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Nijura

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Insgesamt 218 Bewertungen
Bewertung vom 17.12.2015
Rhodes, Kate

Eismädchen / Alice Quentin Bd.3


sehr gut

Ein Killer tötet kleine Mädchen. Die Taten ähneln denen, die Louis Kinsella begangen hat, doch der sitzt seit Jahren in der geschlossenen Psychiatrie fest.
Irgendwie scheint Kinsella in Verbindung mit dem Täter zu stehen, denn er kann vorhersagen, wann und wo der Täter wieder zuschlägt. Natürlich offenbart er dies in Rätseln.
Für Alice beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, denn der Täter hat die kleine Ella in seiner Gewalt…

Meine Meinung:
Am Anfang habe ich mir etwas hartgetan in die Geschichte einzutauchen, ich wurde mit Alice nicht wirklich warm. Aber mit der Zeit wurde die Handlung beständig spannender und Alice wurde mir immer sympathischer.

Louis Kinsella wurde gut beschrieben. Auf der einen Seite konnte ich mir kaum vorstellen, dass ein ehemaliger Schulrektor solche Gräueltaten begangen haben soll, auf der anderen Seite wurde er als sehr manipulativ dargestellt.
Es wurde nicht sehr auf die Details eingegangen, wie er die Kinder gequält hat, das fand ich ganz gut, kann doch jeder seine eigenen Fantasien spielen lassen.

Teilweise wurde die Handlung aus der Sicht von Ella beschrieben, diese Teile fand ich persönlich am Interessantesten. Ella muss sehr leiden, ist aber sehr intelligent und lässt sich nicht unterkriegen. Natürlich hofft der Leser, dass Ella mit dem Leben davonkommt.

Genauso wie Alice erging es mir, wer ist der Mörder? Er muss ja irgendwie in Verbindung mit Kinsella stehen, sonst wüsste dieser ja keine Details. Als ich schon meinte, jetzt weiß ich wer der Mörder ist, wurde ich wieder eines Besseren belehrt.
Das Ende ist plausibel und nicht aufgesetzt, das fand ich sehr gut.

Dies war mein erstes Buch von Kate Rhodes. Obwohl „Das Eismädchen“ der dritte Teil der Serie um die Kriminalpsychologin Alice Quentin ist, braucht man die ersten beiden Teile nicht unbedingt gelesen zu haben, um dieses Buch zu verstehen.

Das Cover finde ich sehr gelungen, die Blumen wirken wie in Eis gefroren, das passt sehr gut zum Titel. Allerdings passt es nicht wirklich zu den Vorgängern.

Fazit: Sehr spannender Kriminalroman mit einem überzeugenden Ende.
Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 15.12.2015
Parsons, Tony

Mit Zorn sie zu strafen / Detective Max Wolfe Bd.2


sehr gut

In der Silvesternacht wird eine ganze Familie mit einem Bolzenschussgerät niedergemetzelt bis auf den jüngsten Sohn, der wurde vermutlich entführt.
Doch warum entführt der Täter das Kind?

Tom Wolfe und sein Team ermitteln fieberhaft, da die meisten vermissten Kinder nach 48 Stunden nicht mehr lebend aufgefunden werden.

In den Fokus der Ermittlungen gelangt Peter Hawkins, da er vor zig Jahren eine Familie mit einem Bolzenschussgerät ermordet hat. Inzwischen ist er frei, aber totkrank.

Positiv:
Die Anfangsszene in der Silvesternacht ist sehr spannend und man fiebert mit dem Jungen mit, der versucht sich zu retten.

Die verfallenen Geisterhäuser mitten im Millionenviertel in London wurden ausdrucksvoll dargestellt.

„Mörder sind dumm. Und Leichen verwesen“ Interessanter Satz und wieder ein neues Wort gelernt: Putrifaktion (Verwesung, Fäulnis). Anschaulich wurde hier auch die Verwesung der Leichen dargestellt, da lief mir schon ein kleiner Schauer den Rücken hinunter.

Die Beziehung zwischen Wolfe, seiner Tochter Scout und dem Hund Stan werden sehr schön vermittelt, man fühlt richtig die Verbundenheit der drei.

Negativ:
Die Polizei verhält sich mehrmals total unprofessionell, wartet nicht auf Verstärkung, etc.
Das war für mich nicht nachvollziehbar und hat mich auch ziemlich geärgert.

Einige Stellen hätten besser ausgearbeitet werden müssen, die waren recht kurz und abgehackt. Dafür gab es Stellen, die hätten gar nicht ins Buch reingehört (ein Einsatz in der Stadt bei dem es zu einem Schusswechsel kam und überhaupt nichts mit dem Thema zu tun hatte).

Und dann sind Szenen dabei, wo Max Wolfe ja der reinste Superman ist. Etwas weniger Dramatik, dafür mehr Glaubwürdigkeit hätte dem Buch sicher nicht geschadet.

An sich war das Motiv plausibel, aber der Mörder hätte davon eigentlich nichts wissen können, sprich in dem Fall auch kein Motiv gehabt.


Meine Meinung:
Ich habe das Buch in einer Leserunde gelesen, aufgeteilt in drei Teile.
Der erste Teil war spitzenmäßig, spannend und packend geschrieben. Der Autor hat sich vom Schreibstil her sehr verbessert zu seinem ersten Thriller, da hätte das Buch von mir die absoluten 5 Sterne bekommen.
In Teil 2 wurde das Lesevergnügen schon sehr getrübt, durch das dumme Verhalten der Polizisten.
Aber im dritten Teil musste der Autor ja unbedingt noch eins draufsetzen mit dem heroischen Überleben von Tom Wolfe und das Motiv wurde auch nicht so richtig plausibel dargestellt, das hat mich schwer enttäuscht.

Fazit:
Vom Schreibstil her ein super Thriller, leider teilweise zu unrealistisch, daher nur 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 16.06.2015
Kendal, Claire

Du bist mein Tod


sehr gut

Seit einem One-Night Stand, an den sich Clarissa nur verschwommen erinnern kann, belästigt ihr Arbeitskollege Rafe sie immerzu und überall. Er macht ihr Geschenke und schickt ihr Briefe, die sie nicht haben will. Ihr Leben verwandelt sich mehr und mehr zu einem Albtraum. Nirgends kann sie hingehen, Rafe ist immer da, beobachtet und terrorisiert sie. Doch nach außen könnte man sein Verhalten als Liebe werten. Nichts ist mehr wie es war, ihr Tagesablauf wird von Rafe bestimmt, sie fühlt sich wehrlos und auch die Broschüren über Verhalten bei Stalking bieten ihr keinen Halt.

Das Geschehen wird aus zwei verschiedenen Perspektiven beschrieben, erstens aus der Ich-Perspektive von Clarissa in der Gegenwart und aus Sicht der dritten Person in der Vergangenheit, dadurch wird die Geschichte detail- und abwechslungsreicher.

Außerdem wird neben der Hauptgeschichte eine zweite Nebenhandlung erzählt, in der Clarissa als Geschworene für 7 Wochen einem Prozess beiwohnt und sie Parallelen über die Glaubwürdigkeit der Zeugin Miss Lockyer auf sich bezieht und ihre Befürchtung nähren, dass man ihr nicht glauben wird.
Der Leser bekommt nicht wirklich den vollen Überblick über den Prozess, es werden immer nur kleine Abschnitte daraus erzählt, das ist aber auch nicht notwendig.

Die Angst, die Clarissa vor ihrem Stalker hat, ist gut nachvollziehbar und man leidet still mit ihr mit.
Frustriert hat mich, dass Clarissa nahestehenden Personen nichts von ihrem Verfolger erzählt und somit völlig allein mit ihren Ängsten dasteht, das ist für mich nicht wirklich nachvollziehbar.
Dennoch konnte ich ab einem gewissen Punkt das Buch nicht mehr zur Seite legen, ich musste unbedingt wissen, wie es ausgeht.

Klare Leseempfehlung, da das Ende des Buches hochdramatisch, super spannend und sehr stimmig ist, wenn auch manche Fragen offen bleiben.

Bewertung vom 26.02.2015
Winter, Judith

Lotusblut / Emilia Capelli und Mai Zhou Bd.2


sehr gut

Ein deutsches Unternehmerpaar entführt ein zehnjähriges chinesisches Mädchen. Später findet man die Leichen der beiden, das Mädchen konnte fliehen. Ist der Mörder auch hinter dem Kind her und wenn ja, warum?
Die beiden Kriminalbeamtinnen Emilia Capelli und Mai Zhou geben sich die größte Mühe, den Fall aufzuklären, trotz dass das BKA Ihnen ständig Steine in den Weg legt.

Fazit:
Ein solider Krimi, die beiden Kriminalbeamtinnen sind sympathisch, Emilia ist die Macherin, Zhou eher der nachdenkliche Part, somit ergänzen sie sich hervorragend.
Teilweise wird das Geschehen auch durch die Sicht des chinesischen Mädchens Kaylin beschrieben, dennoch bleibt man als Leser im Ungewissen, um was es eigentlich geht.

Die Lösung des Falls ist auf jeden Fall überraschend. Allerdings hätte ich mir mehr Aufklärung gewünscht, da ich nicht ganz nachvollziehen kann, warum die Auflösung ein Mordmotiv ist. Leider kann ich nicht mehr dazu sagen, sonst würde ich zu viel vom Schluss verraten.

Bewertung vom 27.11.2014
Nesbø, Jo

Der Sohn


sehr gut

Ab Loftus hat Selbstmord begangen, in seinem Abschiedsbrief hat er gestanden ein korrupter Polizist gewesen zu sein. Sein Sohn Sonny geriet dadurch auf die schiefe Bahn, wurde drogenabhängig und sitzt seit langem für verschiedene Verbrechen im Gefängnis. Als er von einem Mitgefangenen erfährt, dass sein Vater gar nicht korrupt war, bricht er aus dem Gefängnis aus und begibt sich auf einen bitteren Rachefeldzug.

Sehr spannend erzählt Jo Nesbo die Geschichte von Sonny’s Rachefeldzug, dennoch bleibt mir Sonny immer unnahbar. Viel Mitgefühl konnte ich zu Kommissar Simon Kefas aufbauen, der sich durch seine Spielsucht verschuldet hat und die dringend nötige Augen-OP seiner geliebten Frau nicht zahlen kann. Das Buch beinhaltet noch viele weitere Personen, die meisten werden sehr gut beschrieben. Allerdings musste ich schon sehr aufpassen, damit ich den Überblick nicht verliere und teilweise fand ich manches unrealistisch (der einsame Held, der allein gegen alle kämpft).
Dennoch konnte ich das Buch kaum zur Seite legen, ich musste einfach wissen wie es weitergeht.
Zum Ende hin erlebt man noch einige Überraschungen, Nesbo zeichnet die meisten Figuren nicht schwarz-weiß, sondern lässt den Leser in tiefe menschliche Abgründe blicken, was ich sehr gut finde.

Ich kenne bereits etliche Bücher der Harry Hole Reihe, die insgesamt sehr gut sind, daher habe ich dieses Buch mit großen Erwartungen gelesen und wurde nicht enttäuscht.
Klare Leseempfehlung!

6 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.10.2014
Ahnhem, Stefan

Und morgen du / Fabian Risk Bd.1 (2 MP3-CDs)


ausgezeichnet

Kommissar Fabian Risk ist gerade zusammen mit seiner Familie zurück in seine Heimatstadt gezogen. Eigentlich wollte er in seinem Urlaub gemeinsam mit seiner Frau das neue Haus einrichten, doch er kommt nicht dazu, da seine neuen Kollegen ihn um seine Hilfe bitten. Ein ehemaliger Klassenkamerad wurde ermordet. Doch Jörgen Palsson wird nicht der einzige aus seiner früheren Klasse bleiben, es folgen weitere bestialische Morde.
Der Mörder ist gerissen und er hat seinen Racheplan akribisch geplant, als Fabian ihm dazwischenfunkt, gerät auch er in dessen Fadenkreuz.

Eigentlich ist das schon kein Kriminalroman mehr, ich würde das Buch, in meinem Fall die Hörbuchversion, eher unter Thriller einordnen.
Es ist wahnsinnig spannend und ich konnte kaum eine Pause machen, da ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht.
Unter anderem geht es um Mobbing in der Schule, um jahrelang angestaute Wut, die nach einem weiteren Zwischenfall, den ich hier nicht verraten möchte, ihren Auslöser in einem finsteren Racheplan findet. Leider wird die Handlung in der zweiten Hälfte etwas unrealistisch, nichts desto trotz: Das Ende ist ganz schön perfide!
Das Ermittlerteam und auch die dänische Polizistin Dunja Hougaard finde ich sehr sympathisch und glaubwürdig.
Bisher mochte ich David Nathan nicht so sehr als Hörbuchsprecher, aber inzwischen finde ich, dass seine Stimme perfekt zu diesem Hörbuch passt und ich kann mir gut vorstellen, weitere Hörbücher mit ihm als Sprecher zu hören.

Das Hörbuch ist die ungekürzte Fassung mit 15 Stunden Hörzeit, ich habe jede einzelne Minute genossen und ich freue mich schon auf den nächsten Fall von Fabian Risk!

Bewertung vom 16.09.2014
Hülsmann, Petra

Hummeln im Herzen


sehr gut

Kurz vor ihrer Hochzeit wird Lena von ihrem Verlobten verlassen und auch sonst meint es das Schicksal gerade nicht gut mit ihr. Ihre Geschwister sind in allem viel erfolgreicher als sie und sie sieht sich als ein Loser.

Als sie auch noch ihren Job verliert, kommt sie kurzerhand bei ihrem Bruder Michel in der WG unter, in der auch sein bester Freund Ben lebt. Lena kennt Ben schon aus Kindertagen, der inzwischen zum echten Frauenheld mutiert ist und ständig neue, attraktive Freundinnen hat.

Trotzdem fühlt sich Lena zu ihm hingezogen, aber ihr Verstand sagt ihr, das kann niemals gut gehen…

Fazit:
Die Geschichte ist nicht neu, aber sehr unterhaltsam und witzig. Gerade wenn sich Lena und Ben kappeln, ist das sehr amüsant.
Originell und mit vielen lustigen und auch herzergreifenden Überraschungen nimmt die Handlung ihren Lauf bis hin zu einem herrlich bewegenden Happyend.

Das Cover finde ich total süß und die Häkelanleitung für die Hummel gibt es auch noch gratis dazu :)

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.08.2014
Pistor, Elke

Vergessen / Verena Irlenbusch Bd.1


sehr gut

Kommissarin Verena Irlenbusch hat viel um die Ohren, auf der einen Seite die Arbeit, die sie gänzlich fordert, auf der anderen Seite die Großmutter, die an Alzheimer erkrankt ist und ebenso ihre gesamte Aufmerksamkeit benötigt. Doch in ein Heim geben will sie ihre kranke Großmutter nicht, also muss sie beides unter einen Hut bringen, was ihr nicht ganz gelingt.
Dazu hat ihre Kollegin Leo einen schweren Unfall, sodass Verena den ungehobelten Christoph Todt zur Seite gestellt bekommt, der seine ganz eigenen Probleme hat.
Das macht es für beide nicht gerade leicht, diesen verzwickten Mordfall zu lösen.
Ein Zahnarzt hat sich im LSD Rausch aus dem Fenster gestürzt und eine krebskranke Frau ebenso, da sich die beiden kannten, kann es kein Zufall sein. Bei beiden wird ein Foto gefunden, auf dem fünf Personen abgebildet sind. Sind alle auf dem Foto in Gefahr? Ist einer davon der Mörder? Und was ist mit Mia, dem kleinen Mädchen, dass am Anfang des Buches entführt wird?

Der Kriminalroman ist sehr eingängig geschrieben, die Personen sind gut herausgearbeitet und glaubwürdig.
Am Ende war ich persönlich auf der richtigen Spur, war mir allerdings nicht vollends sicher, sodass eine gewisse Spannung bis zum Schluss erhalten blieb.
Das Motiv des Täters war für mich nicht ganz nachvollziehbar, wurde aber im Nachwort nochmal etwas genauer beleuchtet und dadurch plausibler.
Ich würde mich freuen, wenn es einen oder mehrere Nachfolgebände geben würde und ich würde diese selbstverständlich gerne lesen wollen!