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Insgesamt 1220 Bewertungen
Bewertung vom 17.01.2025
Racheritual
Cross, Ethan

Racheritual


gut

Ich liebe Ethan Cross und war sehr gespannt auf diesen neuen Reiheneinstieg. Als langjähriger Fan der Ackermann- Bücher war meine Erwartungshaltung aber auch unglaublich hoch und vielleicht bin ich genau deswegen nicht völlig begeistert. War für mich solide, aber kein Highlight.

An sich fand ich das Thema schon interessant und vor allem anfangs auch ziemlich spannend umgesetzt. Irgendwann haben mich die fanatischen Anwandlungen aber ein bisschen verloren, das war mir alles einen Ticken zu viel und irgendwie gekünstelt. Auch die ganzen familiären Intrigen fand ich zwischenzeitlich ganz schön anstrengend zu verfolgen.

Was mich aber total überzeugt hat waren Kincaid und sein Team. Nicht nur die eher unkonventionellen Arbeitsweisen und Kincaid, der schon als klassischer Antiheld durchgeht, sondern vor allem auch Corin, die eine absolute Wahnsinnsfrau ist. Es macht einfach Spaß den Interaktionen des Teams zu folgen. Von den Charakteren her für mich ein klassischer Ethan Cross in Bestform.

Das Buch ist gut geschrieben und auch wenn ich es thematisch zwischenzeitlich etwas zäh fand, so ist die Geschichte doch temporeich und stimmig geplottet. Ich glaube mit einem für mich weniger abstrusen Thema hätte ich das Buch insgesamt auch spannender empfunden, ich bin da einfach nicht so rangekommen.

Für mich jetzt nicht unbedingt die Art Buch die mich umhaut, aber Ethan Cross hat mit diesem Auftaktband solide vorgelegt, sodass ich auch zukünftige Fälle des wilden Haufens verfolgen würde, weil ich sehen kann, wohin die Reise gehen könnte.

Bewertung vom 17.01.2025
Awakened
Born, C.L.

Awakened


sehr gut

Zum Inhalt: drei Jugendliche, die nichts miteinander gemein haben, die aber scheinbar durch eine unsichtbare Keaft zueinander hingezogen werden- und zu einem alten, magischen Buch, das ihrer aller Leben für immer verändern wird.

Ich mochte es sehr, wie divers die Charaktere angelegt sind. So ergeben sich ein paar tolle Gespräche über Religion, Sexualität, Familie und Identität. Finde ich bei Jugendbüchern immer super, wenn die auch ein paar Denkanstöße mitgeben.

Einerseits fand ich es total spannend dass die drei Protas so unterschiedliche Wege einschlagen, weil man dadurch auch den neunten Pfad und die Inquisition besser kennenlernte. andererseits fand ich es schade, dass sie so wenig Berührungspunkte hatten und ihre beginnende Freundschaft dadurch nicht so richtig wachsen konnte. Denn aus meiner Sicht waren alles anderen Beziehungen, die die drei aufbauten sehr oberflächlich.

Was ich auch etwas schade fand war, dass Mos Initialmagie so wenig zum tragen kam. Dabei war sie für mich interessanteste und ich habe die Episode mit dem Gnom geliebt. Das Magiekonzept fand ich aber insgesamt sehr stimmig, genauso wie die Jagd nach Hinweisen quer durch Europa.

Es gab ausreichend Action-Moment, sodass die Handlung durchweg interessant und spannend bleibt und man hier viel entdecken kann. Ich fand die magische Sprache total interessant angelegt und hatte viel Spaß daran mehr über die Gilde und die magische Welt herausfinden. Die Sprache war ansonsten simpel und daher leicht lesbar, sodass ich schnell durch das Buch gekommen bin.

Mir hats gut gefallen.

Bewertung vom 11.01.2025
Die Anwältin
Kistler, Bonnie

Die Anwältin


ausgezeichnet

Ich lese viele Thriller, aber ich habe bisher nur wenige gelesen, die mich bereits auf den ersten derartig zerstört haben. Dieses Buch ist nichts für schwache Nerven und hat mich nah an meine Grenzen getrieben. Stark inszeniert und absolut grausig.

Vielleicht vorab den stärksten Pluspunkt an diesem Buch für mich: Kelly ist eine absolute Wahnsinns-Protagonistin. Nicht nur eine beeindruckende, starke und gewiefte Karrierefrau, sondern auch hingebungsvolle Mutter und liebende Ehefrau, trotz schwieriger Begleitumstände. Kelly lebt ein Traumleben, kann ich nicht anders sagen. Doch dann wird ihr Leben erschüttert und wie sie damit umgeht ist nochmal ne ganz andere Hausnummer. Unerschrocken, strategisch und absolut willensstark. Hab nen kleinen Girlcrush entwickelt, bin ich ganz ehrlich.

Das Triggerthema ist eher nichts für zartbesaitete Leser, weil es schon sehr explizit wird. Generell deckt dieses Buch eine regelrecht facettenreiche Bandbreite des Themas „Sexualisierung von Frauen“ ab. Spannend finde ich den Rundumblick der hier auf Opfer- und (Mit)täter-Perspektive gegeben wird.

Generell ist das Buch stark geplottet, es gibt ein paar sehr überraschende Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet habe. Die ganze Geschichte ist einfach höllisch abgründig und sehr aufgeladen. Für mich ein absoluter Pageturner. Ich sags wies ist, ich konnte nicht eher schlafen, bis das Buch zu Ende war, weil mein Seelenheil gefühlt vom Ausgang abhing.

Auch hinterher habe ich das Gefühl das Gelesene noch verarbeiten zu müssen, was mir bei Thrillern sonst nicht eher nicht passiert. Heftiges Buch.

Bewertung vom 11.01.2025
Point of no Return
Seyfried, Leandra

Point of no Return


ausgezeichnet

Ich lese inzwischen tatsächlich liebes Romantic Suspense als herkömmliche Romance, weil ich diesen spannenden, unterschwellig aufgeladenen Twist der Storyline sehr zu schätzen gelernt habe. Und dieses Buch ist echt klasse geplottet, es gibt super viel zu enthüllen und die Lovestory wirkte angenehm authentisch.

Zum Inhalt: nach einem schrecklichen Unfall wacht Quinn in einem Krankenhaus aus- mit erheblichen Gedächtnislücken. Doch schnell holt sie die Realität ein: ihr Freund hat sich von ihr getrennt und ihre beste Freundin ist spurlos verschwunden. Und niemanden scheint das zu interessieren. Also macht sich Quinn allein auf die Suche. Wobei, nicht allein, denn Emilia Exfreund Nate steht ihr zur Seite.

Den Amnesie-Kniff fand ich super gewählt, da es der Autorin ein höheres Maß an „Tell“-Elementen erlaubt und der Leser so in kurzer Zeit eine ordentliche Fülle an Informationen ansammeln kann. Damit steigt man schon mit großartigen Vorwissen in die Story ein, gleichzeitig bleibt die Unsicherheit darüber, wem Protagonistin Quinn überhaupt trauen kann. Und ist sie mit ihrer Amnesie überhaupt selbst zuverlässige Quelle?

Super spannend war für mich auch, wie die Freundschaft zwischen Quinn und Emily auch zunehmend kritisch reflektiert und in ein anderes Licht gerückt wird. Dieser Wandel von blinder Loyalität zu Misstrauen war so gut angelegt und hat für ordentlich Stimmung zusätzlich gesorgt.

Generell war die Storyline einfach packend. Es gab viele Geheimnisse, Verrat und Abgründe zu entdecken, sodass es durchweg eine bedrohliche Atmosphäre und schwelende Konflikte gab. Die Auflösung war zwar reichlich dramatisch aber sehr stimmig, sodass sich ein starkes Gesamtbild ergab.

Und ich liebe dass die Lovestory in meinen Augen null kitschig war, sondern sehr bodenständig. Mir hats richtig gut gefallen.

Bewertung vom 11.01.2025
Last Girl Standing - Wer wird überleben?
Jackson, Lisa;Bush, Nancy

Last Girl Standing - Wer wird überleben?


weniger gut

Ich hab Bücher von Lisa Jackson früher richtig gerne gelesen, die Autorin dann aber irgendwie aus den Augen verloren. Als ich jetzt durch Zufall auf dieses neue Buch von ihr gestoßen bin, war ich aber direkt interessiert. Für mich hatte die Geschichte aber nicht den selben Reiz wie die Bentz/Montoya-Reihe, die ich damals so geliebt habe.

Zum Inhalt: die fantastischen Fünf waren die beliebteste Highschool-Clique. Doch fünfzehn Jahre später sind sie sich fremd geworden. Als ausgerechnet Teenie-Schwarm und Ehemann von Delta, einer der Fünf, Tanner ermordet wird, führt das die ehemaligen Freundinnen wieder zusammen.

Das erste Drittel des Buches dreht sich hauptsächlich darum was für ein toller Hecht Tanner ist. Was sich nicht nur darin widerspiegelt, dass sich die Gedanken sämtlicher Mädchen um ihn drehen, sondern auch seine eigenen banalen Gedanken kreisen nur um sich selbst. Ich fand diesen Abschnitt wahnsinnig anstrengend und die Figuren unglaublich nervtötend und oberflächlich.

Generell sind die Themen eher trivial und drehen sich zu einem groß Teil darum wer mit wem was hat oder gern hätte. Selbst nach dem Mord ist dieser eher eine Randerscheinung der Geschichte, dir sich hauptsächlich um Beliebtheits-Rivalitäten dreht.

Die Auflösung kam für mich völlig aus dem Nichts und war in meinen Augen reichlich unglaubwürdig angelegt. Einen Pluspunkt gibts von mir für die sehr überraschende Wendung, aber an sich einfach total überzogen und in keiner Relation zu den Ereignissen.

Mich hat diese Geschichte leider gar nicht abgeholt.

Bewertung vom 11.01.2025
What I eat in a day
Franssen, Sarah

What I eat in a day


ausgezeichnet

Ich oute mich gerne als Fan von Influencer-Büchern. Ich mag die schönen, hochwertigen Aufmachungen- für mich sind diese Bücher meist auch klassische Coffeetable-Books, die ich gerne sichtbar irgendwo liegen habe. Und besonders die Kochbücher dieser Sparte haben es mir angetan unf gerne probiere ich selbst die angepriesenen Rezepte aus. So auch hier: neben Basics zum Thema Ernährung und dem titelgebenden 14-Tage-Plan glänzt das Buch vor allem mit tollen, ansprechenden Rezepten

Besonders hilfreich fand ich die vorgeschaltete Einkaufsliste für die gesamte Woche. Dann kann man direkt eine Woche alle Rezepte Kochen, die Gerichte pro Tag können entweder nach Plan gekocht, oder variiert werden, unterm Strich ergeben sich für jeden Tag ähnliche Gesamtkalorien. Mengenmäßig habe ich nicht alles so bekommen wie angegeben, sodass bei mir einiges übrig geblieben ist. Beim zweiten Durchlauf würde ich versuchen bestimmte Zutaten auszutauschen (zB Naturjogurt gegen Skyr) um weniger im Überschuss zu kaufen und von bestimmten Rezepten konnte ich auch mehr als einmal essen.

Ich mochte, dass die Rezepte sehr simpel und alltagstauglich sind. Also jetzt nichts verblüffend neues, aber mir fehlen meist einfach die Ideen was ich kochen könnte. Daher ist das genau das richtig für mich. Ich fand auch die meisten der Rezepte absolut ansprechend und es war für mich nichts dabei, was ich gar nicht essen würde.

Für die meisten Rezepte braucht man ca. 30min, ein paar dauern auch länger aber insgesamt eignet sich vieles auch super als Mealprep. Jegliche Kuchen mache ich z.B. einfach am Abend vorher um mir morgens die Zeit zu sparen. Hier vielleicht der Hinweis: die Frühstücks- und Snackoptionen sind zum großen Teil eher süß als herzhaft.

Ich finde das ist ein schönes Lifestyle-Kochbuch mit hochwertigen Fotos und Rezepten, die nachzukochen mir Spaß macht.

Bewertung vom 11.01.2025
Wackelkontakt
Haas, Wolf

Wackelkontakt


ausgezeichnet

Das Cover ist so grausig, dass man nicht dran vorbeigehen kann, was für mich absolutes Glück war, denn ich hätte dieses grandiose sonst ganz sicher passt. Also nicht abschrecken lassen, sondern unbedingt lesen- es lohnt sich.

Zum Inhalt: Franz Escher sitzt in seiner Wohnung und wartet auf den Elektriker. Um sich die Zeit zu vertreiben liest er ein Buch über einen Ex-Mafioso im Zeugenschutzprogramm. Der hat von einem Zellenkollegen ein Buch bekommen, in dem Franz Escher in seiner Wohnung sitzt und auf den Elektriker wartet.

Der Klappentext deutete zwar bereits an,dass es hier eine seltsame parallel verlaufende Erzählweise gibt. Aber ich war doch überrascht wie nahtlos und ungezwungen die beiden Geschichten ineinander übergehen. Das wirkte überhaupt nicht gewollt oder gekünstelt, sondern tatsächlich überraschend stimmig.

Und als die Geschichte dann immer verwundener wurde, ergab sich eine geradezu fantastisch anmutende Handlung die die Gesetze von Raum und Zeit aushebelt. Zuletzt habe ich etwas vom Konzept her ähnliches und derartig stimmig Erzähltes bei der berühmten „unendlichen Geschichte“ erlebt.
Selten hat mich ein Buch so überrascht wie dieses, das mich von Anfang bis Ende absolut begeistert hat.

Eine wundersame und gleichzeitig spannende Geschichte, die ein absoluter Lesegenuss war.

Bewertung vom 11.01.2025
Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben
Decker, Anika

Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben


sehr gut

Ich liebe ja den Titel. Der war für mich ein sofortiges Verkaufsargument. Einfach weil es immer noch so ist, dass Sex erstmal jegliche Beziehung verkompliziert. Ich muss aber sagen, dass das Thema selbst im Buch gar nicht so vordergründig ist. Zumindest nicht auf die charmant humorvolle Art, die ich mir unter dem Titel vorgestellt habe.
Es geht hier eher um Machtkämpfe und das auf ganz verschiedenen Ebenen, um Konfrontationen mit sich selbst und anderen. Hat mir trotzdem gefallen.

Zum Inhalt: Nina geht auf die 50 zu, ist geschieden, nachdem ihr Mann sie mit einer deutlich jüngeren Frau betrogen hat und geht einen schlecht bezahlten Job nach, den sie hasst. Als sie auf einer Party den 20 Jahre jüngeren David kennenlernt, bringt dies das fragile Familienkonstrukt ins Wanken.

Die Grundstimmung im Buch ist eher angespannt und negativ angehaucht. Die dargestellten Beziehungen habe ich als sehr anstrengend empfunden, egal ob es dabei um Nina oder ihre Schwester Lena ging. Vor allem mit Lena bin ich überhaupt nicht warm geworden, die wie eine Marionette versucht, die sozialen Erwartungen an die Einkommensklasse ihres Mannes zu erfüllen. Wobei nie so recht klar wird, wessen Erwartungen das genau sind. Aber ihr Anbiedern fand ich einfach nur ganz schrecklich zu lesen.

Und auch Nina hat kein leichtes Los, sie ist die klassische Verliererin einer Trennung und wird allein durch ihr Alter abgewertet, sogar von der eigenen Familie. Ich finde es faszinierend, wie hier an mehreren Stellen deutlich wird, dass einer Frau ihre eigene Sexualität eigentlich gar nicht gehört- zumindest in den Augen anderer. Und wie dasselbe Verhalten von einem Mann als absolut legitim, wenn nicht sogar bewundernswert bewertet wird. Die Doppelmoral unserer Gesellschaft wird da gut rausgearbeitet und stellt für mich das Kernthema dieses Buches dar.

Der Befreiungsschlag hat für meinen Geschmack viel zu lange auf sich warten lassen, aber diesen Teil des Buches, die Solidarität und Frauenpower, hat mir richtig gut gefallen. Davon hätte ich gerne mehr gehabt und habe da gegen Ende auch eine Konfrontation mit z.B. Lulu vermisst.

Insgesamt nicht was ich erwartet hatte und für mich kein klassischer Unterhaltungsroman. Trotzdem auf seine Art lesenswert.

Bewertung vom 11.01.2025
Almost isn't enough. Echoes of the Past / Secrets of Ferley Bd.2
Bright, Jennifer

Almost isn't enough. Echoes of the Past / Secrets of Ferley Bd.2


ausgezeichnet

Wow, diese Liebesgeschichte voller Gegensätze hat mich quasi von Beginn an in ihren Bann geschlagen. Ich bin eigentlich kein Fan von derartig riesigem emotionalen Ballast, weil ich es oft erdrückend finde davon zu lesen, aber hier hat es für mich einfach gestimmt und mich total mitgerissen.

Zum Inhalt: vor drei Jahren verschwand Hazel ohne ein Wort aus Damians Leben. Doch nun ist sie zurück in ihrer Heimatstadt und läuft ihm direkt unerwartet in die Arme. Und sofort sind all die Gefühle zwischen ihnen wieder da. Aber kann das für einen Neuanfang reichen?

Es handelt sich hier um einen zweiten Band, da die Protas aber wechseln, hatte ich überhaupt keine Probleme in die Handlung und das Setting einzusteigen. Da ich jetzt aber total vom Schreibstil, den Emotionen und den wunderbaren Charakteren angefixt bin, werde ich mir Band 1 definitiv jetzt auch noch zulegen.

Die Geschichte wird aus den wechselnden Perspektiven von Hazel und Damian erzählt, zwischen denen einiges an ungesagten Themen steht. Trotzdem ist die Spannung zwischen ihnen von Beginn an greifbar. In Rückblicken erfährt der Leser, wie sich ihre Liebe über die Jahre entwickelt hat- für mich der absolute Slowburn-Traum. Generell fand ich, dass jegliche Beziehung hier sehr authentisch dargestellt wurden.

Das Buch war eine echte Achterbahnfahrt der Gefühlt- Wut, Verzweiflung, Schmerz, aber auch Hoffnung, Loyalität und Liebe werden hier toll vermittelt, sodass ich jede Zeile gefühlt habe und das Buch am liebsten inhalieren wollte. Gleichzeitig sollte es nie enden. Ich würde so gerne wissen, wie es mit Damian und Hazel weitergeht und hoffe, dass noch einige Bücher der Reihe kommen, in denen sie dann Gastauftritte haben.

Bewertung vom 11.01.2025
Minus 22 Grad
Peck, Quentin

Minus 22 Grad


sehr gut

Ich liebe ja saisonale Lektüre, winterliche Thriller gehören für mich also auf jeden Fall ins Leserepertoire. Und dieses Buch hat mich im wahrsten Sinne kalt erwischt. Toll geplottet und ein spannendes Versteckspiel.

Zum Inhalt: als die Studentin Laura Gehler bei einer Radtour verschwindet, setzt die Polizei alle Hebel in Bewegung. Nicht zuletzt weil ihre Mutter eine hochrangige Politikerin ist. Aber es deutet auch alles darauf hin, dass ein bekannter Killer erneut zugeschlagen hat. Währenddessen muss Laura das Rätsel um ihre eigene Entführung lösen.

Ich bin ganz ehrlich: ich habe mich von den vielen Figuren und Einzelschicksalen total in die Irre führen lassen und habe das große Ganze erst viel zu spät gesehen. Hut ab vor diesem sehr eindrucksvollen Plot, der mich wirklich überrascht hat. Ich habe auch absolut die falschen Personen im Verdacht gehabt.

Durch die Fülle an Figuren bekommt man natürlich immer nur episodische Einblicke, die auf den ersten Blick unzusammenhängend wirken, aber tatsächlich ein sehr stimmig erzähltes Bild ergeben. Anfangs ist es überhaupt nicht absehbar ob und wie die einzelnen Handlungsstränge zusammengehören, was ich wirklich eindrucksvoll erzählt fand.

Lauras Situation wirkt sehr ausweglos und dadurch wirklich stimmungsvoll und bis zum Schluss wirklich spannend. Aber auch bei den anderen Charakteren ergeben sich ein paar atmosphärische und beklemmende Situationen, sodass eigentlich durchweg was passiert und es innerhalb der Handlung viel zu entdecken gibt.

Aufgrund der falschen Fährten und tückischen Verdachtsmomente ein sehr gelungener Thriller, der mir richtig gut gefallen hat.