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Knopf

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Insgesamt 253 Bewertungen
Bewertung vom 23.04.2019
Pohl, Alex

Eisige Tage / Seiler und Novic Bd.1


sehr gut

In Leipzig beginnt es kurz vor Weihnachten an zu schneien, als die Hauptkommissare Hanna Seiler und Milo(van) Novic, gebürtiger Serbe, zu einem Mordfall gerufen werden. Der Rechtsanwalt Malinowski wurde mit einer Makarov erschossen; er sitzt auf dem Beifahrersitz seines Autos. Bei der Suche nach Anhaltspunkten werden in der heruntergekommenen Wohnung des Rechtsanwaltes Fotos von minderjährigen Mädchen gefunden - in eindeutigen Situationen. Hauptkommissarin Seiler, die aus unbekannten Gründen, Verbindungen zum Chef der leipziger Russenmafia hat, bittet diesen um ein Gespräch. Er beteuert, seit Jahren nichts mehr mit dem Rechtsanwalt zu tun zu haben und außerdem, dass die Makarov nicht zu Ihnen gehören würde und auch zu niemand anderem in seinem weiteren Umfeld. Für Hauptkommissarin Seiler ist damit klar sie müssen einen anderen Täter finden. Ihr Kollege Novic, der ebensowenig die Hintergründe kennt wie der Leser, ist noch nicht überzeugt davon. Eines der Mädchen, welches sie auf den Fotos bei dem Rechtsanwalt entdeckt haben, wurde als vermisst gemeldet. Nun versuchen sie die letzten Schritte dieses Mädchens zu verfolgen und finden neue Hinweise, die zu dem Rechtsanwalt führen; allerdings auch zu einem Jungen russischer Abstammung.

Alex Pohl hat bisher seine Thriller unter dem Pseudonym L.C.Frey veröffentlicht. Ich hatte bisher noch nichts von ihm gelesen, bin aber von dem flotten Schreibstil begeistert. Der Thriller wird aus mehreren Sichtweisen erzählt und spielt in mehrere Zeitebenen - es ist also wichtig die Zeitangaben in den Überschriften zu beachten, damit der Lesefluss nicht gestört wird. Die Hauptkommissarin Seiler und der Hauptkommissar Novic kommen sympathisch rüber, haben aber beide ihr Päckchen zu tragen. Ihre private Vergangenheit und Gegenwart wird immer nur kurz angerissen, macht aber neugierig darauf, mehr zu erfahren. Das Buch lässt keine Langeweile aufkommen, ist nichts für Zartbesaitete und ich persönlich freue mich schon auf weitere Fälle mit diesem Ermittlerteam.

Bewertung vom 19.04.2019
Oetker, Alexander

Chateau Mort / Luc Verlain Bd.2


sehr gut

Bei Chateau mort handelt es sich um Luc Verlains zweiten Fall in der Region Aquitaine. Bisher war mir der Autor Alexander Oetker noch nicht bekannt, deshalb war ich sehr neugierig auf diesen Krimi und ich wurde angenehm überrascht. Luc Verlain hat Besuch von seinem französischen Kollegen Yacine und sie wollen sich ein bisschen amüsieren, denn der berühmte Marathon du Medoc steht vor der Tür. Ein ganz besonderer Marathon, denn die Teilnehmer laufen größtenteils kostümiert die Strecke. Ungefähr auf halber Strecke werden die Läufer im Chateau Lecoeur Saint-Julien von Lucs Freund Richard verköstigt; kurz danach brechen zwei Läufer zusammen und mehrere andere werden von Übelkeit geplagt. Von den beiden Läufen die zusammengebrochen sind verstirbt einer sofort am Unfallort und der andere liegt später im Koma. Ein unrühmliches Ende des Spektakels. Wurden sie vergiftet? Und wer steckt dahinter? Geht es um den Verkauf eines Weingutes? So viele Fragen - so viele Verdächtige und nur wenige Polizisten vor Ort. Luc findet Unterstützung bei seinem Pariser Kollegen Yacine und endlich kommt auch seine Freundin in spe Anouk zurück. Auch sie ist bei der Polizei tätig und sieht in Richard den Hauptverdächtigen.

Alexander Oetker hat einen angenehmen Schreibstil, man hat das Gefühl, dass man ein paar Tage in der Region Aquitaine verbringt und auch bei den Personen hat man teilweise das Gefühl sie wären einem schon lange vertraut. Außerdem hat er sich bei Experten gut über Wein und dessen Herstellung informiert und gibt das Wissen auf angenehme Art weiter. Ich kannte den ersten Fall ja nicht, aber ich hatte keine Schwierigkeiten in diesen zweiten Fall hinein zu finden. Da mir dieser sehr gut gefallen hat,wird es nicht lange dauern, bis ich 'Retour' lesen werde. Und auf weitere neue Fälle freue ich mich auch schon.
4 * +

Bewertung vom 12.04.2019
Moström, Jonas

Mitternachtsmädchen / Nathalie Svensson Bd.3


gut

In Uppsala werden mehrere Mädchen überfallen und vergewaltigt; beim dritten Fall wird das Mädchen tot, im Hörsaal der Anatomie, aufgefunden. Die Kripo hat zwar mehrere Tatverdächtige doch eine richtig heiße Spur ist nicht dabei. Nathalie Svensson ist psychiatrische Oberärztin und wird zur Aufklärung von der örtlichen Kriminalpolizei hinzugezogen. Sie arbeitet sehr eng mit Kriminalhauptkommissar Johan Axberg und Tim Walter, dem IT Experte bei der Kripo zusammen.
Bei den 'Mitternachtsmädchen' handelt es sich um den dritten Band einer Krimireihe mit Natalie Svensson als Protagonistin. Für den Kriminalfall war kein Vorwissen notwendig, für das private Umfeld der Personen fehlten mir persönlich schon einige Angaben - hier wären kurze Rückblicke hilfreich gewesen. Die vorangestellten Personenangaben im Buch waren dagegen sehr nützlich. Der Schreibstil konnte mich leider nicht fesseln, zwischendurch wanderten meine Gedanken leider sehr oft ab. Hauptsächlich bei den sehr ausschweifenden Beschreibungen von Orten oder Einrichtungen. Selbst bei spannenden Polizeieinsätzen kam keine rechte Spannung auf. Da ' Dominotod' noch bei mir liegt werde ich es wohl lesen und dann entscheiden, ob ich diese Buchreihe weiterverfolgen werde.
Leider nur 3 Sterne von mir.

Bewertung vom 09.04.2019
Gollhardt, Benedikt

Westwall


ausgezeichnet

Julia wuchs in einer Wagenburgsiedlung linker Aussteiger in der Uckermark auf. Ihr Vater hat ihr eine behütete Kindheit beschert, obwohl er immer abblockt(e), wenn das Gespräch auf Julias verstorbene Mutter kommt. Zu seinem Missfallen beginnt Julia später eine Ausbildung bei der Kripo in Köln; als er nach einem Unfall sehr krank ist folgt er ihr dorthin um sie weiterhin zu beschützen.

Eines Tages lernt Julia Nick kennen und verliebt sich in ihn. Als sie sein riesiges Hakenkreuz Tattoo auf dem Rücken entdeckt, verlässt sie ihn sofort. Sie fühlt sich so alleine mit ihren ganzen Sorgen, nur in Daria einer Arbeitskollegin, findet sie eine Freundin die sie sehr unterstützt; auch an ihren Ausbilder kann sie sich wenden. Nur wer ist Nick in Wirklichkeit? Warum trägt er einen falschen Namen? Warum hat er nur neun Finger? Immer weiter rutscht Julia in dunkle Geheimnisse, die sie bis an den Westwall an der belgischen Grenze führen.

Benedikt Gollhardt hat schon viele Drehbücher für Fernsehserien geschrieben, mit Westwall entstand sein erster Thriller in Buchform. Ich fand den Schreibstil spannend und flüssig, die Seiten flogen nur so dahin. Der Aufbau des Buches hat mich aber schon an einen Fernsehfilm erinnert. Zuerst eine spannende Szene und dann Rückblick der letzten Wochen, wie sich die Geschichte bis zu diesem Punkt entwickelt hatte. Zwischenzeitlich hatte ich ein wenig Schwierigkeiten, die Personen und ihre Funktionen richtig zuzuordnen, da anscheinend jede Person mit den anderen in einer Beziehung steht. Ob bewußt oder unbewußt, ob in der Jetztzeit oder von früher. Aber die Handlungen waren immer verständlich oder der Rest wird auch schnell klarer.
Ein Thriller mit aktuellen Themen, aber auch etwas Geschichte. Ein tolles und spannendes Erstlingswerk! Allerdings nichts für Zartbesaitete, es gibt einige brutale, blutige Szenen.

Bewertung vom 02.04.2019
Hoffman, Jilliane

Nemesis / C.J. Townsend Bd.4


sehr gut

C.J.Townsend ist als Staatsanwältin zurück in Miami; sie hat Kalifornien verlassen, mit der Gewissheit dass William Rupert Bantling, besser bekannt als der Serienmörder Cupido, ihr nicht mehr schaden kann. Leider muss sie dieses Wissen für sich behalten, ebenso wie das Wissen um eine Liste die 13 Namen enthält. Es sind Namen von 13 bekannten Persönlichkeiten, die im Verdacht stehen, Snuff Videos herzustellen, zu verbreiten oder anzusehen. Ein Club mit Mitgliedern, die in hohen Ämtern angesiedelt sind und/oder viel, viel Geld ihr Eigen nennen. Eine Verfolgung oder Anklage ist schwierig und die Namensliste dürfte eigentlich auch nicht existieren. Als erneut mehrere, grausam zugerichtete Frauenleichen auftauchen, teilweise wie Abfall entsorgt auf Müllkippen und mit dem bekannten Brandzeichen im Nacken, beschließt C.J.Townsend die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Sie wird zur Nemesis. Gleichzeitig steht sie auch im ganz privaten Bereich vor einer Riesenentscheidung. Eine Privatadoptionsvermittlung stellt C.J und Dominick eine Adoption in Aussicht. Obwohl beide um die 50 sind. Wo ist der Haken? Die werdende Mutter ist drogenabhängig und könnte ein geschädigtes Kind gebären. Wie entscheiden sich die beiden? Es handelt sich um den vierten und letzten Teil der Cupido Reihe und der Autorin ist es gelungen, ein für mich befriedigendes Ende zu schaffen. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig. Das 520 Seiten dicke Buch hat zwar manche Längen und Wiederholungen, aber die Handlung baut sich logisch auf und nimmt auf den letzten 150 Seiten richtig an Fahrt auf. Ich bedanke mich bei Vorablesen und dem Wunderlich Verlag, die mir ein Exemplar zeitnah und kostenlos zur Verfügung gestellt haben.

Bewertung vom 20.03.2019
Herrmann, Elisabeth

Schatten der Toten / Judith Kepler Bd.3


gut

Judith Kepler, in einem DDR Kinderheim aufgewachsen, ist Tatortreinigerin und Putzfrau. Sie hat vor Jahren erfahren, dass sie die Tochter eines Spions ist, der auch als Romeo im Westen unterwegs war. Nach ein paar spannenden Abenteuern lebt sie z.Z. ein ruhiges, zurückgezogenes Leben. Bis ihr Chef Dombrowski zusammenbricht und ihr die Leitung des Betriebes überträgt. Schon ist sie leicht überfordert, denn sie ist Macherin und nicht für Büroarbeiten geschaffen.
Eva Kellermann, die damals unfreiwillig zur Spionin wurde, weil sie sich in den Romeo Lindner (Judiths Vater ) verliebt hatte und Geheimnisverrat beging, vertraut ihrer Tochter Isa auf dem Sterbebett ihr allergrößtes Geheimnis an. Diese wirkt danach wie ausgewechselt und setzt alles dran, Lindner zu schnappen. Lindner, mittlerweilen in Russland als Bastide Larcan in krummen Waffengeschäften verstrickt versucht in der Ukraine ein Mädchen zu entführen.
Isa Kellermann nutzt ihre Beziehungen und ihren Status bei den deutschen Nachrichtendiensten aus und plant einen fingierten Waffenschmuggel von Deutschland zur Ukraine. Dabei sollen ihr V-Mann und seine rechten Freunde geopfert werden, Hauptsache sie erwischt Larcan.
Da es sich bei dem V-Mann aber ausgerechnet um den Freund von Judith Kepler handelt, findet der große Showdown zum Schluß in Odessa mit allen Beteiligten statt.
Frau Herrmann hat einen sehr flüssigen Schreibstil und sie hat bestimmt die deutsche Geschichte während des kalten Krieges gut recherchiert, nur leider hat sie, meiner Meinung nach, zu viel davon in dieses Buch gepackt. Zwischendurch hatte ich keinen Durchblick mehr zwischen den einzelnen Geheimdiensten und habe einfach drüberweggelesen. Auch andere Stellen waren etwas zu ausführlich und zogen sich in die Länge. Etwas geraffter wäre es ein klasse Abschluß dieser Reihe. So ziehe ich ein Sternchen ab.
Eine Leseempfehlung für dieses Buch möchte ich aber trotz der Längen aussprechen.
Ich bedanke mich bei Vorablesen und dem Goldmann Verlag, die mir ein Exemplar zeitnah und kostenlos zur Verfügung gestellt haben.

Bewertung vom 15.03.2019
Horowitz, Anthony

Ein perfider Plan / Hawthorne ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Nach dem ich letztes Jahr Pye Hall gelesen hatte, war ich nun gespannt, was sich Anthony Horowitz diesmal wieder Besonderes hat einfallen lassen. Ich wurde nicht enttäuscht.
Diana Cowper wird mit einer Gardinenschnur erdrosselt; das Unheimliche daran, sie war erst sechs Stunden vorher in einem bekannten Beerdigungsinstitut, um ihre eigene Trauerfeier und Beerdigung zu planen. Wußte sie, dass sie in Gefahr war? Oder hat es etwas damit zu tun, dass sie die Mutter eines berühmten Schauspielers ist, der in den USA lebt und dort Karriere macht?
Das möchte der Ex-Polizist Daniel Hawthorne, der mittlerweile als Detektiv und Polizeiberater arbeitet, herausbekommen. Und er möchte, dass die Ermittlung und die Lösung des Falles anschließend als Buch erscheinen. Dafür benötigt er einen Autoren, der die ganze Ermittlung (still) begleitet und die ganze Geschichte gut zu Papier bringt. Seine Wahl fällt auf Anthony Horowitz. Dieser hat bisher eine Detektivreihe für Kinder veröffentlicht und schreibt auch Drehbücher für TV-Krimireihen, eine True Crime Story wäre Neuland.
Nun beginnt das eigentliche Buch. Anthony Horowitz erzählt aus seiner Sicht, wie Hawthorne ermittelt und seine Schlüsse zieht, welche mit seinen eigenen nicht übereinstimmen. Er erkennt: er ist eben Autor und kein Ermittler. Der Fall wird natürlich geklärt, aber mit einigen überraschenden Wendungen und einem ebensolchen Ende.
Den Aufbau dieses Kriminalromans fand ich sehr gelungen und bin gespannt, was sich Anthony Horowitz noch alles einfallen läßt für weitere Bücher. Wieder einmal mußte ich allerdings bedauern, dass meine Englischkenntnisse nicht ausreichend sind, um das Buch in der Originalversion zu lesen. Denn viele Hinweise in Namen und Shakespeare Zitaten erschließen sich mir wahrscheinlich nicht richtig. Auch kenne ich mich in der Film-und Fernsehwelt nicht ausreichend aus, um alle Personen in richtigen Bezug zu bringen.
Aber auch in der deutschen Übersetzung hat mir das Buch einige erfreuliche Lesestunden bereitet, nicht zuletzt durch den angenehmen Schreibstil und dem schrägen englischen Humor. Die Hinweise, die ich vermißt habe, könnten ja als Anhang dazugefügt werden.

Bewertung vom 09.03.2019
Dabos, Christelle

Die Verlobten des Winters / Die Spiegelreisende Bd.1


gut

Bei dem Buch 'Die Spiegelreisende - Die Verlobten des Winters' handelt es sich um den ersten Teil einer vierteiligen Fantasy Reihe. Das Buch von Christelle Dabos ist 2019 im Insel Verlag erschienen, als gebundene Ausgabe mit festem Einband.

Die alte Welt ist ist zerbrochen. Die neue Welt besteht aus 21 Archen und vielen kleineren Inseln die am Himmel schweben - eine davon ist Anima. Ophelia ist eine junge Frau und lebt auf Anima mit ihrer großen Familie und arbeitet im Museum. Sie hat die Fähigkeit, mit ihren Fingern Gegenstände zu lesen. Das heißt, sie sieht wer diesen Gegenstand alles berührt hat und kann die Stimmungen der Personen erkennen. Damit ihr das nicht laufend passiert trägt sie ständig Handschuhe. Außerdem ist sie eine Spiegelreisende. Sie kann also von einem Spiegel zu einem anderen Spiegel durchklettern, wenn sie bereits einmal in diesen Spiegel hineingesehen hat. Da sie als Kind einmal stecken geblieben ist, hat sie einen Schaden behalten und ist dadurch tollpatschig und ungeschickt und zerstört viele Dinge. Zum Glück sind andere Animisten sehr geschickt darin alles wieder zu heilen.

Es ist an der Zeit dass Ophelia heiraten soll; zwei Cousins hat sie schon abgewiesen. Nun steht ein neuer Bewerber ins Haus, allerdings kommt er von einer anderen Arche. Pol heißt diese und Thorn, ihr zukünftiger Ehemann holt sie zu sich nach Pol. Sie reisen mit einem Zeppelin. Thorn ist sehr abweisend und wortkarg ihr gegenüber, prophezeit ihr aber, dass sie den ersten Winter wohl nicht überstehen wird. Sie kommt bei der Tante von Thorn unter. Berenilde gibt aber auch keine Informationen an Ophelia weiter, diese ist also auf sich selbst gestellt und es dauert ziemlich lange, bis sie endlich dahinter kommt, aus welchem Grunde sie überhaupt nach Pol kommen sollte.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und gut zu lesen, allerdings fehlt der Handlung die richtige Spannung. Sie plätschert vor sich hin und auch wenn Ophelia in Lebensgefahr gerät, fiebert man nicht richtig mit. Die Figuren und die magischen Kräfte sind gut nachvollziehbar, sodass auch Leser wie ich(also Fantasy light) mit der Handlung mitkommen.
Den Vergleich mit Harry Potter kann ich nicht nachvollziehen. Gezaubert wird hier nicht, auch wenn es ab und zu magische Dinge gibt. Außer einer außergewöhnlichen Brille habe ich keine Gemeinsamkeiten entdecken können.

Ob ich die weiteren Bände, von denen dieses Jahr noch zwei weitere erscheinen werden, lesen werde entscheide ich dann kurzfristig. Da ich ja nun den Grund weiß, warum Ophelia nach Pol sollte, wäre es schon interessant zu wissen, wie es weitergeht. Auch wie es zwischen Ophelia und Thorn läuft......

Ich vergebe 3 Sterne für diesen ersten Band.

Bewertung vom 09.03.2019
Kepler, Lars

Lazarus / Kommissar Linna Bd.7


ausgezeichnet

Lazarus heißt der siebte Thriller mit den Ermittlern Joona Linna und Saga Bauer und ist als Hardcover 2019 bei Bastei Lübbe erschienen. Es handelt sich zwar um einen abgeschlossenen Thriller, aber um die Protagonisten richtig zu kennen und zu verstehen, ist es hilfreich die vorherigen Bände zu kennen, aber nicht zwingend notwendig.
Als in Schweden und im europäischen Ausland einige Morde geschehen, die immer einen Bezug auf Joona Linna haben, schließt dieser die richtigen Schlüsse: Jurek Walter muß noch leben. Saga Bauer hatte ihn mit mehreren Schüssen getroffen, aber er fiel dabei in einen Fluß und trieb ab. Der Leichnam wurde nie gefunden.
Joona hat einen Notfallplan für sich und seine Tochter Lumi, denn seit Jahren sind immer irgendwelche Serientäter hinter ihm und seiner Familie her. Die Tochter reagiert sofort, ohne Nachfrage läßt sie ihr bisheriges Leben hinter sich. Anders reagieren leider Saga, Nathan und Joonas Freundin Valeria. Sie glauben nicht, dass Jurek noch lebt und haben einen anderen Täter ausgemacht. Den Biber.
So nimmt das Unheil seinen Lauf und endet nur selten im Guten.
Vor lauter Hochspannung kann man das Buch fast nicht aus der Hand legen. Da es mehrere Handlungsstränge gibt, weiß man gar nicht, wo man mitfiebern soll.
Wer allerdings einen harmlosen Schwedenkrimi erwartet: Vorsicht!! Es handelt sich, wie bei allen Fällen mit Joona Linna, um einen knallharten Thriller. Blutige und brutale Szenen eingeschlossen.
Auch wenn manche Stellen unglaubwürdig erscheinen und Jurek und Joona manchmal übernatürliche Wahrnehmungen und Reaktionen zeigen, es ist ein toller Thriller. Mein Lesehighlight seit längerem.
Da Lars Kepler ( eigentlich das Ehepaar Ahndoril) die Reihe auf zehn Bände ausgelegt hat, freue ich mich schon auf die nächsten Fälle.

Bewertung vom 01.03.2019
Engman, Pascal

Der Patriot


sehr gut

Der Patriot ist das Erstlingswerk des Autoren Pascal Engman. Der Thriller spielt in vier Ebenen - teilweise in Chile und größtenteils in Schweden.

August Novak hat vor zehn Jahren Schweden verlassen und ist zur Fremdenlegion gegangen. Nach 5 Jahren hat es ihn nach Südamerika verschlagen, nun ist er Leibwächter des Russen Vladimir. Als seine Freundin Valeria schwanger wird, möchte er am liebsten mit ihr nach Schweden zurück. Eines Tages läuft alles schief: sein Chef und auch seine schwangere Freundin werden getötet - so kehrt er allein nach Schweden zurück.

Zur selben Zeit finden in Schweden mehrere Attentate auf Journalisten statt. Dahinter stecken Carl und andere junge rechtsradikale Schweden, welche mit der Situation in Schweden nicht klarkommen. Sie hassen Flüchtlinge, insgesamt Ausländer und auch die Lügenpresse. Da diese die Flüchtlinge in Schutz nehmen mit ihren Berichten, sind es in ihren Augen die wahren Übeltäter die beseitigt werden müssen.

Mit Madeleine Winther lernen wir eine Journalistin kennen die für ihre Karriere vor nichts zurückschreckt. Sie möchte ganz nach oben, da fängt sie eben eine Bettgeschichte mit ihrem Chef an. Sie und ihre Kollegen berichten fieberhaft von den Morden an den anderen Journalisten immer mit der Angst im Nacken die nächsten zu sein.

In einem weiteren Strang wird die Geschichte von Ibrahim Chamsai erzählt. Ein Syrer der vor vielen Jahren nach Schweden kam und hier mit seiner Familie ein neues Leben begonnen hat. Er ist Taxifahrer und plötzlich ins Visier von Carl und dessen Gruppe geraten. Sie entführten die Tochter von Ibrahim und zwingen ihn dazu mit seinem Taxi eine Autobombe zu zünden.

Nach und nach wird klar wie diese Stränge alle zusammenhängen.

Der Thriller ist flüssig geschrieben und die Spannung hält die ganze Zeit an. Pascal Engman hat selbst als Journalist gearbeitet und wegen rechtspopulistischer Drohungen seine Arbeit aufgegeben, man merkt, dass er Ahnung hat, von dem was er schreibt.

Leider könnte sich die Situation aus diesem Buch jederzeit im wirklichen Leben abspielen. Von mir ganz klar 5 Sterne und Leseempfehlung.

Ich bedanke mich bei vorablesen und dem Tropen Verlag die mir ein Exemplar zeitnah und kostenlos zur Verfügung gestellt haben.