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Gerlisch
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Deutschland

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Insgesamt 463 Bewertungen
Bewertung vom 18.10.2023
Sander, Karen

Der Strand - Verraten / Engelhardt & Krieger ermitteln Bd.2


ausgezeichnet

Gelungene Fortsetzung
Trotz fieberhafter Suche auf dem Fischland/Darß bleibt die gehörlose Lilli verschwunden. Obwohl die Akte eigentlich geschlossen werden soll, geht für Tom Engelhardt und seinem Team die Spurensuche weiter, als eine stark verweste weilbliche Leiche an den Strand von Sellnitz angespült wird.
Bei diesem Buch handelt es sich um Teil 2 einer Trilogie. und die Handlung schließt nahtlos an Teil 1 an. Zwar wird immer wieder Bezug auf den Vorgängerband genommen, trotzdem empfehle ich zuerst "Vermisst" zu lesen um einfach auch die Protagonisten von Anfang an kennenzulernen.
Die Charaktere werden hier weiter sehr schön authentisch ausgearbeitet, wir erfahren immer mehr aus Maschas Vergangenheit. Besonders ins Herz geschlossen habe ich Romy, durch den stressigen Beruf als Teamleiter bei der Soko hat ihr Papa Tom sehr wenig Zeit für sie, darunter leidet sie, bleibt aber trotzdem ein Sonnenschein.
Der Schreibstil ist fesselnd und das Erzähltempo hoch. Durch den Wechsel zwischen den verschiedenen Handlungssträngen wird die Spannung hoch gehalten ohne für Verwirrung zu sorgen. Die Ermittlungen wurden toll beschrieben und man kann prima miträtseln, doch auch am Ende dieser Fortsetzung bleiben noch viele Fragen offen.

Bewertung vom 16.10.2023
Daverley, Claire

Vom Ende der Nacht


ausgezeichnet

Sie sind nicht füreinander bestimmt, oder??
Rosie und Will lernen sich in der Schule kennen und sind fasziniert voneinander. Doch Rosie hat bereits Pläne für ihre Zukunft und will sich deshalb nicht auf Will einlassen. Sie gehen zunächst getrennte Wege, können sich aber nicht vergessen. Jedoch kommt den beiden immer wieder das Leben in die Quere, kann es trotzdem eine Chance für ihre Liebe geben?
Erzählt wird die Story im Wechsel aus der Sicht von Rosie und Will. Mit einem einfühlsamen Schreibstil lässt die Autorin uns an dem Leben der beiden teilhaben. Sie sind wie Seelenverwandte mit einer starken Anziehungskraft. Doch ein schwerer Schicksalsschlag trennt die unsichtbaren Ketten fast auseinander, trotzdem sind die beiden starke Partner die immer wieder aufeinander zugehen.
Rosie steht stark unter dem Einfluss ihrer kontrollierenden Mutter. Sie ist sehr harmoniebedürftig, will es allen recht machen, hat aber mit Zwangsstörungen zu kämpfen. Will dagegen ist der typische "Bad Boy", vom Vater und danach von der Mutter verlassen, wächst er bei den Großeltern auf. Schon in jungen Jahren hat er bereits unter Depressionen zu leiden, die seine Pläne für die Zukunft durchkreuzen.
Dieser gefühlvolle Roman hat mich sehr gefesselt. Ich wollte unbedingt wissen, wie es mit den beiden weitergeht und konnte das Buch nicht aus der Hand legen.

Bewertung vom 14.10.2023
Engberg, Katrine

Glutspur / Liv Jensen Bd.1


sehr gut

Zwölf Visionen
Mit "Glutspur" hat die Autorin Katrine Engberg einen sehr vielversprechenden Serien-Auftakt geschrieben. Im Mittelpunkt steht Liv Jensen, sie ist ehemalige Polizistin und verdient jetzt ihr Einkommen als Privatdetektivin. Von ihrem früheren Kollegen von der Kopenhagener Polizei wird sie um Unterstützung in einem Cold Case gebeten.
Liv's Vermieterin Hannah Leon und der Automechaniker Nima Ansari stehen ebenfalls mit zwei Mordfällen in Verbindung.

Gleich zu Anfang werden mehrere Handlungsstränge aufgebaut, die es erstmal zu entwirren galt. Ich musste deshalb sehr aufmerksam lesen, damit ich ein Gefühl für die unterschiedlichen Protagonisten bekam. Die Charaktere Liv, Hannah und Nima sind sehr interessant dargestellt und alle drei haben keine leichte Vergangenheit. Meiner Meinung nach ist die Geschichte der drei am Ende noch nicht auserzählt und zumindest bei Liv hoffe ich auf noch mehr Informationen im Laufe der Folgebände.

Die einzelnen Abschnitte des Buches sind als "Visionen" betitelt mit anschließender Datumsangabe. Jede Vision endet mit einem Rückblick in die Zeit des zweiten Weltkrieges und der Judenverfolgung.

Als Liv ab der dritten Vision mit der Ermittlungsarbeit begann, war für mich klar, dass es sich hier um eine vielschichtige Story handelt. Obwohl die Handlungen eher ruhig abliefen, fesselte mich nicht nur der wortgewandte Schreibstil auch die verschiedenen Spuren und Hintergründe an den Fall.

Bewertung vom 11.10.2023
Hannon, Irene

Das Cottage über dem Meer


sehr gut

Die Wunder von Hope Harbor
Jack Colby hat sich ein neues Leben in Hope Harbor als Polizist und Schriftsteller aufgebaut. Ausgerechnet Christi Reese, die ihm vor elf Jahren das Herz gebrochen hat, steht plötzlich vor ihm und bittet ihn um einen Kredit. Doch Jack lehnt Christi und den Kredit rigoros ab.
Irene Hannon hat mit "Das Cottage über dem Meer" einen gefühlvollen Roman geschrieben. Die Bewohner von dem fiktiven Ort Hope Harbor sind alle sehr warmherzig und um ihre Mitmenschen bemüht. Mit dem sehr angenehmen Schreibstil wurde hier eine emotionale Atmosphäre geschaffen.
In der Story geht es um Vergebung, Wiederaufbau von Vertrauen und wie man mit Gottes Hilfe neue Hoffnung schöpfen kann.
Ein schöner Roman fürs Herz.

Bewertung vom 09.10.2023
Fritz, Astrid

Die Magd des Medicus


ausgezeichnet

Faszinierende historische Geschichte
Als Tochter eines Abdeckers hat Barbara keine Chance einen ehrbaren Beruf auszuüben, doch ausgerechnet bei dem buckligen und verschrobenen Stadtarzt Theophrastus Bombastus von Hohenheim soll sie sich als Magd verdingen.
Astrid Fritz hat mit den beiden Hauptprotagonisten zwei sehr interessante Charaktere geschaffen. Die Magd Barbara ist eine starke wissbegierige Frau, die ihr Herz am rechten Fleck hat. Sie ist eine große Stütze für den hochintelligenten jedoch chaotischen und kauzigen Medicus. Er ist mit seinem Wissen seiner Zeit weit voraus, aber durch seine cholerische und hitzköpfige Art eckt er bei anderen Gelehrten und der Obrigkeit an und wird immer wieder abgewiesen. Sogar sämtlich Freunde, die es gut mit ihm meinen, stößt er vor den Kopf.
Durch den lebendigen Schreibstil war ich gleich von der ersten Seite an gefesselt. Die Geschichte ist sehr gut recherchiert und durch die Darstellung der damaligen Lebensweise und den Beschreibungen der Landschaften und Menschen fühlte ich mich regelrecht in die Handlungen hineingesogen.
Für ein besseres Verständnis der hier oft verwendeten historischen Mundart, befindet sich am Ende des Buches ein ausführliches Glossar, in dem ich immer wieder hilfreiche Erläuterungen fand. Dieser spannende historische Roman über den heute weltberühmten Arzt Paracelsus ist wirklich empfehlenswert.

Bewertung vom 03.10.2023
Wacker, Florian

Die Spur der Aale / Ein Fall für Greta Vogelsang Bd.1


gut

Erster Fall für Staatsanwältin Greta Vogelsang
In Frankfurt wurde der Zollfahnder Lars Mathissen tot aus dem Main geborgen. Seine Tochter glaubt nicht an einen Unfall und wendet sich an die Oberstaatsanwältin Greta Vogelsang. Auch sie hat die Befürchtung, dass es sich hierbei um Mord handelt, denn Mathissen war einem Netzwerk von Schmugglern auf der Spur. Als eine zweite Leiche aufgefunden wird, beschäftigt sie sich intensiver mit seinen Hinweisen auf den Schmuggel mit Glasaalen und gerät selbst in den Fokus des internationalen Schmugglerrings.
Florian Wacker hat mit "Die Spur der Aale" ein ungewöhnliches Thema für den Auftakt seiner neuen Krimi-Serie gewählt. Es war mir bisher nicht bewusst, dass der Handel mit Glasaalen eines der größten Wildtierverbrechen der Welt ist und damit Margen in Milliardenhöhe gemacht werden können. Damit ist dieses Thema sehr interessant und mal etwas anderes.
Der Schreibstil ist lesefreundlich durch eine einfache klare Sprache. So wie das Cover des Buches, ist auch die Stimmung der Story sehr düster. Trotz des sehr interessanten Themas konnte mich die Handlung aber leider nicht besonders fesseln. Die Geschichte verliert sich oft in Belanglosigkeiten, sodass sich kaum Spannung aufbauen konnte.
Die Hauptprotagonistin Greta wurde sympathisch gut in Szene gesetzt, allerdings hat es mich gestört, dass oft von ihr nur als Vogelsang die Rede war. Alle anderen Charaktere blieben eher blass, ein paar mehr Infos dazu hätten sicherlich nicht geschadet. So war das Ganze eher unspektakulär, schade, die Story hat sicherlich mehr Potenzial zu bieten.

Bewertung vom 02.10.2023
Irwin, Sophie

Eine Lady hat die Wahl


ausgezeichnet

Eine fesselnde Liebesgeschichte aus dem 19. Jahrhundert
Eliza und Oliver wollten heiraten, doch ihre Eltern zwangen sie Olivers Onkel zu heiraten, denn der besaß Titel und Vermögen. Nach 10 Jahren Ehe ist ihr Ehemann nun gestorben und als trauernde Witwe reist Eliza mit ihrer Cousine Margaret nach Bath um ihre neue Unabhängigkeit zu genießen. Doch es gibt in der Familie genug Neider, die ihr das Erbe nicht gönnen.
Im Mittelpunkt dieser wunderschönen Liebesgeschichte steht Eliza, die bisher ihr ganzes Leben lang unterdrückt wurde. Zuerst von ihren strengen Eltern und anschließend von einem lieblosen Ehemann. Mit Oliver Somerset und dem skandalumwitterten Schriftsteller Lord Melville betreten zwei völlig gegensätzliche Charaktere die literarische Bühne um beide einen verbissenen Kampf um Elizas Gunst zu beginnen.
Witzige Dialoge mit spitzen Sticheleien und Beleidigungen unter dem Mantel der höflichen Konservation beleben die Story. In diesem Buch wurde das Leben einer adligen Witwe und die damit einhergehenden gesellschaftlichen Einschränkungen, Verbote und Emotionen herrlich verarbeitet.
Elizas Entwicklung von einem verschreckten Mauerblümchen zur selbstbewussten Frau, die weiß was sie will vor der malerischen Kulisse des 19. Jahrhunderts hat mir sehr gut gefallen. Gerne mehr davon.

Bewertung vom 01.10.2023
Hell, Jane

Sandmuscheln und Salzwasserküsse


sehr gut

Der Wikinger und die Schildmaid
Almas Leben steht Kopf. Ihr Arbeitsplatz ist nicht mehr wie er war, statt weiterhin eigene Projekte zu leiten, hat sie eine Vorgesetzte bekommen und soll diese jetzt bedienen. In ihrem Heimatort Hareby an der Ostseeküste hat ihre Mutter ein lukratives Kaufangebot für ihren Campingplatz bekommen. Und ausgerechnet Almas Verlobter Clemens hat nur seinen Job im Kopf und keine Zeit für Alma. Kurzerhand schnappt sie sich ihre Katze Linny und reist nach Hareby und trifft dort auf ihren Jugendfreund Magnus. Anstatt Ordnung in ihre Probleme zu bekommen, stürmen längst vergessene Gefühle auf sie ein.
Nicht nur das wunderschöne Cover verspricht einen herrlichen Wohlfühl-Roman, auch die beschriebene malerische Kulisse an der dänischen Ostseeküste entführen den Leser in eine zauberhafte Liebesgeschichte.
Mit ihrem lockeren Schreibstil hat Jane Hell interessante Charaktere geschaffen. Ich konnte mit Alma und Magnus lachen, aber auch mit ihrem Herzschmerz mitfühlen. "Sandmuscheln und Salzwasserküsse" ist eine leichte Sommerlektüre in der man leicht abtauchen kann.

Bewertung vom 27.09.2023
Bott, Ingo

Gefährlicher Freispruch / Strafverteidiger Pirlo Bd.3


gut

Philosophie der Strafverteidigung
Auch in ihrem 3. Fall müssen Toni Pirlo und Sophie Mahler wieder die Unschuld ihres Mandanten beweisen, der aus Pirlos privatem Umfeld stammt und ihn deshalb vor einige Probleme stellt.

Thematisiert wurde in diesem Buch die Corona-Pandemie, die dafür bereitgestellten wirtschaftlichen Fördergelder und die damit einhergehenden Betrügereien.

Ingo Bott hat einen ungewöhnlichen Schreibstil, der mir aus seinem zweiten Buch so nicht in Erinnerung geblieben ist. Durch viele verschachtelte Sätze und ausschweifende Szenenbeschreibungen gestaltete sich der Fortgang der Handlungen eher zäh und langatmig. Bei den Dialogen zwischen Pirlo und Sophie blitzte allerdings immer wieder der trockene Humor des Autors hervor und brachte mich zum Schmunzeln.

Die interessanten Passagen des Prozesses haben mir sehr gut gefallen. Zum Schluss lief Pirlo vor Gericht zur Höchstform auf und die Verhandlung war absolut mitreißend.

Ich bin auf jeden Fall neugierig, wie es mit Pirlo und Mahler weitergeht und hoffe bei ihrem nächsten Fall auf mehr Spannung.

Bewertung vom 19.09.2023
Jansen, Marc

Unter falscher Flagge / Polizeitaucherin Svea Roth Bd.1


gut

Ein kurzweiliger Krimi
In ihrem ersten Fall bekommt es Svea Roth, Polizeitaucherin beim LKA in Hamburg mit einer Gruppe Umweltaktivisten zu tun. Als diese die Jacht vom Baulöwen Teschner kapern, eskaliert die Situation und Teschner wird angeschossen. Svea und ihr neuer Partner Jan Brixn haben alle Hände voll zu tun die Spuren richtig zu deuten und geraten in einige brenzliche Situationen.
Svea ist zwar eine interessante Protagonistin, allerdings mit vielen privaten Problemen. Sie hat ihre Tochter verloren, dadurch von ihrem Mann getrennt, ihre Mutter wurde erschossen und ihre Schwester hat einen gewalttätigen Mann. Dies ist mir alles zu viel, gerade auch in der Hinsicht, dass man als Leser ständig mit Rückblenden konfrontiert wird, die nichts zur Lösung des Falls beitragen und in diesem Buch auch nicht zu Ende erzählt werden. Da es sich hier um den ersten Teil einer Reihe handelt, scheint dies Stoff für die folgenden Bände zu sein. Fast alle offenen Fragen zum Krimifall wurden aber aufgelöst, das Buch kann also durchaus eigenständig gelesen werden.
Der Plot ist rasant und fesselnd geschrieben, aber richtig überzeugt hat mich der Fall nicht, zumal die Wendung zum Schluss für mich keine Überraschung war. Gerne hätte ich noch mehr über die Ermittlungen gelesen und gerade über die Arbeit und das Vorgehen der Polizeitaucher erfahren.
Wechselnde Perspektiven ließen keine Langeweile aufkommen, nur die schnodderige Schreibweise mancher Dialoge haben mich ein bisschen genervt, trotzdem habe ich das Buch gerne gelesen.