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Wolly
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Kempten

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Insgesamt 247 Bewertungen
Bewertung vom 16.06.2018
Seitz, Erwin

Naturnahes Kochen - einfach, gut, gesund


weniger gut

Naturnahes Kochen von Erwin Seitz ist für mich ein Buch von der Kategorie aussen hui innen pfui. Der erste Eindruck ist nämlich sehr vielversprechend. Ein wertiges, schweres Kochbuch mit tollem, zum Thema passenden Cover. Man bekommt sofort Lust aufs Kochen und Genießen.

Die vergeht dem Leser dann aber schnell, wenn man sich das Buch genauer anschaut. Die ersten 105 Seiten sind ausschließlich Warenkunde. Erst danach beginnen die Rezepte. Da finde ich die Deklaration Kochbuch schon übertrieben. Ansonsten finde ich den Gedanken der Warenkunde nicht schlecht, man sollte schließlich wissen was man isst. Teilweise sind die Infos auch echt interessant, allerdings stört mich die massive Werbung. Man könnte meinen die beste Milch gäbe es nur auf dem befreundeten Demeterhof. Klar sollten die Lebensmittel qualitativ hochwertig sein, dafür sollte aber jeder Leser Bauernhöfe vor seiner eigenen Haustüre anschauen. Das macht alleine für den Transport mehr Sinn - der Natur zu Liebe.

Die Rezepte selbst bestehen aus mehreren Abschnitten. Erneut gibt es pro Rezept eine Seite Infos und reichlich Werbung, sodass auch hier wenig Platz für Kochanleitungen bleibt. Da diese aber auch nicht allzu lang ausfallen, reicht ihnen der bescheidene Platz, der ihnen zugestanden wird.

Inhaltlich gefallen mir ein paar Gerichte wirklich gut. Beispielsweise unter der Kategorie schwäbisch trifft orientalisch "Gepökelter Schweinebauch auf Alplinsen mit Joghurt und Raz el Hanout". Es gibt aber auch negativ Beispiele wie Müsli mit Haferflocken. Erstens hat das nichts mit kochen zu tun, zweitens brauche ich dafür kein Buch. Von dieser Sorte gibt es einige Rezepte, sodass auch da noch einiges wegfällt. Was dann übrig bleibt sind wenige schöne Gerichte zum nachkochen. Allerdings fast alle mit Fisch oder Fleisch. (Für Vegetarier/Veganer ist das Kochbuch nicht zu gebrauchen)

Fazit:
Wer etwas über Warenkunde lernen mag, kann sich dieses Buch kaufen. Dafür wäre der Preis allerdings gesalzen. Wer wirklich kochen mag ist mit anderen Werken besser bedient.

Bewertung vom 13.06.2018
Adeyemi, Tomi

Goldener Zorn / Children of Blood and Bone Bd.1


gut

Children of Blood and Bone - ein viel gehyptes Erstlingswerk, das versucht eine politische Botschaft in eine Fantasiegeschichte zu stricken.


Eigentlich handelt es sich bei dem Auftakt dieser Triologie um ein ganz normales Jugendbuch. Gut gegen Böse, magische Elemente, erste Liebe und eine Menge Abenteuer. Diesmal im Gegensatz zu den meisten Jugendbüchern aber mit afrikanischem Flair und dunkelhäutigen Figuren. Eine Besonderheit die mir gut gefallen hat, eben weil sie sich von der Masse in diesem Genre abhebt. Zu Beginn stolpert man ein wenig über die fremden Begriffe, die recht zahlreich auftreten, was mich aber nicht gestört hat. Für mich sind sie eine gute Unterstützung für die exotische Stimmung.

Leider findet sich sonst wenig, was so bisher nicht da gewesen ist. Die Unterdrückung bestimmter Volksgruppen, die böse Monarchie und all das kennen wir aus vielen anderen Büchern. Ich hatte gehofft, das die magischen Elemente des Buches aussergewöhnlicher sein würden. Das Potenzial dazu hätten sie gehabt, nur leider kommt für meinen Geschmack zu wenig Magie rüber. Sehr schade, denn wenn die Zauberkunst eine Rolle spielte, fand ich die Szenen sehr schön zu lesen.

Aber es muss ja auch nicht immer das Rad neu erfunden werden, der Leser freut sich ja einfach über eine gut geschriebene Geschichte. Das ist hier bis auf einige logische Schwächen der Fall. Man hat einfach manchmal das Gefühl ein Erstlingswerk zu lesen. Es holpert hier und da in der Sprache und es werden zu viele Ideen verarbeitet, um alle in ein Buch zu pressen. Trotzdem habe ich das Buch gern gelesen. Ich mochte nicht alle Charaktere, habe aber mit manchen wirklich mitgelitten, so das ich am Ende denke, die Geschichte macht Spaß, wenn man sie nicht allzu kritisch beäugt.

Fazit:

Wie man sehen kann bin ich wirklich hin- und hergerissen weil sowohl positiv als auch negativ die Liste recht lang ist. Mein Rat an euch lautet einfach, euch nicht zu sehr von dem Hype beeinflussen zu lassen. Für den kann die Autorin nichts. Bildet euch einfach eine eigene Meinung und schaut ob ihr euch von dem afrikanischen Flair anstecken lasst.

Bewertung vom 15.05.2018
Laure, Estelle

Während ich vom Leben träumte


sehr gut

Während ich vom Leben träumte, ist ein Jugendbuch das in diesem Bereich überrascht. Es ist trauriger und nachdenklicher als die meisten Vertreter des Genres, sodass es sich zeitweise eher wie ein Roman liest. Trotzdem sind die nachdenklichen Themen mit klassischen Teeniesorgen kombiniert, sodass es nicht nur auf die Tränendrüse drückt. Liebe, Träume, Tod, Freundschaft, Familie und Selbstfindung sind dabei zu einem gekonnten Mix kombiniert. Würde es nicht ab und an zu esoterisch werden, hätte das Buch von mir die volle Punktzahl erhalten. So gibt es hier einen Punkt abzug.

Der Schreibstil der Autorin konnte mich überzeugen, auch wenn
der Einstieg in das Buch war eher schwierig war. Die ersten Seiten verwirren durch eine seltsame Perspektive, was sich aber schnell besserte. Danach las sich die Geschichte sehr schön und Genretypisch leicht. Durch wiederkehrende kleine Einschübe von Nahtodberichten, gab es reichlich Abwechselung, die zeitweise für Gänsehaut sorgte. Die Autorin geht hierbei gleichermaßen sensibel wie schonungslos mit dem Thema Tod um und wird für ein Jugendbuch überraschend deutlich.

Gleiches gilt für die Figuren des Buches. Sie nehmen kein Blatt vor den Mund und sind nicht immer einfach. Besonders die Protagonistin Eden ist nicht das liebe kleine Mädchen, was für mich aber eher ein plus ist. Trotzdem kann ihre mitunter zickige Art auch nerven. Besonders ihr Zwillingsbruder tat mir dabei zeitweise wirklich leid, was ihr Verhalten aber umso authentischer macht, wenn man ihre Situation bedenkt.

Fazit:
Ein ungewöhnliches Jugendbuch was mich sehr gut unterhalten hat. 4 1/2 Sterne gibts von mir.

Bewertung vom 02.05.2018
Féret-Fleury, Christine

Das Mädchen, das in der Metro las


sehr gut

Das Mädchen, das in der Metro las ist ein kurze, aber sehr schöne Geschichte. Man sollte sich beim Lesen klarmachen, das es bei diesem Buch nicht darum geht eine realistische Geschichte zu erzählen, sondern eine Botschaft zu vermitteln bzw. gleich mehrere.
Klar es geht um Bücher, die befreien, aber auch einengen können, darüber hinaus auch um verpasste Momente, Erlebnisse und Freundschaft. Einfach die kleinen und großen Freuden dieses Lebens, die man sowohl erhaschen kann, in dem man sich per Buch durch ferne Länder begibt, als auch wenn man sich seiner Umgebung einfach mal mit offenen Augen nähert und den Blick für Kleinigkeit behält.
Um diese Dinge hat die Autorin eine schöne kleine Geschichte gestrickt, die mich berühren konnte und die auch zum Nachdenken anregt. Wo will ich hin? Was sind meine Wünsche?

Der Stil der Autorin ist dabei manchmal poetisch und manchmal ein wenig holprig. Sagen wir, etwas woran sie noch arbeiten könnte. Trotzdem liest sich das Buch angenehm und flott.
Besser als mit ihrer Schreibe konnte die Autorin bei mir aber mit ihren Figuren punkten. Sehr liebevoll gezeichnet, wenn auch nicht so intensiv beschrieben, wie mancher Leser es sich vielleicht wünschen würde. Ich mochte aber gerade das, denn es macht thematisch Sinn das manches im Verborgenen bleibt. Feret-Fleury gibt den Charakteren einfach Privatsphäre, die ich ihnen auch nicht nehmen möchte.

Fazit:
Ein kleiner Schatz, der mir bis auf den holprigen Stil manchmal sehr gut gefallen hat.

Bewertung vom 24.04.2018
Lunde, Maja

Die Geschichte des Wassers / Klima Quartett Bd.2 (MP3-Download)


gut

Erstmal vorweg muss ich sagen, das ich es toll finde, das sich die Autorin diesem überaus wichtigen Thema annimmt. Der Bedeutung des Wassers und unserem fatalen Umgang damit. Um gleichzeit unsere Taten und deren Folgen aufzuzeigen, ist die Handlung des Buches dafür in zwei Erzählstränge geteilt. Zum einen erleben wir die Geschichte von Signe, einer Umweltaktivistin die ihr Leben lang gegen die Ausbeutung der Erde gekämpft hat und auch im Alter nicht müde wird sich zu erheben. Zum anderen begleiten wir David und seine kleine Tochter Lou, die auf Grund von Dürren gezwungen sind aus ihrer Heimat zu flüchten.

Zwei Geschichten mit viel Potenzial, das die Autorin leider nicht ausgeschöpft hat. Die Handlung rund um Signe bleibt während des gesamten Buches auf Abstand. Signe als Figur ist oftmals schroff und wenig sympathisch, auch wenn ich sie eigentlich gerne mögen würde. Ich hatte mir erhofft das in ihrem Erzählstrang die Ausbeutung des Planeten und die Wichtigkeit der Meere, Flüsse und Seen rüberkommen würde. Zum Teil geschieht das auch und der Kapitalismus auf Kosten der Natur wird deutlich. Hier mochte ich besonders den Teil zum Thema Gletschereis. Trotzdem kam die Liebe zum Wasser für mich nicht richtig an. Es wirkte manchmal mehr wie ein Kampf um des Kampfes willen.

David und Lous Part war durchaus unterhaltsam, auch wenn er ebenfalls Schwächen aufwies. Die beiden Charaktere waren mir auf jeden Fall sympathischer, sodass man dort ein bisschen mitfiebern konnte. Spannend fand ich in diesem Teil auf jeden Fall die Nutzbarmachung von Meerwasser als Trinkwasser. Überdies kamen leider wenig technische oder umweltrelevante Themen zum Zug. Es handelt sich mehr um eine klassische Flüchtlingsgeschichte.

Da es sich hier ja um ein Hörbuch handelt, dürfen natürlich auch die Sprecher nicht zu kurz kommen. Besonders positiv fand ich es auf jeden Fall, das zwei Sprecher im Einsatz waren. So wusste man bei den wechselnden Erzählungen immer, wo man gerade ist.
Shenja Lacher hat für mich einen guten Job gemacht. Ich mag seine Stimme und konnte mir David durch ihn gut vorstellen.
Christiane Blumhoff war für mich eine authentische Besetzung von Signe. Der Ton war oft aggressiv und schwankte schnell ins Unangenehme. Dies passte zwar super zur Figur, nervt aber trotzdem zeitweise gehörig

Fazit:
Alles in allem fehlte mir einfach etwas Tiefgang. Es wurde für meinen Geschmack viel an Potenzial verschenkt. Trotzdem gibt es einen Stern für das wichtige Thema Wasser, einen für Teile der Geschichte und einen für die Sprecher, die für ihre nervigen Rollen wenig konnten.

Bewertung vom 07.04.2018
Woolf, Marah

Verlasse mich nicht! / Götterfunke Bd.3 (eBook, ePUB)


sehr gut

Der Kampf der Götter um die Weltherrschaft ist in vollem Gange. Agrios will den Ehrenstab, mit dessen Hilfe er Zeus endgültig stürzen kann. Doch so schnell geben die Götter in Monterey nicht auf. Jess gerät dabei immer wieder zwischen die Fronten, obwohl sie eigentlich die Nase voll hat von ihren göttlichen Freunden, allen voran Cayden. Sie ist immer noch tief verletzt, über seinen Vertrauensmissbrauch. Gibt es für die beiden noch eine Chance? und wie wird das Schicksal der Welt entschieden?

Mit dem Abschlussband der Triologie knüpft Marah nahtlos an den zweiten Band an. Sowohl stilistisch als auch inhaltlich. Leser dürfen sich also wieder über ihren gewohnt angenehmen Schreibstil und ihre humorvolle Art freuen. Auch die Zickereien in Sachen Liebesdingen sind wieder mit dabei, hier allerdings in einem Ausmaß, was mir deutlich zu viel ist. Daher muss ich diesmal schweren Herzens einen Punkt abziehen.
Mehr an Kritik muss ich aber zum Glück nicht üben, denn die Geschichte gefällt mir wieder sehr gut. Besonders die Vorstellung anderer Götter hat mir sehr gefallen. Alleine Aphrodite ist klasse gezeichnet und was es mit Pandoras Büchse wirklich auf sich hat, wollte ich auch schon immer mal wissen ;-)
Es gibt also wieder viel Neues zu entdecken und die Charaktere sind wirklich toll. Sie halten sich nicht immer an die offiziellen Legenden, was ich aber eher positiv finde. So ist etwas mehr Überraschung dabei. Auch die sterblichen Figuren wie u.a. Josh und Leah sind wieder mit von der Partie und bilden ein tolles Team hinter Jess, wenn die Götter sie mal wieder verrückt machen.
Und das tun sie oft. Immer wieder lassen sie sich etwas Neues einfallen, so das keine Langeweile in der Geschichte aufkommt. Besonders gefallen hat mir dabei das Ende. Ein wirklich würdiger Abschluss für diese tolle Göttergeschichte.

Fazit:
Ein schöner Abschlussband, mit zu viel Liebesduselei. Ansonsten toll gemacht.

Bewertung vom 03.04.2018
Shusterman, Neal

Der Zorn der Gerechten / Scythe Bd.2


ausgezeichnet

Was soll ich sagen? Neal Shustman hat auch mit dem zweiten Band bei mir voll ins Schwarze getroffen. Sehnsüchtig habe ich auf dieses Buch gewartet und ich wurde nicht enttäuscht.

Für Leser des ersten Bandes sollte gesagt sein, das sich der zweite Teil doch deutlich vom ersten unterscheid. Klar inhaltlich geht es immer noch um das Scythetum, den Thunderhead usw. Stilistisch ist dieser Band aber anders. Deutlich ausgeflippter, teilweise sogar überzogen und weniger ernst. Trotzdem bleibt das Lesevergnügen nicht auf der Strecke. Es ist einfach nur anders.

Während sich Teil 1 hauptsächlich mit den wenigen Protagonisten beschäftigt hat, bietet dieses Buch viele verschiedene Handlungsstränge mit neuen Figuren und auch alten Bekannten. Der Leser erfährt dabei deutlich mehr über den Thunderhead und seine Einflussnahme auf die Welt. Auch das Thema Widerlinge wird ausführlich behandelt und bringt einen neuen Reiz in die Geschichte. Trotzdem kommen auch die Scythe, allen voran natürlich Anastasia und Cyrie nicht zu kurz. Besonders die Entwicklung die Citra und Rowan genommen haben hat mir sehr gefallen. Auch die neu hinzugekommenen Charaktere konnten mich begeistern, da sie größtenteils sympathisch und authentisch waren und vor allem andere Blickwinkle auf die Welt gezeigt haben. So wechselt der Leser immer wieder die Perspektive und versteht das Zusammenspiel der Mächte deutlich besser.
Die Spannung in der Geschichte wird dabei kontinuierlich hoch gehalten und wirklich überraschende Wendungen tun ihr übriges, um das Buch zu einem Genuss zu machen. Besonders das Ende ist spektakulär und ich kann es kaum erwarten das große Finale zu lesen.

Fazit:
Von mir gibt es auch für Teil 2 wieder 5 Sterne, weil der Autor es schafft mich immer wieder neu zu überraschen. Auch die akutellen politischen Bezüge sind sehr raffiniert eingebaut und haben für mich einen besonderen Reiz. Eine klare Leseempfehlung gibt es von mir.

Bewertung vom 27.03.2018
Hillenbrand, Tom

Hologrammatica / Aus der Welt der Hologrammatica Bd. 1


sehr gut

Mit Hologrammatica entführt uns Tom Hillenbrand in eine Zukunft, die vorallem Fassade ist. Nichts ist mehr wie es scheint, jeder kann sein, wer er schon immer sein wollte und sterben wird für manche nur noch zu einer nebensächlichen Erfahrung.

Erzählt wird diese Geschichte von Galahad Singh. Er arbeitet als Quästor (ähnlich einem Kopfgeldjäger) und wird beauftragt, nach einer verschwundenen Computerexpertin zu suchen, die an wichtigen Verschlüsselungstechniken arbeitet. Während seiner Recherchen zu diesem Fall entdeckt er, das er über seine Welt nicht so viel weiss, wie er zu wissen glaubte. Je tiefer er hinter die Fassade guckt umso erstaunlichere Tatsachen fördert er zu Tage.
Das ganze macht er in einer Mischung aus klassischem Detektivroman und actionreichem James Bond Abenteuer. Kämpfe, Alkohol und Sex spielen dabei ebenso sehr eine Rolle, wie trockenes Faktensammeln. Eine Mixtur die mir eigentlich gut gefallen hat, auch wenn es leider zwischendurch ordentliche Durststrecken gab. Besonders im Mittelteil hat er geschwächelt, dafür wurde der Leser mit einem guten Schlussteil versöhnt.

Wichtiger noch als die Geschichte empfand ich bei diesem Buch aber den Schreibstil. Dieser ist speziell und nicht ganz einfach zu lesen. Besonders wenn man Sci-Fi nicht oft liest, kann man hier ins Straucheln kommen. Hillenbrand wirft mit Fachbegriffen nur so um sich und hat dazu noch einen Faible für aussergewöhnliche Namen.
So stolpert man doch immer wieder im Lesefluss, weil man erstmal recherchieren muss, worum es sich bei manchen Begriffen handelt.
Dies ist nicht Jedermanns Sache, aber Sci-Fi Fans werden es lieben.

Fazit:
Wer Lust hat sich in einer hochtechnisierten Zukunftsvision umzuschauen und Detektivromane mag, wird mit diesem Buch glücklich werden. Wen Technik und Fachbegriffe abschrecken, sollte hier besser die Finger davon lassen. Entscheidet also selbst. Ich wurde gut unterhalten.

Bewertung vom 18.03.2018
Fabiaschi, Abby

Für immer ist die längste Zeit


gut

Für immer ist die längste Zeit ist ein Buch was den richtigen Leser sucht, weshalb es mir etwas schwer fällt darüber zu schreiben.
Je nachdem wer dieses Buch liest, reichen die Meinungen wahrscheinlich von ganz nett bis hin zum neuen Lieblingsbuch.

Es ist eine Geschichte die viel erzählt über den Umgang mit Verlust, die verschiedenen Trauerphasen und allgemein dem zwischenmenschlichen Miteinander. Gespickt mit vielen Weisheiten und schönen Zitaten haben mich aber vor allem die Erkenntisse überzeugen können. Wenn ein Mensch nicht mehr unter uns weilt und man im Nachhinein feststellt, was man hätte anders machen sollen oder was man nie gesagt hat, aber hätte sagen wollen. Diese Erkenntnisse kamen wunderbar rüber durch die verschiedenen Perspektiven. Wechselnd beschreibt die Autorin die Geschichte aus der Sicht der Mutter, des Vaters und der Tochter. So bekommt man einen ganz direkten Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt der Protagonisten.

Dies macht das Buch aber auch zu einem Roman, in dem eigentlich nicht viel passiert auf gefühlt relativ vielen Seiten. Eben ein leises Buch, das zu weilen aber wirklich zäh war. Die Geschichte konnte mich nicht immer fesseln, was aber eben von meinen persönlichen Erfahrungen abhängt. Jemand der vielleicht selbst jemanden auf diese Art verloren hat, wird sich sicherlich toll reinfinden in diese Geschichte und sie vielleicht sogar als hilfreich empfinden, oder zumindest als tröstlich. Ähnliche Erfahrungen helfen vielleicht auch den Charakteren mehr abzugewinnen. Mutter und Vater mochte ich, die Tochter fand ich hingegen ganz furchtbar. Auch manchen Nebenfigur fand ich eher schwierig, andere dagegen gefielen mir gut.

Fazit:
Man sieht, das es ein Buch ist, das generell seine Qualitäten hat, wie beispielweise schöne Zitate, leisen Humor und manch schöne Figur. Trotzdem wird nicht jeder mit diesem Buch glücklich werden. Für mich ist es ganz nett gewesen, aber eben auch nicht mehr daher gibts 3 von 5 Sternen.