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gaensebluemche

Bewertungen

Insgesamt 170 Bewertungen
Bewertung vom 20.12.2019
Green, Sally

Die Verschwörung von Brigant / Kingdoms of Smoke Bd.1


sehr gut

"Kingdoms of Smoke - Die Verschwörung von Brigant" hat mir richtig gut gefallen und ich freue mich schon total auf die Fortsetzung. Ich hatte schnell meinen Lieblingscharakter gefunden und habe mich jedes Mal gefreut, wenn es bei den von Charakter zu Charakter springenden Kapiteln wieder um ihn ging. Oder eher um sie, denn Tash, die Dämonenjägerin, ist mir am meisten ans Herz gewachsen. Aber auch alle anderen Figuren und Erzählstränge haben mich begeistert. Die Autorin nimmt sich viel Zeit für die Beschreibung der Handlung, aber auch das Gefühlsleben und die Gedanken der Charaktere kommen nicht zu kurz. Dadurch entstehen hier und da kleinere Längen, aber insgesamt konnte mich das Buch fesseln und begeistern.

Bewertung vom 15.12.2019
Heap, Joe

Die Welt in allen Farben


gut

Was der Klappentext verschweigt: "Die Welt in allen Farben" ist so viel mehr als ein Buch über eine Blinde, die das Sehen lernt. Und gerade dieser überraschende Teil der Handlung ist es, der bei mir für Punktabzug sorgt. Zwar baut er Spannung auf, aber bringt gleichzeitig einen Erzählstrang ein, der am Ende sehr zugespitzt und zu schnell aufgelöst wird. Ich konnte nicht wirklich nachvollziehen, wofür das Buch diesen Handlungsstrang braucht. Er lenkt zu sehr vom eigentlich wichtigen Thema ab, das dieses Buch so aus der Masse hervorhebt. Denn für mich hat der Autor auf sehr authentische und faszinierende Weise beschrieben, wie es für eine Blinde sein muss, plötzlich zu sehen. Es hat auf mich so gewirkt, als hätte das Schicksal seiner Protagonistin den Autor selbst ereilt, so intensiv, nachvollziehbar und spürbar sind seine Beschreibungen. Einen weiteren Punktabzug gibt es aufgrund der teils langatmigen Darstellungen des Alltags der Protagonisten, die mich nicht begeistern und nicht an das Buch fesseln konnten.

Bewertung vom 15.12.2019
Boschwitz, Ulrich Alexander

Menschen neben dem Leben


sehr gut

Für Leser historischer Romane gibt es nichts besseres als die Wahrheit. Der Blick in die Geschichte ist so faszinierend, weil man das Leben anderer Menschen, anderer Gesellschaften und Zeiten aus deren Sicht erleben kann. Der Roman führt den Leser in das historische Berlin der Zeit zwischen den Weltkriegen. Die Zeit war hart, das Leben viel härter. Der Roman ist erschreckend aktuell, denn die Probleme der heutigen Zeit sind nicht großartig anders als damals. Der Autor zeichnet ein klares Bild davon, wie es sich anfühlte, im Berlin dieser Zeit zu leben: zwischen Armut, Kriminalität, Erfindergeist, um sich das Nötigste zu erhalten, und die nackte Angst vor dem Erfrieren. Der Leser lernt plastische Charaktere voller Träume und Vorstellungen davon kennen, wie das Leben sein könnte. Dabei ist gerade die drastische Darstellung der Lebensumstände sehr erfrischend. Genauso schnell, wie es begann, ist es dann auch schon wieder vorbei - etwas zu schnell, mag man meinen. Daher nur 4 Sterne!

Bewertung vom 08.12.2019
Hennig von Lange, Alexa

Die Weihnachtsgeschwister


gut

Die erste Hälfte des Buches fand ich leider nur wenig überzeugend. Die Charaktere schienen mir sehr überspitzt gezeichnet und die Probleme zwischen den Figuren wurden sehr übertrieben dargestellt. Sie wirkten dadurch wenig authentisch und das Interesse, über sie und ihre Leben zu lesen, war kaum vorhanden. Es kam dann allerdings zu einem Wandel, als der Heiligabend angebrochen ist und die drei Geschwister feststellen, dass ihre Eltern nicht zu Hause sind. Die Charaktere erinnern sich nun zurück, schwelgen in Erinnerungen, werden wieder selbst ein wenig zum Kind und wachsen dadurch als Geschwister wieder zusammen, wo vorher Neid, Streit und Uneinigkeit herrschten. Hier kommt dann tatsächlich auch ein wenig Weihnachtsstimmung auf und darüber hinaus ist es der Autorin gelungen, mich an meine eigene Kindheit zu erinnern, was ich sehr schön fand. So gibt es am Ende von mir drei Sterne für dieses eher untypische Weihnachtsbuch.

Bewertung vom 03.12.2019
Scharer, Whitney

Die Zeit des Lichts


sehr gut

Der Klappentext zu "Die Zeit des Lichts" hat mich direkt überzeugt, hat gleichzeitig aber auch falsche Erwartungen in mir geweckt. Ich war besonders neugierig darauf, über Lees Zeit als Kriegsreporterin zu lesen. Leider nimmt dieser Abschnitt ihres Lebens nur sehr wenig Raum und nur sehr wenige Seiten in Anspruch. Das Buch spielt hauptsächlich im Paris der frühen Dreißigerjahre, nur in kurzen Zwischenkapiteln wird Lees weiteres Leben bruchstückhaft dokumentiert. Dennoch war das Buch spannend zu lesen. Das Leben eines Teils der Pariser Gesellschaft der damaligen Zeit - der Künstler - wird intensiv und facettenreich beleuchtet und es war sehr interessant, zu verfolgen, wie Lee sich in diesen Kreis bewegt und entwickelt. Den größten Teil der Handlung nimmt ihre Beziehung zu Man Ray ein, über die sehr tiefgründig und ausführlich erzählt wird, weil sie auch sehr prägend für Lees Leben war. Ich fand den großen Rahmen, der um dieses Buch gespannt wird, sehr interessant und habe es daher sehr gern gelesen.

Bewertung vom 02.12.2019
Lyons, Jenn

Der Untergang der Könige / Drachengesänge Bd.1


gut

"Untergang der Könige" versprach ganz viel, hielt leider jedoch nur wenig. An sich war das Konzept gut: Der klassische Underdog stößt in den Wirren seiner Welt eher zufällig auf das Geheimnis seiner Identität. Die Hauptfigur des unschuldigen, aber schlauen Helden war auch genau richtig und die Atmosphäre, bestehend aus besonderer Gesellschaftshierarchie und übernatürlicher Welt, war auch nicht verkehrt, allerdings wurde dies durch die holprige Erzählstruktur und die Masse an Charakteren zunichte gemacht. Auf manchen Seiten war nicht mehr zu erkennen, wer jetzt wer war und was das bedeuten sollte. Schade. Die vielen Fußnoten, die wie Anmerkungen zum Text wirken sollten, machten es leider nicht besser.
Für den Mix aus Magie und Action gibt's trotzdem 3 Sterne!

Bewertung vom 02.12.2019
Ryan, Anthony

Das Imperium aus Asche / Draconis Memoria Bd.3


sehr gut

"Imperium aus Asche" ist der dritte und abschließende Teil der Geschichte um den weltumspannenden Kampf der Drachen gegen die Menschen. Wie meist bei dritten Teilen musste Anthony Ryan den Handlungsbogen spannen und dabei alle Handlungsstränge aufgreifen. Und davon gab es einige! Dabei ist für mich nicht der Fokus auf die einzigartige Welt verloren gegangen, die der Autor geschaffen hat. Das Konzept einer ausgebeuteten Rasse, die sich ultimativ zu rächen versucht, finde ich klasse. Überzeugt haben mich auch die hochwertige Erzählstruktur und die bildhaften Charaktere. Die Beschreibung der Kämpfe ist manches Mal drastisch, jedoch nicht übertrieben. Trotzdem nur 4 Sterne, weil die Geschichte auch vermeidbare Längen hat.

Fazit: Wer Fantasy mit einem gewissen Steam-Punk-Einschlag mag, ist bei Anthony Ryan genau richtig.

Bewertung vom 24.11.2019
Fletcher, Susan

Das Geheimnis von Shadowbrook


sehr gut

Das Lesen von "Das Geheimnis von Shadowbrook" hat perfekt in den düsteren und trüben November gepasst, denn das Buch ist ebenso düster, schaurig und undurchsichtig. Ich fand schon den Einstieg total gelungen, als die Ich-Erzählerin dem Leser so intensiv und eindringlich erzählt, dass sie an der Glasknochenkrankheit leidet. Das hat dem Buch das gewisse Etwas gegeben und war für mich etwas Neues in der Reihe von Schauerromanen aus dem England des frühen 21. Jahrhunderts, die ich bisher kannte. Dazu kommen ein Herrenhaus, in dem nachts Unheimliches geschieht, ein Hausherr, den man kaum zu Gesicht bekommt, und eine Gespenstergeschichte, die in genau diesem Herrenhaus ihren Schauplatz hat. Die Protagonistin des Buches glaubt im Gegensatz zu den Bediensteten, die in Shadowbrook ihren Dienst verrichten, nicht an derlei Geschichten und macht sich daran, zu erforschen, was an diesen Schauermärchen dran ist. Daher dreht es sich in diesem Buch sehr um das Erkunden der Umgebung und ihrer Bewohner. Mehr noch als eine Schauergeschichte ist "Das Geheimnis von Shadowbrook" eine Charakterstudie und die Auflösung am Ende fasst alle losen Enden zusammen und ergibt ein Gesamtbild, das bodenständiger ist als sämtliche Gerüchte um das mysteriöse Herrenhaus.

Bewertung vom 23.11.2019
Neitzel, Gesa

The Wonderful Wild


sehr gut

"The wonderful Wild" hat mich tief berührt. Ich finde es so wundervoll, wie es der Autorin gelingt, von ihren Erlebnissen in der Wildnis Afrikas zu berichten und gleichzeitig eine Brücke zu schlagen für all jene Leser, die diesen Kontinent noch nie bereist haben. Vor meinem Auge ist die Landschaft mit ihrer Vielfalt und all ihrer Pracht lebendig geworden und ich finde es so inspirierend, von den Erfahrungen, die die Autorin gemacht hat, zu lernen und dabei auch dazu ermutigt zu werden, ihre Erkenntnisse in meinen Alltag zu integrieren. In diesem Buch steckt so viel, dass es mit einem Mal Lesen gar nicht erfasst werden kann. Zwischen den Zeilen steckt so viel Ermutigung, Liebe, Inspiration und Begeisterung, dass ich mich schon darauf freue, es mindestens ein weiteres Mal zu lesen.

Bewertung vom 08.11.2019
Münzer, Hanni

Heimat ist ein Sehnsuchtsort / Heimat-Saga Bd.1


sehr gut

Was mir an "Heimat ist ein Sehnsuchtsort" besonders gut gefallen hat, ist die Lebendigkeit der Charaktere. Jede Figur hat von Anfang an ihre ganz eindeutigen und individuellen Stärken und Schwächen, ihre ganz eigenen Fähigkeiten und Eigenschaften, die sie ausmachen. Dadurch baut man von der ersten Seite an eine Nähe und Verbundenheit zu ihnen auf und kann umso leichter mit ihnen mitfiebern. Dazu ist der Erzählstil von Hanni Münzer so wunderbar lebendig und stellenweise mit einem feinen Humor gespickt, dass sich die vielen hundert Seiten wie in einem Rutsch lesen lassen. Etwas Schwierigkeiten haben mir die historischen Zusammenhänge bereitet. Die fand ich stellenweise etwas schwer nachvollziehbar erzählt. Aber das Leben auf dem Hof hat mich dafür umso mehr in seinen Bann gezogen.