Benutzer
Benutzername: 
Leo
Wohnort: 
Aalen

Bewertungen

Insgesamt 154 Bewertungen
Bewertung vom 10.10.2022
Sternbaum, Nico

Magischer Volltreffer (leider voll auf's Auge) / Jimmy Fox Bd.1


ausgezeichnet

Die Sommerferien sind vorbei und Jimi Fox kommt in die fünfte Klasse. Zwei seiner allerbesten Freunde aus der Grundschule kommen in seine Klasse, aber da ist die Sache mit der Augenklappe. Ultra peinlich! Jimis Vater hat einen Zaubertrick ausprobiert und das ging ins Augen, im wahrsten Sinne des Wortes. Das Problem ist, dass auch das andere Auge nicht so zuverlässig ist und als sich Jimi ein Buch aussuchen darf, weil sein Papa ein schlechtes Gewissen hat, greift er statt zu einem Comic, zu einem Tagebuch. Eine weitere Katastrohe und er verspricht seinem Papa, dass er jetzt ein Jahr lang da rein schreiben wird. Das wird dann ultra verrückt und Jimis Traum ist es eh, Comiczeichner zu werden und zwischen Schulausflügen, missglückten Zaubertricks, Familienfesten und Backaktionen, wird es auch spannend.
Das Buch ist echt mega witzig und packt einen und ist auch für lesefaule Kids bestens geeignet. Große Schrift, viele Comics und Bilder und dadurch ist das Buch und das Layout komplett aufgelockert. Nico Sternbaum schreibt toll und der Schneider Buch Verlag, hat mal wieder was tolles auf den Markt gebracht.

Bewertung vom 10.10.2022
Korn, Carmen

Zwischen heute und morgen / Drei-Städte-Saga Bd.2


gut

1960
San Remo. Gianni lebt glücklich und hat eine Familie, aber Erinnerungen an die Vergangenheit lassen ihn einfach nicht los und er muss etwas heraus finden und die Wahrheit finden.
Hamburg. Ursula leidet mal wieder unter Schwindel, aber dies sei normal, in einer Schwangerschaft. Ihr Mann ist oft schweigsam und hat furchtbares erlebt und doch prüft er Pips immer wieder und fordert von ihm, seine schlimmen Erlebnisse zu erzählen.
Köln. Billa lebt bei ihrer Verwandtschaft, seit 1943 alles zerbombt worden war, aber Ruhe findet sie nicht. Ihre Gedanken wandern und sie möchte so viel wissen.
Pips spielt Klavier und er sucht eine Anstellung und er will raus und einfach seine Finger über die Tasten gleiten lassen. Seine Vergangenheit hat lange Schatten und die holen ihn immer wieder ein. All diese Familien und Personen sind miteinander verwebt und verbunden und so viel schönes wie es gibt, so viele Schatten haben sie auch gemeinsam. Die Geschichte hat viel verändert und so auch die Menschen. Carmen Korn hat viel zu erzählen und wahre Begebenheiten bieten viel Stoff und sie webt gekonnt ihre Protagonisten mit ein und spinnt so einen großen Erzählteppich und es geht wirklich super spannend los. In der Mitte des Buches verliert sich die Autorin etwas im Abschweifen, aber rechtzeitig schafft sie die Kurve und schenkt uns eine Liebe. Etwas kürzer wäre besser gewesen, aber im Großen und Ganzen ein großartiges Buch, über die Verbindungen von vielen Menschen und Familien, Liebe die nicht sein darf und der lange Atem der Geschichte.
Das Cover finde ich super und bunt und lebhaft und zeigt die Aufbruchstimmung

Bewertung vom 10.10.2022
Brandner, Michael

Kerl aus Koks


ausgezeichnet

Der kleine Paul lebt in Bayern und genießt das pralle Leben bei Onkel und Tante und er hat immer eine Lederhosen an und er liebt das deftige Essen. Aber dann steht eine Frau vor der Türe, seine Mutter und die nimmt ihn mit, mit in den Ruhrpott. Ein ganz anderes Leben erwartet ihn hier und auch wenn er ganz viel Eis bekommt, so ist es mit der Mutter nicht immer einfach. Aber Paul findet Freunde, findet Ziele und wächst zu einem wilden jungen Mann heran, der die Frauen und das Leben und den Alkohol liebt. Aber dann kommt er von der Hausbesetzerszene ins Künstler Milieu und sein Leben wird abermals komplett auf den Kopf gestellt.
Der bekannte und beliebte Schauspieler Michael Brandner legt mit Kerl aus Koks sein Roman Debut vor und das Buch ist einfach großartig. Ein toller Erzählstil und es fließt natürlich viel Michael Brandner mit ein und Paul wird so immer wieder zu seinem Alter Ego. Eine echte Roman Entdeckung und ich hoffe, da folgen jetzt noch mehr Bücher von Michael Brandner.

Bewertung vom 10.10.2022
Schmölzl, Lydia

Was nicht war, kann ja noch werden


schlecht

Freya ist mal wieder in Hektik und hat auch ganz verschwitzt ihrem Freund Thorsten zu sagen, dass ihre beste Freundin mit Mann zu besuch kommt und das mit dem Essen, dass hat sie auch noch nicht im Griff. Wie immer, hilft Thorsten aus der Klemme, ist aber auch etwas angefressen. Als beim Essen aufkommt, dass ihre beste Freundin schwanger ist, kann Freya sich nicht ganz so freuen. Sie wird bald dreißig, ist gerne am Feiern und nimmt das Leben locker und das Drängen von Thorsten, man könne doch sesshaft werden und vielleicht auch mal eine Familie gründen, überhört sie lieber. Das Thema Schwangerschaft wischt somit auch gleich vom Tisch und stürzt sich in ihre Arbeit und hofft auf die Beförderung, aber die kommt nicht und stürzt Freya nur noch mehr in die Krise und sie will Veränderungen nur so, wie sie es will, aber das Leben meint es anders.
Der Beginn war super und witzig und da ist die Überdrehtheit von Freya auch noch amüsant und die Zerrissenheit zwischen Jugend Partyzeit und Erwachsen werden wirklich auch nachvollziehbar. Dann fängt es aber an zu nerven und irgendwie ist sie stecken geblieben und kommt weder vor noch zurück und so auch die Autorin. Das Buch wiederholt sich und egal wo Freya aufschlägt, passiert das Gleiche. Sie erwartet es wie immer, aber alle anderen haben sich entwickelt. Auch die Rückblenden in die Jugend sind genauso und man bekommt keine Erklärung in meinen Augen, sondern nur Bestätigung, das Freya einfach nur nervt. Eine Wendung gibt’s erst auf den letzten fünfzig Seiten, aber da war es für mich schon viel zu spät. Auch die gekünstelten Metaphern sind so gewollt und nicht schlüssig. Ich hatte mich gestern auf einen tollen Leseabend gefreut, aber wurde echt enttäuscht. Es gibt so viele tolle und kluge „Frauenromane“, aber dieser hier ist es für mich leider nicht.