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cho-ice
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Ich liebe gute Bücher! :-)

Bewertungen

Insgesamt 247 Bewertungen
Bewertung vom 25.03.2017
Hilliker, Amy Warren

Weißt du schon, dass Gott dich liebt?


sehr gut

Ich bin bei diesem Bilderbuch etwas zwiegespalten und vielleicht zu kritisch. Die Zeichnungen gefallen mir wirklich sehr gut – so niedlich und großflächig und kindgerecht! Der gereimte Text dazu ist auch nicht schlecht, enthält aber für meinen Geschmack zu viele Aufforderungen für die Zielgruppe. (Hier wäre es interessant, mal ins englische Original schauen zu können.)

Generell tue ich mich etwas schwer mit Bilderbüchern, in denen Text und Bilder keine Einheit sind. Das liegt wohl daran, dass mein kleiner Junge bereits fast 3 Jahre alt ist und sich mit mir über die Bilder unterhalten möchte. Das kann man natürlich auch ohne passenden Text tun, aber dazu brauche ich eigentlich kein Vorlesebuch … Mein Eindruck war, dass es ihn eher verwirrt.

Nun ja. Unterm Strich kann ich „Weißt du schon, dass Gott dich liebt?“ empfehlen – für wirklich kleine Kinder ab 1 (man muss dann wahrscheinlich ein bisschen aufpassen, dass sie es nicht in den Mund nehmen, ;-)). Für Kinder, die schon näher an der 3 als an der 2 sind, könnte es zu wenig sein. Das ist zumindest unsere Erfahrung.

Bewertung vom 21.02.2017
Bergren, Lisa T.

Schlafen ist ein Geschenk des Himmels


ausgezeichnet

„Schlafen ist ein Geschenk des Himmels“ ist ein weiteres Bilderbuch aus der „Geschenk des Himmels“-Reihe von Lisa T. Bergren (die übrigens auch Jugendbücher geschrieben hat, die ins Deutsche übersetzt wurden). Wir kannten bereits den ersten Band, „Du bist ein Geschenk des Himmels“, und wussten daher ein wenig, was uns erwartet.

Zunächst einmal zeichnet diese Reihe einfach wunderschön gezeichnete Bilder aus. Vielleicht sind sie durch die Pastelltöne für die Mütter etwas ansprechender als für die Väter, ;-). Sie sind jedoch bis auf wenige Ausnahmen nicht überladen, sondern einfach gehalten, und haben genau die richtige Portion Text dazu. Auch die Schriftart ist gut und passend gewählt.

In diesem Buch geht es – Überraschung! – um das (für Eltern) sehr sensible Thema Schlafen. Das Bilderbuch vermittelt auf rund 35 Seiten, warum Tiere (und Menschen) Schlaf brauchen und warum es uns manchmal nicht so leicht fällt, einzuschlafen. Es handelt sich um ein eindeutig christliches Bilderbuch, da Mama Bär ihrem kleinen Sohn auch erzählt, dass es Gott war, der die geniale Idee mit dem Schlafen hatte und uns den Schlaf gern schenkt.

Meiner Meinung nach ist es ein ideales Vorlesebuch für Kinder ab 2,5 Jahren. So alt ist mein Sohn, dem es sehr gut gefallen hat und der der Geschichte ohne Probleme folgen konnte.

Mich hat das Buch absolut überzeugt. Es ist eine ruhige Geschichte, die das Thema sehr schön auf ansprechende und kindgerechte Weise umsetzt. Die tollen Bilder machen es zu einem wirklich tollen Bilderbuch für Kindergartenkinder und alle, die es bald werden. Dazu noch ein relativ günstiger Preis. Klare Kaufempfehlung!

Bewertung vom 04.11.2016
Fabry, Chris

Der unsichtbare Kampf


ausgezeichnet

„Der unsichtbare Kampf“ basiert auf dem christlichen Film „War Room“ und beschreibt eine Ehe in der Zerreißprobe. Tony und Elizabeth Jordan haben zwar alles, was sie sich nur wünschen könnten – beruflichen Erfolg, eine hübsche Tochter, ein tolles Haus und Wohlstand –, doch was zwischen den beiden mal war, scheint längst gestorben. Da begegnet Elizabeth Miss Clara, einer zunächst etwas merkwürdigen alten Frau, die ihr eine fast schon naive Lösung für ihre Eheprobleme präsentiert: Beten. Zögernd lässt sich die junge Frau darauf ein und erlebt Überraschendes …

Was nach einer simplen, vorhersehbaren Story klingt, ist in Wirklichkeit eine hochkarätige, spannende Geschichte mit viel Herz und Tiefgang. Chris Fabry gehört schon seit Jahren zu meinen Lieblingsautoren, aber auch seine Bücher haben mich nicht immer überzeugen können (zuletzt: „Das Lied der Liebe“, das ebenfalls auf einem Film basiert). Doch „Der unsichtbare Kampf“ hat mich beim Lesen sehr bewegt und immer wieder innehalten lassen. Hier werden zeitlose Wahrheiten über Gott, den Glauben und vor allem natürlich die Macht des Gebets vermittelt, und zwar gleichzeitig geradlinig und doch unaufdringlich, da sie schlicht Teil der Story sind.

Eine herausragende Rolle spielt dabei Miss Clara, die in ihrer Weisheit und Lebenserfahrung überzeugt. Aber auch die frischen Ideen, ein altbekanntes Thema umzusetzen, geben der Geschichte ihren Charme. Hier muss ich anmerken, dass ich den Film „War Room“ bisher noch NICHT gesehen habe und mir so vor dem Lesen – abgesehen vom Buchcover – kein Bild von den Protagonisten gemacht hatte. Als ich mich darüber mit einer Freundin unterhielt, die den Film kannte, stellte sich heraus, dass dies wahrscheinlich ein deutlicher Vorteil war. Was im Film offenbar etwas platt und „typisch Amerikanisch“ rüberkommt, wird im Buch besser transportiert. Ich kann es also sowohl denen empfehlen, die den Film kennen, also auch denen, die ihn noch nicht gesehen haben.

Die Qualität der deutschen Übersetzung von Beate Zobel ist übrigens hervorragend (sie hat u. a. auch „Tausend Geschenke“ von Ann Voskamp übersetzt). Großes Lob!

Mein Fazit: Ich werde „Der unsichtbare Kampf“ fortan zu meinen Lieblingsbüchern zählen – ein Buch mit wortwörtlichem Ewigkeitswert.

Bewertung vom 29.09.2016
Kingsbury, Karen

Auf der Welle des Erfolgs


sehr gut

Karen Kingsbury gehört schon seit vielen Jahren zu meinen liebsten christlichen Autorinnen. Mit „Auf der Welle des Erfolgs“ hat sie meine Geduld streckenweise sehr strapaziert, aber am Ende doch noch die Kurve gekriegt.

Da es sich um den 2. Band einer Serie handelt (und das Spin-off zweier anderer Reihen), wird nicht mehr so viel erklärt wie im Vorgänger „Große Träume“, sodass es Neueinsteigern wahrscheinlich schwerfällt, nicht den Faden zu verlieren. Für alle anderen gilt, dass sich der Roman wie üblich flüssig lesen lässt und neben großen Gefühlen auch der Glaube an Gott und die Beziehung zu ihm eine sehr zentrale Rolle spielen.

Ein kurzer Handlungsüberblick: Chase und Keith, die beiden gläubigen Filmemacher, stehen vor der Verwirklichung ihres ersten großen Hollywoodfilms, doch Chases Ehe leidet zunehmend unter der räumlichen Distanz. Keiths Tochter Andi erhält als Studentin die Chance, in einem Kurzfilm mitzuspielen, doch entfernt sich dabei immer mehr von den Werten, die ihre Eltern ihr als ehemalige Missionare vermittelt haben. Ihre Mitbewohnerin und Freundin Bailey ist derweil (immer noch) zwischen zwei jungen Männern hin und her gerissen …

Zwischenzeitlich habe ich mich gefragt, ob ich mit Anfang 30 zu alt für diese Art von Büchern bin. Doch dadurch, dass nicht nur eine, sondern mehrere Personen und Handlungsstränge im Mittelpunkt der Erzählung stehen, ist die Reihe generationenübergreifend ansprechend. Mit der jungen Bailey und den Sorgen um ihr Liebesleben (eine typische Dreieckskiste) konnte ich zugegeben wenig anfangen. Doch das, was Keith und Chase und ihre Frauen bewegt, hat mich mitgerissen und – typisch Kingsbury – wirklich bewegt, trotz der kulturellen Unterschiede zwischen Deutschland und den USA.

Was zählt wirklich im Leben und wie kann der Glaube auch durch schwierige Situationen tragen? Auf diese Fragen gibt die Autorin mit ihrem Roman glaubhafte und wunderschön in Worte gegossene Antworten. Trotz mancher Längen und teilweise zu viel „Teeniegeplänkel“ ein empfehlenswertes Buch!

Bewertung vom 07.09.2016
Arndt, Jörg

X-World


ausgezeichnet

Ron, ein genialer, aber auch abgebrannter Programmierer, erhält die Chance, ein neues Online-Rollenspiel rund um einen Cyber-Helm zu entwickeln. Mit Feuereifer macht er sich ans Werk und entwirft eine paradiesähnliche Umgebung, die einschlägt wie eine Bombe. Doch ein alter Kollege von ihm kann Vergangenes nicht ruhen lassen und bricht mit Hacks in diese neue Welt ein. Um die Kontrolle nicht zu verlieren, muss Ron Dinge tun, die er nie tun wollte …

Wow! Jörg Arndts Debütroman ist ein Sahnestück der Sci-Fi-Unterhaltung! Clever konstruiert, kreativ umgesetzt und gespickt mit hintersinnigen Gedanken. Zurecht hat er dieses Jahr den C.S.Lewis-Preis gewonnen, der Romane auszeichnet, die in herausragender Weise eine christlich geprägte Perspektive auf Leben und Gesellschaft eröffnen. Wer fromm geprägt ist,wird an den mehr oder weniger versteckten biblischen Bezügen sicherlich Vergnügen finden. Wer diesen sozialen Hintergrund nicht teilt, verpasst aber auch nichts, denn die Geschichte hat eine starke Eigendynamik und vor allem wirklich aktuelle Relevanz.

Ich kann mich der Kritik, was Fäkalsprache und sexuelle Bezüge angeht, nicht anschließen. Ja, Arndt findet deutliche Worte, aber mir erschien alles angemessen und realistisch. Es handelt sich an keiner Stelle um zu detaillierte oder süffisante Beschreibungen, vielmehr beschreibt der Autor treffend, was Menschen beschäftigt und wo die Gefahren und Schattenseiten des anonymen Online-Rollenspiels liegen (umso mehr, wenn Cyber-Gear im Spiel ist). Es ist ihm meiner Meinung nach hoch anzurechnen und spricht für die Qualität des Buches, dass er hier wohl dosiert vorgeht und manches auch nur andeutet. Trotzdem kann ich als Lesealter frühestens eine Empfehlung von 14 Jahren angeben, besser noch 16, da die Handlung schon recht komplex ist.

Mein Fazit: Jörg Arndt ist hier ein tolles Debüt gelungen. Ich hoffe, bald ist noch mehr von ihm zu lesen.

Bewertung vom 25.08.2016
Janssen, Al;Andrew, Bruder

Für Gott sind alle Dinge möglich


sehr gut

„Für Gott sind alle Dinge möglich“ hat mich überrascht und mir eine biblische Person sehr nahe gebracht. Titel und Autoren geben aber leider nur teilweise wieder, worum es in diesem Buch tatsächlich geht.

Ja, Bruder Andrew hat das Missions- und Hilfswerk „Open Doors“ gegründet, das sich weltweit für verfolgte Christen einsetzt. Ja, er schreibt in diesem Buch auch von seinem Leben. Ja, es geht auch um Christen, die Verfolgung erleben. Aber all das sind nur Randerscheinungen.

Im Fokus dieses (Andachts-)Buchs, das in 50 kurze Kapitel eingeteilt ist, steht ein sehr bekannter Mann der Bibel: Mose. Der englische Originaltitel gibt das auch wieder. Im Deutschen wurde er leider einfach rausgekürzt. Und das ist schade, denn „Für Gott sind …“ ist das beste Buch über Mose, das ich je gelesen habe, obwohl es mit etwas mehr als 150 Seiten sehr kurz geraten ist.

Von Anfang bis Ende wird Moses Leben mit all seinen Höhe- und Tiefpunkten ausgelotet und in Verbindung mit unserem in der heutigen Zeit gebracht. Die einzelnen Kapitel sind höchstens 3 Seiten lang sind und schließen immer mit einigen Fragen zum Nachdenken/Weiterdenken ab. Die Impulse empfand ich als gut durchdacht, der Stil ist sehr direkt, die Fragen, die die Autoren aufwerfen, manchmal auch bewusst provozierend. Nicht immer war ich mit Br. Andrew und Al Janssen einer Meinung, aber das ist sicherlich auch nicht ihr Ziel. An einigen Stellen fehlte mir Tiefe, an anderen hatte ich das Gefühl, auf eine neue Quelle gestoßen zu sein, aus der es nur so sprudelte.

Insgesamt ist „Für Gott sind alle Dinge möglich“ ein überraschend gutes, kurzweiliges Buch, das sich für alle Altersgruppen eignet – sowohl in Glaubensjahren, wie in Lebensjahren gerechnet. Man braucht nicht unbedingt ein Faible für das Thema „Mission“ und/oder „Christen in Verfolgung“ zu haben, aber sollte sich darüber im Klaren sein, dass es hier im Kern um ein Bibelstudium über Mose geht und nicht um aktuelle Erfahrungsberichte.

Bewertung vom 31.07.2016
Schmelzer, Carsten (storch)

Homosexualität


gut

In seinem letzten Buch vor seinem plötzlichen Tod im Sommer 2015 widmet sich Carsten „Storch“ Schmelzer auf knapp 370 Seiten dem in christlichen Kreisen sehr umstrittenen Thema Homosexualität. Er geht dabei ausführlich auf einschlägige Bibelstellen im Alten und Neuen Testament ein und beleuchtet auch die historischen Hintergründe des jeweiligen biblischen Kontextes. Im Mittelteil widmet er sich darüber hinaus der Frage nach Ursachen für gleichgeschlechtliche Liebe und der Frage, ob diese veränderbar ist. Im letzten Kapitel schließlich zieht er seine persönlichen Schlussfolgerungen für den Umgang mit Homosexualität in christlichen Gemeinden heute.

Storch hat es sich nicht leicht gemacht. In die Recherche müssen viele Wochen und Monate investiert worden sein. Entsprechend lang ist auch das Literaturverzeichnis am Ende ausgefallen (und ich habe trotzdem noch Quellen entdeckt, die er zwar nennt, aber dort nicht zu finden waren). Er lässt auch keine Zweifel darüber aufkommen, dass ihn als Heterosexuellen in erster Linie seine persönliche Betroffenheit mit der Thematik als Pastor dazu gebracht hat, sich überhaupt mit dem Thema auseinanderzusetzen. Dabei ist ihm zugute zu halten, dass er dies nicht nur auf einer theoretischen Ebene tut, sondern auch das Gespräch mit Menschen (ehemaliger oder aktiver) homosexueller Orientierung gesucht hat. In einem Kapitel lässt er sie daher auch zu Wort kommen.

Man spürt ihm beim Lesen ein echtes Ringen ab. Anders als andere Rezensenten hatte ich nicht den Eindruck, dass Storch die Bibel zu liberal sieht oder nicht als Wort Gottes behandelt. Auch seine Aussagen muss man im Kontext des ganzen Buchs sehen. In einer seiner Schlussthesen sagt der Autor klar, dass Homosexualität oder homosexuelle Handlungen in der Bibel durchweg negativ bewertet werden. Für ihn spielen allerdings noch andere Faktoren eine Rolle, die ihn letztlich doch zu einer sog. „neuen Ethik“ führen, die auch vorsieht, dass es zu akzeptieren und gutzuheißen ist, wenn homosexuelle Christen ihre Neigung ausleben. Hier konnte ich nicht mehr mitgehen.

Trotzdem halte ich Schmelzers Buch und Gedanken für sehr wichtig und wertvoll für jeden, der sich mit diesem Thema auseinandersetzt, ob aus persönlicher Betroffenheit oder anderen Motiven. In der Vergangenheit hat sich die heterosexuelle Mehrheit zweifellos an Homosexuellen in vielfältiger und beschämender Weise schuldig gemacht. Die Gegenreaktionen sind entsprechend heftig ausgefallen. Meiner Meinung nach wird es so weitergehen, wenn wir nicht lernen, differenzierter mit Menschen umzugehen, die nicht unsere sexuelle Orientierung teilen oder Probleme mit ihrer sexuellen Identität haben. Die Ursachen dafür sind viel vielschichtiger, als man landläufig hört – allein deshalb lohnt es sich schon, „Homosexualität“ von Storch eine Chance zu geben.