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harakiri
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Bewertungen

Insgesamt 1157 Bewertungen
Bewertung vom 16.01.2024
Thiesler, Sabine

Romeos Tod


ausgezeichnet

Als Mona nach 10 Jahren Haft entlassen wird und den Schauspieler Jan kennen- und lieben lernt, scheint ihre Welt wieder halbwegs in Ordnung. Jetzt muss sie nur noch ihre Kinder wiederfinden, die ihr damaliger Mann zu sich genommen hat. Doch das erweist sich als nicht ganz so einfach.
Ich freue mich jedes Jahr wieder auf ein neues Buch von Sabine Thiesler. Und auch ihr neuer Roman „Romeos Tod“ konnte mich wieder begeistern. Ihr Schreibstil ist einfach mitreißend und durch einige spannende Wendungen klebt man förmlich an den Zeilen und man weiß nicht, was oder wem man glauben kann. Thiesler macht das wirklich super. Ich habe zwar einen gewissen Verdacht entwickelt, hätte mir aber nie träumen lassen, wohin sich alles entwickelt. Sehr gut!
Vermisst habe ich in diesem Toskana-Roman meinen Lieblingskommissario Neri. Aber der hatte schon in den letzten Büchern ja nur noch kurze Auftritte und ich fürchte, dass die Autorin ihn so langsam aus ihrer Story herausgeschrieben hat.
Fazit: ich würde dieses Buch fast als Psychothriller oder Drama bezeichnen. Der Titel verrät allerdings schon etwas zu viel.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.01.2024
Haller, Elias

Vöglein schweigt


ausgezeichnet

Fast nahtlos knüpft Haller in seinem zweiten Band der Grimm-Trilogie an den ersten an. Den sollte man gelesen haben, um die komplexe Handlung und das Privatleben der Protagonisten verstehen zu können.
Ein überaus grausamer Killer treibt dieses Mal sein Unwesen im Bereich der Grimm-Morde. Er entführt seine Opfer, sperrt sie in einen Käfig und spickt sie mit Federn. Sonderermittlerin Nora Rothmann hat alle Hände voll zu tun, um dem Mörder näher zu kommen und gerät selbst in große Gefahr.
Haller sagt selbst von seinem Buch, dass es eins seiner grausameren ist. Und das stimmt. Einen starken Magen sollte man bei der Lektüre haben. Dann kann man sich aber voll auf den Genuss und die Spannung einlassen. Denn Haller schont seine Charaktere nicht und das sorgt für Nervenkitzel und dazu, dass man immer noch kurz ein Kapitel lesen mag und das Buch kaum aus der Hand legen kann.
Fazit: oft hat es ein mittlerer Teil einer Trilogie schwer, aber Haller schafft es, diesen spannend und mitreißend zu gestalten.

Bewertung vom 10.01.2024
Dusse, Karsten

Achtsam morden durch bewusste Ernährung / Achtsam morden Bd.5


ausgezeichnet

Björn Diemel ist wieder da
Und wie!
Bei der versuchten Entführung seiner Tochter merkt Björn, dass er durch seinen neuen Job und die erlangte Achtsamkeit ganz schön unfit geworden ist. Das will er ändern und bespricht sich mit seinem Achtsamkeitscoach Joschka Breitner. Gleichzeitig will er aber natürlich noch die Entführer dingfest machen und vor allem – ihre Motivation verstehen. Funken sie ihm etwa in seine Geschäfte hinein, die gerade so harmonisch laufen?
Gewohnt witzig, gewohnt scharfzüngig und mit genau der Prise schwarzem Humor, für die Dusse inzwischen bekannt ist. Ein herrlicher Spaß und herrlicher Wortwitz machen das Buch zu einem wahren Lesevergnügen. Allein Maltes Aktion mit dem Reißverschluss! Wie kommt man als Autor auf eine solche Idee? Und Kroko-Doc beim Stammtisch – herrlich. Man kommt aus dem Grinsen gar nicht mehr heraus.
Das letzte Drittel fand ich allerdings ein wenig anstrengend durch die Sitzungen bei Joschka Breitner und das Ende fand ich ein wenig vorhersehbar, wenn auch typisch Björn.
Ich mag Diemel seit dem ersten Band und finde seine Sichtweise sehr erfrischend und hoffe auf noch viele weitere Bände Achtsamkeit.
Fazit: wieder ein herrlicher Spaß, allerdings gegen Ende ein wenig diätlastig.

3 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.01.2024
Mischke, Susanne

Deine Welt wird brennen / Kommissar Völxen Bd.13


ausgezeichnet

Als Nachbar Köpckes Scheune brennt, ist Kommissar Bodo Völxen gleich am Tatort. War es Brandstiftung? Und wer ist die Leiche in der Scheune? Völxen und sein Team ermitteln fieberhaft und Verdächtige gibt es erst einmal genug.
Bei Mischke „menschelt“ es einfach. Mir ist Völxen und sein Team vom ersten Band an ans Herz gewachsen. Fast könnte man sagen, der Fall an sich ist für mich Nebensache, ich mag die familiäre und lockere Atmosphäre des Teams so gerne. Aber natürlich lebt ein Krimi auch von dem Fall und der hat es dieses Mal auch wieder in sich.
Völxen begeht einen fatalen Fehler und muss sich dafür entschuldigen. Auch hier wieder: es „menschelt“. Kein perfekter Kommissar und gerade das macht die Handlung umso authentischer.
Ich mag Mischkes Schreibweise sehr gerne. Und die Schafwitze finde ich auch immer göttlich.
Fazit: für mich war das Buch wieder viel zu schnell ausgelesen. Ich hätte noch stundenlang von Kommissaren, Schafen, Feierabendbieren und Hunden lesen können.

Bewertung vom 01.01.2024
Seeck, Max

Waiseninsel / Jessica Niemi Bd.4


ausgezeichnet

Jessica Niemi wird bei einer Auseinandersetzung gefilmt und daraufhin vom Dienst suspendiert. Sie nimmt eine Auszeit auf einer einsamen Schäreninsel, doch das Verbrechen verfolgt sie auch hier: eine alte Frau, die eigentlich nicht mehr lange zu leben hat, wird ermordet. Jessica vermutet das Motiv in der Vergangenheit und muss tief graben, um dem Täter näherzukommen.
Seeck greift wieder ganz tief in seine Trickkiste der Täuschung und Tarnung. Bis zum Schluss ist nicht klar, wer der Täter ist und welches Motiv er hat. So konnte ich beim Lesen immer schön miträtseln und bin seinen Wendungen mehr als einmal auf den Leim gegangen.
Das Buch gewinnt Tiefe durch die Erzählweise auf zwei Ebenen. Die in der Gegenwart und die in der Vergangenheit im Waisenhaus, die mich tief bewegt hat. Wie grausam Kinder sein können wird hier eindrucksvoll beschrieben.
Jessica wird weiterhin von Halluzinationen heimgesucht, das mag ich nicht ganz so sehr. Dennoch freue ich mich schon sehr auf eine weitere Fortsetzung des Buches.
Fazit: eine einsame Insel, eine überschaubare Anzahl an Verdächtigen und ein weit zurückliegendes Szenario zeichnen diesen Krimi aus und machen ihn sehr spannend.

Bewertung vom 26.12.2023
Jonasson, Jonas

Wie die Schweden das Träumen erfanden


ausgezeichnet

Halstaholm ist eine kleine Stadt, irgendwo in Schweden.
Traumbetten ist eine erfolgreiche Fabrik in Deutschland.
Traumbetten möchte nach Schweden expandieren und die Bürgermeisterin von Halstaholm möchte ihr Dorf wieder beleben.
Passt also? Auf den ersten Blick ja. Doch bis es soweit ist gilt es, Häuser in die Luft zu sprengen, in einem leer stehenden Schwimmbad ein deutsches Restaurant zu eröffnen und eine deutsche Schule ins Leben zu rufen.
Klingt kurios? Ja, denn wir sind hier in Jonas Jonassons neuestem Roman über die Deutsch-Schwedische Freundschaft. Das Buch ist wieder ein typischer Jonasson geworden, wie ich finde. Schräger Humor meets nette Charaktere und trifft auf einen Antagonisten, der gar nicht mal so dumm ist. Die Charaktere sind einem schnell ans Herz gewachsen, wie immer bei Jonassons Romanen. Leider ist der Roman dieses Mal sehr kurz. Nichtsdestotrotz liest sich die Wohlfühlgeschichte sehr gut.
Fazit: leider etwas kurz, aber dennoch ein Roman, für den man sich gerne auf dem Sofa einkuschelt und der für gute Laune und hochgezogene Mundwinkel sorgt.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.12.2023
Sander, Karen

Der Sturm - Vergraben / Engelhardt & Krieger ermitteln Bd.4


ausgezeichnet

Bei einem Sturm an der Ostsee löst sich ein großer Teil eines Kliffs und gibt die Skelette zweier Menschen frei. Weitere Opfer des Darß-Killers? Kriminalhauptkommissar Tom Engelhardt und sein Team beginnen zu ermitteln. Doch die Taten sind 30 Jahre her und somit ist der Fall fast unlösbar. Als eine CD im Sand gefunden wird, wird Kryptologin Mascha Krieger hinzugezogen. Und auf einmal überschlagen sich die Ereignisse.
Nach „Der Strand“ folgt nun die Trilogie „Der Sturm“. Mir gefällt der Aufbau. Das Team ist dasselbe, der erste Fall aus der ersten Trilogie gelöst und nun folgt der nächste Fall, der sich ebenfalls auf 3 Bände erstrecken wird.
Natürlich bleibt es dadurch nicht aus, dass das Buch mit einem Cliffhanger endet, aber das macht die Vorfreude auf den nächsten Band, der bereits im April 2024 erscheinen wird, umso größer.
Ich mag Engelhardt und Krieger sehr gerne und auch die privaten Ereignisse in ihrem Leben gefallen mir immer sehr gut. Dabei ist das Verhältnis zwischen Fall und Privatleben immer sehr ausgewogen.
Was mich in diesem Buch ein kleines bisschen genervt hat, waren die vielen Kapitel, die jeweils spannend aufhörten, um dann von einem anderen Handlungsstrang abgelöst zu werden. Mal ist das schon ok, aber hier war das leider ständig der Fall.
Fazit: Wieder eine spannende Handlung, die wohl erst im 3. Band aufgelöst wird. Allerdings zieht sich die eigentliche Handlung wie ein roter Faden durch die 3 Bände, während nebenbei noch andere Fälle gelöst werden. Dieser Aufbau ist mal etwas Anderes und mir gefällt er sehr gut.

Bewertung vom 25.12.2023
Jensen, Jens Henrik

Pilgrim / Oxen Bd.6


ausgezeichnet

Nach einem längeren Krankenhausaufenthalt nimmt sich Oxen Zeit für sich und seinen Sohn und geht wandern. Allerdings hält die Ruhe nicht lange an, denn ein spektakulärer Fall wartet auf ihn: eine Steuer-CD soll geleakt werden, doch einige Betroffene haben ganz massiv etwas dagegen. Oxen braucht wieder seine ganze Schläue, um die Übergabe nicht zu einem blutigen Drama werden zu lassen.
In meiner letzten Rezension zum Vorgängerband schrieb ich ins Fazit: „ich werde dem nächsten Band noch eine Chance geben“. Und ich muss sagen: zum Glück habe ich das gemacht. Konnte mich der letzte Fall überhaupt nicht überzeugen, habe ich diesen Band an einem Tag durchgesuchtet. Endlich durfte Oxen wieder zeigen was er kann. Allein die Tricks bei der Übergabe der Daten – herrlich!
Auch Margrethe und Alex Mossmann haben ihre Probleme. Und dann ist da noch Sally Finnsen, die den Tod an ihrem Bruder aufklären möchte und auch hier Unterstützung von Oxen hat. Die Jagd nach dem Mandrill hat mich auch total geflasht. Vor allem, weil es so gar keine Aussicht auf ein erfolgreiches Ende gab.
Fazit: Oxen ist zurück – und wie!!

Bewertung vom 17.12.2023
Brammer, Mikki

Dieses schöne Leben


ausgezeichnet

Clover ist Sterbebegleiterin und sehr warmherzig. Doch ihr eigenes Leben hat sie nicht im Griff. Sie lebt einsam in einem Apartment in New York, hat weder Freunde noch einen Partner. Als sie Sebastian kennenlernt, der sie bittet, seine Großmutter beim Sterben zu begleiten, wird sie aus ihrer Komfortzone gerüttelt. Denn Sebastian sagt ihr klar und deutlich, was er von ihrem Verhalten hält.
Es war schön, Clover auf ihrem Weg zu begleiten. Ihre Entwicklung mitzuerleben. Ich fand sie als Charakter sehr liebenswert und empathisch und habe mit ihr mitgelitten und mich für sie gefreut. In Rückblicken erfährt man, warum Clover so ist, wie sie ist: sie wurde zu oft enttäuscht und kann nun niemanden mehr an sich heranlassen, aus Angst, wieder verletzt zu werden. Dass sie dadurch aber auch einiges verpasst, merkt sie erst spät.
Die Autorin schreibt wirklich gut. Ich konnte mich in alle Charaktere sehr gut hineinfühlen. Sie schreibt sehr warmherzig und greift ein wichtiges Thema auf: viele Menschen sterben alleine und einsam. Sterben ist in unserer Gesellschaft immer noch ein Tabu-Thema. Man redet kaum darüber. Deshalb finde ich dieses Buch sehr wichtig. Es nimmt den Leser mit auf eine Reise und zeigt, dass jeder anders mit diesem Thema umgeht und dass letztendlich alle Wege passend sind.
Fazit: Ein erstens Thema sehr warmherzig und humorvoll, berührend und mitreißend umgesetzt

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.12.2023
Corcoran, Caroline

Die Vermisste


ausgezeichnet

Was bringt eine Mutter dazu, ihr neu geborenes Baby alleine zu lassen?
Ist es die postpartale Depression? Oder steckt doch etwas ganz Anderes dahinter.
Als Marc in das Krankenzimmer seiner Frau kommt, ist nur noch die neugeborene Fleur in ihrem Bettchen. Von Romilly fehlt jede Spur. Marc ist verzweifelt. Er muss sich um seine Tochter kümmern und gleichzeitig seine Frau suchen. Zum Glück hat er Hilfe von Seiten der Familie. Doch irgendwie wissen die anscheinend mehr als sie zugeben.
Spannung von Anfang bis zum Ende. Viele Wendungen machen das Buch zu einem Pageturner. Zudem weiß man als Leser auch nie, was und wem man glauben kann. Die kurzen Kapitel verleiten dazu, immer noch eins mehr zu lesen, bis man schließlich die letzte Seite umdreht und geflasht ist. Denn in diesem Buch ist nichts, wie es scheint.
Corcoran nimmt sich eines Themas an, das neugierig macht. Von der ersten Seite an ist man in der Handlung gefangen und klebt förmlich an den Zeilen. Das Szenario ist aber auch zu ungewöhnlich. Das Zurücklassen eines Babys ist ja nun keine normale Handlung und man muss einfach wissen, was sich dahinter verbirgt.
Fazit: ein Pageturner, der es wirklich in sich hat.