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KimVi
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Niedersachsen
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Insgesamt 1588 Bewertungen
Bewertung vom 17.09.2023
Rode, Tibor

Der Wald


ausgezeichnet

Spannender Ökothriller!

Überall auf der Welt erhalten Menschen kleine Päckchen, die außergewöhnlich aussehende Samen enthalten. Voller Neugier bringen die Empfänger das Saatgut zum Keimen. Nicht ahnend, was damit ausgelöst wird. Denn die Pflanzen entwickeln sich rasend schnell, breiten sich unkontrolliert aus, verdrängen einheimische Arten und sind gefährlich für Mensch und Tier. Nichts und niemand scheint sie stoppen zu können. Marcus Holland ist Botaniker und Autor. Er versucht in seinen Büchern, die Menschen davon zu überzeugen, dass die Intelligenz der Pflanzen bisher unterschätzt wird. Bei einer Lesung erfährt er zum ersten Mal von der invasiven Pflanze und entgeht außerdem nur knapp einem Attentat. Holland wird anschließend gebeten, die US-Behörden dabei zu unterstützen, die Pflanze zu erforschen und ihre Ausbreitung zu verhindern. Holland ahnt nicht, auf was er sich einlässt. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt...

Die Handlung wird aus wechselnden Perspektiven betrachtet und trägt sich auf unterschiedlichen Zeitebenen zu. Da die Wechsel entsprechend gekennzeichnet sind, fällt es leicht, die Übersicht zu behalten. Die Kapitel sind relativ kurz und stoppen häufig an entscheidenden Stellen. Dadurch wird bereits früh ein hohes Tempo aufgebaut, dem man sich nur schwer entziehen kann. 

Der Autor hat die wissenschaftlichen und geschichtlichen Hintergründe hervorragend recherchiert. Es gelingt ihm mühelos, diese Informationen interessant zu vermitteln und sie unmittelbar ins Geschehen einzuflechten. Tibor Rodes Aussage, dass nahezu alles Unglaubliche an dieser Geschichte wahr ist, hat man beim Lesen stets im Hinterkopf. Deshalb beobachtet man gebannt die Ereignisse und mag kaum glauben, was passiert. Denn diese Pflanze scheint auf alles vorbereitet zu sein. 

Zunächst ahnt man nicht, wie sich die unterschiedlichen Handlungsstränge miteinander verbinden werden. Doch der Autor verknüpft sie im Verlauf der Geschichte gekonnt. Dieser Thriller ist unglaublich mitreißend geschrieben. Man fiebert mit, staunt und wird von unvorhergesehenen Wendungen überrascht. 

Ein spannender Ökothriller, den man, einmal angefangen, nur ungern aus der Hand legen mag. 

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.09.2023
Krüger, Tonia

It's raining love / Love Songs in London Bd.4


ausgezeichnet

"It's raining love" ist der vierte und finale Band der Love Songs in London-Reihe. Die Bände sind unabhängig voneinander lesbar, da die Geschichten der jeweiligen Paare in sich abgeschlossen sind. Da man im Verlauf der Reihe immer mal wieder auf Charaktere trifft, die man aus den vorherigen Teilen kennt und so beobachten kann, wie es ihnen mittlerweile geht, empfiehlt sich aber dennoch die Einhaltung der Reihenfolge, denn so kann man die leichten Verknüpfungen noch besser genießen. 

Dieses Mal stehen die Tänzerin Corie und der Musiker Matt im Zentrum der Ereignisse. Matt kennt man bereits, denn er ist der kleine Bruder von Liam, dem Hauptprotagonisten des ersten Teils. Dort konnte man schon bemerken, was für ein besonderer Mensch der Musiker ist. 

Die Handlung wird in der Ich-Form, aus der Sicht von Corie geschildert. Durch diese Sicht erhält man einen intensiven Einblick in ihre Gedanken und Gefühle. Corie wirkt sofort sympathisch, doch man merkt auch, dass sie an einem Wendepunkt angelangt ist und herausfinden muss, wer sie wirklich ist und was sie möchte. Denn das wurde bei ihrer Tanzausbildung vollkommen vernachlässigt. Es macht Spaß, Corie auf ihrem Weg zu begleiten und zu beobachten, wie sich ihr Leben ändert. Matt scheint gut für sie zu sein. Doch Cories Zweifel, dass sie ein Paar sein könnten, sind groß. 

Der Autorin gelingt es hervorragend, die Charaktere so lebendig zu beschreiben, dass man mit ihnen die unterschiedlichsten Gefühle durchlebt. Man kann sich ganz auf die Handlung einlassen, das Kribbeln zwischen den beiden genießen und gespannt die Entwicklungen beobachten. Dabei trifft man immer wieder auf bereits bekannte Protagonisten, die dazu beitragen, dass man sich in diesem Buch vollkommen wohlfühlt. Deshalb kann man es bereits nach kurzer Zeit nicht mehr aus der Hand legen. 

Ein gelungener Abschluss der Reihe, der durch liebenswerte Charaktere und große Gefühle überzeugt. 

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.09.2023
Krüger, Tonia

Dancing on Sunshine / Love Songs in London Bd.3


ausgezeichnet

Maggie wurde von ihrem Freund Luke vollkommen unverhofft verlassen. Er gibt Maggie nicht einmal die Chance, ein klärendes Gespräch zu führen. Maggie fällt in ein tiefes Loch und wird von Selbstzweifeln geplagt. An die große Liebe glaubt sie nicht mehr. Da Maggie im Auftrag anderer Leute Briefe schreibt, stellt sie der Auftrag, im Namen von Alice einen Brief an deren Freund Jaden zu schreiben, in dem sie ihn bittet, endlich zusammenzuziehen, vor eine große Herausforderung. Der Brief berührt Jaden sehr, bis er herausfindet, dass Alice ihn gar nicht geschrieben hat. Daraufhin setzt er alles daran, mit Maggie darüber zu sprechen. Doch die ergreift Hals über Kopf die Flucht.... 

"Dancing on Sunshine" ist der dritte Band der Love Songs in London-Reihe. Da die Geschichten in sich abgeschlossen sind, ist es nicht zwingend notwendig, die Reihenfolge einzuhalten. Allerdings trifft man in den Fortsetzungen auf Charaktere aus den vorherigen Bänden. Dass man so verfolgen kann, wie es ihnen mittlerweile geht, gibt der Reihe einen zusätzlichen Reiz. 

Die Handlung wird in der Ich-Perspektive, aus der Sicht von Maggie geschildert. Maggie wirkt vom ersten Moment an sympathisch. Sie erzählt ihre Geschichte so lebendig, dass man das Gefühl hat, ihr zuzuhören. Maggie ist nicht nur sympathisch, sondern teilweise chaotisch, dadurch gerät sie manchmal in Situationen, die zum Schmunzeln einladen. Da sie auch über sich selbst lachen kann, ist die Erzählung teilweise sehr humorvoll.

Maggies besonderes Talent ist das Schreiben von Briefen. Sie ist empathisch und schafft es, den richtigen Ton zu treffen. Das zeigt sich nicht nur in den Briefen, die sie für die Agentur schreibt, sondern auch in ihren privaten Zeilen, die sie an Luke richtet. Hier öffnet Maggie ihr Herz und gewährt einen ungeschminkten Einblick in ihr Innerstes. 

Der Autorin gelingt es hervorragend, die Charaktere und die Handlungsorte zu beschreiben. Es ist beinahe so, als ob man mit Maggie durch London streifen würde. Da die Gefühle ebenfalls glaubhaft vermittelt werden, kann man sich ganz auf diesen Liebesroman einlassen. Die Geschichte von Jaden und Maggie, die durch das Verhalten von Luke beeinflusst wird, trifft mitten ins Herz. Man genießt jede einzelne Seite und fiebert mit den Charakteren mit. 

Ein wunderbarer Liebesroman, der durch große Gefühle und lebendige Charaktere überzeugt. 

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.09.2023
Ægisdóttir, Eva Björg

Verlogen / Mörderisches Island Bd.2


sehr gut

Spannender Island-Krimi

Vor sieben Monaten verschwand die alleinerziehende Mutter Maríanna spurlos. Die wenigen Hinweise, die die Polizei fand, deuteten auf einen Selbstmord hin. Doch nun wird Maríannas Leiche in einem Lavafeld gefunden. Die Ergebnisse der Spurensicherung zeigen ganz klar, dass Maríanna ermordet wurde. Kommissarin Elma nimmt mit ihren Kollegen die Ermittlungen auf...

"Verlogen" ist nach "Verschwiegen" der zweite Band einer isländischen Krimiserie, in der Kommissarin Elma mit ihren Kollegen ermittelt. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ereignissen auch dann problemlos folgen, wenn man den ersten Teil nicht gelesen hat. Zum besseren Verständnis der beruflichen und privaten Weiterentwicklung der Hauptcharaktere, sollte man allerdings mit dem ersten Band starten.

Die Handlung wird in zwei Zeitebenen geschildert. Im aktuellen Erzählstrang beobachtet man die Ermittlungen. Außerdem gibt es Rückblicke in die Vergangenheit. Hier schildert eine junge Mutter die Geburt ihrer Tochter und die Versuche, eine Verbindung zu ihr aufzubauen. Dieser Handlungsstrang wird in der Ich-Form, aus der Sicht der Mutter, geschildert und liefert deshalb einen intensiven Einblick in die schwierige Mutter-Tochter-Beziehung. Beim Lesen stellt man eigene Vermutungen an, wie sich die Stränge miteinander verknüpfen werden.

Auch in diesem zweiten Band der Serie gelingt es der Autorin wieder hervorragend, den isländischen Handlungsort so anschaulich zu vermitteln, dass man alles mühelos vor Augen hat. Die Charaktere wirken ebenfalls lebendig, wodurch man sich ganz auf diesen Fall einlassen kann. Kommissarin Elma hat das Gefühl, dass bei der Suche nach der verschwundenen Maríanna wichtige Details übersehen wurden und beginnt den Fall neu aufzurollen. Ihre hartnäckigen Nachforschungen bringen einige Ungereimtheiten ans Tageslicht. Der Fall ist kompliziert und liefert immer wieder neue Wendungen. Dadurch wird die Spannung nicht nur früh aufgebaut, sondern kann durchgehend gehalten werden. Man stellt eigene Überlegungen an, wird am Ende aber doch überrascht.

Ein spannender zweiter Fall, der durch unerwartete Wendungen durchgehende Spannung bietet.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.09.2023
Krüger, Tonia

Here comes my Sun / Love Songs in London Bd.2


sehr gut

Nachdem Jamie herausgefunden hat, dass ihr Lebensgefährte sie betrügt, zieht sie die Konsequenzen und verlässt ihn. Zum Glück läuft es beruflich gerade gut für sie. Obwohl sie nur als Praktikantin für das Magazin 'Past & Present' arbeitet, erhält sie die einmalige Chance, einen Artikel über die größten Love Stories in der Geschichte Londons zu schreiben. Das Ganze hat nur einen Haken: Sie muss den Artikel gemeinsam mit dem attraktiven Ryan erarbeiten, der für seine One-Night-Stands bekannt ist und nicht an die große Liebe glaubt. Obwohl Jamie es eigentlich besser wissen sollte, gerät ihr Herz jedes Mal völlig aus dem Takt, wenn sie mit Ryan zusammen ist...

"Here comes my Sun" ist der zweite Band der Love Songs in London-Reihe. Da die Geschichten in sich abgeschlossen sind, ist es nicht notwendig die Reihenfolge einzuhalten. Wenn man allerdings den ersten Teil gelesen hat, darf man sich über ein kurzes Wiedersehen mit einigen Charakteren aus dem Auftaktband freuen. 

Die Handlung wird in der Ich-Perspektive, aus der Sicht von Jamie geschildert. Dadurch erhält man einen hautnahen Einblick in ihre Gedanken und Gefühle. Jamie wirkt sympathisch und humorvoll, dadurch fühlt man sich von Anfang an wohl in ihrer Haut. 

Der Schreibstil ist locker und stellenweise sehr humorvoll. Handlungsorte und Protagonisten werden so lebendig beschrieben, dass man sie mühelos vor Augen hat und sich ganz auf das Geschehen einlassen kann. Da Jamie und Ryan London und seine Liebespaare erkunden, entdeckt man gemeinsam mit ihnen einige Sehenswürdigkeiten der Stadt. Dabei hat man das Gefühl, selbst vor Ort zu sein. 

Das Gefühlschaos, das Jamie im Verlauf der Ereignisse durchlebt, wird intensiv vermittelt. Das Knistern zwischen Jamie und Ryan ist von Anfang an spürbar. Doch man merkt auch, dass Ryan sofort abblockt, wenn Jamie ihm zu nah kommt. Der Grund dafür kommt erst nach und nach ans Tageslicht. Ryan wirkt zuweilen sehr abweisend und unnahbar. Die Gefühle, die Ryans sprunghaftes Verhalten bei Jamie auslösen, sind nachvollziehbar. Jamies Freunde, die mit ihr in einer WG leben, lockern die Handlung auf und sorgen für humorvolle Momente. Die Wortgefechte, die sie sich mit Ryan liefert, tragen ebenfalls dazu bei, dass man diese Geschichte genießt. Durch die Gründe für Ryans Verhalten werden außerdem ernste Themen angesprochen. Obwohl man ihn zuweilen schütteln möchte, damit er endlich die Kraft aufbringt, sich aus der Abwärtsspirale befreit, die sein Leben bestimmt. 

Ein Liebesroman, der durch lebendige Charaktere, eine authentische Hintergrundkulisse und große Gefühle überzeugt.  

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.08.2023
Strobel, Arno

Der Trip - Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand.


sehr gut

Spannender Thriller

Fabian Jancke und seine Frau sind im Urlaub mit dem Wohnmobil unterwegs, als es zu einem Wildunfall kommt. Danach verliert sich ihre Spur. Fabians Schwester Evelyn, eine forensische Psychologin, hat das Verschwinden ihres Bruders auch nach zwei Jahren noch nicht verarbeitet. Da die Ermittlungen eingestellt sind, fällt es ihr schwer, damit abzuschließen. Ihr ganzes Leben ist aus der Spur geraten. Nur ihre Arbeit sorgt für Ablenkung. Die Polizei bittet sie um die Mitarbeit an einer Mordserie. Im norddeutschen Raum tötet ein Unbekannter scheinbar wahllos Menschen. Er schlägt immer nachts zu. Die Campinggebiete sind sein Jagdrevier. Endlich scheint es einen kleinen Durchbruch zu geben, als sich ein Zeuge meldet, der möglicherweise den Täter gesehen hat. Beim Anblick des erstellten Phantombilds läuft es Evelyn eiskalt den Rücken runter. Denn das Bild hat große Ähnlichkeit mit ihrem Bruder...

Arno Strobel hält sich nicht mit langatmigem Vorgeplänkel auf, sondern startet sofort mit einem Prolog, in dem ein Junge Grausames erleben muss. Dadurch ist man sofort mitten im Geschehen und fragt sich, wie sich diese Szenen wohl mit den aktuellen Ereignissen verknüpfen werden.

Fabians Unfall mit dem Wohnmobil wird so eindrucksvoll beschrieben, dass man das Gefühl hat, selbst dabei zu sein. Man ahnt, dass es nicht gut ausgehen wird, fiebert jedoch mit. Genau wie seine Schwester Evelyn stellt man sich die Frage, was passiert ist.

Evelyn hat stark mit der Ungewissheit zu kämpfen. Dies wird zwar glaubhaft vermittelt, doch im weiteren Geschehen wirkt sie nicht immer sympathisch. Sie verlangt dem Ermittler Gerhard Tillmann, der ihr Ex, aber nun nur noch ein guter Freund ist, einiges ab. Denn Evelyn will endlich Klarheit und das um jeden Preis.

Die Suche nach der Wahrheit setzt ihr zu. Es gilt einigen Spuren zu folgen. Dabei kommt es zu überraschenden Wendungen, die vermuten lassen, dass nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Man beginnt zu zweifeln und weiß nicht mehr was man glauben soll. Dadurch gerät man in den Sog der Ereignisse. Da die Handlung durch Einschübe unterbrochen wird, die aus der Sicht des Serienmörders geschildert sind, hat man mehr Informationen als Evelyn. Dennoch fällt es schwer, die einzelnen Puzzleteilchen an die richtige Stelle zu setzen. Das Ganze gipfelt in einem spannenden Finale, das für Überraschungen sorgt.

Ein spannender Thriller, der durch überraschende Wendungen überzeugt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.08.2023
Kabler, Jackie

Eine glückliche Familie


gut

Zu vorhersehbar

Als Beth zehn Jahre alt war, packte ihre Mutter die Koffer und verließ die Familie. Von da an gab es nur noch Beth und ihren Vater. Mittlerweile sind 30 Jahre vergangen. Beth ist geschieden, hat zwei aufgeweckte Kinder und ein gutes Verhältnis zu ihrem Ex-Mann. Die Arbeit macht ihr Freude und der Kontakt zu ihren Freundinnen ist rege. Doch plötzlich fühlt Beth sich verfolgt. Sie ist sich sicher, ständig denselben Mann in ihrer Nähe zu sehen. Diese Sorge tritt allerdings in den Hintergrund, als völlig überraschend eine ältere Frau vor ihrer Haustür steht, die einräumt, ihre Mutter zu sein. Nach 30 schweigsamen Jahren! Obwohl Beth viele Fragen hat, überwiegen Freude und Erleichterung, endlich ihre Mutter wiederzusehen. Beth ist überglücklich, doch schon bald geschehen merkwürdige Dinge...

Die Handlung wird in der Ich-Form, aus der Sicht von Beth, geschildert. Aus diesem Grund kann man ihre Gedanken und Gefühle hautnah miterleben. Da sich Beth verfolgt fühlt und es offenbar ein Geheimnis in ihrer Vergangenheit gibt, das niemand erfahren soll, schwebt von Anfang an eine bedrohliche Atmosphäre zwischen den Zeilen. Dadurch wird das Interesse an der Handlung sofort geweckt.

Beth wirkt sympathisch. Man kann sich ganz auf ihre Erzählung einlassen und sich dabei alles mühelos vorstellen. Durch die gewählte Erzählperspektive hat man eine eingeschränkte Sicht auf die Dinge. Als es zu merkwürdigen Ereignissen kommt, kann man sich deshalb nicht sicher sein, ob Beth alles richtig wahrnimmt. Im Verlauf der Handlung stellt man sich die Frage, ob Beth nicht zu naiv reagiert. Sie beginnt fast alles und jeden zu hinterfragen, sieht dabei aber offensichtlich den Wald vor lauter Bäumen nicht. Ihre Lage spitzt sich stetig zu, schon bald scheint ihr Leben völlig aus dem Ruder zu laufen. Man stellt eigene Überlegungen an und kommt dabei zu einer Schlussfolgerung, die Beth nicht einen Moment in Betracht zu ziehen scheint. Deshalb beobachtet man sie zuweilen mit hochgezogenen Augenbrauen und möchte sie einfach nur schütteln. Die eigenen Befürchtungen bestätigen sich, wodurch die Auflösung wenig überraschend ist. Selbst die Wendung am Ende, die der Geschichte wohl einen zusätzlichen Reiz geben soll, wirkt sehr vorhersehbar.

Ein Spannungsroman, der einen zunächst durch die bedrohliche Atmosphäre mitreißt, im Ganzen aber zu vorhersehbar wirkt. Da sich das Buch wirklich flüssig lesen lässt, vergebe ich auf meiner persönlichen Bewertungsskala drei von fünf möglichen Sternen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.08.2023
Sander, Aaron

Totenlichter


ausgezeichnet

Der ursprünglich aus Schweden stammende LKA-Ermittler Jan Nygård und die Polizeipsychologin Anna Wasmuth beschäftigen sich mit einer Reihe rätselhafter Todesfälle. Obwohl es den Anschein hat, dass die Verstorbenen Suizid begangen haben, häufen sich die Hinweise, dass ein Serienkiller seine Hände im Spiel haben könnte...

"Totenlichter" ist nach "Schmerzwinter" der zweite Fall für Jan Nygård und Anna Wasmuth. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man dem aktuellen Geschehen auch dann problemlos folgen, wenn man den ersten Teil nicht gelesen hat. Da die vorherigen Ermittlungen einen besonderen Einfluss auf Jans Privat- und Berufsleben haben, empfiehlt sich allerdings die Einhaltung der Reihenfolge.

Bei diesem Fall ist man sofort mitten im Geschehen, da man eine Frau beobachtet, die dazu gedrängt wird Selbstmord zu begehen. Wer die Frau bedrängt und welches Motiv diese Person verfolgt, erfährt man nicht, wodurch das Interesse sofort geweckt wird.

Wenn man den ersten Band gelesen hat, darf man sich über ein Wiedersehen mit den Hauptcharakteren freuen. Mittlerweile scheint Jan Nygård seine unkontrollierten Wutausbrüche und sein aufbrausendes Verhalten etwas besser im Griff zu haben. Dadurch wirkt er deutlich sympathischer. Seine Zusammenarbeit mit Anna scheint sich für ihn vorteilhaft auszuwirken.

Der Einstieg in die Ermittlungen beginnt äußerst spannend. Es gelingt Aaron Sander hervorragend, eine angespannte Atmosphäre zu beschreiben und glaubhaft zu vermitteln. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Da diese oftmals an entscheidenden Stellen wechseln, wird ein hohes Tempo angeschlagen. Dadurch gerät man früh in den Sog der Ereignisse. Hin und wieder schaut man dem Täter über die Schulter. Dabei wird allerdings nicht zu viel verraten, wodurch man dazu angeregt wird, eigene Überlegungen anzustellen. Ob man dabei richtig liegt, lässt sich zunächst nicht einschätzen, denn es kommt zu einigen Überraschungen. Das Ganze gipfelt in einem wahnsinnig spannenden Finale, bei dem man bis zum Schluss mitfiebern kann.

Ein spannender Thriller, bei dem man von der ersten bis zur letzten Seite mitfiebern kann.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.08.2023
Lodge, Gytha

Bis ihr sie findet / DCI Jonah Sheens Bd.1


sehr gut

Als Detective Chief Inspector Jonah Sheens zu einem Waldstück gerufen wird, da dort menschliche Skelettteile gefunden wurden, ahnt er, dass es sich hierbei um die Überreste der 14-jährigen Aurora handelt. Als das Mädchen vor 30 Jahren spurlos verschwand, war Sheens ein junger Polizist, der nur am Rande mit dem Fall zu tun hatte. Nun setzt er alles daran, den Cold Case aufzuklären. Die Jugendlichen, die damals mit Aurora zelten waren, kannten alle das Versteck, in dem nun Auroras Überreste gefunden wurden. Ist der Mörder unter ihnen und all die Jahre mit seinem Schweigen durchgekommen? 

"Bis ihr sie findet" ist der Auftakt zu einer Krimi-Reihe, in der DCI Jonah Sheens mit seinem Team ermittelt. In diesem Band gilt es also nicht nur, einen alten Fall zu lösen, sondern auch ein neues Ermittlungsteam kennenzulernen. 

Handlungsorte und Charaktere werden so authentisch beschrieben, dass man sofort die entsprechenden Bilder dazu im Kopf hat. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Dadurch bekommt man einen guten Überblick über das Gesamtgeschehen. Außerdem ist man der Polizei einen Schritt voraus, da es immer wieder Rückblicke zu dem Abend gibt, an dem Aurora verschwand. Hier wird allerdings nicht zu viel verraten. Dadurch wird man dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen. 

Der Fall ist nicht so leicht zu durchschauen. Denn die Protagonisten lassen sich nicht so leicht in die Karten schauen. Man weiß nicht, was man glauben oder wem man vertrauen soll. Denn in der Freundesclique, die damals mit Aurora unterwegs war, scheint es einige Geheimnisse zu geben. Immer, wenn man meint, dass man nun auf der richtigen Spur ist, gelingt es Gytha Lodge Zweifel zu säen. Hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Da man unbedingt erfahren möchte, was damals wirklich geschah, gerät man für in den Sog der Ereignisse. Bis kurz vor Schluss ist nicht klar, ob der Täter unter den Freunden zu finden ist. Das Ganze gipfelt in einem spannenden Finale. 

Ein spannender Auftakt, bei dem man dazu angeregt wird, eigene Überlegungen anzustellen, um dem Täter auf die Schliche zu kommen. 

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.08.2023
Brand, Christine

Stiller Hass


sehr gut

Die TV-Journalistin Milla Nova führt im Bundeshaus ein Interview mit einem ranghohen Politiker. Wenig später beobachtet sie, dass es zu einem Bombenalarm kommt. Ziel der Drohung ist der gerade interviewte Politiker. Es stellt sich allerdings heraus, dass es sich bei der Drohung um falschen Alarm handelt. Doch als der Mann kurze Zeit später das Opfer eines ausgeklügelten Anschlags wird, beginnt Milla zu recherchieren. Dabei entdeckt sie Hinweise darauf, dass der Politiker ein äußerst brisantes Doppelleben geführt haben muss. Millas Freund, der Ermittler Sandro Bandini, ist ebenfalls mit diesem Fall betraut. Da seine ehemalige Chefin Lisa Kunz die Ermittlungen nicht leiten darf, kehrt Bandini an seinen alten Arbeitsplatz zurück. Milla und Sandro ahnen nicht einmal im Ansatz, welche Gefahren diese Ermittlungen mit sich bringen....

"Stiller Hass" gehört zu einer Reihe, in der die TV-Journalistin Milla Nova und der Ermittler Sandro Bandini im Zentrum der Ereignisse stehen. Zeitlich ist dieser Band nach "Kalte Seelen" angesiedelt. Man kann dem aktuellem Geschehen allerdings auch ohne Vorkenntnisse folgen. Wichtige Hintergrundinformationen zu den Hauptcharakteren fließen in die aktuelle Handlung ein. 

Diese wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Man beobachtet Millas Recherche, die Ermittlungen von Sandro und schaut dem Täter über die Schulter. Doch auch Rechtsmedizinerin Irena und Lisa Kunz spielen dieses Mal eine große Rolle. Anfangs ahnt man nicht, wie sich alles verbinden wird, verfolgt jedoch gespannt die einzelnen Stränge. Durch die teilweise sehr geschickt angelegten Wechsel baut sich ein hohes Tempo auf. Dieser Fall hat es wirklich in sich und hält einige Überraschungen bereit. Man blickt in tiefste menschliche Abgründe und wird dazu angeregt eigene Überlegungen anzustellen. Dass man den Täter, der offenbar den Politiker auf dem Gewissen hat, früh erahnt, tut der Spannung keinen Abbruch. Denn es gibt noch einige Unklarheiten.

Die Charaktere wirken authentisch. Die Beziehung von Milla und Sandro wird einer belastenden Probe ausgesetzt, da Milla sich ganz auf ihre Nachforschungen konzentriert. Dieser Konflikt wird gut beschrieben und sorgt dafür, dass man mit den beiden Hauptakteuren mitfiebern kann. Milla gerät mal wieder in große Gefahr, wodurch das Ganze in einem spannenden Finale gipfelt. 

Ein äußerst spannender Fall für Milla Nova und Sandro Bandini.