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Benutzername: 
Pocahontas
Wohnort: 
Baden-Württemberg

Bewertungen

Insgesamt 159 Bewertungen
Bewertung vom 02.09.2019
Midnight Blue
Shen, L. J.

Midnight Blue


weniger gut

Schreibstil:
Der Schreibstil von Shen ist eingängig, flüssig, macht Laune und erweckt den Wunsch mehr zu erfahren, mehr davon zu lesen. Die Story packt einen gleich, das ist schon mal eine echte Gabe.
Die Protagonisten:
Hier hatte ich zunächst einmal die ersten leichten Anfangsprobleme. Abgesehen von nicht einmal einer Handvoll Protas, die man mögen konnte, gab es eine unzählige Menge an Personen, die durch ihr Verhalten oder ihre Art – zumindest mich – befremdeten. Das kannte und kenne ich so aus Büchern gar nicht. Generell finde ich es gut, wenn nicht alles sehr schwermütig oder negativ behaftet ist. Das war hier durchaus anders.
Die Geschichte:
Die Geschichte selbst ist nicht wirklich neu, ähnliche Abwandlungen gibt es auch in anderen Büchern. Dennoch schafft es Shen hier, eine Geschichte zu kreieren, die es so – und da bin ich mir sicher – nicht noch einmal geben wird. Sie hat ein Alleinstellungsmerkmal, wobei ich das nicht im positiven Sinne sehen kann.
Toll finde ich, dass die Sache aus der Sicht der beiden Hauptprotas geschrieben wird, was einem durchaus auch Einblick in das Gedanken- und Seelenleben der beiden ermöglicht.
Stilmittel:
Der Einstieg in die Geschichte mit dem Zitat des kleinen Prinzen fand ich toll und er weckte auch die Hoffnung, dass das Buch sehr viel intensiver und vielschichtiger in seiner Deutung ist. Diese Erwartung hat sich für mich leider nicht erfüllt. Dennoch zieht sich auch der kleine Prinz wie ein – wenn auch loser – Faden durch das Buch.
Die Schlagzeile einer Klatschzeitung/-zeitschrift war auch erfrischend und was Neues.
In keinem Buch habe ich bisher miterlebt, dass die Farbe Blau eine derart herausragende und in allen Varianten vorkommende Nennung hat. Dies empfand ich als etwas Besonderes, auch, weil es wie bei einer Schnitzeljagd dazu aufforderte, das nächste Puzzlestückchen „blau“ zu finden…..

So, jetzt zu meiner Begründung, warum ich für mich dieser Geschichte nicht mehr als die angegebene Punktzahl geben konnte:
Generell tun sich in dieser Geschichte sehr, sehr viele Abgründe auf. Drama und Spannung ist normalerweise für mich kein Problem, wenn die Geschichte mitreißend erzählt wird, und das war hier der Fall. Dennoch störte es mich gewaltig, dass hier so viele Handlungsweisen vorkamen, die für mich nicht plausibel und nachvollziehbar waren. Es kam bei mir mehrfach der Eindruck auf, dass Shen mithilfe des Stilmittels Drama und der Abgründe gepaart mit übertriebenen Verhaltensweisen – und dann noch versehen mit einer Storyline, die zwischendurch den Faden in Bezug auf die Charaktereinstellung eines Hauptprotas verliert – mit Gießkannen Fingerhüte füllen wollte. Vieles, was durchaus wichtig gewesen wäre, verkümmerte als Randnotiz, während andererseits Szenen episch ausgeführt werden und diesen von vorn bis hinten die Glaubhaftigkeit fehlt.
So ergibt sich für mich auch das zwiespältige Bild. Ich will nicht abstreiten, dass Shen schreiben kann, und im ersten Drittel des Buches fand ich es auch noch toll. Im zweiten Drittel kam es mir so vor, als hätte sie überhaupt nicht mehr berücksichtigt, welche Charaktereigenschaften sie welchen Personen zugeordnet hatte, denn da gab es auf einmal haarsträubende Änderungen die wirklich auch an den Haaren herbeigezogen waren und keinen Sinn ergaben.
Als wäre das nicht schon genug, kommt im letzten Drittel dann noch Fahrt auf – aber wieder gibt es eine Szene, die wieder den Eindruck „wieso jetzt das noch? “ hinterließen.
Kurzum, es war von vielem zu viel und von dem für mich wichtigeren Einblick in das Gefühlsleben der Protas viel zu wenig. Das Ganze war nicht „rund“ und fühlte sich auch nicht so an. Ab der zweiten Hälfte überwog bei mir eher die Fassungslosigkeit, und auch wenn es zum Schluss noch einige wenige Szenen gab, die vielleicht auch in die gefühlt richtige Richtung gingen, konnte das das Ruder für mich nicht mehr herumreherumreißen.
Für mich ein Buch, das sehr viel Potential hatte, dieses aber bei weitem nicht ausgesc

Bewertung vom 02.04.2019
Wild Hearts - Kein Blick zurück / Outskirts Bd.1
Frazier, T. M.

Wild Hearts - Kein Blick zurück / Outskirts Bd.1


gut

Von T.M. Frazier habe ich bisher noch nichts gelesen – aber der Klappentext hat mich derart angesprochen, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte.
Die Geschichte fängt schon ziemlich rasant an und man hat gleich eine Bandbreite von Gefühlen, wenn man sich in Sawyer und Finn einfühlt….. was mir in diesem Fall wirklich leicht fiel.
Die Schreibweise selbst findet sowohl von Seiten Sawyers als auch Finns statt, so dass man Einblicke in die Gedankenwelt der beiden hat. So etwas finde ich generell toll, denn es ermöglicht einem, die Situation auch durch die Sicht des anderen zu „erleben“ und „erfahren“ und es bringt auch oft mehr Tiefe rein.
…. aber im zweiten Drittel des Buches störte mich dann doch, dass wir zwar ziemlich viel von Sawyer erfahren, aber nicht sehr viel von Finn. Das war dann doch sehr schade, denn es ließ einem zwar sehr viel Raum für Interpretationen, verwehrte einem aber gleichzeitig vehement die Auflösung der ein oder anderen Situation. Dass es dadurch auch ziemlich flach an der Oberfläche blieb hätte das Buch an und für sich nicht verdient.
… und dadurch war es dann auch etwas schwieriger, das Verhalten so wahrzunehmen, wie es die Autorin sicher gewollt hätte…..
…. denn im dritten Drittel des Buches nimmt dasselbe auf einmal so rasant Fahrt auf, dass sich die Ereignisse gefühlt fast überschlagen. Was sich vorher lange hingezogen hatte wurde fast im Vorbeigehen aufgelöst…..
Und auch hier fehlte mir persönlich die Verhältnismäßigkeit. Dies fühlte sich für mich einfach nicht „stimmig“ an.
Dennoch ließ mich dieses Buch nicht los…… Während das 1. Drittel noch Punkte gut gemacht hatte, nahm das Tempo des 2. Drittels etwas zu langsam Fahrt auf um dann im letzten Drittel so davonzustürmen, dass es einen teilweise wirklich sprachlos zurückgelassen hat.
Ganz zum Schluss kommt ein fieser Cliffhanger, der so neugierig auf den zweiten Teil dieser Reihe macht, dass ich es kaum abwarten kann, bis das Buch Nr. 2 erscheint…..
Tja, welche Bewertung verdient das Buch denn eigentlich????
Schreibstil – der Schreibstil selbst ist mitreißend und eingängig, aber manchmal kam es so vor, als wäre vieles hier auf zu wenig Raum abgehandelt, während es andererseits aber auch aufgrund der beschriebenen Thematik nicht so sehr in die Tiefe ging, wie es sicherlich notwendig (und deshalb auch besser) gewesen wäre. Insofern hätten dem Buch zusätzliche Seiten (speziell im zweiten Drittel) gut getan und hätten nicht unbedingt zu Längen geführt.
Thematik: Der Plot und das Thema waren eigentlich wirklich gut
Umsetzung: Diese ließ zuweilen zu wünschen übrig…… Das hätte ich mir anders gewünscht….. aber vielleicht bin ich diesbezüglich von anderen Autorinnen (Kneidl, Scott, …) zu sehr verwöhnt
Botschaft: Manche Botschaft, die die Autorin in ihrem Buch vermittelte, ließ mich sprachlos zurück. Gerade heutzutage sollte man auch daran denken, an welche Zielgruppe sich das Buch richtet und deshalb auch seiner Verantwortung dieser Zielgruppe gegenüber bewusst sein. Dies fehlte mir hier definitiv.
Protagonisten: Diese Zusammenstellung fand ich gelungen und auch wirklich stimmig.
Klischees: Eindeutig waren mir zu viele Klischees in diesem Buch vorhanden. Weniger wäre in diesem Fall mehr gewesen…..
Verhalltensweisen der Einzelnen: Nun, hier gab es dann doch wieder das ein oder andere Kopfschütteln….. Zuweilen war ich mir nicht sicher, ob die Autorin sich schon zu Beginn des Buches im Klaren darüber war, wie diese Personen agieren und auch rüberkommen sollten…
Insofern also ein Buch, das man durchaus guten Gewissens empfehlen kann, denn der Schreibstil ist wirklich super. Man sollte zuweilen in der Lage sein, Unstimmigkeiten ausblenden zu können. Darüberhinaus war zumindest ich in der ein oder anderen Situation anderer Ansicht ist als die Autorin….. aber das sieht ja jede/r etwas anders…..
Insofern solide 3 Sterne (die durchaus zu 4 hätten werden können, wenn es nicht diese Unstimmigkeiten gegeben hätte).

Bewertung vom 30.01.2019
Wer ist Michael Swann?
Reardon, Bryan

Wer ist Michael Swann?


ausgezeichnet

Der Thriller von Brian Reardon hat mich sowohl durch den Titel – als auch dem Klappentext derart fasziniert, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte.
Wie wahrscheinlich sehr viele Andere auch liebe ich gut gemachte Thriller, die schon während des Lesens nicht preisgeben, wo das Buch zum Schluss hinführt und auch endet. Wenn das Buch diese Spannung hält und mich zum Nachdenken bringt, dann hat es schon sehr viel richtig gemacht.
Falls Ihr darauf baut, dass ich in dieser Rezension eine Zusammenfassung des Ganzen wiedergebe, dann habt Ihr euch getäuscht, denn diese Zusammenfassungen verraten meist mehr, als sie verraten sollen und nehmen somit auch von der Spannung.
Stattdessen will ich erzählen, wie ich das Buch empfunden habe. Was es mit mir angestellt hat. Ich finde, dass etwas Derartigeres mehr Aussagekraft haben kann, als eine bloße Aneinanderreihung von Geschehnissen. Dafür gibt es ja den Klappentext… - wenn er denn stimmen sollte.
Bei „Wer ist Michael Swann“ muss ich sagen, dass mich das Buch total geflasht hat. Natürlich war nicht rundum alles perfekt (und das muss es auch gar nicht sein), manche Sachen ließen mich etwas irritiert schauen (gemessen an den Vorkommnissen sehr wenige), aber trotz allem hat das Buch mich nicht mehr losgelassen.
Die Frage nach Michael Swann zieht sich wie ein roter Faden durchs Buch. Wir lernen ihn durch die jeweiligen Rückblenden besser kennen und sehen so die Entwicklung, die er durchläuft, die verschiedenen Stationen seines Lebens, seiner Familie.
Parallel dazu erleben wir hautnah mit, wie der Anschlag erfolgt, sehen die Kettenreaktionen, sind fassungslos, leiden mit, fühlen mit, verzweifeln mit - und sind doch nur Zuschauer des Ganzen.
Und doch muss ich gestehen, dass ich diese Gefühle wirklich nachvollziehen konnte, denn das Buch hält einen nicht auf Abstand (mich zumindest nicht), sondern katapultiert einen Mittenrein. Die Bilder sind teilweise schockierend, sorgen für Déjà-Vus, erschrecken in ihrer Eindringlichkeit…
Ich muss eine Warnung aussprechen: das Buch hat wirklich Suchtgefahr, denn selbst wenn man nur noch ein Kapitel lesen möchte, ertappt man sich dabei, dass es dann doch noch mehr geworden sind, als man ursprünglich dachte. Ich hatte nicht wirklich die Zeit, das Buch fertigzulesen, habe es aber unweigerlich gemacht, weil es mich so sehr in seinen Bann zog.
Was diesen Thriller herausragen lässt ist der Umstand, dass ich solch ein Werk, wie es der Autor geschrieben hat noch nicht gelesen habe. Ich habe sehr viele Thriller im Laufe meines Lebens gelesen. Durchschnittliche, Gute, Schlechte, Klasse Thriller….. Aber in diesem Buch hat Brian Reardon es geschafft, durch den Realitätsbezug (diejenigen, die das Buch gelesen haben wissen wovon ich schreibe) Gänsehaut zu erzeugen.
Wie kann ich das am Besten erklären?
Der Epilog – der bei anderen Autor/inn/en gar nicht zum Tragen gekommen wäre – schafft es, dass man zutiefst berührt, erschüttert, traurig ist – und doch die Stärke und die Weisheit erkennt, die in diesem Epilog steckt.
Ich bin mir sicher, dass die ein oder andere Sache, die hier angesprochen – pardon, geschrieben - wurde auch noch lange Zeit nachwirken wird.
Es gibt manchmal die leisen Töne, die so unerwartet lange nachhallen – und genau so etwas ist es bei mir mit diesem Buch.
Insofern also eine klare, klare, klare Kaufempfehlung für all diejenigen, die intelligente Thriller lesen wollen, die einen die komplette Bandbreite an Emotionen durchleben lassen, die es gibt!
Meine Entscheidung ist gefallen: Höchstpunktzahl für „Wer ist Michael Swann“ – und für mich ein klares „Von diesem Autor werde ich mir noch weitere Bücher kaufen“!

Bewertung vom 28.11.2018
Deine letzte Stunde
Montero, Carlos

Deine letzte Stunde


weniger gut

Beim Thriller von Carlos Montero hat mich der Klappentext dazu bewogen, das Buch lesen zu wollen. Ich mag gut gemachte Thriller, die schon während des Lesens nicht preisgeben, wo das Buch zum Schluss hinführt und auch endet.

Gerade was das angeht, hat Carlos Montero mich super unterhalten. Das Buch war spannend und kurzweilig, es ließen sich sehr viele Vermutungen anstellen – aber es gab nichts, was darauf hindeutete, dass das Buch vorhersehbar war. Bis zum Schluss blieb die Spannung erhalten. Insofern also Auftrag erfüllt.

Man wird feststellen, dass sehr viele Personen sprichwörtliche Leichen im Keller haben – was nicht wirklich ein Fehler ist, sondern meist den besonderen Reiz ausmacht.

Warum also dann nicht die volle Punktzahl????

Nun, einige Sachen haben mir überhaupt nicht gefallen. So war die Protagonistin in meinen Augen in ihrer Handlungsweise extrem naiv (man könnte auch sagen es war eine TSTL-Protagonistin), die in alle Richtungen lavierte, aber keine wirkliche Geradlinigkeit in ihrer Handlung erkennen ließ. Dies ließ mich des Öfteren den Kopf schütteln und über sie fast verzweifeln. Auch kam es zuweilen vor wie das sogenannte „Stochern im Nebel“. Wenn man dazu nimmt, dass sie in der einen Situation Intelligenz erkennen lässt, nur um einen Moment später so zu handeln, als wäre sie auf den Kopf gefallen, dann ist das irgendwann nur noch nervig, vor allem dann wenn die weniger intelligenten Verhaltensweisen überwiegen.

Sympathische Charaktere sucht man in diesem Buch vergebens. Aber das muss jeder entscheiden, ob er das möchte oder nicht.

Generell sind sämtliche Protagonisten in ihrer Handlungsweise nicht mit dem Alter das angegeben wurde vereinbar. Das macht das ganze zusätzlich paradox….. Ich möchte jetzt kein Beispiel nennen, aber es zieht sich durch das Buch so durch….. – Nur die Jugendlichen verhalten sich altersgemäß entsprechend. Bei den Erwachsenen sieht es dagegen total düster aus….. Dadurch ist das ganze Geschehen an und für sich nicht wirklich glaubhaft.

Dazu baut der Autor sämtliche Klischees ein, die man nur verwenden kann. Damit hätte ich generell kein Problem, weil sie dazu führen können, dass mehr Tiefe und mehr Dynamik in ein Buch kommt.
Leider funktioniert das nicht, wenn es im Stil „X – abgehakt, Y – abgehakt Z – abgehakt“ stattfindet. Ich übertreibe jetzt auch ein wenig, aber genau dieser Eindruck entstand beim Lesen. Und gerade bei einem Thema das in diesem Buch vorkommt, hätte ich mir mehr Fingerspitzengefühl und mehr Einfühlungsvermögen gewünscht. So gab es zum Schluss nur eine gewisse Fassungslosigkeit, wie das Thema mit einer derartigen Art und Weise abgehandelt werden konnte.

Was mich noch ärgerte, war der Umstand, dass in diesem Buch die Benutzung von Drogen so normal dargestellt wurde, als wäre es ein normaler „Nachmittagssnack“.

Am Ende hätte ich mir gewünscht, dass zwei Personen, die eine nicht unerhebliche Rolle spielten – zumindest am Schluß - nochmals zu Tage gekommen wären.

Der Schluss wäre gut und nachvollziehbar gewesen – wenn ich nicht wieder das Problem mit der Protagonistin gehabt hätte…. Die Verhaltensweisen im Buch bis zum Schluss und der Schluss selbst sind für mich nicht in Einklang zu bringen. Sie widersprechen dem bisherigen und auch deshalb bleibt bei mir zum Schluss ein großes Fragezeichen…..

Wem die oben genannten Ausführungen, die mich zur Abwertung brachten nichts ausmachen, der kann das Buch ungestört genießen

Insofern ein Buch, das einen zwiespältigen Eindruck bei mir hinterließ.

Dennoch aber ein durchaus lesenswertes Buch – wenn man gewisse Abstriche machen – und Verhaltensweisen ausblenden kann.

Bewertung vom 27.10.2018
Tausend Augenblicke / All in Bd.1
Scott, Emma

Tausend Augenblicke / All in Bd.1


ausgezeichnet

Ich habe gerade das Buch beendet, und muss gestehen, dass ich momentan nicht weiß, wie ich diese Rezension schreiben soll.
Das Buch hat mich emotional abgeholt, festgehalten, mitgerissen – und jetzt ist es sehr schwer, das Ganze auch wieder loszulassen.
Es gibt viele Bücher, die ich aus verschiedenen Genres gelesen habe. Viele ähneln sich, Plots gleichen sich, nur die Umstände variieren.
Dies ist bei diesem Buch – meiner Meinung nach – nicht so.
Ich kenne kein Buch, das so sehr mitreißt, keine Protagonisten, die einen derart mit in das Geschehen katapultieren und einen das empfinden lassen, was diese Personen fühlen.
Es ist ein tiefsinniges Buch, das einen sicherlich auch über den ein oder anderen Umstand nachdenken lässt. Wie würde man sich in dieser oder jener Situation verhalten? Was geht einem im Kopf vor, wenn man selbst betroffen wäre? Welche Entscheidungen würde man treffen? Welche sind richtig? Gibt es überhaupt DIE Entscheidung? Oder sind es einfach nur viele Momente, die sich aneinanderreihen? Einfach Tausend Augenblicke?
Ihr seht, ich gehe nicht wirklich auf die Geschichte ein. Stattdessen unternehme ich den Versuch, Euch zu beschreiben, wie dieses Buch ist, wie dieses Buch einen fühlen lässt.
Ich konnte mich dem ganzen nicht entziehen. Es ist ein Buch, das meiner Meinung nach Alleinstellungsmerkmale hat. Man redet sehr schnell von Highlights, aber ich würde nicht von Highlight sprechen, da dies meiner Meinung nach schon viel zu oft gesagt wird und dem Buch nicht gerecht wird. Wenn ein Buch ein Stern ist – dann ist dieses Buch für mich ein ganzes Universum.
Bisher kannte ich noch kein Buch von Emma Scott, und ich muss sagen, dass mich das Buch – alleine durch die Inhaltsangabe – ungemein angesprochen hat.
Jetzt, nachdem ich das Buch erlebt habe und in diesen unvergleichlichen Schreibstil eintauchen konnte, muss ich gestehen, dass für mich an Emma Scott kein Weg mehr vorbeiführen wird.
Wenn ein anderes Buch von ihr auch nur ein Bruchteil dessen ist, was sie in All in – Tausend Augenblicke erzählte, ist es definitiv mehr, als viele andere Bücher erreichen können.
Ich war skeptisch, ob sie das Niveau – das während des Buches schon sehr hoch war – auch bis zum Schluss halten könnte. Allerdings muss ich gestehen, dass sie das – scheinbar im Seitenumdrehen – unheimlich locker und mitreißend geschafft hat. Und was dann noch kam, war für mich dann auch noch eine Steigerung zum Ende des Buches hin.
Versteht mich nicht falsch, es gibt eine emotionale Berg- und Talfahrt, das Buch nimmt Geschwindigkeit auf – fährt teilweise in ruhigeren Bahnen (driftet aber nie in Langeweile und Belanglosigkeiten) – und rast dann wieder in hohem Tempo weiter….
Ich habe Tränen vergossen, gelacht, mich gefreut, gezittert und gebangt, war traurig, glücklich – kurzum, die gesamte Gefühlsbandbreite war in diesem Buch untergebracht – und hat mich – wie gesagt – abgeholt und mitgerissen.
Viele Sätze ergreifen in ihrer Schlichtheit, erfüllen einen durch den tieferen Sinn und wirken auch noch lange nach dem Lesen der letzten Seite nach.
Wenn ihr emotional seid (und auch wenn nicht!), dann werden Taschentücher in unmittelbarer Nähe gebraucht werden – denn es fließen Tränen.
Ihr werdet Jonah lieben! Und Kacey! Und …..
Die Autorin schafft es aber, dass es sich hierbei um kein trauriges Buch handelt, auch wenn traurige Momente vorkommen. Gefühle sind es, die im Mittelpunkt stehen. Menschen, die ihre Gefühle ausleben. Gefühle, die durch das Lesen dieses Buches auch in einem selbst toben.
Ich bin mir sicher, dass viele jetzt sagen werden, dass dies doch auch bei anderen Büchern der Fall ist.
Stimmt. Aber nicht so, wie in diesem Buch! Lest es selbst, und ihr werdet verstehen, was ich damit sagen will….
In diesem Fall:
Eine klare, klare, klare, wahrhaftige und wirkliche, richtige und eindeutig Leseempfehlung!!!!!!
Ich bin der Ansicht, dass dieses Buch in keinem Bücherregal fehlen darf. Also gibt’s nur eines: KAUFEN!!

Bewertung vom 05.09.2018
Immer online / Mädchen auf WhatsApp Bd.2
Körzdörfer, Bärbel

Immer online / Mädchen auf WhatsApp Bd.2


gut

Zunächst einmal: ich gehöre wahrscheinlich nicht zur Zielgruppe von Mädchen auf WhatsApp 2. Meine Kindheit liegt schon etwas länger zurück, und bei mir gab es nicht mal Handys sondern Telefonzellen und Analoganschlüsse.
Dennoch hat es mich interessiert, wie das Buch so ist und wie es funktionieren kann, wenn ein Buch derart aufgebaut ist.

Und was soll ich sagen? Das Buch las sich so kurzweilig und schnell, dass es quasi im „Handumdrehen“ durch war.

Toll fand ich, dass sehr viele Themen angesprochen waren und thematisiert waren. Ich könnte mir vorstellen, dass sich hier viele Teenies damit identifizieren können.
Die Autorin hat es auch das ein oder andere Mal geschafft, mich auf die falsche Fährte zu locken.

Ich möchte nicht allzu viel über das Buch erzählen, weil so etwas meist den Lesespaß schmälert. Die Kommentare der beiden Hauptpersonen sind in ihrer Beschreibung nachvollziehbar und entsprechen wohl auch dem Alter der beiden. Dass man manchmal beim Erwachsenwerden nicht immer den direkten Weg geht, sondern auch Sackgassen und Umwege in Kauf nimmt, ist normal. Dennoch versteht es Bärbel Körzdörfer die Leser mitzunehmen und an dem Leben der beiden teilhaben zu lassen.

Mir persönlich ging es am Ende etwas zu abrupt, wobei mich das Ende trotz allem mit dem Schluss versöhnt hat. Ich fand es war ein guter und nachvollziehbarer Schluss – für alle Beteiligten.

Auch wenn ich noch gerne mehr zu der ein oder anderen offenen Frage gewusst hätte – das ist mein Eindruck und wie gesagt, ich zähle nicht zu der „normalen“ Zielgruppe. Diese dürfte wohl das Buch und die
geschilderten Situationen anders empfinden.

Was ich toll finde, ist der WhatsApp-Stil, der sicher viele Mädchen anspricht – und den es – außer bei Bärbel Körzdörfers erstem Buch – meines Wissens nach nicht gibt.

Ist das Buch vorhersehbar?
Für mich nicht. Einiges erwartet man vielleicht, aber bei Vielem hat mich die Autorin eiskalt erwischt….

War es langweilig?
Definitiv nicht!

Was gefiel mir nicht?
Einiges blieb ungeklärt, ich hätte mir mehr Aufklärungen oder Erläuterungen bei der ein oder anderen Situation gewünscht. Hier würde es dem Buch guttun, mehr Seiten zu haben um diese aufzuklären oder zu vertiefen.

Insofern ein Buch, das einen zwiespältigen Eindruck bei mir hinterließ. Dennoch aber ein durchaus lesenswertes Buch wenn man davon absieht.

Bewertung vom 30.07.2018
Wie die Erde um die Sonne / Romance Elements Bd.4
Cherry, Brittainy C.

Wie die Erde um die Sonne / Romance Elements Bd.4


ausgezeichnet

Rezension ohne Spoiler
Was macht das Buch so besonders?
Zweifelsohne die Autorin, Brittainy C. Cherry. Sie hat einen unnachahmlichen Stil zu schreiben. Du liest nicht das Buch und die Geschichte, sondern Du lebst es. Du fieberst mit, Du leidest mit, Du weinst mit, Du trauerst, Du empfindest wahnsinnige Freude, Mitleid, Du würdest gerne dem ein oder anderen Prota etwas über den Kopf ziehen, stöhnst, weil Du nicht nachvollziehen kannst, wie man so reagieren kann. Du wächst mit den Protas und es ist, als wäre es Deine eigene Familie, als wärst Du mittendrin.
Es gibt Momente, die Dich berühren, die in ihrer Schlichtheit ergreifen, aber auch Momente, in denen Du gerne mal die Seiten wechseln wolltest. Man möchte eingreifen, dafür sorgen, dass eine Situation sich anders auflöst, ist frustriert – um im nächsten Moment über einen zauberhaften Einfall gerührt zu sein und laut aufzulachen. Es gibt herzzerreißende Momente, Momente der Hoffnung, der Liebe.
Es ist kein Buch, das die beiden Hauptprotas sich Hals über Kopf ineinander verlieben lässt. Es ist ein Buch der leisen Töne, manchmal auch der missklingenden Töne – und dennoch ist die Sinfonie des Ganzen eine wunderbare Harmonie. Ein Meisterwerk, das noch nachklingt und auch nach dem Lesen der letzten Seite noch nachwirkt.
Ihr solltet die Taschentücher nicht allzu weit entfernt haben, denn es werden – speziell wenn ihr emotional sei – Tränen fließen. Tränen aus Mitleid, der Trauer aber auch der Freude.
Im Grunde genommen nehmen mich Geschichten, die ich lese nicht so sehr mit, dass ich weinen muss. Dieses Buch jedoch hat mich mehrfach kalt erwischt. Ich hätte es nicht aufhalten können, selbst wenn ich wollte – und die Tränen flossen.
Versteht mich nicht falsch, es ist kein Buch das nur erschüttert, in dem nur Traurigkeit herrscht. Damit käme ein völlig falscher Eindruck auf. Ich würde sagen, dass es ein emotionales Buch ist – im positiven Sinne.
Das ist es, was Brittainy C. Cherry mit uns macht. Sie nimmt uns mit auf einen Roadtrip der Gefühle, vermag es meisterhaft, in uns Gefühle zu wecken – welcher Art auch immer.
Kann das Buch einen kalt lassen?
Nein, definitiv nicht.
Ist es ein Buch der Art, wie es schon zig andere gibt?
Nein, auch das nicht.
Was ist es dann?
Hmmmm, das ist schwierig zu erklären. Sicher könnte ich Euch eine Zusammenfassung der Geschichte geben. Aber weshalb solltet Ihr das Buch dann noch lesen? Euch eine derartige Perle entgehen lassen?
Ich mag es nicht, wenn in Rezensionen zu viel verraten wird (und gehe einfach mal davon aus, dass es vielen genauso geht). Deshalb ist der Versuch, das Ganze zu umschreiben auch etwas schwieriger. Ich denke, Ihr werdet es verstehen, wenn Ihr das Buch in der Hand haltet.
Kann man mal kurz reinlesen und es weglegen???
Wenn Ihr das schafft, dann seid ihr disziplinierter als ich. Es gibt so einige Cliffhanger – und ehe man sich versieht, ist das Kapitel zu Ende, dann kommt das nächste….
Ist das Buch vorhersehbar?
Für mich nicht. Einiges erwartet man vielleicht, aber bei Vielem hat mich die Autorin eiskalt erwischt….
Was gibt es noch von Brittainy C. Cherry:
Das Buch ist der Abschluss der „Romance-Elements“ – Reihe. Ich muss gestehen, ich habe bisher nur Band 1 gelesen (Wie die Luft zum Atmen“). Aber auch wenn man Band 2 und 3 noch nicht gelesen hat, ist es kein Problem, weil es sich um voneinander unabhängige Geschichten handelt.
Band 1 – Wie die Luft zum Atmen (The Air he breathes)
Band 2 – Wie das Feuer zwischen uns (The Fire Between Hi and Lo)
Band 3 – Wie die Stille unter Wasser (The Silent Waters)
Band 4 – Wie die Sonne um die Erde (The Gravity Between Us)
Ich finde die Originaltitel fast noch schöner, als die deutschen Titel, weil sie meiner Meinung nach noch ein bißchen besser passen. Aber das ist reine Geschmackssache. Wie gesagt, bisher habe ich nur Band 1 und 4 gelesen – hole aber die anderen beiden demnächst nach.
Gibt es dann eine Leseempfehlung?
Definitiv JA.

Bewertung vom 28.05.2018
Mein schwarzes Herz / Victorian Rebels Bd.1
Byrne, Kerrigan

Mein schwarzes Herz / Victorian Rebels Bd.1


ausgezeichnet

Das Buch ist seit sehr, sehr langer Zeit wieder einmal ein Buch das aus den vielen Büchern - die ich aus verschiedenen Genres lese - heraussticht. Ich würde es als Keeper bezeichnen.
Aber was macht es so einzigartig?
Da haben wir erst einmal einen Protagonisten, der sehr vieles erleben und erleiden muss. Die dazugehörige Protagonistin ist der perfekte Gegenpart dazu und schon im ersten Abschnitt zerreißt es einem sprichwörtlich das Herz wenn man in die Geschichte eintaucht….
Eintauchen ist hierbei das richtige Wort, denn die Geschichte saugt einen so richtig hinein ins Geschehen, es entsteht ein Sog, der einen nicht mehr los lässt. Wie bei einem Fluss gibt es seichte Stellen – dann wieder reißende Fluten und das ganze selbst ist sehr ausgewogen. - Zumindest wenn man mal von den fiesen Cliffhängern absieht, die dafür sorgen, dass man das Buch nicht mehr zur Seite legen möchte – oder kann.
Hier schaffte es die Autorin immer wieder, mich zu überraschen, denn diese Wendungen hätte ich so nicht erwartet.
Also die Warnung an alle, die nicht allzu viel Zeit haben, wenn sie dieses Buch beginnen: Vorsicht, Suchtgefahr. Ihr werdet es nicht ohne Disziplin schaffen, das Buch aus der Hand zu legen und werdet am nächsten Morgen total übermüdet zur Arbeit kommen oder eurer Arbeit nachgehen.
Es gibt immer mal wieder diese Momente wo ich gedacht habe, dass diese oder jene Situation länger oder kürzer geschrieben hätte werden können – wenn man dann jedoch wieder weiterliest, stellt man fest, dass die Autorin das dann doch wohl durchdacht hat und es so doch auch richtig war. Da man aber selbst von anderen Autor/inn/en anderes gewohnt ist, verleitet es einen dazu, diese Erfahrungen für „gesetzt“ anzusehen und auch in vielen anderen Büchern zu erwarten. Dies funktioniert bei diesem Buch nicht.
Durch dieses Stilmittel legt Kerrigan Byrne aber auch den Fokus eher auf die Gefühlsebene (und nein, erwartet nicht, dass das Buch nicht spannend ist, denn das ist es, ohne Frage!).
Der Schreibstil von Kerrigan Byrne ist sehr bildgewaltig und sie hat eine besondere Gabe, mit Worten und Emotionen umzugehen. Sie lässt uns am Leben der Hauptpersonen teilhaben und man erlebt die Geschichte sozusagen „hautnah“. Auch wenn sie manchmal das Tempo aus der Geschichte rausnimmt, versteht sie es, uns immer wieder Brotkrumen zukommen zu lassen, die im ersten Moment fast nebensächlich erscheinen, für das große Ganze jedoch immens wichtig sind.
Wir sind am Lesen – und können nicht fassen, was der „Held“ und die „Heldin“ durchmachen müssen, verstehen die gewaltigen Gefühle manchmal nicht, weil sie uns betroffen machen – und dennoch gelingt es der Autorin auch die Momente einzubauen, die uns laut lachen lassen.
Vor lauter Unverständnis würden wir dem ein oder anderen Prota mal am liebsten was über den Kopf hauen, um dann im nächsten Moment dann doch wieder den ein oder anderen Protagonisten einfach mal kurz in den Arm nehmen zu wollen.
Ich würde es einfach mal so sagen: wir haben eine Geschichte mit einem Helden, der sehr viel erleiden muss, mit einer Heldin, die den Begriff „Heldin“ mal so richtig gerecht wird.
Wem aber das ganze Sammelsurium der menschlichen Abgründe „too much“ ist, der sollte dieses Buch vielleicht nicht unbedingt lesen, denn es macht einen Großteil dieser Geschichte aus. – Diese Abgründe werden aber nicht ausführlich in den Vordergrund gestellt sondern dienen nur als Info, weshalb die ein oder andere Verhaltensweise so ist und nicht anders.
Kurzum, Kerrigan Byrne schafft es, die komplette Gefühlsbandbreite in dieses Buch hineinzupacken. Ich habe mitgefiebert, mitgelitten, Tränen gelacht und vergossen, ich war gerührt, verärgert, wütend, traurig – kurzum, ich könnte noch ewig weitermachen, aber nur soviel: Klare Kaufempfehlung!!