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Bücherwurm

Bewertungen

Insgesamt 248 Bewertungen
Bewertung vom 25.05.2023
Randau, Tessa

Das Meer und ich


weniger gut

Möglichweise bin ich nicht die richtige Adressatin für diesen Roman gewesen, denn ich bin erst Anfang 30 und die Protagonistin bereits Mitte vierzig. Dennoch hatte ich mich auf dieses Buch gefreut, denn ich lese gerne Geschichten zum Innehalten für meine persönliche Introspektion. Dieser Roman bewegte sich für meinen Geschmack jedoch leider zu sehr im Mittelfeld zwischen meditativer Fantasiereise, Ratgeber und Frauenroman. Für eine Fantasiereise hätte die Geschichte jedoch in der zweiten Person geschrieben werden müssen, um mich zu vereinnahmen, für einen Ratgeber sind mir zu wenig Tipps verarbeitet worden und für einen Frauenroman war die Handlung nicht ausgearbeitet genug und die einzelnen Figuren blieben zu blass und gesichtslos. Somit war dieser Roman für mich schlussendlich leider nichts Halbes und nichts Ganzes. Schade! Ich hatte mir deutlich mehr erhofft.

Bewertung vom 25.05.2023
Vine, Lucy

Sieben Männer später


weniger gut

Gefreut hatte ich mich auf einen kurzweiligen, locker-flockigen Liebesroman. Leider war „Sieben Männer später“ für mich ein totaler Flop. Eine ich-zentrierte, vulgäre Protagonistin, die ihren engsten Bezugspersonen gegenüber absolut blind und rücksichtslos agiert. Die Witze trafen überhaupt nicht meinen Geschmack, ebenso wie die Handlung mit den abgelegten Ex-Partnern. Mehrfach hatte ich das Gefühl, der Roman ist einerseits nicht locker-flockig, andererseits aber auch nicht tiefgründig genug. Das Ende war ganz in Ordnung, die Protagonistin verbessert sich ein bisschen, es konnte mich aber nicht versöhnen. Schade!

Bewertung vom 25.05.2023
Behr, Markus

Straßenmusik


weniger gut

Sie könnten nicht unterschiedlicher sein: Jonas ist extrem introvertiert und zurückhaltend, Chiara dagegen laut und schnell aufbrausend unterwegs. Als die beiden Twennies sich durch einen Zufall in Amsterdam begegnen, beginnen sie, gemeinsam Straßenmusik zu machen. Während sie musikalisch perfekt zueinander passen, harmonieren sie jedoch im echten Leben kaum. Kann aus diesen zwei vollkommen gegensätzlichen Personen eine Einheit werden?

„Straßenmusik“ war der erste Roman, den ich vom Autor Markus Behr gelesen habe. Das wunderschöne Cover und der Klappentext haben mich neugierig gemacht auf den Roman über eine spezielle Freundschaft. In wechselnder Perspektive der Hauptfiguren, aber auch der Darstellung der Gedankenwelt der ein oder anderen Nebenfigur wird die Geschichte von Jonas und Chiara wiedergegeben. Hierbei empfand ich die Perspektivwechsel als sehr angenehm und faszinierend, weil hierdurch sehr gut herausgearbeitet wurde, wie die einzelnen Figuren die verschiedensten Situationen auf ihre eigene Art und Weise deuten. Der Lesefluss war stets angenehm, der Sprachstil war mir jedoch leider zu einfach gehalten. Grundsätzlich hätte ich mich über eine eloquentere und bildhaftere Sprache gefreut, zumal es sich inhaltlich um eine künstlerische, wenn auch musikalische und nicht literarische, Thematik geht. Ich finde aber, dass es dem Roman gut getan und mehr Substanz verliehen hätte.

Inhaltlich war der Werdegang von Jonas und Chiara grundsätzlich interessant. Leider empfand ich aber beide Figuren äußerst unsympathisch und es fiel mir schwer, mich in sie hineinzuversetzen. Während Chiara oft aggressiv und unverschämt war, nervte mich Jonas‘ verhaltene Art, der nicht in Gang kommt. Mit beiden Figuren hätte ich im echten Leben ungern zu tun. Ihre Aktionen und Reaktionen konnte ich daher nur bedingt nachvollziehen, was mir das Leseerlebnis erschwerte. Hinzu kam, dass die Geschichte eher vor sich hinplätscherte, nachdem Jonas und Chiara Amsterdam verlassen hatten. Das offene Ende wirkte auf mich wiederum versöhnlich und nahezu positiv, was mir gut gefallen hat. Insgesamt konnte mich der Roman aber nicht so recht erreichen und leider empfand ich beide Hauptfiguren und dadurch das Leseerlebnis doch als sehr anstrengend.

Bewertung vom 12.05.2023
Günak, Kristina

Glück ist da, wo man es hinträgt


ausgezeichnet

Als ihr Bruder Simon sich schwer verletzt und im Krankenhaus liegt, eilt Katharina ihm sofort zu Hilfe. Da er sich fortan nicht mehr um seine Eventagentur kümmern kann, übernimmt sie zähneknirschend das Zepter. Denn damit hängt auch ihre Rückkehr in die seit Jahrzehnten der Familie gehörende Burg zusammen. Denn Katharina ist von Geburt an Baronin und hegt nach vielen schlechten Erfahrungen einen Groll gegen Schein und Sein. Diesen bekommt der beste Freund ihres Bruders Leonard auch direkt zu spüren – er ist das Sinnbild ihrer Verachtung. Nichtsdestotrotz kümmert sich Katharina um alle Belange ihres Bruders und organisiert die anstehenden Hochzeiten. Doch nach einem Blick in die Bücher macht sie sich nicht nur um die Verletzungen ihres Bruder Simon Sorgen, sondern auch um dessen finanzielle Verhältnisse…

Ich bin ein großer Fan der Autorin Kristina Günak und ihrer Liebesromane. Auch der neue Roman sprüht nur so vor Humor und Leichtigkeit dank des lockeren Schreibstils der Autorin. Das Setting in der Burg mit diversen Hochzeiten erschafft eine tolle Kulisse für den Roman, die Figuren sind durchweg sympathisch und haben einen hohen Wiedererkennungswert. Besonders gut haben mir die vielen Erzählstränge gefallen, es dreht sich nicht alles nur um den Love Interest der Protagonistin. Beim Lesen habe ich mich sehr wohlgefühlt und konnte das Buch kaum noch aus den Händen legen, weil ich unbedingt wissen wollte wie es ausgeht und von der schönen Atmosphäre nicht genug kriegen konnte! Für mich ein Highlight unter den Wohlfühl-Liebesromanen 2023!

Bewertung vom 12.05.2023
Janz, Tanja

Fiese Brise in St. Peter-(M)Ording / St. Peter-Mording-Reihe Bd.2


weniger gut

In St. Peter-Ording soll ein Kegelturnier stattfinden und auch Ilvas Familie ist Feuer und Flamme. Doch schon vor Turnierbeginn wird einer der Favoriten tot aufgefunden. Was zunächst wie ein Unfall anmutete, entpuppt sich als brutaler Mord. Während die Polizei nur langsam Ergebnisse erzielt, schaltet sich Ilva mit ihrer Spürnase ein: Wer hat hier die Finger im Spiel?

Auch der zweite Kriminalroman von Tanja Janz spielt in St. Peter-Ording und versprüht Urlaubsstimmung und Meeresbrise. Der Roman entspringt dem Genre „cosy crime“ und eignet sich daher hervorragend zum Wegträumen ans Meer. Richtig Spannung kam bei mir jedoch leider nicht auf. Der Fall wirkte auf mich zu vorhersehbar, die verdächtige Person entpuppte sich tatsächlich als Mörder und die Ermittlungen der Polizei wirkten stümperhaft. Auch die Protagonistin Ilva konnte mich mit ihrer forschen Art nicht recht überzeugen. Ihre Spürnase gab ihr von Beginn an vor, wer der Mörder sein muss – und so war es dann auch. Schade! Ich habe deutlich mehr erwartet. Leider haben sich die wiederkehrenden Figuren rund um Ilva ebenfalls nicht weiterentwickelt. Hier fehlten mir zum Ausgleich zu dem eher mauen Kriminalfall persönliche Situationen der einzelnen Figuren. Die Liebesromane der Autorin lese ich unglaublich gerne – den Kriminalromanen fehlt es meinem Geschmack nach bisher leider an einer echten Mordermittlung und Spannung. Ich drücke die Daumen für Band 3, da ich eigentlich ein großer Fan der Autorin bin!

Bewertung vom 12.05.2023
Dubois, Julie

Lorbeerglanz / Périgord-Krimi Bd.3


sehr gut

In ihrem 3. Fall ermittelt Kommissarin Marie Mercier im Restaurantgewerbe. Der bekannte und allseits beliebte Restaurantinhaber Pierre Boisset wird mit einem historischen Dolch ermordet. Schnell stellt sich heraus, dass dieser schon seit Jahren solche historischen Kunstobjekte gesammelt hat. Ob das Mordmotiv mit seiner Sammelleidenschaft zusammenhing?

Julie Dubois verzaubert auch in ihrem neuesten Kriminalroman ihre Leser. Viel Lokalkolorit, bezaubernde Beschreibungen der wunderschönen Orte, französisches Flair und mundwässernde Kulinarik entführen erneut ins Perigord. Die Autorin hat es mal wieder geschafft, mich in Urlaubs- und Sommerstimmung zu versetzen – die Sehnsucht nach Frankreich ist ins Unermessliche gestiegen. Unterstützt von einem eloquenten Schreibstil und bildlichen Beschreibungen ist die Reihe für mich grundsätzlich mehr Wohlfühl- als Kriminalroman. Das soll aber keine negative Kritik sein! Bereits von Beginn an habe ich mich wieder wie zu Hause gefühlt und das Geplänkel und Familiäre sehr genossen. Die verschiedenen Figuren sind reizend und der Familienbesuch aus Deutschland weist die Unterschiede der beiden Länder ganz charmant auf. Auch, wenn Marie Mercier fleißig im Fall ermittelt, – der Kriminalanteil mit Spannung und Einblick in die Polizeiarbeit kommt in dieser Kriminalreihe doch recht kurz. Hinzu kommt, dass alle Ermittlungen sehr gefühlsbetont und mit Schilderung der Gedankenwelt der einzelnen Figuren stattfinden. Dies unterstützt für mich den Wohlfühlcharakter des Romans. Rasante Spannung und eine fesselnde Ermittlung sucht man hierdurch aber vergebens. Der Mordfall wird jedoch wie gewohnt schlüssig gelöst und gut erklärt. Ich lese die Reihe einfach sehr gern – gerne lasse ich mich ins Perigord entführen und genieße Lokalkolorit und Kulinarik. Ich freue mich schon auf Band 4!

Bewertung vom 28.04.2023
Arenz, Ewald

Die Liebe an miesen Tagen


gut

Als Clara und Elias aufeinander treffen, sind sie sofort Feuer und Flamme füreinander. Doch Clara zweifelt, ob der Altersunterschied, der die beiden trennt, zu groß sein könnte. Ein Schicksalsschlag lässt die beiden ihre Beziehung zueinander noch einmal überdenken – ob sie auf einen gemeinsamen Nenner kommen können?

Ewald Arenz kann wirklich wunderschön schreiben. Sein bildhafter Schreibstil ist nahezu melodiös, ohne überbordend zu sein. Dieses Maß muss man erstmal treffen – Chapeau! Insofern wurden meine Erwartungen bei seinem neuesten Roman „Die Liebe an miesen Tagen“ getroffen. Inhaltlich konnte mich die Geschichte allerdings leider nicht abholen. Die Idee des Romans fand ich sehr spannend. Zwei Figuren mittleren Alters, die sich noch einmal richtig verlieben – eine schöne Idee. An der Ausführung haperte es jedoch. Einerseits blieben mir die Figuren zu blass, andererseits standen mir zu sehr diverse Krankheiten und Schicksalsschläge im Vordergrund. Ich fühlte mich zu keinem Zeitpunkt richtig angekommen. Hin und wieder wirkten Dialoge hölzern. Insgesamt hat mich der Roman nicht so richtig überzeugen können – ich werde es aber bei weiteren Romanen des Autors gerne wieder versuchen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.04.2023
Yagisawa, Satoshi

Die Tage in der Buchhandlung Morisaki


weniger gut

Nach diversen Rezensionen, Vorschusslorbeeren und Werbungsannoncen war ich auf diesen Roman extrem gespannt. Ich hatte hohe Erwartungen und auf eine inspirierende, berührende und Hoffnung stiftende Geschichte erwartet. Leider wurden meine Erwartungen nicht getroffen. Der Roman wird meiner Meinung nach viel zu sehr gehyped für eine durchschnittliche Geschichte. Die Protagonistin Kakao erschien mir mehrfach ich-bezogen und dadurch nicht sonderlich sympathisch. Die Lebensweisheiten einzelner Figuren wirkten wir Allgemeinplätze und die Liebesgeschichte fand ich traurig. Schade, es hat mich nicht erreicht!

Bewertung vom 17.04.2023
Steele, Emma

Die Sekunde zwischen dir und mir


gut

In ihrem Romandebüt „Die Sekunde zwischen dir und mir“ befasst sich die Autorin Emma Steele mit einer Liebesgeschichte auf spezielle Art. Das frisch wiedervereinte Paar, bestehend aus Robbie und seiner Freundin Jenn, ist mit dem Auto unterwegs auf dem Weg nach Hause. Als sie sich mit den Worten „Ich muss dir etwas sagen“ zu ihm umdreht, kommt jedoch ein LKW frontal auf sie zugerast. Den Tod vor Augen wird Robbie unfreiwillig Zuschauer von Jenns wichtigsten Erinnerungen. Um das Lenkrad noch rechtzeitig rumreißen zu können, muss er allerdings dringend Jenn „aufwecken“ und ihren Gedankenstrudel, in dem sie beide feststecken, beenden.

Aus diesem eigentlich klassischen Liebesroman sticht vor allem der Erzählstil der Autorin hervor: In wild wechselnden Abschnitten werden bruchstückhaft Erinnerungen dargestellt, die sich um Jenns Kindheit und Jugend sowie um ihre Partnerschaft mit Robbie drehen. Erst nach und nach wird den Beteiligten dabei gewahr, wo sie sich befinden. Darüber hinaus wechselt die Erzählperspektive zwischen Robbie und Jenn in den einzelnen Erinnerungen hin und her. Beim Lesen hatte ich zunächst Schwierigkeiten bei den diversen und rasanten Sprüngen mitzukommen. Nach Eingewöhnung entwickelte die Geschichte allerdings einen leichten Sog – gerne wollte ich herausfinden, was Jenn Robbie denn nun unbedingt mitteilen wollte. Hier musste ich mich sehr gedulden, denn erst ganz zum Schluss wird das große Geheimnis gelüftet. Das Ergebnis hat mich dann leider etwas ernüchtert. Nicht alle Motive konnte ich vollends nachvollziehen. Zudem konnte ich trotz Gewöhnung an den besonderen Erzählstil bis zuletzt keine Bindung zu den Protagonisten aufbauen. Das lag einerseits am Erzählstil, der mich gefühlt nicht nah an die Figuren heranließ, andererseits an den Figuren selbst, die mir nicht unbedingt sympathisch waren. Insbesondere Robbie wirkte auf mich wie ein kleines, Ich-bezogenes Kind und zudem auch sehr oberflächlich. Jenn hingegen kam mir wie der typische „People-Pleaser“ vor. So richtig warm wurde ich mit ihr jedoch ebenfalls nicht, oftmals hatte ich einfach nur Mitleid mit ihr. Gut gefallen hat mir, wie sich beide Figuren im Verlauf der Geschichte verändern. Dies wurde von der Autorin wirklich schön herausgearbeitet.

Der Sprachstil ist durchgehend elaboriert und lebt von vielen Details und Beschreibungen. Der Autorin gelingt es unfassbar gut, die kleinen Momente des Alltags einzufangen, die das Leben ausmachen. Das hat mir grundsätzlich wirklich gut gefallen. Allerdings musste ich mich ab ca. der Hälfte des Romans sehr motivieren, weiterzulesen. Denn die Detailverliebtheit und die ständig wechselnden Erinnerungen an andere Zeiten und an andere Orte, wodurch ich mit den Figuren nicht so recht mitfühlen konnte, wurden auf Dauer etwas zäh und langatmig. Hierdurch flaute der Spannungsbogen für meinen Geschmack zu sehr ab.

Schlussendlich ließ mich der Roman zwiegespalten zurück und auch jetzt bin ich noch hin- und hergerissen. Die Grundidee des Romans ist wirklich klasse – emotional gepackt hat es mich aber leider nicht.

Bewertung vom 14.04.2023
Atlas, Syd

Es war einmal in Brooklyn


gut

Von diesem Roman habe ich mir nach dem Klappentext und der Leseprobe deutlich mehr erhofft. Im Fokus steht die Freundschaft zwischen den Protagonisten Juliette und David, die im Verlauf der Handlung viel verkraften muss. Neben der Hauptgeschichte und den sich ereignenden tragischen Schicksalsschlägen werden auch diverse Vorgeschichten der Haupt- und Nebenfiguren dargestellt. Grundsätzlich ein gutes Konzept für einen Roman mit Tiefe. Leider kam bei mir jedoch der erhoffte Sog nach der Geschichte und die Emotionalität nicht an. Vielmehr musste ich mich in der Mitte des Romans motivieren, durchzuhalten. Erst ganz zum Ende wurde es für mich sentimental, zuvor wurde ich mit den Figuren einfach nicht warm. Trotz wechselnder Perspektiven und einem wirklich wunderschönen Sprachstil konnte mich die Autorin nicht so recht erreichen. Ein Roman mit viel Potential, der mich leider nicht umhauen konnte.