Benutzer
Benutzername: 
Sommer
Wohnort: 
Nordhorn
Über mich: 
Leseratte seit der Kindheit
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 461 Bewertungen
Bewertung vom 17.08.2020
Slaughter, Karin

Die verstummte Frau / Georgia Bd.10


sehr gut

Die Vergangenheit ruft

Die verstummte Frau von Karin Slaughter

Ich kann mich definitiv als Fan der ersten Stunde bezeichnen, da ich seit dem erscheinen des ersten Bandes "Belladonna" jeden Teil verschlungen habe. Als aus der Grant County- Serie die Georgia -Serie wurde dachte ich, dass ohne den damaligen Hauptcharakter Jeffrey Tolliver die Luft raus sein würde, doch damit habe ich mich geirrt. Die Reihe, die durch den Ermittler Will Trent einen neuen Charakter hinzugewonnen hat, gefiel mir fortan sogar noch besser. Hier in diesem Teil vermischt sich wieder vieles mit der Vergangenheit, was für Sara Linton teilweise sehr schmerzlich war.

Ein schrecklicher Verdacht: Ein unschuldiger soll hinter Gittern sitzen, er soll wegen Vertuschung seitens der Polizei im Gefängnis sein. Dies fällt in die Zeit, als Sara Lintons verstorbener Mann noch Dienst tat. Der echte Mörder soll noch auf freiem Fuß sein, was sich nach einer Frauenleiche auch bestätigt, denn die Merkmale passen zu den damaligen Morden.
Nun müssen Sara und Will tief in der Vergangenheit graben.

Diese Rückblicke haben den Thriller zwar sehr spannend gemacht, aber teilweise empfand ich diesen Band doch als ein wenig langatmig. Die Handlung insgesamt sagte mir aber zu, so dass ich trotzdem sagen kann, dass Slaughter-Fans hier wieder einmal auf ihre Kosten gekommen sind. Dennoch ist dies definitiv nicht der stärkste Teil aus der Serie.

Bewertung vom 01.08.2020
Haruf, Kent

Kostbare Tage


ausgezeichnet

Ich reise gedanklich immer wieder gern nach Holt!

Kostbare Tage von Kent Haruf

Ein Wiedersehen mit der fiktiven Kleinstadt Holt ist immer wie eine Rückkehr nach Hause. Man fühlt sich direkt geborgen und aufgehoben im Schoß der ansässigen Familien. Auch wenn es dort natürlich, wie woanders auch, kleine und größere Probleme und Sorgen gibt.

In diesem Roman des Autors Kent Haruf erleben wir die letzten Wochen von Dad Lewis, der todkrank, auf sein Ende wartet. Er lässt sein Leben noch einmal Revue passieren, schließt mit der ein oder anderen Sache ab, aber alles lässt sich nicht immer klären, bevor man diese Welt verlässt. Das bringt der Autor sehr gut rüber, er schildert alles neutral mit einer enormen Gabe alles wesentliche auf den Punkt zu bringen ohne anzuklagen oder zu verurteilen. Alte Wunden werden aufgerissen, die man zu Lebzeiten verdrängen konnte, wie das verschwinden des eigenen Sohnes, den Dad damals nicht verstehen konnte. Dessen Sexualität er nicht gutheißen konnte, und ihn so aus dem Haus getrieben hat.
Dad Lewis wird von seiner Frau und der Tochter umsorgt, ein Akt der sehr gefühlvoll dargestellt wird. Haruf verleiht dem Tod eine gewisse Würde in seinen Schilderungen. Diese Szenen habe ich mit großem Respekt gelesen.
Doch die Geschichten aus Holt haben noch viel mehr zu bieten. Typisch sind auch, wie ich finde, die Verknüpfungen der Bewohner untereinander. Lorraine, Dads Tochter, reist an, um der Mutter zur Hand zu gehen und lernt direkt Alice kennen, die nebenan eingezogen ist. Das Kind lebt nun bei ihrer Großmutter, da ihre Mutter verstorben ist. Lorraine hat ein Kind verloren und man spürt während des Lesens von Anfang an, dass sich dort etwas anbahnt, dass Menschen zueinander finden werden, sich gegenseitig auffangen werden.
Erwähnenswert wäre da noch Reverend Lyle, der neu in der Stadt ist. Er hat Mut, hat aber ebenfalls sein Päcklein tragen. Seine Geschichte empfinde ich so interssant, dass ich mir wünsche, sie in einem weiteren Roman weiterverfolgen zu können.
Dies sind nur ein paar Beispiele, alle zu erwähnen, würde den Rahmen meiner Rezension sprengen und sicher auch den Reiz des Lesens nehmen. Daher möchte ich allen nur wärmstens empfehlen in Holt vorbeizuschauen. Es lohnt sich!

Bewertung vom 17.07.2020
Dabos, Christelle

Im Sturm der Echos / Die Spiegelreisende Bd.4


ausgezeichnet

Das Ende naht

Mit " Im Sturm des Echos" hat die Autorin Christelle Dabos bereits den vierten und ( leider) auch Finalen Band ihrer Reihe: Die Spiegelreisende präsentiert.

Wie bereits in den anderen Teilen erwartet den Leser eine spannende Handlung, die von Band zu Band immer komplexer zu werden schien. Die Grundidee der Archen hat mich vom ersten Band fasziniert. Die Magie, die eine Rolle spielt ist so herrlich anders, insgesamt bekommt man als Leser eine durchdachte Welt geboten, die mit ihren Besonderheiten einfach bezaubernd ist.

Die Archen werden von Rissen überzogen, die Heimat aller wird bedroht. Natürlich wollen Ophelia und Thorn die Archen retten, daher müssen sie schnellstmöglich "den Anderen" finden. Viele neue Abenteuer erwarten die beiden, die ein tolles Gespann abgeben. Wenn man da an den ersten Teil zurückdenkt......
Viele lieb gewonnene Charaktere tauchen wieder auf, wenn sie auch teilweise nur wenig Raum in der Handlung einnehmen. Insgesamt kann ich ich sagen, dass die Figuren in ihrer Rolle gewachsen sind. Aus der tolpatschigen Ophelia und dem linkischen Thorn, sind Erwachsene geworden, nichts bleibt mehr übrig von irgendwelchen Unsicherheiten.
Das Ende ist durchaus stimmig und schließt für mich mit allen wichtigen Fragen ab, dennoch ist es sehr schade, dass diese Reihe nun beendet ist. Es hat viel Spaß gemacht in diese Welt abzutauchen.

Bewertung vom 12.07.2020
Ahnhem, Stefan

Der Würfelmörder / Fabian Risk Bd.4


sehr gut

Die Würfel sind gefallen

Die Würfel sind gefallen

10 Stunden tot Stefan Ahnhem

Für mich ist dies der vierte Fall um den Ermittler Fabian Risk, Kommissar in Helsingborg.

Ein verrückter Täter macht dem Team in Helsingborg das Leben schwer. Er lässt den Würfel über seine Taten entscheiden. Das ahnt nichts von diesem Zufallsprinzip und kann folglich keine Verbindung zu den einzelnen Morden knüpfen. Wie kommt man jemandem auf die Schliche der keine verwertbaren Hinweise zur Klärung des Falls liefert.....
Fabian Risk hat unterdessen privat echte Probleme die mit den Geschehnissen des Vorgängers zusammenhängen. An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass Vorkenntnisse der anderen Teile aus der Reihe sicher vorteilhaft wären.
Insgesamt hat mir dieser Teil zwar gut gefallen, aber er konnte mich nicht so fesseln wie die anderen. Alles wirkte ein wenig verworren, Zuviel des Guten wie mir scheint. Der Fokus hätte besser auf wenigen Strängen liegen sollen...aber nun, ein kleiner Ausrutscher bleibt zu verzeihen, wenn Fabian Risk und das Team beim nächsten mal wieder zur Höchstform auflaufen. Diesmal hoffentlich ohne den Verlust eines Teammitglieds.

Bewertung vom 22.06.2020
Röndigs, Nicole

Mein Alien und ich / FRRK! Bd.1


sehr gut

Klebrig beste Freunde

Der 10 jährige Tom traut seinen Augen nicht, er ist Zeuge wie ein Raumschiff auf der Erde landet. In diesem ist Frrk. Er kommt vom Tmllp und benötigt Salpetersäure für seinen Raumschiffantrieb. Erst ist Tom zwar skeptisch, dann willigt er ein Frrk zu helfen. Und schon geht es los.
In der Geschichte wird so einiges gezeigt, von dem man viel lernen kann. Freundschaft zu anderen, nicht immer akzeptieren um von den anderen beachtet zu werden und natürlich ist da noch Elli.
Ein Mädchen in Tom's Klasse, nicht gerade die beliebteste und sofort bereit Tom und Frrk zu helfen.

Nicole Röndiges hat ein gutes Buch mit Gefühl für ihre Leser geschrieben.
Es ist empfehlenswert für Kinder so ab 10, vorlesen geht natürlich auch früher. Freunde, zusammenhalt und gegenseitige Hilfe sind für mich die zentralen Aussagen und die wurden gut umgesetzt damit Kindern ein guter Lesestart gelingt.
Und das mit einem Ende welches ich doch als sehr offen bezeichnen möchte.
Teil 2 könnte bestimmt erscheinen

Bewertung vom 12.06.2020
Mcdermid, Val;McDermid, Val

Der Knochengarten / Tony Hill & Carol Jordan Bd.11


sehr gut

Luft nach oben

Der Knochengarten von Val McDermid

Als ich erfuhr, dass es einen weiteren Band aus der Reihe um Carol Jordan und Tony Hill gibt, war ich erfreut, da für mich das Ende des vorherigen doch etwas abschließendes gehabt hat. Nachdem Tony sich dort für Carol quasi geopfert hat für diese ins Gefängnis ging, dachte ich, die Autorin bringt ihre beliebte Reihe zum Ende. Doch glücklicherweise hatte McDermid andere Pläne!

Als auf einem Friedhof vierzig Skelette von Mädchen gefunden werden, sind alle zutiefst entsetzt. Haben die dort ansässigen Nonnen sich etwa über Jahrzehnte zu solchen Handlungen hinreißen lassen?
Ein perfekter Fall für Carol und Tony, wenn diese nicht gekündigt oder im Gefängnis wären. Natürlich landen beide dann letztendlich bei dem Fall und decken ungeahnte Dinge im Waisenhaus auf.
Mehrere Erzählstränge werden parallel abgehandelt, die Struktur des Ganzen wirkte etwas überladen. Das Gefühl was ich sonst beim lesen der Reihe der Reihe hatte blieb diesmal leider ein wenig auf der Strecke.
Dieser Fall zählt für mich als eingefleischter Fan der Reihe nicht zu den besten. Dennoch war es durchaus spannend, doch trotzdem hoffe ich, dass die Autorin wieder zu ihrer alten Form auflaufen wird.

Bewertung vom 30.03.2020
Colombani, Laëtitia

Das Haus der Frauen


ausgezeichnet

Tolles Leseerlebnis

Bei "Das Haus der Frauen" handelt es sich um den zweiten Roman der Schriftstellerin Laetitia Colombani. Der Roman ist an der Begebenheit um den Palais de la Femme“ in Paris und seine Begründerin Blanche Peyron angelehnt, deren Lebensweg hier wiedergegeben wird.
Im zweiten Erzählstrang lernen wir die Anwältin Soléne kennen, die nach einem Burnout von ihrer Ärztin geraten bekommt sich gemeinnützig zu engagieren. Dies macht sie auch, indem sie im Haus der Frauen in Paris Briefe schreibt. Anhand dieser Briefe erfährt der Leser viel über die Schicksale dieser Frauen. Soléne erfährt durch diese Aufgabe aber auch, dass ihr Leben durchaus einen Sinn hat. Die Schicksale sind ergreifend und einfühlsam beschrieben.
Dies alles lässt sich bei weitem nicht nur mit seichter Frauenlektüre beschreiben. Der Roman geht doch echt in die Tiefe. Die vielen Zitate von berühmten Personen rundet das Leseerlebnis wirklich gut ab, so dass ich dieses Buch wirklich wärmstens empfehlen kann. Einmal begonnen legt man es so schnell nicht wieder aus der Hand.

Bewertung vom 17.02.2020
Wekwerth, Rainer

Es beginnt / Beastmode Bd.1


ausgezeichnet

Der Kreis beginnt

Damon Grey, Amanda Nichols, Wilbur Night, Malcom Floyd und Jenny Doe, fünf Jugendliche mit besonderen Fähigkeiten und Geschichten sind der letzte Strohhalm an den sich Wissenschaftler der US Army klammern. Ein nicht zu erklärendes Phänomen bedroht die Menschheit und den ganzen Planeten.

Ein mysteriöses Energiefeld im Pazifik wird immer größer und alles was bisher unternommen wurde hat keinen Erfolg gehabt.

Die fünf unterschiedlichen Jugendlichen müssen gemeinsam einen Weg finden um die Welt zu retten. Aufgrund ihrer Besonderheiten fängt es ihnen schon zu Beginn nicht leicht eine Gruppe zu bilden im Verlauf der Handlung beginnt es aber.

Das Buch Beastmode von Rainer Wekwerth ist ein flüssig geschriebener erster Band eines als zweiteiler konzipierten Buches. Die Geschichte ist für mich doch gut durchdacht und geschrieben. Alles ist im Bereich Sci-fi und etwas fantasy gut angesiedelt. Ich bin von Anfang an gut reingekommen und habe das Buch auch nicht so oft weggelegt.

Alles in allem hat der Autor Rainer Wekwerth, der bereits zahlreiche Bücher veröffentlicht hat ein wirklich lesenswertes Buch geschrieben bei dem man sich auf den zweiten Teil freut. Nicht umsonst wurde er schon mit mehreren Preisen bedacht und es ist die Verfilmung eines anderen Buches in Vorbereitung.

Wer das Genre mag sollte es lesen.

Bewertung vom 17.02.2020
McLean, Peter

Priest of Bones / Kampf um den Rosenthron Bd.1


ausgezeichnet

Ein etwas anderer Priester


Tomas Piety und sein Bruder Jochan kehren als Kriegsveteranen in ihre Heimatstadt Ellinburg zurück. Begleitet werden sie von Bloody Anne, Cutter, Sir Eland und anderen Kameraden mit denen sie im Krieg gemeinsam gekämpft haben.

Vor dem Krieg waren Tomas und Jochan die Anführer der Pious Men, einer Gruppe die in ihrem Bereich für Schutz und Ordnung gesorgt haben und dafür bezahlt wurden.

Als sie in Ellinburg ankommen merken sie das nichts mehr wie vorher ist. Ihre Geschäfte werden von anderen kontrolliert, es herrscht Hunger und Unordnung. Sie beginnen damit, gemeinsam wieder Ordnung herzustellen und Sicherheit zu schaffen, dabei bemerken sie das dass ganze doch größer ist als vorher. Fremde wollen die Macht kontrollieren und es scheint als ob es noch mehr ist. Mit der Zeit wird Tomas immer tiefer in Entscheidungen eingebunden die weiter reichen als ihm lieb ist.


Mit Priest of bones hat Peter McLean seinen zweiten Fantasy Epos geschrieben. Die Handlung und Geschichte erfindet die Fantasy nicht neu, das ist nicht möglich. Es ist für mich aber eine gut geschriebene Handlung die sich sehr gut lesen lässt. Nicht das typisch gut und böse, halt was das man selbst erlesen sollte. Ich persönlich freue mich auf den zweiten Band der Reihe und kann für Fans des Genre nur empfehlen es zu lesen.

Wer sich aus Neugier mit Fantasy befassen möchte wird vielleicht zum Fan.

Absolute lese Empfehlung

Bewertung vom 17.02.2020
Butler, Nickolas

Ein wenig Glaube


sehr gut

Wahn der blind macht

Als die Adoptivtochter Shiloh mit ihrem 5 jährigem Sohn Isaac wieder zu Lyle und Peg Hovde in das ländliche Wisconsin zurückkehrt, scheint die Idyle erstmal komplett. Das Paar ist glücklich den kleinen Jungen um sich zu haben und unterstützen Shiloh gern. Doch das Glück hält nicht lange an, denn Shiloh schließt sich einer Glaubensgemeinschaft an. Zuerst versucht das Ehepaar sehr verständnisvoll an die Sache heranzugehen. Shiloh war früher schwierig, hat sich ablehnend verhalten. Lyle möchte das Verhältnis nicht strapazieren, geht es doch um den Enkel. Doch die Dinge spitzen sich zu als der Junge krank wird. Lyle wird quasi von Shiloh und Steven aus der Gemeinschaft verantwortlich gemacht durch seinen Unglauben das Kind krank gemacht zu haben. Als sich der Zustand verschlechtert müssen die Großeltern einen schwerwiegenden Schritt wagen, auch wenn dies bedeutet, dass ihre Adoptivtochter sich komplett abwenden wird.

Der Roman "Ein wenig Glaube" von Nickolas Butler hat mich sehr ergriffen. Man hat schon häufiger mitbekommen wie fanatisch Menschen sein können. Sie sind blind für Argumente, wie hier Shiloh, die sich überzeugen lässt, dass ihr Sohn der Heiler ist. Das allein wäre ja noch vertretbar, aber wenn es tatsächlich um das gesundheitliche Wohl eines Kindes geht, hört der Spaß auf. Der Autor hat den Zwiespalt und die Sorge des Ehepaars sehr gut festgehalten, ein sehr ergreifender Roman des Autors.
Absolut zu empfehlen!