohl kaum die Kraft gehabt, all das verwinden, was ihr in ihrem Leben bisher an Schwerem begegnet ist.
Gleichzeitig bleibt bei mir jedoch auch der Eindruck zurück, dass man diese Autobiografie hätte besser schreiben können. In vielen Punkten ist sie mir einfach zu sparsam – oft werden Begebenheiten nur knapp erzählt und auf die Beschreibung von Gefühlen (eigener, aber auch die von anderen Beteiligten) wartetet man vergeblich. Das fand ich sehr schade.

Die Widmung am Anfang des Buches legt außerdem nahe, dass dieses Buch nur Leuten etwas zu sagen hat, die so wie sie keine „glückliche Kindheit“ hatten. Auch nach dem Lesen der Biografie kann ich dies nicht wirklich nachvollziehen.

Insgesamt liest sich „Mein Überlebenslauf“ aber gut und bietet einen bewegenden Einblick in das Leben einer außergewöhnlichen Künstlerin, deren Leben mit Sicherheit anders verlaufen wäre, wenn Gott ihr nicht persönlich begegnet wäre.

Bewertung vom 10.07.2015

Bibelclouds für Konfis


sehr gut

Wie bringt man Jugendlichen die Bibel und allgemein den Glauben an Gott auf eine spannende, möglichst wenig angestaubte Weise näher? Vor dieser Herausforderung stehen Pastoren, Lehrer, Eltern, Jugendgruppenleiter, u. a. immer wieder. „Bibelclouds für Konfis“ bietet hier eine geniale Methode und stellt ein hilfreiches Tool für eben diese Suchenden dar.

2012 erschien der erste Band „Bibelclouds – Die Bibel anders sehen“ von Martin Wolters, der einen frischen Blick auf altbekannte Texte ermöglichte. Die sog. „Tagclouds“, also Grafiken, in denen Begriffe entsprechend der Häufigkeit ihres Vorkommens und der Bedeutung in einem Text unterschiedlich groß dargestellt werden, sind hier das grundlegende Mittel. Die Einsichten sind in der Tat sehr erhellend und so bot es sich an, ein eigenes Buch für Jugendliche auf der Basis des Grundlagenwerks zu konzipieren. Unterstützung bekam der Autor und Ideengeber dabei von Mitherausgeber Thomas Ebinger, seines Zeichens Pfarrer und Dozent für Konfirmandenarbeit, sowie 11 anderen AutorInnen, viele davon Studenten der Theologie und aktive Rundfunksprecher bei einem Jugendsender.

Nun liegt also seit diesem Jahr „Bibelclouds für Konfis“ vor. An diesem Buch überzeugt vieles:

- die klare Struktur und Gliederung: Jedes (!) Buch der Bibel wird einzeln auf 2 Seiten dargestellt – links ein einführender Text, der einen Überblick über die wesentlichen Inhalte gibt sowie Zitate hieraus („gute Worte“) und Lesetipps. Auf der rechten Seite ist groß die Tagcloud abgebildet.

- die frische Art und Schreibe der (meisten) Autoren. Die Titel sind oft schon kreativ gewählt und man spürt vielen Beiträgen ab, dass Leute dahinter stehen, die wirklich gern in der Bibel lesen und sie für richtungsweisend halten.

- der Fokus: Das Buch soll Jugendlichen Lust auf ein anderes Buch machen, das ihnen vielleicht ohne dieses wie eins mit sieben Siegeln erscheint … und das gelingt meiner Ansicht nach. „Bibelclouds für Konfis“ macht Lust, die Bibel neu zu entdecken oder überhaupt erst einmal zur Hand zu nehmen und darin zu blättern.

- das Zusatzmaterial: Im Netz findet sich ein Praxisleitfaden zur Anwendung im Unterricht oder Ähnlichem – ein toller Service!

Als problematisch empfand ich zwei Aspekte:

1. Eine Stärke des Buches ist auch seine Schwäche: Bei so vielen Autoren bringt jeder seine persönliche Prägung und sein Glaubensbild mit, das in den Text einfließt. Etliche Begleittexte waren für mein Empfinden zu liberal und zu sehr darum bemüht, bereits Religionskritik mit einfließen zu lassen. Letzteres ist in solch einem Buch meines Erachtens fehl am Platz.

2. Im Fokus der Texte steht – ganz in der protestantischen Tradition – leider oft noch eine Werksgerechtigkeit, also das Tun, um „selig“ zu werden. Gnade und die Notwendigkeit von Erlösung bleiben in „Bibelclouds für Konfis“ Randthemen. Speziell der Begleittext zum Römerbrief hat mich in dieser Hinsicht sehr enttäuscht.

Zusammenfassend kann ich die „Bibelclouds“ also auf jeden Fall empfehlen – in erster Linie jedoch eher denen, die Jugendliche auf ihrem Glaubensweg begleiten.