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flyspy

Bewertungen

Insgesamt 328 Bewertungen
Bewertung vom 03.06.2023
Uderzo, Albert;Goscinny, René

Idefix und die Unbeugsamen - Der Wecker von Lutetia


ausgezeichnet

Ein Kikeriki am Morgen muss sein!
Sinfonix, der Hahn, der ganz Lutetia morgens weckt, damit keiner verschläft, ist eines Morgens verstummt. Er wurde entführt, denn Monalisa, die divenhafte römische Katze, hat Appetit auf ein leckeres Brathähnchen. Das heißt: Einsatz für Idefix und seine Freunde!
Das Buch zur TV-Serie ist einfach erzählt und ist für Kinder spannend zu lesen. Gut für Erstleser sind die kurzen Sätze und der großzügige Zeilenabstand. Schön ist auch, dass das Buch gewohnt beginnt mit: „Wir befinden uns im Jahre 52 vor Christus.“ Da fühlt man sich gleich in der Welt von Asterix und seinen Freunden angekommen. Allerdings spielt diese Geschichte im damaligen Paris und diesmal steht Idefix im Mittelpunkt. Es handelt sich auch nicht um einen Comicband, sondern um eine Nacherzählung, die mit vielen Bildern aus der TV-Serie illustriert ist. Mir persönlich gefällt die Comicausgabe besser, aber meine Patentochter hat gleich erfreut festgestellt, dass sie das Buch schon alleine lesen kann. Das gibt Motivation und ist ein Grund mehr, das Buch gut zu finden.

Bewertung vom 02.06.2023
Drapela, Astrid

Ich wollt, ich hätt ein Huhn


sehr gut

Alles, was Sie schon immer über Ihr Huhn wissen wollten …

… und noch mehr.
Astrid Drapela fasst in ihrem Buch mit fachlichem Anspruch die neuesten wissenschaftli-chen Erkenntnisse zum Huhn zusammen und gibt Einblicke, wie ein Huhn tickt und warum es so ist. Da sie selbst Hühnern unterschiedlicher Rassen beherbergt, teilt sie einige Ge-schichten mit dem Leser, die sie selbst mit den Tieren erlebt hat. Diese, oft amüsanten Er-zählungen, beleben das Buch und haben mir sehr gut gefallen. Da das Buch auch viele eher trockene Passagen enthält (den wissenschaftlichen Aspekten entsprechend), fand ich diese Abschnitte beim Lesen wohltuend. Gewünscht hätte ich mir noch mehr praktische Tipps für Ersthühnerhalter zu Stall, Gehege und Ernährung, das hatte ich eigentlich erwar-tet. Ein Buch von Praktiker zu Anfänger, das hätte ich mir gewünscht – so suggerierte es auch der Titel für mich.
Das Buch enthält auch noch weitere Literaturempfehlungen, ein umfangreiches Literatur-verzeichnis zu den Quellenangaben, sowie Abbildungsverzeichnis und -quellen, ein Glossar und Verweise zu den zahlreichen Endnoten. Ein Index am Schluss enthält einige Stichworte zum schnelleren Auffinden der entsprechenden Textpassagen.
Das Buch hat mir Einiges an Erkenntnisgewinn verschafft, das Sozialverhalten der Hühner ist schon bemerkenswert, und las sich stilistisch auch gut. Ein etwas stärker ausgeprägter populärwissenschaftlicher Touch hätte der Lektüre in meinen Augen gutgetan.

Bewertung vom 02.06.2023
Franz, Franziska

Maingrab


sehr gut

Spannende Suche nach Motiv und Täter

Ein vorgeblicher Noteinsatz im Frankfurter Diplomatenviertel, ein toter Notarzt und verschwundene Sanitäter geben der Kripo und der Privatermittlerin Karla Senkrecht Rätsel auf. Die Suche nach Motiv und Tätern bleibt spannend bis zum Schluss.

Der Krimi lädt direkt zum Miträtseln ein. Vor allem die Hauptprotagonistin Karla hat mir beim Lesen Spaß gemacht, ihre zuweilen kreativen Ermittlungsmethoden beleben die Geschichte. Auch die anderen Charaktere fand ich gut gezeichnet, nur der ermittelnde Hauptkommissar fährt manchmal zu oft aus seiner Haut. Wie er dann mit seiner Kollegin verbal umgeht, empfand ich als Stilbruch, passte irgendwie nicht richtig und störte mich beim Lesen. Gegen Ende habe ich dann eine Ahnung entwickelt, wie sich der Fall auflösen könnte, es passte alles zusammen und war in sich schlüssig. Insgesamt ist der Autorin ein guter Krimi gelungen, den ich mir direkt auch als Film vorstellen könnte und den ich gerne empfehle.

Bewertung vom 24.05.2023
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Die Revanche des Monsieur Lipaire / Die Unverbesserlichen Bd.2


sehr gut

Fortsetzung einer schrägen Gaunerkomödie

Die Familie Vicomte versucht alteingesessene Bürger aus dem Städtchen Port Grimaud zu vertreiben, um dort noblen Tourismus für die oberen Zehntausend zu etablieren. Das können die Unverbesserlichen natürlich nicht zulassen, zumal auch einige von ihnen davon betroffen wären.

Ein Cover mit hohem Wiedererkennungswert und Lesebändchen in französischen Nationalfarben machen das Buch unverwechselbar und geben gleichzeitig Hinweise auf dass, was die Leserschaft erwartet. Für mich kein Krimi im herkömmlichen Sinn, aber eine humorvolle und gut lesbar geschriebene Gaunerposse. Da ich den ersten Band kannte, waren mir die schrägen Charaktere gleich wieder vertraut. Wer den Vorgänger nicht kennt, könnte Probleme mit dem Einstieg in die Geschichte haben, da direkt an das Geschehen angeknüpft wird. Die Charaktere sind zwar teils klischeehaft, aber durchaus sympathisch gezeichnet, französisches Flair ist zu spüren und macht Lust auf einen Südfrankreichurlaub. Leider driftet der Roman öfters in reinen Klamauk ab und wird regelrecht albern, zuweilen zu viel des Guten. Dafür fehlt es dann an Spannung, die die Bezeichnung Krimi rechtfertigen würde. Der Schluss legt nahe, dass ein dritter Band geplant ist. Insgesamt ein Buch, das trotz der Schwächen unterhält und vom Alltag ablenkt.

Bewertung vom 24.05.2023
da Silva, Mariana

Südlich von Porto lauert der Tod


sehr gut

Portugiesisches Flair trifft auf einen interessanten Kriminalfall

Der Tod ihres Großvaters führt die Stuttgarter Polizistin Ria Almeidad nach Portugal, wo ihre Eltern herstammen. Getrübt werden die Trauerfeierlichkeiten durch den Tod einer jungen Frau. Der Ehemann ihrer Cousine, Dorfpolizist João, ermittelt und Ria unterstützt ihn letztendlich dabei.

Der Krimi lebt von dem Lokalkolorit, welches er versprüht. Man merkt die Liebe der Autorin zu Land und Leuten, sie versteht es, Flair und Lust auf Urlaub zu verbreiten. Schön finde ich auch die Karte auf der inneren Umschlagseite und die kurze Erklärung zum Ort Torreira am Ende. Als besonderes Merkmal ist jedem Kapitel eine kleine Erklärung vorangestellt, die entweder verwendete Ausdrücke oder regionale Besonderheiten verdeutlichen.

Ich konnte mich gut in die Charaktere, vor allem in Ria, hineinversetzen, Mariana da Silva beschreibt Beweggründe und Gefühle nachvollziehbar. In dem Roman kommen Ermittlungen und Privatleben gleichrangig zu ihrem Recht, so dass hier eine gute Mischung entstanden ist. Der Kriminalfall an sich ist nicht hochspannend, aber interessant und bewegend. Ein Krimi, der ohne viel Blutvergießen auskommt, dafür durch die Regionalität punktet. Empfehlung als schöne Sommerlektüre, auch zum Mitnehmen in den Portugalurlaub oder einfach für daheim auf dem Balkon.

Bewertung vom 24.05.2023
Bonetto, Andrea

Abschied auf Italienisch / Commissario Grassi Bd.1


gut

Neubeginn in Ligurien

Commissario Vito Grassi lässt sich nach dem Tod seines Vaters an die ligurische Küste versetzen, da er dessen Haus geerbt hat. Dort erwartet ihn Toni, die anscheinend mit dem Vater dort lebte. Vito tritt seinen neuen Kollegen gegenüber etwas forsch auf, was zu anfänglichen Problemen führt. Ziemlich bald muss Vito in einem Mordfall ermitteln, der zweite lässt nicht lange auf sich warten.
Das schöne Cover vor Augen hatte ich erwartet, mit nach Ligurien genommen zu werden. Leider fehlten mir malerische Landschaftsbeschreibungen, etwas mehr Lokalkolorit hätte den Krimi gut getan. Schön fand ich die Karte im hinteren Teil. Das kurze Interview mit dem Autor zu Beginn ist eine gute Idee.
Vom Schreibstil her liest sich das Buch zwar gut und es kommt auch Spannung auf. Das Ende fand ich jedoch vorhersehbar. Ich würde den Krimi als leichte Urlaubslektüre einordnen. Kann man lesen, muss man aber nicht.

Bewertung vom 23.05.2023
Orso, Kathrin Lena

Eine Nixe? Eine Hexe? Nein, eine Hixe! / Seelilly Bd.1


ausgezeichnet

Zauberhafte Hixen-Unterwasserwelt

Seelilly ist eine kleine Wasser-Hixe (ja, richtig gelesen, keine Nixe) und zieht mit ihren Eltern von der Unterwassergroßstadt Pazifika nach Quallingen um, wo ihre Großtante Algia lebt. Sie muss noch viele Zaubersprüche beherrschen lernen, dabei hilft ihr Tintbert, ihr sprechender Oktopus-Zauberstab. In Quallingen findet sie neue Freunde und feiert ihren 7. Geburtstag. Aber zuvor geht einiges schief.
Das farbenfrohe, meerfarbene Cover macht gleich neugierig! Und auch das Buch selbst ist mit fröhlich-bunten Illustrationen ausgestattet, die die Geschichte anschaulich illustrieren und zum Anschauen verführen. Die Geschichte in der magischen Unterwasserwelt wird mit tollen Ideen modern erzählt, es gibt ein Muschelmobil und Muschelphone, Seelillys Mutter macht Karriere und ihr Wassermannvater kümmert sich um den Haushalt. Genauso gibt es die klassischen Märchenelemente mit Zaubertränken und -sprüchen.
Ein wunderbare Geschichte, die sowohl Mädchen als auch Jungen anspricht. Schön erzählt und optisch großartig umgesetzt. Der Schriftsatz ist für die junge Leserschaft einfach zu erfassen und überfordert nicht. Auch für das Vorlesen geeignet, insgesamt sehr empfehlenswert. Auf die Fortsetzung darf man neugierig sein!

Bewertung vom 23.05.2023
Schneider, Siegfried

Die Galeristin


gut

Ein durchaus interessanter Fall ohne Überzeugungskraft

Nicole Angerer, Inhaberin einer Galeristin, will einen übermalten, wertvollen Watteau wieder an die Eigentümer zurückgeben. Einen Tag später wird sie ermordet aufgefunden. Ist hierin das Motiv für die Tat zu suchen? Ihr Geschäftspartner und ihr Ehemann geraten schnell in Verdacht.
In dem Fall ermitteln Commissario Farner und der Maresciallo Terranostra erneut gemeinsam. Beide kennen sich schon seit der Schule und konnten sich schon damals nicht leiden, Die Antipathie ist geblieben und so ist die Zusammenarbeit geprägt von persönlichen Animositäten. Das könnte in einem Krimi ganz witzig sein, hier wirkte es auf mich nur wie kindisches Verhalten, da es dem Schreibstil an Humor mangelt. Auch fühlte ich mich literarisch nicht nach Südtirol versetzt, Lokalkolorit konnte ich nicht herauslesen.
Ich fand einfach keinen Zugang zum Krimi und den Protagonisten. Neben den Hauptcharakteren treten weitere Kollegen auf, die auf mich auch recht blass wirkten. Nach den ersten drei Kapiteln musste ich mit dem Buch pausieren, es las sich für mich zäh. Der Mittelteil war dann interessanter, aber das letzte Drittel verlangte mir erneut Durchhaltevermögen ab. Im Buch werden auch zahlreiche italienische Ausdrücke verwendet, die im Text mit einem Sternchen gekennzeichnet sind und im Glossar am Ende nachgeschlagen werden können. Das war eine gute Idee. Der Fall an sich ist gut konstruiert und die Auflösung bietet auch noch eine Überraschung. Leider kann ich jedoch nicht mehr als drei Sterne vergeben.

Bewertung vom 21.05.2023
Roeder, Annette

Reiz niemals einen Drachen / Weck niemals einen Drachen Bd.2


ausgezeichnet

Auch ein Drache ist nicht gerne allein

Das spannende Drachenabenteuer geht weiter! Clemens und Bahira sind noch auf Mallorca, wohin sie Papalote begleitet haben. Sie entdecken, dass Museumsdirektor Wahnschaffe und die Postbotin Sina Sinnreich auch auf der Insel sind und ihre fiesen Pläne nicht aufgegeben haben. Jetzt gilt es, vor den beiden die schlafende Drachendame zu finden.
Die Geschichte ist - wie der erste Teil - humorvoll und spannend geschrieben. Ein Schreibstil, der den Kids gefallen dürfte und dazu ein angenehmer Drucksatz mit kurzen Kapiteln, der es auch Kindern, denen das Lesen noch nicht ganz so leichtfällt, den Zugang zum Buch einfacher macht. Auch optisch ist es wundervoll gestaltet: die Kapitelüberschriften sind mit Ornamenten eingerahmt und im Buch sind hübsche Illustrationen von Max Meinzold, mal größer, mal kleiner, eingestreut. Schon allein das Cover mit der wachsam schauenden Drachendame im Rahmen ist ein echter Hingucker. Das Buch wirkt wie ein altes Märchenbuch und ist nicht nur optisch, sondern auch haptisch schön gestaltet.
Mir gefiel die Geschichte des zweiten Bandes genauso gut, wie der erste Teil. Ich finde, dass es eine gelungene und stimmige Fortsetzung geworden ist. Man kann den 2. Band zwar auch gut ohne Kenntnis von Band 1 lesen, es entgeht einem aber was, wenn man nicht beide gelesen hat. "In Reihe" ist schöner. Ich bin auch neugierig auf den dritten Band, denn die Geschichte ist noch nicht zu Ende erzählt! Absolut zu empfehlen!

Bewertung vom 18.05.2023
Borchert, Birgit

Spuren einer fernen Zeit


sehr gut

Selbstverwirklichung einer jungen Frau um 1910
Sophie von Mayden, eine junge Frau aus gutem Haus, hat ihre Leidenschaft für die Paläontologie entdeckt und möchte in die Forschung. Ein Studium war zu dieser Zeit schwierig für Frauen. Nach dem Willen ihrer Mutter soll sie bald heiraten, am besten einen gutbetuchten Mann, der ihr einen entsprechenden Lebensstandard bieten kann. Doch Sophies Herz entscheidet sich anders.

Der Roman spielt in Frankfurt am Main und eine zentrale Rolle kommt dem Senckenbergmuseum zu, dessen naturhistorische Sammlung gleichermaßen damals wie heute zu begeistern versteht.
Die Autorin verbindet in diesem Roman sowohl gut recherchierte Fakten aus der Wissenschaft mit gesellschaftspolitischen Lebensansichten. Durch die Rollen von Sophies Schwestern Marianne und Charlotte wird eine gewisse Bandbreite von Lebensentwürfen aufgezeigt: Marianne, mehr oder weniger glücklich verheiratet und dagegen Charlotte, mit ihrer Passion für die Malerei, die sich genauso selbstverwirklichen will wie Sophie. Und dann die Eltern, die für die Töchter nur das Beste wollen, aber dies im Sinne der althergebrachten Rollenverteilung umsetzen möchten. Sophie findet auf ihrem eingeschlagenen Lebensweg Freunde, ihren künftigen Partner und trifft auch auf historische Persönlichkeiten. Im Anhang finden sich eine Auflistung der erwähnten Personen und auch Angaben zur Recherche für das Buch, beides stellt eine gute Ergänzung zum Roman dar.

Das Buch liest sich gut und die Geschichte übt eine besondere Faszination aus. Man spürt Sophies Willen, ihre eigenen Ziele zu erreichen, man erlebt all‘ die Probleme, die sich ihr dabei in den Weg stellen und man spürt den Atem der Zeit, in der der Roman angesiedelt ist. Warum ich dann nicht die volle Punktzahl vergeben habe? Zum einen fand ich insbesondere die Handlung um die Forschungsreise nach Afrika zu kurz geraten, hier habe ich (auch aufgrund der Erwähnung im Klappentext) viel mehr erwartet. Und den Schluss fand ich dann etwas zu romantisch angelegt, das passt nach meinem Empfinden nicht so richtig, wenn man bedenkt, was Sophie für ihren Weg zur Überwindung der vielen Vorurteile hat durchstehen müssen. Auch hätte ich zur Abrundung gerne noch etwas mehr über die weitere Entwicklung der jüngeren Schwester Charlotte erfahren, die sich auch nicht mit der vorherrschenden Frauenrolle zufrieden gibt.

Insgesamt ein sehr lesenswertes Buch für Freunde historischer Romane mit etwas wissenschaftlichem Interesse. Das Thema hätte locker auch für eine Trilogie gereicht.

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