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Insgesamt 335 Bewertungen
Bewertung vom 13.08.2018
Hepworth, Sally

Anna Forster erinnert sich an die Liebe


ausgezeichnet

Wie grausam muss es sein, mit gerade einmal achtunddreißig Jahren die Diagnose Alzheimer zu bekommen. Durch die Erfahrungen mit ihrer Mutter, wusste sie, wie das ganze verlaufen wird. Doch anders als ihre Mutter befasst sie sich mit dem Thema und den Konsequenzen. Ihr Bruder Jack will dieses Mal alles richtig machen und seine Schwester in Sicherheit wissen. Doch ist Sicherheit gleichbedeutend mit glücklich sein? - Nein! Auch jeder gesunde Mensch braucht sich da nur die Frage stellen, ob man lieber fünf Jahre in Sicherheit oder ein Jahr glücklich Leben möchte. Wobei Anna keine fünf Jahre mehr hat.

Hier gibt es Absätze von drei Menschen.
Einmal lernen wir Anna und ihre Geschichte kennen. Man merkt, wie sie erst langsam und dann recht schnell abbaut. Diese Abschnitte waren interessant und haben mich fasziniert. Hier konnte man lesen, was sie dachte und wie sie Dinge beschrieb, deren Namen ihr nicht mehr einfielen. Teilweise musste selbst ich überlegen, was sie meinte und bekam so einen Einblick in ihre Krankheit, auch wenn das kein Vergleich ist zu dem, was sie dabei empfinden muss. Du weißt genau, du kennst dieses Ding, aber der Name fällt dir einfach nicht ein. Oder Personen und Umgebungen sind dir völlig fremd und einer dieser Menschen küsst dich auch noch einfach so. Fühlt man sich einsam und abgeschoben, wenn man in ein betreutes Wohnen gesteckt wird, oder findet man es richtig. Am Anfang wirkt das Leben im Rosalind House sehr trist und man hat das Gefühl, sie altert viel schneller. Doch dann kommt eine neue Köchin ins Haus.

Eve ist eine starke Frau, oder versucht zumindest eine zu sein. Sie hat fast alles verloren, doch das Wichtigste bleibt ihr. Ihre sieben jährige Tochter Clementine. Für sie würde sie alles tun, und damit sie nicht auch noch die Schule wechseln muss, besorgt Eve sich die Stelle im Schulbezirk. Vom Chef wird sie zwar ausgebeutet, aber die Menschen im Rosalind House geben ihr etwas anderes. - Hoffnung. Diese hatte sie schon längst verloren. Sie ist für die Bewohner mehr als eine Köchin und Putzfrau. Sie hört zu und kümmert sich weit über ihren Job hinaus. Hoffentlich nicht mit negativen Folgen, denn auch Clementine ist oft zu Besuch.

Clementine ist ein Herzliches, junges Mädchen. Sie ist nach den Vorkommnissen zuhause verschlossen und redet kaum noch mit ihrer Mama über ihre Gefühle. Doch im Rosalind House wird sie geliebt und auch sie taut auf. Die älteren Menschen geben ihr etwas, das sie selber noch nicht begreifen kann. Doch viel wichtiger war, was Clementine den älteren Menschen gab. Sie ist frisch und verspielt und hält die älteren Menschen auf Trab. Genau das, was sie brauchen. Und manchmal sollten wir einfach auf die Kinder hören. In ihrer Logik und in ihren aufrichtigen Sätzen steckt meist soviel Wahrheit (und vielleicht sogar Weisheit).


Dieses Buch hat mir gezeigt, dass es viel mehr Aufklärung über Alzheimer und Demenz bedarf. Jeder muss für sich entscheiden, ob er die Kraft hat, eine an den Krankheiten erkrankten Menschen bei sich zu Pflegen oder in ein betreutes Wohnen abzugeben. Ich selber finde die Entscheidung für das betreutes Wohnen richtig. Dort gibt es Menschen, die viel Erfahrung mit diesen Krankheiten haben. Zuhause kann man nicht gewährleisten eine Person 24 Stunden, rund um die Uhr im Auge zu behalten. Personal und Angehörige sollten mehr auf die Gefühle und die Bedürfnisse der Betroffenen eingehen und nicht immer das vernünftigste machen. Natürlich gibt es Regeln, aber ich denke man sollte mehr Personal einsetzen um dies gewährleisten zu können.

Bewertung vom 06.08.2018
Bowen, Sarina

Bevor wir fallen / The Ivy Years Bd.1


ausgezeichnet

Von Anfang an war ich Teil der Geschichte. Der Schreibstil der Autorin war so angenehm, dass ich sofort drin war. Dies ist sehr selten. Oft brauche ich dafür einige Seiten. Doch hier fühlte ich mich von Anfang an wohl, da auch die Schreibsprache total dem entsprach, was ich gerne mag. Witz, Charme und Liebe sprühte mir auf jeder Seite dieses Buches entgegen und hielt mich so in ihrem Bann. Hin und wieder gab es zwar ein paar Schreibfehler, doch diese möchte ich hier gar nicht bewerten. Es waren Kleinigkeiten und man wusste trotzdem, was es bedeuten sollte.
Das tollste waren hier wirklich die Protagonisten, die diese Geschichte erst zu dem machten, was sie war.
Corey ist eine bemerkenswerte, starke junge Frau, die einen schweren Schicksalsschlag erlitten hat. Durch einen Unfall sitzt sie im Rollstuhl und wird ohne Hilfe, nie wieder normal gehen können. Doch anstatt sich in Selbstmitleid zu Suhlen, schmeißt sie sich sofort wieder ins Leben und nimmt ihr Schicksal an. Natürlich hat sie auch mal schlechte Tage, wer hat das nicht. Doch jammern ist nicht ihr Ding. Sie versucht aus allem das Beste zu machen und motiviert dadurch auch viele andere Menschen.
Adam ist ihr Flurnachbar und mir persönlich sehr sympathisch. Er ist offen und ehrlich und geht mit Corey ganz normal um. Er veräppelt sie und sie haben gemeinsam viel Spaß. Von Anfang an merkt man eine Verbindung zwischen ihnen. Ich würde es nicht ein Knistern nennen oder erotische Spannung. Ich hatte eher das Gefühl, sie sind Seelenverwandt. Sie konnten beim anderen so sein, wie sie wirklich sind. Leider hat Adam eine Freundin, doch das hindert beide nicht an gemeinsame Spieleabende.
Dana ist Coreys Mitbewohnerin und eine gute Seele. Sie wünscht jedem nur das Beste und ist sehr bescheiden.
Tatsächlich habe ich hier alle Protagonisten geliebt und möchte gerne noch viel mehr von ihnen lesen.
Corey lernt mit und durch ihre Freunde das egal, ob Rollstuhl oder nicht, jeder hat seine eigenen Probleme. Lernstress, Herzschmerz oder die Familie, die sich um einen sorgt. Trotzdem macht sie sich Gedanken, ob sie jemals einen Partner findet in ihrem Zustand. Ich persönlich kann ihre Gedanken verstehen. Natürlich schreckt ein Rollstuhl erst einmal ab. Manche würden sagen, es mache keinen Unterschied, doch ich denke bei der ersten Begegnung tut es dies doch. Wenn mir ein Mann im Rollstuhl begegnen würde, wäre ich zwar nicht abgeneigt aber vorsichtig denke ich. (Wobei ich das auch bei Männern ohne Rollstuhl bin. ) Wenn ich ihn dann allerdings kennenlernen würde und man zusammenpasst, wäre alles andere egal. Am Ende geht es eben doch immer um die inneren Werte. Zum Glück hat Corey die richtigen Menschen um sich, die ihr dies zeigen.

Bewertung vom 28.07.2018
Kasten, Mona

Save You / Maxton Hall Bd.2


sehr gut

Tatsächlich habe ich nach dem ersten Teil überlegt überhaupt weiter zu lesen. Der erste Teil war kein abgeschlossenes Buch und alles war so vorhersehbar. Die Again Reihe hatte mich von Anfang an etwas mehr gefesselt. Doch irgendwie war ich doch neugierig und man weiß ja auch, was man bei Mona Kasten bekommt. Man möchte es so. Es ist nicht so das man etwas außergewöhnliches, noch nie dagewesenes erwartet.

Im zweiten Teil der Maxton Hall Trilogie gibt es zu der Sicht von Ruby und James auch noch die Sicht von James Zwillingsschwester Lydia. Man lernt sie mehr kennen und dadurch auch lieben. Wirkte sie im ersten Teil eher oberflächlich, so kann man hier hinter ihre Fassade blicken. Sie ist jemand, der so zerbrechlich wirkt, das man ihn beschützen möchte. Alle denken, ihr wird alles in den Schoß geworfen und sie wird zu sehr behütet, doch in Wirklichkeit sieht die Realität meist anders aus. Man muss sich manchmal die Mühe machen, Menschen näher kennenzulernen. Für mich ist Lydia eine sehr starke Persönlichkeit, die den zweiten Teil der Trilogie zu etwas ganz besonderem macht.
Auch Ruby wächst mit ihrer Zeit an der Maxton Hall. Sie muss sich eingestehen das der Entschluss, den sie vor langer Zeit gefasst hat, nicht möglich ist. Auf Dauer kann sie ihr privates und schulisches Leben nicht mehr voneinander trennen. So ist das nun mal, wenn man auf einmal Teil der Gesellschaft ist und nicht mehr unsichtbar. Sie hat nun Freunde auf der Schule und diese gehören nicht nur vormittags dazu.

Ruby rückte für mich im zweiten Teil eher in den Hintergrund. Spannender fand ich es Lydia zu beobachten. Natürlich gehörte Ruby immer noch dazu, doch da wusste man ja schließlich, wie die Geschichte weitergehen würde. Lydia war eine gebrannte Seele, die aber aus den schwierigsten Momenten noch einen Witz machen konnte. Ruby hatte im Gegensatz zu ihr sehr viele Menschen, die ihr nahestehen und für sie einstehen. Ihre Schwester Ember, mit der sie über alles reden kann und ihre Eltern, die immer zu ihr halten. Ich bin sehr neugierig auf den dritten Teil der Reihe Save us, denn auch, wenn ich das Gefühl habe, zu wissen, wie es mit James und Ruby und Ember weiter geht bin ich zum Beispiel sehr überrascht über die Wendung am Ende gewesen und enttäuscht von Rubys Mama. Ich möchte wissen, was aus Lydia wird und wie es mit den Intrigen von Menschen weitergeht, bei denen man dachte sie wären wahre Freunde.

Der Schreibstil der Autorin ist wie immer wunderbar, so das man sich allein auf die Geschichte konzentrieren kann. Mona Kasten schreibst sehr stil - und gefühlvoll.

Bewertung vom 14.07.2018
Herzog, Katharina

Zwischen dir und mir das Meer / Farben des Sommers Bd.2


gut

Da ich Katrin Koppolds/ Katharina Herzogs Bücher von Anfang an verfolge, kenne ich ihren Schreibstil mittlerweile sehr gut. Bei ihr kann man in die Geschichten eintauchen. Ich muss mich nicht auf einen verwirrenden Text konzentrieren, da sie einen wunderschönen Schreibstil hat. Ihre Bücher haben sich im laufe der Jahre aber verändert. Oder eher ihr Stil. Waren die Geschichten in Aussicht auf Sternschnuppen, Zeit für Eisblumen und ihren anderen Romanen voller Leichtigkeit, sind die Bücher Immer wieder im Sommer und Zwischen dir und mir das Meer etwas ernster. Sie hat diese Bücher ja auch mit einem Pseudonym veröffentlicht. Der Schreibstil ist immer noch genauso schön, wie von Anfang an und auch ihre Geschichten sind weiterhin toll. Man kann sich in Katharina Herzogs Charaktere hineinversetzen.
Lena ist mir noch aus Immer wieder im Sommer vertraut. Damals war sie eher eine Figur am Rande und doch faszinierte sie mich. Jemand der Meerglas sammelt, ihn aber nicht wegwirft, sondern etwas neues, wunderbares daraus macht. In Zwischen dir und mir das Meer lernen wir Lena von Grund auf kennen. Es ist wunderbar ihre Familie kennenzulernen. Jeder hat einen Platz in ihrem Herzen und ist so unterschiedlich vom Wesen her. Und doch braucht man jeden einzelnen für diese Geschichte. Ihre kleine Schwester Zoe ist jemand, der immer etwas neues ausprobieren muss. Es hält sie nie lange an einem Ort. Ganz anders als Lena, die ihr ganzes Leben lang auf der Suche nach Beständigkeit ist. Aber vielleicht muss man die bequeme Zone auch verlassen, um etwas zu finden, was man sucht.
Dabei ist ihr Matteo behilflich. Der fremde Italiener, der an ihrem Haus herumschleicht und nach ihrer Mutter fragt. Als sie ihn am Tag danach im Hotel aufsuchen will, ist er verschwunden und er hat nur ein altes Foto ihrer Mutter hinterlassen. Wer ist dieser Mann und warum hat er ein Foto ihrer Mutter. Kann er ihr mehr über ihre Mutter erzählen? Um dies herauszufinden reist sie nach Italien und versucht Matteo zu finden.

Der Einband von dem Buch ist wunderschön und dieser Roman ist, trotz einiger Fehler, angenehm zu lesen. Ich habe viele Charaktere lieben gelernt und würde gerne mehr von ihnen erfahren. Doch tatsächlich fesselte er mich nicht. Erst kurz vor Schluss habe ich richtige Emotionen gespürt, wie in Immer wieder im Meer die ganze Zeit. Es war lustig und ich musste ein Tränchen verdrücken. Aber warum fehlte es mir im ersten Drittel des Buches? Ich kann es nicht genau sagen. Ich denke es war so etwas wie zwischen Oma Hilde und Antonio. Feuer, Temperament etc. Von den beiden würde ich sofort ein Buch lesen. Es hat mich einfach amüsiert, sie zu erleben. Vielleicht bin ich aber auch bei Katharina Herzog einfach etwas härter, da ich auch bei ihr weiß, was ich sonst an Gefühlen erlebe.

Bewertung vom 17.06.2018
Kasten, Mona

Feel Again / Again Bd.3


ausgezeichnet

Es ist einige Zeit vergangen seid ich Trust Again, den zweiten Teil der Again Reihe gelesen habe und doch war ich sofort wieder bei den einzelnen Personen. Mona Kasten hat dieses Talent das man sich sofort wieder an ihre Geschichten erinnert. An der Again Reihe fand ich am positivsten, dass man die Bücher einzeln lesen konnte. Man hätte nach Band eins oder Band zwei aufhören können, wenn man gewollt hätte. Theoretisch könnte man nur den dritten Teil lesen. Man will es nicht, aber es wäre möglich. Dies finde ich schöner als Reihen, bei denen man verpflichtet ist weiterzulesen, wenn man den Ausgang kennen will. Und trotzdem sieht man die Weiterentwicklung der Personen aus den vorherigen Teilen.

In Feel Again spielt Dawn wieder eine wichtige Rolle. Denn Sawyer lässt außer ihre Schwester Riley nur Dawn an sich heran. Wir lernen hier beide näher kennen. Sawyer wurde sehr lange unterschätzt, doch auch sie hat andere Seiten. Jeder hat doch etwas das er verbergen mag oder nicht vor anderen ausbreiten möchte. Sawyer hat schlechte Erfahrungen gemacht, sei es mit der Familie oder mit Freunden und lässt deshalb kaum mehr einen an sich heran. Doch durch das Projekt mit Isaac Grant bleibt ihr keine andere Wahl. Sie muss ihn an sich heran lassen und näher kennenlernen, damit ihre Abschlussarbeit ein voller Erfolg wird. Während seiner Verwandlung fangen ihre innerlichen Wände gefährlich an zu wackeln. Kann sie sie aufrecht erhalten und dabei zusehen, wie Isaac zum Bad Boy und attraktiv für andere Frauen wird?

Zwischendurch habe ich das Buch ein paar Tage zur Seite gelegt, um ein anderes zu lesen. Ich hatte Sorge, nicht wieder in Feel Again hineinzukommen. Die Sorge war unbegründet. Ich war sofort wieder mitten im Geschehen. Mona Kasten bleibt ihren angenehmen Schreibstil treu, bei dem man sich einfach auf das Geschehen einlassen kann.

Sie hat mich auch hier wieder alles fühlen lassen, was die Protagonisten gefühlt haben. Ich habe gelacht und gestrahlt, war peinlich berührt und wurde sogar rot. Manchmal habe ich ein paar Tränchen verdrückt. Es hat gekribbelt und ich hatte Schmetterlinge im Bauch. Ich habe Sawyers Geschichte sehr genossen und mich gefreut, sie kennenzulernen. Zum Schluss hin wurde ich etwas sentimental, da die Again Reihe nun beendet ist.

Bewertung vom 11.06.2018
Douglas, Claire

Missing - Niemand sagt die ganze Wahrheit


ausgezeichnet

#Rezensionsexemplar

Missing ist ein Thriller ganz nach meinem Geschmack. Die Autorin schafft es das ich bis auf wenige Ausnahmen, alle Personen infrage stelle. Ich habe während des Lesens jedem meiner Verdächtigen ein Mordmotiv angehängt, habe mir Theorien zusammen gesponnen und mögliche Rachepläne überlegt. Alles hätte zutreffen können, denn jeder schien ein Geheimnis zu haben.

Grandios geschrieben und durch einen schaurigen Ort in Szene gesetzt. Die Beschreibungen waren für mich sehr visuell, so das ich das Gefühl hatte vor Ort zu sein und alles mitzuerleben. Besonders fand ich das es nicht um eine Ermittlung ging oder aus der Sicht von Polizisten. Hier ging es um die Menschen, die einen geliebten Menschen verloren haben.

Frankie, die mittlerweile 39 Jahre alt ist und beruflich sehr erfolgreich, kehrt nach Oldcliffe zurück. Daniel, der Bruder ihrer damals besten Freundin Sophie rief an und berichtet ihr das Leichenteile angespült wurden und es womöglich Sophies Überreste sein könnten. Er bittet sie, ihm bei der Identifizierung zu helfen. Wie könnte sie ihm das ausschlagen? Wenn sie es ist, können endlich alle Beteiligten zur Ruhe finden. Doch kaum in Oldcliffe angekommen passieren merkwürdige Dinge. Will sie jemand verrückt machen, oder sind es einfach die Erinnerungen an vergangene Zeiten, die sie nicht schlafen lassen?

Das Buch ist aus verschiedenen Sichten geschrieben. Einmal aus der Sicht von Frankie. Ihre Abschnitte lesen sich als ob sie die ganze Zeit mit Sophie sprechen würde. Liegt es daran das sie Daniels Anruf so sehr mitgenommen hat, oder hat sie Sophies Tod nie überwunden und teilt ihr Leben so mit ihrer einst besten Freundin? Die andere Sicht war die von Sophie. Ihre Abschnitte lasen sich, als seien es Tagebucheinträge. Der Schreibstil war dadurch sehr angenehm. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Ich wollte meine eigenen Theorien und Verschwörungen bewiesen haben. Da ich fast jeden verdächtigte, musste es doch einer von ihnen sein.

In diesem Thriller geht es um Freundschaft, Liebe und Hass. Doch was ist, wenn sich diese Dinge vermengen? Es ist ein Gefühlschaos, eine explosive Mischung. Etwas das ausbrechen kann. Dies ist hier geschehen und hat mich bis zur letzten Seite mitgerissen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.05.2018
Vieten, Michael E.

Die Legende vom bösen Wolf / Christine Bernard Bd.4


gut

Der Arm von Johannes Kürten wird im Maul eines Wolfes gesehen. Der Wolf lebt in einem Tierpark, der kurz vor der Schließung steht. Wie kommt er dorthin? Ist er in das Gehege der Wölfe gegangen? Und wenn ja, greifen Wölfe einfach so einen Menschen an oder ist ihr Ruf schlechter, als sie sind? Diese Dinge muss die Kommissarin Christine Bernard herausfinden und wird dabei wieder von ihren fähigen Kollegen unterstützt. Vermeintliche Täter gibt es einige, denn Johannes war kein sehr beliebter Mensch. Weder bei seinen Nahestehenden Leuten, noch bei seinen Feinden. War es ein Mord aus Leidenschaft, aus Hoffnungslosigkeit oder aus purer Berechnung? Und was hat es mit der zweiten Leiche auf sich, die gefunden wird?

Auch dieses Mal haben es Christine und ihr Team nicht leicht. Sie tappen lange im dunkeln und ich selber hatte einfach das Gefühl es passiert nichts. Ich kann zwar nicht sagen, dass mich die Langeweile packte, aber besonders gefesselt war ich in der Zeit auch nicht. Normalerweise halten die Kriminalfälle von Michael E. Vieten mich viel mehr in ihrem Bann, als dieses Mal. Es kann natürlich daran liegen das hier mehr auf die Zwischenmenschlichen Beziehungen der Charaktere eingegangen wird. Dies gefällt mir zwar sehr gut, doch ich hätte mir ein wenig mehr Spannung erhofft. Natürlich kann man wieder raten, wer der Täter sein könnte. Am Anfang macht man sehr schnell seinen Schuldigen fest. Doch dann kam ich wieder ins Straucheln und war mir plötzlich nicht mehr so sicher. Ca. 40 Seiten vor Schluss hatte ich dann eine ganz andere Eingebung, doch die war am Ende dann doch etwas zu weit hergeholt. Das Raten an sich macht unheimlichen Spaß und ich muss ja auch keinen ins Gefängnis stecken.

Was mich dieses Mal am meisten irritierte beim Lesen, war allerdings etwas ganz anderes. Ich hatte das Gefühl das aus der Sicht von Christine Bernard geschrieben wird. Doch dann waren es wieder die Sicht von jemand anderem und dann las ich wieder einen Erzähler heraus. Es kann allerdings auch sein, dass ich mich hier einfach auch selber sehr verwirrt habe. Das schließe ich nicht aus. Das Buch war toll, doch ich würde mir beim nächsten Krimi gerne die alte Form zurückwünschen. Einfach etwas rasanter, überraschender, ein richtiges Highlight. Christine Bernard hat auf jeden Fall das Zeug dazu. Die vergangenen Fälle haben es ja schon gezeigt. Vielleicht bin ich aus diesem Grund aber auch etwas härter zum Autor. Ich weiß, was er kann. Ich liebe Christine Bernard, ihre Falle und die herzlichen Menschen, mit denen sie arbeitet und lebt. Ich hätte beim nächsten Mal gerne ein „BOOM“, „BANG“, „WOW“ – Gefühl.

Bewertung vom 28.04.2018

All you need is love & ...


sehr gut

Das Postkartenbuch „All you need is Love &“ von Herder wirkt auf den ersten Blick total überteuert. Wenn man sich das Büchlein genauer anschaut, finde ich den Preis aber gerechtfertigt.

Es gibt insgesamt 10 hochwertige Karten aus dickem Karton, die sich leicht aus dem Buch lösen lassen. Jede Karte ist unterschiedlich gestaltet und wie der Titel schon besagt, beschäftigt sich jede mit der Liebe &... z.B. Bücher. So steht auf einer Karte: „All you need is Love & Books, Books, Books“. Hier kommen Freunde, Familie und Gegenstände in einem. Mir persönlich hätte es besser gefallen, wenn das Postkartenbuch etwas spezifischer gewesen wäre. Zum Beispiel nur über die Familie, den Partner oder die Freunde. Dies ist aber wirklich eine Geschmacksfrage, da anderen hier sicher die Vielfältigkeit am besten gefällt.

Sehr schön finde ich auch die Schreibseite, denn oftmals hat man in der rechten Spalte Linien für die Adresse und links nur ein kleines Schreibfeld. Diese Karten sind hinten ohne Aufteilung, was mir persönlich sehr gut gefällt. Ich denke, wenn man wollen würde, könnte man trotzdem eine Adresse drauf schreiben und sie abschicken.

Wer sich im Schreibwarenladen schöne und individuelle Postkarten aussucht, kann froh sein, wenn er nur 1,20 Euro pro Karte zahlt. Diese hier sind meiner Meinung nach hochwertiger und schöner, als die im Schreibwarenladen. Die Farben sind einfach wunderbar und ich habe mich etwas geärgert, dass ich nicht alle Karten auf einmal verschenken kann, da es gerade nicht genug Anlässe dazu gab. Im Buch war sogar eine Karte bei der man den Spruch „All you need ist Love & … „ ergänzen könnte.
Ich habe eine Karte genutzt um sie meiner besten Freundin in ein kleines Geschenk zu packen.

Bewertung vom 28.04.2018

Du bist meine Welt!


sehr gut

Alleine der Text auf der Titelseite lässt den Beschenkten sich sofort oder ein weiteres Mal verlieben. „Du bist meine Welt“ - Dieser Satz trieft vor Schmalz und Liebe. Ich persönlich finde das toll. Liebe darf kitschig und schleimig sein. Aber sie muss eben auch Spaß machen. Bis auf zwei bis drei witzige Sprüche ist nichts dabei, was einen zum lachen bringt. Ich hätte gerne noch so etwas gelesen, wie „Mit dir teile ich alles, am liebsten meine dreckigen Socken“. Aber wirklich fehlen tut es nicht, da die Seiten des Aufstellers einfach wunderschön sind.

Ich habe ihn in mein Regal gestellt. Dort stehen einige wunderbare Dinge von meinen Liebsten. Dort passt es perfekt hin. Der Vorteil eines Aufstellers ist, das man keinen Bilderrahmen braucht oder ein einziges passendes Bild für den Partner oder Angebeteten finden muss. Ich bin manchmal etwas überfordert mit so einem Aufsteller. Er ist beidseitig bedruckt und somit muss man sich entscheiden. Das fällt mir unheimlich schwer. Welchen Spruch nehme ich heute? Man könnte es mit Kalenderdaten versehen oder Wochentagen, doch manchmal passt der Spruch ein paar Tage lang. So kann man sich aus 112 Seiten die Seite heraussuchen, die er oder sie gerade am liebsten sehen möchte. Vielleicht ist es sogar eine Aufforderung an den Partner, wie die Seite auf der „ Eine Umarmung von Dir. Jetzt.“ steht. Manchmal braucht es keine Worte.

Aber solltet ihr diesen Aufsteller wirklich für euren Partner kaufen, dann denkt daran ihn auszufüllen. Man kann dieses Buch ergänzen, was es individueller macht, als viele andere Aufsteller. Es kann angekreuzt und beschriftet werden. Auf eine Seite könnt ihr sogar ein Foto von euch hinein kleben. Es wäre wirklich schade, wenn ihr so etwas wunderschönes verschenkt und euch dann eine Schelte abholt, weil ihr „nur“ gekauft und nicht ausgefüllt habt. Aufmerksamkeit ist das Stichwort. Wir brauchen nicht viel um zu lieben. Aber einem Menschen, dem wir wichtig sind und der an uns denkt, uns sieht, wie wir wirklich sind und uns zeigt, wie wertvoll wir für diese Person sind. Das braucht jeder.

Mit diesem Aufsteller könnt ihr nichts verkehrt machen. Zeigt eurem Liebsten/ eurer Liebsten, dass sie euch wichtig ist. Verträumte, Romantische Menschen werden ihn lieben. Es gibt allerdings auch Menschen, die überhaupt nicht darauf stehen, da es ihnen zu kitschig ist. Hier liegt es wieder an euch. Würde sich eurer Herzwurm über dieses Geschenk freuen?!

Bewertung vom 11.04.2018
Leighton, M.

Sexy genug / Tall, Dark & Dangerous Bd.3


gut

Schade das schon im Klappentext Fehler sind. Im Buch sind auch einige, was ich selber nicht so tragisch finde, da ich auch viele mache. Aber im Klappentext sollten keine sein. Zum Glück schafft es M. Leighton meistens, mich auf andere Weise zu begeistern. Auch hier merkte ich dies wieder.

Die Autorin schafft es ein erotischen Roman zu schreiben, ohne zu viele Szenen im Bett zu spielen. Intim sein bedeutet nicht unbedingt immer aufeinander liegen zu müssen. Hier prickelt das Zwischenmenschliche das mir persönlich so wichtig in Büchern ist. Im Klappentext kommt es einem so vor, als würde Tag sich an Weatherly ran machen. Dies ist falsch, denn tatsächlich ist es Weatherly die Tag nicht nur Avancen macht, sondern es sogar darauf anlegt das mehr passiert.
Dies ist der dritte Teil der Tall, Dark & Dangerous Reihe, der meiner Meinung nach nicht ganz mit den anderen mithalten konnte. Durch den tollen Schreibstil las sich das Buch zwar klasse und auch der Inhalt war nicht schlecht, jedoch hatte ich gehofft mal keine Probleme vorzufinden. Einiges machte für mich keinen Sinn.

Natürlich ist der Roman an einigen Stellen auch übertrieben. Einerseits mag keiner belogen werden, andererseits muss man manche Lügen auch nicht dramatisieren. Es gibt wieder ein hin und her und dann wird etwas vorschnell gehandelt. Es ist immer eine sehr schmale Grenze zwischen kitschig und unglaubwürdig finde ich. Hier war es eher unglaubwürdig. Ja, man kann sich schnell verlieben und es kann wunderbar funktionieren. Man kann nach einem Tag seinen Partner so gut kennen, wie nach zehn Jahren. Es kann also gutgehen oder eben nicht. Doch es wirkt immer sehr unglaubwürdig, wenn dann auf den letzten Seiten vor dem Epilog alles ganz schnell geht.

Die Charaktere waren wirklich Klasse. Ich mochte Tag mit seiner wilden, männlichen Art sehr gerne. Aber auch seine weiche Seite konnte man sehr gut erkennen. Gerade, wenn es um seine Mutter Stella ging sah man nicht nur Liebe sondern auch Leidenschaft. Für sie würde er alles tun.
Und auch Weatherly war ein wunderbarer Mensch. Sie war so anders als ihre Familie. Gutmütig und herzlich. Aber dadurch das sie in guten Kreisen aufgewachsen ist, wird auch einiges von ihr erwartet. Sie fängt an zu rebellieren und findet dadurch erst zu sich selbst. Aber welche Frau will keinen starken Mann an ihrer Seite, der sie beschützt?
Im Grunde findet man hier das gleiche, wie in Tall, Dark & Dangerous Stark genug und Tall, Dark & Dangerous Heiß genug nur mit weniger Spannung und genau diese fehlte mir etwas. Das hat die ersten beiden Teile so besonders gemacht.