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Leseschneckchen
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Insgesamt 315 Bewertungen
Bewertung vom 24.08.2022
Fischer, Claudia

Your Song


ausgezeichnet

Intensive, emotionale Rockstar Romance, die voller aufregender Momente steckt, zu Tränen rührt und absolut verzaubert. Mein Rockstar Highlight!!!


Wahre Liebe ist so stark, dass sie allen Stürmen standhält

Statt ihren Feierabend in Ruhe auf der Couch zu genießen, lässt Sophia sich von ihrer Kollegin zum Konzert der Rock Legends überreden. Noch bevor es eigentlich losgeht, passiert etwas, das ihr Leben komplett auf den Kopf stellt. Sie stößt äußerst unglücklich mit Alexander Weidner von den Rock Legends zusammen. Ohne zu ahnen, dass er ein Bandmitglied ist, kümmert sie sich um seine Verletzung. Schließlich war das Unglück ihre Schuld. Als sich ihre Blicke zum ersten Mal treffen baut sich mehr zwischen ihnen auf als ein einfaches Kribbeln. Doch Sophia sieht die Sache realistisch. Eine Beziehung zu einem Rockstar ist unmöglich und bringt mehr als ein gebrochenes Herz. Als Alex sie also näher kennenlernen möchte, lehnt sie direkt ab. Wer hätte zu dem Zeitpunkt gedacht, dass sie sich ein weiteres Mal über den Weg laufen? Doch das Schicksal hat andere Pläne. Ausgerechnet ihre damalige beste Freundin Greta stellt Sophia schließlich den Rockstar als ihren Freund vor. Und wieder entsteht eine besondere Energie zwischen ihnen. Sofort wird deutlich, dass Alex mehr Augen für Sophia als für seine Freundin hat. Dabei geht es Sophia nicht anders, auch sie wird in Alexanders Nähe schwach und kann gar nicht genug von ihm bekommen.
Ich bin perfekt in Claudia Fischers Debütroman gestartet. Ihr Schreibstil ist lebhaft, locker und leicht. So als würde ich mich mit einer Freundin unterhalten. Die Protagonistin Sophia, sowie Rockstar Alexander waren mir dank ihrer tollen Charakterzüge vom ersten Augenblick an sympathisch. Ich habe von Anfang an jede einzelne Seite genossen und jedes Zusammentreffen zwischen Sophia und Alexander herbeigesehnt. Ich finde in dieser Geschichte passt alles perfekt zusammen. Es herrscht die gesamte Geschichte über eine unglaublich entspannte Harmonie. Es tut einfach gut im Buch zu versinken. Das Knistern zwischen Sophia und Alexander ist deutlich zu spüren und trotzdem scheint eine Beziehung zwischen ihnen unmöglich. Denn Sophia hat den Glauben an die Liebe längst aufgegeben. Außerdem hat ihre beste Freundin Greta ihr Herz ebenfalls an diesen Mann verschenkt und lebt mit ihm bereits in einer Beziehung. Diese Tatsache hält sowohl Sophia als auch Alexander auf Abstand. Der Rockstar Alex mag seine Freundin Greta, doch die intensiven Gefühle spürt er nur bei Sophia. Nach und nach entdeckt er aber Seiten an Greta, die ihrer Attraktivität einen schweren Dämpfer geben. Bei Sophie dagegen empfindet Alex genau andersherum. Denn sie entwickelt sich für ihn zu einer perfekten Gesprächspartnerin und echten Freundin. Beide verbringen nur zu gern Zeit miteinander und vermissen sich, sobald sie sich den Rücken kehren. Die vielen wertvollen Gespräche unter ihnen verdeutlichten ihre tiefe Verbundenheit und bewiesen, wie gut die Zwei zusammenpassen. Es war so schön ihre zarten Annäherungen zu beobachten.
Selbst als ich zum Ende hin dachte die Story sei längst erzählt, hielt sie immer weitere spannende Ereignisse und Überraschungen bereit.
Weil die Geschichte im Wechsel von Sophia und Alexander erzählt wird, konnte ich mich wunderbar in ihre Gefühle hineinversetzen. Ich habe aber nicht nur die Beiden sehr liebgewonnen, sondern mich auch sehr an Sophias Familie, Freunde und Alexanders Band gewöhnt.
Ich bin zutiefst beeindruckt und dermaßen positiv überrascht von dieser Rockstar Romance, die voller berührender und herzzerreißender Momente steckt, dass ich es kaum erwarten kann, eine Fortsetzung dieser Reihe zu lesen.

Bewertung vom 13.08.2022
O'Leary, Beth

Up to Date - Drei Dates machen noch keine Liebe - oder doch?


gut

Nicht die Wohlfühlstory, die ich von der Autorin gewohnt bin. Ich habe lange gebraucht, um den Sinn der Geschichte zu verstehen.

Zu viele Dates für einen Mann

Siobhan die Karrierefrau für eine Nacht, Miranda der Kumpeltyp für die Beziehung und Jane die zurückhaltende Wohltäterin mit geheimnisvoller Vergangenheit. Alle drei Frauen sind ein und demselben Mann verfallen, und zwar Joseph Carter.
Ich habe mehr als ein paar Seiten gebraucht, um in den neuen Roman von Beth O’Leary hineinzufinden. Eigentlich habe ich ihn erst am Ende richtig verstanden und da war es schon fast zu spät. Denn diesmal geht es um eine sehr ungewöhnliche Konstellation und Liebesgeschichte. Diese Situation, dass drei Frauen den gleichen Mann begehren, musste ich erst einmal für mich sortieren. Und ganz nebenbei auch die Lebensgeschichte der drei Mädels kennenlernen. Abwechselnd und kapitelweise wurde hier über jeweils eine der Frauen erzählt. Sie sind völlig unterschiedliche Typen und dennoch haben sie alle ein Date mit Joseph Carter. Außer an Valentinstag, denn da hat er sie alle drei versetzt. Was war geschehen? Das wollte ich möglichst schnell herausfinden, also war die Vorfreude auf die nächsten Seiten groß. Ein Mann der drei Frauen an der Stange hält und damit durchkommt, war mir von vornherein erst einmal unsympathisch. Haben die drei Frauen nicht etwas Besseres verdient? Da gab es zum Beispiel Mirandas Arbeitskollegen AJ, der Macho Typ, der direkt vom ersten Moment an einen bleibenden Eindruck bei mir hinterließ und mich darauf hoffen ließ, dass er noch eine Rolle spielen wird.
Ich hoffte also auf eine Veränderung in den mir bevorstehenden Seiten und darauf, dass die Story sich zu dem Wohlfühlroman entwickelt, den ich von der Autorin gewohnt bin. Schließlich war „Up to date“ bereits das vierte Buch, welches ich von ihr gelesen habe. Jedes Mal überraschte sie mit völlig neuen Themen und interessanten Charakteren. Leider blieb der Wohlfühleffekt dieses Mal aus. Ich lernte zwar die drei Frauen besser kennen und erfuhr, warum sie alle so sehr auf Joseph standen, doch glücklich wurden weder sie noch ich mit der Tatsache, dass Joseph nicht nur eine liebte. Langsam sickerte es auch bei der letzten Frau durch, dass ihr geliebter Joseph eventuell noch eine andere Frau datet. Doch irgendwie war keine bereit, sich von ihm zu trennen. Das Buch war fast gelesen und noch immer fragte ich mich, wohin mich diese Geschichte führen sollte. Das Einzige, was sie mir mit auf den Weg gab, war die Gewissheit, wie wichtig es ist, in einer Beziehung offen und ehrlich zu sich selbst und zum Partner zu sein.
Doch dann gab es plötzlich eine unvorhergesehene Wendung. Für mich war das fast schon zu spät, denn ich hatte mich bereits damit abgefunden, dass dieses Buch mich enttäuschen wird. Zwar war das Ende, auf das ich absolut nicht vorbereitet war, etwas verwirrend, trotzdem aber kreativ gewählt. Mein erwünschtes Happy End habe ich schließlich bekommen und konnte der Story somit etwas positives abgewinnen. Ich gebe der Geschichte, die von außen so schön wirkt, mich von innen jedoch sehr irritierte, 3,5 Sterne.

Bewertung vom 03.08.2022
Olsen, Mila

Dort, wo das Meer glitzert


ausgezeichnet

Eine aufregende kanadische Geschichte mit beeindruckenden Bildern, dramatischen Erlebnissen und dem Wunsch nach einem Neuanfang.

Herzzerreißend, spannend und wunderschön

Nach dem viel zu frühen Tod ihrer Eltern und einer Kindheit im Heim, landet Emery durch eine überstürzte Ehe in der Wildnis Kanadas. Was sie dort erwartet, zerstört all ihre Träume von einer glücklichen Familie. Ihr bleibt keine andere Wahl, sie muss fort. Nur knapp entkommt Emery ihrem gewalttätigen Ehemann Tyrone über den zugefrorenen Yukon River. Ihre einzige Chance, um von diesem Ort und ihrem monströsen Mann loszukommen. Zum Glück hat sie Hilfe und findet in der Kälte schnell Möglichkeiten zur Weiterreise, bis sie schließlich im kleinen Küstenort Pine Cape landet. Nur vorrübergehend. Denn mit einem falschen Namen und der Angst im Nacken, von ihrem Ehemann verfolgt zu werden, möchte sie sich nirgendwo lange aufhalten. Dann aber trifft sie auf Sawyer. Der düstere, schweigsame Surfer rettet ihr nicht nur das Leben, sondern bietet ihr sogar Unterschlupf. Emery spürt sofort eine gewisse Nähe zu ihm, doch erst einmal bleibt sie auf Distanz. Von Männern hat sie vorerst genug und außerdem will sie nicht lange bleiben. Auch Sawyer schleppt einige dunkle Erinnerungen mit sich herum und so finden sie von Tag zu Tag mehr zueinander. Endlich hat Emery einen Menschen gefunden, der ihre Gefühle versteht. Denn Sawyer weiß nur zu gut mit Emerys Verlusten umzugehen.
Ihr neuer Job als Kindermädchen bringt Emery Spaß und auch das nötige Geld ein. Eigentlich könnte es in Pine Cape so schön sein. Aber wie lange dauert es, bis sie auffliegt? Bis rauskommt, dass sie sich nicht nur unter falschem Namen dort auffällt, sondern auch von ihrem Ehemann gesucht wird? Eines ist sicher, nie wieder will Emery zu ihm zurück. Er hat ihr mehr als nur ein unbeschwertes Leben genommen.

An Mila Olsens Bücher gehe ich mit großen Erwartungen heran und immer werden diese auch vollends erfüllt. Bereits von der ersten Seite an wurde ich von der Dramatik der Geschichte mitgerissen. Ich habe mit Emery gezittert und genau wie sie die Angst, vom Ehemann geschnappt zu werden, im Nacken gespürt. Schnell erkannte ich, dass in Emerys Leben mehr als nur eine Wunde geheilt werden muss. Das gleiche trifft auch auf Sawyer und weitere Menschen ihres Umfelds zu. Auch wenn der ein oder andere vorerst verschlossen wirkt, kam ich ihren Ängsten und dramatischen Erinnerungen bald näher. Es gab keine Seite, in der nichts Aufregendes passierte. Immer wieder wurden neue Themen aufgegriffen, die zu Spekulationen anregten und die spätestens am Ende einen gelungenen Abschluss fanden.
Eine Sache, die mir besonders gefällt ist, wie die Autorin die männlichen Protagonisten darstellt. Sie stecken voller Geheimnisse, sind einfühlsam und verständnisvoll. Ein Traumtyp, wie man ihn sich nur wünschen kann. In dieser Geschichte war es Sawyer, der mein Herz berührte. Doch auch alle anderen Figuren, bis auf Tyrone, konnte ich schnell in mein Herz schließen und mit ihnen mitfühlen. Jeder einzelne von ihnen hat sein Päckchen zu tragen und es war interessant, mehr über ihr Leben zu erfahren. Über Tyrone war ich geschockt, wieviel Monster in einem Menschen stecken kann. Das Traurige daran ist, dass solche oder ähnliche Fälle wie Mila sie darstellt, auch in Wirklichkeit passieren. Manche Szenen kommen so realistisch rüber, dass man sich fühlt, als würde man danebenstehen. Natürlich ist das auch der unglaublich guten Beschreibung der Umgebung zu verdanken. Nicht zum ersten Mal war ich überrascht, wenn ich mir nach dem Lesen des Buches die beschriebenen Orte im Internet anschaute, sie ähnelten ziemlich genau den Bildern in meinem Kopf.
Der Endspurt lockte noch einmal unzählige Emotionen aus mir hervor. Ich war von Hoffnung erfüllt, den Tränen nah und hielt es vor Spannung kaum aus. Eine turbulente Reise, die mich erst einmal überwältigt zurückließ, aber dennoch einen perfekten Abschluss fand. Wieder einmal eine ausgezeichnete

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.07.2022
Keweritsch, Katja

Die wundersame Reise der Bienen


ausgezeichnet

Ein unerwarteter Trip durch die berauschende Landschaft der französischen Provinz, der das Leben zweier Protagonisten komplett auf den Kopf stellt. Tiefgründig und eindrucksvoll geschrieben.


Beim Lesen die Seele baumeln lassen

„Irgendjemand hat mal gesagt, die Welt wäre eine bessere, wenn wir uns alle mehr um unsere Gärten kümmern würden. Vielleicht ist es das. Achtsam sein, mit sich und der Natur und der Welt. Die kleinen Wunder des Lebens genießen, eine Aussicht, nette Gesellschaft.“

Eine plötzliche Panikattacke macht Anna den Heimflug von der Cote d’Azur zurück nach Deutschland unmöglich. Sie muss raus aus dem Flugzeug, so schnell wie möglich. Noch nie ist ihr so etwas passiert. Was ist nur los mit ihr? Schnell wird Anna bewusst, dass ihr nicht viele Möglichkeiten bleiben, um sicher und ohne eine weitere Attacke zu riskieren, ihr zu Hause zu erreichen. In ein Flugzeug bekommt sie so schnell niemand mehr und auch ein Zug oder ein Bus scheiden aus. Kurzentschlossen sucht sie sich eine Mitfahrgelegenheit und landet im Auto von Harm. Der Meeresbiologe ist im Auftrag der Bienen unterwegs. Er verteilt Bienenköniginnen in die naheliegenden Länder. Südfrankreich war sein letztes Ziel. Von dort aus geht es zurück nach Deutschland. Auch wenn die Chemie zwischen Anna und Harm nicht unbedingt vom ersten Augenblick an stimmt, entwickeln sie von Stunde zu Stunde Sympathie zueinander. Ein unvergesslicher Roadtrip durch die bildschöne Landschaft der Provence beginnt.

Bereits nach wenigen Seiten fiel mir auf, wie bildgewaltig die Autorin Katja Keweritsch ihre Sätze gestaltet. Jede einzelne Zeile beinhaltet so viel Inhalt, dass ich sie manchmal zweimal lesen musste, um überhaupt alle Infos gänzlich aufnehmen zu können. Hatte ich mich aber erst einmal an ihren Schreibstil gewöhnt, tauchte ich ein in eine bunte Geschichte mit einer wunderschönen Landschaft und zwei ausdrucksstarken Protagonisten. Besonders gefallen hat mir, dass die Autorin sogar die einzelnen Abschnitte aus Annas und Harms Sicht unterschiedlich geschrieben hat. Harms wissenschaftliche Ausdrucksweise bildet einen absoluten Kontrast von Annas ausschmückender und weiblicher Sichtweise. Ohne einen Namen vor den einzelnen Absätzen zu lesen, erkannte ich direkt aus welcher Perspektive gerade erzählt wird.
Anna kann sich nicht erklären, woher ihre plötzlichen Panikattacken rühren, denn bei der einen im Flugzeug bleibt es nicht. Die Reise mit Harm hilft ihr dabei zu sich selbst zu finden. Ihre Unzufriedenheit konnte ich beim Lesen spüren. Auch wenn alles perfekt in ihrem Leben ist, scheint es doch einen Haken geben.
Auch Harm hat sich nicht umsonst auf die Reise begeben. Sein Ziel ist es nicht nur die Bienen abzuliefern. Er hat einen weiteren Grund, den es zu verarbeiten gilt.
So treffen zwei Menschen aufeinander, die, ohne es zu ahnen, eine neue Route nehmen, die ihr komplettes Leben verändert.
In etwa bei der Hälfte des Buches ist die Reise beendet, doch damit beginnt die eigentliche Reise zu sich selbst. Sowohl Anna als auch Harm, haben einiges aufzuarbeiten. Ob sie sich wiedersehen und tatsächlich zueinanderfinden oder in ihre alte Lebensweise zurückkehren, das sollte jeder der sich auf die wunderschöne Geschichte einlässt, selbst herausfinden.
Mir hat sowohl der Schreibstil als auch die Entwicklung, die diese Geschichte nimmt, sehr gefallen. Besonders aber habe ich die berauschende Landschaft genossen, die ich dank der farbenfrohen Beschreibungen ausgeprägt genießen konnte.

Bewertung vom 04.07.2022
Lingus, Lola

Violas Verrat


sehr gut

Blut oder Liebe, was ist stärker?

Viola und Kolja, eine explosive Mischung. Auch wenn der Russe Kolja die Autodiebin Viola nun sein Eigen nennt, heißt das noch lange nicht, dass sie sich an seine Regeln hält. Sie unterwirft sich nicht, sondern handelt in eigener Regie. Wird Kolja sie halten können oder macht sie sich über kurz oder lang aus dem Staub? Wer Viola aus Band 1 kennt, kann sich denken was passiert. Allerdings bleiben Violas Alleingänge nicht unbestraft. Doch das ist nicht alles worum Kolja sich zu kümmern hat. Es gibt einige Machtspielchen unter seinen eigenen Leuten auszukämpfen. Außerdem setzt er weiterhin alles daran, die neue Frau an seiner Seite, ob sie nun will oder nicht, zu schützen.
Auch im zweiten Band der Bratwa-Serie sind keine zarten Liebesbekundungen zu erwarten, sondern es geht weiterhin heiß und besonders gnadenlos zur Sache. Ich muss gestehen, die Sexszenen zwischen Viola und Kolja waren mir zum Teil sogar etwas zu brutal. Nicht ganz nach meinem Geschmack, aber dennoch passend für eine Dark Romance. Überhaupt geht es auch im zweiten Teil schonungslos und rau weiter. Es wird gemordet, gelogen und sich gerächt. Mit den Wolkows, der russischen Mafia, ist nicht zu Spaßen. Das bekommt jeder, der sich mit ihnen anlegt, zu spüren. Besonders spannend in diesem Teil fand ich die Intrigen untereinander. Egal wie eng die Blutsverwandtschaft auch liegt, sie alle spielen sich in irgendeiner Weise untereinander aus. Mich hat es geradezu an die Seiten gefesselt, ihre Machenschaften zu verfolgen. Ich würde fast sagen, dass dieser Band mehr Action als Romance zu bieten hat. Mir persönlich hat das aber sehr gut gefallen. Eine Fortsetzung dieser Reihe ist geplant.

Bewertung vom 04.07.2022
Lingus, Lola

Violas Versprechen


sehr gut

Knallhart, heiß und sexy

Die Rumänin Viola und der Russe Kolja. Beide sind mit Brutalität und Verbrechen groß geworden und plötzlich stehen sie sich gegenüber. Leider war Viola nicht schlau genug, um zu wissen, auf was sie sich einlässt, als sie Koljas Wagen stiehlt. Nun gibt es kein Zurück mehr. Doch wer sich mit Kolja anlegt kommt selten mit dem Leben davon. Wenn Viola nicht genau die Frau wäre, die ihm gefallen könnte, hätte er sie schon längst entsorgt. Auch Viola steht gemischten Gefühlen gegenüber. Der Hass auf den Russen wird immer wieder vom Wunsch, diesen harten Kerl zwischen ihren Beinen zu spüren, verdrängt.
Wer Violas Versprechen lesen möchte, lässt sich auf eine verhängnisvolle und tiefschwarze Dark Romance ein. Hier wird nicht lang gezappelt. Heiße Spielchen und Brutalität gehören zum Alltag der Bratwa. Nicht selten verlässt jemand mit den Füßen zuerst die ausschweifenden Partys der russischen Mafia. Vor einigen der skrupellosen Anhänger muss man sich besonders in Acht nehmen. So auch vor Grisha, Koljas Bruder. Wenn Kolja nicht genau wüsste, zu was sein Bruder fähig ist, dann wäre Viola vielleicht nur ein kleines Problem. Doch weil er weiß, zu was sein Bruder in der Lage ist und wie sehr seine Exzesse ausarten, muss er dafür sorgen, dass Viola ihm niemals zu nahekommt. Ein gefährliches Spiel beginnt, denn Viola lässt sich nicht zähmen und hört erst recht nicht auf das, was Kolja ihr sagt. Niemals ist Kolja einer solchen Frau wie Viola begegnet und auch wenn er wollte, kann er sie nicht mehr gehen lassen. Ein heißes Spiel mit dem Feuer beginnt. Gefahr vermischt sich mit leidenschaftlichen und dominanten Sexszenen. Auch wenn ich manchmal von der Brutalität der Mafia geschockt war, konnte ich dennoch nicht aufhören im Buch zu lesen. Die sich entwickelnden Gefühle zwischen Viola und Kolja wollte ich mir beim Besten Willen nicht entgehen lassen. Ich liebe es, wenn unter den Bösen Machern ein Guter hervorschaut und auch in dieser Story konnte ich ihn finden. Es lohnt sich also auf den richtigen Moment zu warten.
Aufregender und kurzweiliger erster Teil einer rabenschwarzen Mafia-Dilogie.

Bewertung vom 23.06.2022
Dahlberg, Nellie M.

A part of you


ausgezeichnet

Lass dein Herz entscheiden!

Luna lebt in einer Beziehung mit Dante. Schon seit einigen Jahren sind sie ein Paar, doch was Luna in der Beziehung fehlt, merkt sie erst richtig als sie Colin kennenlernt.
Aus Blicken werden Worte und aus Worten wird Freundschaft und mehr. Schließlich wird der Ehemann und zweifache Vater Colin, zu einer Vertrauensperson für Luna. Aber nicht nur das. Beide spüren eine Verbindung zueinander. Eine Vertrautheit, die vom ersten Augenblick an zwischen ihnen war. So lernen sie sich Stück für Stück immer besser kennen und geben sich einem gefährlichen Spiel hin.
Ist Luna bereit ihre Beziehung aufs Spiel zu setzten und wird Colin für Luna seine Familie im Stich lassen oder geben die Zwei sich nur einem kurzen Abenteuer hin?

Ich habe mich wahnsinnig auf die Geschichte gefreut, denn der Klappentext versprach schon eine emotionale Geschichte. Es hat nicht lange gebraucht, um zu erkennen, dass dieses Buch für absolutes Gefühlschaos sorgt. Dass Colin ein Familienvater ist und Luna in einer festen Beziehung steckt, macht eine Affäre kompliziert. Für mich waren das Punkte, die bei mir erst einmal nicht so schnell für prickelnde Stimmung sorgten. Vielleicht bin ich zu sehr die Romantikerin oder der Familienmensch, dass ich mich schwer damit tue, einem Ehebruch etwas Gutes abzugewinnen. Allein der Gedanke daran, Frau und Kinder im Stich zu lassen war mir zu schmerzhaft. Ich habe mich also lange mit dem Mitleid gegenüber Colins Familie gequält, als das Liebesglück zwischen Luna und Colin zu genießen. Die Tatsache, dass ihre beiden Beziehungen nicht glücklich verliefen, war für mich nicht stark genug, um mich auf ihre neu entwickelten Gefühle einzulassen. Doch von Seite zu Seite wurde deutlich, wie unglücklich Luna in ihrer bisherigen Beziehung war und ebenso musste Colin von seiner Ehefrau schon eine Enttäuschung einstecken. Natürlich bedeutet das nicht, dass beide von mir einen Freischein fürs Fremdgehen bekommen, aber ich konnte sie zumindest ein Stück besser verstehen. Meine gemischten Gefühle wurde ich trotzdem nicht los.
Aber muss ich die Protagonisten verstehen, um eine Geschichte zu lieben? Nein, ganz sicher nicht, denn dieses Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt, mitgerissen und mich nicht mehr losgelassen. Die Autorin hat mich berührt und zum Nachdenken angeregt und genau das ist es, was ein gutes Buch ausmacht. Mit Sicherheit ist es kein leichter Roman, er wühlt auf und steckt voller Emotionen, aber er ist echt und ohne Schnörkel.
Ich konnte mich, auch wenn ich nicht hinter allen Taten stand, wunderbar in die Geschichte und die einzelnen Personen hineinfühlen und das allein ist dem Schreibstil der lieben Autorin zu verdanken. Die Erzählung aus Lunas und Colins Sicht und sogar aus der Perspektive von Lunas bester Freundin Elin zu erleben, fühlte sich sehr realitätsnah und intensiv an. Sie alle nahmen kein Blatt vor den Mund und sprachen einiges aus, was so mancher sich nicht gewagt hätte. Sie plagten sich mit Schuldgefühlen und waren hin und hergerissen, nur Elin wusste stets einen guten Rat. Aber das war noch lange nicht alles. Es folgten Ereignisse, die der Geschichte ein ganz anderes Gesicht verliehen.
Ich möchte nicht zu viel verraten, aber die Temperatur im Buch stieg plötzlich deutlich an. Um nicht zu sagen es wurde ziemlich heiß. Ich hätte nicht gedacht, dass Luna und Colin mit ihren Erlebnissen so sehr ins Detail gehen. Aber genau diesen Überraschungseffekt fand ich ziemlich erfrischend. Natürlich wurde die Verbindung zwischen Colin und Luna dadurch noch einmal besonders deutlich und zeigt auf, was ihnen in ihren Partnerschaften fehlt. Ihr Abenteuer wirkt geradezu wie eine Erlösung.
Mit dem was danach folgt, hätte ich niemals gerechnet, aber es ist genau das, was mir so lange gefehlt hat. Die Geschichte nimmt eine Wendung, die plötzlich alles völlig stimmig wirken lässt. Endlich hatte ich das Gefühl, dass alles, was passiert, in die richtige Richtung läuft.

Bewertung vom 12.06.2022
Dyster, S. M.

Berlin Blackness


ausgezeichnet

Eins der besten und heißesten Erlebnisse, die ich je gelesen habe. Prickelnde Erotik perfekt kombiniert mit faszinierendem Abenteuer und leidenschaftlicher Liebesgeschichte. Ich liebe es!!

Endlich geht es weiter. Wie sehr habe ich mich nach einer Fortsetzung zu „Berlin Blackness – Dunkle Spiele“ gesehnt. Sara und Corvo können nicht voneinander lassen und geraten schnell in die Fänge der „Gemeinschaft“. Nur wenn sie die Spiele, die von ihnen verlangt werden, mitspielen, gibt es eine Chance auf eine gemeinsame Zukunft. Aber ist es das, was Sara will? Und warum hat Corvo noch immer so viele Geheimnisse vor ihr?
Lange nicht mehr hat mich ein männlicher Protagonist so fasziniert, wie Corvo. Ihn umgibt eine dermaßen magische Aura, dass ich nur allzu gut verstehen kann, warum Sara ihm immer wieder verfällt. Er hat so viele Facetten an sich, die ihn interessant und geheimnisvoll wirken lassen. Neben seiner Dominanz zeigt er aber besonders in diesem zweiten Band eine sehr einfühlsame Seite von sich, die ich bisher nicht kannte. Eine gefühlvolle, charmante Art, die er uns, ohne einen Funken von seinem aufregenden Charme einzubüßen, präsentiert. Er bleibt voller Rätsel, unergründlich und attraktiv.
Auch Sara überrascht von Anfang an mit einer ausgeprägten Schlagfertigkeit, die mir häufig ein Schmunzeln ins Gesicht zauberte. Ich habe das Zusammenspiel zwischen ihr und Corvo sehr genossen. Gerade weil Sara sich mit ihrem losen Mundwerkt nicht selten in unglückliche Situationen bringt, sorgte sie für beste Unterhaltung. Sie ist intelligent, selbstbewusst, stark und attraktiv und strahlt es genauso aus. Nur in den richtigen Momenten ist sie naiv und löst damit ein neues Erlebnis nach dem nächsten aus. Ich mochte sie vom ersten Augenblick.
Es hat also wahrlich nicht viele Seiten gebraucht, um mich auch von Band 2 des Duos komplett zu überzeugen. Bereits der Start hatte es mehr als in sich und etwas zögerlich habe ich mich gefragt, wieviel ich davon verkrafte und wie weit ich gehen kann. Doch nur wenige Seiten später war ich schon im siebten Himmel.
Ich liebe einfach den perfekten Schreibstil von S.M. Dyster. Sie kreiert mit Leichtigkeit ein Wechselbad aus Emotionen und damit auch ein ausgezeichnetes Leseerlebnis. Sie zaubert ausdrucksstarke Charaktere und verwöhnt uns mit heißen, harten und liebevollen Szenen. All das mit einer Spannung im Hintergrund, sodass man gar nicht mitbekommt, wie sehr man in der Story versinkt. Für mich war dieses herausragende Abenteuer wieder viel zu schnell gelesen. Am liebsten hätte ich jede einzelne Zeile so lange wie möglich festgehalten und hinausgezögert.
Trotzdem habe ich von Anfang an auf dieses ausgezeichnete Ende gehofft. Das Buch war nicht nur ein eindrucksvolles Erlebnis, es steckt auch voller Romantik und ließ meinem Leserherz keinen Wunsch offen. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle stürzte auf mich ein und lange habe ich auch nach dem Zuschlagen des Buches noch über die ein oder andere Szene nachgedacht. Von einfühlsamer, leidenschaftlicher und hingebungsvoller Liebe bis hin zu furchteinflößenden und schockierenden Momenten war alles dabei. Aufgelockert wurden die expliziten Abenteuer immer wieder mit absolut harmonischen oder amüsanten Passagen. Ich habe mit der Berlin Blackness Reihe nicht nur ein Highlight, sondern definitiv auch eine neue Lieblingsautorin gefunden. Ihre Bücher zählen zu den besten erotischen Abenteuern, die ich je gelesen habe. Und so hoffe ich von ganzem Herzen, dass die Autorin uns schon bald mit einem neuen Projekt überrascht. Ich möchte unbedingt mehr von dieser perfekten Mischung!!!

Bewertung vom 30.05.2022
Marx, Barbara

Umwege- Plan B in Batesville


gut

Ruhige, etwas unspektakuläre, aber sehr lebensechte Liebesgeschichte über ungeplante Entscheidungen und neue Wege, die nach dem Herzen gewählt werden.

Hör auf dein Herz und öffne dich für neue Möglichkeiten

Vickys Traum Schriftstellerin zu werden bekommt in New York einen harten Dämpfer. Ihr Dozent ist mit ihrem Schreibstil nicht zufrieden und so schmeißt Vicky kurzentschlossen den Studiengang hin. Auch wenn sie lange darauf gespart hat, hält sie es keinen Tag länger dort aus. Ihr Rückflug geht erst einige Wochen später und so nimmt sie sich vor, die Gegend zu erkunden. Um sich über Wasser zu halten, muss sie sich einen Job suchen und so landet sie schließlich in Batesville und lernt dort Brad kennen.
Brads Leben hat nicht den Verlauf genommen, den er sich gewünscht hätte. Anstatt an sich selbst zu denken, ist er dem Wunsch seines verstorbenen Großvaters nachgegangen. Dabei blieben nicht nur seine Träume, sondern auch seine damalige Freundin auf der Strecke. Brad hatte es nicht darauf abgesehen, eine neue Frau in sein Leben zu lassen, doch Vicky gefiel ihm vom ersten Augenblick. Als sie sich näherkommen, spürt Brad, dass sie sogar die Kraft besitzt, sich von der Vergangenheit zu lösen und sich auf neue Gefühle einzulassen. Plötzlich bereiten die Erinnerungen an seine Ex ihm keine Schmerzen mehr. Doch Vicky ist nur auf dem Sprung und schon sehr bald wieder zurück in Europa. Was nutzt es dann, so viel Gefühl in die Sache zu stecken? Oder bekommt ihre Bindung eine Chance?

Ich habe mich sehr auf den Roman von Barbara Marx gefreut. Allein das Cover war für mich auf den ersten Augenblick ein Highlight. Die Farben, das Design und die Qualität des Buches sind wertig und ich mag es sehr. Vielleicht war meine Euphorie zu groß oder ich bin mit den falschen Erwartungen an die Geschichte herangegangen, denn als ich die ersten Seiten zu lesen begann, war ich leicht enttäuscht. Ich hatte Schwierigkeiten in der Geschichte zu bleiben. Die Kapitel ließen sich flüssig lesen und auch das Setting kam für mich gut und bildhaft rüber. Doch irgendwie passierte nicht viel. Die Emotionen, die ich mir wünschte, erreichten mich leider nicht. Die Ereignisse waren zu unspektakulär und wurden an der falschen Stelle unnötig ausgeschmückt. Selbst beim ersten Kuss zwischen Vicky und Brad fehlte mir das magische Knistern. Erst etwa nach der Hälfte des Buches, konnte ich etwas Nähe zwischen den Beiden spüren.
Deutlich aufgefallen ist mir, dass es sich hier nicht um eine rosarote Liebesgeschichte handelt, wie man sie erwartet. Besonders bei den ersten holprigen Annährungsversuchen zwischen Vicky und Brad und bei deren Lebensgeschichte, konnte ich die kleinen Makel des realen Lebens spüren. Auch später in der Beziehung zwischen Vicky und Brad bekommt man die Kehrseite einer perfekten Beziehung hautnah mit. Selbst wenn man frisch verliebt ist, muss nicht immer alles heiter Sonnenschein sein. Brad wirkt häufig wie der typische Mann, der nicht immer all die Wünsche einer Frau von den Augen ablesen kann. Eben genau so, wie wir ihn aus dem echten Leben kennen. Vicky hingegen überkommen regelmäßig verständliche Zweifel, ob sie sich für den richtigen Weg entschieden hat. Denn sie hat wahrlich keine leichte Entscheidung zu fällen. Ich denke, es war der Wunsch der Autorin eine Geschichte zu schaffen, die die Ecken und Kanten des wahren Lebens widerspiegelt. Ein Leben, das nicht immer nach Plan verläuft. In dem man neue Wege einschlagen muss, auch wenn sie nicht denen entsprechen, die man eigentlich gern gewählt hätte. Auch eine neu eingeschlagene Route kann etwas Schönes und vielleicht sogar die große Liebe bereithalten. Man muss nur Mut beweisen diesen Weg einzuschlagen. Trotz des holprigen Starts und dem eher ruhigen Ablauf der Geschichte möchte ich dem Buch 3,5 Sterne geben. Immerhin gibt der Roman uns eine schöne Botschaft mit auf den Weg.

Bewertung vom 13.05.2022
Flood, Helene

Die Psychologin


ausgezeichnet

Spannend, aufwühlend, gruselig und bis zur letzten Seite ein aufregendes Leseerlebnis. Genau das was ich mir von einem perfekten Thriller wünsche.

Wenn all das, was dir im Leben den Halt gibt, plötzlich wie ein Kartenhaus ineinander fällt

Als Saras Mann Sigurd sich am Morgen des 6. März aufmacht, ahnt die junge Psychologin noch nicht, dass sie ihren Mann nicht wiedersehen wird. Eigentlich sollte es ein Wochenende mit seinen Freunden werden, doch in der Hütte, in der sie sich treffen wollten, kommt er nie an. Das erfährt Sara am Abend, als sie einen Anruf von Sigurds Freunden bekommt, die vergebens auf ihren Freund warten. Aber Sigurd hatte ihr doch auf Band gesprochen, dass er angekommen sei. War alles eine Lüge? Plötzlich tauchen immer mehr Ungereimtheiten auf, die Sara von Tag zu Tag mehr an ihrer Beziehung zweifeln lassen. Hat sie sich so sehr in ihrem Mann getäuscht? Zudem spielen sich im Haus seltsame Dinge ab. So richtig wohl hat Sara sich noch nie dort gefühlt. Das Haus ist eine reine Baustelle und den Gedanken an Sigurds Großvater, den sie nach seinem Tod in der oberen Etage fanden, wird sie auch niemals los. Wie lange wird sie es hier noch aushalten? Und wer will sie von hier vertreiben?

Ich bin gut ins Buch gestartet und hätte es am liebsten in einem Zuge durchgelesen. Die Geschichte machte mich von Seite zu Seite neugieriger. Immer wieder tauchten Situationen auf, die mich schaudern ließen und vor denen ich mich an Saras Stelle oder in der Realität ziemlich gegruselt hätte. Sara ist eine starke Frau und stellt sich ihrer Situation. Obwohl sie auf mich einen eher reservierten, zurückhaltenden Eindruck macht und ich im echten Leben sicher nicht eine ihrer engsten Freudinnen wäre, konnte ich mich gut in sie hineinfühlen. Ihre Gedanken wurden sehr ausführlich und gut geschildert und so bekam ich die volle Ladung ihre Empfindungen mit.
Sara spürt nichts, kann den angeblichen Tod ihres Mannes nicht fassen und die Trauer um ihn nicht verarbeiten. Während sie über all das nachgrübelt, begibt sie sich auf eine Reise zu sich selbst. Durchstöbert praktisch die Vergangenheit und viele bedeutende Situationen mit und ohne ihren Mann Sigurd. Der Leser erhält durch diese Rücksprünge einen perfekten Einblick. Und Sara stellt sich weiter die Frage, wie es dazu kommen konnte, dass sie sich plötzlich vor einem derartigen Scherbenhaufen wiederfindet.
Das Buch ist nicht umsonst eine internationale Thriller Sensation aus Norwegen. Denn die Autorin schafft es, den Leser bis zur letzten Seite bei der Stange zu halten und immer noch zu überraschen. Das ist es, was für mich einen guten Thriller ausmacht. Ich fieberte mit und spielte die unterschiedlichen Theorien durch. Immer wieder stellte ich mir die gleiche Frage, nämlich wer für Sigurds Tod verantwortlich ist. In der Regel musste es doch jemand sein, der mir im Buch schon einmal begegnet war. Währenddessen tauchen aber weitere neue Informationen auf, die wieder einen anderen Blickwinkel möglich machten. Das Spekulieren in dieser Geschichte hat mir besonders viel Spaß gemacht. Ich bin kein Thriller-Experte, aber dieser trifft zu einhundert Prozent meinen Geschmack und erfüllt all die Vorstellungen, die ich von einem guten Buch erwarte. Hier würde ich gern noch ein Plus an meine fünf Sterne Bewertung anhängen.