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Musteplume

Bewertungen

Insgesamt 350 Bewertungen
Bewertung vom 01.08.2023
Von Handlettering, Upcycling und neuen Freundschaften / Ist doch Isy! Bd.1
Neubauer, Annette

Von Handlettering, Upcycling und neuen Freundschaften / Ist doch Isy! Bd.1


weniger gut

Ist doch Isy!
Eine nette Idee, ein Tagebuchroman gepaart mit Do it yourself Ideen.

Allerdings finde ich die Umsetzung unsympathisch.

Der Schreibstil ist zwar passend zu einem Tagebuchroman, wirkt auf mich allerdings gezwungen kindlich cool. Meine zwölfjährige Tochter drückt sich gewählter und differenzierter aus, in Wort und Schrift.

Die DIY Ideen sind simpel, aber nett.

Die im Buch angepriesene Nachhaltigkeit finde ich prima, diesen erhobenen Zeigefinger, dieses Allesbessermachen völlig unglaubwürdig und überzogen.

Auch die ganze heile Welt ist einfach zu einfach. Die große Supersister, das entspricht einfach keiner Realität.

Die zugrunde liegende Teenagergeschichte ist entsprechend. Nett, aber ohne Mehrwert, nichts besonderes.

Insgesamt habe ich von diesem Buch wirklich viel erwartet und wurde enttäuscht, weil mir die Umsetzung nicht zusagt.

Ich bin höchst gespannt, ob meine Tochter dieses Buch mögen wird.

Bewertung vom 31.07.2023
Der Vorweiner
Bjerg, Bov

Der Vorweiner


sehr gut

Der Vorweiner ist eine Dystopie, welche Resteuropa beschreibt, welches übrig blieb, nach dem der Rest Europas durch die Klimakrise quasi unbewohnbar geworden ist.
Es ist sehr überspitzt dargestellt, die Reichen bezahlen für die Ausübung sinnvoller Arbeit, die Niederschicht ist großflächig vertreten und hält die Gesellschaft am Laufen, noch unter dieser Rangieren die Flüchtlinge, welche von der Niederschicht rassistisch angegangen werden.
Alles wird outgesourced, Emotionen sind nicht erwünscht, dafür gibt es die Vorweiner.

Ein Menschenleben zählt nicht viel, die Verlängerung der Jugend jedoch alles. Für den, der es sich leisten kann.

Ich fand diese stilistisch interessante Dystopie durchaus lesenswert, sie hatte etwas drehbuchartiges, mit verschiedenen Zeitsprüngen und Perspektiven. Das Buch regt sehr zum Nachdenken an und lässt sich wunderbar interpretieren, ist aber auch ohne jegliche Interpretation fesselnd, da es schön ist, wenn sich die anfängliche Verwirrung legt.

Bewertung vom 26.07.2023
Treacle Walker
Garner, Alan

Treacle Walker


gut

Bei Treacle Walker hat mich das Cover verzaubert und mich dazu gebracht, einmal Fantasy zu lesen.

Allerdings ist dieses Buch ganz anders als erwartet.
Die Geschichte ist komplett verwirrend, es gibt kaum Handlung, es ist irgendwie ein Comic in Buchform, aber mir stellen sich die benötigten Bilder nicht ein.

Ich mag die Sprache, die mystischen Phantasiewörter, fürchte jedoch, diese haben unter der Übersetzung gelitten.

Man kann dieses Buch bestimmt ganz wunderbar interpretieren und sezieren.
Ich war nach 45 Minuten durch und konnte wenig mitnehmen.

Ich finde auch den Preis von 20€ für so wenig Geschriebenes sehr erstaunlich. 160 Seiten, davon gefühlt ein Drittel leer…

Mag sein, dass es Fans gibt, mag sein, dass es etwas besonderes ist, mich hat es leider nicht mitnehmen können.

Ich mag die Worte, allerdings bleiben sie für mich leer.

Bewertung vom 25.07.2023
October, October
Balen, Katya

October, October


ausgezeichnet

October, October ist ein Jugendbuch, das mich komplett überzeugt hat.

Die Geschichte von October ist fesselnd und mitreißend. October ist elf Jahre alt und lebt mit ihrem Vater im Wald, im Einklang mit der Natur und den Tieren, bis sich alles ändert.

Ich finde es sehr spannend Octobers freies Leben zu erleben, die Idee ihres Aufwachsens finde ich faszinierend.
Auch die weitere Entwicklung ist sehr spannend zu verfolgen und das Ende ist absolut stimmig und großartig.

Das Buch behandelt existenzielle Gefühle, sehr einfühlsam, sehr liebevoll. Der Schreibstil ist packend und angenehm zu lesen.

Die Geschichte hat mich zeitweise zu Tränen gerührt, das schätze ich sehr, wenn ein Buch dieses vermag.

Toll finde ich auch die historischen Informationen, das Hintergrundwissen zu den Mudlarkern.

Ich empfehle dieses Buch uneingeschränkt weiter und hoffe sehr, dass meine Tochter es so sehr lieben wird wie ich!

Bewertung vom 24.07.2023
Rund um den Müll / Wieso? Weshalb? Warum? Bd.74
Kessel, Carola von

Rund um den Müll / Wieso? Weshalb? Warum? Bd.74


ausgezeichnet

Die Kinder sind heute sehr viel problembewusster und kritischer was das Thema Müll angeht als zu meiner Zeit!
Das finde ich absolut großartig und daher mag ich Bücher wie dieses, das die Problematik und die Hintergründe kindgerecht erläutert, ganz fantastisch.!

Wie wird Müll entsorgt und was bedeutet Mülltrennung?
Müllvermeidung und Lebensmittelverschwendung. Altpapier und Recycling.
Die Themen sind vielfältig und die Erklärungen gut verständlich.

Die Qualität entspricht meinen Erwartungen, ich finde die Wieso? Weshalb? Warum? Kindersachbuchreihe sehr empfehlenswert.
Auch hier sind die Illustrationen ansprechend und das Verhältnis von Text und Bild ausgewogen.

Dieses Buch kann einen Teil zum Klimawandel beitragen, durch Aufklärung und Motivation zur Verhaltensänderung. Ich hoffe, die Kinder bleiben neugierig und problembewusst, mögen sie die Erwachsenen aufrütteln!

Bewertung vom 23.07.2023
Wir träumten vom Sommer
Rehn, Heidi

Wir träumten vom Sommer


ausgezeichnet

Dieses Buch hat mich absolut überzeugt!

Es spielt abwechselnd in den Jahren 1968 und 1972 in München und beschreibt Amreis Erlebnisse und Erfahrungen.
Es ist die Zeit der Studentenproteste, das Lebensgefühl der 68er wird ganz großartig und anschaulich und sehr reflektiert wiedergegeben.
1972 ist Olympia in München, die folgenden Ereignisse sind bekannt, es ist sehr spannend das Geschehen durch Amrei mitzuerleben.

Dieser Roman ist geschichtlich ganz großartig recherchiert und ausgearbeitet.
Die Charaktere sind sehr authentisch, ich habe sie sofort lieb gewonnen.

Auch das Lebensgefühl wird durch dieses Buch wunderbar transportiert, es ist sehr einfühlsam, sehr authentisch geschrieben. Ich habe mich sehr in meine 20er, in meine Studienzeit, zurückversetzt gefühlt, ich konnte mich direkt mit Amrei identifizieren.

Ich finde es gut, dass dieses Buch so reflektiert geschrieben ist. Weder wird die Studentenbewegung verherrlicht, noch verdammt. Es ist ein sehr gelungene kritische Auseinandersetzung mit einem spannenden und wichtigen Teil unserer jüngeren Geschichte.

Ich habe große Lust bekommen, auch die anderen Bücher der Autorin zu lesen.

Bewertung vom 19.07.2023
Ingenium
Trussoni, Danielle

Ingenium


gut

Dieses Buch kommt sehr fulminant daher, das Cover und der Buchschnitt sind sehr aufwendig gestaltet, dass lässt auf ein ebenso imposantes Leseerlebnis hoffen. Allerdings ist es mir zu viel, zu verschwenderisch, ich mag es lieber Ressourcen schonend.

Auch das Leseerlebnis hat mich nicht überzeugt.
Die Geschichte ist zwar spannend und Mike mit seiner Inselbegabung ein sehr interessanter Hauptcharakter, auch mag ich Rätsel und habe mich sehr auf einen Thriller mit diesem Hintergrund gefreut.
Aber nach ungefähr der Hälfte des Buches wurde mir die Geschichte zu langweilig durch die Fantasyelemente. Als Atheist kann ich mit Dämonen wenig anfangen und so habe ich die letzten Kapitel nur noch quergelesen, weil mich das Buch überhaupt nicht mehr fesseln konnte.

Ich habe mehr erwartet, dieses Buch war mir zu verschwörungstheoretisch, zu unrealistisch.

Bewertung vom 14.07.2023
Der Laden der unerfüllten Träume
Cox, Amanda

Der Laden der unerfüllten Träume


ausgezeichnet

Dieses Buch hat mich beim Lesen sehr berührt.
Es geht um Mutter, Tochter und Oma, ein Leben in einer Kleinstadt in den Südstaaten, Familie, Beziehungen, Träume und Geheimnisse.

Der Aufbau ist sehr ansprechend, es wird zwischen den Sichten der verschiedenen Protagonisten und zwischen dem Heute und verschiedenen Zeitpunkten der Vergangenheit gesprungen. So ist das Buch sehr abwechslungsreich und fesselnd aufgebaut.

Es ist ein bisschen Familienroman, ein bisschen Liebesgeschichte, ein bisschen historisch, vor allem aber authentisch und nicht kitschig, aber trotzdem gefühlvoll.
Das Ende ist großartig, ich war zu Tränen gerührt.

Allerdings finde ich die Coverwahl sehr ungünstig.
Da die Grocery sehr deutlich beschrieben wird, ist das seltsam gewählte Bild eines Gebäudes auf dem Cover unpassend, es stimmt einfach gar nichts. Auch die Wahl der Fotografie dreier Frauen, die nichts mit der Beschreibung der Protagonisten gemein haben, finde ich bedauerlich. Hier ist einfach gar nichts stimmig.

Bewertung vom 13.07.2023
Das Licht zwischen den Schatten
Beck, Michaela

Das Licht zwischen den Schatten


ausgezeichnet

Dieses Buch ist eine großartige deutsche Familiengeschichte.
Aus der wechselnden Perspektive der drei Hauptpersonen wird in verschiedenen, zu erst beliebig scheinenden, aber schlussendlich sinnergebenden Zeitsprüngen diese fulminante Familiengeschichte erzählt.

Durch den speziellen Aufbau ist dieses Werk für mich ein richtiges Meisterwerk der Erzählkunst. Ich habe ziemlich lange dafür gebraucht, die Zusammenhänge herzustellen und finde dieses Buch absolut spannend und fesselnd.

Viele Themen der deutschen Geschichte werden behandelt, zum Teil aus sehr ungewöhnlichen Perspektiven dargestellt.
Der Nationalsozialismus, insbesondere die menschenverachtenden medizinischen Versuche, das Leben in der DDR, die Stasi, die Wiedervereinigung, die Flucht namhafter Nazis nach Südamerika, der Mossad, die RAF. Die Vielfalt der Themen ist groß, die Umsetzung großartig! Ich finde dieses Buch uneingeschränkt empfehlenswert.

Bewertung vom 03.07.2023
Elternhaus
Mank, Ute

Elternhaus


sehr gut

Elternhaus ist ein Buch, das ein wichtiges und schwieriges Thema behandelt.
Was passiert, wenn die Eltern alt werden, was passiert mit dem Elternhaus?

Die Protagonisten sind drei ungleiche Schwestern, die unterschiedliche Wege eingeschlagen haben, sich unterschiedlich entwickelt haben. Eine Beziehung gibt es kaum noch, außerdem hat jede ihren eigenen Ballast zu stemmen.
Alleinerziehend, kinderlos und beruflich erfolgreich und allein lebend, verheiratet seit Ewigkeiten, die Kinder ziehen aus.

Nichts ist wirklich, wie es scheint, alles verändert sich. Das Leben ist im Fluss.

Elternhaus ist ein leises und ruhiges Buch. Es ist traurig, melancholisch, fast schon depressiv. Es wirft die Frage auf: Wie wird es mir, wie wird es meiner Familie, wie wird es meinen Kindern in dieser Situation ergehen. Denn kommen wird sie, das steht außer Frage.
Ein bisschen Hoffnung wird vermittelt, es ist nicht alles schlecht, nichts ist verloren.