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Gina1627

Bewertungen

Insgesamt 246 Bewertungen
Bewertung vom 18.01.2019
Der Augenmacher / Klara Frost Bd.1
Haller, Elias

Der Augenmacher / Klara Frost Bd.1


ausgezeichnet

Beste Thrillerunterhaltung! Nervenanspannung pur!
Wer Nervenkitzel, Gruselfaktor, Spannung pur und Rätselraten beim Lesen sucht ist hier genau richtig! „Der Augenmacher“ ist das Auftaktbuch einer überaus spannenden Thriller-Reihe um die sehr reizvolle und exzentrische Kriminalhauptkommissarin Klara Frost. Der fesselnde, extrem nervenaufreibende und mit trockenem Humor gespickte Schreibstil des Autors hat mich voll in das Buch reingezogen und eine große Lesesucht ausgelöst.

In ihrem ersten Fall der Reihe hat Klara es mit einem psychopathischen Serienkiller zu tun, der auf die brutalste Art und Weise seinen Opfern großes Leid zufügt. Sein Markenzeichen sind kleine Lochsteine, die er den Toten in die Augen legt und ihnen mysteriöseTattoos verpasst, die den Ermittlern Rätsel aufgeben. Die Methode erinnern sie an den vor sieben Jahren gefassten Augenmacher, einem Gewaltverbrecher, der einen Nachahmer gefunden zu haben scheint. Doch vieles deutet darauf hin, dass Klara auch im Visier seines Interesses steht. Sein erstes Opfer, dass auf der Heiligen Brücke in Leipzig entdeckt wird, sieht ihr zum Verwechseln ähnlich und beim Anblick ihrer drapierten Leiche überkommt sie ein ungutes Gefühl. Sie wird an eine Nacht erinnert, die bei ihr mit einem Filmriss nach einer Party geendet hat und ihr am anderen Morgen eine furchtbare Entdeckung bescherte. Erst bei ihren weiteren Ermittlungen realisiert sie, dass er mit ihr ein Katz und Maus Spiel spielt.

Für mich war „Der Augenmacher“ das zweite Buch von Elias Haller, nachdem ich von ihm „Leid und letzter Tag“ aus der Erik Donner Reihe gelesen habe. Auch hier beginnt er den Start ins Buch mit einem Schocker im Prolog, der nur noch für Entsetzen sorgt und die Frage aufwirft, mit was für einem irren Psychopathen man es zu tun hat. Er liebt die Macht über seine Opfer und versteht es perfekt wie ein Puppenspieler die Ermittler nach seinen Wünschen tanzen zu lassen. Was für ein Glück, dass Klara ungewollt auf einmal Malchius Fitz, einen Kriminaloberkommissar aus München, an ihrer Seite hat. Doch dieser verfolgt auch persönliche Motive in ihrem Fall und so wird die verzweifelte Suche nach dem Täter für beide zu einem Wettlauf mit der Zeit.

Klara ist ein ganz faszinierender Charakter im Buch. Ihre äußere Erscheinung mit all ihren Tattoos lässt nicht vermuten, dass hinter dieser Fassade eine knallharte, taffe und sehr analytisch denkende Kriminalhauptkommissarin steckt. Sie liebt ihren Beruf, obwohl sie es als Multimillionärin überhaupt nicht nötig hat, diesen auszuüben. Leider ist sie bei ihren Kollegen nicht beliebt und hat sich durch ihre unkonventionelle Art Ermittlungen anzugehen und ihr loses und auch schon mal verletzendes Mundwerk den Spitznamen Exorzistin eingefangen. Doch einer kommt sehr gut damit klar, Malchius Fitz, das Urgestein aus Bayern. Er ist ein sehr reizvoller Charakter, der einen mit seinem trockenen Humor und dem bewundernswerten Erfassen von kriminalistischen Zusammenhängen unheimlich begeistert. Die Zusammenarbeit von ihm und Klara sorgt für nervenaufreibende Anspannung, großes Rätselraten und einem überaus überraschenden Ende der Geschichte.

Mein Fazit:

Durch „Der Augenmacher“ durfte ich wieder beste Thrillerunterhaltung genießen! Elias Haller konnte mich mit dem Auftaktbuch dieser Reihe sehr begeistern und ich bin voll auf den Geschmack gekommen. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung! Sehr gerne spreche ich hier eine Leseempfehlung aus und vergebe verdiente 5 Sterne!

Bewertung vom 02.01.2019
Die Ballade von Max und Amelie
Safier, David

Die Ballade von Max und Amelie


sehr gut

Sehr berührend, spannend und mystisch!
„Die Ballade von Max und Amelie“ war mein erstes Buch von David Safier, mit dem er mich durch seine einzigartig erzählte Geschichte über eine große und herzerwärmende Liebe von zwei wundervollen Hunden begeistert hat! Er hat einen unglaublich bildlichen, feinfühligen und zwischendurch auch poetischen Schreibstil, der bei mir ein ganz intensives Leseerlebnis erzeugt hat. Angst, Sorge, Mitgefühl und eine starke Verbundenheit mit diesen zwei faszinierenden Lebewesen wurden hier ausgelöst.

Alles fing mit einer schicksalhaften Begegnung von Max und Narbe auf einer Müllkippe an, die ein trauriger und zugleich erschreckender Ort ist, an dem es täglich nur um den Kampf des Überlebens geht. Er ist das zu Hause der einäugigen Hündin, die dort durch gewaltbereite Kinder, die auf einen wehrlosen Artgenossen einschlagen, auf Max aufmerksam wird. Ein inneres Band führt sie zu ihm und seine unglaublich vertrauensvolle Art löst Gefühle bei ihr aus, die sie schon lange nicht mehr empfunden hat. Sie haben nur eine Möglichkeit allem zu entkommen und begeben sich auf eine gemeinsame Flucht und Suche nach Max‘s Familie und seinem verlorenen zu Hause. Auf ihrer Reise verspüren sie immer mehr eine starke seelische Verbundenheit, die durch plötzlich auftretende beängstigende Träume noch verstärkt wird. Narbe entdeckt endlich die wunderschöne Welt mit all ihren Gefahren, lernt Freunde und Verbündete kennen und muss um ihre beginnende Liebe und ihr Leben fürchten, als beide das Gefühl haben, dass sie verfolgt werden.

Diese wunderschöne rührende Liebesgeschichte hat mich von der ersten Seite an magisch ins Buch gezogen und ich konnte es fast nicht mehr aus der Hand legen. Ein Pageturner, mit dem David Safier mich durch seine unglaublich menschlich dargestellten Gefühle, Emotionen und Gedanken, die aus Sicht eines Hundes erzählt werden, voll ins Herz getroffen hat. Es war so wundervoll mitzuerleben, wie sich Max und Narbe Gefahren stellen, die Welt und ihre Liebe entdecken, sich gegenseitig Vertrauen und Unterstützung schenken, zusammenhalten und nicht aufgeben wollen, als sie demjenigen begegnen, der ihnen aus Rache nach dem Leben trachtet. Der Schlüssel hierfür liegt weit zurück in ihrer Vergangenheit und einem Ereignis, dass so ein gewaltiges Maß an Leid erzeugt hat, dass die Wut, der Hass und der Wunsch nach Rache Jahre und Generationen überdauern konnten. David Safier hat dieses Geschehen und die daraus resultierenden Ereignisse in eine immer wiederkehrende Reinkarnation gepackt, bei der man die ganze Zeit hofft, dass alles endlich ein friedvolles und gutes Ende nimmt. Zwischendurch waren mir diese mystischen Träume von Max und Narbe und die Rachegelüste eines ganz lange unbekannten Wesens ein bisschen zu viel des Guten, besonders, als es zum Ende des Buches hin ging. Sehr dramatisch, herzbewegend und gefühlvoll hat der Autor schließlich den Schluss von seinem Roman gestaltet, der mich mit dem Gesang der Ballade von Max und Amelie noch einmal sehr berührt hat.

Mein Fazit:

Es war ein unglaublich tolles Erlebnis ein Buch zu lesen, das aus Sicht eines Hundes erzählt wurde. Bei manchen Szenen musste ich Schmunzeln, bei anderen hatte ich richtiges Herzklopfen vor lauter Spannung und fast im ganzen Roman einfach nur ein unheimlich schönes herzerwärmendes Gefühl. Für mich ist David Safier ein Autor, den ich neu entdeckt habe und von dem ich sehr gerne noch weitere Bücher lesen möchte. Dieser wundervolle Roman erhält von mir 4 verdiente Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung.

Bewertung vom 22.12.2018
Die Melodie der Schatten
Maria W. Peter;Peter, Maria W.

Die Melodie der Schatten


ausgezeichnet

„Die Melodie der Schatten“ war ein einzigartiger Lesegenuss für mich! Ein Roman, der unglaublich atmosphärisch rüber kommt, brillant erzählt wird, voller Mystik und Magie steckt und bei einem ein unglaubliches Kopfkino auslöst! Die Geschichte steckt voller Rätsel, Geheimnisse, furchtbaren Geschehnissen, einer unglaublichen Spannung und sehr reizvollen Begegnungen mit überaus faszinierenden Menschen. Abgerundet wird das ganze Geschehen noch durch die perfekte und gekonnte Einbindung der geschichtlichen Vergangenheit von Schottland. Mit ganz viel Respekt für diese Erzählkunst und einer unglaublichen Freude über das Gelesene kann ich Maria W. Peter nur für diesen Roman gratulieren.

Alles beginnt damit, dass Lady Fionas Reise und die ihrer Tante Maud ein jähes und gewaltsames Ende nimmt, als sie in den schottischen Highlands von Unbekannten überfallen werden. Mit ganz viel Glück gelingt Fiona unbemerkt die Flucht und sie muss aus ihrem Versteck heraus mit ansehen, wie die restlichen Insassen ihrer Kutsche beraubt, ermordet und alles in Brand gesetzt wird. Geschockt, verwirrt und auf sich alleingestellt irrt sie durch die Gegend und findet sich auf einmal vor der Tür eines etwas heruntergekommenen und düsteren Herrenhauses wieder. Ihr wird Unterschlupf gewährt, doch ihre Erleichterung wird durch die Begegnung mit dem Besitzer von Thirstane Manor getrübt. Laird Aidan hat eine seltsame, ruppige, hasserfüllte und abweisende Haltung ihr gegenüber und Fiona wünscht sich nur noch zu ihrem Vater nach Edingburgh zurück, obwohl dieser sie eigentlich gar nicht mehr um sich haben möchte. Doch Aidan hat etwas anderes mit ihr im Sinn. Fionas unfreiwilliger Aufenthalt löst bei ihr unglaubliche Wahrnehmungen, rätselhafte Ereignisse und eine nie vermutete Entwicklung ihres schicksalhaften Weges aus.

Von der ersten Seite an hat mich Maria W. Peter mit ihrer geheimnisvollen und am Anfang auch sehr düsteren Geschichte um Fiona, Aidan und der Kulisse der schottischen Highlands im Jahr 1837 in ihren Bann gezogen. Ihre einzigartige, fesselnde, ausdrucksstarke und warmherzige Art Geschichten zu erzählen hat mich überaus begeistert. Mit viel Liebe zum Detail bringt sie einem ihre Charaktere, Handlungsorte und geschichtlichen Aspekte rüber. Ich hatte Thristane Manor innerlich vor meinen Augen, war entsetzt und neugierig bei vielen Geschehnissen und mein Herz hat sich ganz weit geöffnet, als Fionas und Aidans Leben sich zu wandeln begann. Beide waren gefangen in ihren leidvollen und erschreckenden Erlebnissen, die in ihrer Vergangenheit lagen. Ich habe es genossen, wie sie sich gegenseitig bei der Bewältigung ihrer Träume, Ängste und ihrer innerlichen Dämonen geholfen haben. Doch eine gefährliche und erdrückende Gefahr kam auch noch aus einer anderen Richtung. Sie werden bedroht, erpresst und müssen um ihr Leben fürchten. Ganz alleine stehen sie dem nicht gegenüber und es kommt Hilfe von Menschen, durch die ich überrascht wurde. In dieser Geschichte werden so viele Empfindungen bei einem ausgelöst und man fiebert unglaublich mit den Charakteren mit!

Ich habe Fiona bewundert. Sie hat eine ganz tolle Entwicklung in diesem Buch gemacht. Ihre Reise in die Highlands ist für sie wie eine innerliche Befreiung. Ihr erzwungenes und zurückgezogenes Leben in ihrem Elternhaus kann sie endlich hinter sich lassen und sich zu einer selbstbewussten, offenen, mutigen, hilfsbereiten und liebenden Frau entwickeln. Auch Aidan hat mich im Laufe der Geschichte immer mehr von sich eingenommen. Seine leidvolle Vergangenheit hat zuerst Mitleid bei mir ausgelöst und ich habe mitgefiebert, wie er sich zu einem faszinierenden und sehr verantwortungsbewussten Menschen entwickelt hat. Er hat sich nie unterkriegen lassen und sein Leben lang kämpfen müssen. Doch auch viele Nebencharaktere haben mich durch ihre Art begeistert. Hervorzuheben sind hierbei die Haushälterin Mrs. Dunnet, Reverend MacKerron, die Hau

Bewertung vom 17.12.2018
Die Seele des Bösen - Falsches Spiel / Sadie Scott Bd.15 (eBook, ePUB)
Dicken, Dania

Die Seele des Bösen - Falsches Spiel / Sadie Scott Bd.15 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ich liebe es, wie Dania Dicken einen immer wieder in ihrer faszinierenden und fesselnden Thriller-Reihe um die FBI Profilerin Sadie Whitman zu überraschen weiß. Teil fünfzehn hat es dieses Mal auf eine ganz andere Weise in sich. Sadies langjährige und innige Freundschaft mit Tessa steht auf dem Spiel und fordert beide emotional bis aufs Äußerste heraus. Alles fing mit einer großen Enttäuschung und Unverständnis an Sadies dreißigsten Geburtstag an. Wie immer, wenn es etwas zu feiern gibt, trifft sich die ganze Familie und ihre Freunde bei Norman in Waterford. Doch eine fehlt…Tessa! Aus einem fadenscheinigen Grund sagt sie ihre Teilnahme ab und trifft Sadie damit schwer. Doch kurze Zeit später erreicht sie ein Hilferuf von ihr. Sadie eilt zu ihr nach San Francisco und trifft ihre beste Freundin äußerst verängstigt und unter Verfolgungswahn leidend in der Psychiatrie eines Krankenhauses an. Sie erfährt, dass bei ihr eingebrochen wurde und sie sich bedroht fühlt. Doch Sadie spürt, dass noch mehr dahinter steckt. Ein mulmiges Gefühl beschleicht sie, wenn sie an das einnehmende Wesen von Tessas derzeitiger Freundin Lindsay denkt. Ob sie etwas mit ihrem desolaten Zustand zu tun hat? Sind hier vielleicht auch Drogen mit im Spiel? In was ist Tessa da nur hineingeraten? Sadie beginnt ihre polizeilichen Kontakte zu nutzen und setzt alle Hebel in Bewegung um ihrer Freundin zu helfen. Doch das Unheil nimmt weiter seinen Lauf.

Dania Dicken hat mich sofort wieder von der ersten Seite an mit ihrem unglaublich fesselnden und nervenaufreibenden Schreibstil dieses psychologisch sehr gut aufgebauten und überaus polarisierenden Thrillers abgeholt. Als Fan dieser Reihe geht einem diese Geschichte besonders nah, da man sich schon so mit den Charakteren verbunden fühlt. Nie kann man sich bei Dania Dicken sicher sein, in welche Richtung die Entwicklung des Geschehens geht. Sehr sensibel und voller Wärme schafft sie immer wieder eine wundervolle Atmosphäre, wenn es um die Familie und den Freundeskreis der Whitmans geht. Doch genauso knallhart, brutal, schockierend und unberechenbar ist sie, wenn sie einen in die Abgründe der menschlichen Seele führt. In diesem Buch habe ich um die Freundschaft und das Leben von Sadie und Tessa gezittert. Hier wurden so realitätsnah die Emotionen, Ängste, Sorgen und die Ratlosigkeit der beiden rübergebracht, die sich durch die Entwicklung der furchtbaren Geschichte ergeben haben. Ich habe fast an Tessas Gesundheitszustand und ihrem Wahrnehmungsvermögen gezweifelt und wiederum Sadies intuitive Einschätzung von Situationen, menschlichem Verhalten und ihre Hartnäckigkeit bewundert, wenn sie hinter das Rätsel von Verbrechen kommen will. Die Geschichte steckt voller manipulativer Szenen, Intrigen, offener Fragen und einer ahnungsvollen Spannung, die einen das Buch nicht mehr aus der Hand legen lässt. Gut, dass Sadie bei ihrer Ermittlung durch Matt und Phil unterstützt wird. Ohne diese beiden Männer hätte sie schon so manches Mal in bedrohlichen Situationen mit ihrem Leben frühzeitig abschließen können.

Mit Lindsay hat Dania Dicken einen unglaublich polarisierenden Charakter in ihrem Buch erschaffen. Eine Frau, die einem sofort durch ihre Kälte und Gefühllosigkeit unsympathisch ist, misstrauisch werden lässt, einen schockiert und vielleicht auch einen winzigen Hauch von Mitleid bei einem auslöst. Sie ist definitiv eine Partnerin, die man sich nicht für Tessa wünscht. Treibt sie mit ihr ein falsches Spiel? Schafft Sadie es, sie aus diesem Teufelskreis herauszuholen? Es wird unglaublich spannend und lebensbedrohlich.

Mein Fazit:

„Die Seele des Bösen - Falsches Spiel“ hat mich wieder voll abgeholt und begeistert. Für mich war es ein ganz anderes, besonders eindringliches, fesselndes und unglaublich spannendes Buch, weil es hier um das Leben und die Freundschaft meiner sehr geschätzten Charaktere ging. Dania Dicken hat mich wieder erstklassig unterhalten un

Bewertung vom 01.12.2018
Tödliches Sushi / Jo Weidinger Bd.3
Niedermeier, Christof A.

Tödliches Sushi / Jo Weidinger Bd.3


sehr gut

Als Quereinsteiger in die Krimi- Reihe um Jo Weidinger ist mir der Start ins 3. Buch der Reihe leicht gefallen. Christof A. Niedermeiers spannende, sehr bildliche und detailreiche Erzählweise hat mich mit auf ein kulinarisches und aufregendes Leseabenteuer genommen. Jos Charakter fand ich unheimlich interessant. Er ist ein vorausschauender, gut überlegter und wissbegieriger Typ. Die Mischung aus Koch und Detektiv aus Leidenschaft ist überaus reizvoll, genauso wie seine Kreation von Menüs, bei deren Verkostung man gerne selber mit am Tisch gesessen hätte. Sehr gelungen werden hier die Konflikte von Jo und den polizeilichen Behörden dargestellt, die sich durch ihn behindert fühlen und seine unkonventionelle Aufklärungsweise fürchten. Für mich war die Ermittlungsarbeit mit Jo und seine Reise vom Rhein nach Tokio mit vielen Déjà vus verbunden. Sehr realitätsnah bringt der Autor das faszinierende Flair der Stadt und die Traditionen und Verhaltensweisen der dort lebenden Menschen rüber. Er schafft dadurch eine tolle exotische Atmosphäre. Bei seiner Recherchearbeit wird Jo von der überaus quirligen, klugen und attraktiven japanischen Professorin Kiki begleitet, die ihm mit ihrer Leidenschaft für mittelalterliche Geschichte und der Entschlüsselung von Geheimnissen sehr hilfreich ist. Toll, wie hier Legenden von einem geheimnisvollen Schwert, alten Samurai Familien, und dem Antrieb, den schrecklichen Gedanken und der grausamen Handlungsweise des Mörders eingebunden wurde. Die Spannung steigt und man möchte zum Schluss das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Jo und Kiki meistern so manche gefahrvolle Situation und entdecken dabei auch noch ihre Anziehungskraft für einander. Dumm nur, dass ihnen die japanischen Behörden an den Fersen kleben, die sich überhaupt nicht über diese Einmischung in ihre Arbeit freuen. Wer von ihnen wird schneller am Ziel sein?

Mein Fazit:

Für mich war „Tödliches Sushi“ ein spannendes Leseerlebnis. Starke Charaktere, kulinarisch beschriebene Erlebnisse, die vielleicht für manchen hier etwas zu ausschweifend sein könnten und die faszinierende und spannende Aufklärung mysteriöser Morde haben mich sehr begeistert. Ich bin neugierig auf die vorherigen Bänder der Krimi-Reihe geworden, die ich auf jeden Fall auch noch lesen möchte. Verdient vergebe ich 4 Sterne.

Bewertung vom 23.11.2018
Leid und letzter Tag
Haller, Elias

Leid und letzter Tag


ausgezeichnet

Wow, das nenne ich mal Nervenanspannung pur! Hier wird einem Thrillerkost vom Feinsten geboten, bei der man ein unvorstellbares Kopfkino bekommt, das bei einem nur noch Gruseln erzeugt. Ein „Spielmann“ treibt sein Unwesen in der Gegend und fordert die Ermittler durch eine App namens „Death Rescue“ zu einem perfiden Spiel und Wettlauf mit der Zeit auf, bei dem es um das Leben von unschuldigen Menschen geht. Es kann nur einen Gewinner geben. Sind sie schnell genug, überlebt das Opfer. Wenn nicht, müssen sie mit dem Schuldgefühl leben, dass derjenige durch ihr Unvermögen stirbt. Gefühlt ist er ihnen immer einen Schritt voraus, scheint alle Winkelzüge von ihnen zu erahnen und hat eine unfassbare Vorstellung davon, wie er bei allen Leid erzeugen kann. Er setzt seine Gegner unter Druck und mich beim Lesen auch. Mein Gott, gefühlt bin ich mit einem enormen Tempo durch das Buch gejagt und habe mich wie ein Mitspieler gefühlt. Man steht die ganze Zeit so unter Anspannung, hat ein Kribbeln im Bauch, Herzklopfen pur und ist fasziniert davon, wie Elias Haller sowas bei einem erzeugen kann. Schuld daran ist die überaus geniale Erzählweise des Autors, der mit seinen kurzen und temporeichen Kapiteln und dem Wechsel von zwei zeitlich unterschiedlichen Erzählsträngen die Spannung im Buch immer weiter erhöht.

Alles fängt mit einer gruseligen Szene auf einem Marktplatz an, auf dem ein Mann steht, der augenscheinlich kurz davor ist einen terroristischen Akt auszuführen. Doch der Schein trügt und die herbeieilende Kriminalkommissarin Annegret Kolka und ihr Kollege Jens Wagner treffen auf einen ganz verzweifelten Peter Peschel, dessen Aufgabe es ist, ihnen einen an sich geketteten Aktenkoffer zu überreichen, von dem das Leben seiner Frau abhängt. Das dies auch in einem Zusammenhang mit dem Anruf eines Unbekannten steht, der Erik Donner dazu auffordert, sich in seine Wohnung zu begeben, da dort eine Überraschung auf ihn wartet, stellt sich kurze Zeit später heraus. Er findet eine grausam zugerichtete Frau auf seinem Bett vor und ein blutige Botschaft an seiner Wand. „Rette die anderen“. Durch ein dort deponiertes Handy, das ihn durch ein Klingeln auf eine Nachricht aufmerksam macht, startet der Psychopath sein perfides Spiel mit ihm und vier weiteren seiner Kollegen.

Für mich war es ein erstes Kennenlernen des Teams um Erik Donner, dem ein düsterer Ruf als Monster vorauseilt. Normalerweise scheint er mehr ein Einzelkämpfer zu sein, doch dieses Mal ist hier Teamarbeit erforderlich, bei dem sich jeder im Laufe der Geschichte in eine lebensgefährliche Situation begibt. Alle Charaktere sind überaus interessant und bis auf ein paar sehr polarisierende Ausnahmen sympathisch dargestellt. Meine Lieblingsfigur in diesem Buch war jedoch Malchius Fitz, ein Kriminalbeamter aus Bayern, der ungewollt als 5. Mann mit ins Spiel des Psychopathen einsteigen muss und für mich ein Held war. Ich habe seine Scharfsinnigkeit und seinen Spürsinn bewundert. Er behält bei all den unfassbaren Geschehnissen fast immer die Nerven, auch wenn sie hier überaus strapaziert werden.

Die Vorgehensweise des Spielmanns erinnert das Team an einen lange zurückliegenden Fall, in dem Erik Donners Vater damals Jonny Herzig stellen konnte, der genau die gleiche grausame Methode angewandt hat und viele Menschenleben auf dem Gewissen hat. Durch Rückblicke und Erinnerungen von Franz Donner auf seine damaligen Ermittlungen und Erkenntnisse ist man die ganze Zeit am Rätseln, ob diese beiden Fälle zusammenhängen können. Nervenaufreibend verfolgt man das unfassbare Geschehen und ist über die irre Auflösung entsetzt.

Mein Fazit:
Mit „Leid und letzter Tag“ hat mich Elias Haller als neuen Fan der Thriller Reihe um Erik Donner hinzugewonnen. Die unglaublich temporeiche und fast nicht zum Aushalten spannende Geschichte hat mich unheimlich begeistert und ich muss unbedingt die Vorgängerbände auch noch lesen.

Bewertung vom 11.11.2018
Winterkalt: Thriller
Shepherd, Catherine

Winterkalt: Thriller


ausgezeichnet

Eins meiner Lesehighlights 2018! Eiskalte Schönheit will gewürdigt werden!
Furchtbares Entsetzen und eiskalte Schauern gehen der Rechtsmedizinerin Julia Schwarz und dem Kriminalkommissar Florian Kessler den Rücken hinunter, als sie zum Mediapark in Köln gerufen werden, um dort eine Eisskulptur in Augenschein zu nehmen. Erst auf dem zweiten Blick gibt sie ihre wahre Schönheit preis. Eingeschlossen unter Eis blickt ihnen eine junge Frau entgegen und macht alle Polizisten am Einsatzort sprachlos. Niemand kann ihnen sagen, wer das „Kunstwerk“ hier auf dieser Bühne abgestellt und anschaulich dargeboten hat. Sofort ist ihnen klar, dass es für den Täter nicht bei einem Ausstellungsstück bleiben wird und sie behalten Recht. Schon kurze Zeit später taucht nachts eine weitere, angestrahlte Skulptur an einem naheliegenden See auf. Die Polizei tappt völlig im Dunklen und versucht verzweifelt den psychopathischen Künstler zu finden.

Was für ein außergewöhnlich spannendes Juwel hat Catherine Shepherd hier wieder für ihre Leser auf Papier gebracht. „Winterkalt“ ist das dritte Buch der faszinierenden Thriller-Reihe rund um das Ermittlerteam Julia Schwarz und Florian Kessler. Furchtbares Entsetzten, Gänsehaut und ganz viel Mitgefühl hat bei mir die unglaublich eindringliche Szene im Prolog erzeugt. Eine junge Frau lässt einen an ihren letzten Gedanken teilnehmen, als sie feststellt, dass sie ihrem eiskalten Grab nicht mehr entkommen kann. Dieser Schocker zu Beginn und ein unglaublich spannender Aufbau der weiteren Geschichte haben einen nur so durch das Buch suchten lassen. Herzklopfen beim Lesen hat Catherine Shepherd bei mir durch ihre gruselige und anspannungsvolle Atmosphäre im Buch erzeugt. Als Julia durch ihre ständigen Alleingänge die Künstlerszene um Hanjo Wegner beleuchtet, hat man sich ganz oft im Stillen Florian herbeigewünscht. Immer wieder fragt man sich, ob Hanjo oder einer seiner Kollegen wohlmöglich der psychopathische Mörder ist. Doch auch die unheilvollen Gedanken des unbekannten Täters machen einen furchtbar nervös. Er will seine Schlagzahl erhöhen, da er das Gefühl hat, dass seine Kunstwerke nicht genügend mediale Beachtung finden. Beim Aussuchen seiner Opfer ist die Spannung bald nicht zu ertragen und man hat fürchterliche Angst um sie. Auch in diesem Thriller hat es die Autorin wieder mit Bravour geschafft, dass man ständig auf eine falsche Fährte gelockt wurde und den wahren Mörder überhaupt nicht auf seinem Plan hatte.

Zusätzlich zu diesen unheilvollen Geschehnissen haben auch berufliche und private Veränderungen in Julias Leben einen großen Reiz in diesem Buch ausgemacht. Voller Spannung wartet man schon auf die Fortsetzung um zu erfahren, was diese Entwicklungen für Auswirkungen in ihrer weiteren Zukunft haben werden.

Mein Fazit:

Mit „Winterkalt“ hat mich Catherine Shepherd wieder unheimlich begeistern und überzeugen können. Der Thrillerfaktor hat ganz nach oben ausgeschlagen, da die Spannung fast nicht zu ertragen war. Dieses Buch gehört definitiv mit zu einer meiner Lesehighlights dieses Jahr und ich kann hierfür, nur eine unbedingte Leseempfehlung aussprechen und hochverdient 5 Sterne vergeben!

Bewertung vom 10.11.2018
Blut fordert Blut
Scherf, H. C.

Blut fordert Blut


ausgezeichnet

Fantastico! Grande! Für seine Familie tut er alles!
Wenn einer Hauptkommissar Sven Spelzer vor Jahren erzählt hätte, dass er und die Gerichtsmedizinerin Karin Hollmann ihren Urlaub bei einem Serienkiller in Italien verbringen würden, hätte er ihn sicherlich für verrückt erklärt. Beide verbindet mit Elmar Pehling ein sehr besonderes Vertrauensverhältnis, das unbedingt geheim gehalten werden muss. Ungewollt geraten sie bei ihrem Aufenthalt zwischen die Fronten eines Mafiakrieges, von dem auch Pehlings Familie bedroht wird. Schlecht für die Gruppierungen, da er alles dafür tun wird, um seine Lieben zu beschützen. Sven und Karin stehen vor einer schweren Entscheidung, helfen sie Elmar und werfen alle moralischen Bedenken und ihren Kodex über Bord?

„Blut fordert Blut“ ist wieder so ein genialer Thriller aus der Feder von H.C. Scherf, den ich wie unter Zwang an einem Tag lesen musste. Auch der 5. Teil der Reihe um die Ermittler Hollmann und Spelzer war purer, aufregender, schockierender und kopfkinomäßiger Lesegenuss! Die spannende Erzählweise hat mich vollkommen in die Geschichte eintauchen lassen und einem nochmal wieder vor Augen geführt, wie erschreckend die kriminellen Vereinigungen weltweit agieren und ihre Handlungen einen frösteln lassen. In diesem Buch führt Lea Mantonelli nach dem Tod ihres Vaters die Geschäfte des Don weiter und ihre Bösartigkeit und Kaltblütigkeit, sowie ihre unfassbaren Intrigen, machen einen sprachlos. Frauen können oft grausamer sein als Männer und das bekommt auch ihr Kontrahent um die Gebietsansprüche zu spüren. Sie lässt ihr Personal wie Marionetten um sich herum tanzen und hält ihre Fäden straff in den Händen. Wahnsinn, wie sie sich und andere zur Weißglut bringen kann. Diese Frau polarisiert einen dermaßen und man wünscht sich nur noch, dass Pehling noch einmal seine andere, böse Seite von sich zeigt und ihr durch seine fantasievolle Kunst den Garaus macht. Eine unglaubliche Spannung kommt schließlich auf, als ein Attentat auf seine Familie verübt wird. Ahnungsvoll und mit ganz viel Herzklopfen wartet man auf seine grausame Rache und darauf, ob Sven und Karin ihm dabei helfen werden. Mein Gott, habe ich ein Lesetempo entwickelt. Eigentlich will man ja nur, dass er sein glückliches Leben im Kreise seiner Familie weiterleben darf. Zum ersten Mal hat er durch sie das Gefühl der Liebe erfahren und einen innerlichen Wandel vollzogen. Sollte all das jetzt zerstört werden? H.C. Scherf lässt ihn aus dem Dunklen agieren und keiner weiß, woher diese Gefahr kommt. Manchen setzt er Hörner auf und man musste über seine Vorgehensweise schmunzeln und ein anderes Mal war man geschockt darüber, dass er sein grausames Handwerk noch nicht verlernt hat. Nur wer geht hier als Gewinner aus dieser Angelegenheit heraus? Mit der Entwicklung, die dann kam, konnte man wirklich nicht rechnen. H.C. Scherf ist immer für eine Überraschung gut!

Mein Fazit:

Was für ein geniales Meisterwerk! „Blut fordert Blut“ war ein megaspannendes Leseerlebnis, dass alles hatte, was einen guten Thriller ausmacht. Raffinesse, außerordentliche Spannung, ein bisschen Sarkasmus und vor allem Charaktere, die einen völlig in ihren Bann ziehen. Dieses Buch und auch die vorhergehenden Bände kann ich jedem Thrillerfan nur ans Herz legen. Mit Freude vergebe ich hierfür 5 Sterne.

Bewertung vom 06.11.2018
Das falsche Kind
Fox, Susi

Das falsche Kind


gut

Wenn aus einer vermeintlich heilen Welt ein Desaster zu werden scheint.

So hatte sich Sasha die Geburt ihres sehnlichst erwarteten Kindes nicht vorgestellt. Alles wird zu einem Alptraum, als bei ihr nach ihrem Autounfall ein Notfallkaiserschnitt gemacht werden muss und sie beim Anblick ihres Sohnes sofort das untrügliche Gefühl hat, dass es nicht ihrer ist. Doch ihr Mann Mark schwebt auf Wolke sieben und ist fasziniert von dem kleinen hilfsbedürftigen Wesen. Sasha weiß vor lauter Verzweiflung nicht mehr was sie machen soll. Keiner will ihr Glauben schenken, als sie ihre Vermutung kundtut, dass hier ein Fehler passiert sein muss. Beim Ultraschall war immer die Rede von einem Mädchen gewesen. Gegen den Willen ihres Mannes, vieler Widerstände und Misstrauen, versucht Sasha zwanghaft dem Rätsel auf die Spur zu kommen.

Susi Fox hat mit „Das falsche Kind“ einen psychologisch gut aufgebauten und spannenden Roman erschaffen, der mich unheimlich polarisiert hat. Ihr leicht zu lesender Schreibstil mit sehr bildlichen und detailreichen Beschreibungen von Orten, Charakteren und Szenen hat mich nur so durch die Geschichte fliegen lassen. Der Start ins Buch ist unglaublich spannend und ein Alptraum für jede Mutter. Sashas Gefühle, ihre Ängste und ihre Verzweiflung waren voll spürbar und haben eine sehr bedrückende und beklemmende Atmosphäre geschaffen. Wurde ihr Kind wirklich vertauscht? Diese Frage hat sich direkt im eigenen Kopf verankert und man leidet richtig mit ihr mit. Wem kann man trauen? Das Personal und die Ärzte im Krankenhaus verhalten sich komisch und Mark ist glücklich und kann Sasha überhaupt nicht verstehen. Je tiefer man ins Buch vordringt, umso rätselhafter wird die Geschichte. Die Autorin baut rund um Sasha viele psychologische Aspekte, die mir in manchen Szenen etwas zu viel in die Länge gezogen wurde. Aus einem anfänglichen Thriller wird ein Psychodrama.

In abwechselnden Erzählsträngen werden Rückblicke auf Marks und Sashas Beziehung geworfen und man bekommt Einblicke in ihre nicht immer einfache Kindheit. Hier werden einem so manche Gedanken, Wünsche und Handlungen von beiden klarer. Doch schon im nächsten Moment wird man wieder in die bedrückende Atmosphäre der Klinik transportiert. Wo eigentlich Freude herrschen sollte, befindet sich nur ein unsagbares Desaster voll widersprüchlicher Gefühle. Was dann aber zum Schluss passierte, entbehrte sich bei mir jeglicher Vorstellungskraft. Das unrealistische Ende hat bei mir sehr zwiespältige Gefühle hinterlassen.

Mein Fazit:

Susi Fox hat mich mit „Das falsche Kind“ gut unterhalten. Das Buch hatte viele spannende Momente und war psychologisch raffiniert aufgebaut. Einige Szenen waren mir jedoch zu sehr an den Haaren herbei und in die Länge gezogen wurden. Aus einem anfänglichen Thriller wurde im Laufe der Geschichte ein spannendes Psychodrama, das von mir 3,5 Sterne erhält.

Bewertung vom 25.10.2018
Zartbitterherzen
Linzee, Hanna

Zartbitterherzen


ausgezeichnet

Einzigartig schön! Ein Roman, der voller Herzenswärme und Gefühlen steckt.
Das größte Glück im Leben ist die Liebe!
Leider empfindet das Rosa im Moment gar nicht so. Sven, ihr Exmann hat sie nach sechsundzwanzig Jahren auf die übelste Weise für eine Jüngere abserviert und sie einfach zu ihrem besten Freund Tom geschickt. Bei ihm und dem Café Claire findet sie Unterschlupf und es scheint das Beste zu sein, was ihr passieren konnte. Ehe sie sich versieht wird sie mit in den Arbeitsalltag eingebunden und ist von der herzlichen Atmosphäre und den freundlichen Menschen, die dort arbeiten und verkehren, begeistert. Es ist ein besonderer Ort, der die Gäste nicht nur kulinarisch anlockt, sondern ihnen auch ein Stückchen Geborgenheit schenkt. Rosa liebt das Backen von kleinen Köstlichkeiten und den Kontakt mit den Menschen beim Servieren. Ein ständiger Gast hat es ihr besonders angetan, Jacob ein sehr faszinierender und aufmerksamer Mann, der an seinem Stammplatz an seinem neuesten Buch schreibt. Rosa spürt eine magische Anziehungskraft zwischen ihnen und sie öffnet ihr Herz langsam wieder. Doch plötzlich meldet sich Sven bei ihr und ihr Treffen führt zu einer Katastrophe. Rosa sieht keinen anderen Ausweg mehr für sich und bittet Professor Leclerc, der ebenfalls im Café ein und ausgeht, mit seiner entwickelten Methode ihre Gefühle zu löschen.

„Zartbitterherzen“ ist mein zweites Buch von Hanna Linzee, das ich lesen und überaus genießen konnte. Was für eine tolle Autorin, deren bewundernswerte und sehr warmherzige Art, Geschichten zu erzählen, mich unheimlich begeistert! Das Kleinod steckt voller Emotionen, kulinarischer Genüsse und einer wunderschönen Liebesgeschichte, die einen sehr berührt und auch nachdenklich macht. Der Start ins Buch ist schockierend. Wie kann ein Mensch nur das kostbare Glück im Leben vergessen wollen? Sie nennt es Frieden, andere würden es als Leere im Herzen bezeichnen. Sofort möchte man wissen, was hier mit dieser Person passiert ist.

Hanna Linzee lässt einen vier Monate zurück auf Rosas Leben blicken, das zuerst voller bitterer Enttäuschung, Verzweiflung und Trauer steckt, da ihre große Liebe Sven sie einfach ausgetauscht hat. Das Buch hat so eine starke Sogwirkung und zieht einen voll mit in die Gefühlswelt von Rosa hinein. Ich habe sie sofort in mein Herz geschlossen, weil sie so verletzlich ist und man im Laufe der Geschichte miterlebt, wie sie selber und sehr besondere Menschen wieder Freude und Glück in ihr Leben bringen. Ihr Freund Tom, den sie schon aus der Kinderzeit her kennt, ist so ein feiner und liebenswerter Mensch, der genau spürt, wie er sie ablenken und herausfordern kann. Er führt nach dem Tod seiner über alles geliebten Frau Claire, ihren Traum von einem sehr besonderen Café weiter und es war das reinste Vergnügen hier mit Gast sein zu dürfen! Ich habe wunderbare Menschen kennengelernt, gefühlt selber durch die tollen Beschreibungen die Köstlichkeiten probiert und auf eine spannende Entwicklung der Beziehung zwischen Jacob und Rosa hin gefiebert. Fast die ganze Zeit hat man gefühlt ein Lächeln auf dem Gesicht und verspürt eine unglaubliche Freude beim Lesen. Kein Wunder, da die Autorin neben den einzigartigen Charakteren von Rosa, Tom und Jacob noch weitere spannende und besondere Menschen mit eingebaut hat. Mac ,den Koch, der ein Geheimnis in sich trägt, Lucille, die ausgeflippte und forsche Angestellte und Professor Leclerc, dem als Wissenschaftler hier eine besondere Rolle zufällt. Rosa erfährt zum ersten Mal in ihrem Leben was wirkliche Freunde sind. Doch können ihr diese auch in einer fast ausweglosen Situation weiterhelfen? Hanna Linzee hat ein wunderschönes Ende für diese einzigartige Geschichte gefunden.

Mein Fazit:

Was für ein wunderwunderschönes Buch! Hanna Linzee hat mich mit „Zartbitterherzen“ total begeistert und berührt. Sie hat dargestellt, wie wichtig es im Leben von Menschen ist, Gefühle zu haben und sie zeigen zu können