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Leo
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Aalen

Bewertungen

Insgesamt 152 Bewertungen
Bewertung vom 10.10.2022
Brandner, Michael

Kerl aus Koks


ausgezeichnet

Der kleine Paul lebt in Bayern und genießt das pralle Leben bei Onkel und Tante und er hat immer eine Lederhosen an und er liebt das deftige Essen. Aber dann steht eine Frau vor der Türe, seine Mutter und die nimmt ihn mit, mit in den Ruhrpott. Ein ganz anderes Leben erwartet ihn hier und auch wenn er ganz viel Eis bekommt, so ist es mit der Mutter nicht immer einfach. Aber Paul findet Freunde, findet Ziele und wächst zu einem wilden jungen Mann heran, der die Frauen und das Leben und den Alkohol liebt. Aber dann kommt er von der Hausbesetzerszene ins Künstler Milieu und sein Leben wird abermals komplett auf den Kopf gestellt.
Der bekannte und beliebte Schauspieler Michael Brandner legt mit Kerl aus Koks sein Roman Debut vor und das Buch ist einfach großartig. Ein toller Erzählstil und es fließt natürlich viel Michael Brandner mit ein und Paul wird so immer wieder zu seinem Alter Ego. Eine echte Roman Entdeckung und ich hoffe, da folgen jetzt noch mehr Bücher von Michael Brandner.

Bewertung vom 10.10.2022
Schmölzl, Lydia

Was nicht war, kann ja noch werden


schlecht

Freya ist mal wieder in Hektik und hat auch ganz verschwitzt ihrem Freund Thorsten zu sagen, dass ihre beste Freundin mit Mann zu besuch kommt und das mit dem Essen, dass hat sie auch noch nicht im Griff. Wie immer, hilft Thorsten aus der Klemme, ist aber auch etwas angefressen. Als beim Essen aufkommt, dass ihre beste Freundin schwanger ist, kann Freya sich nicht ganz so freuen. Sie wird bald dreißig, ist gerne am Feiern und nimmt das Leben locker und das Drängen von Thorsten, man könne doch sesshaft werden und vielleicht auch mal eine Familie gründen, überhört sie lieber. Das Thema Schwangerschaft wischt somit auch gleich vom Tisch und stürzt sich in ihre Arbeit und hofft auf die Beförderung, aber die kommt nicht und stürzt Freya nur noch mehr in die Krise und sie will Veränderungen nur so, wie sie es will, aber das Leben meint es anders.
Der Beginn war super und witzig und da ist die Überdrehtheit von Freya auch noch amüsant und die Zerrissenheit zwischen Jugend Partyzeit und Erwachsen werden wirklich auch nachvollziehbar. Dann fängt es aber an zu nerven und irgendwie ist sie stecken geblieben und kommt weder vor noch zurück und so auch die Autorin. Das Buch wiederholt sich und egal wo Freya aufschlägt, passiert das Gleiche. Sie erwartet es wie immer, aber alle anderen haben sich entwickelt. Auch die Rückblenden in die Jugend sind genauso und man bekommt keine Erklärung in meinen Augen, sondern nur Bestätigung, das Freya einfach nur nervt. Eine Wendung gibt’s erst auf den letzten fünfzig Seiten, aber da war es für mich schon viel zu spät. Auch die gekünstelten Metaphern sind so gewollt und nicht schlüssig. Ich hatte mich gestern auf einen tollen Leseabend gefreut, aber wurde echt enttäuscht. Es gibt so viele tolle und kluge „Frauenromane“, aber dieser hier ist es für mich leider nicht.